Therapie mit Mistelextrakten bei Patientinnen mit Mammakarzinom als Ergänzung zur konventionellen Krebstherapie im Vergleich zur konventionellen Krebstherapie allein.

Mistel - Viscum album
Mis­tel – Vis­cum album
von Pas­cal Volk – Eige­nes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=103143062

Schriftenreihe
Health Technology Assessment (HTA) In der Bundesrepublik Deutschland

Medizinische Wirksamkeit und Sicherheit, Kosten und Kosteneffektivität, Patienten- und soziale Aspekte, ethische Bewertung

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Petra Schnell-Inderst1, Caroline Steigenberger1, Marcel Mertz2 3, Ilvie Otto2, Magdalena Flatscher-Thöni1, Uwe Siebert1, 3, 4

Die­ser HTA-Bericht ist publi­ziert in der DAHTA-Daten­bank des BfArM (www.dimdi.de – HTA).

Die HTA-Berich­te des BfArM durch­lau­fen ein unab­hän­gi­ges Gut­ach­ter­ver­fah­ren. Poten­zi­el­le Inter­es­sen­kon­flik­te bezüg­lich der HTA-Berich­te wer­den dem BfArM von den Autoren und den Gut­ach­tern offen­ge­legt. Die Lite­ra­tur­aus­wahl erfolgt nach den Kri­te­ri­en der evi­denz­ba­sier­ten Medi­zin. Die Ver­ant­wor­tung für den Inhalt des Berichts obliegt den jewei­li­gen Autoren.

Die Erstel­lung des vor­lie­gen­den HTA-Berichts erfolg­te gemäß gesetz­li­chem Auf­trag nach Arti­kel 19 des GKV-Gesund­heits­re­form­ge­set­zes 2000. Das The­ma stammt aus dem öffent­li­chen Vor­schlags­ver­fah­ren beim DIMDI, durch das Kura­to­ri­um HTA prio­ri­siert und vom DIMDI beauf­tragt Der Bericht wur­de mit Mit­teln des Bunds finanziert.

Das DIMDI wur­de gemäß Arti­kel 16a des Medi­zin­pro­duk­te-EU-Anpas­sungs­ge­set­zes am 26. Mai 2020 in das Bun­des­in­sti­tut für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te (BfArM) eingegliedert.

Her­aus­ge­ge­ben vom
Bun­des­in­sti­tut für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te (BfArM)

Kon­takt
Bun­des­in­sti­tut für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te (BfArM)
Kurt-Georg-Kie­sin­ger-Allee 3
53175 Bonn

Tel: +49 228 99 307–0
Fax: +49 228 99 307‑5207
E‑Mail: [email protected]
www.dimdi.de

Schrif­ten­rei­he Health Tech­no­lo­gy Assess­ment, Bd. 141
ISSN: 1864–9645
1.Auflage 2021
DOI: 10.3205/hta000141L
URN: urn:nbn:de:0183-hta000141l4
© BfArM, Köln 2021.

Die­se Ver­öf­fent­li­chung ist unter fol­gen­der Crea­ti­ve-Com­mons-Lizenz publiziert:
http://creativecommons.Org/licenses/by/4.0

Zusammenfassung

Hin­ter­grund

Bei Frau­en steht Brust­krebs sowohl bei den Krebs­ster­be­fäl­len mit 18.736 Todes­fäl­len (Jahr 2016) als auch bei den Krebs­neu­erkran­kun­gen an ers­ter Stel­le. Bei der Behand­lung von Brust­krebs kommt in Abhän­gig­keit vom Tumor­sta­tus neben der Ope­ra­ti­on unter ande­rem auch die Che­mo­the­ra­pie zum Ein­satz. Sie ist in der Regel mit Neben­wir­kun­gen wie z. B. Durch­fall, Müdig­keit, Haar­aus­fall, Fie­ber oder Stö­run­gen der Blut­bil­dung ver­bun­den. Dies beein­träch­tigt die Lebens­qua­li­tät der Pati­en­tin­nen wäh­rend der Behand­lung maßgeblich.

Mis­tel­prä­pa­ra­te wer­den zur beglei­ten­den Behand­lung von Krebs­er­kran­kun­gen in Deutsch­land ein­ge­setzt. Ein wesent­li­ches Behand­lungs­ziel ist es, die gesund­heits­be­zo­ge­ne Lebens­qua­li­tät wäh­rend der The­ra­pie zu ver­bes­sern, die auf­grund der Toxi­zi­tät der Che­mo­the­ra­pie ein­ge­schränkt ist. Die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie wird der kom­ple­men­tä­ren bezie­hungs­wei­se der inte­gra­ti­ven Medi­zin zuge­ord­net. Die bio­che­mi­schen Wirk­me­cha­nis­men der Mis­tel­prä­pa­ra­te wer­den auf Mistel­lek­ti­ne und Vis­co­to­xi­ne zurück­ge­führt, die eine unspe­zi­fisch immun­sti­mu­lie­ren­de und eine zyto­sta­ti­sche Wir­kung auf­wei­sen. Auf dem deut­schen Markt wer­den anthro­po­so­phi­sche Mis­tel­ex­trak­te ohne stan­dar­di­sier­ten Lek­tin­ge­halt und als pflanz­li­che Heil­mit­tel regis­trier­te Mis­tel­prä­pa­ra­te mit stan­dar­di­sier­tem Lek­tin­ge­halt ver­trie­ben. Alle Mis­tel­prä­pa­ra­te sind rezept­frei. Die Kos­ten der Mis­tel­the­ra­pie im Rah­men einer Pal­lia­tiv­be­hand­lung bei Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Brust­krebs wer­den von der Gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) über­nom­men. Eine adju­van­te Behand­lung bei nicht-metasta­sier­tem Brust­krebs wird auf­grund der bis­he­ri­gen unsi­che­ren Evi­denz­la­ge nicht über­nom­men. Ein frü­he­rer Health Tech­no­lo­gy Assess­ment (HTA)-Bericht, der die „Mis­tel­the­ra­pie als beglei­ten­de Behand­lung zur Reduk­ti­on der Toxi­zi­tät der Che­mo­the­ra­pie mali­gner Erkran­kun­gen” unter­such­te, kam zu dem Schluss, dass sich nur bei Brust­krebs Hin­wei­se dafür ergä­ben, dass eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie die gesund­heits­be­zo­ge­ne Lebens­qua­li­tät ver­bes­sern könn­te. Im vor­lie­gen­den HTA-Bericht wird ana­ly­siert, ob es inzwi­schen neue Evi­denz zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit gibt, die die­se Fra­gen klä­ren kann. Zudem wer­den auch Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät, Pati­en­ten­aspek­te und sozia­le Impli­ka­tio­nen sowie ethi­sche Fra­gen, die mit einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs ver­bun­den sind, sys­te­ma­tisch untersucht.

Forschungsfragen

Ver­rin­gert die zusätz­li­che Gabe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten pati­en­ten­re­le­van­te Neben­wir­kun­gen der kon­ven­tio­nel­len Che­mo­the­ra­pie und ver­bes­sert sie die gesund­heits­be­zo­ge­ne Lebens­qua­li­tät bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs im Ver­gleich zur Che­mo­the­ra­pie ohne eine Begleit­the­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten? Wie ist der Effekt auf das pro­gres­si­ons­freie Über­le­ben oder auf die Gesamt­über­le­bens­zeit bei Pati­en­tin­nen mit Brustkrebs?

Wie hoch sind die Unter­schie­de in den Kos­ten einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie und wie ist die Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie im Ver­gleich zur Behand­lung ohne Mis­tel­prä­pa­ra­te? Wel­che Ein­stel­lun­gen, Erfah­run­gen, Wahr­neh­mung und wel­ches Wis­sen haben Pati­en­tin­nen und Fach­per­so­nal hin­sicht­lich der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie? Gibt es Hin­der­nis­se für den Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie für inter­es­sier­te Pati­en­tin­nen? Wie sieht die Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie aus und gibt es Punk­te, die für eine adäqua­te Inan­spruch­nah­me beson­ders kom­mu­ni­ziert wer­den sollten?

Wel­che ethi­schen Aspek­te auf indi­vi­du­el­ler, gesell­schaft­li­cher und berufs­ethi­scher Ebe­ne sind bei der Mis­tel­the­ra­pie als Begleit­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs im Ver­gleich zur kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie allein rele­vant? Zu wel­chem Ergeb­nis kom­men eine Bewer­tung und Abwä­gung der iden­ti­fi­zier­ten ethi­schen Aspek­te und Her­aus­for­de­run­gen, das heißt, ins­be­son­de­re unter wel­chen Bedin­gun­gen ist der Ein­satz der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei adju­van­ter und pal­lia­ti­ver Behand­lung von Brust­krebs ethisch vertretbar?

Methodik

Es wur­den sys­te­ma­ti­sche Über­sichts­ar­bei­ten zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit, von Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät, von Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten sowie zur ethi­schen Bewer­tung durch­ge­führt. Für Pati­en­ten- und sozia­le Aspek­te sowie die ethi­sche Bewer­tung wur­den auch Metho­den der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se angewendet.

Ergebnisse

Zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit wur­den ins­ge­samt sie­ben Stu­di­en, zur Bewer­tung von Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät eine Stu­die, zur Bewer­tung von Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten 13 Stu­di­en, zur ethi­schen Bewer­tung 17 Fach­ar­ti­kel eingeschlossen.

Es konn­ten kei­ne ran­do­mi­sier­ten kon­trol­lier­ten Stu­di­en zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie hin­sicht­lich des Gesamt­über­le­bens bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs iden­ti­fi­ziert wer­den. Eine Stu­die mit gerin­gen Pati­en­ten­zah­len zeig­te nach fünf Jah­ren kei­nen Unter­schied im krank­heits­frei­en Über­le­ben zwi­schen Pati­en­tin­nen mit und ohne beglei­ten­der Misteltherapie.

Es gibt Evi­denz aus drei ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en dafür, dass Neben­wir­kun­gen der Che­mo­the­ra­pie abge­mil­dert und die gesund­heits­be­zo­ge­ne Lebens­qua­li­tät 15 bis 18 Wochen nach The­ra­pie­be­ginn erhöht wird. Die Effek­te sind eher gering bis mode­rat. Es ist unsi­cher, ob die­se Effek­te durch sys­te­ma­ti­sche Ver­zer­rung der nur sub­jek­tiv mess­ba­ren Ziel­grö­ßen auf­grund unzu­rei­chen­der Ver­blin­dung in den Stu­di­en bedingt sein könnten.

Bekann­te Neben­wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie, wie leicht­gra­di­ge und mode­ra­te Lokal­re­ak­tio­nen, die in die­sen und wei­te­ren vier nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en erho­ben wur­den, sind häu­fig, aber gerin­gen Aus­ma­ßes. Mög­li­che Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Krebs­me­di­ka­men­ten und Mis­tel­ex­trak­ten, die auf der Immun­sti­mu­la­ti­on beru­hen könn­ten, wur­den in den ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en in die­sem HTA-Bericht nicht untersucht.

Zu Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie gibt es kei­ne aus­rei­chend vali­den Studien.

Aus zehn Stu­di­en, in denen Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs befragt wur­den, geht her­vor, dass im Medi­an 24,9 % (Spann­wei­te: 7,3 bis 46,3 %) der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs eine Mis­tel­the­ra­pie anwen­den. Drei Stu­di­en, in denen Fach­per­so­nal (meis­tens Ärz­tin­nen und Ärz­te) befragt wur­den, berich­ten, dass im Medi­an 29,3 % (Spann­wei­te: 29,3 bis 79,2 %) die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie einsetzen.

Zu Wis­sen, Ein­stel­lung, Akzep­tanz, Zufrie­den­heit, Erfah­run­gen, Erwar­tun­gen, Zugang, Art und Umfang der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on zur Mis­tel­the­ra­pie aus Pati­en­tin­nen­sicht lie­gen nur weni­ge Stu­di­en mit gerin­ger Stich­pro­ben­grö­ße vor. Moti­ve für die Anwen­dung kom­ple­men­tär- sowie inte­gra­tiv­me­di­zi­ni­scher Ver­fah­ren und der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie sind der Wunsch, nichts unver­sucht zu las­sen, eine akti­ve Rol­le in der Behand­lung ein­zu­neh­men, die Stan­dard­the­ra­pie ent­we­der zu ergän­zen oder sie sanf­ter ohne Neben­wir­kun­gen zu gestal­ten. Kon­kret ist die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie mit der Erwar­tung ver­bun­den, die Neben­wir­kun­gen bei der kon­ven­tio­nel­len Krebs­the­ra­pie zu redu­zie­ren und das Immun­sys­tem zu sti­mu­lie­ren. Grün­de für die Anwen­dung der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie beim Fach­per­so­nal waren der Wunsch und die Moti­va­ti­on der Pati­en­tin­nen, die Erwei­te­rung des eige­nen Ange­bots­spek­trums, die eige­ne Über­zeu­gung oder der Glau­be an die Unwirk­sam­keit der kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie. Als Grund gegen die Anwen­dung wur­de genannt, dass Zeit ver­lo­ren gehe, unkon­ven­tio­nel­le Metho­den zu teu­er sei­en und die Anwen­dung kon­ven­tio­nel­ler Metho­den ver­hin­dert wer­de. Zudem feh­le spe­zi­fi­sches Fach­wis­sen und Personal.

Die Stu­di­en wei­sen auch dar­auf hin, dass sich die Pati­en­tin­nen häu­fig nicht aus­rei­chend durch Fach­per­so­nal bera­ten füh­len und dass die Pati­en­tin­nen – z. B. bei ableh­nen­der Hal­tung gegen­über der Mis­tel­the­ra­pie bei den Behan­deln­den- die Behan­deln­den dann nicht über eine statt­fin­den­de Mis­tel­the­ra­pie informieren.

Im Rah­men der ethi­schen Bewer­tung wur­den 26 ethi­sche Aspek­te iden­ti­fi­ziert und den ver­wen­de­ten ethi­schen Prin­zi­pi­en Nut­zen, Scha­den, Selbst­be­stim­mung, Gerech­tig­keit, Effi­zi­enz und Legi­ti­mi­tät zugeordnet.

Ein Dreh- und Angel­punkt der ethi­schen Bewer­tung der pal­lia­ti­ven (und auch adju­van­ten) Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs stellt die pro­ble­ma­ti­sche Evi­denz­la­ge hin­sicht­lich Wirk­sam­keit und Sicher­heit dar. Zum einen bezie­hen sich man­che ethi­schen Aspek­te bezie­hungs­wei­se Kriterien/​Konflikte unmit­tel­bar auf die­se, so etwa all jene, die mit der Abschät­zung und Abwä­gung von Nut­zen- und Scha­dens­po­ten­zia­len zu tun haben. Zum ande­ren sind aber auch wei­te­re ethi­sche Aspek­te bezie­hungs­wei­se Kriterien/​Konflikte von der Evi­denz­la­ge abhän­gig, so die Bedin­gun­gen einer erfolg­rei­chen infor­mier­ten Ein­wil­li­gung in eine The­ra­pie (Auf­klä­rung über Nut­zen- und Scha­dens­po­ten­zia­le, Infor­mie­rung über die Evi­denz­la­ge bezie­hungs­wei­se Stand der Wis­sen­schaft) oder die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Ärztinnen/​Ärzten und Kom­ple­men­tär-/In­te­gra­tiv­me­di­zi­nisch-Behan­deln­den auf­grund mög­li­cher Dis­kre­pan­zen bei der Ein­schät­zung der Wirksamkeit.

Bei die­sen Ent­schei­dun­gen wird – zumin­dest, solan­ge Scha­dens­po­ten­zia­le als mini­mal ein­ge­schätzt wer­den und die Finan­zie­rung unpro­ble­ma­tisch ist – im kon­kre­ten Ein­zel­fall im beson­de­ren Maße die Selbst­be­stim­mung der Pati­en­tin­nen ethisch maß­geb­lich sein. Beson­ders zu beto­nen bleibt bei der (pal­lia­ti­ven, aber auch adju­van­ten) Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs aber die Gefahr, auf­grund von Vor­ur­tei­len basie­rend auf ihrer Zuge­hö­rig­keit zur Kom­ple­men­tär- oder Inte­gra­tiv­me­di­zin sowohl eine unfai­re Ein­schät­zung der Nut­zen- und Scha­dens­po­ten­zia­le und/​oder eine nicht aus­rei­chend neu­tra­le Auf­klä­rung über die The­ra­pie durch­zu­füh­ren. Dabei sind sowohl mög­li­che nega­ti­ve als auch posi­ti­ve Vor­ur­tei­le (unter ande­rem auf­grund welt­an­schau­li­cher Über­zeu­gun­gen) glei­cher­ma­ßen zu beachten.

Schlussfolgerungen

Auf­grund die­ser ins­ge­samt unsi­che­ren Daten­la­ge kann nicht emp­foh­len wer­den, die Finan­zie­rung der Mis­tel­the­ra­pie durch die GKV auf die adju­van­te The­ra­pie aus­zu­deh­nen. Über den Ein­zel­fall hin­aus müs­sen auch Ent­schei­dun­gen auf der poli­ti­schen Ebe­ne dahin­ge­hend getrof­fen wer­den, ob die Kos­ten­er­stat­tung der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs ange­sichts der Unsi­cher­hei­ten bei der Wirk­sam­keit wei­ter­hin erfol­gen soll.

Obwohl die Mis­tel­the­ra­pie rezept­frei zuge­las­sen und ver­füg­bar ist, soll­ten wei­te­re ran­do­mi­sier­te Stu­di­en durch­ge­führt wer­den, um die Unsi­cher­heit hin­sicht­lich der Wirk­sam­keit zur Ver­bes­se­rung der gesund­heits­be­zo­ge­nen Lebens­qua­li­tät, des Gesamt­über­le­bens und des pro­gres­si­ons­frei­en Über­le­bens zu reduzieren.

Die Unsi­cher­heit der bestehen­den Daten­la­ge macht es umso wich­ti­ger, die Pati­en­tin­nen neu­tral und kom­pe­tent zu bera­ten, unab­hän­gig davon, wel­che Ein­stel­lung die Behan­deln­den oder Bera­ten­den selbst zur Mis­tel­the­ra­pie haben. Ein wich­ti­ger Bestand­teil der Pati­en­tin­nen­be­ra­tung soll­te die ver­ständ­li­che und trans­pa­ren­te Über­mitt­lung der Tat­sa­che sein, dass es der­zeit kei­nen wis­sen­schaft­li­chen Nach­weis gibt, ob die Mis­tel­the­ra­pie die Über­le­bens­zeit oder das pro­gres­si­ons­freie Über­le­ben bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs rele­vant erhöht, und dass eine Ver­bes­se­rung der gesund­heits­be­zo­ge­nen Lebens­qua­li­tät als eher mode­rat ein­zu­schät­zen ist und eben­falls nicht als gesi­chert gel­ten kann. Außer­dem soll­te expli­zit dar­auf hin­ge­wie­sen wer­den, dass auf­grund der Immun­sti­mu­la­ti­on even­tu­ell Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Krebs­me­di­ka­men­ten und Mis­tel­the­ra­pie auf­tre­ten könn­ten, hier­zu aber eben­falls unzu­rei­chen­de Daten vor­lie­gen. Für Pati­en­tin­nen, die medi­zi­ni­sche Infor­ma­tio­nen aus dem Inter­net nut­zen möch­ten, soll­ten Hin­wei­se auf ver­trau­ens­wür­di­ge Inter­net­sei­ten, die Infor­ma­tio­nen zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie ent­hal­ten, gege­ben werden.

Abstract

Back­ground

In women, breast can­cer is the lea­ding cau­se of new can­cer cases as well as can­cer-spe­ci­fic mor­ta­li­ty, with 18,736 attri­bu­ta­ble deaths in 2016. In addi­ti­on to sur­gery and depen­ding on tumour sta­tus, che­mo­the­ra­py can be used to tre­at breast can­cer. Che­mo­the­ra­py is usual­ly asso­cia­ted with side effects such as diar­rhoea, fati­gue, hair loss, fever, and blood for­ma­ti­on dis­or­ders. This signi­fi­cant­ly impairs the pati­ents’ qua­li­ty of life during treatment.

Mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons are used for the con­co­mi­tant tre­at­ment of can­cer in Ger­ma­ny. A major goal of tre­at­ment is to impro­ve the health-rela­ted qua­li­ty of life during the­ra­py, which is limi­t­ed due to the toxi­ci­ty of che­mo­the­ra­py. The accom­pany­ing mist­le­toe the­ra­py is clas­si­fied as com­ple­men­ta­ry or inte­gra­ti­ve medi­ci­ne. The bio­che­mi­cal mecha­nisms of action of mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons are attri­bu­ted to mist­le­toe lec­tins and vis­co­to­xins, which have a non-spe­ci­fic immu­no­sti­mu­lant and cyto­sta­tic effect. Anthro­po­so­phi­cal mist­le­toe extra­cts wit­hout stan­dar­di­sed lec­tin con­tent and mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons regis­tered as her­bal reme­dies with stan­dar­di­sed lec­tin con­tent are sold on the Ger­man mar­ket. All mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons are available wit­hout pre­scrip­ti­on. The cos­ts of mist­le­toe the­ra­py as part of pal­lia­ti­ve tre­at­ment for pati­ents with meta­sta­tic breast can­cer are cover­ed by the sta­tu­to­ry health insu­rance. Mist­le­toe the­ra­py as part of adju­vant tre­at­ment for non-meta­sta­tic breast can­cer is not cover­ed due to the uncer­tain evi­dence curr­ent­ly available. An ear­lier health tech­no­lo­gy assess­ment report which exami­ned mist­le­toe the­ra­py as an “adju­vant tre­at­ment to redu­ce the toxi­ci­ty of che­mo­the­ra­py of mali­gnant dise­a­ses” con­cluded that only in the case of breast can­cer were the­re indi­ca­ti­ons that an adju­vant mist­le­toe the­ra­py could impro­ve qua­li­ty of life. The pre­sent health tech­no­lo­gy assess­ment report ana­ly­ses whe­ther the­re is new evi­dence on cli­ni­cal effi­ca­cy and safe­ty that can address the­se ques­ti­ons. In addi­ti­on, cos­ts and cost-effec­ti­ve­ness, pati­ents and social aspects, as well as ethi­cal issues asso­cia­ted with adju­vant mist­le­toe the­ra­py for breast can­cer are sys­te­ma­ti­cal­ly examined.

Research question
  • 1. Does the addi­tio­nal admi­nis­tra­ti­on of mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons redu­ce pati­ent-rele­vant side effects of con­ven­tio­nal che­mo­the­ra­py, and does it impro­ve health-rela­ted qua­li­ty of life in pati­ents with breast can­cer com­pared to che­mo­the­ra­py wit­hout con­co­mi­tant the­ra­py with mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons? What is the effect of addi­tio­nal mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons on pro­gres­si­on-free sur­vi­val or over­all sur­vi­val in pati­ents with breast cancer?

  • 2. What are the dif­fe­ren­ces in the cos­ts of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py, and how is the cost-effec­ti­ve­ness of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py com­pared to tre­at­ment wit­hout mist­le­toe preparations?

  • 3. What are the atti­tu­des, expe­ri­en­ces, per­cep­ti­ons, and know­ledge of pati­ents and pro­fes­sio­nals regar­ding con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py? Are the­re bar­riers to acces­sing mist­le­toe the­ra­py for inte­res­ted pati­ents? What is the doc­tor-pati­ent com­mu­ni­ca­ti­on about con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py, and are the­re par­ti­cu­lar points that should be addres­sed to ensu­re ade­qua­te use?

  • 4. What ethi­cal aspects on an indi­vi­du­al, social, and pro­fes­sio­nal level are rele­vant for mist­le­toe the­ra­py as a com­ple­men­ta­ry the­ra­py for pati­ents with breast can­cer com­pared to con­ven­tio­nal the­ra­py alo­ne? What is the out­co­me of an eva­lua­ti­on and weig­hing of the iden­ti­fied ethi­cal aspects and chal­lenges, i. e., under what con­di­ti­ons is the use of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py in adju­vant and pal­lia­ti­ve tre­at­ment of breast can­cer ethi­cal­ly justifiable?

Methods

Sys­te­ma­tic reviews were con­duc­ted on cli­ni­cal effi­ca­cy and safe­ty, cos­ts and cost-effec­ti­ve­ness, pati­ents’ and social aspects, and ethi­cal eva­lua­ti­on. Methods of qua­li­ta­ti­ve con­tent ana­ly­sis were appli­ed for pati­ents and social aspects as well as the ethi­cal evaluation.

Results

A total of seven stu­dies were included for the eva­lua­ti­on of cli­ni­cal effi­ca­cy and safe­ty, one stu­dy for the eva­lua­ti­on of cos­ts and cost-effec­ti­ve­ness, 13 stu­dies for the eva­lua­ti­on of pati­ents’ and social aspects, and 17 artic­les for the ethi­cal evaluation.

No ran­do­mi­sed con­trol­led tri­als on the cli­ni­cal effi­ca­cy of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py regar­ding over­all sur­vi­val in pati­ents with breast can­cer could be iden­ti­fied. One stu­dy with a small sam­ple size show­ed no dif­fe­rence in dise­a­se-free sur­vi­val after five years bet­ween pati­ents with and wit­hout con­co­mi­tant mist­le­toe therapy.

The­re is evi­dence from three ran­do­mi­sed tri­als that the side effects of che­mo­the­ra­py are redu­ced and the health-rela­ted qua­li­ty of life is increased by con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py. The effects are rather small to mode­ra­te. It is uncer­tain whe­ther the­se effects could be due to sys­te­ma­tic bias of the only sub­jec­tively mea­sura­ble out­co­me mea­su­res due to insuf­fi­ci­ent blin­ding in the trials.

Known side effects of mist­le­toe the­ra­py such as mild and mode­ra­te local reac­tions, which were repor­ted in the­se three ran­do­mi­sed tri­als and four other non-ran­do­mi­sed stu­dies, are com­mon but of low seve­ri­ty. Pos­si­ble inter­ac­tions bet­ween anti­can­cer drugs and mist­le­toe extra­cts, which could be due to immu­ne sti­mu­la­ti­on, were not inves­ti­ga­ted in the included studies.

The­re are no suf­fi­ci­ent­ly valid stu­dies on cos­ts and cost-effec­ti­ve­ness of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py. Ten stu­dies in which pati­ents with breast can­cer were inter­view­ed show that a medi­an of 24.9 % (ran­ge: 7.3 to 46.3 %) of pati­ents with breast can­cer use mist­le­toe the­ra­py. Three stu­dies in which spe­cia­lists (most­ly phy­si­ci­ans) were inter­view­ed report that a medi­an of 29.3 % (ran­ge: 29.3 to 79.2 %) use con­co­mi­tant mist­le­toe therapy.

Only a few stu­dies with small sam­ple sizes are available on know­ledge, atti­tu­des, accep­tance, satis­fac­tion, expe­ri­en­ces, expec­ta­ti­ons, access, type and ext­ent of doc­tor-pati­ent com­mu­ni­ca­ti­on, and infor­ma­ti­on on mist­le­toe the­ra­py from the patient’s per­spec­ti­ve. Moti­ves for using com­ple­men­ta­ry and inte­gra­ti­ve medi­ci­ne pro­ce­du­res and con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py are the desi­re to lea­ve not­hing untried, to take an acti­ve role in tre­at­ment, to com­ple­ment con­ven­tio­nal the­ra­py, and to have a gent­le tre­at­ment free of side effects. Spe­ci­fi­cal­ly, the use of mist­le­toe the­ra­py is asso­cia­ted with the expec­ta­ti­on of having fewer side effects from con­ven­tio­nal can­cer the­ra­py and sti­mu­la­ting the immu­ne sys­tem. Reasons for the appli­ca­ti­on of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py among health­ca­re pro­fes­sio­nals were the pati­ents’ desi­re and moti­va­ti­on, the expan­si­on of their own ran­ge of ser­vices, and their own con­vic­tion or belief in the inef­fec­ti­ve­ness of con­ven­tio­nal the­ra­py. The reasons pro­vi­ded for not using mist­le­toe the­ra­py were that time is lost, uncon­ven­tio­nal methods are too expen­si­ve, and the use of con­ven­tio­nal methods is pre­ven­ted. In addi­ti­on, the­re is a lack of spe­ci­fic exper­ti­se and spe­cia­list staff for admi­nis­te­ring mist­le­toe therapy.

The stu­dies also point out that pati­ents often do not feel suf­fi­ci­ent­ly advi­sed by pro­fes­sio­nals and that the pati­ents – e. g., in the case of a nega­ti­ve atti­tu­de towards mist­le­toe the­ra­py on the part of the prac­ti­tio­ners – do not inform the prac­ti­tio­ners about mist­le­toe the­ra­py taking place.

Within the frame­work of the ethi­cal eva­lua­ti­on, 26 ethi­cal aspects were iden­ti­fied and assi­gned to the ethi­cal prin­ci­ples of bene­fit, harm, auto­no­my, jus­ti­ce, effi­ci­en­cy, and legitimacy.

A pivo­tal point in the ethi­cal eva­lua­ti­on of pal­lia­ti­ve and adju­vant mist­le­toe the­ra­py for breast can­cer is the pro­ble­ma­tic evi­dence situa­ti­on regar­ding effi­ca­cy and safe­ty. Some ethi­cal aspects or criteria/​conflicts rela­te direct­ly to this, such as tho­se con­cer­ning the assess­ment and weig­hing of poten­ti­al bene­fits and harms. Other ethi­cal aspects or criteria/​conflicts are also depen­dent on the evi­dence situa­ti­on indi­rect­ly, such as the con­di­ti­ons for suc­cessful infor­med con­sent to a the­ra­py (e. g., infor­ma­ti­on about poten­ti­al bene­fits and harms, infor­ma­ti­on about the evi­dence situa­ti­on or the sta­te of sci­ence) or the com­mu­ni­ca­ti­on bet­ween doc­tors and complementary/​or inte­gra­ti­ve medi­ci­ne prac­ti­tio­ners due to pos­si­ble dis­crepan­ci­es in the jud­ge­ment of efficacy.

In the­se tre­at­ment decis­i­ons – at least as long as the poten­ti­al for harm is con­side­red mini­mal and the finan­cing is unpro­ble­ma­tic – the auto­no­my of the pati­ents will be ethi­cal­ly decisi­ve in the con­cre­te indi­vi­du­al case. In the case of pal­lia­ti­ve as well as adju­vant mist­le­toe the­ra­py for breast can­cer, howe­ver, spe­cial empha­sis must be pla­ced on the dan­ger of con­duc­ting an unfair assess­ment of the poten­ti­al bene­fits and harms and/​or pro­vi­ding insuf­fi­ci­ent­ly neu­tral infor­ma­ti­on about the the­ra­py due to pre­ju­di­ces based on its affi­lia­ti­on with com­ple­men­ta­ry or inte­gra­ti­ve medi­ci­ne. In this con­text, both pos­si­ble nega­ti­ve and posi­ti­ve pre­ju­di­ces (e. g., due to ideo­lo­gi­cal con­vic­tions) must be con­side­red in equal measure.

Conclusions

Given this over­all uncer­tain evi­dence, the exten­si­on of the fun­ding of mist­le­toe the­ra­py to adju­vant the­ra­py by sta­tu­to­ry health insu­rance can­not be recom­men­ded. Bey­ond indi­vi­du­al cases, decis­i­ons must also be made at the poli­ti­cal level as to whe­ther reim­bur­se­ment of pal­lia­ti­ve mist­le­toe the­ra­py for breast can­cer should con­ti­nue in view of the uncer­tain­ties sur­roun­ding its efficacy.

Alt­hough mist­le­toe the­ra­py is appro­ved and available wit­hout pre­scrip­ti­on, fur­ther ran­do­mi­sed tri­als should be con­duc­ted to redu­ce the uncer­tain­ty regar­ding its effi­ca­cy in impro­ving qua­li­ty of life, over­all sur­vi­val, and pro­gres­si­on-free survival.

