Anakardienherznuß

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Ana­kar­dien­herz­nuß, Seme­car­pus ana­car eii­um L. [Gaert. de fr. et sem. Cent. 3. T. 40. F. 1.] ein in dür­ren Wal­dun­gen Ost­in­di­ens ein­hei­mi­scher hoher Baum, des­sen Früch­te (ana­car­di­um, ana­car-dium ori­en­ta­le) in alten Zei­ten zu einer wun­der­lich zusam­men­ge­setz­ten Lat­wer­ge (con­fec­tio ana­car­di­na) kamen, von der man mit größ­ter Unwahr­schein­lich­keit Gedächt­niß stär­ken­de Tugen­den erwartete.

Die­se Frucht ist etwa einen Zoll lang, platt herz­för­mig, und hat eine dop­pel­te Scha­le, näm­lich eine inne­re dün­ne, braun­röth­li­che, wel­che einen wei­ßen, mil­den, süß­li­chen, man­del­ar­ti­gen Kern ein­schließt, und eine äus­se­re schwarz­glän­zen­de. Der Zwi­schen­raum zwi­schen bei­den Scha­len ent­hält in einem zellich­ten Gewe­be einen zähen schwärz­lich­ten Saft, womit die India­ner unaus­lösch­li­che schwar­ze Merk­ma­le in ihrer Wäsche zeich­nen. Er ist äus­serst scharf und fres­send; die Alten haben Mut­ter­mäh­ler, Schwin­den und Drü­sen­kno­ten damit weggebeizt.

Es ist sicht­lich, daß die­se Dro­gue uns völ­lig über­flüs­sig ist.