Basilienkraut/​Öcimum Rivin

bbb Öci­mum Rivin. (Basi­li­kum, Basi­li­ken­kraut, Hirn­kraut), Gat­tung der Labia­ten, Kräu­ter oder klei­ne Sträu­cher von sehr ver­schie­de­ner Tracht, mit sechs‑, sel­ten bis zehn­blü­ti­gen Schein­wir­teln in end­stän­di­gen, ein­fa­chen oder ris­pi­gen Spikas­tren. 50–60 Arten in allen wär­mern Kli­ma­ten. O. Basi­li­cum L., ein­jäh­rig, 30 cm hoch, unten kahl, oben kurz­zot­tig, mit ent­ge­gen­ge­setz­ten, eirun­den, schwach säge­zäh­ni­gen, glat­ten Blät­tern und wei­ßen oder blaß pur­pur­ro­ten, ähren­stän­di­gen Blü­ten, im wär­mern Asi­en und Afri­ka, wur­de im alten Ägyp­ten zu Toten­krän­zen benutzt, aber auch hier und in Grie­chen­land geges­sen. Es galt wohl als fäul­nis­wid­rig, auch wird es seit lan­gem zum Ver­trei­ben von Mücken und Flie­gen, nament­lich in Schläch­ter­lä­den, Fleisch­wa­ren­hand­lun­gen und Schlaf­zim­mern gehal­ten. Es wird jetzt viel­fach in meh­re­ren Varie­tä­ten kul­ti­viert. Das fri­sche Kraut riecht ange­nehm gewürz­haft und ent­hält äthe­ri­sches Ö und Gerb­stoff. Es dient noch jetzt als Küchen­ge­würz, als Zusatz zu Würs­ten etc. Das äthe­ri­sche Ö ist gelb­lich, riecht aro­ma­tisch, durch­drin­gend, an Esd­ra­gon erin­nernd, besteht wesent­lich aus Cineol, Methyl­cha­vicol und Lina­lool; es wird zu Likö­ren (Chartreu­se) benutzt. O. viri­de Willd. von Sene­gam­bi­en bis Ango­la soll die Mos­ki­tos ver­trei­ben und wird in der Hei­mat all­ge­mein als Fie­ber­mit­tel benutzt. Von O. Bal­an­sae Brig. in Para­gu­ay wer­den die Knol­len gekocht und die Abko­chung zu Fuß­bä­dern benutzt. O. sanc­tum L. (Tul­si) ist in Ost­in­di­en die berühm­tes­te, dem Krisch­na und Wisch­nu gehei­lig­te Arz­nei­pflan­ze. All­jähr­lich wird in Indi­en eine Art Ver­mäh­lungs­ze­re­mo­nie zwi­schen die­ser Pflan­ze und einem Sala­gra­mam­mo­ni­ten, als Sym­bol der Musche­l­inkar­na­ti­on Wisch­nus, vollzogen.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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