Achillea L.

Achil­lea L. (Schaf­gar­be), Gat­tung der Kom­po­si­ten, nach Achil­leus genannt, der mit der Pflan­ze die Wun­de des Tele­phos geheilt haben soll, aus­dau­ern­de Kräu­ter, sel­te­ner Halb­sträu­cher, mit gezahn­ten, meist 1–3fach fie­der­tei­li­gen Blät­tern, meist klei­nen ebensträu­ßi­gen Köpf­chen und wei­ßen und gel­ben Blü­ten. Über 80 Arten in der nörd­li­chen gemä­ßig­ten Zone, beson­ders der Alten Welt. A. mil­le­fo­li­um L. (gemei­ne Schaf­gar­be), in Nord- und Mit­tel­eu­ro­pa, Nord­asi­en, Nord­ame­ri­ka, in Neu­see­land und Süd­aus­tra­li­en ein­ge­schleppt, mit fast bis zur Mit­tel­rip­pe dop­pelt­fie­der­spal­ti­gen Blät­tern, die gewürz­haft rie­chen und bit­ter schme­cken. Sie ent­hal­ten wie die Blü­ten blau­es äthe­ri­sches Ö, einen Bit­ter­stoff (Achilleïn) und Aco­nit­säu­re. Schaf­gar­be galt frü­her als Mit­tel gegen Wun­den, die durch eiser­ne Waf­fen her­vor­ge­bracht waren (daher auch Sym­bol des Krie­ges), spä­ter hat­te sie gro­ßen Ruf als Mit­tel gegen Pest und Vieh­ster­ben. In Nord­eu­ro­pa wur­de sie als Bier­wür­ze ange­wen­det (Feld­hop­fen, Val­hum­all). Der frisch aus­ge­preß­te Saft der Blät­ter dient bei Früh­lings­ku­ren, auch benutzt man die jun­gen Blät­ter als Gemü­se und zu Kräu­ter­sup­pen und sät die Pflan­ze mit Weiß­klee und Grä­sern auf Wei­den. In Gar­ten benutzt man sie zur Her­stel­lung von Zier­ra­sen. A. Ptar­mi­ca L. (wei­ßer Dorant, Beru­fungs­kraut, deut­scher Bert­ram, wei­ßer Rain­farn, Sumpf­gar­be), 50 cm hoch, mit lini­en­för­mi­gen Blät­tern, gro­ßen wei­ßen Blü­ten, in Gär­ten oft gefüllt, auf der nörd­li­chen Halb­ku­gel, in Nord­ame­ri­ka ein­ge­schleppt, wird als Haus­mit­tel benutzt und als Zier­pflan­ze kul­ti­viert. A. atra­ta L. (schwärz­li­che Schaf­gar­be), auf den Alpen, mit weich­haa­ri­gem Sten­gel, fie­der­tei­li­gen Blät­tern und Blü­ten mit wei­ßem Strahl und gelb­lich­wei­ßer Schei­be, bil­det mit der weiß­fil­zi­gen A. nana L. und der fol­gen­den das ech­te Genip­pi der Schwei­zer, das als toni­sches Mit­tel in Gebrauch ist. A. moschata Wulf (Moschus­schaf­gar­be, Iva), auf den Alpen, nied­rig, mit wei­ßen, groß­strah­li­gen Blü­ten, riecht ange­nehm aro­ma­tisch, schmeckt bren­nend gewürz­haft-bit­ter, ent­hält neben Achilleïn noch Ivaïn, Iva­öl und Moscha­tin und dient zur Berei­tung des Ivalikörs.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

Bitte Ihre Frage, Anmerkung, Kommentar im folgenden Feld eingeben