Hirtentäschelkraut hilft bei Blutungen

Hir­tel­tä­schel kann bei inne­ren und äuße­ren Blu­tun­gen ein­ge­setzt wer­den. Sie hilft Frau­en bei ver­län­ger­ten Monats­blu­tun­gen oder bei Monats­blu­tun­gen, die außer­halb des Zyklus auf­tre­ten. Auch bei blu­ten­den Haut­ver­let­zun­gen oder Nasen­blu­tun­gen ist sie hilfreich.

Hir­ten­tä­schel (Cap­sel­la bur­sa-pas­to­ris) blüht im Mai und Juni. Die­se Heil­pflan­ze ist aus­ge­spro­chen anspruchs­los. Sie mag tro­cke­ne Böden und ist sogar zwi­schen Pflas­ter­stei­nen anzu­tref­fen. Auch in ihrer äuße­ren Erschei­nung ist sie ganz und gar unschein­bar und sehr redu­ziert: Ihre weni­gen Blät­ter sind klein und oft run­ze­lig ein­ge­rollt. Ent­lang des lan­gen, dün­nen bieg­sa­men Stän­gels haben sich in die­sem Monat die typi­schen Hir­ten­tä­schel-Frucht­stän­de aus­ge­bil­det. Sie sit­zen ent­lang des Stän­gels und sind unver­wech­sel­bar. Ihre herz­för­mi­ge Form ist hübsch und hat der Heil­pflan­ze ihren Namen gege­ben. Hir­ten sol­len der­ar­tig geform­te Taschen gehabt haben. Am obe­ren Ende des Stän­gels blü­hen die zar­ten, weis­sen, klei­nen eben­so unschein­ba­ren Blü­ten. Der Geschmack der Heil­pflan­ze ist etwas bit­ter und scharf. Ihr Geruch art­ei­gen – nicht so angenehm.

Die typi­sche Frucht

Wird eine Pflan­zen­si­gna­tur zur Hil­fe genom­men, um vom äuße­ren Erschei­nungs­bild des Hir­ten­tä­schel Schlüs­se auf ihre Wir­kung zu zie­hen, so ist bei ihr deut­lich ersicht­lich, dass sie alles “zusam­men­zieht”, für sich behält. Als Heil­pflan­ze hat sie tat­säch­lich “zusam­men­zie­hen­de” Wir­kung und spielt bei Blu­tun­gen eine gro­ße Rol­le: Sie wird zur inne­ren Behand­lung von ver­län­ger­ten Monats­blu­tun­gen (Menor­rha­gien) oder Blu­tun­gen außer­halb des Zyklus (Metror­rha­gien) ein­ge­setzt. Oder sie hilft zur Behand­lung äuße­rer Blu­tun­gen wie bei blu­ten­den Haut­ver­let­zun­gen oder bei Nasenblutungen.

Die gan­ze Pflan­ze wird getrock­net also Blät­ter, Stän­gel, Früch­te und Blü­ten. Die Trock­nung muss mög­lichst schnell erfol­gen. Bei arz­nei­li­chen Ein­sät­zen ist Apo­the­ken­wa­re zu emp­feh­len. Sie stammt aus Wild­vor­kom­men aus Ost­eu­ro­pa. Blu­tun­gen, die län­ger anhal­ten und häu­fi­ger vor­kom­men soll­ten vom Arzt unter­sucht werden.

Tee-Rezept zur inne­ren Anwen­dung: 2 Tee­löf­fel (4 Gramm) getrock­ne­tes Hir­ten­tä­schel­kraut wir­de mit 150 Mil­li­li­tern sie­den­dem Was­ser über­gos­sen, 15 Minu­ten abge­deckt ste­hen gelas­sen und dann abge­seiht. Der Tee wird 2–4 Mal frisch auf­gos­sen und warm zwi­schen den Mahl­zei­ten getrun­ken. Das Rezept bezieht sich auf die oben genann­ten Menor­rha­gien oder Metrorrhagien.

Tee-Rezept zur äuße­ren Anwen­dung: 10 Gramm (2 Ess­löf­fel) des getrock­ne­ten Hir­ten­tä­schel­krauts wird mit 100 Mil­li­li­ter sie­den­dem Was­ser über­brüht, nach 15 Minu­ten abge­deckt abge­seiht und lau­warm als Umschlag (bei blu­ten­den Haut­ver­let­zun­gen) oder als Nasen­tam­pon ver­wen­det. Zur Ver­wen­dung eines Nasen­tam­pons wer­den Gaze­strei­fen oder Kom­pres­sen (Apo­the­ke) benutzt. Gaze­strei­fen oder Kom­pres­sen wer­den in den Hir­ten­tä­schel­tee getaucht, leicht wie­der “aus­ge­wrun­gen” und in den vor­de­ren Nasen­teil gescho­ben (nicht zu tief!) Der Betrof­fe­ne mit den Nasen­blu­ten liegt auf dem Rücken, mög­lichst ent­spannt. Ein Zude­cken des Kör­pers ist sinn­voll, auch ein lie­be­vol­les Strei­chen über den Kopf heilsam.

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (Mai 2016).
Quel­len
Hager ROM 2006, Sprin­ger Medi­zin Ver­lag, Hei­del­berg, 2006.
Mey­­er-Buch­­te­­la, E.: Tee-Rezep­­tu­­ren. Ein Hand­buch für Apo­the­ker und Ärz­te. Deut­scher Apo­the­ker Ver­lag, Stutt­gart, 2004.
wei­te­re Infos
Hir­ten­tä­schel­kraut Monographie
Hir­­ten­­tä­­schel-Tee­­re­­zept

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