Knotenbraunwurzel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Kno­ten­braun­wur­zel, Scro­phul­a­ria nodosa, L. [Zorn pl. med. Tab. 28.] mit herz­för­mi­gen, drei­rib­bi-gen Blät­tern, und stumpf­wink­lich­ten Sten­geln, eine an feuch­ten, schat­ti­gen Däm­men und auf Kirch­hö­fen ste­hen­de, bis drei Schuh hohe, Pflan­ze mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel, wel­che zu Anfang des Som­mers pur­pur­roth und grün blüht.

Die mit unglei­chen Kno­ten geglie­der­te, hart­mar­ki­ge, im Herbst zu sam­meln­de Wur­zel (rad. scro­phu-lariae, scro­phul­a­riae foet­idae, vul­ga­ris) ist frisch weiß­licht, von bit­term, schärf lichem Geschma­cke und einem zwi­schen Ret­tig und Pfingst­ro­sen­päo­ne inne-ste­hen­den stin­ken­den Geru­che. Die trock­ne ist grau von Far­be, von süß­licht schärf­li­chem Geschma­cke, etwas wider­li­chem Geru­che und weit gerin­gern Kräf­ten. Die Alten leg­ten die frisch gequetsch­te (und mit Fett ver­misch­te) Wur­zel auf die schmer­zen­den Gold­ader­kno­ten und die Kröp­fe am Hal­se, nach ihrer Ver­si­che­rung, mit vie­lem Nut­zen. Auch inner­lich schrie­ben sie ihr eine lin­dern­de, zert­hei­len­de Kraft in die­sen Ue-beln zu, und brauch­ten sie auch auf andern Geschwüls­ten, und in Geschwü­ren beson­ders drü­sich­ter Theile.

Das ähn­lich schme­cken­de und rie­chen­de Kraut (hb. scro­phul­a­riae, scro­phul­a­riae vul­ga­ris, scro­phul­a­riae foet­idae) ward zu glei­chen Behu­fen ange­wandt als die Wur­zel. Es soll, wie die­se, die Wür­mer in Schwei­nen töd­ten, so wie man ein glei­ches von den Samen bei den Wür­mern in Men­schen gerühmt hat.