Lopezwurzel, (Rad. Lopez, Lopezia, Lopeziana). Diese von ihrem Erfinder, dem Portugiesen Lopez, so benahmte Wurzel, kömmt von einem unbekannten Baume jetzt größtentheils über Batavia durch die Holländer; ehedem kam sie durch die Portugiesen über Goa in einem ungleich höhern Preise als jetzt. Ihr Vaterland soll nach Einigen Malacka, nach Andern Goa seyn.
Sie ist holzig, in Stücken von acht bis neun Zoll Länge, ein bis zwei Zoll dick, und mit einer liniendicken, weichen, gelben Haut umzogen, worunter die rothbraune, grobe Rinde liegt, welche das schwammige, leichte, strohfarbne Holz umschließt, in dessen Mitte sich der harte, feste, röthlich braune Kern befindet. Sie hat keinen Geruch und nur einen, vorzüglich in der äußern Haut merklichen, bitterlichen Geschmack, und enthält wenig oder keine adstringiren-den Theile. Das geistige Extract zeigt einen etwas brennend balsamischen Geschmack und eine mohn-saftähnliche Bitterkeit. Die dünnern Stücken sind die kräftigsten. So wenig sie aber auch durch den Geruch und Geschmack verspricht, um so erstaunlicher sind ihre Wirkungen, wie vielfältige Erfahrung gelehrt hat, in den hartnäckigsten, entkräftendsten Bauchflüssen, selbst in der Diarrhöe der Lungensüchtigen, und wo sogar schon bösartige Schwämmchen zugegen waren.
Sie hemmt die purgirende Kraft der Fieberrinde, ohne jedoch Hartleibigkeit zu erregen. In Pulver, in Pillen, auch in der Tinktur und als Absud giebt man sie nach vorgängiger Digestion mit Wasser. Funfzehn bis drei-sig Gran sind die Gabe mehrerer Male des Tages. Sie wirkt sehr geschwind.