The uncer­tain­ty of the exis­ting data leads to a grea­ter importance of pro­vi­ding pati­ents with neu­tral and com­pe­tent coun­sel­ling, regard­less oft­he phy­si­ci­ans’ or coun­sell­ors’ atti­tu­de towards mist­le­toe the­ra­py. An important com­po­nent of pati­ent coun­sel­ling should be the com­pre­hen­si­ble and trans­pa­rent com­mu­ni­ca­ti­on of the fact that the­re is curr­ent­ly no sci­en­ti­fic pro­of of whe­ther mist­le­toe the­ra­py rele­vant­ly increa­ses sur­vi­val time or pro­gres­si­on-free sur­vi­val in pati­ents with breast can­cer, and an impro­ve­ment in health-rela­ted qua­li­ty of life is to be asses­sed as rather mode­ra­te and can­not be regard­ed as assu­red. In addi­ti­on, it should be expli­cit­ly poin­ted out to pati­ents that inter­ac­tions bet­ween can­cer drugs and mist­le­toe the­ra­py could pos­si­bly occur due to the immu­ne sti­mu­la­ti­on, but no suf­fi­ci­ent data are available on this aspect. For pati­ents who would like to use medi­cal infor­ma­ti­on from the Inter­net, refe­ren­ces should be made to trust­wor­t­hy web­sites that con­tain infor­ma­ti­on on con­co­mi­tant mist­le­toe therapy.

Kurzfassung

Hintergrund

Krebs­er­kran­kun­gen sind nach Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen die zweit­häu­figs­te Todes­ur­sa­che in Deutsch­land. Bei Frau­en steht Brust­krebs sowohl bei den Krebs­ster­be­fäl­len mit 18.736 Todes­fäl­len (Jahr 2016) als auch bei den Krebs­neu­erkran­kun­gen an ers­ter Stel­le. 2016 lag der Anteil von Brust­krebs an allen Krebs­neu­erkran­kun­gen bei Frau­en bei 30,8 %. Die alters­stan­dar­di­sier­te Erkran­kungs­häu­fig­keit betrug 2016 112,2 Frau­en pro 100.000, die alters­stan­dar­di­sier­te Ster­be­häu­fig­keit 23,4 Frau­en mit Brust­krebs je 100.000 Per­so­nen. Das mitt­le­re (media­ne) Erkran­kungs­al­ter liegt bei 64 Jah­ren, die rela­ti­ve Über­le­bens­ra­te nach zehn Jah­ren bei 82 %, das heißt, die Hei­lungs- und Über­le­bens­chan­cen sind rela­tiv gut. Bei der Behand­lung von Brust­krebs kommt in Abhän­gig­keit vom Tumor­sta­tus neben der Ope­ra­ti­on unter ande­rem auch die Che­mo­the­ra­pie zum Ein­satz. Sie ist in der Regel mit Neben­wir­kun­gen wie z. B. Durch­fall, Müdig­keit, Haar­aus­fall, Fie­ber oder Stö­run­gen der Blut­bil­dung ver­bun­den. Dies beein­träch­tigt die Lebens­qua­li­tät der Pati­en­tin­nen wäh­rend der Behand­lung maßgeblich.

Mis­tel­prä­pa­ra­te wer­den zur beglei­ten­den Behand­lung von Krebs­er­kran­kun­gen in Deutsch­land ein­ge­setzt. Ein wesent­li­ches Behand­lungs­ziel ist es, die gesund­heits­be­zo­ge­ne Lebens­qua­li­tät (HRQOL) zu ver­bes­sern, die auf­grund der Toxi­zi­tät der Che­mo­the­ra­pie ein­ge­schränkt ist. Die Mis­tel­the­ra­pie wird der Kom­ple­men­tär­me­di­zin, mitt­ler­wei­le auch als inte­gra­ti­ve Medi­zin bezeich­net, zuge­ord­net. Die bio­che­mi­schen Wirk­me­cha­nis­men der Mis­tel­prä­pa­ra­te wer­den auf Mistel­lek­ti­ne und Vis­co­to­xi­ne zurück­ge­führt, die eine unspe­zi­fisch immun­sti­mu­lie­ren­de und eine zyto­sta­ti­sche Wir­kung auf­wei­sen. Auf dem deut­schen Markt wer­den anthro­po­so­phi­sche Mis­tel­ex­trak­te ohne stan­dar­di­sier­ten Lek­tin­ge­halt und als pflanz­li­che Heil­mit­tel regis­trier­te Mis­tel­prä­pa­ra­te mit stan­dar­di­sier­tem Lek­tin­ge­halt ver­trie­ben. Alle Mis­tel­prä­pa­ra­te sind rezept­frei. Die Kos­ten der Mis­tel­the­ra­pie im Rah­men einer Pal­lia­tiv­be­hand­lung bei Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Brust­krebs wer­den von der Gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) über­nom­men. Eine adju­van­te Behand­lung bei nicht-metasta­sier­tem Brust­krebs wird auf­grund der bis­he­ri­gen unsi­che­ren Evi­denz­la­ge nicht über­nom­men. Der Health Tech­no­lo­gy Assess­ment (HTA)-Bericht von Lan­ge-Lind­berg et al. (2006) „Mis­tel­the­ra­pie als beglei­ten­de Behand­lung zur Reduk­ti­on der Toxi­zi­tät der Che­mo­the­ra­pie mali­gner Erkran­kun­gen” kam zu dem Schluss, dass sich nur bei Brust­krebs Hin­wei­se dafür ergä­ben, dass eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie die HRQOL ver­bes­sern könn­te. In der aktu­el­len deut­schen medi­zi­ni­schen Leit­li­nie zur Früh­erken­nung, Dia­gnos­tik und The­ra­pie des Brust­kreb­ses wird die Aus­sa­ge getrof­fen, dass eine Mis­tel­the­ra­pie das Über­le­ben von Pati­en­tin­nen mit Mam­ma­kar­zi­nom nicht ver­bes­sert und eine Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät auf­grund unzu­rei­chen­der Daten­la­ge frag­lich sei. So stellt sich die Fra­ge, ob es inzwi­schen neue Evi­denz zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit gibt, die die­se Fra­gen klä­ren kann. Zudem sol­len im vor­lie­gen­den Bericht auch Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät, Pati­en­ten­aspek­te und sozia­le Impli­ka­tio­nen sowie ethi­sche Fra­gen, die mit einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie ver­bun­den sind, sys­te­ma­tisch unter­sucht werden.

Fragestellungen

  • 1. Zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit wur­den fol­gen­de For­schungs­fra­gen unter­sucht: Ver­rin­gert die zusätz­li­che Gabe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten pati­en­ten­re­le­van­te Neben­wir­kun­gen der kon­ven­tio­nel­len Che­mo­the­ra­pie und ver­bes­sert sie die HRQOL bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs im Ver­gleich zur Che­mo­the­ra­pie ohne eine Begleit­the­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten? Hat die zusätz­li­che Gabe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten bei der kon­ven­tio­nel­len Che­mo­the­ra­pie einen Effekt auf das pro­gres­si­ons­freie Über­le­ben oder auf die Gesamt­über­le­bens­zeit bei Pati­en­tin­nen mit Brustkrebs?

  • 2. Zur Bewer­tung öko­no­mi­scher Aspek­te wur­den fol­gen­de For­schungs­fra­gen unter­sucht: Wie hoch sind die Unter­schie­de in den Kos­ten einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie und wie ist die Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie im Ver­gleich zur Behand­lung ohne Mistelpräparate?

  • 3. Die Bewer­tung von Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten unter­such­te fol­gen­de For­schungs­fra­gen: Wel­che Ein­stel­lun­gen, Erfah­run­gen, Wahr­neh­mun­gen und wel­ches Wis­sen haben Pati­en­ten und Fach­leu­te zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie? Gibt es Hin­der­nis­se für den Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie für inter­es­sier­te Pati­en­tin­nen? Wie sieht die Kom­mu­ni­ka­ti­on zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie aus und gibt es Punk­te, die für eine adäqua­te Inan­spruch­nah­me beson­ders kom­mu­ni­ziert wer­den sollten?

  • 4. Die ethi­sche Bewer­tung folg­te die­sen For­schungs­fra­gen: Wel­che ethi­schen Aspek­te auf indi­vi­du­el­ler, gesell­schaft­li­cher und berufs­ethi­scher Ebe­ne sind bei der Mis­tel­the­ra­pie als Begleit­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem und metasta­sier­tem Brust­krebs im Ver­gleich zur kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie allein rele­vant? Zu wel­chem Ergeb­nis kom­men eine Bewer­tung und Abwä­gung der iden­ti­fi­zier­ten ethi­schen Aspek­te und Her­aus­for­de­run­gen hin­sicht­lich des Ein­sat­zes der Mis­tel­the­ra­pie als Begleit­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, das heißt, ins­be­son­de­re unter wel­chen Bedin­gun­gen ist der Ein­satz der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei adju­van­ter und pal­lia­ti­ver Behand­lung von Brust­krebs ethisch vertretbar?

Bewertung der medizinischen Wirksamkeit und Sicherheit

Methodik

Wich­tigs­te Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für Pri­mär­stu­di­en, sys­te­ma­ti­sche Über­sichts­ar­bei­ten, HTA-Berich­te und evi­denz­ba­sier­te Leitlinien

Es wur­den publi­zier­te ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Stu­di­en (RCT) zur Wirk­sam­keit und Sicher­heit der beglei­ten­den adju­van­ten oder pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ein­ge­schlos­sen, die Ergeb­nis­se zu min­des­tens einer der fol­gen­den Ziel­grö­ßen unter­su­chen: Uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen der Stan­dard­the­ra­pie, HRQOL, Gesamt­über­le­ben, pro­gres­si­ons­frei­es Über­le­ben, uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie. Für die Bewer­tung der letz­ten Ziel­grö­ße wur­den zusätz­lich Beob­ach­tungs­stu­di­en ein­ge­schlos­sen. Zudem wur­den sys­te­ma­ti­sche Über­sichts­ar­bei­ten und HTA-Berich­te mit Lite­ra­tur­re­cher­che ab 2004, die oben genann­ten Ein­schluss­kri­te­ri­en ent­spre­chen sowie evi­denz­ba­sier­te kli­ni­sche Pra­xis­leit­li­ni­en zur Behand­lung von Brust­krebs ab 2008 mit Aus­sa­gen zur Kom­ple­men­tär­me­di­zin eigeschlossen.

Literaturrecherche, ‑selektion, Bewertung der Studienqualität, Datenextraktion und Evidenzsynthese

Es wur­de eine sys­te­ma­ti­sche Lite­ra­tur­re­cher­che in den Daten­ban­ken MEDLINE, EMBASE, Coch­ra­ne Libra­ry und in der HTA Data­ba­se des Cent­re of Reviews and Dis­se­mi­na­ti­on durch­ge­führt. Der Recher­che­zeit­raum reicht vom 1. Janu­ar 2004 bis März/​April 2017. Zwi­schen April 2017 und Okto­ber 2020 wur­den wei­te­re Publi­ka­tio­nen durch eine fort­lau­fen­de Aktua­li­sie­rungs­funk­ti­on in Pub­Med iden­ti­fi­ziert. Es wur­den Such­be­grif­fe für die Erkran­kung (Brust­krebs) und für die The­ra­pie (Mis­tel­prä­pa­ra­te) in Form von Frei­text und daten­bank­spe­zi­fi­schen The­sau­ru­s­be­grif­fen kom­bi­niert. Eine Inter­net­re­cher­che erfolg­te mit­tels der Grey Mat­ters-Check­lis­te der Cana­di­an Agen­cy for Drugs and Tech­no­lo­gies in Health. Nach Leit­li­ni­en wur­de zusätz­lich in drei Leit­li­ni­en­da­ten­ban­ken gesucht. Alle Refe­ren­zen wur­den durch zwei Autorin­nen unab­hän­gig von­ein­an­der anhand der vor­ab defi­nier­ten Ein-und Aus­schluss­kri­te­ri­en selek­tiert. Dif­fe­ren­zen wur­den durch Dis­kus­si­on gelöst. Zusätz­lich erfolg­te eine Hand­su­che in den Lite­ra­tur­ver­zeich­nis­sen der iden­ti­fi­zier­ten ein­ge­schlos­se­nen sys­te­ma­ti­schen Über­sichts­ar­bei­ten, HTA-Berich­ten, ein­ge­schlos­se­nen Pri­mär­stu­di­en und Leitlinien.

Zur Bewer­tung des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als der RCT wur­de das Risk of Bias-Tool von Coch­ra­ne, zur Bewer­tung der metho­di­schen Qua­li­tät der Leit­li­ni­en das App­rai­sal of Gui­de­lines for Rese­arch & Eva­lua­ti­on-Instru­ment verwendet.

Iden­ti­fi­zier­te HTA-Berich­te und sys­te­ma­ti­schen Reviews wur­den zur Suche wei­te­rer Pri­mär­stu­di­en her­an­ge­zo­gen. Aus den ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en und Leit­li­ni­en wur­den die rele­van­ten Cha­rak­te­ris­ti­ka und Ergeb­nis­se von einer Per­son extra­hiert und von einer zwei­ten auf Rich­tig­keit über­prüft. Die Ergeb­nis­se für die Pri­mär­stu­di­en zur Wirk­sam­keit und Sicher­heit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs wur­den in Evi­denz­ta­bel­len sowie Abbil­dun­gen prä­sen­tiert und in zusam­men­fas­sen­den Tex­ten beschrie­ben. Auf­grund der Hete­ro­ge­ni­tät der Stu­di­en wur­den kei­ne Meta­ana­ly­sen durch­ge­führt. Die Emp­feh­lun­gen der kli­ni­schen Leit­li­ni­en zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie wer­den in Text­form beschrieben.

Ergebnisse

In der Lite­ra­tur­re­cher­che wur­den nach Ent­fer­nen der Dupli­ka­te 242 Refe­ren­zen iden­ti­fi­ziert. Nach Sich­tung von Titel und Zusam­men­fas­sung (Abs­tract) wur­den 80 Arti­kel im Voll­text bestellt und ins­ge­samt sie­ben Stu­di­en in die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit ein­ge­schlos­sen. Für die Dar­stel­lung der Emp­feh­lun­gen aus Leit­li­ni­en wur­den nach Durch­sicht von 199 Refe­ren­zen bezie­hungs­wei­se 163 Voll­tex­ten zwei Leit­li­ni­en eingeschlossen.

Wirksamkeit

Es wur­de kei­ne Stu­die zum Effekt einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie auf das Gesamt­über­le­ben iden­ti­fi­ziert. Ein drei­ar­mi­ges RCT mit klei­ner Fall­zahl, das zwei ver­schie­de­ne Mis­tel­prä­pa­ra­te mit einer Pla­ce­bo­kon­trol­le ver­glich, zeig­te kei­nen Effekt der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie auf das pro­gres­si­ons­freie Über­le­ben nach fünf Jah­ren: 72,4 und 67,9 % bei beglei­ten­der The­ra­pie mit den Mis­tel­prä­pa­ra­ten, 78,6 % in der Kon­troll­grup­pe (p‑Wert im Ver­gleich zur Kon­troll­grup­pe 0,551 bezie­hungs­wei­se 0,746). Drei RCT (719 Pati­en­tin­nen) unter­such­ten die Ver­än­de­rung der HRQOL und von uner­wünsch­ten Sym­pto­men der Stan­dard­the­ra­pie nach 15 bezie­hungs­wei­se 18 Wochen. Hier­zu wur­den vier ver­schie­de­ne vali­dier­te Lebens­qua­li­täts-mess­in­stru­men­te (FACT‑G [FACT‑G = Func­tion­al Assess­ment of Can­cer The­ra­py – Gene­ral], GLQ‑8 [GLQ = Glo­bal Life Qua­li­ty], Spit­zer-Ana­logska­la, EORTC-QLQ-C30 [EORTC = Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer]) ver­wen­det. In einer Stu­die (n = 352) wur­de der FACT‑G Fra­ge­bo­gen ein­ge­setzt. Der Grup­pen­un­ter­schied des Gesamt-Scores (Spann­wei­te: 0 bis 80 Punk­te, Kon­troll­grup­pen­wert in Pla­ce­bo­grup­pe zu Stu­di­en­be­ginn 50 Punk­te), betrug nach 15 Wochen 4 Punk­te (p‑Wert: < 0,0001) zuguns­ten der Mis­tel­grup­pe. Ein Wert für einen mini­ma­len kli­nisch rele­van­ten Unter­schied wird nicht ange­ge­ben. Zwei Stu­di­en (n = 598) ver­wen­den die GLQ-8-Sym­ptom­ska­la, eine visu­el­le Ana­logska­la, die in mm gemes­sen wird. In der einen Stu­die (n = 272) betrug die Ver­än­de­rung der GLQ‑8 Sym­ptom­ska­la (Spann­wei­te: 0–800 mm) nach 15 Wochen 30 mm (p‑Wert: 0,0121) zuguns­ten der Mis­tel­grup­pe. Die Wer­te zu Stu­di­en­be­ginn lagen in vier Stu­di­en­ar­men zwi­schen 128,9 und 171,5 mm. In der zwei­ten Stu­die (n = 352) betrug der Unter­schied zuguns­ten der Mis­tel­grup­pe 40 mm (p‑Wert: < 0,01). Zu Stu­di­en­be­ginn belief er sich auf 150 mm. Die Anga­be eines mini­mal kli­nisch rele­van­ten Unter­schieds fehl­te. Der Unter­schied wur­de aber von den Stu­di­en­au­toren als kli­nisch rele­vant betrach­tet. Der Spit­zer-Ana­logska­la-Fra­ge­bo­gen zur Lebens­qua­li­tät (theo­re­tisch mög­li­che Spann­wei­te 0–100) wies in den­sel­ben bei­den Stu­di­en. nach 15 Wochen eine Ver­än­de­rung zuguns­ten der Mis­tel­grup­pe auf. Der Unter­schied betrug 5,8 bezie­hungs­wei­se cir­ca 5,0 mm. Die Wer­te zu Stu­di­en­be­ginn vari­ier­ten in den Stu­di­en­ar­men zwi­schen 29 und 46,4 mm. Auch hier gibt es kei­ne Aus­sa­ge zu einem kli­nisch rele­van­ten Min­dest­un­ter­schied. Eine Stu­die (n = 95) unter­sucht par­al­lel zwei Mis­tel­prä­pa­ra­te gegen­über einer Kon­troll­grup­pe und ver­wen­det den EORTC-QLQ-C30-Fra­ge­bo­gen. Er besteht aus fünf Funktions‑, einer Sub­ska­la zur gesam­ten Gesund­heit und neun Sym­ptom­ska­len, die ein­zeln berich­tet wer­den (Spann­wei­te je 0 bis 100 Punk­te). Ein Unter­schied von min­des­tens fünf Punk­ten wird als kli­nisch rele­vant betrach­tet. Nach 18 Wochen wie­sen bei­de Grup­pen mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten in drei Funk­ti­ons­ska­len (Rol­le, sozi­al, emo­tio­nal) und fünf Sym­ptom­ska­len (Übel­keit und Erbre­chen, Schlaf­lo­sig­keit, Appe­tit­lo­sig­keit, Durch­fall und finan­zi­el­le Sor­gen) sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Wer­te (p‑Wert < 0,05) über fünf Punk­ten Unter­schied zur Kon­troll­grup­pe auf. Die Unter­schie­de gegen­über der Kon­troll­grup­pe lagen zwi­schen 6,01 und 14,09 Punkten.

Verzerrungspotenzial in den eingeschlossenen Studien

Alle Stu­di­en sind adäquat ran­do­mi­siert und wei­sen gerin­gen Daten­ver­lust bei der Ana­ly­se auf. Bei zwei Stu­di­en ist unklar, ob die Grup­pen­zu­tei­lung ver­deckt erfolg­te. Eine Stu­die war unver­blin­det, zwei Stu­di­en waren mit einem Pla­ce­bo dop­pelt-ver­blin­det. Auf­grund der häu­fig auf­tre­ten­den Lokal­re­ak­tio­nen ist jedoch eine Ent­blin­dung wahr­schein­lich. Für den pati­en­ten-berich­te­ten End­punkt HRQOL besteht des­halb ein hohes Risi­ko für eine Ver­zer­rung durch „Per­for­mance and Detec­ti­orr Bias. Das Risi­ko für Ver­zer­run­gen auf­grund unvoll­stän­di­ger Daten­aus­wer­tung war gering oder unklar, das Ver­zer­rungs­ri­si­ko auf­grund ande­rer Ursa­chen war gering.

Sicherheit

Zur Fra­ge uner­wünsch­ter Neben­wir­kun­gen durch die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie wur­den ins­ge­samt sie­ben Stu­di­en mit 1.951 Pati­en­tin­nen ein­ge­schlos­sen, drei davon sind die bereits für die Fra­ge­stel­lung zur Wirk­sam­keit iden­ti­fi­zier­ten RCT. Aus die­sen sie­ben Stu­di­en wur­den nur die Daten aus dem Stu­di­en­arm mit beglei­ten­der Mis­tel­the­ra­pie ent­nom­men. Bekann­te Neben­wir­kun­gen der Mis­tel­in­jek­tio­nen sind loka­le Haut­re­ak­tio­nen und sys­te­mi­sche Reak­tio­nen wie Fie­ber und grip­pe­ähn­li­che Sym­pto­me. In sechs Stu­di­en mit acht Inter­ven­ti­ons­grup­pen wei­sen im Mit­tel (Medi­an) 25,2 % (Spann­wei­te: 4,6 bis 94 %) der Pati­en­tin­nen Lokal­re­ak­tio­nen gerin­gen oder mitt­le­ren Gra­des auf.

In sie­ben Stu­di­en wur­den Zah­len zu leich­ten und mitt­le­ren sys­te­mi­schen Reak­tio­nen in den Stu­di­en­po­pu­la­tio­nen berich­tet, die im Medi­an bei 1,95 % (Spann­wei­te: 0 bis 8,2 %) liegen.

Diskussion

Zusam­men­fas­send ist fest­zu­stel­len, dass es zum Effekt einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie auf das Gesamt­über­le­ben kei­ne Evi­denz gibt und nur gerin­ge Evi­denz, dass die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie kei­nen Effekt auf das pro­gres­si­ons­freie Über­le­ben nach fünf Jah­ren hat. Die Ver­bes­se­run­gen in der HRQOL gegen­über der Kon­troll­grup­pe sind gering bis mode­rat. Da auf­grund der feh­len­den oder nicht auf­recht­zu­er­hal­ten­den Ver­blin­dung ein hohes Ver­zer­rungs­ri­si­ko in allen Stu­di­en bestand, ist es mög­lich, dass der Unter­schied nicht durch die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie ver­ur­sacht ist. Ob die Stu­di­en­ergeb­nis­se auf die gegen­wär­ti­gen Ver­hält­nis­se im deutsch­spra­chi­gen Raum voll­stän­dig über­trag­bar sind, erscheint unklar. Die ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en wur­den vor 2004 bezie­hungs­wei­se zwi­schen 2005 und 2007 durch­ge­führt. Alle Stu­di­en fan­den im ost- bezie­hungs­wei­se süd­ost­eu­ro­päi­schen Raum statt. Sowohl die mitt­ler­wei­le fort­ent­wi­ckel­te Brust­krebs­the­ra­pie als auch Unter­schie­de in der Gesund­heits­ver­sor­gung sowie kul­tu­rel­le Unter­schie­de des deutsch­spra­chi­gen Raums im Ver­gleich zu die­sen Län­dern könn­ten einen Ein­fluss auf die Über­trag­bar­keit der Stu­di­en­ergeb­nis­se haben.

Ins­ge­samt besteht gro­ße Unsi­cher­heit, ob die vor­ge­stell­ten klei­nen bis mode­ra­ten Ver­bes­se­run­gen der HRQOL bezie­hungs­wei­se die Ver­min­de­rung der durch die Che­mo­the­ra­pie und Krank­heit ver­ur­sach­ten Sym­pto­me tat­säch­lich ursäch­lich der Mis­tel­the­ra­pie zuge­schrie­ben wer­den kön­nen, und ob die Ergeb­nis­se der Stu­di­en auf die gegen­wär­ti­gen Ver­hält­nis­se im deutsch­spra­chi­gen Raum über­trag­bar sind. Neue Stu­di­en könn­ten also wahr­schein­lich zu einer Ver­än­de­rung der Gesamt­ein­schät­zung der Evi­denz führen.

Bei neu­en ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en zu HRQOL soll­te ver­sucht wer­den das zen­tra­le metho­di­sche Pro­blem, eine dop­pel­te Ver­blin­dung auf­recht­zu­er­hal­ten, zu lösen.

Die vor­lie­gen­de Über­sichts­ar­beit zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit unter­liegt ver­schie­de­nen Limi­ta­tio­nen. Die umfas­sen­de sys­te­ma­ti­sche Lite­ra­tur­re­cher­che liegt mit 2017 schon län­ge­re Zeit zurück. Auto­ma­tisch aktua­li­sier­te Benach­rich­ti­gun­gen aus einer der biblio­gra­fi­schen Daten­ban­ken und die Durch­sicht aktu­el­ler Über­sichts­ar­bei­ten erlaub­ten jedoch zu bestä­ti­gen, dass auch gegen­wär­tig (Dezem­ber 2020) kei­ne neue­ren Stu­di­en ver­füg­bar sind. Von zwei in frü­he­ren Über­sichts­ar­bei­ten iden­ti­fi­zier­ten RCT waren kei­ne Voll­tex­te ver­füg­bar, sodass wir die Ergeb­nis­se nicht berich­tet haben. Die­se Stu­di­en hat­ten klei­ne Fall­zah­len zwi­schen 17 und 46 Pati­en­tin­nen, schlech­te Berichts­qua­li­tät und ein hohes Ver­zer­rungs­ri­si­ko. Dem­entspre­chend wür­de sich durch Ein- oder Aus­schluss die­ser Stu­di­en das Ergeb­nis der Bewer­tung nicht ändern. Auf­grund der Hete­ro­ge­ni­tät der Stu­di­en erschien es uns nicht sinn­voll, eine Meta­ana­ly­se für Ziel­grö­ßen zur Wirk­sam­keit oder Sicher­heit durch­zu­füh­ren. Aller­dings war die sta­tis­ti­sche Unsi­cher­heit, die durch eine Meta­ana­ly­se ver­rin­gert wer­den kann, nicht die wesent­li­che Limi­ta­ti­on, son­dern das hohe Poten­zi­al für sys­te­ma­ti­sche Ver­zer­rung der Effektgrößen.

Bewertung von Kosten und Kosteneffektivität

Methodik

Wich­tigs­te Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für Studien

Für die Bewer­tung von Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie gel­ten die Ein-und Aus­schluss­kri­te­ri­en der Bewer­tung der Wirk­sam­keit und Sicher­heit für Stu­di­en­po­pu­la­ti­on, Inter­ven­ti­on und Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on. Ziel­grö­ßen sind die zusätz­li­chen Kos­ten der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie, sowie zusätz­li­che Kos­ten pro gewon­ne­nem oder qua­li­täts­ad­jus­tier­tem Lebens­jahr. Es wer­den alle gesund­heits­öko­no­mi­schen Stu­di­en­ty­pen ein­ge­schlos­sen. Die Eva­lua­tio­nen müs­sen sich auf den deutsch­spra­chi­gen Raum beziehen.

Literaturrecherche, ‑selektion, Bewertung der Studienqualität, Datenextraktion und Evidenzsynthese

Lite­ra­tur­re­cher­che und ‑Selek­ti­on wur­den ana­log zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit durch­ge­führt. Zur Daten­ex­trak­ti­on wer­den stan­dar­di­sier­te Extrak­ti­ons­for­mu­la­re ver­wen­det, zur Qua­li­täts­be­wer­tung der Kri­te­ri­en­ka­ta­log zur metho­di­schen Qua­li­tät gesund­heits­öko­no­mi­scher Stu­di­en der Ger­man Sci­en­ti­fic Working Group Tech­no­lo­gy Assess­ment in Health Care. Stu­di­en­cha­rak­te­ris­ti­ka und Ergeb­nis­se wer­den in Evi­denz­ta­bel­len zusammengefasst.

Ergebnisse

In der Lite­ra­tur­re­cher­che wur­den nach Ent­fer­nen der Dupli­ka­te 243 Refe­ren­zen iden­ti­fi­ziert. Nach Sich­tung von Titel und Zusam­men­fas­sung (Abs­tract) wur­den fünf Arti­kel im Voll­text bestellt und eine Stu­die in die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se eingeschlossen.

Es wur­de eine ver­glei­chen­de Kos­ten­ana­ly­se zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie iden­ti­fi­ziert, die auf Daten von vor 15 bis 20 Jah­ren gestützt ist. Die zugrun­de­lie­gen­de mul­ti­zen­tri­sche, retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die unter­such­te die Wirk­sam­keit und Sicher­heit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wäh­rend der rou­ti­ne­mä­ßi­gen Nach­sor­ge in 53 zufäl­lig aus­ge­wähl­ten Kran­ken­häu­sern und Arzt­pra­xen in Deutsch­land. Direk­te medi­zi­ni­sche Kos­ten im sta­tio­nä­ren und ambu­lan­ten Bereich sowie indi­rek­te Kos­ten für einen Pro­duk­ti­vi­täts­aus­fall von bis zu maxi­mal 90 Tagen wur­den nach der Ope­ra­ti­on und dem Abschluss der adju­van­ten Che­mo- oder Radio­the­ra­pie erho­ben. Ins­ge­samt wur­den die Daten von 741 Pati­en­tin­nen ana­ly­siert: 167 mit beglei­ten­der Mis­tel­the­ra­pie, 514 mit Stan­dard­the­ra­pie ohne beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie, 60 Pati­en­tin­nen, die zwi­schen Stan­dard­the­ra­pie allein und beglei­ten­der Mis­tel­the­ra­pie gewech­selt hatten.

Die durch­schnitt­li­chen Gesamt­kos­ten inner­halb von fünf Jah­ren für eine Pati­en­tin mit beglei­ten­der Mis­tel­the­ra­pie lagen bei 4.504 Euro, ver­gli­chen mit 9.996 Euro für eine Pati­en­tin mit Stan­dard­the­ra­pie. Der Unter­schied war haupt­säch­lich auf die sta­tio­nä­ren Kos­ten und die Kos­ten für den Pro­duk­ti­vi­täts­ver­lust zurück­zu­füh­ren. Anga­ben zur sta­tis­ti­schen Unsi­cher­heit wur­den nicht berich­tet. Die Stu­die weist vie­le Limi­ta­tio­nen bei der Daten­qua­li­tät auf, Haupt­schwä­che ist jedoch das Stu­di­en­de­sign der zugrun­de­lie­gen­den Beob­ach­tungs­stu­die, in der kei­ne Kon­trol­le für sys­te­ma­ti­sche Ver­zer­run­gen erfolgte.

Diskussion

Stu­di­en zur Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie wur­den nicht gefunden.

Der gro­ße Kos­ten­un­ter­schied zuguns­ten der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie in der ver­glei­chen­den Kos­ten­ana­ly­se kann auf­grund des hohen Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als nicht auf einen kau­sa­len Effekt der Mis­tel­the­ra­pie zurück­ge­führt wer­den, da die Daten auf einer Beob­ach­tungs­stu­die ohne jeg­li­che Kon­trol­le für sys­te­ma­ti­sche Effekt­ver­zer­rung durch Stör­grö­ßen (Con­foun­der) basie­ren. Daten zum Bil­dungs­stand sowie auch ande­rer pro­gnos­ti­scher Fak­to­ren, die bekann­te Stör­grö­ßen sind, wur­den in der Stu­die aber nicht erho­ben. Es bleibt also unklar, ob eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie die Krank­heits­kos­ten in der Nach­sor­ge von Brust­krebs ver­rin­gern kann.

