Kümmelkarbe

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Küm­melkar­be, Carum car­vi, L. [Zorn, pl. med. T. 397.] eine bekann­te, zwei­jäh­ri­ge Dol­den­pflan­ze von zwei Fuß Höhe auf gra­sich­ten Plät­zen und gewäs­ser­ten Wie­sen des nörd­li­chen Euro­pa, wel­che durch Anbau auf hüg­lich­tem, magerm, san­dig­fel­sich­tem Boden ver­edelt, im Mai und Juny blüht.

Die dem Ansehn nach dem Wild­käl­ber­krop­fe ähneln­de, aber durch die fünf­blät­te­ri­ge Hül­le der ein­zel­nen Schir­me leicht von ihm zu unter­schei­den­de Pflan­ze trägt den bekann­ten Samen, die Kar­be (sem. car­vi), wel­cher gekrümmt, fünf­eckig, dun­kel­braun und von star­kem Geru­che und ähn­li­chem gewürz­haf­tem, hit­zi­gem und bit­ter­li­chem Geschma­cke ist. Man bedient sich sei­ner am häu­figs­ten als Küchen­ge­würz. Arz­nei­lich wird er äußer­lich und inner­lich zur Stil­lung der Krämp­fe des von Luft­säu­re aus­ge­dehn­ten Darm­ka­nals vor­züg­lich ange­wen­det, so wie das dar­aus destil­lir­te blaß­gel­be, sehr kräf­ti­ge hit­zi­ge Oel (ol.carui aeth.), wovon man eine Unze aus sech­zehn Unzen Samen erhält. Der Wein­geist zieht aus die­sem Samen mehr das Schmack­haf­te, das Was­ser aber mehr den Geruch aus. Er soll auch die fal­schen Wehen hemmen.