Kaskarillkroton

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Kas­ka­rill­kro­ton, Cro­ton Eleu­the­ria, Wright. [Seb. Mus. 1. Tab. 35. Fig. 3.] mit herz- lan­zet­för­mi­gen Blät­tern, ein in bei­den Indi­en, vor­züg­lich auf der Insel Elathe­ria und den übri­gen Baha­mi­schen Inseln in Süd­ame­ri­ka ein­hei­mi­scher, zwan­zig Schuh hoher Strauch.

Da die Rin­de von Cro­ton Cas­ca­ril­la, L. wie Wright ver­si­chert, gar kei­ne Aehn­lich­keit mit uns­rer Kas­ka­ril­le hat, viel­mehr die Rin­de des bis­her Clutia Elute­ria, L. genann­ten Strauchs, letz­te­re aber durch­aus, wie schon Brow­ne bemerk­te, unter die Gat­tung Cro­tongehört, so hat ihr Wright ihre gehö­ri­ge Stel­le wie­der ange­wie­sen, unter dem Namen Cro­ton Eleu­the­ria, als der wah­ren Mut­ter­pflan­ze uns­rer Kaskarille.

Die­se Rin­de (cort. cas­ca­ril­lae, chaca­ril­lae., eleu-the­riae) kömmt in mehr oder weni­ger zusam­men­ge­roll­ten Röh­ren zu uns, von der Dicke höchs­tens einer Linie, und eini­ge Zoll lang, wel­che äußer­lich weiß­grau und runz­licht, inner­lich dun­kel­braun sind, von bit­term, etwas bei­ßen­dem, anhal­tend gewürz­haf­tem Geschma­cke, und vor sich von gerin­gem, ange­zün­det aber von durch­drin­gend aro­ma­ti­schem, ambra­ähn­li­chem Geru­che. Die bes­te zeigt im Bru­che Harzflimmerchen.

Die meis­ten Kräf­te zieht der Wein­geist aus; in der Destil­la­ti­on mit Was­ser geht in grün­li­ches, ange­nehm rie­chen­des, und bei­ßend schme­cken­des, äthe­ri­sches Oel über, an Men­ge etwa 1/​120 oder 1/​128.

Alle ihr ehe­mals bei­geleg­ten, über­trieb­nen Lob­sprü­che hier bei­sei­te gesetzt, hat sie nach gehö­ri­gen Aus­lee­run­gen in nach­las­sen­den Fie­bern und in Schleim­di­ar­rhö­en Diens­te geleis­tet, wenn man ihrer erhit­zen­den Eigen­schaft die rech­te Stel­le anzu­wei­sen wuß­te. Sie ist ein gutes Magen stär­ken­des Mit­tel für phleg­ma­ti­sche Personen.