Aes ustum

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Aes ustum. Den meis­ten neu­ern Vor­schrif­ten zufol­ge ver­steht man hier­un­ter einen rei­nen Kup­fer­kalk, der­ge­stalt berei­tet, daß man Kup­fer­ble­che schicht­wei­se mit ver­knis­ter­tem Koch­sal­ze in einen zu ver­de­cken­den Schmelz­tie­gel ein­setzt, sie unge­fähr zwölf Stun­den weiß glü­hen läßt, dann den ver­kalk­ten Theil pül­vert, und mit Was­ser aussüßet.

Dieß Prä­pa­rat kömmt genau mit der Kup­fer­a­sche über­ein, und leis­tet viel Diens­te in unrei­nen Geschwü­ren durch sei­ne rei­zend stär­ken­de Kraft.

Nach andern, aber ältern, Vor­schrif­ten wird, statt des zwi­schen die Kup­fer­ble­che zu streu­en­den Koch­sal­zes, Schwe­fel oder auch bei­des zugleich genom­men, wodurch dann ein weit schär­fe­res Prä­pa­rat, ein sehr ätzen­der Kup­fer­vi­tri­ol, ent­steht, dem man eben­falls den Namen Aes ustumbei­leg­te. Doch lie­ßen ihn eini­ge mit Was­ser aussüßen.

Gewöhn­lich und am bes­ten hält man sich jetzt an die ers­te­re Bereitungsart.