Aockerbeerbreme

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Aocker­beer­bre­me, Rubus arc­ti­cus L. [Linn. flor. lapp. T. 5. F. 2.] mit drei­fa­chen Blät­tern und sta­chel­lo­sem, ein­blü­migem Sten­gel, ein nur eini­ge Zoll hoher, fort­wäh­ren­der Strauch, wel­cher in Kana­da, Lapp­land, Schwe­den und Sibi­ri­en auf Trif­ten wächst, und pur­pur­roth blüht. Auch in Gär­ten läßt er sich zie­hen, wenn man ihn den Win­ter über mit Schnee bedeckt läßt, und ihn dann, mit Fich­ten­zwei­gen bestreut, vor den Ein­drü­cken der Früh­lings­son­ne verwahrt.

Die pur­pur­röth­li­chen Bee­ren sind halb­ku­gel­för­mig, von der Grö­ße der Him­bee­re, schwer von den Stie­len zu lösen, an der untern Sei­te hohl, aus rei­hen­wei­se gestell­ten klei­nen Beer­chen zusam­men­ge­setzt. Sie haben einen wei­nich­ten Wohl­ge­ruch, wel­cher lieb­li­cher ist, als irgend einer andern wil­den Frucht. Der Geschmack des rothen Saf­tes ist etwas säu­er­li­cher als der von Him­bee­ren, aus­ser­dem sehr ange­nehm, und ganz dem gewürz­haf­ten Wohl­ge­ru­che angemessen.

Wir erhal­ten sie in Zucker ein­ge­legt (bac­cae nor­land­i­cae con­di­tae), wo aber der fei­ne Geruch schon ver­lo­ren ist.

Es wäre bes­ser, die­se schö­nen Bee­ren bei uns zu erzie­len, auf oben ange­geb­ne Art.

Sie sind zu einem küh­len­den erqui­cken­den Geträn­ke in Fie­bern ver­schied­ner Art sehr zu emp­feh­len; auch roh genos­sen im Scharbock.