Knoblauch

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Knob­lauch, Alli­um sati­vum, L. [Moris. hist.2. s4. Tab. 15. Fig. 9.] mit flach­blät­te­ri­gem, zwie­bel­tra­gen­dem Sten­gel, zusam­men­ge­setz­ter Zwie­bel, und drei­spit­zi­gen Staub­fä­den, ein in Sici­li­en ein­hei­mi­sches Gewächs mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel in unsern Gärten.

Die­se all­ge­mein bekann­te Zwie­bel (rad. Allii) von hef­ti­gem, eig­nem Geru­che und Geschma­cke, besitzt eine sehr durch­drin­gen­de Kraft, vor­züg­lich die wäs­se­ri­gen und schlei­mi­gen Aus­lee­rungs­ma­te­ri­en des Kör­pers durch Schweiß, Harn und Lun­gen­aus­wurf zu beför­dern nicht ohne Erhit­zung des Blu­tes. Ver­schied­ne Arten von Was­ser­sucht, schlei­mi­ge Eng­brüs­tig­keit und Wech­sel­fie­ber wer­den durch sei­nen innern Gebrauch wirk­sam bezwun­gen. Sei­ne Aus­düns­tung beför­dern­de Eigen­schaft gie­bt ein Ver­wah­rungs­mit­tel in anste­cken­den Krank­hei­ten, auch gegen Schar­bock. Er töd­tet Wür­mer und selbst den Band­wurm, und soll Stein auf­lö­sen­de Kräf­te besit­zen. Aeu­ßer­lich beit­zt er vor sich die Haut roth, und sein Saft wird daher in eini­gen Fäl­len von Taub­heit in die Ohren gebracht oder auf Flech­ten gelegt; mit Fet­te ver­mischt, auf die Fuß­so­len, gegen feuch­ten Hus­ten; – auf die Hand­wur­zel, gegen Wech­sel­fie­ber. Bei Nei­gun­gen zu Ent­zün­dung und Blut­fluß scha­det er äußer­lich und innerlich.

Er gie­bt in der Destil­la­ti­on etwa 1/​600 eines gel­ben, dick­li­chen, mehr als was­ser­schwe­ren äthe­ri­schen Oels, von der kon­zen­trir­tes­ten Knoblauchskraft.