Cajunierenbaum

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Caju­nie­ren­baum, Ana­car­di­um occi­den­ta­le L. [Zornpl. med. Tab. 357.] ein in Mala­bar, Zey­lon, Neu­gu­ja­na, Bra­si­li­en, Jamai­ka, und den cari-bischen Inseln wach­sen­der Baum mit umge­kehrt eirun­der Frucht, und an den Ast­spit­zen ste­hen­den Blumentrauben.

Ueber der flei­schi­gen, wein­säu­er­li­chen, birn­för­mi­gen Frucht sitzt oben auf die zu uns kom­men­de Nuß (Ele­phan­ten­laus, ana­car­di­um occi­den­ta­le), wel­che nie­ren­för­mig, etwas platt, unten erhab­ner, glatt, braun, und unge­fähr einen Zoll lang ist. Inner­halb die­ser Scha­le liegt zwar ein eben­falls nie­ren­för­mig gestal­te­ter mit einem brau­nen Ober­häut­chen beklei­de­ter, süßer, man­del­ar­ti­ger Kern, die Zwi­schen­räu­me aber zwi­schen die­sem Ker­ne und der äus­sern Scha­le sind mit einem Zell­ge­we­be ange­füllt, wor­aus (selbst wenn die­se Samen meh­re­re Jah­re gele­gen haben,) ein dick­li­ches brau­nes Oel dringt, wel­ches beim Kos­ten Lip­pen und Mund anfrißt, auf der Haut Bla­sen zieht, und wovon die Fle­cken schwer aus der Lein­wand zu brin­gen sind.

Die dor­ti­gen Ein­woh­ner bedie­nen sich die­ses Oels, um har­te Aus­wüch­se am Kör­per, skir­r­hö­fe Geschwüls­te, wil­des Fleisch in Geschwü­ren, War­zen und Hü-ner­au­gen weg­zu­beit­zen. Man bringt auch Schwin­den und Freß­flech­ten (her­pes) damit hin­weg. Bei uns wird nichts davon gebraucht; gewis­ser alter Kom­po­si­tio­nen wegen ist sie noch in Apo­the­ken übrig geblieben.