Jückfasel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Jück­fa­sel, Dolichos pru­ri­ens, L. [Zorn pl. med. Tab. 369.] mit büschel­ar­tig, auf drei Stie­len bei­sam­men­ste­hen­den Scho­ten, deren Scha­len mit eini­ger Rücken­schär­fe ver­se­hen und mit stei­fen Bors­ten besetzt sind, eine an den Bäu­men auf fla­chen Ufern in den Wäl­dern von Ost­in­di­en, z.B. Ben­ga­len und dem süd­li­chen Ame­ri­ka, in Güja­na und auf den kari­bi­schen Inseln sich auf­win­den­de Pflan­ze, wel­che in unsern Treib­häu­sern im Sep­tem­ber blüht.

Die von den leder­ar­ti­gen, fin­ger­di­cken, wie ein Sgebo­ge­nen Hül­sen leicht abzu­wi­schen­den, ste­chen­den Haa­re (Küh­krät­ze, stiz­o­lo­bi­um, setae, s. lanu­go sili-quae hir­su­tae) erre­gen das bren­nends­te, uner­träg­lichs­te Jücken auf der äußern Haut, aber nicht in dem Darm­ka­na­le. Eben so mögen sie (von klei­nen Kin­dern zu drei bis fünf Gran in einem Bis­sen öfters ein­ge­nom­men) die äuße­re Haut der Ein­ge­wei­de­wür­mer emp­find­lich ängs­ti­gen, und sie so abzu­ge­hen nöthi-gen; wenigs­tens hat man die­ses Mit­tel in West­in­di­en als eine sich­re und kräf­ti­ge Wurm­arz­nei vor­züg­lich für Spuhl­wür­mer bewährt gefunden.