Labkrautmeger

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Lab­kraut­me­ger, Gali­um ver­um, L. [Zorn pl. med. tab. 338.] mit zu ach­ten ste­hen­den, band­för­mi­gen, gefurch­ten Blät­tern und kur­zen Blüt­hen­äs­ten, eine etwa drei Fuß hohe Pflan­ze mit peren­ni­ren­der Wur­zel an erhab­nen Acker­rän­dern, an Zäu­nen und Wegen auf frucht­ba­rem Boden, wel­che gelb und weiß­gelb­lich im Brach- und Heu­mo­na­te blüht.

Die Blüt­hen­spit­zen (Gal­lii, Galii lut­ei Sum­mit.) wel­che einen duf­ten­den, nicht all­zu ange­neh­men Geruch und einen schärf licht bit­ter­li­chen Geschmack besit­zen, haben sich in ältern und neu­ern Zei­ten als ein ant­epi­lep­ti­sches Mit­tel berühmt gemacht, als gesät­tig­tes Dekokt, noch mehr aber als frisch aus­ge­preß­ter Saft. Auch in der Hys­te­rie. Sie sol­len Blut­flüs­se hem­men und wer­den im Blut­har­nen der Kühe gebraucht. Auch in Haut­aus­schlä­gen will man sie nütz­lich befun­den haben. In Irland labt man die Milch damit, und schätzt die Käse davon hoch. Die­se Eigen­schaft soll auch der vor sich, und ohne Was­ser aus den Blüt­hen destil­lir­te säu­er­li­che Geist augen­blick­lich äußern.