Rolfing

Begründer:

Rol­fing wur­de von der ame­ri­ka­ni­schen Che­mi­ke­rin Ida Rolf begrün­det und nach ihr benannt. Ida Rolf ging davon aus, daß die idea­le auf­rech­te Hal­tung des Men­schen durch see­li­sche Belas­tun­gen und Pro­ble­me ver­lo­ren­geht. Sie ent­wi­ckel­te Rol­fing, um die auf­rech­te Hal­tung wie­der herzustellen.

Ausführung:

Bei der idea­len Kör­per­hal­tung läßt sich eine (gedach­te) senk­rech­te Linie von der Kro­ne des Kop­fes durch Hals, Kör­per und Bei­ne bis zu den Fer­sen zie­hen, die den Kör­per etwa in der Mit­te durch­läuft. Fehl­hal­tun­gen wei­chen von die­ser Linie ab: Der Kopf kann nach vor­ne gekippt sein, die Hals- und Brust­wir­bel­säu­le kann stark gerun­det sein (Rund­rü­cken), ein aus­ge­präg­tes “Hohl­kreuz” drückt zugleich den Bauch her­aus und kippt das Becken nach hin­ten. Die­se Fehl­hal­tung belas­tet auch die Seh­nen und Bän­der in den Beinen.

Zu Beginn einer Rol­fing­be­hand­lung ana­ly­siert der The­ra­peut zunächst die Kör­per­hal­tung und stellt Fehl­hal­tun­gen und deren Aus­wir­kun­gen fest. Dann beginnt er mit der Mas­sa­ge, die eine Art tie­fe Bin­de­ge­webs­mas­sa­ge dar­stellt, jedoch auch Seh­nen, Mus­keln und das kno­chen­na­he Gewe­be ein­be­zieht. Mas­siert wird mit Fin­gern, Knö­cheln, Fäus­ten und Ell­bo­gen. Der gan­ze Kör­per wird kräf­tig “durch­ge­walkt”, was mit­un­ter auch schmerz­haft sein kann. Dabei soll nicht nur die kör­per­li­che Fehl­hal­tung kor­ri­giert wer­den, son­dern auch der “See­len­pan­zer” geknackt wer­den, damit der Pati­ent psy­chisch auf­ge­rich­tet wird.

Die Behand­lung wird von einem aus­ge­bil­de­ten Rol­fing-the­ra­peu­ten durch­ge­führt und besteht aus meh­re­ren Sitzungen.

Wirkungsweise:

Beim Rol­fing geht es dar­um, die Mus­ku­la­tur beweg­lich zu machen, damit ver­här­te­te Fehl­hal­tun­gen kor­ri­giert wer­den kön­nen. Mit der Auf­rich­tung des Kör­pers soll jedoch auch eine Auf­rich­tung der See­le ver­bun­den wer­den, denn in der See­le sieht der Rol­fing-The­ra­peut die Ursa­che für die Ver­krüm­mung des Kör­pers. Er ver­sucht also, durch die Mas­sa­ge Gefüh­le aus­zu­lö­sen, die mit see­li­schen Pro­ble­men zusam­men­hän­gen. Kom­men die­se ver­dräng­ten Gefüh­le an die Ober­flä­che, kön­nen sie ana­ly­siert und ver­ar­bei­tet wer­den. Erst wenn die See­le frei von Belas­tun­gen ist, kann der Kör­per wie­der zu sei­ner Ide­al­hal­tung zurück­keh­ren, die sich heil­sam auf den gan­zen Orga­nis­mus aus­wirkt. Rol­fing-The­ra­peu­ten wer­den des­halb nicht nur in der Mas­sa­ge­tech­nik geschult, son­dern erhal­ten zusätz­lich eine psy­cho­lo­gi­sche Unterweisung.

Die Metho­de hat sich bei psy­cho­so­ma­tisch beding­ten Erkran­kun­gen bewährt, wird aber auch bei ange­bo­re­nen oder erwor­be­nen Hal­tungs­feh­lern eingesetzt.

Status:

Rol­fing ist eine ganz­heit­li­che Kör­per­the­ra­pie, die sich in der Natur­heil­kun­de eta­bliert hat. Schul­me­di­zi­ner neh­men Rol­fing kaum zur Kennt­nis, weil ihnen der Zusam­men­hang von Mas­sa­ge und Psy­cho­the­ra­pie nicht ein­gän­gig erscheint und die wis­sen­schaft­li­che Beweis­bar­keit fehlt.

Quel­le
© Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Honos Ver­la­ges, Köln, 2010.

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