Berberis L.

Ber­be­ris L. (Ber­be­rit­zen­strauch, Sau­er­dorn), Gat­tung der Ber­be­r­id­a­ze­en, dor­ni­ge Sträu­cher mit gel­bem Holz, gan­zen, gefie­der­ten, gewim­pert­ge­zahn­ten oder ganz­ran­di­gen Blät­tern, in meist ein­fa­chen Trau­ben oder ein­zeln ste­hen­den gel­ben Blü­ten und läng­li­chen, zwei- bis acht­sa­mi­gen, saf­ti­gen Bee­ren. Die Staub­ge­fä­ße zei­gen, wenn man sie am Grund mit einer Nadel berührt, hohe Reiz­bar­keit. Über 100 Arten in Nord­ame­ri­ka und in den Änden bis Feu­er­land, in Zen­tral­asi­en, weni­ge in Chi­na, Japan, dem Mit­tel­meer­ge­biet, eine in Mit­tel­eu­ro­pa. B. vul­ga­ris L. (gemei­ner Ber­be­rit­zen­strauch oder Sau­er­dorn, Essig­dorn, Sau­er­ach, Ber­bes­bee­re), mit drei­spal­ti­gen Dor­nen, hän­gen­den Trau­ben und roten Bee­ren, viel­leicht im süd­li­chen Ost­eu­ro­pa und in Asi­en ein­hei­misch, ist jetzt sehr ver­brei­tet, z. T., auch in Nord­ame­ri­ka, ver­wil­dert und wird in meh­re­ren Varie­tä­ten mit ver­schie­den gefärb­ten, auch süßen und kern­lo­sen Früch­ten als Zier­strauch ange­pflanzt. Die Wur­zel dient zur Dar­stel­lung des Ber­be­rins, zum Fär­ben des Leders und wird auch arz­nei­lich benutzt, das har­te, gel­be Holz wird von Drechs­lern, auch zu Zahn­sto­chern etc. ver­ar­bei­tet; die Bee­ren ent­hal­ten viel freie Apfel­säu­re und wer­den mit Zucker ein­ge­macht. Schäd­lich ist der Ber­be­rit­zen­strauch als Wirt eines para­si­ti­schen gel­ben Pil­zes, der in engs­ter Bezie­hung zu einem der Rost­pil­ze des Getrei­des steht. Man soll­te daher den Strauch in der Nähe von Getrei­de­fel­dern nicht dul­den (vgl. Rost­pil­ze). In Chi­le und Pata­go­ni­en bedeck­ten B.-Arten mit Kol­le­ti­en als schwer zu durch­drin­gen­de vege­ta­bi­li­sche Sta­chel­fes­tun­gen die Kor­dil­le­ren­ab­hän­ge. B. Aqui­fo­li­um Pursh. (Maho­nia Aqui­fo­li­um Nutt., gemei­ne Maho­nie), mit immer­grü­nen gefie­der­ten Blät­tern, strauß­för­mi­gen gel­ben Blü­ten­stän­den und dun­kel­blau­en Bee­ren in Nord­ame­ri­ka. Das im Win­ter bron­ze­bra­u­ne Laub wird in der Bin­de­rei benutzt, aus den Bee­ren berei­tet man ein geis­ti­ges Getränk. Meh­re­re Arten wer­den als Zier­pflan­zen kultiviert.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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