Carica Papaya L.

Cari­ca Papa­ya L. (Melo­nen­baum, Papay oder Mam­mo­na), ein ast­lo­ser, 6 m hoher Baum aus der Fami­lie der Pas­si­flo­ra­ze­en, mit schwam­mi­gem Holz, gedräng­ten, lang­ge­stiel­ten, hand­för­mi­gen Blät­tern, monö­zi­schen, ach­sel­stän­di­gen, blaß­gel­ben Blü­ten, von denen die männ­li­chen in lan­gen Trau­ben ste­hen, und läng­li­chen, gefurch­ten, melo­nen­ar­ti­gen, oft gegen 7,5 kg schwe­ren, gel­ben Früch­ten. Er ist im wil­den Zustand nicht bekannt und wahr­schein­lich ein Bas­tard aus meh­re­ren in Mexi­ko hei­mi­schen Arten. Bald nach der Ent­de­ckung Ame­ri­kas wur­de er als Obst­baum über alle Tro­pen­län­der ver­brei­tet. Er schießt unge­mein schnell aus dem Samen auf, blüht und trägt das gan­ze Jahr hin­durch, stirbt aber schon im vier­ten Jahr ab. Das Holz strotzt von gel­bem, bit­term Milch­saft, der ver­dünnt als Wurm­mit­tel benutzt wird. Die Früch­te haben ein wohl­schme­cken­des, zucker­rei­ches Fleisch mit mil­chi­gem Saft und vie­len, etwas scharf, kres­se­ar­tig schme­cken­den Samen. Sie wer­den von den Ein­ge­bor­nen roh und frisch, mit Zucker oder Salz und Essig genos­sen. Die unrei­fen salzt man ent­we­der wie bei uns die Gur­ken ein, oder kocht sie, in Stü­cke geschnit­ten, als Gemü­se. Der Milch­saft des Melo­nen­baums macht das zähes­te Fleisch mür­be, wenn man es damit ein­reibt oder eine klei­ne Quan­ti­tät Saft dem Was­ser, in dem das Fleisch gekocht wer­den soll, zusetzt. Er bringt auch durch ein Fer­ment Milch zum Gerin­nen. Die Benut­zung der Blät­ter des Melo­nen­baums zur Zube­rei­tung alten Flei­sches soll in der Hei­mat des Bau­mes sehr alt sein. Der getrock­ne­te Saft dient wie das dar­aus dar­ge­stell­te Papayo­tin (Papain) gegen Diph­the­ri­tis und Dys­pep­sie. Es kom­men ver­schie­de­ne Prä­pa­ra­te von sehr unglei­cher Beschaf­fen­heit im Han­del vor. In den Blät­tern fin­det sich ein Alka­lo­id Car­pain C14H25NO2, das als teil­wei­ser Ersatz der Digi­ta­lis emp­foh­len wur­de. Bei uns kul­ti­viert man den Melo­nen­baum häu­fig in Gewächshäusern.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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