Naturheilkunde für Frauen. Ganzheitliche Gesundheit mit Heilpflanzen und Hausmitteln

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© Ulmer Verlag

In ihrer Ein­lei­tung hebt die Autorin Hel­ga Ell-Bei­ser die so genann­te Gen­der-Medi­zin her­vor. Damit ist gemeint, dass die Human­me­di­zin unter beson­de­rer Beach­tung der bio­lo­gi­schen Unter­schie­de von Frau­en und Män­nern durch­ge­führt wer­den soll­te. Dahin­ter steht auch eine geschlechts­ori­en­tier­te Erfor­schung und Behand­lung von Krank­hei­ten. Gegen­wär­tig ist die moder­ne Medi­zin noch weit davon ent­fernt. Die meis­ten Stu­di­en wer­den immer noch mit Män­nern durch­ge­führt. Das heißt, die Grund­la­ge für die Erfor­schung von Krank­hei­ten, Dosie­run­gen von Medi­ka­men­ten basiert auf einer Män­ner­ge­sund­heit oder – Krank­heit. Nicht die der Frauen!

Nun sind Frau­en und Män­ner sehr unter­schied­lich. Nicht nur hor­mo­nell. Frau­en reagie­ren grund­sätz­lich anders auf Medi­ka­men­te als Män­ner, brau­chen ande­re Dosie­rung – viel­leicht sogar ande­re Medi­ka­men­te. Das wird aber über­haupt nicht berück­sich­tigt in der moder­nen Medi­zin – bis heu­te nicht!

Heilpflanzen und Naturheilkunde als Alternative

So schlägt Ell-Bei­ser als Alter­na­ti­ve die Natur­heil­kun­de vor. Zu Recht, denn so kön­nen sich Frau­en, unab­hän­gig vom Män­ner domi­nier­ten Medi­zin­sys­tem selbst­stän­dig machen. Sie kön­nen sich einen eige­nen Weg suchen, sich selbst ver­ant­wort­lich um ihren eige­nen Kör­per küm­mern. Dazu ste­hen Frau­en vie­le ein­hei­mi­sche wun­der­ba­re Heil­pflan­zen oder bekann­te natur­heil­kund­li­che The­ra­pien wie z.B. der Kneipp The­ra­pie zur Ver­fü­gung. Die Spann­brei­te ist groß – wie schon erwähnt – hel­fen Neu­gier und Geduld oder eigen­ver­ant­wort­li­ches Aus­pro­bie­ren. Es bedarf manch­mal, sich von lieb­ge­wor­de­nen Gewohn­hei­ten zu ver­ab­schie­den: Natür­lich ist es ein­fa­cher eine Tablet­te “ein­zu­wer­fen”, deren Wer­bung dann auch noch sofor­ti­ge Wir­kung ver­spricht. Doch Heil­pflan­zen hel­fen in unter­schied­lichs­ter Wei­se und auf unter­schied­li­chen Ebe­nen (so auch auf See­le und Geist).

Wissen und Handeln

Bei den Heil­pflan­zen geht es nicht um schnel­le Wir­kung, son­dern um eine lang­fris­ti­ge Ände­rung und um Nach­hal­tig­keit. Denn die meis­ten Krank­hei­ten oder Befind­lich­keits­stö­run­gen sind nicht von heu­te auf mor­gen ent­stan­den. Umwelt­ein­flüs­se, dau­er­haf­ter Stress, zuwe­nig Bewe­gung, Lärm, zuviel Nut­zung von Fern­se­hen und Han­dys wir­ken lang­sam und krank­ma­chend. Es gilt dar­auf zu schau­en, was im eige­nen Leben ver­än­der­bar ist, wie z.B. per­sön­li­cher Stress abge­baut wer­den kann. Das Leben wie­der die urei­ge­nen Rhyth­men fin­den las­sen, eige­ne Bedürf­nis­se wahr­neh­men und danach han­deln: Gestör­ter Schlaf kann durch Ritua­le und schlaf­för­dern­de Tees wie­der in Ord­nung gebracht wer­den. Denn: Zeigt das Han­dy kurz vor 24 Uhr wirk­lich noch so Welt­be­we­gen­des, Unver­zicht­ba­res? Ist der Schlaf nicht wich­ti­ger als die letz­ten “lus­ti­gen” Video­schnipp­sel­chen vor dem Schla­fen gehen? In den Medi­en wird so ger­ne gere­det von “Detox” – Ent­gif­tung, was das­sel­be ist. Heil­pflan­zen und die Natur­heil­kun­de bie­ten genau dies, um das Leben wie­der in Har­mo­nie zu brin­gen. Heil­pflan­zen wir­ken oft­mals nicht nur sanft, son­dern auch dras­tisch. Frau muss nur die rich­ti­gen Heil­pflan­zen und ihre Dosie­run­gen kennen.