Solan­ge die Fra­ge der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie unsi­cher ist, lässt sich auch die Fra­ge der Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät nicht beantworten.

Bewertung von Patienten- und sozialen Aspekten

Methodik

Wich­tigs­te Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für Studien

Es wur­den alle ver­öf­fent­lich­ten Stu­di­en zur Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ein­ge­schlos­sen, die sich auf den deutsch­spra­chi­gen Raum bezie­hen und Ergeb­nis­se zu rele­van­ten Ziel­grö­ßen zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten berich­tet haben. Rele­van­te Ziel­grö­ßen sind: Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie, Wis­sen, Ein­stel­lung, Akzep­tanz, Zufrie­den­heit, Erfah­run­gen, Erwar­tun­gen der Anwen­de­rin­nen der Mis­tel­the­ra­pie, sowie der Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie; Art und Umfang der Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on zur Mis­tel­the­ra­pie sowie deren Bewer­tung durch Pati­en­tin­nen. Die Ziel­grö­ßen konn­ten aus Per­spek­ti­ve der Pati­en­tin­nen, aus Sicht von deren Betreu­en­den oder Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen, oder des behan­deln­den Fach­per­so­nals berich­tet wer­den. Quan­ti­ta­ti­ve und qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en­ty­pen ohne wei­te­re Ein­schrän­kung konn­ten ein­ge­schlos­sen werden.

Literaturrecherche, ‑selektion, Bewertung der Studienqualität, Datenextraktion und Evidenzsynthese

Für die Lite­ra­tur­re­cher­che wur­de neben der oben bereits beschrie­be­nen domä­nen­über­grei­fen­den Suche und der umfas­sen­den Suche nach grau­er Lite­ra­tur zusätz­lich eine sys­te­ma­ti­sche Daten­bank­su­che in zwölf Daten­ban­ken aus den Berei­chen Medi­zin, Öko­no­mie, Sozio­lo­gie und Psy­cho­lo­gie durch­ge­führt. Die Refe­ren­zen wur­den durch zwei Autorin­nen unab­hän­gig von­ein­an­der auf Erfül­lung der Ein­schluss­kri­te­ri­en über­prüft und selek­tiert. Unstim­mig­kei­ten in der Bewer­tung wur­den durch Dis­kus­si­on gelöst. Zusätz­lich erfolg­te eine Hand­su­che in den Lite­ra­tur­ver­zeich­nis­sen der ein­ge­schlos­se­nen Pri­mär­stu­di­en. Zur Bewer­tung des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als wur­den die Check­lis­ten des Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram in ori­gi­na­ler oder ange­pass­ter Form ver­wen­det. Aus den ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en wur­den die rele­van­ten Cha­rak­te­ris­ti­ka und Ergeb­nis­se von einer Per­son extra­hiert und von einer zwei­ten auf Rich­tig­keit über­prüft. Die Ergeb­nis­se für quan­ti­ta­ti­ve Pri­mär­stu­di­en wur­den zusam­men­ge­fasst und in Evi­denz­ta­bel­len prä­sen­tiert. Die qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en wur­den über eine qua­li­ta­ti­ve Inhalts­ana­ly­se untersucht.

Ergebnisse

In der Lite­ra­tur­re­cher­che wur­den nach Ent­fer­nen der Dupli­ka­te 318 Refe­ren­zen iden­ti­fi­ziert. Nach der Durch­sicht der Titel und Zusam­men­fas­sun­gen (Abs­tract) wur­den 96 Arti­kel im Voll­text über­prüft. Ins­ge­samt wur­den zwölf Quer­schnitt­stu­di­en – neun zur Pati­en­tin­nen- und drei zur Behan­deln­den­per­spek­ti­ve – sowie drei qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en in die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se zur Bewer­tung der Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­te eingeschlossen.

In zehn Stu­di­en mit 3.421 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wer­den Ergeb­nis­se zur Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me von kom­ple­men­tä­rer und inte­gra­ti­ver Medi­zin (KIM) und der Mis­tel­the­ra­pie berich­tet: Im Medi­an wen­den 24,9 % (Spann­wei­te: 7,3 bis 46,3 %) der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs eine Mis­tel­the­ra­pie an. Sie­ben der zehn Stu­di­en mit 2.482 Pati­en­tin­nen berich­ten sozio­de­mo­gra­fi­sche, krank­heits- oder the­ra­pie­be­zo­ge­ne Merk­ma­le, die bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs häu­fi­ger bei Anwen­dung kom­ple­men­tä­rer Ver­fah­ren vor­kom­men als bei Nicht-Anwen­dung. KAM-Nut­zen­de (KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medi­zin) sind jün­ger, haben ein höhe­res Bil­dungs­ni­veau und einen schwe­re­ren Krankheitsverlauf.

Drei Stu­di­en mit 654 Fach­per­so­nen (meis­tens Ärz­ten und Ärz­tin­nen) berich­ten Ergeb­nis­se zur Häu­fig­keit des Ein­sat­zes von KIM und der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie und zu Merk­ma­len des Fach­per­so­nals, das sie anwen­det: Im Medi­an set­zen 29,3 % (Spann­wei­te: 29,3 bis 79,2 %) die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie ein. Anwen­den­de des behan­deln­den Fach­per­so­nals sind typi­scher­wei­se eher älter und arbei­ten im nie­der­ge­las­se­nen Bereich oder haben einen höhe­ren hier­ar­chi­schen Sta­tus im Krankenhaus.

Acht Stu­di­en beschrei­ben die Ein­stel­lung der Befrag­ten zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie und wel­chen Gewinn sie sich von der Anwen­dung erwar­ten: zwei Quer­schnitt­stu­di­en mit 197 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, drei Quer­schnitt­stu­di­en mit 654 behan­deln­den Per­so­nen und drei qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en mit 43 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. In einer Stu­die war für 90 % der KIM-Anwen­de­rin­nen das Ver­trau­en zur bera­ten­den Per­son und die wahr­ge­nom­me­ne Kom­pe­tenz bezüg­lich KIM wich­tig, weil sie dadurch das Gefühl hat­ten, dass das KIM-Ver­fah­ren gut für sie sei. In einer ande­ren Stu­die wol­len Pati­en­tin­nen nichts unver­sucht las­sen (47 %), sie wün­schen sich eine akti­ve­re Rol­le in der Behand­lung (47 %) oder wol­len die Stan­dard­the­ra­pie ent­we­der ergän­zen (31 %) oder sanf­ter ohne Neben­wir­kun­gen gestal­ten (18 %). Bei 3,6 % ist die kon­ven­tio­nel­le The­ra­pie wir­kungs­los und die Mis­tel­the­ra­pie stellt die letz­te Opti­on dar. Kon­kret ist die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie mit der Erwar­tung ver­bun­den, weni­ger Neben­wir­kun­gen bei der kon­ven­tio­nel­len Krebs­the­ra­pie zu haben und das Immun­sys­tem zu sti­mu­lie­ren. Grün­de für die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie beim Fach­per­so­nal waren der Wunsch der Pati­en­tin­nen (82 %), Moti­va­ti­on der Pati­en­tin­nen (62 %), die Erwei­te­rung des eige­nen Ange­bots­spek­trums (59 %), die eige­ne Über­zeu­gung (55 bezie­hungs­wei­se 66 %) oder der Glau­be an die Unwirk­sam­keit der kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie (46 %). Zu den Grün­den gegen die Anwen­dung gehö­ren, dass Zeit ver­lo­ren geht (32,9 %), unkon­ven­tio­nel­le Metho­den zu teu­er sind (30,4 %) und die Anwen­dung kon­ven­tio­nel­ler Metho­den ver­hin­dert wird (27,3 %). Zudem fehll­ten spe­zi­fi­sches Fach­wis­sen und Personal.

Eine Online-Quer­schnitt­stu­die mit 80 Pati­en­tin­nen und zwei qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en mit 34 Pati­en­tin­nen berich­ten Ergeb­nis­se zur Bewer­tung der Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on und zur Arzt-Pati­en­ten­Kom­mu­ni­ka­ti­on. 70 % der Pati­en­tin­nen mein­ten, dass die Bera­tungs­zeit zu KAM nicht aus­rei­chend war und nur 53 % dach­ten, dass die Ärz­tin bezie­hungs­wei­se der Arzt gut über KAM infor­miert sei. Aus den qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en ging her­vor, dass sich Pati­en­tin­nen eine per­sön­li­che Bera­tung zu KIM bezie­hungs­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie von ihrem behan­deln­den Arzt/​ihrer behan­deln­den Ärz­tin wün­schen, dass nicht nur ein Abra­ten, son­dern auch ein Nicht-Anspre­chen als Abra­ten inter­pre­tiert wer­den kann.

Kei­ne Stu­die berich­tet von Zugangs­be­schrän­kun­gen. Als beson­de­re Her­aus­for­de­rung bei der Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie berich­ten nur Ärz­tin­nen bezie­hungs­wei­se Ärz­te im Kran­ken­haus-Set­ting in einer Stu­die, dass KIM nicht Teil der Rou­tin­ever­sor­gung sei, wodurch die Anwen­dung kaum mög­lich und abre­chen­bar wäre.

Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al und metho­di­sche Qua­li­tät der ein­ge­schlos­se­nen Studien

Die Ergeb­nis­se der Quer­schnitt­stu­di­en wer­den als vali­de ein­ge­stuft. Frag­lich ist, ob die Rekru­tie­rung der Stich­pro­ben in den ein­zel­nen Stu­di­en­zen­tren geeig­net war, um reprä­sen­ta­ti­ve Ergeb­nis­se für alle Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs in Deutsch­land zu erhal­ten. Das jewei­li­ge Stu­di­en-Set­ting und die Selbst­se­lek­ti­on der Teil­neh­men­den könn­ten die Ergeb­nis­se beein­flusst haben. Die Über­trag­bar­keit der Ergeb­nis­se aus den Stu­di­en auf die Ziel­po­pu­la­ti­on des HTA-Berichts ist somit unklar und wird durch Män­gel in der Daten­qua­li­tät ver­stärkt, wie bei­spiels­wei­se einer intrans­pa­ren­ten Beschrei­bung der Pati­en­ten­cha­rak­te­ris­ti­ka in einer anony­men Online-Befra­gung. Die qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en wei­sen unter­schied­li­che metho­di­sche Män­gel auf. So wur­de z. B. das Ver­hält­nis zwi­schen Befrag­ten und Inter­view­en­dem in kei­ner der Stu­di­en ange­mes­sen bedacht bezie­hungs­wei­se beschrie­ben und auch die Daten­ana­ly­se war an vie­len Stel­len wenig nachvollziehbar.

Ins­ge­samt ist die Daten­ba­sis zu allen Ziel­grö­ßen außer der Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me aus der Per­spek­ti­ve der Pati­en­tin­nen mit 197 in Quer­schnitt­stu­di­en und 43 in qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en gering. Die Daten­la­ge zur Sicht des behan­deln­den Fach­per­so­nals ist mit drei Stu­di­en und 654 Teil­neh­men­den etwas bes­ser. Aller­dings sind zwei der drei Stu­di­en bereits 20 Jah­re alt.

Diskussion

Cir­ca ein Vier­tel der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs nimmt eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie in Anspruch. Und zumin­dest im Set­ting der iden­ti­fi­zier­ten Quer­schnitt­stu­di­en aus der Behan­deln­den­per­spek­ti­ve bie­ten sie cir­ca 29 % ihren Pati­en­tin­nen an.

Defi­zi­te wur­den beim Wis­sen zur Mis­tel­the­ra­pie und bei der Kom­mu­ni­ka­ti­on sowie der Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on deut­lich. Pati­en­tin­nen füh­len sich zu wenig über die Mis­tel­the­ra­pie infor­miert und wün­schen sich mehr und län­ge­re per­sön­li­che Bera­tung durch eine kom­pe­ten­te Fach­per­son, bevor­zugt aus dem Bereich Onko­lo­gie oder All­ge­mein­me­di­zin. Die Mög­lich­keit zur selbst­stän­di­gen Infor­ma­ti­on im Inter­net ersetzt die­sen Bera­tungs­be­darf nicht. Die­ses Wis­sens­de­fi­zit geben auch die behan­deln­den Fach­per­so­nen an und äußer­ten sich zur eige­nen Unsi­cher­heit bezüg­lich der Mis­tel­the­ra­pie auf­grund der unkla­ren Evi­denz­la­ge zur Wirk­sam­keit und feh­len­dem Wis­sen zu kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren im Allgemeinen.

Die Mis­tel­the­ra­pie oder KIM im All­ge­mei­nen soll­te im Arzt-Pati­en­ten-Gespräch pro­ak­tiv the­ma­ti­siert wer­den. Ziel für die Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on soll­te sein, auf den jewei­li­gen Bera­tungs­be­darf ein­zu­ge­hen und her­aus­zu­fin­den, wel­ches Bedürf­nis durch die Mis­tel­the­ra­pie erfüllt wer­den soll oder erfüllt wird, um dar­auf in der The­ra­pie­pla­nung einzugehen.

Die der­zeit (Dezem­ber 2020) in der Kon­sul­ta­ti­ons­fas­sung vor­lie­gen­de S‑3-Leit­li­nie der Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten „Kom­ple­men­tär­me­di­zin in der Behand­lung von onko­lo­gi­schen Pati­en­tin­nen“ kann eine Grund­la­ge für evi­denz­ba­sier­te Ent­schei­dun­gen in der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on lie­fern. Bei der Ent­wick­lung, Ver­wen­dung und Emp­feh­lung von Infor­ma­tio­nen für Pati­en­tin­nen, soll­te auch das Inter­net als Infor­ma­ti­ons­quel­le nicht außer Acht gelas­sen werden.

Es feh­len qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Befra­gun­gen von Pati­en­tin­nen zu allen Aspek­ten außer der Inan­spruch­nah­me von kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­schen Ver­fah­ren und der Mis­tel­the­ra­pie, eben­so wie neue­re Befra­gun­gen des behan­deln­den Fach­per­so­nals. Die­se könn­ten eine Grund­la­ge für ver­bes­ser­te Pati­en­tin­nen­in­for­ma­tio­nen und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zes­se darstellen.

Limi­ta­tio­nen der vor­lie­gen­den Ana­ly­se bestehen dar­in, dass mög­li­cher­wei­se nicht alle rele­van­ten Stu­di­en über die Lite­ra­tur­re­cher­che iden­ti­fi­ziert wer­den konn­ten. Zu Wis­sen, Ein­stel­lung, Akzep­tanz, Zufrie­den­heit, Erfah­run­gen, Erwar­tun­gen, Zugang, Art und Umfang der Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on zur Mis­tel­the­ra­pie und deren Bewer­tung durch Pati­en­tin­nen liegt eine zu gerin­ge Daten­ba­sis vor und die Reprä­sen­ta­ti­vi­tät der ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en für Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs in Deutsch­land und auch für das behan­deln­de Fach­per­so­nal ist fraglich.

Ethische Bewertung

Methodik

Die ethi­sche Bewer­tung bestand aus drei Tei­len. Im ers­ten Teil wur­de recher­chiert, ob bereits bestehen­de Emp­feh­lun­gen oder Leit­li­ni­en zum Umgang mit den genu­in ethi­schen Aspek­ten der Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs vor­lie­gen. Im zwei­ten Teil wur­de eine sys­te­ma­ti­sche Über­sichts­ar­beit durch­ge­führt, die das Ziel ver­folg­te, ethi­sche Aspek­te bei der Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs zu iden­ti­fi­zie­ren. Hier­für wur­de die ein­ge­schlos­se­ne Lite­ra­tur mit­tels Metho­den der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se aus­ge­wer­tet. In einem drit­ten Teil wur­den die Ergeb­nis­se der Lite­ra­tur­re­cher­che anhand eines ethi­schen Rah­men­ge­rüs­tes den für Medi­zin und Public Health rele­van­ten ethi­schen Prin­zi­pi­en (kurz: Nut­zen, Scha­den, Effi­zi­enz (Kos­ten), Gerech­tig­keit, Selbst­be­stim­mung und Legi­ti­mi­tät) zuge­ord­net. Zudem wur­den auf Basis theo­re­ti­scher Refle­xi­on wei­te­re Aspek­te hinzugefügt.

Für die Lite­ra­tur­su­che wur­den die Daten­ban­ken Pub­Med, Phil­Pa­pers, Sowi­port und Ethics­web ver­wen­det. Iden­ti­fi­ziert wur­den ethi­sche Aspek­te mit­tels der Prin­zi­pi­en des erwähn­ten Rah­men­ge­rüsts (das heißt, etwas ist dann ein ethi­scher Aspekt, wenn der Aspekt einen Bezug zu Nut­zen, Scha­den, Gerech­tig­keit usw. hat).

Die aus der ein­ge­schlos­se­nen Lite­ra­tur extra­hier­ten ethi­schen Aspek­te wur­den anhand des Rah­men­ge­rüsts, mit dem sie iden­ti­fi­ziert wur­den, auch kate­go­ri­siert und mit­tels induk­ti­ver Kate­go­rien­bil­dung (das heißt, der Bil­dung von über­ge­ord­ne­ten Kate­go­rien anhand des Ver­gleichs des gefun­de­nen Mate­ri­als) in wei­ter­ge­hen­de, spe­zi­fi­sche­re Unter­ka­te­go­rien eingeordnet.

Ergebnisse

Es wur­den 17 Fach­ar­ti­kel ein­ge­schlos­sen. In der Aus­wer­tung die­ser Fach­ar­ti­kel konn­ten 22 ethi­sche Aspek­te her­aus­ge­ar­bei­tet wer­den. Durch die ergän­zen­de theo­re­ti­sche Refle­xi­on wur­den vier wei­te­re ethi­sche Aspek­te iden­ti­fi­ziert, die nicht in der ein­ge­schlos­se­nen Lite­ra­tur abge­bil­det waren. Eben­so hat die Lite­ra­tur­re­cher­che kei­ne spe­zi­fi­schen Bei­trä­ge zu berufs­ethi­schen Aspek­ten gelie­fert. Aus den ande­ren Domä­nen sind kei­ne wei­te­ren Aspek­te ergänzt wor­den. Dadurch konn­ten ins­ge­samt 26 ethi­sche Aspek­te iden­ti­fi­ziert wer­den, die für die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs poten­zi­ell rele­vant sein können.

Die 26 ethi­schen Aspek­te wur­den in sechs Haupt­ka­te­go­rien ein­ge­teilt. Die­se ent­spre­chen den ver­wen­de­ten ethi­schen Prin­zi­pi­en (Nut­zen, Scha­den, Selbst­be­stim­mung, Gerech­tig­keit, Effi­zi­enz (Kos­ten), Legi­ti­mi­tät). Den Prin­zi­pi­en „Gerech­tig­keit“ und „Legi­ti­mi­tät“ lie­ßen sich kei­ne ethi­schen Aspek­te zuord­nen. Zur kon­kre­te­ren the­ma­ti­schen Ein­tei­lung der Aspek­te wur­den fer­ner acht Unter­ka­te­go­rien gebil­det. Von den 26 Aspek­ten wur­den 21 als ethi­sche Risi­ken (Gefahr, ein ethi­sches Prin­zip unzu­rei­chend zu berück­sich­ti­gen) und fünf als ethi­sche Her­aus­for­de­run­gen (Abwä­gung zwi­schen ethi­schen Prin­zi­pi­en erfor­der­lich) klas­si­fi­ziert. Die­se ethi­schen Aspek­te wur­den zu acht Kri­te­ri­en (was ist ethisch erfor­der­lich?) und vier Kon­flik­ten (was muss abge­wo­gen wer­den?) kon­kre­ti­siert und zusammengeführt.

Zusam­men­fas­send las­sen sich anhand der Aspek­te und Kriterien/​Konflikte sechs über­grei­fen­de The­men festhalten:

Als allgemeine(re) The­men, die grund­sätz­lich auch bei ande­ren The­ra­pien im Bereich der Kom­ple­men­tär- und Inte­gra­tiv­me­di­zin oder auch bei kon­ven­tio­nel­len The­ra­pien zutref­fend sein kön­nen, sind zu nennen:

  • 1. Schwie­rig­kei­ten bei der infor­mier­ten Ein­wil­li­gung in die The­ra­pie (z. B. wel­che Inhal­te erfor­der­lich sind, um eine aus­rei­chen­de Infor­mie­rung zu gewähr­leis­ten, oder wie die Frei­heit der Ein­wil­li­gung vor zu star­ker Beein­flus­sung vor allem von außen sicher­ge­stellt wer­den kann);

  • 2. damit ver­bun­den ist eine mög­li­che Gefahr eines „the­ra­peu­ti­schen Miss­ver­ständ­nis­ses“, das heißt, einer feh­ler­haf­ten Über­zeu­gung einer Pati­en­tin, dass eine nur pal­lia­tiv ein­ge­setz­te The­ra­pie Teil einer kau­sa­len The­ra­pie sei (zur Behand­lung des Brust­kreb­ses diene);

  • 3. Schwie­rig­kei­ten bei der Abwä­gung von Scha­dens- und Nut­zen­po­ten­zia­len der The­ra­pie (inklu­si­ve Wech­sel- und Neben­wir­kun­gen) oder deren Unterlassung.

Hin­zu kom­men spe­zi­fi­sche­re The­men, die bei der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie beson­ders auftreten:

  • 4. Pro­ble­me der quan­ti­ta­tiv und/​oder qua­li­ta­tiv nicht aus­rei­chen­den Evi­denz, um Nut­zen- und Scha­dens­po­ten­zia­le abschät­zen zu kön­nen, sowie zugrun­de­lie­gen­de Pro­ble­me der Evi­denz­ge­ne­rie­rung für die Misteltherapie;

  • 5. die mög­li­che man­geln­de Kom­mu­ni­ka­ti­on oder Infor­mie­rung zwi­schen Ärztinnen/​Ärzten, Kom­ple­men­tär-/In­te­gra­tiv­me­di­zin-Behan­deln­den und/​oder Pati­en­tin­nen, ob eine Mis­tel­the­ra­pie begon­nen wird oder wur­de und mit wel­chen Modalitäten;

  • 6. Schwie­rig­kei­ten mit dem Umgang von all­fäl­li­gen Placebo‑, aber auch Noce­bo-Effek­ten bei der Misteltherapie.

Diskussion

Ein Dreh- und Angel­punkt der ethi­schen Bewer­tung der pal­lia­ti­ven (und auch adju­van­ten) Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs dürf­te die pro­ble­ma­ti­sche Evi­denz­la­ge hin­sicht­lich Wirk­sam­keit und Sicher­heit dar­stel­len. Zum einen bezie­hen sich man­che ethi­schen Aspek­te bezie­hungs­wei­se Kriterien/​Konflikte unmit­tel­bar auf die­se, so bei­spiels­wei­se all jene, die mit der Abschät­zung und Abwä­gung von Nut­zen-sowie Scha­dens­po­ten­zia­len zu tun haben. Zum ande­ren sind aber auch wei­te­re ethi­sche Aspek­te bezie­hungs­wei­se Kriterien/​Konflikte von der Evi­denz­la­ge abhän­gig, so z. B. die Bedin­gun­gen einer erfolg­rei­chen infor­mier­ten Ein­wil­li­gung in eine The­ra­pie (Auf­klä­rung über Nut­zen- und Scha­dens­po­ten­zia­le, Infor­mie­rung über die Evi­denz­la­ge bezie­hungs­wei­se Stand der Wis­sen­schaft) oder die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Ärztinnen/​Ärzten und Kom­ple­men­tär-/In­te­gra­tiv­me­di­zi­nisch-Behan­deln­den auf­grund mög­li­cher Dis­kre­pan­zen bei der Ein­schät­zung der Wirksamkeit.

Bei die­sen Ent­schei­dun­gen wird – zumin­dest, solan­ge Scha­dens­po­ten­zia­le als mini­mal ein­ge­schätzt wer­den und die Finan­zie­rung unpro­ble­ma­tisch ist – im kon­kre­ten Ein­zel­fall im beson­de­ren Maße die Selbst­be­stim­mung der Pati­en­tin­nen ethisch maß­geb­lich sein. Dar­über hin­aus könn­ten sich bei einer all­fäl­li­gen adju­van­ten (nicht-pal­lia­ti­ven) Mis­tel­the­ra­pie, die aus­schließ­lich von den Pati­en­tin­nen pri­vat zu bezah­len ist, zusätz­li­che Fra­gen hin­sicht­lich der Gerech­tig­keit der recht­li­chen Rege­lung stel­len, da Kran­ken­kas­sen Mis­tel­the­ra­pie nur als pal­lia­ti­ve, nicht aber als adju­van­te The­ra­pie erstatten.

Über den Ein­zel­fall hin­aus müs­sen auch Ent­schei­dun­gen auf der poli­ti­schen Ebe­ne dahin­ge­hend getrof­fen wer­den, ob die Kos­ten­er­stat­tung der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs ange­sichts der Unsi­cher­hei­ten bei der Wirk­sam­keit wei­ter­hin erfol­gen soll. Auf insti­tu­tio­nel­ler Ebe­ne ist unklar, ob die­se Unsi­cher­heit mit­tel- sowie lang­fris­tig durch meh­re­re neue und/​oder bes­se­re Stu­di­en auf­ge­ho­ben wer­den kann.

Beson­ders zu beto­nen bleibt bei der (pal­lia­ti­ven, aber auch adju­van­ten) Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs aber die Gefahr, auf­grund von Vor­ur­tei­len basie­rend auf ihrer Zuge­hö­rig­keit zur Kom­ple­men­tär- oder Inte­gra­tiv­me­di­zin eine unfai­re Ein­schät­zung der Nut­zen- sowie Scha­dens­po­ten­zia­le und/​oder eine nicht aus­rei­chend neu­tra­le Auf­klä­rung über die The­ra­pie durch­zu­füh­ren. Dabei sind sowohl mög­li­che nega­ti­ve als auch posi­ti­ve Vor­ur­tei­le (unter ande­rem auf­grund welt­an­schau­li­cher Über­zeu­gun­gen) glei­cher­ma­ßen zu beach­ten, da eine unkri­ti­sche und über-opti­mis­ti­sche Ein­schät­zung der Nut­zen­po­ten­zia­le mit einer dann hin­sicht­lich des Nut­zens sys­te­ma­tisch ver­zerr­ten Auf­klä­rung einer Pati­en­tin eben­falls als ethisch pro­ble­ma­tisch zu beur­tei­len wäre.

Zusammenfassende Diskussion, Schlussfolgerungen und Empfehlungen

Der vor­lie­gen­de HTA-Bericht beinhal­tet eine sys­te­ma­ti­sche Lite­ra­tur­über­sicht zu Wirk­sam­keit und Sicher­heit, Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät, Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten sowie zur ethi­schen Bewertung.

Im Rah­men die­ses HTA-Berichts konn­ten kei­ne RCT zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie hin­sicht­lich des Gesamt­über­le­bens bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs iden­ti­fi­ziert wer­den. Eine Stu­die mit gerin­gen Pati­en­ten­zah­len zeig­te nach fünf Jah­ren kei­nen Unter­schied im krank­heits­frei­en Über­le­ben zwi­schen Pati­en­tin­nen mit und ohne beglei­ten­der Misteltherapie.

Es gibt Evi­denz aus drei ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en, dass Neben­wir­kun­gen der Che­mo­the­ra­pie gemes­sen anhand von Sym­ptom­ska­len abge­mil­dert und die HRQOL gemes­sen anhand von Funk­ti­ons­ska­len erhöht wird. Aller­dings sind die Effek­te eher gering bis mode­rat. Es ist unsi­cher, ob die­se Effek­te durch sys­te­ma­ti­sche Ver­zer­rung der nur sub­jek­tiv mess­ba­ren Ziel­grö­ßen auf­grund unzu­rei­chen­der Ver­blin­dung in den Stu­di­en bedingt sein könnten.

Bekann­te Neben­wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie, wie leicht­gra­di­ge und mode­ra­te Lokal­re­ak­tio­nen, die in die­sen und wei­te­ren vier nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en erho­ben wur­den, sind häu­fig, aber gerin­gen Aus­ma­ßes. Mög­li­che Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Krebs­me­di­ka­men­ten und Mis­tel­ex­trak­ten, die auf der Immun­sti­mu­la­ti­on beru­hen könn­ten, wur­den in den ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en in die­sem HTA-Bericht nicht untersucht.

Zu Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie gibt es kei­ne aus­rei­chend vali­den Studien.

Auf­grund die­ser ins­ge­samt unsi­che­ren Daten­la­ge kann nicht emp­foh­len wer­den, die Finan­zie­rung der Mis­tel­the­ra­pie durch die GKV auf die adju­van­te The­ra­pie aus­zu­deh­nen. Über den Ein­zel­fall hin­aus müs­sen auch Ent­schei­dun­gen auf der poli­ti­schen Ebe­ne dahin­ge­hend getrof­fen wer­den, ob die Kos­ten­er­stat­tung der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs ange­sichts der Unsi­cher­hei­ten bei der Wirk­sam­keit wei­ter­hin erfol­gen soll.

Obwohl die Mis­tel­the­ra­pie rezept­frei zuge­las­sen und ver­füg­bar ist, ist zu hof­fen, dass wei­te­re ran­do­mi­sier­te Stu­di­en durch­ge­führt wer­den, um die Unsi­cher­heit hin­sicht­lich der Wirk­sam­keit zur Ver­bes­se­rung der HRQOL zu redu­zie­ren und auch mög­li­che Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Krebs­me­di­ka­men­ten und Mis­tel­ex­trak­ten als mög­li­che Neben­wir­kun­gen zu erfas­sen. Auch die Wirk­sam­keit hin­sicht­lich des gesam­ten und des pro­gres­si­ons­frei­en Über­le­bens soll­ten unter­sucht wer­den. Eine Über­sichts­ar­beit spe­zi­ell zu den metho­di­schen Her­aus­for­de­run­gen von ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en zur Mis­tel­the­ra­pie und ent­spre­chen­den Lösungs­an­sät­zen, könn­te dann ver­wen­det wer­den, um ein adäqua­tes Stu­di­en­de­sign zu entwickeln.

Auch zu Wis­sen, Ein­stel­lung, Akzep­tanz, Zufrie­den­heit, Erfah­run­gen, Erwar­tun­gen, Zugang, Art und Umfang der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on zur Mis­tel­the­ra­pie soll­ten mög­lichst reprä­sen­ta­ti­ve Befra­gun­gen durch­ge­führt werden.

Die Unsi­cher­heit der bestehen­den Daten­la­ge macht es umso wich­ti­ger, die Pati­en­tin­nen neu­tral und kom­pe­tent zu bera­ten, unab­hän­gig davon, wel­che Ein­stel­lung die Behan­deln­den oder Bera­ten­den selbst zur Mis­tel­the­ra­pie haben. Die weni­gen Stu­di­en aus Pati­en­tin­nen­sicht mit klei­nen Teil­neh­men­den­zah­len wei­sen dar­auf hin, dass sich die Pati­en­tin­nen häu­fig nicht aus­rei­chend durch Fach­per­so­nal bera­ten füh­len und z. B. bei ableh­nen­der Hal­tung der Behan­deln­den die­se dann nicht über eine statt­fin­den­de Mis­tel­the­ra­pie infor­mie­ren. Ein wich­ti­ger Bestand­teil der Pati­en­tin­nen­be­ra­tung soll­te die ver­ständ­li­che und trans­pa­ren­te Über­mitt­lung der Tat­sa­che sein, dass es der­zeit kei­nen wis­sen­schaft­li­chen Nach­weis gibt, ob die Mis­tel­the­ra­pie die Über­le­bens­zeit oder das pro­gres­si­ons­freie Über­le­ben bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs rele­vant ver­bes­sert, dass eine Ver­bes­se­rung der HRQOL als eher mode­rat ein­zu­schät­zen ist und eben­falls nicht als gesi­chert gel­ten kann. Außer­dem soll­te dar­auf hin­ge­wie­sen wer­den, dass auf­grund der Immun­sti­mu­la­ti­on even­tu­ell Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Krebs­me­di­ka­men­ten und Mis­tel­the­ra­pie auf­tre­ten könn­ten, dazu aber eben­falls unzu­rei­chen­de Daten vor­lie­gen. Für Pati­en­tin­nen, die medi­zi­ni­sche Infor­ma­tio­nen aus dem Inter­net nut­zen möch­ten, soll­ten Hin­wei­se auf ver­trau­ens­wür­di­ge Inter­net­sei­ten, die Infor­ma­tio­nen zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie ent­hal­ten, gege­ben werden.

