Schweinegrippe, Vogelgrippe, Influenza-Pandemie und die Optionen der Homöopathie (12)

Homöopathische Behandlung der Influenza
Eine Betrachtung zu einer potentiellen Influenza-Pandemie

Kommentar Heilpflanzen-Welt.de, Zusatzinformation

Die welt­weit stei­gen­den Aus­ga­ben zur Bekämp­fung der Vogel­grip­pe, ihrer wis­sen­schaft­li­chen Erfor­schung oder der medi­ka­men­tö­sen Influ­en­za-Pro­phy­la­xe/-The­ra­pie spü­len der­zeit zusätz­li­che Mil­li­ar­den von Euro und Dol­lars in die Kas­sen von For­schungs­ein­rich­tun­gen, von Dia­gnos­ti­ka- und Arz­nei­mit­tel-Her­stel­lern oder Angst und Schre­cken ver­brei­ten­den Medi­en und Wer­be­agen­tu­ren. Dies erfreut deren Aktio­nä­re. Homöo­pa­then soll­ten hier­von nicht erfreut sein. Und zwar nicht nur, weil drin­gend in ande­ren Berei­chen der Basis-Gesund­heits­ver­sor­gung benö­tig­te Gel­der zuneh­mend feh­len. Son­dern, weil mit die­sen Gel­dern das ideo­lo­gi­sche Argu­men­ta­ti­ons­netz der natur­wis­sen­schaft­lich ori­en­tier­ten Medi­zin immer dich­ter wird, was medi­zi­ni­schen Alter­na­ti­ven welt­weit immer weni­ger Raum lässt. Dies im Auge behal­tend – und zudem die immer kür­zer wer­den­de Ver­falls­zeit natur­wis­sen­schaft­lich ori­en­tier­ten Fach­wis­sens berück­sich­ti­gend -, wür­de es Homöo­pa­then gut anste­hen, der­zeit und in Zukunft auf jede “Iden­ti­fi­ka­ti­on mit dem Angrei­fer” zu ver­zich­ten.

Wie schnell sich aktu­el­le Kon­zep­te der Schul­me­di­zin übri­gens selbst ad absur­dum füh­ren, zeigt die fol­gen­de, kur­ze Zusam­men­stel­lung einer Coch­ra­ne-Ana­ly­se zur Effi­zi­enz anti­vi­ra­ler Mit­tel (ganz abge­se­hen von deren erheb­li­chen Neben­wir­kun­gen sowie den rasant zuneh­men­den Resis­ten­zen gegen die­se Wirkstoffgruppe).

Potential antiviraler Mittel möglicherweise überschätzt

Eine sys­te­ma­ti­sche Über­sicht zum Nut­zen anti­vi­ra­ler Mit­tel in der Vor­beu­gung und Behand­lung der Virus­grip­pe bei gesun­den Erwach­se­nen hat kürz­lich für Auf­re­gung gesorgt: Die Autoren, Mit­glie­der einer Coch­ra­ne-Arbeits­grup­pe, kom­men zu dem Schluss, dass die Neu­r­a­mi­ni­da­se­hem­mer Osel­ta­mi­vir (Tami­f­lu®) und Zana­mi­vir (Relen­za®) wegen ihres gerin­gen Nut­zens zur Kon­trol­le der her­kömm­li­chen sai­so­na­len Influ­en­za über­haupt nicht und bei einer erns­ten Epi­de­mie oder Pan­de­mie nur zusam­men mit wei­te­ren Schutz­maß­nah­men wie dem Tra­gen von Hand­schu­hen oder Gesichts­mas­ken ver­wen­det wer­den soll­ten. Von den älte­ren, aus­schließ­lich gegen Influ­en­za A wirk­sa­men Viru­sta­ti­ka Aman­t­a­din (Aman­t­a­din-CT u. a.) und Riman­t­a­din (hier­zu­lan­de nicht im Han­del) wird ganz abge­ra­ten. In die Meta­ana­ly­se gehen ins­ge­samt 53 ran­do­mi­sier­te Stu­di­en ein, 19 mit Neu­r­a­mi­ni­da­se­hem­mern und 34 mit Aman­t­a­din oder Riman­t­a­din. Abge­se­hen von Riman­t­a­din, für das ver­gleichs­wei­se wenig Daten vor­lie­gen, die für zuver­läs­si­ge Aus­sa­gen nicht aus­rei­chen, las­sen sich zwi­schen den übri­gen Sub­stan­zen kei­ne gro­ßen Unter­schie­de fest­stel­len: Als Pro­phy­lak­ti­ka ver­hin­dern sie rund 60% der Influ­en­za-A-Erkran­kun­gen. Asym­pto­ma­ti­sche Infek­tio­nen wer­den dage­gen nicht beein­flusst. Ein­zig für Aman­t­a­din ist ein gewis­ser Schutz auch vor grip­pe­ähn­li­chen Erkran­kun­gen ins­ge­samt belegt (Schutz­ra­te 25%, 95% Kon­fi­denz­in­ter­vall 13–36). The­ra­peu­tisch bei Virus­grip­pe ange­wen­det ver­kür­zen Aman­t­a­din und Riman­t­a­din die Fie­ber­dau­er um einen Tag. Dies ent­spricht in etwa dem Effekt, der von Neu­r­a­mi­ni­da­se­hem­mern bekannt ist.

Quel­len
• Jef­fer­son T, Demi­che­li V, Rivet­ti D, Jones M, Di Pie­tran­tonj C, Rivet­ti A: Anti­vi­rals for influ­en­za in healt­hy adults: sys­te­ma­tic review. Lan­cet. 2006 Jan 28;367(9507):303–13. Med­li­ne, zitiert nach arz­n­ei-tele­­gramm. 2006; 37 (2):22–3.

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