Kreterzirmet

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Kre­ter­zir­met, Tor­dy­li­um offi­ci­na­le, L. [Zorn pl. med. Tab. 278.] mit Hül­len der klei­nen Schir­me von der Grö­ße der Blu­men, und eirun­den zer­schlis­se­nen Blätt­chen, ein in Kan­di­en, Sici­li­en, Ita­li­en, Lan­gue-doc, um Mont­pel­lier an den Rän­dern der Wein­gär­ten woh­nen­des zwei Fuß hohes Som­mer­ge­wächs, wel­ches in unsern Gär­ten im July und August blüht.

Die dün­ne, hol­zi­ge, ein­fa­che, wei­ße Wur­zel (rad. tor­dy­lii, sese­li­os cre­ti­ci, mino­ris) ward von den Alten wider das feuch­te Asth­ma gerühmt.

Die run­den, plat­ten, mit einem zah­nich­ten, wei­ßen Ran­de ver­seh­nen, geruch­vol­len, und etwas bei­ßend nach Riech­kör­bel schme­cken­den Samen (sem. tor­dy­lii, sese­li­os cre­ti­ci, mino­ris) sol­len nach der Erfah­rung der Alten eine Harn, Blä­hung und Monat­zeit trei­ben­de Kraft besit­zen, die ihren jet­zi­gen Gebrauch den­noch nicht nöthig macht, zumal, da wir sie sel­ten frisch oder ächt bekom­men. Fälsch­lich wird an ihre Stel­le der ellip­ti­sche, auf der einen Sei­te mit drei erha­be­nen Strei­fen bezeich­ne­te und mit einem häu­ti­gen Ran­de ver­seh­ne, an der Spit­ze aus­ge­schnit­te­ne Samen des Schwe­fel­wurz­haar­strangs gewöhn­lich untergeschoben.