Giftheilsturmhut

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Gift­heil­sturm­hut, Aco­ni­tum Antho­ra, L. [Zorn pl. med. Tab. 434.] mit vielt­hei­li­gen, rau­chen Blät­tern, deren Lap­pen von ein­an­der ent­fernt, gleich­ge­stal­tet und band­för­mig sind, ein zwei Fuß hohes auf den schwei­ze­ri­schen und öster­rei­chi­schen Alpen peren­ni-ren­des Gewächs, wel­ches im August und Sep­tem­ber sei­ne klei­nen schwe­fel­gel­ben Blu­men zeigt.

Die ziem­lich har­te Wur­zel (rad. antho­rae, aco­ni­ti salu­ti­fe­ri) besteht aus einem fin­ger­di­cken, rund­lich ecki­gen Kop­fe, der sich jäh­ling in einen dün­nen Schwanz endigt, äußer­lich dun­kel­braun, inwen­dig weiß, auf dem Quer­schnit­te mit 12 in einem Krei­se ste­hen­den Punk­ten besetzt, von schwa­chem Geru­che und einem schärf­lich bit­ter­li­chen Geschma­cke, wel­cher lan­ge anhält, und sich in einen ekel­haft süß­li­chen endigt. So wenig die­se Wur­zel (nach der Alten Wahne) die gif­ti­gen Wir­kun­gen des Tho­ra­hahne­fu­ßes weg­zu­neh­men scheint, oder sonst die ihr zuge­schrieb-nen herz­stär­ken­den, exan­the­ma­ti­schen, Kolik hei­len­den, oder Wurm trei­ben­den Kräf­te besit­zen mag, so wenig ist sie jedoch für unschul­dig anzu­sehn, viel­mehr ihre eigent­li­chen Kräf­te noch gänz­lich unbe­kannt. Sie scheint dem Napell­sturm­hut ähn­lich zu wir­ken, und in ihrem fri­schen Zustan­de weit kräf­ti­ger, als getrock­net zu seyn.