Executive Summary

Background

Can­cer is the second most com­mon cau­se of death in Ger­ma­ny after car­dio­vas­cu­lar dise­a­se. For women, breast can­cer ranks first in terms of can­cer-spe­ci­fic deaths and new can­cer cases, accoun­ting for 18,736 deaths and 30.8 % of all new can­cer cases in 2016. The age-stan­dar­di­sed inci­dence of breast can­cer in 2016 was 112.2 women per 100,000, and the age-stan­dar­di­sed inci­dence of death was 23.4 women with breast can­cer per 100,000. The mean (medi­an) age of onset is 64 years and the rela­ti­ve sur­vi­val rate after ten years is 82 %, indi­ca­ting that the chan­ces of cure and sur­vi­val are rela­tively good. In addi­ti­on to sur­gery and depen­ding on the tumour sta­tus, che­mo­the­ra­py can be used to tre­at breast can­cer. Che­mo­the­ra­py is usual­ly asso­cia­ted with side effects such as diar­rhoea, fati­gue, hair loss, fever, and blood for­ma­ti­on dis­or­ders. This signi­fi­cant­ly impairs the pati­ents’ qua­li­ty of life during treatment.

Mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons are used for the con­co­mi­tant tre­at­ment of can­cer in Ger­ma­ny. A major goal of tre­at­ment is to impro­ve the health-rela­ted qua­li­ty of life during the­ra­py, which is limi­t­ed due to the toxi­ci­ty of che­mo­the­ra­py. Mist­le­toe the­ra­py is clas­si­fied as com­ple­men­ta­ry or inte­gra­ti­ve medi­ci­ne. The bio­che­mi­cal mecha­nisms of action of mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons are attri­bu­ted to mist­le­toe lec­tins and vis­co­to­xins, which have a non-spe­ci­fic immu­no­sti­mu­lant and a cyto­sta­tic effect. Anthro­po­so­phi­cal mist­le­toe extra­cts wit­hout stan­dar­di­sed lec­tin con­tent and mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons regis­tered as her­bal reme­dies with stan­dar­di­sed lec­tin con­tent are sold on the Ger­man mar­ket. All mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons are available wit­hout pre­scrip­ti­on. The cos­ts of mist­le­toe the­ra­py as part of pal­lia­ti­ve tre­at­ment for pati­ents with meta­sta­tic breast can­cer are cover­ed by the sta­tu­to­ry health insu­rance. Mist­le­toe the­ra­py as a part of adju­vant tre­at­ment for non-meta­sta­tic breast can­cer is not cover­ed due to the uncer­tain evi­dence curr­ent­ly available. The HTA report by Lan­ge-Lind­berg et al. (2006) “Mist­le­toe the­ra­py as an adju­vant tre­at­ment to redu­ce the toxi­ci­ty of che­mo­the­ra­py of mali­gnant dise­a­ses” con­cluded that only in the case of breast can­cer were the­re indi­ca­ti­ons that an adju­vant mist­le­toe the­ra­py could impro­ve the patient’s qua­li­ty of life. The cur­rent Ger­man medi­cal gui­de­line on ear­ly detec­tion, dia­gno­sis, and the­ra­py of breast can­cer sta­tes that mist­le­toe the­ra­py does not impro­ve the sur­vi­val of pati­ents with breast can­cer, and an impro­ve­ment in qua­li­ty of life is ques­tionable due to insuf­fi­ci­ent data. This rai­ses the ques­ti­on of whe­ther the­re is new evi­dence on medi­cal effi­ca­cy and safe­ty that can cla­ri­fy the­se ques­ti­ons. In addi­ti­on, the pre­sent report aims to sys­te­ma­ti­cal­ly exami­ne cos­ts and cost-effec­ti­ve­ness, pati­ents’ aspects and social impli­ca­ti­ons, and ethi­cal ques­ti­ons asso­cia­ted with con­co­mi­tant mist­le­toe therapy.

Research questions

  • 1. The fol­lo­wing rese­arch ques­ti­ons were inves­ti­ga­ted to eva­lua­te medi­cal effi­ca­cy and safe­ty: Does the admi­nis­tra­ti­on of mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons redu­ce pati­ent-rele­vant side effects of con­ven­tio­nal che­mo­the­ra­py and impro­ve health-rela­ted qua­li­ty in pati­ents with breast can­cer com­pared to che­mo­the­ra­py wit­hout con­co­mi­tant the­ra­py with mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons? Does the admi­nis­tra­ti­on of mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons in addi­ti­on to con­ven­tio­nal che­mo­the­ra­py influence pro­gres­si­on-free sur­vi­val or over­all sur­vi­val in pati­ents with breast cancer?

  • 2. To eva­lua­te eco­no­mic aspects, the fol­lo­wing rese­arch ques­ti­ons were inves­ti­ga­ted: What are the dif­fe­ren­ces in the cos­ts of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py and what is the cost-effec­ti­ve­ness of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py com­pared to tre­at­ment wit­hout mist­le­toe preparations?

  • 3. The eva­lua­ti­on of pati­ents and social aspects exami­ned the fol­lo­wing rese­arch ques­ti­ons: What are the atti­tu­des, expe­ri­en­ces, per­cep­ti­ons, and know­ledge of pati­ents and pro­fes­sio­nals regar­ding con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py? Are the­re bar­riers to acces­sing mist­le­toe the­ra­py for inte­res­ted pati­ents? What does com­mu­ni­ca­ti­on about con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py look like, and are the­re par­ti­cu­lar points that should be com­mu­ni­ca­ted to ensu­re ade­qua­te uptake?

  • 4. The ethi­cal eva­lua­ti­on exami­ned the fol­lo­wing rese­arch ques­ti­ons: Which ethi­cal aspects on an indi­vi­du­al, social, and pro­fes­sio­nal level are rele­vant for mist­le­toe the­ra­py as a con­co­mi­tant the­ra­py in pati­ents with non-meta­sta­tic or meta­sta­tic breast can­cer com­pared to con­ven­tio­nal the­ra­py alo­ne? What is the out­co­me of an eva­lua­ti­on and weig­hing of the iden­ti­fied ethi­cal aspects and chal­lenges regar­ding the use of mist­le­toe the­ra­py as con­co­mi­tant the­ra­py in pati­ents with breast can­cer, i. e., under what con­di­ti­ons is the use of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py in adju­vant and pal­lia­ti­ve tre­at­ment of breast can­cer ethi­cal­ly justifiable?

Evaluation of efficacy and safety

Methods

Main inclu­si­on and exclu­si­on cri­te­ria for pri­ma­ry stu­dies, sys­te­ma­tic reviews, HTA reports and evi­dence-based guidelines

Published ran­do­mi­sed con­trol­led tri­als (RCT) on the effi­ca­cy and safe­ty of adju­vant or pal­lia­ti­ve mist­le­toe the­ra­py in pati­ents with breast can­cer were included that exami­ned out­co­mes on at least one of the fol­lo­wing out­co­me mea­su­res: adver­se effects of stan­dard the­ra­py, health-rela­ted qua­li­ty of life, over­all sur­vi­val, pro­gres­si­on-free sur­vi­val, adver­se effects of mist­le­toe the­ra­py. For the assess­ment of adver­se effects of mist­le­toe the­ra­py, obser­va­tio­nal stu­dies were also included. In addi­ti­on, sys­te­ma­tic reviews and HTA reports with lite­ra­tu­re sear­ches from 2004 onwards that met the abo­ve inclu­si­on cri­te­ria as well as evi­dence-based cli­ni­cal prac­ti­ce gui­de­lines for the tre­at­ment of breast can­cer with state­ments on com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne from 2008 onwards were included.

Literature search, selection, assessment of study quality, data extraction and evidence synthesis

A sys­te­ma­tic lite­ra­tu­re search was con­duc­ted in the fol­lo­wing data­ba­ses: MEDLINE, EMBASE, Coch­ra­ne Libra­ry and in the HTA Data­ba­se of the Cent­re of Reviews and Dis­se­mi­na­ti­on. The search peri­od ran­ged from Janu­ary 1st, 2004 to March/​April 2017. Bet­ween April 2017 and Octo­ber 2020, fur­ther publi­ca­ti­ons were iden­ti­fied through a con­ti­nuous update func­tion in Pub­Med. Search terms for the dise­a­se (breast can­cer) and for the the­ra­py (mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons) were com­bi­ned in the form of free text and data­ba­se-spe­ci­fic the­sau­rus terms. An inter­net search was con­duc­ted using the Grey Mat­ters check­list of the Cana­di­an Agen­cy for Drugs and Tech­no­lo­gies in Health. Gui­de­lines were also sear­ched for in three gui­de­line data­ba­ses. All refe­ren­ces were sel­ec­ted inde­pendent­ly by two aut­hors using the pre­de­fi­ned inclu­si­on and exclu­si­on cri­te­ria. Dif­fe­ren­ces were resol­ved through dis­cus­sion. In addi­ti­on, a hand search was con­duc­ted in the biblio­gra­phies of the iden­ti­fied included sys­te­ma­tic reviews, HTA reports, pri­ma­ry stu­dies, and guidelines.

Cochrane’s Risk of Bias tool was used to assess poten­ti­al bias of the RCT, and the App­rai­sal of Gui­de­lines for REse­arch & Eva­lua­ti­on (AGREE) tool was used to assess the metho­do­lo­gi­cal qua­li­ty of the guidelines.

Iden­ti­fied HTA reports and sys­te­ma­tic reviews were used to search for addi­tio­nal pri­ma­ry stu­dies. From the included stu­dies and gui­de­lines, the rele­vant cha­rac­te­ristics and results were extra­c­ted by one per­son and che­cked for accu­ra­cy by a second. The results from the pri­ma­ry stu­dies on the effi­ca­cy and safe­ty of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py in breast can­cer were pre­sen­ted in evi­dence tables and figu­res and descri­bed in sum­ma­ry texts. Due to the hete­ro­gen­ei­ty of the stu­dies, no meta-ana­ly­ses were per­for­med. The recom­men­da­ti­ons of the cli­ni­cal gui­de­lines on con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py are descri­bed in text form.

Results

In the lite­ra­tu­re search, 242 refe­ren­ces were iden­ti­fied after remo­ving dupli­ca­tes. After scree­ning of titles and abs­tracts, 80 artic­les were review­ed in full text and a total of seven stu­dies were included in the infor­ma­ti­on syn­the­sis for the eva­lua­ti­on of cli­ni­cal effi­ca­cy and safe­ty. For the descrip­ti­on of gui­de­line recom­men­da­ti­ons, two gui­de­lines were included after revie­w­ing 199 refe­ren­ces and 163 full texts.

Efficacy

No stu­dy on the effect of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py on over­all sur­vi­val was iden­ti­fied. A three-arm RCT with a small sam­ple size com­pa­ring two dif­fe­rent mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons with a pla­ce­bo con­trol show­ed no effect of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py on pro­gres­si­on-free sur­vi­val after five years – 72.4 and 67.9 % with con­co­mi­tant the­ra­py and with the mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons, 78.6 % in the con­trol group (p‑value com­pared to the con­trol group 0.551 and 0.746, respec­tively). Three RCT (719 pati­ents) inves­ti­ga­ted the chan­ge in health-spe­ci­fic qua­li­ty of life and adver­se sym­ptoms of the stan­dard the­ra­py after 15 and 18 weeks. Four dif­fe­rent vali­da­ted qua­li­ty of life instru­ments (FACT‑G [Func­tion­al Assess­ment of Can­cer The­ra­py – Gene­ral], GLQ‑8 [Glo­bal Life Qua­li­ty], Spit­zer ana­lo­gue sca­le, EORTC-LQ-C30 [Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer]) were used. In one stu­dy (352 pati­ents), the FACT‑G ques­ti­on­n­aire was used. The group dif­fe­rence of the total score (ran­ge 0 to 80 points, con­trol group score in pla­ce­bo group at base­line 50 points), after 15 weeks was four points (p‑value < 0.0001) in favour of the mist­le­toe group. A value for a mini­mal cli­ni­cal­ly rele­vant dif­fe­rence is not given. Two stu­dies (598 pati­ents) used the GLQ‑8 sym­ptom sca­le, a visu­al ana­lo­gue sca­le mea­su­red in mm. In one stu­dy (272 pati­ents), the chan­ge in the GLQ‑8 sym­ptom sca­le (ran­ge 0 to 800 mm) after 15 weeks was 30 mm (p‑value 0.0121) in favour of the mist­le­toe group. The values at base­line ran­ged from 128.9 to 171.5 mm in four stu­dy arms. In the second stu­dy (352 pati­ents), the dif­fe­rence in favour of the mist­le­toe group was 40 mm (p‑value < 0.01). At base­line, the value was 150 mm. The indi­ca­ti­on of a mini­mal cli­ni­cal­ly rele­vant dif­fe­rence was miss­ing. Howe­ver, the dif­fe­rence was con­side­red cli­ni­cal­ly rele­vant by the stu­dy aut­hors. The Spit­zer ana­lo­gue sca­le ques­ti­on­n­aire on qua­li­ty of life (theo­re­ti­cal­ly pos­si­ble ran­ge 0 to 100) show­ed a chan­ge in favour of the mist­le­toe group after 15 weeks in the same two stu­dies. The dif­fe­rence was 5.8 and appro­xi­m­ate­ly 5.0 mm, respec­tively. The values at base­line varied bet­ween 29 and 46.4 mm in the stu­dy arms. Again, the­re is no state­ment about a cli­ni­cal­ly rele­vant mini­mum dif­fe­rence. One stu­dy (95 pati­ents) inves­ti­ga­ted two mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons in par­al­lel ver­sus a con­trol group and used the EORTC QLQ-C30 ques­ti­on­n­aire. The EORTC QLQ-C30 con­sists of five func­tion­al sca­les, one total health sub­sca­le and nine sym­ptom sca­les, which are repor­ted indi­vi­du­al­ly (ran­ge 0 to100 points each). A dif­fe­rence of at least five points is con­side­red cli­ni­cal­ly rele­vant. After 18 weeks, both groups with mist­le­toe pre­pa­ra­ti­ons had sta­tis­ti­cal­ly signi­fi­cant values (p‑value < 0.05) abo­ve five points dif­fe­rence from the con­trol group in three func­tion­al sca­les (role, social, and emo­tio­nal) and five sym­ptom sca­les (nau­sea and vomi­ting, insom­nia, loss of appe­ti­te, diar­rhoea, and finan­cial pro­blems). The dif­fe­ren­ces com­pared to the con­trol group ran­ged from 6.01 to 14.09 points.

Risk of bias in studies

All stu­dies were ade­qua­te­ly ran­do­mi­sed and have low data loss in the ana­ly­sis. For two stu­dies, it is unclear whe­ther group allo­ca­ti­on was con­cea­led. One stu­dy was unblin­ded and two stu­dies were dou­ble blin­ded with a pla­ce­bo. Howe­ver, due to the fre­quent local reac­tions, unblin­ding is likely. Becau­se health-rela­ted qua­li­ty of life is a pati­ent-repor­ted out­co­me, the­re is a high risk of per­for­mance and detec­tion bias. The risk of bias due to attri­ti­on was low or unclear, and the risk of bias due to other cau­ses was low.

Safety

A total of seven stu­dies with 1,951 pati­ents were included for the ques­ti­on of unde­si­ra­ble side effects due to con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py, three of which are the RCT alre­a­dy iden­ti­fied for the ques­ti­on on effi­ca­cy. From the­se seven stu­dies, only the data from the stu­dy arm with con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py were taken. Known side effects of mist­le­toe injec­tions are local skin reac­tions and sys­te­mic reac­tions such as fever and flu-like sym­ptoms. In six stu­dies with eight inter­ven­ti­on groups, a medi­an of 25.2 % (ran­ge 4.6 to 94 %) of the pati­ents had local reac­tions of low or mode­ra­te severity.

Seven stu­dies repor­ted num­bers of mild and mode­ra­te sys­te­mic reac­tions in the stu­dy popu­la­ti­ons, with a medi­an of 1.95 % (ran­ge 0 to 8.2 %).

Discussion

In sum­ma­ry, the­re is no evi­dence on the effect of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py on over­all sur­vi­val and litt­le evi­dence that con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py has no effect on pro­gres­si­on-free sur­vi­val after five years. The impro­ve­ments in health-rela­ted qua­li­ty of life com­pared to the con­trol group are small to mode­ra­te. Sin­ce the­re was a high risk of bias in all stu­dies due to the lack of or ina­bi­li­ty to main­tain blin­ding, it is pos­si­ble that the dif­fe­rence is not cau­sed by the con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py. It seems unclear whe­ther the stu­dy results are ful­ly trans­fera­ble to the cur­rent con­di­ti­ons in Ger­man-spea­king count­ries. The included stu­dies were con­duc­ted befo­re 2004 or bet­ween 2005 and 2007. All stu­dies took place in Eas­tern or South-Eas­tern Euro­pe. Recent deve­lo­p­ments in breast can­cer the­ra­py as well as dif­fe­ren­ces in health care and cul­tu­re in the Ger­man-spea­king count­ries com­pared to the­se count­ries could have an influence on the trans­fera­bi­li­ty of the stu­dy results.

Over­all, the­re is gre­at uncer­tain­ty as to whe­ther the pre­sen­ted small to mode­ra­te impro­ve­ments in health-rela­ted qua­li­ty of life or the reduc­tion of sym­ptoms cau­sed by che­mo­the­ra­py and dise­a­se can be cau­sal­ly attri­bu­ted to mist­le­toe the­ra­py. Addi­tio­nal­ly, it is uncer­tain whe­ther the results of the stu­dies can be trans­fer­red to the cur­rent con­di­ti­ons in Ger­man-spea­king count­ries. Thus, new stu­dies could lead to a chan­ge in the over­all assess­ment of the evidence.

New ran­do­mi­sed stu­dies on health-rela­ted qua­li­ty of life should try to sol­ve the cen­tral metho­do­lo­gi­cal pro­blem of main­tai­ning dou­ble blinding.

The pre­sent review on cli­ni­cal effi­ca­cy and safe­ty is sub­ject to seve­ral limi­ta­ti­ons. The com­pre­hen­si­ve sys­te­ma­tic lite­ra­tu­re search was con­duc­ted in 2017. Howe­ver, auto­ma­ti­cal­ly updated noti­fi­ca­ti­ons from one of the biblio­gra­phic data­ba­ses and the review of cur­rent sys­te­ma­tic reviews allo­wed us to con­firm that no addi­tio­nal recent stu­dies (with a cen­sor date of Decem­ber 2020) are available. Full texts of two RCT iden­ti­fied in pre­vious reviews were not available, so we did not report the results from tho­se stu­dies. The­se stu­dies had small case num­bers ran­ging from 17 to 46 pati­ents, poor report­ing qua­li­ty, and a high risk of bias. Accor­din­gly, inclu­si­on or exclu­si­on of the­se stu­dies would not chan­ge the out­co­me of the eva­lua­ti­on. Due to the hete­ro­gen­ei­ty of the stu­dies, we did not con­sider it appro­pria­te to con­duct a meta­ana­ly­sis for effi­ca­cy or safe­ty out­co­mes. Howe­ver, the sta­tis­ti­cal uncer­tain­ty that can be redu­ced by a meta-ana­ly­sis was not the main limi­ta­ti­on. Our main limi­ta­ti­on was the high poten­ti­al for sys­te­ma­tic bias in the effect sizes.

Evaluation of costs and cost-effectiveness

Methods

Main inclusion and exclusion criteria for studies

For the assess­ment of cos­ts and cost-effec­ti­ve­ness of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py, we appli­ed the same inclu­si­on and exclu­si­on cri­te­ria of the assess­ment of effi­ca­cy and safe­ty for stu­dy popu­la­ti­on, inter­ven­ti­on, and com­pa­ra­tor inter­ven­ti­on. Out­co­me mea­su­res were the addi­tio­nal cos­ts of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py as well as addi­tio­nal cos­ts per life year gai­ned or qua­li­ty-adjus­ted life year. All health eco­no­mic stu­dy types were included. The eva­lua­tions had to rela­te to the Ger­man-spea­king region.

Literature search, selection, assessment of study quality, data extraction and evidence synthesis

Lite­ra­tu­re search and sel­ec­tion were con­duc­ted ana­log­ous­ly to the assess­ment of cli­ni­cal effi­ca­cy and safe­ty. Stan­dar­di­sed extra­c­tion forms were used for data extra­c­tion, and the cri­te­ria cata­lo­gue for the metho­do­lo­gi­cal qua­li­ty of health eco­no­mic stu­dies of the Ger­man Sci­en­ti­fic Working Group Tech­no­lo­gy Assess­ment in Health Care was used for qua­li­ty assess­ment. Stu­dy cha­rac­te­ristics and results were sum­ma­ri­sed in evi­dence tables.

Results

In the lite­ra­tu­re search, 243 refe­ren­ces were iden­ti­fied after remo­ving dupli­ca­tes. After scree­ning of titles and abs­tracts, five full-text artic­les were review­ed, and one stu­dy was included in the infor­ma­ti­on synthesis.

A com­pa­ra­ti­ve cost ana­ly­sis of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py was iden­ti­fied based on data from 15 to 20 years ago. The under­ly­ing mul­ti-cent­re, retro­s­pec­ti­ve cohort stu­dy inves­ti­ga­ted the effi­ca­cy and safe­ty of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py in pati­ents with breast can­cer during rou­ti­ne fol­low-up in 53 ran­dom­ly sel­ec­ted hos­pi­tals and medi­cal prac­ti­ces in Ger­ma­ny. Direct medi­cal cos­ts in inpa­ti­ent and out­pa­ti­ent set­tings as well as indi­rect cos­ts for a loss of pro­duc­ti­vi­ty of up to 90 days were coll­ec­ted after sur­gery and the com­ple­ti­on of adju­vant che­mo­the­ra­py or radio­the­ra­py. In total, the data of 741 pati­ents were analysed—167 pati­ents with con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py, 514 pati­ents with Stan­dard the­ra­py wit­hout con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py, 60 pati­ents who had swit­ched bet­ween stan­dard the­ra­py alo­ne and con­co­mi­tant mist­le­toe therapy.

The avera­ge total cos­ts within five years for a pati­ent with con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py were 4,504 euros, com­pared to 9,996 euros for a pati­ent with stan­dard the­ra­py. The dif­fe­rence was main­ly due to inpa­ti­ent cos­ts and lost pro­duc­ti­vi­ty cos­ts. Data on sta­tis­ti­cal uncer­tain­ty were not repor­ted. The stu­dy has many limi­ta­ti­ons in data qua­li­ty, but the main weak­ne­ss is that the obser­va­tio­nal stu­dy on which the eco­no­mic eva­lua­ti­on is based did not con­trol for sys­te­ma­tic bias with the stu­dy design.

Discussion

Stu­dies on the cost-effec­ti­ve­ness of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py were not found.

The lar­ge cost dif­fe­rence in favour of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py in the com­pa­ra­ti­ve cost ana­ly­sis can­not be attri­bu­ted to a cau­sal effect of mist­le­toe the­ra­py due to the high risk of bias, as the data are based on an obser­va­tio­nal stu­dy wit­hout any con­trol for sys­te­ma­tic bias due to con­foun­ders. Howe­ver, data on the level of edu­ca­ti­on as well as other pro­gno­stic fac­tors that are known con­foun­ders were not coll­ec­ted in the stu­dy. It the­r­e­fo­re remains unclear whe­ther an accom­pany­ing mist­le­toe the­ra­py can redu­ce the cos­ts of ill­ness in the fol­low-up care of breast cancer.

As long as the ques­ti­on of the cli­ni­cal effec­ti­ve­ness of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py is uncer­tain, the ques­ti­on of cost-effec­ti­ve­ness can­not be answered.

Evaluation of patients’ and social aspects

Methods

Main inclusion and exclusion criteria for studies

All published stu­dies on mist­le­toe the­ra­py in pati­ents with breast can­cer that refer to the Ger­man-spea­king regi­on and have repor­ted results on rele­vant out­co­me mea­su­res on pati­ents and social aspects were included. Rele­vant out­co­me mea­su­res are the fol­lo­wing: use of mist­le­toe the­ra­py, know­ledge, atti­tu­de, accep­tance, satis­fac­tion, expe­ri­en­ces, expec­ta­ti­ons of users of mist­le­toe the­ra­py, access to mist­le­toe the­ra­py, type and ext­ent of com­mu­ni­ca­ti­on and infor­ma­ti­on on mist­le­toe the­ra­py, and mist­le­toe the­ra­py eva­lua­ti­on by pati­ents. The out­co­me mea­su­res could be repor­ted from the per­spec­ti­ve of the pati­ents, from the per­spec­ti­ve of their care­gi­vers or fami­ly mem­bers, or from the per­spec­ti­ve of the trea­ting health pro­fes­sio­nals. Quan­ti­ta­ti­ve and qua­li­ta­ti­ve stu­dy types wit­hout fur­ther rest­ric­tion could be included.

Literature search, selection, assessment of study quality, data extraction and evidence synthesis

For the lite­ra­tu­re search, in addi­ti­on to the cross-domain search and the com­pre­hen­si­ve search for grey lite­ra­tu­re descri­bed abo­ve, a sys­te­ma­tic data­ba­se search was con­duc­ted in twel­ve data­ba­ses from the fields of medi­ci­ne, eco­no­mics, socio­lo­gy, and psy­cho­lo­gy. All refe­ren­ces were sel­ec­ted inde­pendent­ly by two aut­hors using the pre­de­fi­ned inclu­si­on and exclu­si­on cri­te­ria. Dif­fe­ren­ces were resol­ved through dis­cus­sion. In addi­ti­on, a hand search was con­duc­ted in the biblio­gra­phies of the included pri­ma­ry stu­dies. The check­lists of the Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram were used in ori­gi­nal or adapt­ed form to assess the risk of bias. Rele­vant cha­rac­te­ristics and results were extra­c­ted from the included stu­dies by one per­son and che­cked for accu­ra­cy by a second. Results for quan­ti­ta­ti­ve pri­ma­ry stu­dies were sum­ma­ri­sed and pre­sen­ted in evi­dence tables. The qua­li­ta­ti­ve stu­dies were ana­ly­sed using qua­li­ta­ti­ve con­tent analysis.

Results

The lite­ra­tu­re search iden­ti­fied 318 refe­ren­ces after remo­ving dupli­ca­tes. After scree­ning of titles and abs­tracts, 96 artic­les were review­ed in full text. A total of twel­ve cross-sec­tion­al stu­dies – nine on the pati­ent per­spec­ti­ve and three on the prac­ti­tio­ner per­spec­ti­ve – and three qua­li­ta­ti­ve stu­dies were included in the infor­ma­ti­on syn­the­sis for the assess­ment of pati­ent aspects and social aspects.

Ten stu­dies with 3,421 pati­ents with breast can­cer report results on the fre­quen­cy of use of com­pli­men­ta­ry and inte­gra­ti­ve medi­ci­ne (CIM) and mist­le­toe the­ra­py. A medi­an of 24.9 % (ran­ge 7.3 to 46.3 %) of pati­ents with breast can­cer use mist­le­toe the­ra­py. Seven of the ten stu­dies with 2,482 pati­ents report soci­ode­mo­gra­phic, dise­a­se-rela­ted, or the­ra­py-rela­ted cha­rac­te­ristics that are more fre­quent in pati­ents with breast can­cer when using com­ple­men­ta­ry methods than in pati­ents not using them. CAM users (CAM = Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne) are youn­ger, have a hig­her level of edu­ca­ti­on, and a more seve­re dise­a­se course.

Three stu­dies with 654 pro­fes­sio­nals (most­ly phy­si­ci­ans) report results on the fre­quen­cy of use of CIM and con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py and on cha­rac­te­ristics of the pro­fes­sio­nals who use them. .A medi­an of 29.3 % (ran­ge: 29.3 to 79.2 %) use con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py. CIM and con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py users of the trea­ting pro­fes­sio­nals are typi­cal­ly older and work in pri­va­te prac­ti­ce or have a hig­her hier­ar­chi­cal sta­tus in the hospital.

Eight stu­dies descri­be the respond­ents’ atti­tu­des towards con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py and what bene­fits they expect from its use, inclu­ding two cross-sec­tion­al stu­dies with 197 pati­ents with breast can­cer, three cross-sec­tion­al stu­dies with 654 trea­ting pro­fes­sio­nals, and three qua­li­ta­ti­ve stu­dies with 43 pati­ents with breast can­cer. In one stu­dy, trust in the coun­sell­or and per­cei­ved com­pe­tence regar­ding CIM was important for 90 % of CIM users becau­se it made them feel that the use of CIM was good for them. In ano­ther stu­dy, pati­ents want to lea­ve not­hing untried (47 %), want an acti­ve role in tre­at­ment (47 %), want to com­ple­ment con­ven­tio­nal the­ra­py (31 %), want to have a gent­le tre­at­ment free of side effects (18 %), or did not respond to con­ven­tio­nal the­ra­py and mist­le­toe the­ra­py (3.6 %). Spe­ci­fi­cal­ly, the use of mist­le­toe the­ra­py is asso­cia­ted with the expec­ta­ti­on of having fewer side effects with con­ven­tio­nal can­cer the­ra­py and sti­mu­la­ting the immu­ne system.

Reasons for the appli­ca­ti­on of mist­le­toe the­ra­py among trea­ting pro­fes­sio­nals were the pati­ents’ wish (82 %), pati­ents’ moti­va­ti­on (62 %), the expan­si­on of their own ran­ge of ser­vices (59 %), their own con­vic­tion (55 or 66 %), or the belief in the inef­fec­ti­ve­ness of con­ven­tio­nal the­ra­py (46 %). Reasons against using mist­le­toe the­ra­py include that time is lost (32.9 %), uncon­ven­tio­nal methods are too expen­si­ve (30.4 %), and the use of con­ven­tio­nal methods is pre­ven­ted (27.3 %). In addi­ti­on, spe­ci­fic exper­ti­se and per­son­nel are lacking.

An online cross-sec­tion­al stu­dy with 80 pati­ents and two qua­li­ta­ti­ve stu­dies with 34 pati­ents report results on the assess­ment of pati­ent infor­ma­ti­on and doc­tor-pati­ent com­mu­ni­ca­ti­on. Seven­ty of the pati­ents thought that the con­sul­ta­ti­on time on CIM was not suf­fi­ci­ent and only 53 % thought that the doc­tor was well infor­med about CIM. The qua­li­ta­ti­ve stu­dies show­ed that pati­ents would like per­so­nal advice on CIM or mist­le­toe the­ra­py from their atten­ding phy­si­ci­an, and not only advice but also not men­tio­ning CIM or mist­le­toe the­ra­py can be inter­pre­ted as advice.

No stu­dy repor­ted access rest­ric­tions. As a par­ti­cu­lar chall­enge in the appli­ca­ti­on of mist­le­toe the­ra­py, only phy­si­ci­ans in the hos­pi­tal set­ting repor­ted in one stu­dy that CIM is not part of rou­ti­ne care and reim­bur­se­ment sche­mes, which makes its appli­ca­ti­on hard­ly pos­si­ble and billable.

