Krebsdistelzellblume, Onopordon acanthium, L. [Zornpl. med. Tab. 359] mit sparrichten Blumendecken, deren Schuppen abstehen und eirundlänglichten, ausgehöhlten Blättern, eine über fünf Schuh hohe, zweijährige Pflanze an ungebauten Orten an Wegen, Gräben und Zäunen, welche im Juny roth blüht.
Die Alten brauchten größtentheils nur die Wurzel (rad. acanthii, onopordi, spinae albae, cardui to-mentosi), und schrieben ihr (ohne große Prüfung) eine magenstärkende diuretische und zertheilende, auch Zahnschmerzen stillende Kraft zu.
Sichrer und geprüfter ist die Tugend der großen, stachlichten, wolligen Blätter (fol. acanthii, cardui tomentosi, onopord. spinae albae), welche theils frisch zerquetscht aufgelegt, theils als Saft auf Scharpie angebracht, den Krebs im Gesichte und andern Muskeln vielfältig geheilt haben.
Die scharfen bitterlichen Samen (sem. card. to-ment. u.s.w.) sollen nach ältern Sagen wider die Zuckungen der Kinder dienlich seyn; sicher ist es, daß sie durch starkes Pressen ein Viertel ihres Gewichts an mildem Oele geben, welches bei gewöhnlicher Kälte nicht gerinnt.
Die Blüthen dienen zum Laben der Milch.