Kubebenpfeffer

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Kubeben­pfef­fer, Piper cube­ba, L. mit schief eiför­mi­gen oder läng­lich­ten, ade­rich­ten, zuge­spitz­ten Blät­tern, einer ein­zel­nen, gestiel­ten, den Blät­tern gegen­über­ste­hen­den Blu­men­äh­re, und gestiel­ten Früch­ten, ein Strauch, des­sen geglie­der­ter Sten­gel sich in den Wäl­dern von Java, Mala­bar, und der Insel Bour­bon um and­re Bäu­me windet.

Die Kubeben genann­ten Früch­te (cube­bae, piper cau­da­tum) sind rund­licht, von der Grö­ße einer klei­nen Erb­se, lang­ge­stielt, schwarz­braun von Far­be, und mit einer ade­richt­netz­för­mi­gen Scha­le umge­ben, wel­che wohl­rie­chend, aber von schwä­cherm Geschma­cke als der dar­in ent­hal­te­ne weiß­lichte, etwas ölich­te Kern ist, der gekaut ein Bren­nen im gan­zen Mun­de ver­ur­sacht, mit eini­ger Bit­ter­keit verbunden.

Man hat seit lan­ger Zeit wenig Gebrauch von die­sem ange­neh­men Gewür­ze in der Arz­nei gemacht, hat aber die Kraft an ihm bemerkt, die von Schleim her­rüh­ren­de Schwä­che des Magens zu heben, so wie den daher rüh­ren­den Schwin­del. Man bedient sich ihrer, vor­züg­lich der über­zu­cker­ten (con­fec­tio cube­barum), den Geruch des Mun­des zu verbessern.

Die Alten rühm­ten sie bei Katar­rhen, Hei­ser­keit, chro­ni­scher Tro­cken­heit der Zun­ge, bei Läh­mun­gen und bevor­ste­hen­den Schlag­flüs­sen, bei Träg­heit zum Bei­schla­fe, bei Schwä­che des Gedächt­nis­ses u.s.w.

Sie erhit­zen und reit­zen, doch weit weni­ger als der Pfef­fer, den sie an Annehm­lich­keit weit übertreffen.

Ein Pfund Kubeben lie­fert in der Destil­la­ti­on drei­ßig Gran eines gel­ben äthe­ri­schen Oels (ol. dest. cubeb.) von dick­li­cher Kon­sis­tenz, mil­dem Ge-schma­cke und gerin­gem Geru­che. Der Wein­geist zie­het das Bren­nen­de der­sel­ben aus.

Man muß die größ­ten, schwers­ten am wenigs­ten runz­lich­ten wäh­len; die von der Insel Bour­bon sind fast so klein als Hirsekörner.