Herzfreudboretsch

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Herz­freud­bo­retsch, Bora­go offi­ci­na­lis, L. [Zorn pl. med. Tab. 147.] mit durch­gän­gig abwech­seln­den Blät­tern und aus­ge­sperr­ten Blu­men­de­cken, ein vor­züg­lich auf feuch­tem, sal­pe­terichtem Boden wuchern­des, eini­ge Schuh hohes Som­mer­ge­wächs, wel­ches vom Mai und Juny an gewöhn­lich blau blüht.

Der gebräuch­lichs­te Theil sind die unbe­deu­tend rie­chen­den, fade schme­cken­den Blu­men (flor. bora­gi-nis), denen man eine Herz ermun­tern­de Kraft, ohne Wahr­schein­lich­keit, zuschrieb, inner­lich genom­men und äußer­lich auf­ge­legt. Den frisch aus­ge­preß­ten, gur­ken­ar­tig schme­cken­den Saft der fri­schen Pflan­ze (hb. borag. rec.) hat man für ein Küh­lungs­mit­tel gehal­ten, und (noch unwahr­schein­li­cher) gewähnt, er löse die Nach­ge­burt ab. Eben so wenig ist bewie­sen, daß die Wur­zel in der Krät­ze und der Samen zur Ver­meh­rung der Milch diene.