Kästenerdknoten

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Käs­ten­erd­kno­ten, Buni­um bul­bo­casta­num, L. [ Flor. dan. Tab. 220.] mit viel­blät­te­ri­ger Hül­le, eine Dol­den­pflan­ze mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel an stei­nich-ten Orten unter dem Gra­se, auch auf Fruch­tä­ckern und in Wein­ber­gen. Sie blüht weiß im Mai.

Die fes­te, wei­ße, wall­nuß­gro­ße knol­li­ge Wur­zel (rad. bul­bo­casta­ni) hat einen süß­lich ange­neh­men, etwas her­ben Geschmack, und wird spät im Herbs­te oder vor Erschei­nung der Blät­ter im Früh­lin­ge gegra­ben. Sie soll (zwei­fel­haft genug) den Geschlechts­trieb beför­dern und ihrer adstrin­gi­ren­den Eigen­schaft wegen im Blut­hus­ten und Blut­har­nen dien­lich seyn; dien­li­cher ist sie als Nah­rungs­mit­tel gekocht oder unter der Asche gebraten.

Den im Brach­mo­nat rei­fen­den, etwas zylin­dri­schen, gestreif­ten, an der Spit­ze dickern Samen (sem. bul­bo­casta­ni) hat man eine (unge­wis­se) eröff­nen­de Kraft in ältern Zei­ten zugeschrieben.