Tertianschildkraut

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Ter­ti­an­schild­kraut, Scu­tel­la­ria gale­ri­cu­la­ta, L. [Zorn, pl. med. tab. 330] mit herz­för­mig lan­z­et­ar­ti-gen, gekerb­ten Blät­tern, in deren Win­keln die Blu­men ste­hen; ein etwa fuß­ho­hes, höchs­tens zwei Fuß hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel an der Aus­gangs­mün­dung der Sümp­fe in Was­ser­grä­ben; in Gär­ten wuchert es stark und trägt im Juny Blu­men mit blau­er Ober-und wei­ßer Unterlippe.

Die den Beto­ni­en­blät­tern nicht unähn­li­chen, nur klei­nern und wenig ein­ge­kerb­ten Blät­ter (Fol. Ter­tia-nariae) besit­zen einen unan­ge­neh­men, obgleich lauch­ar­ti­gen Geruch und sehr bit­tern Geschmack, und sind in ältern Zei­ten vor Ein­füh­rung der Chi­na­rin­de gegen Wech­sel­fie­ber, vor­züg­lich drei­tä­gi­ge, im bes­ten Rufe gewe­sen. Da es Wech­sel­fie­ber­ar­ten genug gie­bt, die der Rin­de nicht wei­chen und nicht wei­chen kön­nen, so hät­te man eine so kraft­i­ge, ein­hei­mi­sche Pflan­ze die­ser Art nicht ver­nach­läs­si­gen sol­len. Auch in einer Art Bräu­ne wer­den sie gerühmt. Eine hal­be Unze im Dekokt, wie man ehe­dem rieth, ist für Tag und Nacht eine all­zu­star­ke Gabe.