Risk of bias and metho­do­lo­gi­cal qua­li­ty of studies

The results of the cross-sec­tion­al stu­dies are con­side­red valid. It is ques­tionable whe­ther the recruit­ment of the samples in the indi­vi­du­al stu­dy cen­tres was sui­ta­ble to obtain repre­sen­ta­ti­ve results for all pati­ents with breast can­cer in Ger­ma­ny. The respec­ti­ve stu­dy set­ting and the self-sel­ec­tion of the par­ti­ci­pan­ts could have influen­ced the results. The trans­fera­bi­li­ty of the results from the stu­dies to the tar­get popu­la­ti­on of the HTA report is thus unclear and is rein­forced by defi­ci­en­ci­es in data qua­li­ty, such as a non-trans­pa­rent descrip­ti­on of pati­ent cha­rac­te­ristics in an anony­mous online sur­vey. The qua­li­ta­ti­ve stu­dies show dif­fe­rent metho­do­lo­gi­cal defi­ci­en­ci­es. For exam­p­le, the rela­ti­onship bet­ween respond­ents and inter­view­ers was not ade­qua­te­ly con­side­red or descri­bed in any of the stu­dies, and the data ana­ly­sis was not repor­ted suf­fi­ci­ent­ly in many places.

Over­all, the evi­dence base for all out­co­mes from the patient’s per­spec­ti­ve, except for the fre­quen­cy of uti­li­sa­ti­on, is low, with 197 pati­ents in cross-sec­tion­al stu­dies and 43 in qua­li­ta­ti­ve stu­dies. The evi­dence base on the per­spec­ti­ve of the trea­ting pro­fes­sio­nals is some­what bet­ter, with three stu­dies and 654 par­ti­ci­pan­ts. Howe­ver, two of the three stu­dies are alre­a­dy 20 years old.

Discussion

Appro­xi­m­ate­ly one quar­ter of pati­ents with breast can­cer make use of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py. In the set­ting of the iden­ti­fied cross-sec­tion­al stu­dies from the trea­ting per­spec­ti­ve, about 29 % of health­ca­re pro­fes­sio­nals offer con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py to their patients.

Defi­ci­ts beca­me appa­rent in know­ledge about mist­le­toe the­ra­py, com­mu­ni­ca­ti­on, and pati­ent infor­ma­ti­on. Pati­ents feel insuf­fi­ci­ent­ly infor­med about mist­le­toe the­ra­py and would like more and lon­ger per­so­nal advice from a com­pe­tent spe­cia­list, pre­fer­a­b­ly from an onco­lo­gist or gene­ral prac­ti­tio­ner. The pos­si­bi­li­ty to obtain infor­ma­ti­on inde­pendent­ly on the inter­net does not replace this need for coun­sel­ling. This lack of know­ledge was also sta­ted by the trea­ting pro­fes­sio­nals who com­men­ted on their own uncer­tain­ty regar­ding mist­le­toe the­ra­py due to the unclear evi­dence on its effi­ca­cy and the lack of know­ledge about com­ple­men­ta­ry methods in general.

Mist­le­toe the­ra­py or CIM in gene­ral should be proac­tively dis­cus­sed in doc­tor-pati­ent con­sul­ta­ti­ons. The goal for doc­tor-pati­ent com­mu­ni­ca­ti­on should be to address the need for coun­sel­ling, deter­mi­ne which need should be or is ful­fil­led by mist­le­toe the­ra­py, and address that need in the­ra­py planning.

The S‑3 Gui­de­line of the Asso­cia­ti­on of the Sci­en­ti­fic Medi­cal Socie­ties “Com­ple­men­ta­ry Medi­ci­ne in the Tre­at­ment of Onco­lo­gi­cal Pati­ents” (Decem­ber 2020), which is curr­ent­ly available in the con­sul­ta­ti­on ver­si­on, can pro­vi­de the basis for evi­dence-based decis­i­ons in doc­tor-pati­ent com­mu­ni­ca­ti­on. When deve­lo­ping, using, and recom­men­ding infor­ma­ti­on for pati­ents, the inter­net should not be dis­re­gard­ed as a source of information.

The­re is a lack of high-qua­li­ty sur­veys of pati­ents on all pati­ent aspects, except for the use of mist­le­toe the­ra­py, as well as more recent sur­veys of trea­ting pro­fes­sio­nals. Addi­tio­nal high-qua­li­ty sur­veys of both pati­ents and health­ca­re pro­fes­sio­nals could form the basis for impro­ved pati­ent infor­ma­ti­on and com­mu­ni­ca­ti­on processes.

Limi­ta­ti­ons of the pre­sent ana­ly­sis are that it may not have been pos­si­ble to iden­ti­fy all rele­vant stu­dies through the lite­ra­tu­re search. The­re is too litt­le data available on know­ledge, atti­tu­des, accep­tance, satis­fac­tion, expe­ri­en­ces, expec­ta­ti­ons, access, type and scope of com­mu­ni­ca­ti­on, infor­ma­ti­on on mist­le­toe the­ra­py available to pati­ents, and eva­lua­ti­on of this infor­ma­ti­on by pati­ents. Whe­ther the included stu­dies are repre­sen­ta­ti­ve of pati­ents with breast can­cer and the trea­ting pro­fes­sio­nals in Ger­ma­ny is questionable.

Ethical Evaluation

Methods

The ethi­cal eva­lua­ti­on con­sis­ted of three parts. In the first part, a search was con­duc­ted to deter­mi­ne whe­ther the­re are exis­ting recom­men­da­ti­ons or gui­de­lines for deal­ing with the ethi­cal aspects of mist­le­toe the­ra­py in breast can­cer. In the second part, a sys­te­ma­tic review was con­duc­ted with the aim of iden­ti­fy­ing ethi­cal aspects of mist­le­toe the­ra­py in breast can­cer. For this pur­po­se, the included lite­ra­tu­re was eva­lua­ted using methods of qua­li­ta­ti­ve con­tent ana­ly­sis. In a third part, the results of the lite­ra­tu­re review were assi­gned to the ethi­cal prin­ci­ples rele­vant to medi­ci­ne and public health (i. e., bene­fit, harm, effi­ci­en­cy (cos­ts), jus­ti­ce, self-deter­mi­na­ti­on, and legi­ti­ma­cy) using an ethi­cal frame­work. In addi­ti­on, fur­ther aspects were added based on theo­re­ti­cal reflection.

The fol­lo­wing data­ba­ses were used for the lite­ra­tu­re search: Pub­Med, Phil­Pa­pers, Sowi­port, and Ethics­web. Ethi­cal aspects were iden­ti­fied using the prin­ci­ples of the frame­work men­tio­ned abo­ve (i. e., some­thing is an ethi­cal aspect if the aspect has a rela­ti­on to bene­fit, harm, jus­ti­ce, etc.).

The ethi­cal aspects extra­c­ted from the included lite­ra­tu­re were cate­go­ri­sed using the frame­work with which they were iden­ti­fied, and by means of induc­ti­ve cate­go­ri­sa­ti­on (i. e., for­ma­ti­on of super­or­di­na­te cate­go­ries based on com­pa­ri­son of the mate­ri­al found), they were clas­si­fied into spe­ci­fic subcategories.

Results

Seven­teen pro­fes­sio­nal artic­les were included. In the eva­lua­ti­on of the­se artic­les, 22 ethi­cal aspects were iden­ti­fied. Through the sup­ple­men­ta­ry theo­re­ti­cal reflec­tion, four addi­tio­nal ethi­cal aspects were iden­ti­fied that were not repre­sen­ted in the included lite­ra­tu­re. Simi­lar­ly, the lite­ra­tu­re search did not yield any spe­ci­fic con­tri­bu­ti­ons on pro­fes­sio­nal ethi­cal aspects. No fur­ther aspects were added from the other domains. This made it pos­si­ble to iden­ti­fy a total of 26 ethi­cal aspects that could poten­ti­al­ly be rele­vant for con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py in breast cancer.

The 26 ethi­cal aspects were divi­ded into six main cate­go­ries. The­se cor­re­spond to the ethi­cal prin­ci­ples used (bene­fit, harm, self-deter­mi­na­ti­on, jus­ti­ce, effi­ci­en­cy (cost), and legi­ti­ma­cy). For the prin­ci­ples “jus­ti­ce” and “legi­ti­ma­cy”, no ethi­cal aspects could be assi­gned. For a more con­cre­te the­ma­tic clas­si­fi­ca­ti­on of the aspects, eight sub­ca­te­go­ries were also for­med. Of the 26 aspects, 21 were clas­si­fied as ethi­cal risks (risk of insuf­fi­ci­ent con­side­ra­ti­on of an ethi­cal prin­ci­ple) and five as ethi­cal chal­lenges (balan­cing bet­ween ethi­cal prin­ci­ples requi­red). The­se ethi­cal aspects were con­cre­ti­sed and com­bi­ned into eight cri­te­ria (what is ethi­cal­ly requi­red?) and four con­flicts (what needs to be weighed?).

In sum­ma­ry, six over­ar­ching the­mes can be iden­ti­fied based on the aspects and criteria/​conflicts:

Gene­ral topic(s) that may in prin­ci­ple also app­ly to other the­ra­pies in the field of com­ple­men­ta­ry and inte­gra­ti­ve medi­ci­ne or to con­ven­tio­nal the­ra­pies include:

  • 1. Dif­fi­cul­ties in infor­med con­sent to the­ra­py (e. g., what con­tent is requi­red to ensu­re suf­fi­ci­ent infor­ma­ti­on, or how to ensu­re free­dom of con­sent from too much influence, espe­ci­al­ly from outside).

  • 2. A pos­si­ble dan­ger of a “the­ra­peu­tic misun­derstan­ding”, e. g., an erro­n­eous con­vic­tion on the part of a pati­ent that a the­ra­py used only pal­lia­tively is part of a cau­sal the­ra­py (i. e., ser­ves to tre­at the breast cancer).

  • 3. Dif­fi­cul­ties in weig­hing the poten­ti­al harms and bene­fits of the the­ra­py, inclu­ding inter­ac­tions and side effects, or fail­ure to do so.

In addi­ti­on, the­re are more spe­ci­fic issues that ari­se par­ti­cu­lar­ly in con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py including:

  • 4. Pro­blems of quan­ti­ta­tively and/​or qua­li­ta­tively insuf­fi­ci­ent evi­dence to assess poten­ti­al bene­fits and harms and under­ly­ing pro­blems of evi­dence gene­ra­ti­on for mist­le­toe therapy.

  • 5. The pos­si­ble lack of com­mu­ni­ca­ti­on or infor­ma­ti­on bet­ween phy­si­ci­ans, complementary/​integrative medi­ci­ne prac­ti­tio­ners, and/​or pati­ents as to whe­ther mist­le­toe the­ra­py is or has been star­ted and with which modalities.

  • 6. Dif­fi­cul­ties in deal­ing with pos­si­ble pla­ce­bo or noce­bo effects in mist­le­toe therapy.

Discussion

A pivo­tal point in the ethi­cal eva­lua­ti­on of pal­lia­ti­ve as well as adju­vant mist­le­toe the­ra­py for breast can­cer is the pro­ble­ma­tic evi­dence situa­ti­on regar­ding effi­ca­cy and safe­ty. On the one hand, some ethi­cal aspects or criteria/​conflicts rela­te direct­ly to this. For exam­p­le, all aspects that have to do with the assess­ment and weig­hing of poten­ti­al bene­fits and harms are direct­ly rela­ted to effi­ca­cy and safe­ty of mist­le­toe the­ra­py. On the other hand, other ethi­cal aspects or criteria/​conflicts are depen­dent on the evi­dence situa­ti­on, such as the con­di­ti­ons for suc­cessful infor­med con­sent to a the­ra­py (e. g., infor­ma­ti­on about poten­ti­al bene­fits and harms, infor­ma­ti­on about the evi­dence situa­ti­on or the sta­te of sci­ence) or the com­mu­ni­ca­ti­on bet­ween doc­tors and complementary/​integrative medi­ci­ne prac­ti­tio­ners due to pos­si­ble dis­crepan­ci­es in the assess­ment of effectiveness.

In the­se decis­i­ons – at least as long as the poten­ti­al for harm is con­side­red mini­mal and finan­cing is unpro­ble­ma­tic – the auto­no­my of the pati­ents will be ethi­cal­ly decisi­ve to a par­ti­cu­lar ext­ent in each indi­vi­du­al case. Fur­ther­mo­re, in the case of a pos­si­ble adju­vant (non-pal­lia­ti­ve) mist­le­toe the­ra­py, which must be paid out of pocket by the pati­ents, addi­tio­nal ques­ti­ons could ari­se regar­ding the fair­ness of the legal regu­la­ti­on sin­ce the sta­tu­to­ry health insu­rance only reim­bur­ses mist­le­toe the­ra­py as a pal­lia­ti­ve, not as an adju­vant, therapy.

Bey­ond the indi­vi­du­al case, decis­i­ons must also be made at the poli­ti­cal level as to whe­ther reim­bur­se­ment of pal­lia­ti­ve mist­le­toe the­ra­py for breast can­cer should con­ti­nue in view of the uncer­tain­ties sur­roun­ding its effec­ti­ve­ness. At the insti­tu­tio­nal level, it is unclear whe­ther this uncer­tain­ty can be resol­ved in the medi­um and long term through seve­ral new and/​or bet­ter studies.

Howe­ver, in the case of pal­lia­ti­ve as well as adju­vant mist­le­toe the­ra­py for breast can­cer, spe­cial empha­sis must be pla­ced on the dan­ger of both an unfair assess­ment of the poten­ti­al bene­fits and harms and/​or insuf­fi­ci­ent­ly neu­tral edu­ca­ti­on about the the­ra­py due to pre­ju­di­ces based on its affi­lia­ti­on with com­ple­men­ta­ry or inte­gra­ti­ve medi­ci­ne. In this con­text, both pos­si­ble nega­ti­ve and posi­ti­ve pre­ju­di­ces (e. g., due to ideo­lo­gi­cal con­vic­tions) must be con­side­red, as an uncri­ti­cal and over­ly-opti­mi­stic assess­ment of the bene­fit poten­ti­als and a dis­tor­ted expl­ana­ti­on of the bene­fits to the pati­ent could be jud­ged as ethi­cal­ly problematic.

Summary discussion, conclusions and recommendations

This HTA report con­ta­ins a sys­te­ma­tic lite­ra­tu­re review on effi­ca­cy and safe­ty, cos­ts and cost-effec­ti­ve­ness, pati­ents and social aspects, and ethi­cal evaluation.

Within the scope of this HTA report, no ran­do­mi­sed con­trol­led tri­als on the cli­ni­cal effi­ca­cy of con­co­mi­tant mist­le­toe the­ra­py regar­ding over­all sur­vi­val in pati­ents with breast can­cer could be iden­ti­fied. One stu­dy with a small sam­ple size show­ed no dif­fe­rence in dise­a­se-free sur­vi­val after five years bet­ween pati­ents with and wit­hout con­co­mi­tant mist­le­toe therapy.

The­re is evi­dence from three ran­do­mi­sed con­trol­led tri­als that side effects of che­mo­the­ra­py, as mea­su­red by sym­ptom sca­les, are redu­ced and health-rela­ted qua­li­ty of life, as mea­su­red by func­tion­al sca­les, is increased. Howe­ver, the effects are rather small to mode­ra­te. It is uncer­tain whe­ther the­se effects could be due to sys­te­ma­tic bias of the only sub­jec­tively mea­sura­ble out­co­me mea­su­res due to insuf­fi­ci­ent blin­ding in the studies.

Known side effects of mist­le­toe the­ra­py, such as mild and mode­ra­te local reac­tions, that were recor­ded in the­se three RCT and four other non-ran­do­mi­sed stu­dies are com­mon but of low magni­tu­de. Pos­si­ble inter­ac­tions bet­ween anti­can­cer drugs and mist­le­toe extra­cts, which could be due to immu­ne sti­mu­la­ti­on, were not inves­ti­ga­ted in the included studies.

The­re are no suf­fi­ci­ent­ly valid stu­dies on the cos­ts and cost-effec­ti­ve­ness of con­co­mi­tant mist­le­toe therapy.

Given this over­all uncer­tain evi­dence, the exten­si­on of the fun­ding of mist­le­toe the­ra­py to adju­vant the­ra­py by sta­tu­to­ry health insu­rance can­not be recom­men­ded. Bey­ond indi­vi­du­al cases, decis­i­ons must also be made at the poli­ti­cal level as to whe­ther reim­bur­se­ment of pal­lia­ti­ve mist­le­toe the­ra­py for breast can­cer should con­ti­nue in view of the uncer­tain­ties sur­roun­ding its efficacy.

Alt­hough mist­le­toe the­ra­py is appro­ved and available wit­hout pre­scrip­ti­on, it is hoped that fur­ther ran­do­mi­sed tri­als will be con­duc­ted to redu­ce the uncer­tain­ty regar­ding effi­ca­cy in impro­ving qua­li­ty of life and to cap­tu­re pos­si­ble inter­ac­tions bet­ween anti­can­cer drugs and mist­le­toe extra­cts as pos­si­ble side effects. Effi­ca­cy in terms of over­all sur­vi­val and pro­gres­si­on-free sur­vi­val should also be inves­ti­ga­ted. A review on the metho­do­lo­gi­cal chal­lenges of ran­do­mi­sed tri­als of mist­le­toe the­ra­py and cor­re­spon­ding approa­ches to sol­ving them could then be used to deve­lop an ade­qua­te stu­dy design.

Repre­sen­ta­ti­ve sur­veys should also be con­duc­ted on know­ledge, atti­tu­des, accep­tance, satis­fac­tion, expe­ri­en­ces, expec­ta­ti­ons, access, type and ext­ent of doc­tor-pati­ent com­mu­ni­ca­ti­on, and infor­ma­ti­on on mist­le­toe therapy.

The uncer­tain­ty of the exis­ting data makes it even more important to advi­se pati­ents neu­tral­ly and com­pe­tent­ly, regard­less of the atti­tu­de of the prac­ti­tio­ners or coun­sell­ors them­sel­ves towards mist­le­toe the­ra­py. The few stu­dies from the pati­ent point of view with small num­bers of par­ti­ci­pan­ts indi­ca­te that pati­ents often do not feel ade­qua­te­ly advi­sed by pro­fes­sio­nals, and pati­ents do not inform the prac­ti­tio­ner about mist­le­toe the­ra­py if the practitioner’s atti­tu­de is nega­ti­ve. An important com­po­nent of pati­ent coun­sel­ling should be first­ly the com­pre­hen­si­ble and trans­pa­rent com­mu­ni­ca­ti­on of the fact that the­re is curr­ent­ly no sci­en­ti­fic pro­of of whe­ther mist­le­toe the­ra­py rele­vant­ly impro­ves over­all sur­vi­val time or pro­gres­si­on-free sur­vi­val in pati­ents with breast can­cer. Second­ly, it should be made clear that an impro­ve­ment in health-rela­ted qua­li­ty of life is to be asses­sed as rather mode­ra­te and can­not be regard­ed as assu­red. In addi­ti­on, it should be poin­ted out that inter­ac­tions bet­ween can­cer drugs and mist­le­toe the­ra­py could pos­si­bly occur due to the immu­ne sti­mu­la­ti­on, but the­re is curr­ent­ly insuf­fi­ci­ent data on this as well. For pati­ents who would like to use medi­cal infor­ma­ti­on from the Inter­net, refe­ren­ces should be made to trust­wor­t­hy web­sites that con­tain infor­ma­ti­on on con­co­mi­tant mist­le­toe therapy.

Grundlagendokument

1 Ein­lei­tung und Hintergrund

1.1 Gesundheitspolitischer Hintergrund

Krebs­er­kran­kun­gen waren 2016 mit 230.725 von ins­ge­samt 910.902 Todes­fäl­len nach Herz-Kreis­lauf­Krank­hei­ten die zweit­häu­figs­te Todes­ur­sa­che in Deutsch­land. Das ent­spricht 25,3 % aller Todes­fäl­le.1 Brust­krebs (Haupt­dia­gno­se nach ICD-10 C50) lag 2016 mit 18.736 Todes­fäl­len bei einem Anteil von 2,1 % unter allen Todes­ur­sa­chen nach ICD-10.1 Grund­sätz­lich kön­nen auch Män­ner an Brust­krebs erkran­ken, jedoch liegt die stan­dar­di­sier­te Erkran­kungs­ra­te bei 1,1 Erkran­kun­gen je 100.000 pro Jahr (ICD = Inter­na­tio­na­le sta­tis­ti­sche Klas­si­fi­ka­ti­on der Krank­hei­ten und ver­wand­ter Gesund­heits­pro­ble­me, zehn­te Auf­la­ge, engl.: Inter­na­tio­nal sta­tis­ti­cal clas­si­fi­ca­ti­on of dise­a­ses and rela­ted health pro­blems, 10th revi­si­on).2, 3

Bei Frau­en steht Brust­krebs sowohl bei den Krebs­ster­be­fäl­len als auch bei den Krebs­neu­erkran­kun­gen an ers­ter Stel­le. 2016 waren 4,0 % der gesam­ten Ster­be­fäl­le bei Frau­en und 17,6 % der Krebs­ster­be­fäl­le bei Frau­en in Deutsch­land auf Brust­krebs zurück­zu­füh­ren. Dies sind 18.570 Fäl­le der ins­ge­samt 462.598 im Jahr 2016 gestor­be­nen Frau­en.1 Bei den Krebs­neu­erkran­kun­gen liegt der Anteil von Brust­krebs bei 30,8 %. Die alters­stan­dar­di­sier­te Erkran­kungs­ra­te betrug 2016 112,2 Frau­en pro 100.000. Das waren 68.950 Frau­en. Das mitt­le­re (media­ne) Erkran­kungs­al­ter liegt bei 64 Jah­ren.3

Die Neu­erkran­kungs­ra­te stieg seit 1998 bis cir­ca 2008 an. Die Ein­füh­rung des Mam­mo­gra­fie-Scree­nings 2005 bewirk­te vor­über­ge­hend einen sprung­haf­ten Anstieg der Neu­erkran­kungs­ra­te. Seit 2009 ist die­se Ent­wick­lung jedoch wie­der rück­läu­fig. Die alters­stan­dar­di­sier­te Ster­be­ra­te liegt 2016 bei 23,4 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs je 100.000 Per­so­nen.3 Der Durch­schnitt der rela­ti­ven Über­le­bens­ra­ten der ein­be­zo­ge­nen Bun­des­län­ger liegt nach fünf Jah­ren bei 87 %, die rela­ti­ve Über­le­bens­ra­te nach zehn Jah­ren bei 82 %. Die­se Zah­len zei­gen, dass es sich um eine Erkran­kung han­delt, mit der die Betrof­fe­nen über einen lan­gen Zeit­raum leben.3

Die Krank­heits­kos­ten, die in Deutsch­land durch Pati­en­tin­nen mit der Dia­gno­se ICD-C50 ent­ste­hen, sind in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ste­tig ange­stie­gen.4 Im Jahr 2004 lagen die Kos­ten bei 1.605 Mil­lio­nen Euro, 2006 bei 1.918 Mil­lio­nen Euro5 und 2015 bei 2.196 Mil­lio­nen Euro6. Grund hier­für ist neben der hohen Prä­va­lenz und Inzi­denz auch der tech­ni­sche Fort­schritt. Die meis­ten Res­sour­cen für Dia­gno­se, The­ra­pie und Reha­bi­li­ta­ti­on mali­gner Erkran­kun­gen wer­den im sta­tio­nä­ren und teil­sta­tio­nä­ren Sek­tor ver­braucht.7

Auch der Bereich kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medi­zin (KIM), zu dem die Mis­tel­the­ra­pie zählt, wird von vie­len Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs in Anspruch genom­men, jedoch sind nicht-pal­lia­tiv behan­del­te Pati­en­tin­nen oft Selbst­zah­len­de. Die Kos­ten für Mis­tel­ex­trak­te vari­ie­ren. In Deutsch­land kos­tet ein zwei-bis drei­wö­chi­ger Behand­lungs­zy­klus etwa 60 Euro pro Per­son.8 Die Kos­ten wer­den vor allem des­we­gen nicht für alle Pati­en­tin­nen von der Gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) über­nom­men, weil bis­her kein Zusatz­nut­zen durch die Mis­tel­the­ra­pie belegt wer­den konnte.

2006 wur­de ein vom Deut­schen Insti­tut für Medi­zi­ni­sche Doku­men­ta­ti­on und Infor­ma­ti­on (DIMDI) beauf­trag­ter Health Tech­no­lo­gy Assess­ment (HTA)-Bericht „Mis­tel­the­ra­pie als beglei­ten­de Behand­lung zur Reduk­ti­on der Toxi­zi­tät der Che­mo­the­ra­pie mali­gner Erkran­kun­gen” ver­öf­fent­licht. Die­ser befass­te sich mit der Sicher­heit und Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie. Der Bericht kam zu dem Schluss, dass die damals vor­lie­gen­de Evi­denz nicht aus­rei­chend war, um eine Aus­sa­ge dar­über zu tref­fen, ob die zusätz­li­che Gabe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten die ange­streb­te Abmil­de­rung der Toxi­zi­tät der Che­mo­the­ra­pie bei Pati­en­ten mit ver­schie­de­nen Krebs­er­kran­kun­gen bewirkt. Ein Grund hier­für war die Wahl der ver­wen­de­ten Ziel­pa­ra­me­ter in den iden­ti­fi­zier­ten Stu­di­en. Die Häu­fig­keit und der Schwe­re­grad der Che­mo­the­ra­pie-beding­ten Neben­wir­kun­gen war in kei­ner der Stu­di­en der vor­ran­gig betrach­te­te Ziel­pa­ra­me­ter. Die Stu­di­en lie­fer­ten wider­sprüch­li­che Ergeb­nis­se. Es wur­den sowohl posi­ti­ve als auch kei­ne Effek­te auf Häu­fig­keit und Schwe­re­grad der Che­mo­the­ra­pie-beding­ten Neben­wir­kun­gen berich­tet. In fünf Stu­di­en wur­de auch die gesund­heits­e­zo­ge­ne Lebens­qua­li­tät (HRQOL) als pri­mä­rer End­punkt unter­sucht. Nur bei Brust­krebs wie­sen die Ergeb­nis­se dar­auf hin, dass die Gabe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten zusätz­lich zur Che­mo­the­ra­pie die HRQOL posi­tiv beein­flusst. Anhand der dama­li­gen Stu­di­en­la­ge konn­te nicht abge­schätzt wer­den, ob durch eine zusätz­li­che Mis­tel­the­ra­pie die Tumor­re­mis­si­on oder die Über­le­bens­zeit beein­flusst wird.7

Von der GKV wird vor allem wegen des feh­len­den Wir­kungs­nach­wei­ses eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie nur bei Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Brust­krebs zur Pal­lia­tiv­be­hand­lung erstat­tet, nicht hin­ge­gen bei der kura­ti­ven adju­van­ten Behand­lung. Im Kon­text von Brust­krebs wird unter Pal­lia­tiv­be­hand­lung stets die Behand­lung von metasta­sier­tem Brust­krebs ver­stan­den, bei dem die Krank­heit zwar the­ra­pier­bar, aber nicht heil­bar ist. Obers­tes The­ra­pie­ziel ist hier die Wie­der­erlan­gung und Erhal­tung der Lebens­qua­li­tät, ohne Behand­lun­gen zur Lebens­ver­län­ge­rung aus­zu­schlie­ßen.9, 10 Die adju­van­te The­ra­pie bezeich­net bei Brust­krebs die The­ra­pie des nicht-metasta­sier­ten Brust­kreb­ses und zielt auf Hei­lung ab. Sie wird im Anschluss an eine ope­ra­ti­ve Sanie­rung einer Tumor­er­kran­kung durch­ge­führt.11 Dane­ben gibt es zudem die prä­ope­ra­ti­ve (neoad­ju­van­te) Therapie.

Der vor­lie­gen­de Bericht unter­sucht nun mit der Haupt­fra­ge­stel­lung, ob es seit­her neue Evi­denz zur Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit metasta­sie­ren­dem Brust­krebs als beglei­ten­de Behand­lung zur Reduk­ti­on uner­wünsch­ter Neben­wir­kun­gen der Che­mo­the­ra­pie und der Erhö­hung der HRQOL gibt. Als wei­te­re Fra­ge­stel­lung wird unter­sucht, ob auch Pati­en­tin­nen in kura­ti­ver, adju­van­ter Behand­lung von der Mis­tel­the­ra­pie pro­fi­tie­ren. Die Effek­te auf Tumor­re­mis­si­on (Ver­klei­ne­rung oder Ver­schwin­den des Tumors) und Gesamt­über­le­bens­zeit bei bei­den Paten­tin­nen­grup­pen wer­den eben­falls betrach­tet. Dar­über hin­aus wer­den Kos­ten, Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät sowie ethi­sche und sozia­le Aspek­te der Behand­lung untersucht.

  • 1.2 Beschreibung der Zielkondition

Die Krank­heits­bil­der von Krebs­er­kran­kun­gen kön­nen je nach betrof­fe­nem Organ sehr unter­schied­lich sein. Das Prin­zip der Ent­ste­hung von Krebs ist jedoch bei allen Krebs­er­kran­kun­gen gleich. Es han­delt sich um eine Erkran­kung, bei der das Erb­gut und die Zell­struk­tur von Kör­per­zel­len durch eine irrever­si­ble Ver­än­de­rung (Muta­ti­on) geschä­digt wur­den, sodass die Regu­lie­rung der Zell­tei­lung gestört wird. Wei­te­re mali­gne Muta­tio­nen kön­nen spon­tan auf­tre­ten oder von Kar­zi­no­ge­nen ver­ur­sacht wer­den. Es kommt zu einem unkon­trol­lier­ten Wachs­tum und gene­ti­scher Insta­bi­li­tät. Kör­per­ei­ge­ne Repa­ra­turme­cha­nis­men ver­sa­gen, da sich mutier­te Krebs­zel­len den Kon­troll­me­cha­nis­men der Zell­tei­lung ent­zie­hen kön­nen. Der Pro­zess der Tumor­ent­wick­lung kann sich über vie­le Jah­re erstre­cken.12

Unter­schie­den wird zwi­schen mali­gnen und benig­nen Tumor­ar­ten. Der Haupt­un­ter­schied ist, dass bei den benig­nen Tumo­ren das umlie­gen­de Gewe­be nicht befal­len wird und kei­ne Tumor­streu­ung auf­tritt. Mali­gne Tumo­ren (das heißt bös­ar­ti­ge Tumo­ren), die auch als Krebs bezeich­net wer­den, sind inva­siv. Im Lau­fe des Tumor­wachs­tums kommt es mit fort­schrei­ten­dem Sta­di­um zu einer Inva­si­on in benach­bar­te Gefä­ße oder zur Zir­ku­la­ti­on der Tumor­zel­len im gan­zen Orga­nis­mus. Durch den Ver­lust der Dif­fe­ren­zie­rung ist es Krebs­zel­len mög­lich, sich in ande­ren Orga­nen anzu­sie­deln und dort Toch­ter­ge­schwüls­te zu bil­den (Metasta­sie­rung).13, 14

Auf­grund des schnel­le­ren Ablaufs der Zell­tei­lung wächst das Tumor­zel­len­ge­we­be schnel­ler als das angren­zen­de gesun­de Gewe­be. Vor allem die Raum­for­de­rung der Tumor­zel­len ver­ur­sacht Schmer­zen und phy­sio­lo­gi­sche Funk­ti­ons­stö­run­gen. Die Inva­si­on und Destruk­ti­on benach­bar­ten gesun­den Gewe­bes füh­ren in der Regel auch zu Schmer­zen und Blu­tun­gen.7

  • 1.2.1 Charakterisierung der Brustkrebserkrankung

Beim Brust­krebs ist das Gewe­be der Brust­drü­se von der ent­ar­te­ten Zell­tei­lung betrof­fen. In der Kodie­rung ICD-10 C5015 sind bös­ar­ti­ge Neu­bil­dun­gen der Brust­drü­se (Mam­ma) zusam­men­ge­fasst. Wie bei allen Krebs­ar­ten wird unter­schie­den zwi­schen der ört­lich begrenz­ten Pri­mär­erkran­kung und dem rezi­di­vier­ten (wie­der­keh­ren­den) oder metasta­sier­ten Mam­ma­kar­zi­nom.13

Grund­la­ge für die Behand­lung eines Mam­ma­kar­zi­noms ist der patho­lo­gisch-ana­to­mi­sche Befund. Für die Erfas­sung des Erkran­kungs­sta­tus und die Pro­gno­se einer Tumor­er­kran­kung sind das his­to­lo­gi­sche und das zyto­mor­pho­lo­gi­sche Bild sowie die ana­to­mi­sche Aus­brei­tung des Tumors von Bedeu­tung. Neben der Fest­le­gung des Tumor­sta­di­ums nach der Klas­si­fi­ka­ti­on der Uni­on Inter­na­tio­na­le Cont­re le Can­cer (UICC) spielt die Bestim­mung der Tumor­bio­lo­gie anhand mor­pho­lo­gi­scher, mole­ku­lar­pa­tho­lo­gi­scher und immun­hi­s­to­che­mi­scher Para­me­ter eine zuneh­men­de Rol­le für indi­vi­du­el­le The­ra­pie­ent­schei­dun­gen. Fol­gen­de Infor­ma­tio­nen sol­len laut S3-Leit­li­ni­en bei einem patho­lo­gi­sch­anato­mi­schen Befund erho­ben wer­den: his­topa­tho­lo­gi­scher Typ (wel­ches Gewe­be), Gra­du­ie­rung beim inva­si­ven Kar­zi­nom und bei duk­ta­lem Kar­zi­nom in situ (DCIS), Tumor­grö­ße bei inva­si­vem Kar­zi­nom und DCIS, Anga­ben zur Mul­ti­fo­ka­li­tät oder Mul­ti­zen­tri­zi­tät des Tumors, R‑Klassifikation zur Klas­si­fi­zie­rung von Rest­tu­mor­ge­we­be nach der Behand­lung, die per­itu­mo­ra­le Lymph­ge­fäß­in­va­si­on (L‑Klassifikation), pTNM-Klas­si­fi­ka­ti­on, die post­ope­ra­ti­ve his­topa­tho­lo­gi­sche Ergän­zung des TNM-Sys­tems, der Hor­mon­re­zep­tor­sta­tus (Östro­gen und Pro­ges­te­ron) bei inva­si­vem sowie DCIS, und der Human epi­der­mal growth fac­tor recep­tor 2, (HER2)-Status bei inva­si­vem Kar­zi­nom.1316

Im Fol­gen­den wer­den eini­ge die­ser Kri­te­ri­en näher erläu­tert. Die Typi­sie­rungs­richt­li­ni­en sind von der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) fest­ge­legt und als „Inter­na­tio­nal His­to­lo­gi­cal Clas­si­fi­ca­ti­on of Tumours“ ver­öf­fent­licht.17

Tabel­le 1 zur Sta­di­en­ein­tei­lung nach UICC ist zum bes­se­ren Ver­ständ­nis eine aus­führ­li­che Erläu­te­rung der Bezeich­nun­gen im TNM-Sys­tem vorangestellt.

