Asphalt

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Asphalt, Bitu­men asphal­tum L. ein dun­kel­schwar­zes Erd­harz, wel­ches hart, zer­brech­lich, von glän­zen­dem Bru­che, an sich geruch­los und ohne Geschmack ist. Es schmilzt leicht, und ver­brennt unter einem immer stär­ker stin­ken­den Rau­che, fast ohne das min­des­te zurück zu las­sen. Die dün­nen Bruch­stü­cken schim­mern röth­lich durch.

Er wird an ver­schied­nen Orten gegra­ben, vor­züg­lich in Schwe­den, Däne­mark, Sibi­ri­en, der Pfalz u.s.w. Auf meh­rern ost­in­di­schen See­en und auf dem toden Mee­re fin­det man ihn schwimmend.

In der Destil­la­ti­on gie­bt er drei Vier­tel sei­nes Gewichts eines brau­nen erd­har­zig stin­ken­den Oels (ole­um asphal­ti) und etwas Vitriolsäure.

Der Asphalt ist seit lan­gen Zei­ten äus­ser­lich vor sich, in Pflas­tern, in Sal­ben und als Räu­che­rung für ein wund­hei­len­des Mit­tel gehal­ten wor­den. Mel­lin emp­fiehlt ihn inner­lich gegen die geschwü­ri­ge Lungensucht.

Das stin­ken­de Asphalt­öl erhielt vor eini­ger Zeit einen Ruf von glei­cher Art, er ist aber wie­der gesun­ken, weil dieß Oel sich erhit­zend und schäd­lich erwies; viel­leicht weil man es unrek­ti­fi­zirt gab?

Das auf Land­see­en gefun­de­ne ist leich­ter als das gegrab­ne, brennt auch rei­ner hin­weg, und stinkt nicht so sehr.

Wenn die Ver­fäl­schung mit Fich­ten­pech rich­tig ist, so ent­deckt man sie, wenn man den gepül­ver­ten Asphalt mit Aether diger­irt, wel­cher das Pech, nicht aber den Asphalt auf­löst, und ers­te­res nach der Ver­duns­tung in einer erwärm­ten offe­nen Scha­le zurück läßt.