Gurkendill

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Gur­ken­dill, Anet­hum gra­veo­lens, L. [Zorn pl. med. Tab. 512.] mit zwei­fach gefie­der­ten Blät­tern, bors­ten-för­mi­gen Blätt­chen, und plat­ten, auf der einen Sei­te etwas erha­be­nen Samen mit einer häu­ti­gen Ein­fas­sung, ein in Por­tu­gal, Spa­ni­en und um Astra­chan auf gebau­ten Aeckern wil­des, drei bis vier Schuh hohes Som­mer­ge­wächs, wel­ches im Juny und July blühet.

Sel­te­ner sind die Spit­zen die­ses Krau­tes, öfte­rer die Samen (sum­mit. sem. Ane­thi. hor­ten­sis) gebraucht wor­den, wel­che von eig­nem, star­kem, aro­ma­ti­schem, Kopf ein­neh­men­dem Geru­che, und von ähn­li­chem hit­zi­gem Geschma­cke sind, und bei der Destil­la­ti­on ein hell­gel­bes, sehr hit­zi­ges, in der Käl­te gelie­fern­des, äthe­ri­sches Oel an Men­ge 1/​32 bis 1/​16 geben. Samen und Oel besit­zen eine erwär­men­de, und Krämp­fe der ers­ten Wege stil­len­de Kraft, und sind daher in Schlaf­lo­sig­keit, gegen Schluck­sen, bei Wind­ko­lik, in krampf­haf­ten Lei­bes­ver­stop­fun­gen, Magen­drü­cken und Nei­gung zum Erbre­chen oft mit Nut­zen (das Oel gewöhn­lich äußer­lich, doch nur zu 2 bis 3 Trop­fen inner­lich) gebraucht wor­den. Was sie in Mut­ter­be­schwer­den, zur Erre­gung der Monats­zeit, zur Dämp­fung des Geschlechts­trie­bes, zur Ver­meh­rung der Milch und gegen den Hus­ten ver­mö­gen, bedarf noch Bestätigung.