Lab

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Laab, Lab (Coagu­lum) ist im engern Ver­stan­de die geron­ne­ne Milch in dem Magen eines sau­gen­den Kal­bes. Die­sen natür­li­chen Käse läßt man, von Haa­ren und andern fremd­ar­ti­gen Din­gen gesäu­bert, auf Fließ­pa­pier halb­tro­cken wer­den, kne­tet ihn dann mit der Hälf­te Küchen­salz, brei­tet ihn wie­der auf Fließ­pa­pier aus, läßt ihn an der Luft ganz dür­re wer­den, pül­vert ihn dann und hebt ihn an einem trock­nen Orte auf. Man rührt etwa einen Thee­löf­fel voll davon in ein Pfund abge­rahm­te oder fri­sche Milch, die man laaben oder zu süßen Mol­ken machen will, und setzt sie etwa eine Stun­de lang in mäßi­ge Wär­me (etwa 100° bis 180° Fahr.) Der Käse geht als Mat­ten zu Grun­de und die opal­farb­ne, ganz süße Mol­ke sei­het man durch ein Tuch zum Gebrau­che. (Serum Lac­tis coagu­lo vitu­li-no coac­tum.)

Auch der von Käse befrey­te Käl­ber­ma­gen wird getrock­net und in schma­le Strie­fen geschnit­ten, Laab genannt. Vor dem Gebrau­che wer­den sie mit etwas Was­ser zwölf Stun­den ein­ge­weicht, wel­ches dann zu der zu laaben­den Milch geschüt­tet wird, die man übri­gens behan­delt wie oben.

Der sowohl in dem Käse des Käl­ber­ma­gens als in der Zot­ten­haut des Magens selbst hän­gen­de Magen­saft, scheint der ein­zig wir­ken­de Theil bey die­ser Gerin­nung der Milch zu seyn, wodurch die voll­kom­mens­te, ein­fachs­te und süßes­te Art von Mol­ken entsteht.