Die Sta­di­en­ein­tei­lung erfolgt anhand der loka­len Aus­deh­nung des Tumors, der Betei­li­gung von benach­bar­ten Lymph­kno­ten und des Vor­han­den­seins von Meta­sta­sen nach dem so genann­ten TNM-Sys­tem (Tumor, Nodulus, Meta­sta­sen)13:

T: die Aus­deh­nung des Tumors zum Zeit­punkt der Dia­gno­se­stel­lung oder des Therapiebeginns.

  • - T0:    kein Tumor nachweisbar

  • - Tis:    Car­ci­no­ma in situ, nicht-invasiv

  • - T1mic: Micro­in­va­si­on bis 0,1cm

  • - T1:    Tumor bis 2 cm

  • - T2:    Tumor > 2 cm bis 5 cm

  • - T3:    Tumor > 5 cm

  • - T4: Tumor jede Grö­ße mit Aus­deh­nung auf die Brust­wand der Haut

N: vom Tumor befal­le­ne regio­nä­re Lymph­kno­ten. Beim Brust­krebs zäh­len dazu die ipsi­la­te­ra­len Lymph­kno­ten in der Ach­sel­höh­le oder in oder unter­halb des Schlüs­sel­beins (infra‑, supra­kla­vi­ku­la­ren). Ipsi­la­te­ral bedeu­tet, dass die Lymph­kno­ten auf der­sel­ben Kör­per­sei­te wie der Tumor liegen.

Alle ande­ren außer den oben genann­ten Lymph­kno­ten wer­den als Fern­me­ta­sta­sen klas­si­fi­ziert (AWMF, 2012; AWMF = Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten e. V.)

  • - N0: kei­ne regio­nä­ren Lymphknotenmetastasen

  • - N1:    Meta­sta­sen in beweg­li­chen ipsi­la­te­ra­len Lymph­kno­ten in der Ach­sel­höh­le, > 0,2 cm

  • - N2:    Meta­sta­sen in ipsi­la­te­ra­len Lymph­kno­ten in der Ach­sel­höh­le, unter­ein­an­der oder in

ande­re Struk­tu­ren fixiert oder in kli­nisch erkenn­ba­ren ipsi­la­te­ra­len Lymph­kno­ten ent­lang der Arte­ria mamma­ria interna

  • - N3: Metastase(n) in ipsi­la­te­ra­len infra­kla­vi­ku­lä­ren Lymph­kno­ten mit oder ohne Beteiligung

der Lymph­kno­ten in der Ach­sel­höh­le ent­lang der Arte­ria mamma­ria interna

M: die Metastasierung

  • - M0: kein Nach­weis von Fernmetastasen

  • - M1: Fern­me­ta­sta­sen sind vorhanden

Die TNM-Klas­si­fi­ka­ti­on erfolgt unter Ver­wen­dung kli­nisch-radio­lo­gi­scher Daten. „pTNM” steht für patho­lo­gisch bezie­hungs­wei­se his­to­lo­gisch gesi­cher­te Daten und wird mit patho­lo­gisch-ana­to­mi­schen Daten bestimmt. Ein vor­an­ge­stell­tes „y” bei der pTNM-Klas­si­fi­ka­ti­on bedeu­tet, dass vor der Ope­ra­ti­on bereits eine Bestrah­lung oder Che­mo­the­ra­pie statt­ge­fun­den hat. Ein nach­ge­stell­tes „X” (z. B. TX oder NX) bedeu­tet, dass kei­ne Beur­tei­lung mög­lich ist. Bei der pT- und der pN-Klas­si­fi­ka­ti­on kön­nen zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen abge­bil­det wer­den, wie z. B. die (mul­ti­ple) Mikro­in­va­si­on oder die Basie­rung der patho­lo­gi­schen Klas­si­fi­zie­rung auf einer Sen­ti­nel-Lymph­kno­ten­un­ter­su­chung.13

Anhand der erho­be­nen Daten aus der TNM-Klas­si­fi­ka­ti­on kann nach Vor­ga­ben der UICC das Sta­di­um einer Krebs­er­kran­kung bestimmt wer­den.9,18 Es gibt fünf ver­schie­de­ne Sta­di­en mit unter­schied­lich vie­len Unter­sta­di­en (sie­he Tabel­le 1). Je höher das Sta­di­um, des­to schlech­ter der Gesund­heits­zu­stand und des­to schlech­ter die Pro­gno­se. In Sta­di­um 0 ist kein Brust­krebs nach­weis­bar und in Sta­di­um IV sind bereits Meta­sta­sen vor­han­den und der Krebs ist nach heu­ti­gem Wis­sens­stand nicht heil­bar.10

Tabel­le 1: Sta­di­en­ein­tei­lung nach UICC

Sta­di­um

Unter­sta­di­um

Tumor (T)

Lymph­kno­ten (N)

Fern­me­ta­sta­sen (M)

Sta­di­um 0

Tis

N0

M0

Sta­di­um I

A

T1mic*, T1

N0

M0

B

T0, T1mic*, T1

N1mi**

M0

Sta­di­um II

A

T0, T1mic*, T1

N1

M0

T2

N0

M0

B

T2

N1

M0

T3

N0

M0

Sta­di­um III

A

T0, T1mic*, T1, T2

N2

M0

T3

N1, N2

M0

B

T4

N0, N1, N2

M0

C

Alle T

N3

M0

Sta­di­um IV

Alle T

Alle N

M1

* T1mic: Tumor < 1 mm an der Stel­le mit der größ­ten Ausprägung.

** N1mi: Micro­me­ta­sta­sen (> 0,2 mm und/​oder > 200 Zel­len, aber kei­ne > 2,0 mm). UICC = Uni­on Inter­na­tio­na­le Cont­re le Cancer.

Mit­hil­fe von bild­ge­ben­den Ver­fah­ren oder ande­ren prä­ope­ra­ti­ven Dia­gnos­tik­mög­lich­kei­ten, wie anhand ent­nom­me­ner Gewe­be­pro­ben, wird zur Bestim­mung des Grads der Zell­dif­fe­ren­zie­rung eine Gra­du­ie­rung durch­ge­führt. Es gibt drei Grup­pen, die den Mali­g­ni­täts­grad beschrei­ben: G1 bedeu­tet der Tumor ist gut dif­fe­ren­ziert und hat einen gerin­gen Mali­g­ni­täts­grad, G2 beschreibt einen mäßig dif­fe­ren­zier­ten Tumor mit einem mäßi­gen Mali­g­ni­täts­grad und bei G3, der ungüns­tigs­ten Bewer­tung, han­delt es sich um einen schlecht dif­fe­ren­zier­ten Tumor mit einem hohen Mali­g­ni­täts­grad.13

Eine wich­ti­ge Infor­ma­ti­on für die The­ra­pie­pla­nung ist auch, ob das Tumor­ge­we­be Rezep­to­ren für die weib­li­chen Geschlechts­hor­mo­ne Östro­gen (ER+) und Pro­ges­te­ron (PgR+) besitzt und die­se Hor­mo­ne damit das Wachs­tum des Tumors för­dern. In die­sem Fall kann der Tumor durch eine Hor­mon­the­ra­pie bekämpft wer­den. Weist der Tumor kei­ne Hor­mon­sen­si­bi­li­tät (ER‑, PgR-) auf, ist dies nicht der Fall.13

Ein wei­te­rer Bio­mar­ker, der in der Regel bei der his­to­lo­gi­schen Unter­su­chung erho­ben wird, ist der HER2-Rezep­tor-Sta­tus. HER2 ist ein Wachs­tums­fak­tor, der das Zell­wachs­tum anregt. Man­che Brust­krebs­zel­len besit­zen deut­lich mehr Rezep­to­ren für HER2 und wer­den dadurch zum Wachs­tum ange­regt. Der HER2-Sta­tus kann sich im Ver­lauf der Krank­heit ändern. Die Erhe­bung des HER2-Sta­tus ist wich­tig dafür, ob eine The­ra­pie mit Anti-HER2-Wirk­stof­fen infra­ge kommt.13

Die Häu­fig­keit eines Rezi­divs inner­halb der zehn Jah­re nach brust­er­hal­ten­der Ope­ra­ti­on und Bestrah­lung liegt bei 5 bis 10 %. Der Zeit­punkt des Auf­tre­tens des Rezi­divs ist ein pro­gnos­ti­scher Fak­tor für den kli­ni­schen Ver­lauf der Erkran­kung. Unter­schie­den wird zwi­schen frü­hen (< 2 Jah­re) und spä­ten Rezi­di­ven (> 2 Jah­re), wobei die frü­hen Rezi­di­ve eine gerin­ge­re Chan­ce auf Hei­lung haben und mit einem höhe­ren Risi­ko für Zweit­re­zi­di­ve und Fern­me­ta­sta­sen­ver­bun­de sind.13

Es gibt für die Pro­gno­se nach einer brust­er­hal­ten­den The­ra­pie oder einer modi­fi­ziert radi­ka­len Mas­tek­to­mie eini­ge Fak­to­ren, die dabei hel­fen, abzu­schät­zen, wie hoch die Wahr­schein­lich­keit ist, ein loka­les Rezi­div zu bekom­men und wie die Krank­heit danach wei­ter ver­lau­fen wird. Zu den pro­gnos­ti­schen Fak­to­ren für ein Rezi­div gehö­ren die Anzahl der befal­le­nen Lymph­kno­ten, die Tumor­grö­ße (maxi­ma­ler Durch­mes­ser), das Gra­ding, der Hormonrezeptor‑, der Resek­ti­ons­sta­tus (R0;

R1; R2) und die Foka­li­tät (uni­fo­kal > mul­ti­fo­kal > inflamm­a­to­ri­sches Lokal­re­zi­div). Ist nach der ers­ten Krebs­the­ra­pie ein Rezi­div auf­ge­tre­ten, geben der Resek­ti­ons­sta­tus des Lokal­re­zi­divs (R0; R1; R2), die Tumor­grö­ße des Lokal­re­zi­divs, die Loka­li­sa­ti­on, die Foka­li­tät, das Gra­ding, der Hor­mon­re­zep­tor­sta­tus, die Län­ge des krank­heits­frei­en Inter­valls und der pri­mä­re Lymph­kno­ten­sta­tus Auf­schluss dar­über, wie die Pro­gno­se für den Krank­heits­ver­lauf sein wird.9 Der All­ge­mein­zu­stand der Pati­en­tin ist eben­falls ein Indi­ka­tor für den Schwe­re­grad der Erkran­kung. Um eine ver­gleich­ba­re Beur­tei­lung und Doku­men­ta­ti­on des All­ge­mein­zu­stands und der Funk­ti­ons­fä­hig­keit der Pati­en­ten zu ermög­li­chen, wer­den stan­dar­di­sier­te Fra­ge­bö­gen ein­ge­setzt. Für die Fremd­be­ur­tei­lung der Funk­ti­ons­fä­hig­keit durch den behan­deln­den Arzt wer­den häu­fig der Kar­nof­sky Per­for­mance Index (KPI) und der Eas­tern Coöpe­ra­ti­ve Onco­lo­gy Group (ECOG) Per­for­mance Sta­tus ein­ge­setzt. Der KPI teilt den Zustand in elf Sta­di­en zwi­schen null und 100 ein, wobei ange­nom­men wird, dass der Abstand zwi­schen zwei Stu­fen einer Ver­än­de­rung um 10 % ent­spricht. Beim KPI ist der best­mög­li­che Zustand 100 % – „nor­mal, kei­ne Beschwer­den, kei­ne Krank­heits­zei­chen“ und der schlech­tes­te 0 % – „tot“. Die ECOG-Ska­la ist gegen­läu­fig und der best­mög­li­che Zustand „0“ und der schlech­tes­te „5“. In Tabel­le 2 wer­den bei­de Ska­len gegen­über­ge­stellt. Für den KPI auf der lin­ken Sei­te und die ECOG-Ska­la auf der rech­ten Sei­te sind jeweils die Wer­te und die Defi­ni­tio­nen der Ska­len­wer­te abgebildet.

Tabel­le 2: Kar­nof­sky Per­for­mance Index (KPI) und Eas­tern Coöpe­ra­ti­ve Onco­lo­gy Group (ECOG)

Per­for­mance Sta­tus – Grad­ein­tei­lung und Kor­re­la­ti­on19, 20

Kar­nof­sky Per­for­mance Sta­tus Scale

ECOG-WHO-Zubrod Per­for­mance Sta­tus Scale

Beschrei­bung

%

Grad

Beschrei­bung

Nor­mal, kei­ne Beschwer­den, kei­ne Krankheitszeichen

100

0

Nor­mal, Akti­vi­tät ohne Ein­schrän­kun­gen wie vor der Erkrankung

Fähig zu nor­ma­ler Akti­vi­tät, gerin­ge Sym­pto­me oder Krankheitszeichen

90

1

Ambu­lant, kann sich selbst ver­sor­gen, Ein­schrän­kun­gen bei anstrengenden

Nor­ma­le Akti­vi­tät mit eini­ger Anstren­gung mög­lich, eini­ge Sym­pto­me oder Krankheitszeichen

80

kör­per­li­chen Akti­vi­tä­ten, leich­te Haus- oder Büro­ar­beit möglich

Sorgt für sich selbst, nor­ma­le Akti­vi­tät nicht mög­lich, nicht arbeitsfähig

70

2

Ambu­lant, tags­über mobil in mehr als 50 % der Zeit, kann sich selbst ver­sor­gen, nicht

Benö­tigt gele­gent­lich frem­de Hil­fe, kann die meis­ten per­sön­li­chen Ange­le­gen­hei­ten selbst erledigen

60

arbeits­fä­hig

Benö­tigt oft Hil­fe, braucht häu­fig medi­zi­ni­sche Betreuung

50

3

> 50 % der Zeit bett­lä­ge­rig, pflegebedürftig

Behin­dert, braucht beson­de­re Betreu­ung und Hilfe

40

Stark behin­dert, sta­tio­nä­re Behand­lung erforderlich

30

4

Bett­lä­ge­rig, sta­tio­nä­re Behand­lung erforderlich

Sehr krank, sta­tio­nä­re Behand­lung zur sup­port­i­ven oder kau­sa­len The­ra­pie drin­gend erforderlich

20

Ster­bend, töd­li­che Erkran­kung schrei­tet rasch voran

10

Tot

0

5

Tot

ECOG = Eas­tern Coöpe­ra­ti­ve Onco­lo­gy Group. KPI = Kar­nof­sky-Per­for­mance-Index. WHO = Weltgesundheitsorganisation.

Bei­de Instru­men­te wer­den auch in wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en ein­ge­setzt, um neben der Tumor­klas­si­fi­ka­ti­on den Schwe­re­grad der Erkran­kung zu defi­nie­ren. Die Erhe­bungs­in­stru­men­te kön­nen sowohl als Ein­schluss­kri­te­ri­um, als auch zur Mes­sung des Behand­lungs­ef­fekts her­an­ge­zo­gen wer­den.21

  • 1.2.2 Therapie des Mammakarzinoms

In die­sem Abschnitt wird die kon­ven­tio­nel­le The­ra­pie von Brust­krebs, ins­be­son­de­re die Che­mo­the­ra­pie, beschrie­ben, im dar­auf­fol­gen­den die Toxi­zi­tät der Che­mo­the­ra­pie, gefolgt von einem Abschnitt zur Mes­sung von HRQOL, einer wesent­li­chen Ziel­grö­ße zur Bewer­tung der Wirk­sam­keit und Sicher­heit im vor­lie­gen­den Bericht. Die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie wird in einem eige­nen Kapi­tel 1.3 beschrieben.

Bei der Aus­wahl der geeig­ne­ten The­ra­pie­form und ‑pla­nung steht den behan­deln­den Ärz­ten eine Rei­he von inva­si­ven und nicht-inva­si­ven dia­gnos­ti­schen Maß­nah­men zur Ver­fü­gung. Mali­gne Tumor­er­kran­kun­gen wer­den in der kon­ven­tio­nel­len Brust­krebs­the­ra­pie meis­tens mit einer Ope­ra­ti­on, medi­ka­men­tö­ser The­ra­pie und Strah­len­the­ra­pie behan­delt. Bei der chir­ur­gi­schen The­ra­pie wird unter­schie­den zwi­schen der brust­er­hal­ten­den Ope­ra­ti­on und der Mas­tek­to­mie. Bei der brust­er­hal­ten­den Ope­ra­ti­on wird ver­sucht, den Tumor so weit wie nötig zu ent­fer­nen, aber den­noch so viel wie mög­lich von der Brust zu erhal­ten. Wenn die Aus­deh­nung des Tumors dif­fus und eine kom­plet­te Ent­fer­nung nicht mög­lich ist oder bereits im Vor­aus abzu­se­hen ist, dass die Brust nach Ent­fer­nung des Tumors kein für die Pati­en­tin akzep­ta­bles opti­sches Bild erreicht, kann es sinn­voll sein, eine Mas­tek­to­mie, das heißt, eine voll­stän­di­ge Ent­fer­nung der Brust, durch­zu­füh­ren. Die­sem Schritt kann eine plas­ti­sche rekon­struk­ti­ve The­ra­pie fol­gen, die jedoch nicht immer mög­lich oder gewünscht ist. In jedem Fall soll­te die Pati­en­tin vor dem Ein­griff über die Fol­gen auf­ge­klärt wer­den, sowohl zu kör­per­li­chen als auch zu psy­chi­schen Kon­se­quen­zen der Brust­ent­fer­nung.13

Eine Strah­len­the­ra­pie ist nach einer brust­er­hal­ten­den Ope­ra­ti­on immer erfor­der­lich. Nur bei bestimm­ten Gege­ben­hei­ten ist davon abzu­se­hen. Wenn eine Strah­len­the­ra­pie von Beginn an nicht durch­führ­bar ist, wird eine Mas­tek­to­mie emp­foh­len. Sie wird nach der Ope­ra­ti­on unter­stüt­zend ange­wandt, um das Wie­der­auf­tre­ten eines Tumors (Rezi­div) zu ver­mei­den. Mit­hil­fe von ioni­sie­ren­den Strah­len wird ver­sucht, die strah­len­sen­si­blen Tumo­ren zu zer­stö­ren. Dies kann ent­we­der als Teil­brust­be­strah­lung oder Bestrah­lung der gan­zen Brust erfol­gen. Nach einer Mas­tek­to­mie wird die Brust­wand bestrahlt. Sind die Ach­sel­höh­le und die Regi­on um das Schlüs­sel­bein bereits von Meta­sta­sen befal­len, ist auch eine Bestrah­lung die­ser Area­le indi­ziert. Nach­weis­lich kann die Bestrah­lung die Ent­ste­hung von Meta­sta­sen und somit das Risi­ko für das Fort­schrei­ten der Erkran­kung erheb­lich ver­rin­gern.13 Die Strah­len­the­ra­pie kann Neben­wir­kun­gen haben. Kurz­zei­ti­ge Neben­wir­kun­gen tre­ten wäh­rend der The­ra­pie und bis zu drei Mona­ten danach auf und hei­len inner­halb von Wochen bis Mona­ten. Dazu gehö­ren Fati­gue, Haut­ver­än­de­run­gen, Öde­me, Haar­aus­fall und Schmerz­emp­find­lich­keit. Es kön­nen jedoch auch Spät­fol­gen auf­tre­ten.22 Das Risi­ko für ischä­mi­sche Herz­krank­hei­ten ist in Abhän­gig­keit von der erhal­te­nen Strah­len­do­sis erhöht. So steigt etwa das Risi­ko einer im Alter von 50 Jah­ren mit 3 Gray bestrahl­ten Frau, vor ihrem 80. Lebens­jahr an einem Herz­in­farkt oder ande­rem kar­dia­len Ereig­nis zu ver­ster­ben, von 1,9 auf 2,4 %, wenn sie kei­ne kar­dia­len Risi­ko­fak­to­ren hat. Mit einem oder meh­re­ren Risi­ko­fak­to­ren steigt das Risi­ko von 3,4 auf 4,1 %.23 Des Wei­te­ren kön­nen strah­len­in­du­zier­te Krebs­er­kran­kun­gen auf­tre­ten.22

In dem Fall, dass der Tumor nicht voll­stän­dig mecha­nisch ent­fernt wer­den kann, besteht neben der Mas­tek­to­mie die Mög­lich­keit, dass mit­hil­fe einer neoad­ju­van­ten pri­mä­ren sys­te­mi­schen The­ra­pie vor der Ope­ra­ti­on der Tumor so weit ver­klei­nert und ent­fernt wird, dass bis­her inope­ra­ble Tumo­ren ope­riert wer­den kön­nen. Wenn die Che­mo­the­ra­pie auf­grund der Tumor­bio­lo­gie in jedem Fall ange­zeigt ist, soll­te auch eine neoad­ju­van­te The­ra­pie durch­ge­führt wer­den. Eine neoad­ju­van­te sys­te­mi­sche The­ra­pie ist eine der Ope­ra­ti­on vor­an­ge­stell­te medi­ka­men­tö­se The­ra­pie, bei der ein Che­mo­the­ra­peu­ti­kum in den Blut­kreis­lauf gebracht wird und somit auf den gan­zen Kör­per ein­wir­ken kann. Durch die Wir­kung des Medi­ka­ments kann der Erfolg der Ope­ra­ti­on unter­stützt wer­den. Die­se unter­stüt­zen­de The­ra­pie­form wird auch nach der Ope­ra­ti­on ange­wen­det.13

Die kon­ven­tio­nel­le medi­ka­men­tö­se The­ra­pie, oft auch als sys­te­misch adju­van­te The­ra­pie bezeich­net, umfasst neben der Che­mo­the­ra­pie auch die endo­kri­ne Anti-Hor­mon­be­hand­lung und die Anti­kör­per­the­ra­pie.13, 24 Die Wahl der The­ra­pie­me­tho­de ist vor allem abhän­gig von der TNM-Klas­si­fi­ka­ti­on, Gra­die­rung, dem Hor­mon­re­zep­tor- und HER2-Sta­tus, dem Alter und dem Meno­pau­sen­sta­tus der Pati­en­tin.13, 24

Rezep­tor­po­si­ti­ve Tumo­ren spre­chen beson­ders gut auf endo­kri­ne The­ra­pien an. Die­se kön­nen in cir­ca zwei Drit­tel der Fäl­le mit einer rein endo­kri­nen The­ra­pie und einer brust­er­hal­ten­den Ope­ra­ti­on mit Bestrah­lung behan­delt wer­den. In die­sem Fall pro­fi­tie­ren die Pati­en­tin­nen auf­grund der guten Pro­gno­se nicht von einer Che­mo­the­ra­pie. Ent­schei­dend ist der meno­pau­sa­le Sta­tus für die Wahl des Medi­ka­ments. Bei prä­me­no­pau­sa­len Pati­en­tin­nen mit östro­gen- und/​oder pro­ges­te­ron­re­zep­tor­po­si­ti­ven Tumo­ren kommt Tam­oxi­fen zum Ein­satz und bei sicher post­me­no­pau­sa­len Pati­en­tin­nen Aro­ma­ta­se­hem­mer der drit­ten Gene­ra­ti­on, mit denen für die­se Ziel­grup­pe gegen­über Tam­oxi­fen bes­se­re Erfol­ge bezüg­lich des krank­heits­frei­en Über­le­bens ver­zeich­net wer­den kön­nen.13 Bei der Behand­lung von post­me­no­pau­sa­len Pati­en­tin­nen kön­nen auch Anti­ös­tro­ge­ne oder Östro­gen­re­zep­tor­Ant­ago­nis­ten zum Ein­satz kom­men, oder ste­ro­ida­le Aro­ma­ta­sein­hi­bi­to­ren kön­nen durch nicht-ste­ro­ida­le ersetzt werden.

Rezep­tor­ne­ga­ti­ve und HER2/­neu-posi­ti­ve Tumo­ren wer­den mit einer Che­mo­the­ra­pie behan­delt. Der detail­lier­te Auf­bau der Che­mo­the­ra­pie wird im fol­gen­den Kapi­tel näher beschrie­ben. Eine kom­bi­nier­te The­ra­pie aus endo­kri­ner The­ra­pie und Che­mo­the­ra­pie wird nicht emp­foh­len auf­grund der hohen Toxi­zi­tät.13

Als drit­te sys­te­mi­sche medi­ka­men­tö­se The­ra­pie, neben der endo­kri­nen The­ra­pie und Che­mo­the­ra­pie, gibt es die Anti­kör­per­the­ra­pie. Indi­ziert ist die­se The­ra­pie­form für Pati­en­ten mit einem posi­ti­ven HER2/­neu-Sta­tus (HER2/​neu 3+ oder FISH posi­tiv). In der The­ra­pie des metasta­sier­ten Mam­ma­kar­zi­noms sind die häu­figs­ten Medi­ka­men­te in der Anti­kör­per­the­ra­pie Tras­tu­zu­mab mit Beva­ci­zu­mab oder mit zwei- oder mehr­fa­chen Thy­ro­sin­ki­na­se­hem­mern wie z. B. Lapa­ti­nib.24–26 Adju­van­te The­ra­pien bedür­fen bei jeder Pati­en­tin einer indi­vi­du­el­len Abwä­gung von Nut­zen und Neben­wir­kun­gen.13

Liegt ein mali­gner metasta­sier­ter Tumor vor und ergibt sich aus den pro­gnos­ti­schen Fak­to­ren, dass die Krank­heit lebens­be­droh­lich ist, dann wer­den pal­lia­tiv­me­di­zi­ni­sche Maß­nah­men ein­ge­lei­tet.17 Die WHO defi­niert Pal­lia­tiv­me­di­zin als einen Ansatz zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät von Pati­en­ten und ihren Fami­li­en, die mit Pro­ble­men kon­fron­tiert sind, die mit einer lebens­be­droh­li­chen Erkran­kung ver­bun­den sind. In den Bereich der Pal­lia­tiv­me­di­zin fällt auch die Vor­beu­gung und Lin­de­rung von Lei­den durch früh­zei­ti­ge Erken­nung, sorg­fäl­ti­ge Ein­schät­zung und Behand­lung von Schmer­zen und ande­ren Pro­ble­men kör­per­li­cher, psy­cho­so­zia­ler und spi­ri­tu­el­ler Art.27

Pal­lia­tiv­me­di­zi­ni­sche Maß­nah­men haben in der leit­li­ni­en­kon­for­men Behand­lung einen fes­ten Platz. Im Fokus steht dabei die Lebens­qua­li­tät der Pati­en­tin, die regel­mä­ßig durch deren Selbst­ein­schät­zung, bei­spiels­wei­se mit­hil­fe eines Fra­ge­bo­gens, über­prüft wird. Alle Betrof­fe­nen sol­len früh­zei­tig über Mög­lich­kei­ten der Betreu­ung und Unter­stüt­zung infor­miert wer­den, eben­so zu rele­van­ten The­men wie dem Erstel­len einer Vor­sor­ge­voll­macht. Das Behand­lungs­kon­zept ori­en­tiert sich am Wil­len und den Wün­schen der Pati­en­tin sowie even­tu­el­ler Ver­trau­ens­per­so­nen. Pal­lia­tiv­me­di­zi­ni­sche Behand­lung erfolgt zusätz­lich zu krank­heits­mo­di­fi­zie­ren­den The­ra­pien, die in ers­ter Linie eine Ver­län­ge­rung der Lebens­zeit errei­chen wol­len oder auch zusätz­lich zu Behand­lun­gen, die die Neben­wir­kun­gen der The­ra­pien mil­dern oder ihnen vor­beu­gen wol­len. Es gilt vor allem, einen Zustand mit mög­lichst hoher Lebens­qua­li­tät zu errei­chen. Die pal­lia­ti­ve Behand­lung ersetzt die kura­ti­ve The­ra­pie nicht, son­dern ergänzt die­se.9

Eine Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät kann durch die Ver­min­de­rung der durch die Che­mo- oder Strah­len­the­ra­pie ver­ur­sach­ten Neben­wir­kun­gen und der Lin­de­rung von Schmer­zen in Ver­bin­dung mit einer ange­pass­ten psy­cho­lo­gi­schen Betreu­ung erreicht wer­den. Bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs in fort­ge­schrit­te­nem Sta­di­um sind Luft­not und Schmer­zen häu­fi­ge Belas­tun­gen, die es, bei­spiels­wei­se durch eine Opio­id­the­ra­pie zu behan­deln gilt.9

Auch bei einer erfolg­rei­chen kura­ti­ven The­ra­pie besteht bei jeder Krebs­er­kran­kung die Mög­lich­keit eines Rezi­divs, das auch noch nach Jah­ren auf­tre­ten kann. Daher umfasst die The­ra­pie auch die Nach­sor­ge und Kon­troll­un­ter­su­chun­gen in den Jah­ren nach der Erkrankung.

