Hase

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Hase, Lepus timi­dus, L. [Schreb. Säugth. 4. T. 233. A.]mit kur­zem Schwan­ze und Ohren, wel­che an der Spit­ze schwarz und län­ger als der Kopf sind, ein bekann­tes, schüch­ter­nes, schnel­les, schmack­haf­tes Thi­er, wel­ches Nachts sei­ner Nah­rung, der Rin­de der Bäu­me und Sträu­cher, grü­nen Gemü­ßen und Getrai-dekör­nern nach­geht, vom Febru­ar an sich begat­tet, drei­ßig Tage trägt, mit unter­misch­ter Ueber­schwän­ge-rung, zwei bis vier Jun­ge setzt, sie zwan­zig Tage säugt, und bis acht Jahr alt wird.

Die Alten gaben statt schik­li­che­rer Mit­tel das getrock­ne­te und gepül­ver­te Hasen­blut in der Ruhr, der Fall­sucht und in dem Roth­lauf; mit den Haa­ren wähn­ten sie das Blut stil­len zu kön­nen; das gepül­ver­te Sprung­bein (talus lepo­ris, Hasen­sprung), wel­ches aus dem Unter­schen­kel des Hin­ter­fu­ßes genom­men wird, an dem untern Ende kol­bicht, an dem obern aber wo es an das Schien­bein anschließt, ver­tieft, in der Mit­te dün­ner, eines Zol­les lang, und sehr hart ist, rühm­ten sie (aber­gläu­big) als ein harn­trei­ben­des Mit­tel und gegen vie­le and­re Krank­hei­ten, und schrie­ben dem kral­lig unan­ge­nehm schme­cken­den und wid­rig rie­chen­den, wei­chen, röth­li­chen Fet­te (axung. lepo­ris) eine Eite­rung beför­dern­de, zert­hei­len­de und Schmerz stil­len­de Eigen­schaft zu.