Kurbarilhülsenbaum

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Kur­ba­ril­hül­sen­baum, Hymen­aea Cour­ba­ril. L. [Plu­ken. Alm. Tab. 82. Fig. 3.] ein sehr hoher Baum in West­in­di­en, vor­züg­lich Bra­si­li­en und Virginien.

Das aus der Rin­de, vor­züg­lich an der Wur­zel aus­flie­ßen­de Harz (ani­me gum­mi) kömmt in wall­nuß-gro­ßen und grö­ßern rund­li­chen, uneb­nen Stü­cken zu uns, wel­che blaß zitron­gelb, äußer­lich wie mit Mehl bestäubt, inner­lich durch­sich­tig hell, brü­chig, im Bru­che glän­zend, zer­reib­lich, von gerin­gem, har­zi­gem, etwas adstrin­gi­ren­dem Geschma­cke, und schwa­chem, wachol­der­beer­ähn­li­chem Geru­che sind, wel­cher beim Schmel­zen in der Hit­ze sehr ange­nehm weih­rauch­ähn­lich wird. Im Was­ser wird nichts davon auf­ge­löst; es gie­bt in der Destil­la­ti­on ein wohl­rie­chen­des Was­ser mit sehr wenig äthe­ri­schem Oele. In Wein­geist und Oele löset es sich lang­sam, aber völ­lig auf; die Tink­tur ist gelb, von süßem, bal­sa­mi­schem Geru­che und bit­ter­lich bal­sa­mi­schem Geschma­cke. Sie wird zu Fir­nis­sen ange­wen­det, auch wohl äußer­lich in geschwäch­te Thei­le eingerieben.

Des Har­zes selbst bedient man sich als ner­ven­stär­ken­de und anti­ka­tarr­ha­li­sche Räucherung.

Die Alten berei­te­ten dar­aus durch die Sub­li­ma­ti­on, wie aus dem Ben­zoehar­ze, Blu­men (flo­res gum­mi ani­me), wel­che mit den Ben­zoe­blu­men von glei­chen Tugen­den seyn soll­ten, und leg­ten ihnen, inner­lich gebraucht, Brust­schleim lösen­de Kräf­te bei.