Käsemalve

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Käse­mal­ve, Mal­va rotun­di­fo­lia, L. [Zorn pl. med. Tab. 237.] mit nie­der­lie­gen­dem Sten­gel, rund­lich herz­för­mi­gen, gefal­te­ten, fünf- und sie­ben­lap­pi­gen Blät­tern, und Blüt­hen­stie­len, wovon die frucht­tra­gen­den geneigt sind, ein oft zwei Fuß lan­ges ein­jäh­ri­ges Kraut an Gebäu­den, an Wegen und stei­nich­ten Orten, wel­ches vom Mai bis Heu­mo­nat weiß­grün­lich blüht.

Die bei unsern Vor­fah­ren als ein lei­ber­öff­nen­des Gemüß­kraut ange­wen­de­ten Blät­ter (fol. mal­vae, mal-vae vulg.) haben einen schlei­mi­gen Geschmack. Wo Schär­fen bei Darm- und Nie­ren­ko­li­ken, Harn­stren­ge, Hus­ten und katarr­ha­li­schen Hals­ge­schwüls­ten ein­zu­wi­ckeln sind, ist die Abko­chung davon häu­fig inner­lich und äußer­lich mit Nut­zen ange­wen­det wor­den, vor­züg­lich aber in der Ruhr als Trank und Klystir, weil sie zugleich den Leib offen erhalten.

Sie besit­zen bei ihrem Schlei­me noch adstrin­gi­ren-des Wesen.

Sehr sel­ten sind die schlei­mi­gen Samen (sem. mal­vae), wel­che eine plat­te, käse­ar­ti­ge Form haben, zu Emul­sio­nen ange­ord­net worden.