Aloeholz, Aloeblindbaum

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Aloe­holz, Aloeblind­baum, Exco eca­ria agal­lo­cha L. [Rumph. amb. 2. T. 79. 80.] Die­ser auf den Molu­cken an wüs­ten Gesta­den wach­sen­de Baum bil­det einen kno­ti­gen Stamm mit aus der Erde her­vor­ra­gen­den Wur­zeln. Sei­ne Rin­de ent­hält, so lan­ge er frisch ist, einen äus­serst schar­fen Milch­saft, wel­cher auf die Haut gespritzt, Ent­zün­dung erregt. Im Alter ent­hält er statt des Splin­tes und in hoh­len Stel­len ein ben­zoe­ar­ti­ges Harz.

Unter dem Namen Aloe- oder Para­dies­holz (calam­bae) bekom­men wir mit­tel­mä­si­ge Stü­cken Holz, wel­che schwer, hart, braun, schwärz­lich, und mit schwar­zen oder braun­ro­then Harz­adern durch­zo­gen sind, einen bit­tern, schärf­li­chen, gewürz­haf­ten Geschmack haben, und beim Anzün­den ein Harz aus­flie­ßen las­sen, wel­ches sehr wohl­rie­chend ist, ein Geruch, der sich auch schon beim Pül­vern zu erken­nen giebt.

Nach Mil­lers Vor­ge­ben soll das Aloe­holz von Cor­dia sebestenaL. her­rüh­ren. Lau­bei­ro beschreibt einen zur zehn­ten Klas­se gehö­ri­ger Baum Al-oexylum agal­lo­chumals das äch­te Aloeholz.

In ver­schie­de­nen Ner­ven­be­schwer­den haben uns­re Vor­fah­ren die­ses ver­däch­ti­ge Holz in Sub­stanz und Extrakt gerühmt (lign. Aloes), auch wohl das dar­aus in sehr gerin­ger Men­ge destil­li­ren­de äthe­ri­sche Oel, wel­ches weiß ist, geschwind erhär­tet und sehr wohl­rie­chend ist.

Man hat wahr­ge­nom­men, daß das Holz eine erhit­zen­de und betäu­ben­de Kraft besitze.