Johanniswedel

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Johan­nisw edel, Spi­raea ulma­ria, L. [Zorn pl. Tab. 141.] mit Blu­men und unäch­ten Schir­men, und unter­bro­chen gefie­der­ten Blät­tern, deren Blätt­chen eiför­mig, zwie­fach sägen­ar­tig gezahnt, und auf der untern Flä­che weiß­grau sind, ein etwa drei Schuh hohes Gewächs mit peren­ni­ren­der Wur­zel an klei­nen Gewäs­sern auf schat­ti­gen Wie­sen, wel­ches im July weiß­licht blüht.

Die etwas zylin­dri­sche, fin­ger­di­cke, inwen­dig bräun­li­che, äußer­lich schwar­ze, höcke­rich­te, mit vie­len röth­li­chen Fasern besetz­te Wur­zel hat nebst dem Krau­te (rad. hb. ulma­riae, regi­nae pra­ti) einen zusam­men­zie­hen­den, bit­ter­li­chen Geschmack und eini­gen nicht unan­ge­neh­men Geruch. Man hat ihnen stär­ken­de, wund­hei­len­de, Blut- und Bauch­flüs­se hem­men­de Eigen­schaf­ten, auch schweiß­trei­ben­de (?), bei­gelegt; ihre adstrin­gi­ren­de Kraft ist sehr ansehn­lich. Die gleich­falls adstrin­gi­rend bit­ter­lich, den Pome­ran-zen­blüt­hen ähn­lich schme­cken­den, und ähn­lich, jedoch auch etwas nach bit­tern Man­deln rie­chen­den Blu­men (flor. ulma­riae, regi­nae pra­ti) geben dem damit auf­ge­gos­se­nen Wei­ne einen Mal­va­sir ähn­li­chen Geruch und Geschmack; man hat sie im vier­tä­gi­gen Fie­ber gerühmt; sie mögen Aus­düns­tung beför­dern­de Kräf­te haben. Das davon destil­lir­te Was­ser hat einen ange­neh­men Geruch; man hat es, inner­lich gege­ben, schweiß­trei­bend befun­den und äußer­lich auf gich­t­i­sche und podagri­sche Stel­len gelegt.