Gartenskorzonere

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Gar­ten­skor­zon­e­re, Scor­zo­ne­ra his­pa­ni­ca, L. [Zorn pl. med. Tab. 405.] mit unget­heil­ten, fein sägen­ar­tig gezahn­ten Blät­tern, wel­che den ästi­gen Sten­gel umfas­sen, ein in Spa­ni­en und Sibi­ri­en ein­hei­mi­sches, bei uns in Gär­ten drei Fuß hohes Kraut, mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel, wel­ches im May und Juny gelb blüht.

Die span­nen­lan­ge, äußer­lich schwar­ze, mit ring­för­mi­gen Run­zeln besetz­te Wur­zel (rad. Scor­zo­ne­rae, hisp.) kömmt in der Apo­the­ke in läng­lich­te Stück­chen geschnit­ten vor, wel­che äußer­lich roth, inwen­dig weiß, etwas bieg­sam, und von süß­lich ange­neh­mem Geschma­cke, aber geruch­los sind. Frisch gie­bt sie eine Men­ge süß­lich­bit­ter­li­chen Milch­saft von sich.

Zu Geträn­ken, und zu Spei­sen für Kran­ke mit hit­zi­gen und schlei­chen­den Fie­bern und in der Melan­cho­lie hält man ihren Gebrauch für sehr dien­lich, und schreibt ihr noch eine eröf­nen­de Kraft zu. Wenn sie in Kon­vul­sio­nen und Fall­sucht (wie auch zu zwei­feln) nicht hülf­reich ist, so scha­det sie doch nicht. Sie läßt sich lan­ge gut auf­be­wah­ren. Zuwei­len wird die Wald­s­kor­zon­e­re damit verwechselt.