Kornrade

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Korn­ra­de, Agros­tem­ma githa­go, L. [Cort. flor. lond. Tab. 209.] mit rau­chem Sten­gel, und Blu­men­de­cken von der Grö­ße der Blu­men­kro­ne, wel­che aus unget­heil­ten, nack­ten Blät­tern besteht, eine auf zwei Schuh hohe, unter dem Getrai­de, im Mai und Juny roth­blü­hen­de, ein­jäh­ri­ge Pflanze.

Die ein­fa­che, wei­ße Wur­zel (rad. nigel­las­tri, githa­gi­nis) soll nach der (gegrün­de­ten?) Erfah­rung der Alten sich sehr wirk­sam gegen Blut­flüs­se, vor­züg­lich epi­de­mi­sche, erweisen.

Die gro­ßen, schwar­zen, gestreif­ten, ecki­gen Samen (sem. nigel­las­tri. githa­gi­nis) besit­zen einen bit­tern Geschmack, und sol­len (nach unbe­stimm­ten Sagen) trock­nen, erwär­men, Spuhl­wür­mer töd­ten, Harn und Monat­zeit trei­ben, und beim Schwin­del und der Gelb­sucht Diens­te leisten.

Den lan­gen, schma­len, rau­chen Blät­tern (fol. nigel­las­tri, githa­gi­nis) will man eben­falls Blut stil­len­de und Haut­aus­schlä­ge und and­re Geschwü­re hei­len­de, auch Geschwüls­te und Quet­schun­gen zert­hei­len­de Kräf­te beimessen.