Haftdolde

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Haft­dol­de. Man hat sich in ältern Zei­ten zwei­er Arten die­ses Krau­tes ohne Unter­schied bedient, der im süd­li­chen Euro­pa unter dem Getrai­de wild­wach­sen­den, im Juny eine gro­ße wei­ße Blu­me tra­gen­den Cau­ca­lis gran­di­flo­ra, L. [Jac­quin flor. aus­tr.1. Tab. 24.] mit eiför­mi­gen Samen, deren Rücken­rib­ben eng und mit aus­ge­s­preit­z­ten Sta­cheln besetzt, und Blu­men­blät­tern, deren äuße­re die größ­ten sind, so wie der zwei­jäh­ri­gen, im süd­li­chen Deutsch­land auf Fel­dern pur­pur­roth blü­hen­den Cau­ca­lis lep­top­hyl­la, L. [Jacq. hort. Vin-dob.2. Tab. 195.] mit halb­zy­lin­dri­schen, mit unkennt­li­chen Rücken­rib­ben und aus­ge­s­preit­z­ten, rau­chen Sta­cheln besetz­ten Samen und über und über haa­rich­ten Blättern.

Die möh­ren­ähn­li­chen, haa­rich­ten, wohl­rie­chen­den Blät­ter (fol. can­ca­lis) sol­len sich eröff­nend, Säf­te ver­dün­nend, und Harn und Monat­zeit trei­bend erwie­sen haben.