Läuchelhederich

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Läu­chel­he­de­rich, Ery­si­mum Allia­ria, L. [Zorn, pl. med. tab. 91.] mit herz­för­mi­gen Blät­tern, ein andert­halb Fuß hohes Som­mer­ge­wächs an unge­bau­ten Plät­zen, in dun­keln Zäu­nen, wel­ches im April, Mai und Juny weiß blüht.

Die im fri­schen Zustan­de schärf­licht­bit­ter­lich etwas kreß­ar­tig schme­cken­den und knob­lauch­ar­tig, wie­wohl gelin­der, rie­chen­den Blät­ter (hb. Allia­riae) sind in ältern Zei­ten dem Knob­lauch und dem Skor­dien­ga-man­der an Kräf­ten fast gleich geach­tet wor­den. Man hat sie inner­lich in der schlei­mi­gen Eng­brüs­tig­keit, und im Schar­bock dien­lich gehal­ten, und ihnen anthy-ste­ri­sche, und Harn und Schweiß trei­ben­de Kräf­te bey­ge­mes­sen. Aeu­ßer­lich hat man sie als ein fäul­niß-wid­ri­ges Mit­tel in alten Geschwü­ren und selbst gegen den kal­ten Brand gelobt. Blos im fri­schen Zustan­de ist von die­sem ent­behr­li­chen Krau­te ein Theil jener Tugen­den zu erwar­ten; tro­cken ist es kraftlos.

Den noch stär­ker schme­cken­den, läng­licht kug­lich­ten oder zylin­dri­schen Samen (Sem. Allia­riae) hat man Harn und Wür­mer trei­ben­de Eigen­schaf­ten bey-gelegt.