Eidernessel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Eider­nes­sel, Urti­ca urens L. [Flor. dan. T. 739.] mit ent­ge­gen­ge­setz­ten, ova­len Blät­tern, ein an Gebäu­den und Zäu­nen häu­fi­ges Som­mer­ge­wächs, wel­ches mit fei­nen stei­fen Haa­ren besetzt ist, womit es auf der Haut schmerz­haf­tes Bren­nen erregt.

Die Alten peitsch­ten mit dem fri­schen Krau­te gelähm­te und emp­fin­dungs­lo­se Glie­der, und erreich­ten durch die­se Ver­rich­tung (urti­ca­tio) zuwei­len ihre Absicht.

Die dun­kel grü­nen Blät­ter und die eirun­den, glän­zend hell­brau­nen Samen (fol. sem. urti­cae mino­ris) haben weder einen auf­fal­len­den Geruch noch Geschmack, und gleich­wohl hat man sie in Blut­flüs­sen und als Harn trei­ben­de Mit­tel gar sehr gerühmt, wor­über indeß bestä­ti­gen­de Zeug­nis­se fehlen.