Die Osteopathie ist Teil der Manuellen Medizin und verwandt mit der Chiropraktik. Vielfach wird sie sogar von ihr verdrängt, da die Chiropraktik in Europa populärer ist als die Osteopathie.
Begründer:
Ende des vorigen Jahrhunderts gründete der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still die Schule der Osteopathie. Seine Lehre umfaßte das Heilen mit speziellen Handgriffen an der Wirbelsäule. Die Osteopathie wurde schnell populär und kann heute noch an einigen amerikanischen Universitäten studiert werden. Der Abschluß des osteopathischen Doktorgrades (D.O.) ist in den USA anerkannt.
Etwa zeitgleich wurde die Chiropraktik in den USA begründet. Sie fand jedoch zunächst weniger Zuspruch, da sie medizinisch “unhaltbarer” agierte. Die Chiropraktik wurde jedoch mehrfach korrigiert und weiterentwickelt, so daß sie heute in den USA ebenfalls anerkannt ist und mehr Zuspruch findet als die Osteopathie.
Ausführung:
Die Osteopathie gleicht in vielen Punkten der Chiropraktik, geht jedoch wesentlich sanfter in der Behandlung vor. Durch Abtasten und kreisende Bewegungen versucht sie, Einfluß auf Muskeln, Nerven, innere Organe, Bänder und Sehnen zu nehmen. Kennzeichnend ist die “Weichteiltechnik”. Dabei werden verspannte Muskelgruppen durch zunehmenden und nachlassenden Fingerdruck entspannt und längs und quer zur Faserrichtung gedehnt.
Wirkungsweise:
siehe Chiropraktik.
Status:
In England haben Osteopathen seit 1993 einen eigenen Berufsstand. In Deutschland und vielen anderen Ländern wurde die Osteopathie von der Chiropraktik verdrängt oder ihr zugeordnet. Es gibt aber auch hier durchaus Therapeuten, die rein nach den sanften Methoden der Osteopathie therapieren.
Quelle
© Mit freundlicher Genehmigung des Honos Verlages, Köln, 2010.