Zum Gesamt­kon­zept der Krebs­the­ra­pie nach der Leit­li­nie gehört ins­be­son­de­re auch die psy­cho­on­ko­lo­gi­sche Betreu­ung der Pati­en­tin­nen.9 Pati­en­tin­nen sowie deren Ange­hö­ri­ge sol­len in einer ver­ständ­li­chen Aus­drucks­wei­se mit pati­en­ten­ge­recht auf­be­rei­te­ten Infor­ma­tio­nen zu Hilfs­an­ge­bo­ten bera­ten wer­den.9 Die Ver­wen­dung vali­dier­ter Mess­in­stru­men­te zur indi­vi­du­el­len Bedarfs­fest­stel­lung kann von Vor­teil sein.

  • 1.2.2.1 Chemotherapie: Prinzip und Grundlagen

Die Che­mo­the­ra­pie ist eine The­ra­pie­form, bei der mali­gne Tumo­ren mit­hil­fe von che­mi­schen Sub­stan­zen bekämpft wer­den.28 Als Che­mo­the­ra­peu­ti­ka bezie­hungs­wei­se Zyto­sta­ti­ka sind natür­lich vor­kom­men­de oder syn­the­tisch her­ge­stell­te nie­der­mo­le­ku­la­re Sub­stan­zen zu ver­ste­hen, die durch eine Blo­cka­de des Stoff­wech­sels eine (weit­ge­hend) selek­tiv schä­di­gen­de Wir­kung auf Krank­heits­er­re­ger oder Tumor­zel­len haben.29 Die che­mi­schen Sub­stan­zen schä­di­gen die DNA einer (Tumor-)Zelle wäh­rend der Nukle­in­säu­re­syn­the­se und hem­men dadurch vor allem eine Ver­meh­rung schnell wach­sen­der Zel­len.30 Der­zeit wer­den vor allem Sub­stan­zen ein­ge­setzt, die in die Signal­über­tra­gungs­we­ge ein­grei­fen, die Wachs­tums­re­zep­to­ren am Zell­kern blo­ckie­ren oder die bestimm­te Schwach­stel­len ein­zel­ner Krebs­zell­ty­pen aus­nut­zen und dort angrei­fen kön­nen. Die Zyto­sta­ti­ka kön­nen dabei nicht zwi­schen Tumor­zel­len oder gesun­den Zel­len unter­schei­den. Den­noch wer­den auf­grund der schnel­le­ren Zell­tei­lungs­ra­te von Tumor­zel­len ver­mehrt die­se Zel­len getrof­fen.28 Die Zell­tei­lungs­ra­te ist ent­schei­dend bei der Wirk­wei­se von Zyto­sta­ti­ka, weil vie­le Sub­stan­zen die Erb­sub­stanz einer Zel­le angrei­fen, die vor allem im Zell­tei­lungs­pro­zess zugäng­lich ist.

Auf­grund der schma­len the­ra­peu­ti­schen Brei­te der zyto­to­xi­schen Medi­ka­men­te ist vor Beginn einer The­ra­pie abzu­wä­gen, ob der erwar­te­te Nut­zen das Risi­ko über­steigt und ob das gewünsch­te Ziel durch die gewähl­te The­ra­pie­form über­haupt erreicht wer­den kann. Theo­re­tisch mög­lich sind die kura­ti­ve Che­mo­the­ra­pie (ohne Ope­ra­ti­on), die adju­van­te, die neoad­ju­van­te, die pal­lia­ti­ve oder die pro­phy­lak­ti­sche The­ra­pie. Eine kura­ti­ve Che­mo­the­ra­pie ohne Ope­ra­ti­on ist in der Behand­lungs­leit­li­nie nicht emp­foh­len. Vor­aus­set­zung dafür ist ein guter All­ge­mein­zu­stand der Pati­en­tin, da hier vor allem Herz, Nie­ren und Leber einer beson­ders hohen Belas­tung aus­ge­setzt sind.13, 31 Emp­foh­len sind die neoad­ju­van­te und die adju­van­te Che­mo­the­ra­pie vor bezie­hungs­wei­se nach der Ope­ra­ti­on, wie im vor­he­ri­gen Kapi­tel beschrie­ben. Auch in der pal­lia­ti­ven The­ra­pie kann in man­chen Fäl­len eine Che­mo­the­ra­pie zur Bekämp­fung von Sym­pto­men sinn­voll sein, wie bei Schmer­zen durch die Raum­for­de­rung eines schnell wach­sen­den Tumors.31 Eine pro­phy­lak­ti­sche The­ra­pie kann bei Pati­en­tin­nen durch­ge­führt wer­den, die gesund sind, aber auf­grund ihrer Gene ein erhöh­tes Risi­ko für Brust­krebs haben oder bei Pati­en­tin­nen, die bereits Brust­krebs hat­ten und ver­mei­den wol­len, dass sie erneut eine Dia­gno­se für Brust­krebs oder ande­re gynä­ko­lo­gi­sche Krebs­ar­ten erhal­ten. Eine pro­phy­lak­ti­sche The­ra­pie besteht ent­we­der aus einer inten­si­vier­ten Früh­erken­nung, aus pro­phy­lak­ti­schen Ope­ra­tio­nen, wie der Mas­tek­to­mie oder einer Ent­fer­nung der Eilei­ter, oder aus einer prä­ven­ti­ven Medi­ka­men­ten­ga­be. Die aktu­el­le Evi­denz­la­ge lässt kei­ne kla­re Emp­feh­lung zu, ob prä­ven­ti­ve Ope­ra­tio­nen durch­ge­führt wer­den soll­ten oder nicht, die Abwä­gung zum Nut­zen und Risi­ko ist im Ein­zel­fall mit der Pati­en­tin abzu­stim­men. Auch eine pro­phy­lak­ti­sche Gabe von Tam­oxi­fen wäre mög­lich, aber auch hier­bei ist bis­her kein medi­zi­ni­scher Nut­zen nach­ge­wie­sen.9

Zyto­sta­ti­ka wer­den, je nach Wirk­prin­zip, in ver­schie­de­ne Grup­pen ein­ge­teilt. Jede Grup­pe ver­sucht, die Zell­tei­lung auf ande­re Wei­se zum Still­stand zu brin­gen und greift die Zel­le in unter­schied­li­chen Sta­di­en des Zell­zy­klus‘ an.

Alky­lan­zi­en gehen mit der DNA des Zell­kerns eine Ver­bin­dung ein und ver­bin­den des­sen Strän­ge oder brin­gen die­se zum Zer­bre­chen, sodass kei­ne Erb­infor­ma­ti­on wei­ter­ge­ge­ben wer­den kann (Bei­spiel: Cyclo­phos­pha­mid).28

Anti­me­ta­boli­te unter­bre­chen eine nor­ma­le Zell­tei­lung, indem sie sich durch ihre Ähn­lich­keit zu kör­per­ei­ge­nen Sub­stan­zen in Stoff­wech­sel­pro­zes­se ein­bau­en las­sen und die­se dadurch blo­ckie­ren (Bei­spiel.: Metho­tre­xat, 5‑Fluorouracil, Gem­ci­ta­bin und Cape­ci­ta­bin).28

Anthra­zy­kli­ne grei­fen direkt im Zell­kern an und ver­hin­dern durch die Modi­fi­zie­rung der Zell­mem­bran und die Zer­stö­rung der Erb­sub­stanz die Syn­the­se von DNA und RNA. Die­se Wir­kung und die damit ver­bun­de­nen Neben­wir­kun­gen sind kon­ti­nu­ier­lich und unab­hän­gig vom Zell­tei­lungs­zy­klus (Bei­spiel: Dox­oru­bicin – oft mit dem Mar­ken­na­men Adria­my­cin® bezeich­net – und Epi­ru­bicin).28

Taxa­ne grei­fen an den Mikro­tu­bu­li an. Die­se sor­gen in der Zell­tei­lung für die Ver­tei­lung der Erb­infor­ma­ti­on auf die neu­en Toch­ter­zel­len. Die Taxa­ne stop­pen die­se Ver­tei­lung indem die Fäden die­ser Mikro­tu­bu­li ver­steift wer­den (Bei­spiel: Pacli­ta­xel und Doce­ta­xel).28

Vin­caal­ka­lo­ide (auch Spin­del­gif­te oder Tubu­lin­hem­mer genannt) sind pflanz­li­che Che­mo­the­ra­peu­ti­ka, die eben­falls an den Mikro­tu­bu­li angrei­fen und die Zell­tei­lung blo­ckie­ren (Bei­spiel: Vin­blas­tin und Vin­cris­tin).28

Die Zyto­sta­ti­ka wer­den in Zyklen ver­ab­reicht. In Form von Infu­sio­nen, Tablet­ten oder Sprit­zen wer­den die Sub­stan­zen an einem oder an meh­re­ren Tagen pro Zyklus zuge­führt und wir­ken auf den gesam­ten Orga­nis­mus. Auf die­se Wei­se kön­nen auch unent­deck­te Meta­sta­sen behan­delt wer­den. Der­zeit sind über 50 Zyto­sta­ti­ka zuge­las­sen, die die Zel­le in ver­schie­de­nen Pha­sen des Zell­tei­lungs­zy­klus’ angrei­fen.28 Die Sub­stan­zen wer­den ent­we­der als Poly­the­ra­pie oder als Mono­the­ra­pie ver­ab­reicht. In der Mono­the­ra­pie wird nur ein Wirk­stoff ver­ab­reicht, in der Poly­the­ra­pie meh­re­re Wirk­stof­fe gleich­zei­tig. Zur Aus­wahl ste­hen: Anthra­zy­kli­ne, Alky­lan­zi­en, Anthrach­i­no­ne, Taxa­ne, Vinor­el­bin, Fluor­py­ri­mi­de, Pla­tin­kom­ple­xe und Hali­chond­rin.9

Tumor­zel­len kön­nen gegen­über ein­zel­nen Che­mo­the­ra­peu­ti­ka auch eine Resis­tenz ent­wi­ckeln. Durch die Kom­bi­na­ti­on von Sub­stan­zen (Poly­the­ra­pie), die in ver­schie­de­nen Pha­sen des Zell­tei­lungs­zy­klus angrei­fen, kann einer­seits die Resis­tenz gegen­über einer Sub­stanz umgan­gen und ande­rer­seits die zer­stö­ren­de Wir­kung auf die Krebs­zel­len ver­stärkt wer­den. Aller­dings sind von der zer­stö­re­ri­schen Wir­kung auch alle ande­ren Zel­len betrof­fen und die Toxi­zi­tät der The­ra­pie steigt. Damit ver­bun­den ist eine höhe­re Belas­tung der Pati­en­tin durch stär­ke­re Neben­wir­kun­gen. Unab­hän­gig von der Wahl der Sub­stan­zen muss zwin­gend eine regel­mä­ßi­ge Kon­trol­le des The­ra­pie­er­folgs und der Toxi­zi­tät durch den behan­deln­den Arzt erfol­gen. Bei einer nicht tole­ra­blen Toxi­zi­tät muss die The­ra­pie abge­bro­chen wer­den.13 Eine typi­sche Poly­the­ra­pie, die bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ver­wen­det wird, ist bei­spiels­wei­se das CMF-Sche­ma (CMF = Cyclo­phos­pha­mid, Metho­tre­xat und 5‑Fluorouracil.). Die Che­mo­the­ra­pie nach CMF-Sche­ma ist eine Poly­che­mo­the­ra­pie, bei der die drei zyto­sta­ti­schen Wirk­stof­fe Cyclo­phos­pha­mid, Metho­tre­xat und 5‑Fluorouracil kom­bi­niert wer­den.28, 32

Eine wei­te­re Opti­on sind ziel­ge­rich­te­te The­ra­pien (tar­ge­ted the­ra­pies). Die­se blo­ckie­ren mit mono­klon­a­len Anti­kör­pern bestimm­te Zell­re­zep­to­ren, die Signa­le für ein Zell­wachs­tum aus­lö­sen kön­nen. Mono­klon­a­le Anti­kör­per kön­nen durch die Bin­dung an den Zell­re­zep­tor auch eine ver­stärk­te Immun­re­ak­ti­on aus­lö­sen, die eben­falls der Tumor­be­kämp­fung dient.33 Bei­spie­le hier­für sind die Anti-HER2-The­ra­pie oder die Hem­mung der VEGF-Rezep­to­ren, die das Endo­thel­wachs­tum beein­flus­sen (Endo­thel­wachs­tums­fak­tor engl.: Vas­cu­lar Endo­the­li­al Growth Fac­tor). Eine Anti-HER2-The­ra­pie besteht ent­we­der aus einer Kom­bi­na­ti­on aus Tras­tu­zu­mab und einer sequen­ti­el­len anthra­zyklin-taxan-hal­ti­gen Che­mo­the­ra­pie oder aus einer der anthra­zy­klin­frei­en Optio­nen mit Car­bo­pla­tin-Doce­ta­xel oder Doce­ta­xel-Cyclo­phos­pha­mid.9 Ziel­ge­rich­te­te The­ra­pien durch Signal­in­ter­zep­to­ren sind kein Ersatz für zyto­to­xi­sche Sub­stan­zen, son­dern sie wer­den mit­ein­an­der kom­bi­niert.9, 34

Eine aus­führ­li­che Zusam­men­stel­lung der am häu­figs­ten in der Che­mo­the­ra­pie von Brust­krebs ein­ge­setz­ten Medi­ka­men­te ist im fol­gen­den Abschnitt in Tabel­le 3 „n der Mam­ma­kar­zi­nom-The­ra­pie ein­ge­setz­te Zyto­sta­ti­ka und ihre Toxi­zi­tät” zu fin­den. Tras­tu­zu­mab, Per­tu­zu­mab und Cetu­xi­mab, sind nicht in der Tabel­le auf­ge­führt, da es sich nicht um Che­mo­the­ra­peu­ti­ka han­delt, son­dern um die geziel­te Krebs­the­ra­pie, die an ein­zel­nen Wirk­me­cha­nis­men wie Wachs­tums­fak­to­ren anset­zen. Tras­tu­zu­mab hat eine gewis­se Son­der­stel­lung, da es auch in ande­ren sys­te­mi­schen The­ra­pien ver­wen­det wird.25, 35

Unse­re Dar­stel­lung der Behand­lung bei Brust­krebs basiert auf der AWMF-Leit­li­nie von 2017. Mitt­ler­wei­le wur­de die­se Leit­li­nie aktua­li­siert.36 Um aktu­el­le Infor­ma­tio­nen über die Behand­lung zu erhal­ten, bit­ten wir Leser und Lese­rin­nen die jeweils aktu­el­len evi­denz­ba­sier­ten Leit­li­ni­en der AWMF zu konsultieren.

  • 1.2.2.2 Toxizität der Chemotherapie

Die Toxi­zi­tät der in der Che­mo­the­ra­pie ver­wen­de­ten Sub­stan­zen ist ein wich­ti­ger Fak­tor, denn der Wirk­me­cha­nis­mus der The­ra­pie basiert auf der Zer­stö­rung der kan­ze­ro­ge­nen Zel­len. Gleich­zei­tig wer­den immer auch nicht befal­le­ne Zel­len im Kör­per zer­stört. Beson­ders anfäl­lig sind Zel­len, die sich, ähn­lich wie Krebs­zel­len, häu­fig tei­len (z. B. Schleim­häu­te, Haa­re, Kno­chen­mark). Ist die Toxi­zi­tät zu hoch, kann die Che­mo­the­ra­pie dau­er­haft schä­di­gend für den Kör­per sein und patho­lo­gi­sche Ver­än­de­run­gen in allen Organ­sys­te­men her­vor­ru­fen.31

Vor einer Che­mo­the­ra­pie sind Pati­en­tin­nen über die Fol­gen zu unter­rich­ten. Für die ver­schie­de­nen Sub­stan­zen kann anhand der Daten aus Stu­di­en abge­schätzt wer­den, wel­che Orga­ne von Spät­schä­den betrof­fen sein kön­nen. Cis­pla­tin kann bei­spiels­wei­se einen Hoch­ton­scha­den am Gehör ver­ur­sa­chen und soll­te bei Per­so­nen, die ihren Lebens­un­ter­halt als Musi­ker oder Ton­tech­ni­ker ver­die­nen, ver­mie­den wer­den.31 Der The­ra­pie­er­folg ist wahr­schein­li­cher, wenn die Beur­tei­lung der Toxi­zi­tät bereits vor Beginn der Che­mo­the­ra­pie erfolgt und abge­wägt wird, ob der kör­per­li­che Zustand der Pati­en­tin die Kom­pen­sa­ti­on der Neben­wir­kun­gen zulässt. The­ra­pie­ab­brü­che erfol­gen vor allem als Fol­ge der hohen Belas­tung durch die Neben­wir­kun­gen. Fak­to­ren, die das Auf­tre­ten und den Schwe­re­grad der Toxi­zi­tät der Zyto­sta­ti­ka beein­flus­sen, sind die Wirk­stof­fe, die Dosis (mg/​m2 oder mg/​m2 pro Woche), die Appli­ka­ti­ons­form und der All­ge­mein­zu­stand der Pati­en­tin. Jede Pati­en­tin besitzt eine indi­vi­du­el­le Ver­träg­lich­keit, die auch durch einen gene­tisch beding­ten Enzym­po­ly­mor­phis­mus (Viel­ge­stal­tig­keit der Enzy­me) bedingt sein kann. Tabel­le 3 beschreibt die mög­li­chen toxi­schen Effek­te der ver­schie­de­nen Grup­pen von Zyto­sta­ti­ka im Einzelnen.

Tabel­le 3: In der Mam­ma­kar­zi­nom-The­ra­pie ein­ge­setz­te Zyto­sta­ti­ka und ihre Toxi­zi­tät (Eige­ne Dar­stel­lung nach7, 24, 37)

Wirk­stoff­grup­pe

Wirk­stof­fe

Mög­li­che sofor­ti­ge oder frü­he Toxizität

(Stun­den bis Tage nach der Applikation)*

Mög­li­che ver­zö­ger­te oder spä­te Toxizität

(Wochen bis Mona­te nach der Applikation)*

Alky­lan­zi­en

Cyclo­phos­pha­mid Ifosfamid

Tro­fos­fa­mid

Mel­phalan

Mil­te­fo­sin

Thio­te­pa Mitomy­cin C Bendamustin

Übel­keit, Erbre­chen, Durch­fall, Krampf­an­fäl­le, _​ ana­phy­lak­ti­sche

Über­emp­find­lich­keit, Flush,

-Tachy­kar­die, Schweiß­aus­bruch, Blutdruckabfall

Nekro­sen der Nie­ren und ablei­ten­den Harn­we­ge, Kno­chen­marks­schä­den mit Gra­no­lo­zy­to­pe­nie, Lym­pho­zy­to­pe­nie, Throm­bo­zy­to­pe­nie und gele­gent­lich Anämie, Alo­pe­zie (Haar­aus­fall), Lun­gen­in­fil­tra­te, all­er­gi­sche Reak­tio­nen, sekun­dä­re Leuk­ämie und soli­de Tumo­ren, Ste­ri­li­tät, Leberschäden

Anti­me­ta­boli­ten

5‑Fluoracil (5‑FU) Cape­ci­ta­bin Metho­tre­xat Gemcitabin

Übel­keit, Erbre­chen, Durch­fall, Fie­ber, .Ana­phy­la­xie, Müdig­keit, grip­pe­ähn­li­che Symptome

Ulce­ra­tio­nen im Mund und Magen-Darm-Bereich, Kno­chen­mark­hem­mung mit Leu­ko­pe­nie, Throm­bo­pe­nie und Anämie, Leber­schä­den, Nie­ren­schä­den, Alveo­li­tis, Der­ma­ti­tis, Haar­aus­fall, toxi­sche Haut­re­ak­tio­nen, Enzo­pha­lo­pa­thie, Unfrucht­bar­keit, Neu­tro­pe­nie, Angi­na Pec­to­ris, Herzinsuffizienz

Inter­kal­an­zi­en

Epi­ru­bicin

Dox­oru­bicin

lipo­so­ma­les Doxorubicin

pegy­lier­tes liposomales

Dox­oru­bicin

Mito­c­an­tron

Daun­o­ru­bicin (lipo­so­mal)

Übel­keit, Erbre­chen, Durch­fall, Haut­aus­schlag, .Appe­tit­lo­sig­keit, Müdigkeit,

All­er­gie

Kar­dio­myo­pa­thie, Kno­chen­marks­de­pres­si­on, Anämie, Haar­aus­fall, Throm­bo­zy­to­pe­nie, Neutropenie

Topoi­so­me­ra­se-Hem­mer

Topo­te­can

Eto­po­sid (VP-16)

Erbre­chen, Übel­keit, Ver­stop­fung, Durch­fall, Appe­tit­lo­sig­keit, Über­emp­find­lich­keits­re­ak­tio­nen (mit Schüt­tel­frost, Fie­ber, Herz­ra­sen, Bron­chi­al­krämp­fen, Atem­not, Blutdruckabfall)

Anämie, Throm­bo­zy­to­pe­nie, Neu­tro­pe­nie, Mund­schleim­haut­ent­zün­dung, Spei­se­röh­ren­ent­zün­dung, Haar­aus­fall, Fati­gue, Leber­funk­ti­ons­stö­run­gen, Knochenmarksdepression

Tabel­le 3 – Fortsetzung

Spin­del­gif­te

Vin­des­in

Vin­blas­tin

Vinor­el­bin

Vin­cris­tin

Pacli­ta­xel

Doce­ta­xel

Übel­keit, Erbrechen,

Durch­fall, Fieber,

_​_​_​_​_​_​_​Blutdruckabfall, Anaphylaxie,

Bron­chos­pas­mus,

——Haut­re­ak­tio­nen

Kno­chen­mark­hem­mung mit Gra­no­lo­zy­to­pe­nie, Throm­bo­zy­to­pe­nie, Anämie, Muko­si­tis, Leuk­ämie, Leber­schä­den, Mus­kel­schmerz, Sto­ma­ti­tis, Haar­aus­fall, Schä­di­gung der Gona­den, Neuropathie

Schwer­me­tall­Kom­ple­xe

Car­bo­pla­tin

Cis­pla­tin

Übel­keit, Erbre­chen, Anaphylaxie

Hör­ver­lust, Kno­chen­mark­hem­mung, Neurotoxizität

*Mög­li­che Neben­wir­kun­gen aller Prä­pa­ra­te inner­halb der Wirk­stoff­grup­pe; kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Wie in Tabel­le 3 auf­ge­lis­tet, kön­nen die uner­wünsch­ten Neben­ef­fek­te der Che­mo­the­ra­pie den gesam­ten Orga­nis­mus phy­sisch und psy­chisch nega­tiv beein­flus­sen, sowohl in ein­zel­nen Regio­nen des Kör­pers als auch den All­ge­mein­zu­stand der Pati­en­tin. Bei den uner­wünsch­ten Arz­nei­mit­tel­wir­kun­gen (UAW) wird nach dem zeit­li­chen Auf­tre­ten der Sym­pto­me unter­schie­den zwi­schen frü­hen Reak­tio­nen, spä­ten Reak­tio­nen und Reak­tio­nen, die wäh­rend der The­ra­pie durch die Toxi­zi­tät der Zyto­sta­ti­ka entstehen.

Früh­re­ak­tio­nen tre­ten unmit­tel­bar oder in den fol­gen­den Tagen auf. Die häu­figs­ten Früh­re­ak­tio­nen sind Erbre­chen, Fie­ber und all­er­gie-ähn­li­che Reak­tio­nen. Bei man­chen Sub­stan­zen wie Cis­pla­tin oder Cyclo­phos­pha­mid kommt es bei über 90 %der Pati­en­ten nach der Gabe zu Erbre­chen. Bei ande­ren Prä­pa­ra­ten wie Taxa­nen oder 5‑Fluoruracil liegt der Anteil der Pati­en­ten mit Brech­reiz unter 30 %. Es gibt sowohl den frü­hen Brech­reiz am Tag der The­ra­pie als auch den spä­ten Brech­reiz in den nach­fol­gen­den Tagen. Die­ser Neben­wir­kung kann und muss durch die Kom­bi­na­ti­on mit ande­ren Medi­ka­men­ten ent­ge­gen­ge­wirkt wer­den, um eine Kon­di­tio­nie­rung des Kör­pers, auf die Gabe des Zyto­sta­ti­kums mit Erbre­chen zu reagie­ren, zu ver­hin­dern.31

Fie­ber wird durch Zyto­ki­ne her­vor­ge­ru­fen, die durch zyto­to­xi­sche Sub­stan­zen frei­ge­setzt wer­den. Man­che Zyto­ki­ne sind an Pro­zes­sen der Immun­ab­wehr betei­ligt und füh­ren zur Erhö­hung der Kör­per­tem­pe­ra­tur oder einer all­er­gie-ähn­li­chen Reak­ti­on. Taxa­ne bewir­ken eben­falls eine aus­ge­präg­te all­er­gie-ähn­li­che Reak­ti­on. Des­halb soll­ten die­se mit Glu­co­cor­ti­co­iden und H1- und H2-Ant­ago­nis­ten kom­bi­niert wer­den. All­er­gi­sche Reak­tio­nen tre­ten vor allem bei mono­klon­a­len Anti­kör­pern auf.31

Spät­re­ak­tio­nen sind vor allem bedingt durch die Hem­mung der DNA-Syn­the­se (Pro­li­fe­ra­ti­ons­hem­mung) und den Zell­zer­fall. Davon sind Zel­len betrof­fen, die sich häu­fig tei­len und schnell wach­sen, wie Schleim­häu­te im gan­zen Kör­per (Dick­darm, Mund, Anal- und Rek­tal­be­reich, Haa­re, Vagi­nal­be­reich und Kno­chen­mark). Die ange­grif­fe­ne Schleim­haut in Mund, Darm und Anal- und Rek­tal­be­reich führt neben einem hohen Infek­ti­ons­ri­si­ko und leich­ter Reiz­bar­keit zu Durch­fäl­len. Im Vagi­nal­be­reich kann es zu Geschwü­ren kom­men. Zudem wird der Eisprung gehemmt, jedoch ist die Ver­hü­tung trotz­dem emp­foh­len, da zyto­to­xi­sche Sub­stan­zen bei Embryo­nen zu Fehl­bil­dun­gen füh­ren kön­nen.31

Alle zyto­to­xi­schen Sub­stan­zen und eini­ge der Kina­se­hem­mer bewir­ken eine Kno­chen­marks­de­pres­si­on. Damit ist ein hohes Infek­ti­ons- und Blu­tungs­ri­si­ko ver­bun­den. Die Kno­chen­marks­de­pres­si­on hat erheb­li­chen Ein­fluss auf blut­bil­den­de Pro­zes­se. Erschöp­fungs­zu­stän­de, die durch eine Blut­ar­mut her­vor­ge­ru­fen wer­den, könn­ten durch zusätz­li­ches Ery­thro­poe­tin kom­pen­siert wer­den, jedoch kann dies auch das Tumor­wachs­tum unter­stüt­zen.31 Die Dosis für den Fol­ge­zy­klus ori­en­tiert sich an der Rege­ne­ra­ti­ons­fä­hig­keit der Patientin.

Nach der Che­mo­the­ra­pie kön­nen auch Sekun­där­tu­mo­ren auf­tre­ten. Das kommt vor allem beim mye­lo­dis­plas­ti­schen Syn­drom und der mye­loi­schen Leuk­ämie vor. Das mye­lo­dis­plas­ti­sche Syn­drom ist eine erwor­be­ne Erkran­kung des Kno­chen­marks, die ver­bun­den ist mit einer gestör­ten Blut­bil­dung. Die mye­loi­sche Leuk­ämie ist eine akut oder chro­nisch auf­tre­ten­de Erkran­kung, bei der ein Tumor das Kno­chen­mark befällt und die Zahl der Blut­zel­len zurück­drängt.38 Das Auf­tre­ten von Lym­pho­men, Sar­ko­men und ande­ren Tumor­ar­ten kann eben­falls durch die Che­mo­the­ra­pie unter­stützt wer­den.31

Che­mo­the­ra­pien stel­len immer eine star­ke Belas­tung für die Orga­ne dar. Stark betrof­fen sind die Nie­ren, die ablei­ten­den Harn­we­ge, die Leber, das Herz, die Lun­ge und die Haut. Die jewei­li­gen Aus­prä­gun­gen wer­den in den fol­gen­den Absät­zen nach Organ getrennt beschrieben.

Sau­rer Harn kann bei­spiels­wei­se die Fol­ge von Metho­tre­xat sein. Vin­cri­sin und Vin­blas­tin dage­gen kön­nen zur hypo­to­nen Hyper­hy­drat­a­ti­on füh­ren, die ein Hirn­ödem aus­lö­sen kann. Damit ver­bun­den sind Übel­keit, Benom­men­heit und ein lang­sa­mer Puls. Um die Ent­gif­tungs­or­ga­ne zu unter­stüt­zen und Schä­den durch eine zu hohe toxi­sche Belas­tung zu ver­hin­dern, ist auf eine aus­rei­chen­de Flüs­sig­keits­zu­fuhr zu ach­ten (drei Liter am Tag).31

Das Herz erfährt zum einen eine Mehr­be­las­tung durch die gro­ßen Infu­si­ons­men­gen und zum ande­ren kön­nen Zyto­sta­ti­ka Funk­ti­ons­stö­run­gen aus­lö­sen. Für Kina­se-Inhi­bi­to­ren wie Tras­tu­zu­mab, Beva­zin­cu­mab, Lapa­ti­nib oder Suni­tib ist bei­spiels­wei­se eine Herz­in­suf­fi­zi­enz nicht unty­pisch. Cyclo­phos­pha­mid oder Ifos­pha­mid kön­nen bei einer hohen Dosis eine Herz­mus­kel­ent­zün­dung her­vor­ru­fen.31

Lun­gen­fi­bro­sen und Ent­zün­dun­gen der Lun­ge (Pneu­mo­ni­tis) kom­men bei den für die Behand­lung von Brust­krebs ver­wen­de­ten Zyto­sta­ti­ka eher sel­ten vor. Pul­mo­n­al­ergüs­se sind mög­lich.31

Die Leber ist beson­ders anfäl­lig für eine Leber­fi­bro­se bei kon­stan­ter, wenn auch nied­rig dosier­ter Gabe. Eine Throm­bo­se der Leber­venen ereig­net sich eher bei hoch­do­sier­ter Gabe von Alky­lan­zi­en und Car­bo­pla­tin.31

Schwer­me­tall­kom­ple­xe und Taxa­ne kön­nen das Ner­ven­sys­tem beein­träch­ti­gen und Neu­ro­pa­thien aus­lö­sen. Cis­pla­tin, ein Schwer­me­tall­kom­plex, kann einen Hoch­ton­scha­den ver­ur­sa­chen. 5‑Fluorouracil kann Aus­lö­ser sein für Stö­run­gen der Bewe­gungs­ko­or­di­na­ti­on. Zwar wur­de der Zusam­men­hang noch nicht geklärt, aber bei man­chen Pati­en­ten wur­de eine Abnah­me der Gedächt­nis­leis­tung, Kon­zen­tra­ti­on und Fähig­kei­ten im Bereich der sprach­li­chen und intel­lek­tu­el­len Bega­bung als Fol­ge der Che­mo­the­ra­pie fest­ge­stellt.31

Jucken­de Haut­aus­schlä­ge, Ent­zün­dun­gen und Über­pig­men­tie­rung kann eine Neben­wir­kung von 5‑Fluoracil sein. Eben­so mög­lich ist ein Hand-Fuß-Syn­drom. Sym­pto­me des Hand-Fuß-Syn­droms sind Schwel­lun­gen und schmerz­haf­te Rötun­gen an Hand­flä­chen und Fuß­soh­len.31, 39

Die jewei­li­ge Behand­lungs­emp­feh­lung zur Min­de­rung der spe­zi­fi­schen Neben­wir­kun­gen eines Prä­pa­rats muss indi­vi­du­ell ange­passt werden.

