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Wirkung
Nach v. Haller1 wird der Grießwurz mildernde, krampfstillende und treibende Kraft zugeschrieben, und Hecker2 hält das Mittel bei Hydrops, Ikterus und Fluor albus für dienlich. Er erwähnt auch, daß Helvetius es als Spezifikum bei allen Nieren- und Blasenkrankheiten nannte, daß es jetzt aber außer Gebrauch sei.
Michael Brandt3 hat von der Wurzel recht guten Effekt bei Steinleiden gesehen. “Die Nieren aber von dem Sand zu reinigen, und zu befreyen, kan nur im Anfange, da das Übel noch neu ist, durch nichts bessers gehoben werden als durch die Wurtzel, Barera Brava, genannt, welche gekocht, und anstatt des Thees alle Morgen muß getruncken werden.”
Hufeland4 veröffentlicht eine Mitteilung des Hofrats Löffler, der das Mittel mit Erfolg gegen rheumatische Schmerzen verordnete.
Clarus5 berichtet über den Gebrauch der Wurzel in ihrem Mutterlande und in England bei Katarrhen der Urogenitalorgane, Pyelitis, gegen Katarrhe der Respirationsorgane und als Diuretikum ähnlich der Uva ursi.
Als Hauptindikationen gibt Potter6 chronische Cystitis, eitrige Nierenerkrankungen und Gonorrhöe an.
Brockhaus7 erzielte gute Erfolge mit Pareira brava bei Prostatahypertrophie.
Die Homöopathie8 bedient sich ihrer bei schmerzhaften Blasenleiden (Harndrang mit Schmerzen in der Eichel, Harnzwang heftigster Art), veraltetem Blasenkatarrh, Prostatahypertrophie und Nierenkolik.
Infolge ihres Gehaltes an den Alkaloiden Bebeerin, “Alkaloid” B 49 und Chondrodin10 wirkt die Wurzel wahrscheinlich ruhigstellend auf die glatten Muskeln der Harnwege, wodurch sich ihre Verwendung als Mittel gegen Cystitis, Beschwerden infolge Urolithiasis und als Diuretikum erklärt11.
Sie soll auch laxierend wirken12.
Alfred Bertho und Friedrich Moog13 untersuchten die Alkaloide der Pareirarinde. Sie beschreiben die Konstitution des Geissospermins (0,2 bis 0,25% der lufttrockenen Rinde) und des Pereirins, das aus den methylalkoholischen, wäßrigen Mutterlaugen der Geissosperminkristallisation gewonnen wird.