Die Hormone der Frauen spielen eine große Rolle

Das Wis­sen über Heil­pflan­zen ist heut­zu­ta­ge nicht mehr beson­ders ver­brei­tet. Zu Beginn star­tet die Autorin folg­lich mit grund­sätz­li­chen Erklä­run­gen rund um Heil­pflan­zen, ihren Inhalts­stof­fen und Ver­wen­dun­gen. Ein wei­te­res Kapi­tel beschäf­tigt sich mit den weib­li­chen Hor­mo­nen. Die Zyklen der Frau wer­den beschrie­ben. Nach der grund­sätz­li­chen Ein­lei­tung, geht es um häu­fi­ge Befind­lich­keits­stö­run­gen wie das prä­men­struel­le Syn­drom und die spä­ter ein­set­zen­de Mens­trua­ti­on mit den mög­li­chen Beschwer­den, die durch zu star­ke, schmerz­haf­te oder schwa­che Blu­tun­gen aus­ge­löst wer­den kön­nen. Eben­so sind ande­re Lebens­pha­sen der Frau­en wie Schwan­ger­schaft, Wech­sel­jah­re mit deren spe­zi­el­len Erfor­der­nis­sen und gesund­heit­li­chen Her­aus­for­de­run­gen dar­ge­stellt. Auch häu­fig, läs­tig – behin­dern­de Beschwer­den oder Erkran­kun­gen die hor­mo­nell bedingt sein kön­nen, wer­den abge­han­delt: Akne, Schlaf­stö­run­gen oder Kopf­schmer­zen, Migrä­ne beispielsweise.

Aufbau des Buches strikt und logisch

Der Auf­bau der Kapi­tel ist immer ähn­lich: Zunächst kommt Grund­sätz­li­ches mit Ursa­chen und Sym­ptom­be­schrei­bung. Dann fol­gen Vor­schlä­ge zu heil­pflanz­li­chen oder natur­heil­kund­li­chen The­ra­pien. In den jewei­li­gen Kapi­teln wer­den Rezep­te für Ein­rei­bun­gen, Auf­la­gen, Tees, Bäder, Sal­ben und ihren Anwei­sun­gen gelie­fert. Die Autorin hat sich eben­falls mit “Frau­en­krank­hei­ten” beschäf­tigt wie Vagi­nal- und Bla­sen­be­schwer­den, Gebär­mut­ter­be­schwer­den, Brust­be­schwer­den. Die Wich­tig­keit einer funk­tio­nie­ren Schild­drü­se und die Stö­run­gen, wenn die­se eben nicht mehr rich­tig funk­tio­niert oder Kreis­lauf-Erkran­kun­gen und ihre Folgen.

Zum Schluss wer­den die Heil­pflan­zen des Buches in einem Por­trait mit ihren Wir­kun­gen und Anwen­dun­gen beschrieben.

Das Buch ist umfas­send mit sei­nen 550 Sei­ten, wel­che gut leser­lich gestal­tet sind. Das Buch ist groß und schwer­wie­gend mit anspre­chen­den Bil­dern schön gestal­tet. Der Ver­lag hat auf “Wer­tig­keit” gesetzt.

Ell-Bei­ser, H.: Natur­heil­kun­de für Frau­en. Ganz­heit­li­che Gesund­heit mit Heil­pflan­zen und Haus­mit­teln. Euro: 39, 95. (Ama­zon direkt)

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