Giftlattich

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Gift­lat­tich, Lac­tu­ca viro­sa, L. [Zorn pl. med. T. 285.] mit wage­rech­ten, gezahn­ten, an der Rücken­schär­fe stach­lich­ten Blät­tern, eine im wär­mern Deutsch­land an stei­nich­ten Orten, Däm­men und Zäu­nen ein­hei­mi­sche, in Gär­ten manns­ho­he, zwei­jäh­ri­ge Pflanze.

Der Saft der fri­schen Pflan­ze (hb. lac­tu­cae syl­vest-ris odo­re viro­so, lac­tu­cae viro­sae) ist mil­chicht, von ekel­haft bit­term Geschma­cke, und wie die gan­ze Pflan­ze von gif­tig betäu­ben­dem Geru­che. Die Alten fan­den ihn, zu zwei Quent­chen gege­ben, schlaf­ma­chend, harn­trei­bend, und inner­lich und äußer­lich ent­zün­dungs­wid­rig, wel­che Kräf­te die Neu­ern zum Theil bestä­tigt haben. Er scheint schwer mit Bei­be­hal­tung sei­ner Kräf­te sich zum Extrakt ein­di­cken zu las­sen. Er war es, wie ich sahe, den Col­lin brauchte.

Dem schwar­zen Samen (sem. lac­tu­cae viro­sae, lac­tu­cae sylv. odo­re viro­so) schrie­ben die Alten Geschlechts­lust dämp­fen­de Kräf­te zu.