Hasenkohlsonche

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Hasen­kohl­son­che, Son­chus ole­race­us, L. [Zorn pl. med. T. 148.] mit fil­zi­gen Blu­men­stie­len, und glat­ten Blu­men­de­cken, ein den Som­mer über auf unge­bau­ten Aeckern und in Gär­ten häu­fi­ges, gelb­blü­hen­des, ein­jäh­ri­ges, zwei Schuh hohes Gewächs.

Das Kraut, wel­ches in bei­den Spiel­ar­ten, sowohl der glat­ten, als der rau­hen (hb. son­chi laevis, son­chi aspe­ri) einen sal­zi­gen, bit­tern Milch­saft von sich gie­bt, hat man vor­züg­lich frisch und im aus­ge­preß­ten Saf­te gegen inne­re und äuße­re Ent­zün­dun­gen und gegen Sto­ckun­gen in den Ein­ge­wei­den, der Ver­dau­ungs­werk­zeu­ge, der Nie­ren, der Leber, und der Lun­gen, so wie im hek­ti­schen, in Wech­sel- und Faul­fie­bern, und im Sei­ton­sti­che gal­lich­ter Art für sehr heil­sam geach­tet. Auch in (unbe­stimm­ten Ohr­schmer­zen hat man es gerühmt. In neu­ern Zei­ten hat man es ver­nach­läs­sigt. Viel­leicht mit Unrecht.