Lesetipp: Männerzeiten. Naturheilkunde für den Mann in den besten Jahren

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Män­ner und Gesund­heit? Haha, das ist ein Witz! Um die Gesund­heit der (meis­ten) Män­ner küm­mern sich bis heu­te ganz tra­di­tio­nell die Frau­en: Zuerst als Müt­ter, dann als Freun­din­nen oder Ehe­frau­en. Dass Män­ner ziem­lich resis­tent sind, wenn es um ihre Gesund­heit geht, davon wis­sen vie­le Frau­en ein Lied zu sin­gen. Es wird höchs­te Zeit, dass Män­ner anfan­gen, sich eigen­ver­ant­wort­lich um ihre Gesund­heit zu küm­mern. Dies ist der Ansatz des Autoren-Paa­res Peter Ger­mann und Gud­run Zeu­ge-Ger­mann. Sie haben sich in ihrem Buch “Män­ner­zei­ten” Gedan­ken und zur Illus­tra­ti­on Comics gemacht. Der Haupt­teil besteht natür­lich aus Prak­ti­schem, Tipps, Rat- wie Vor­schlä­gen, denn bei­de betrei­ben als Heil­prak­ti­ker jeweils eine Praxis.

Das Autoren-Paar nimmt das The­ma Män­ner­ge­sund­heit zum Teil iro­nisch-kri­tisch aufs Korn: Der Abschnitt im Buch: “Der beweg­te Mann zwi­schen Har­ley und Rol­la­tor” befasst sich mit dem tra­di­tio­nel­len Män­ner­bild, des Beschüt­zers der Fami­lie und Jägers. Grund­sätz­lich unter­schied­li­che Rol­len­ver­ständ­nis­se zwi­schen Mann und Frau ste­hen ihnen häu­fi­ger im Weg. Es wer­den Fra­gen gestellt wie “Was ist der Mann” oder Ängste/​ Sor­gen “Über das Älter wer­den” wer­den the­ma­ti­siert. Die Autoren gehen dabei durch­aus gesell­schafts­kri­tisch vor oder hin­ter­fra­gen Rol­len­zu­wei­sun­gen, ein­ge­schlif­fe­ne Denk­wei­sen oder die Ein­flüs­se der Medi­en. Sie plä­die­ren für ein Über­den­ken und machen Vorschläge.

Probleme des Mannes im besten Alter

Da sich das Buch an den Mann in den bes­ten Jah­ren rich­tet, gibt es Schwer­punk­te ihrer häu­fi­ger vor­kom­men­den Pro­ble­me wie Hor­mo­ne, Leis­tungs­druck und Stress, wür­de­vol­les Älter wer­den und der Wech­sel in den Un-Ruhe-Stand. Die Vor­schlä­ge sind natur­heil­kund­lich aus­ge­rich­tet, schließ­lich sind die Autoren Heil­prak­ti­ker. Sie schla­gen zum Bei­spiel ver­schie­de­ne Aus­lei­tungs­ver­fah­ren vor, um vor The­ra­pie-Beginn sinn­voll zu ent­gif­ten. Dabei kom­men heil­pflanz­li­che Maß­nah­men in Form von Tees zum Ein­satz oder natur­heil­kund­li­che The­ra­pien wie Schröp­fen, Baun­scheid­tie­ren (Rei­zun­gen der Haut, die Stoff­wech­sel­vor­gän­ge anre­gen), Colon-Hydro-The­ra­pie (Aus­lei­tung über den Darm) bei­spiels­wei­se. Als auf­bau­en­de wei­ter­füh­ren­de The­ra­pien wer­den heil­pflanz­li­che (Tees), homöo­pa­thi­sche Mit­tel oder Kom­plex­mit­tel wie Schüss­ler­sal­ze vor­ge­schla­gen. Auch die Bach­blü­ten­the­ra­pie wird genannt, um Befind­lich­keits­stö­run­gen, Ängs­te oder Sor­gen über­win­den zu helfen.

Essen und Sex

Die letz­ten Kapi­tel beschäf­ti­gen sich mit pflanz­li­chen Lie­bes­mit­teln zur Akti­vie­rung der männ­li­chen Libi­do oder Ernäh­rung. Bei letz­te­rem wird vor­weg kri­tisch-gedank­li­ches zu den unter­schied­li­chen Her­an­ge­hens­wei­sen der Geschlech­ter auf­ge­führt: Eher fleisch­las­tig und def­tig oder obst- und gemü­se­be­tont? Die Autoren set­zen sich für ein aus­ge­wo­ge­nes täg­li­ches Essen ein, wel­ches eben­falls bit­te­re Nah­rungs­mit­tel ent­hal­ten soll­te. Schließ­lich sor­gen bit­ter­hal­ti­ge Nah­rungs­mit­tel für die Ankur­be­lung der Ver­dau­ung und sind des­halb per se gesund für den gesam­ten Stoff­wech­sel. Nicht zuletzt ist es eine Fra­ge der Gewohn­heit – und auch lieb­ge­wor­de­ne Gewohn­hei­ten kön­nen ver­än­dert wer­den, so das Ver­ständ­nis der Autoren.

Was tun bei Krankheiten?

Zuletzt das Kapi­tel über häu­fig vor­kom­men­de Krank­hei­ten: Blut­hoch­druck, Gewichts­zu­nah­me, Osteo­po­ro­se, Rheu­ma­er­kran­kun­gen, Schlaf­stö­run­gen usw. Bei den The­ra­pie­vor­schlä­gen wie­gen pflanz­li­chen Heil­mit­tel vor, die in Form von Tees oder Homöo­pa­thi­ka, wie auch Schüss­ler­sal­zen vor­ge­schla­gen wer­den. Lei­der wird ein sehr wich­ti­ges The­ma voll­kom­men aus­ge­spart: Der Sport. Vie­le Stu­di­en der letz­ten Jah­re zei­gen, dass Sport DIE Medi­zin bei vie­len Erkran­kun­gen ist: Dia­be­tes bei­spiels­wei­se kann mit Gewichts­ab­nah­me und Sport sogar geheilt wer­den. Auch beim Blut­hoch­druck oder Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen ist Sport heil­sam und hilf­reich. Oder bei Rheu­ma-Erkran­kun­gen hat sich gezeigt, dass regel­mä­ßi­ger Sport zur Ver­bes­se­rung der täg­li­chen Beschwer­den beiträgt.Schade, dass die­ses nicht auf­ge­nom­men wur­de, denn sport­li­che The­men bewe­gen seit Län­ge­rem Onko­lo­gen, Fach­ärz­te ver­schie­de­ner Dis­zi­pli­nen: Rich­ti­ger Sport – also nicht mäßig – bringt nicht nur vor­beu­gen­de, son­dern auch die ver­lo­re­ne Gesund­heit wie­der auf Trapp.

Abge­se­hen von die­sem Aspekt ist das Buch ist über­sicht­lich gestal­tet, die Tex­te gut les­bar. Auf­ge­lo­ckert mit vie­len Bil­dern und Comic-Zeich­nun­gen kann in die jewei­li­gen Kapi­tel ein­ge­stie­gen wer­den. Das Buch ist sicher­lich ein guter Ein­stieg, um sich ein­mal über die Män­ner-Gesund­heit Gedan­ken zu machen und selbst­ver­ant­wort­lich zu werden.

Ger­mann P., Zeu­ge-Ger­mann G: Män­ner­zei­ten. Natur­heil­kun­de für den Mann in den bes­ten Jah­ren. Freya Ver­lag 2019, Linz.

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (August 2019).
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