Glas

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Glas, (Vitrum) ist die durch­sich­ti­ge, zer­brech­li­che, idio­elek­tri­sche Sub­stanz, wor­aus die man­cher­lei Glas-geräth­schaf­ten bestehn, und die gewöhn­lich aus drei Thei­len Kie­sel­er­de und einem Thei­le Pota­schlau­gen­sal­ze bei hef­ti­gem Feu­er zusam­men­ge­schmol­zen wird. Unter den wei­ßen Glä­sern behaup­ten die böh­mi­schen an Fes­tig­keit, schö­ner Gestalt und Wei­ße noch immer den Vor­zug. Ihre Zer­brech­lich­keit im Feu­er ver­min­dert man durch Ein­tau­chen in hei­ßes und hei­ße­res Was­ser; auch sucht man zu die­ser Absicht die­je­ni­gen Gefä­ße aus, wel­che in dem der Hit­ze aus­ge­setz­ten Thei­le von durch­aus glei­cher Dicke, und so dünn als mög­lich sind, auch kei­ne Kno­ten und Stein­chen haben, wo sie am ers­ten zu rei­ßen pfle­gen. Man setzt sie kei­ner Zug­luft aus, wenn sie heiß sind, son­dern läßt sie am bes­ten auf der Stel­le ver­küh­len, wo sie erhitzt wor­den waren, um ihr Zer­sprin­gen zu ver­hü­ten. Grü­nes Glas springt weni­ger bei Abwech­se­lun­gen von Käl­te und Wär­me, als wei­ßes. Durch einen klei­nen Zusatz Braun­stein ver­liert das grü­ne Glas sei­ne Far­be und wird weiß.