Laurenzschwalbenwurzel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Lau­renz­schwal­ben­wur­zel, Ascl­epi­as Vince­to­xi­cum, L. [Zorn, pl. med. tab. 265.] mit auf­rech­tem Sten­gel, eyför­mi­gen, nach den Stie­len zu bär­ti­gen Blät­tern, und spros­sen­den Dol­den, eine peren­ni­ren­de, zwei bis drei Fuß hohe Pflan­ze, wel­che auf kieß­san­di­gen, wal­di­gen Anhö­hen im July weiß blüht.

Die Wur­zel (Rad. Vince­to­xi­ci, Hirun­di­na­riae), wel­che aus vie­len weiß­li­chen, dün­nen, aus Einem Kop­fe ent­sprin­gen­den Zasern besteht, hat frisch, oder frisch getrock­net, einen wid­ri­gen, betäu­ben­den, zwi­schen Bal­dri­an und Hasel­wur­zel inne ste­hen­den Geruch und einen übeln, bit­ter­li­chen Geschmack, und ist von unsern Vor­fah­ren vor­züg­lich gegen Was­ser­sucht und Skro­pheln, sonst auch im Magen­hus­ten, in der Bleich­sucht und als ein Schweiß trei­ben­des Mit­tel gerühmt wor­den. Frisch bringt sie leicht Erbre­chen her­vor; scheint auch etwas Schmerz stil­len­des zu besit­zen; lang auf­be­wahrt, ist sie sehr unkräftig.

Was sie im Herz­klop­fen und Nei­gung zu Ohn­macht ver­mö­ge, so wie als wund­rei­ni­gen­des Mit­tel, beruht nur noch auf unbe­stimm­ten Behauptungen.

Das auch zuwei­len gebrauch­te Kraut ist weit unkräf­ti­ger; der Samen soll den Harn treiben.