Apfelbaum

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Apfel­baum, Pyrus Malus L. Die­ser all­ge­mein bekann­te Baum unter­schei­det sich vom Birn­bau­me dadurch, daß sei­ne Blät­ter eine kür­ze­re Spit­ze haben, flä­cher gezahnt und unten mit fei­nen Haa­ren besetzt sind, daß die röth­li­chen Blu­men strauß­wei­se auf kür­zern Stie­len ste­hen, die Früch­te aber mehr rund und weni­ger zuge­spitzt sind, als die Birnen.

Die Abar­ten der Aep­fel sind unge­mein zahl­reich, man bedient sich aber zu arz­nei­li­chen Absich­ten nur einiger.

Die Hol­z­äp­fel (mala sylv.) oder die Frucht des wil­den mit lan­gen und har­ten Dor­nen besetz­ten Apfel­baums (pyrus malus syl­vestris L.) ist klein und sehr her­be. Gedörrt wer­den sie zum Lab­sal für Gall­fie­ber­kran­ke, wenn man den Absud davon trin­ken läßt.

Die borstor­fer Aep­fel und die Rei­net­ten wer­den theils zur Gal­ler­te berei­tet, (indem man sie schält, die Samen­hül­sen her­aus­schnei­det, die so gerei­nig­te Aep-fels­tü­cke weich kocht, und in dem davon aus­ge­preß­ten Saf­te glei­che Thei­le Zucker auf­löst,) theils zur Berei­tung der Eisen­tink­tur mit Aep­fel­saf­te (tinc­tu­ra mar­tis poma­ta) genom­men.

Die Aep­fel haben in jeder Gestalt die Kraft zu küh­len, und in Gal­len­krank­hei­ten zu nüt­zen. Die süßen Sor­ten eröf­nen leicht den Leib, die Hol­z­äp­fel sind dage­gen in Durch­fäl­len zuträglicher.

Die Rin­de (cort. mali syl­vestris) des Holz­ap­fel­baums wird grob gepül­vert mit Was­ser aus­ge­kocht, und der Absud zum Extrak­te ver­dickt, wel­che in Wech­sel­fie­bern gerühmt wor­den ist.