Gerbersumach

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Ger­ber­su­mach, Rhus coria­ria, L. [Zorn pl. med. Tab. 510.] mit eirun­den, unten rau­chen, stumpf sägen­ar­tig gezahn­ten Blät­tern, ein im mit­tä­gi­gen Euro­pa ein­hei­mi­scher, etwa acht Fuß hoher Baum, wel­cher in unsern Gär­ten im Mai und Juny blüht.

Die hell­gel­ben Blüt­hen besit­zen nebst den Blät­tern (flor. fol. sumach) einen stark adstrin­gi­ren­den Geschmack, und sind zur Stär­kung erschlaff­ter Thei­le gebraucht wor­den. Noch kräf­ti­ger wür­de die aus den zer­klein­ten jun­gen Aes­ten ent­ste­hen­de Lohe seyn, Schmack genannt, wel­cher aus Spa­ni­en für die Kor­duan­ger­ber gebracht wird.

Die lin­sen­för­mi­ge, etwas wol­li­ge, röth­li­che Bee­re (sumach, bac­cae sumach, sem. sumach) schmeckt säu­er­lich und sehr her­be, und ent­hält einen lin­sen­för­mi­gen, har­ten Samen­kern. Die Säu­re in die­sen Bee­ren schießt in krystal­li­ni­scher Gestalt an. Man hat sich ihrer sonst zur Magen­stär­kung, gegen Bauch- Samen-und Blut­flüs­se bedient, so wie man sie gegen Mast­darm­vor­fäl­le, locke­re Zäh­ne und zur Beschüt­zung der Augen vor Masern und Pocken rühmte.