Granat

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Gra­nat, (Gra­na­tus) ist einer von den weni­gen kost­ba­ren Edel­stei­nen, von ver­schie­dent­lich rother Far­be, öfte­rer durch­schei­nend als durch­sich­tig, von gerin­ger Här­te, gewöhn­lich viel­eckig krystal­li­sirt u. vor sich schmelz­bar in hef­ti­gem Feuer.

Der Gehalt der guten Gra­na­ten aus Böh­men, woher man sie am schöns­ten erhält, soll etwa 1/​10 Eisen, 1/​10 Kalk­er­de, 1/​3 Alaun­erde, 1/​2 Kie­sel­er­de seyn, wie­wohl des Eisens und der Alaun­erde oft weit mehr dar­in ist.

Die Alten zähl­ten ihn unter die frag­men­ta quin­que lapi­dum pre­tio­sorum, und hiel­ten die­sen in den Ver­dau­ungs­we­gen unauf­lös­li­chen Stein inner­lich gebraucht für ein ermun­tern­des, Trau­rig­keit ver­trei­ben­des Mit­tel; ein Wahn, des­sen Gefähr­lich­keit jedem in die Augen fällt.