Unter­stüt­zen­de The­ra­pie­for­men haben zum Ziel, die­se UAW der Che­mo­the­ra­pie zu behan­deln oder ihnen vor­zu­beu­gen. Ele­men­te einer unter­stüt­zen­den The­ra­pie sind Blut­pro­duk­te, blut­bil­den­de Wachs­tums­fak­to­ren, anti­mi­kro­biel­le Pro­phy­la­xe, Breit­spek­tru­m­an­ti­bio­ti­ka, eine die Übel­keit redu­zie­ren­de The­ra­pie, die Behand­lung von toxi­schen Wir­kun­gen auf das Organ­sys­tem oder eine Ernäh­rungs­an­pas­sung. Auch die Mis­tel­the­ra­pie zielt auf die Ver­min­de­rung der Neben­wir­kun­gen ab.

  • 1.2.3 Parameter zur Messung therapeutischer Effekte: Lebensqualität

Um die Effek­te der Behand­lung bei Brust­krebs zu erfas­sen, stellt die HRQOL des Pati­en­ten eine wich­ti­ge sub­jek­ti­ve Ziel­grö­ße dar. Es gibt gene­ri­sche und krank­heits­spe­zi­fi­sche Mess­in­stru­men­te. Neben phy­si­schen Sym­pto­men erle­ben Pati­en­ten auch psy­cho­so­zia­le Belas­tun­gen durch Krank­heit und The­ra­pie, die durch stan­dar­di­sier­te Mess­in­stru­men­te der HRQOL erfasst wer­den sol­len. Dem­entspre­chend wei­sen HRQOL-Mess­in­stru­men­te in der Regel eine phy­si­sche, psy­chi­sche und sozia­le Dimen­si­on auf, die ver­su­chen, die HRQOL über die kör­per­li­che Funk­tio­na­li­tät, das psy­chi­sche Wohl­be­fin­den und die sozia­le Unter­stüt­zung zu erhe­ben.40, 41 Eini­ge Instru­men­te haben eine vier­te, spi­ri­tu­el­le Dimen­si­on, die Aspek­te wie Reli­gio­si­tät, Bedeu­tung der Erkran­kung, Tran­szen­denz, inne­re Stär­ke und Hoff­nung ent­hält.42 Anders als KPI und ECOG erfolgt in die­sen Fra­ge­bö­gen die Beur­tei­lung der Lebens­qua­li­tät durch den Pati­en­ten selbst, sodass Dis­kre­pan­zen, wie sie durch die Beur­tei­lung Drit­ter auf­tre­ten, ver­mie­den wer­den.41 Das führt aber auch zu einer Beein­flus­sung der Ergeb­nis­se durch das jeweils sub­jek­ti­ve Emp­fin­den der Lebens­qua­li­tät durch die Pati­en­tin. Es gibt eine Viel­zahl unter­schied­li­cher krebs- und brust­krebs­spe­zi­fi­scher Mess­in­stru­men­te. Brust­krebs ist eine kom­ple­xe Erkran­kung mit einer hohen Diver­si­tät der Pati­en­tin­nen. Die Her­aus­for­de­rung ist, einen Lebens­qua­li­täts­fra­ge­bo­gen aus­zu­wäh­len, der alle bedeut­sa­men Ver­än­de­run­gen durch die The­ra­pie in allen Sta­di­en sen­si­tiv genug erfasst, ohne gleich­zei­tig den Umfang des Fra­ge­bo­gens untaug­lich für die Pra­xis zu machen.40 Dem­entspre­chend ist die Aus­wahl geeig­ne­ter Mess­in­stru­men­te für die jewei­li­ge Fra­ge­stel­lung wichtig.

Vali­di­tät, Relia­bi­li­tät und Sen­si­ti­vi­tät der Mes­sung sind Güte­kri­te­ri­en für ein Mess­in­stru­ment und beschrei­ben die Qua­li­tät eines Fra­ge­bo­gens. Die Vali­di­tät gibt an, ob der Fra­ge­bo­gen die Eigen­schaf­ten misst, die er mes­sen soll. Sie wird häu­fig gemes­sen, indem der Fra­ge­bo­gen mit einem als „Gold­stan­dard” die­nen­den Fra­ge­bo­gen ver­gli­chen und die Kor­re­la­ti­on gemes­sen wird. Aller­dings steht nicht immer ein Gold­stan­dard zur Ver­fü­gung. Die Relia­bi­li­tät meint die Kon­sis­tenz oder Wie­der­hol­bar­keit der Mes­sung unter glei­chen Bedin­gun­gen. Sie wird häu­fig durch den Ver­gleich wie­der­hol­ter Mes­sun­gen bestimmt und als Kor­re­la­ti­ons­ko­ef­fi­zi­ent ange­ge­ben. Es kann auch die inter­ne Kon­sis­tenz gemes­sen wer­den, die angibt, ob die ein­zel­nen Items im Fra­ge­bo­gen letzt­lich das Glei­che mes­sen. Dies wird durch eine sta­tis­ti­sche Maß­zahl, Cron­bachs a, gemes­sen, die aus den paar­wei­sen Kor­re­la­tio­nen zwi­schen den ein­zel­nen Items gebil­det wird. Mit der Sen­si­ti­vi­tät des Fra­ge­bo­gens ist gemeint, dass sich kli­nisch wich­ti­ge Ver­än­de­run­gen im zeit­li­chen Ver­lauf im Mess­ergeb­nis wider­spie­geln.43 Gezeigt wer­den kann die Sen­si­ti­vi­tät über einen Ver­gleich mit bekann­ten Instru­men­ten oder im Ver­gleich mit zusätz­li­chen Fra­gen an die Pati­en­ten, die gezielt den Über­gangs­zu­stand mes­sen.44 Neben der Relia­bi­li­tät, der Vali­di­tät und der Sen­si­ti­vi­tät gegen­über rele­van­ten Ver­än­de­run­gen der Lebens­qua­li­tät auf­grund der Behand­lung, ist auch die Anwend­bar­keit im Kli­nik- bezie­hungs­wei­se Pra­xis­all­tag ein Güte­kri­te­ri­um für einen Fra­ge­bo­gen.45,46 Im Fal­le eines län­der­über­grei­fen­den Ein­sat­zes des Fra­ge­bo­gens ist auf eine rich­ti­ge und für die Pati­en­ten ver­ständ­li­che Über­set­zung zu ach­ten.40

Eine aktu­el­le sys­te­ma­ti­sche Über­sichts­ar­beit (SR) über SR zu HRQOL bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs von Mok­ha­tri-Hesa­ri et al. (2020)47 iden­ti­fi­zier­te 17 SR zu HRQOL-Mess­in­stru­men­ten für Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs im Zeit­raum zwi­schen 2008 und 2018. Ein SR von Ghis­lain et al. (2016)48 unter­such­te den Ein­satz von HRQOL-Mess­in­stru­men­ten in ran­do­mi­sier­ten kli­ni­schen Stu­di­en zur Behand­lung von Brust­krebs zwi­schen 2001 und 2014. Die am häu­figs­ten ver­wen­de­ten Fra­ge­bö­gen waren der „Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer Qua­li­ty of Life Core Ques­ti­on­n­aire 30-item“ (EORTC-QLQ-C30) in 46 %, der „Func­tion­al Assess­ment of Can­cer The­ra­py Ques­ti­on­n­aire for Breast Can­cer” (FACT‑B) in 40 %, die „Rot­ter­dam Sym­ptom Check­list“ in 8 % und der „Euro­QoL Five Dimen­si­on Sca­le“ in 4 % der ins­ge­samt 49 iden­ti­fi­zier­ten Stu­di­en. Die psy­cho­me­tri­schen Eigen­schaf­ten der ver­wen­de­ten Fra­ge­bö­gen wur­den in 37 der ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en ange­ge­ben, jedoch wur­den sie auch in den übri­gen Stu­di­en als aus­rei­chend bewer­tet.48

  • 1.3 Beschreibung der Technologie

Kom­ple­men­tä­re The­ra­pie­an­sät­ze, die den glei­chen evi­denz­ba­sier­ten Grund­sät­zen unter­lie­gen wie die Schul­me­di­zin, wer­den in der kon­ven­tio­nel­len Medi­zin nicht kate­go­risch aus­ge­schlos­sen. Die kom­ple­men­tä­re The­ra­pie unter­stützt die kon­ven­tio­nel­le Behand­lung und ersetzt die­se nicht. Seit eini­ger Zeit wird auch der Begriff inte­gra­ti­ve Medi­zin ver­wen­det. Witt et al. (2017)49 geben basie­rend auf einem Exper­ten­kon­sens fol­gen­de Defi­ni­ti­on einer inte­gra­ti­ven Onko­lo­gie: “Inte­gra­ti­ve onco­lo­gy is a pati­ent-cen­te­red, evi­dence-infor­med field of can­cer care that uti­li­zes mind and body prac­ti­ces, natu­ral pro­ducts, and/​or life­style modi­fi­ca­ti­ons from dif­fe­rent tra­di­ti­ons along­side con­ven­tio­nal can­cer tre­at­ments. Inte­gra­ti­ve onco­lo­gy aims to opti­mi­ze health, qua­li­ty of life, and cli­ni­cal out­co­mes across the can­cer care con­tin­u­üm and to empower peo­p­le to pre­vent can­cer and beco­me acti­ve par­ti­ci­pan­ts befo­re, during, and bey­ond can­cer tre­at­ment.” [„Inte­gra­ti­ve Onko­lo­gie ist ein pati­en­ten­zen­trier­ter, evi­denz­ba­sier­ter Bereich der Krebs­be­hand­lung, der neben kon­ven­tio­nel­len Krebs­the­ra­pien auch geis­ti­ge und kör­per­li­che Prak­ti­ken, Natur­pro­duk­te und/​oder Lebens­stil­mo­di­fi­ka­tio­nen aus ver­schie­de­nen Tra­di­tio­nen ein­setzt. Die inte­gra­ti­ve Onko­lo­gie zielt dar­auf ab, die Gesund­heit, die Lebens­qua­li­tät und die kli­ni­schen Ergeb­nis­se über das gesam­te Kon­ti­nu­um der Krebs­be­hand­lung zu opti­mie­ren und die Men­schen zu befä­hi­gen, Krebs vor­zu­beu­gen und akti­ve Teil­neh­mer vor, wäh­rend und nach der Krebs­be­hand­lung zu werden.”]

In der S3-Leit­li­nie zur Behand­lung von Brust­krebs ist fest­ge­hal­ten, dass Ärz­te ihre Pati­en­tin­nen auch zu kom­ple­men­tä­ren The­ra­pie­me­tho­den bera­ten sol­len, um die Selbst­ver­ant­wor­tung der Pati­en­tin­nen zu stär­ken, sie vor mög­li­chen unse­riö­sen Ange­bo­ten und Wech­sel- oder Neben­wir­kun­gen ver­schie­de­ner Prä­pa­ra­te zu schüt­zen. Zudem sol­len Betrof­fe­ne zur Eigen­in­itia­ti­ve moti­viert wer­den. Alter­na­ti­ve The­ra­pie­kon­zep­te, die eine kon­ven­tio­nel­le Behand­lung erset­zen, wer­den jedoch nicht unter­stützt.9, 13 Die AWMF hat im Novem­ber 2020 eine Kon­sul­ta­ti­ons­fas­sung einer S3-Leit­li­nie „Kom­ple­men­tär­me­di­zin in der Behand­lung von onko­lo­gi­schen Pati­en­tin­nen“ ver­öf­fent­licht. In die­ser Leit­li­nie „sol­len die wich­tigs­ten zur kom­ple­men­tä­ren und alter­na­ti­ven Medi­zin zäh­len­den Metho­den, Ver­fah­ren und Sub­stan­zen, die aktu­ell in Deutsch­land von Pati­en­ten genutzt wer­den bezie­hungs­wei­se ihnen ange­bo­ten wer­den, nach den Kri­te­ri­en der evi­denz­ba­sier­ten Medi­zin bewer­tet wer­den.“50 Dar­un­ter auch die Mis­tel­the­ra­pie. Die Leit­li­nie ist als Quer­schnitts­leit­li­nie kon­zi­piert, für genaue­re Infor­ma­tio­nen zu ein­zel­nen Krebs­ar­ten wird auf die organ­spe­zi­fi­schen Leit­li­ni­en verwiesen.

Im vor­lie­gen­den Bericht wird die zusätz­li­che Gabe von in Deutsch­land zuge­las­se­nen Mis­tel­ex­trak­ten bei der Behand­lung von Brust­krebs zusätz­lich zur Stan­dard­the­ra­pie unter­sucht. Der Mis­tel wer­den schon seit über 2000 Jah­ren hei­len­de Kräf­te nach­ge­sagt. Die ältes­te schrift­li­che Über­lie­fe­rung für die Ver­wen­dung der Mis­tel als Heil­pflan­ze stammt von Hip­po­kra­tes (460 bis 373 vor Chris­ti) und auch bei Hil­de­gard von Bin­gen (1098 bis 1179) wird die Mis­tel genannt. Die im euro­päi­schen Kul­tur­kreis behan­del­ten Indi­ka­tio­nen und Zwe­cke waren viel­sei­tig. Von Migrä­ne, Blu­tun­gen, Gicht, Arthro­se, Fie­ber, Wund­schmerz, Der­ma­to­sen, Epi­lep­sie bis hin zu Wurm­be­fall reich­ten die Ein­satz­ge­bie­te von Mis­teln. In der Krebs­the­ra­pie ein­ge­führt wur­de Vis­cum album 1920 von Rudolf Stei­ner, dem Begrün­der der Anthro­po­so­phie und der anthro­po­so­phi­schen Medi­zin, die die gale­ni­sche Medi­zin und die Homöo­pa­thie ver­eint.7, 51

  • 1.3.1 Botanik der Mistel

Ein­grup­piert wer­den Mis­teln in die Pflan­zen­gat­tung Vis­cum der Fami­lie der Mis­tel­ge­wäch­se, Lorant­haceae.52 Die weiß­beer­i­ge Mis­tel, Vis­cum album L, stammt aus Asi­en und Euro­pa und wird auch als euro­päi­sche Mis­tel bezeich­net. Sie ist ein immer­grü­ner Halb­schma­rot­zer mit led­ri­gen, gelb-grü­nen Blät­tern und weiß­li­chen Schein­bee­ren. Die Pho­to­syn­the­se erfolgt selbst­stän­dig durch die Mis­tel, aber Was­ser und Mine­ra­li­en wer­den dem Wirts­baum ent­nom­men. Unter­schie­den wird, je nach Wirts­baum, zwi­schen drei Unter­ar­ten: eine Art wächst aus­schließ­lich auf Laub­bäu­men, die zwei­te auf Kie­fern und Lär­chen und die drit­te nur auf Tan­nen.51

Als Arz­nei­pflan­ze kön­nen das Kraut (Visci albi her­ba) – in getrock­ne­ter Form oder frisch – oder die Blät­ter (Visci foli­um) ver­wen­det wer­den.51 Als „Kraut“ wer­den jün­ge­re Zwei­ge mit Blät­tern und Blü­ten bezeich­net, ver­ein­zelt auch mit Früch­ten.53

Gemei­ne Mis­tel, Via­com aibutn.

Abbil­dung 1: Mis­tel­pflan­ze54

A: Blü­te, b: Blät­ter, c: Stiel; d: Bee­re; e: Staub­beu­tel; f: Frucht­kno­ten55

  • 1.3.2 Inhaltsstoffe und Anwendung der Mistel

Die phar­ma­ko­lo­gisch akti­ven Sub­stan­zen mit der höchs­ten Kon­zen­tra­ti­on an Vis­cum album (je 0,1 %) sind Lek­ti­ne und Vis­co­to­xi­ne. Mistel­lek­ti­ne (Ml I bis III) sind Gly­ko­pro­te­ine, die die Fähig­keit besit­zen, mit spe­zi­fi­schen Zucker­mo­le­kü­len Bin­dun­gen ein­ge­hen zu kön­nen. Die Vis­co­to­xi­ne A, B und P bestehen aus je 46 Ami­no­säu­ren. In gerin­ge­rer Kon­zen­tra­ti­on sind Fla­vo­no­ide, Kaf­fee­säu­re­de­ri­va­te, Phe­nyl­pro­pa­ne, Polys­ac­cha­ri­de und Schleim­stof­fe ent­hal­ten. Sekun­där­stof­fe kön­nen die Wir­kung nach­weis­lich beein­flus­sen.51

Mis­tel­ex­trak­te wer­den aus defi­nier­ten Pflan­zen­tei­len, zum Bei­spiel Blatt­spros­sen und Mis­tel­bee­ren, in wäss­ri­ger Lösung fer­men­tiert (Zusatz von Milch­säu­re­bak­te­ri­en) oder unfer­men­tiert gewon­nen. Die Extrak­te wer­den ent­we­der nach homöo­pa­thi­schen, anthro­po­so­phi­schen oder phyo­the­ra­peu­ti­schen Ver­fah­ren her­ge­stellt. Eine aus­führ­li­che­re Über­sicht über die­se drei The­ra­pie­rich­tun­gen hin­sicht­lich der Her­stel­lung von Mis­tel­prä­pa­ra­ten fin­det sich in Lan­ge-Lind­berg et al. (2006).7 Bei der anthro­po­so­phi­schen Phar­ma­zie hängt die Indi­ka­ti­on vom Wirts­baum ab. Des­halb wer­den die Extrak­te getrennt nach Wirts­bäu­men auf­be­rei­tet. Die Wirts­bäu­me der für die Mis­tel­the­ra­pie ver­wen­de­ten Mis­tel­ex­trak­te sind in Tabel­le 4 „Ver­füg­ba­re Mis­tel­prä­pa­ra­te“ beschrieben.

Die genaue Zusam­men­set­zung der Inhalts­stof­fe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten ist stark abhän­gig vom Zeit­punkt der Ern­te, auf wel­chem Wirts­baum die Mis­tel gewach­sen ist, ob das Kraut, die Früch­te oder die gan­ze Pflan­ze ver­wen­det wur­den und nach wel­chen Prin­zi­pi­en die Her­stel­lung ver­lau­fen ist. Daher kön­nen sich Mis­tel­prä­pa­ra­te erheb­lich von­ein­an­der unter­schei­den und wer­den abhän­gig von der Loka­li­sa­ti­on der Tumor­er­kran­kung in Dosis und Kon­zen­tra­ti­on dem Anwen­dungs­ge­biet ange­passt. Dabei ori­en­tiert sich die Dosie­rung häu­fig an der indi­vi­du­el­len Reak­ti­on der Pati­en­tin, z. B. an der Rötung um die Ein­stich­stel­le.56 Bei auf Mistel­lek­tin nor­mier­ten Prä­pa­ra­ten bleibt die Dosie­rung im Nor­mal­fall kon­stant. Mis­tel­ex­trak­te wer­den in der Regel sub­ku­tan inji­ziert, jedoch auch intra­ve­nös, per­itu­mo­ral (um das Tumor­ge­we­be) oder intra­pleu­ral (in das Brust­fell). Je nach Art der Extrak­te vari­ie­ren die Behand­lungs­sche­ma­ta und wei­sen kon­stan­te sowie varia­ble Dosie­run­gen auf. Meis­tens wer­den sub­ku­ta­ne Injek­tio­nen zwei- bis drei­mal wöchent­lich gege­ben. Die Behand­lungs­dau­er kann sehr stark vari­ie­ren zwi­schen ein­ma­li­gen Appli­ka­tio­nen, Mona­ten und Jah­ren.8, 57, 58

  • 1.3.3 Wirkmechanismen der Mistelinhaltsstoffe

In der The­ra­pie von Krebs­er­kran­kun­gen rele­van­te Wir­kun­gen zu Visci alba her­bi (Mis­tel­kraut) sind laut der Mono­gra­fie phy­to­the­ra­peu­ti­scher Arz­nei­mit­tel59 eine unspe­zi­fisch immun­sti­mu­lie­ren­de Wir­kung und eine zyto­sta­ti­sche Wir­kung, die im Tier­ver­such erreicht wer­den konn­te, ange­ge­ben.60 Die Wirk­wei­se scheint von der Kon­zen­tra­ti­on abzu­hän­gen. Wäh­rend bei nied­ri­ger Kon­zen­tra­ti­on von Lek­ti­nen und Vis­co­to­xi­nen nur das Immun­sys­tem ange­regt wer­den konn­te, zeig­te sich bei höhe­ren Kon­zen­tra­tio­nen auch die zell­schä­di­gen­de Wir­kung auf Tumor­zel­len.51 Die Mistel­lek­ti­ne wir­ken bei in-vitro-Ver­su­chen mit Krebs­zel­len zyto­sta­tisch, indem sie den Zell­tod (Apo­pto­se) der Tumor­zel­len ein­lei­ten und sie ver­stär­ken mög­li­cher­wei­se die Wir­kung der Zyto­sta­ti­ka. Auch Vis­co­to­xi­ne wir­ken in vitro zyto­sta­tisch. Mis­tel­ex­trak­te indu­zie­ren nach­weis­lich in vitro und in vivo die Pro­duk­ti­on von Zyto­ki­nen und akti­vie­ren Lym­pho­zy­ten, Gra­nu­lo­zy­ten und Pha­go­zy­ten und sti­mu­lie­ren so das Immun­sys­tem.8, 58 Ob dies zu kli­nisch rele­van­ten Ver­bes­se­run­gen führt, ist in kli­ni­schen Stu­di­en nachzuweisen.

  • 1.3.4 in Deutschland erhältliche Mistelpräparate

Auf dem deut­schen Markt wer­den Mis­tel­prä­pa­ra­te ver­schie­de­ner Her­stel­ler pro­du­ziert und ver­trie­ben. Dies sind: ABNOBA® GmbH, Helix­or® Heil­mit­tel GmbH, Isca­dor® AG, WALA® Heil­mit­tel GmbH und MEDA® Phar­ma. Die meis­ten Pro­duk­te fol­gen den Prin­zi­pi­en der anthro­po­so­phi­schen Medi­zin. Zu den anthro­po­so­phi­schen Prä­pa­ra­ten gehö­ren abno­ba­VIS­CUM®, Helix­or®, Isca­dor®, Iscu­cin®. Ein Phy­to­phar­ma­kon ist Lek­ti­nol®. Bei die­sem ist der Lek­tin­ge­halt stan­dar­di­siert.8 Anthro­po­so­phi­sche Mis­tel­prä­pa­ra­te unter­schei­den nach dem Wirts­baum der Mis­tel, Phy­to­phar­ma­ka nicht.

Die Pro­duk­te Cefa­lek­tin®, Eurix­or® und Isor­el® sind nicht mehr auf dem Markt erhält­lich. Die meis­ten in Deutsch­land im Han­del erhält­li­chen Mis­tel­prä­pa­ra­te zur Tumor­be­hand­lung sind in der Roten Lis­te® unter der Kate­go­rie der Zyto­sta­ti­ka, in der Unter­grup­pe „Pflanz­li­che Zyto­sta­ti­ka’ (ATC-Kodie­rung 86.1.1.A.1.1.) auf­ge­führt.37 Die Rote Lis­te ist nicht zwin­gend voll­stän­dig, da phar­ma­zeu­ti­sche Her­stel­ler ihre Pro­duk­te frei­wil­lig gegen ein Ent­gelt ein­stel­len las­sen kön­nen.37 Die Prä­pa­ra­te sind frei zugäng­lich, da sie zwar apotheken‑, aber nicht rezept­pflich­tig sind.8

Tabel­le 4: Ver­füg­ba­re Mis­tel­prä­pa­ra­te37

Prä­pa­rat

Her­stel­ler

Wirts bäu­me (+ Zusatz bei Iscador®)

Her­stel­lung;

Art der Anwendung

The­ra­pie­rich­tung (gemäß Beipackzettel)

Anwen­dungs­ge­bie­te laut Her­stel­ler (Bei­pack­zet­tel)

Abno­ba

VISCUM®

ABNOBA®

GmbH

A, Ac, Am, B, C, F, M, P, Qu

Press­saft aus Mistelkraut;

Injek­ti­ons­lö­sung

Anthro­po­so­phi­kon

Anwen­dungs­ge­bie­te gemäß der anthro­po­so­phi­schen Men­schen- und Naturerkenntnis.

Dazu gehö­ren:

Bei Erwach­se­nen: Anre­gung von Form- und Inte­gra­ti­ons­kräf­ten zur Auf­lö­sung und Wie­der­ein­glie­de­rung ver­selb­stän­dig­ter Wachs­tums­pro­zes­se, z. B.:

  • - bei bös­ar­ti­gen Geschwulstkrankheiten,

auch mit beglei­ten­den Stö­run­gen der blut­bil­den­den Organe

  • - Rezi­div­pro­phy­la­xe nach Geschwulstoperationen

  • - bei defi­nier­ten Präkanzerösen

  • - bei gut­ar­ti­gen Geschwulstkrankheiten

Helix­or®

Helix­or®

Heil­mit­tel

GmbH

A, M, P

Mis­tel­kraut­ex­trakt, wäss­ri­ger Auszug;

Injek­ti­ons­lö­sung

Anthro­po­so­phi­kon

Gemäß der anthro­po­so­phi­schen Men­schen- und Natur­er­kennt­nis; Anwen­dung bei Erwach­se­nen zur Anre­gung von Form- und Inte­gra­ti­ons­kräf­ten zur Auf­lö­sung und Weder­ein­glie­de­rung ver­selb­stän­dig­ter Wachs­tums­pro­zes­se, z. B.:

  • - bei bös­ar­ti­gen Geschwulstkrankheiten

auch mit beglei­ten­den Stö­run­gen der blut­bil­den­den Organe

  • - bei gut­ar­ti­gen Geschwulstkrankheiten

  • - bei defi­nier­ten Präkanzerösen

  • - zur Rezi­div­pro­phy­la­xe nach Geschwulstoperationen.

Isca­dor®

Isca­dor AG

M M spe­zi­al Qu Qu spe­zi­al M + Arg. carb. M + Mala­chit D4 M + Hydr. sulf. P + Hydr. sulf. Qu + Arg. carb. Qu + Mala­chit D4 Qu + Hydr. sulf. U + Hydr. sulf.

Fer­men­tier­ter nati­ver Flüs­sig­ex­trakt aus den fri­schen Blät­tern, Spros­sen, Knos­pen und Beeren;

Injek­ti­ons­lö­sung

Anthro­po­so­phi­kon

Gemäß der anthro­po­so­phi­schen Men­schen- und Natur­er­kennt­nis; Anwen­dung bei Erwach­se­nen zur Anre­gung von Form- und Inte­gra­ti­ons­kräf­ten zur Auf­lö­sung und Weder­ein­glie­de­rung ver­selb­stän­dig­ter Wachs­tums­pro­zes­se, z. B.

  • - bei bös­ar­ti­gen Geschwulst­krank­hei­ten, auch mit beglei­ten­den Stö­run­gen der blut­bil­den­den Organe

  • - bei gut­ar­ti­gen Geschwulstkrankheiten

  • - bei defi­nier­ten Präkanzerösen

  • - zur Rezi­div­pro­phy­la­xe nach Geschwulstoperationen.

Tabel­le 4 – Fortsetzung

Iscu­cin® WALA

Heil­mit­tel

GmbH

A, C, M, P, Po, Qu, Extrakt, jeweils aus der        Anthro­po­so­phi­kon Gemäß der anthro­po­so­phi­schen Men­schen- und Naturerkenntnis;

S, T                gan­zen Pflan­ze;                                  Anwen­dung bei Erwach­se­nen zur Anre­gung von Form-und

Injek­ti­ons­lö­sung                                      Inte­gra­ti­ons­kräf­ten zur Auf­lö­sung und Wiedereingliederung

ver­selb­stän­dig­ter Wachs­tums­pro­zes­se, z. B.:

  • - bei bös­ar­ti­gen Geschwulst­krank­hei­ten, auch mit beglei­ten­den Stö­run­gen der blut­bil­den­den Organe

  • - bei gut­ar­ti­gen Geschwulstkrankheiten

  • - bei defi­nier­ten Präkanzerösen

  • - Rezi­div­pro­phy­la­xe nach Geschwulstoperationen

  • - bei chro­nisch-ent­zünd­li­chen, grenz­über­schrei­ten­den Erkran­kun­gen (z. B. Mor­bus Crohn, chro­ni­sche Gelenkerkrankungen)

Lek­ti­nol® MEDA

Phar­ma

Kei­ne                Mis­tel­kraut­ex­trakt;            Phy­to­phar­ma­kon     Unter­stüt­zend bei all­ge­mei­nen Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung der

Unter­schei­dung nach Injek­ti­ons­lö­sung                                    Lebens­qua­li­tät bei Brust­krebs wäh­rend und nach der

Wirts­bäu­men                                                      Chemotherapie

A = Abies (Tan­ne). Ac = Acer (Ahorn). Am = Amyg­da­lus (Man­del­baum). B = Betul­la (Bir­ke). C = Cra­tae­gus (Weiß­dorn). F = Fra­xi­nus (Esche). M = Malus (Apfel­baum). P = Pinus (Kie­fer). Po = Popu­lus (Pap­pel). Qu = Quer­cus (Eiche). S = Salix (Wei­de). T = Tilia (Lin­de). U = Ulmus (Ulme). Arg. carb. = Argen­tum car­bo­ni­cum D4. Hydr. sulf. = Hyd­ra­gyrum sul­fu­ricum D4.

  • 1.3.5 Regulatorischer Rahmen der Misteitherapie bei Brustkrebs in Deutschland

Das Sozi­al­ge­setz­buch (SGB) V stellt in § 2 fest, dass Kran­ken­kas­sen den Ver­si­cher­ten die im drit­ten Kapi­tel genann­ten Leis­tun­gen unter Beach­tung des Wirt­schaft­lich­keits­ge­bots (§ 12 SGB V) zur Ver­fü­gung stel­len, wobei in Satz 2 spe­zi­ell dar­auf hin­ge­wie­sen wird, dass Behand­lungs­me­tho­den, Arz­nei- und Heil­mit­tel der beson­de­ren The­ra­pie­rich­tun­gen davon nicht aus­ge­schlos­sen sind.

Hin­sicht­lich anthro­po­so­phi­scher und homöo­pa­thi­scher Arz­nei­mit­tel, wie etwa der Mis­tel­prä­pa­ra­te, kommt § 34 SGB V zur Anwen­dung, der in Satz 2 bestimmt, dass der Gemein­sa­me Bun­des­aus­schuss (G‑BA) in den Richt­li­ni­en nach § 92 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 fest­legt, wel­che nicht-ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Arz­nei­mit­tel, die bei der Behand­lung schwer­wie­gen­der Erkran­kun­gen als The­ra­pie­stan­dard gel­ten, zur Anwen­dung bei die­sen Erkran­kun­gen mit Begrün­dung vom Ver­trags­arzt aus­nahms­wei­se ver­ord­net wer­den kön­nen. Danach ist gera­de bei der Beur­tei­lung von anthro­po­so­phi­schen und homöo­pa­thi­schen Arz­nei­mit­teln im Sin­ne der beson­de­ren The­ra­pie­rich­tun­gen deren beson­de­re Wir­kungs­wei­se Rech­nung zu tra­gen (§ 34 Abs. 3 SGB V).

Basie­rend auf die­ser gesetz­li­chen Grund­la­ge des SGB V erließ der G‑BA die Richt­li­nie über die Ver­ord­nung von Arz­nei­mit­teln in der ver­trags­ärzt­li­chen Ver­sor­gung (Arz­nei­mit­tel-Richt­li­nie/AM-RL).

Abschnitt F die­ser RL behan­delt Ver­ord­nungs­aus­schlüs­se in der Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung durch Gesetz und bezieht sich in § 12 auf apo­the­ken­pflich­ti­ge, aber nicht ver­schrei­bungs­pflich­ti­ge Arz­nei­mit­tel gemäß § 34 Abs. 1 Satz 2 SGB V. Grund­sätz­lich wer­den damit nicht-ver­schrei­bungs­pflich­ti­ge Arz­nei­mit­tel aus dem Leis­tungs­ka­ta­log der GKV aus­ge­schlos­sen, es sei denn die Prä­pa­ra­te gel­ten bei der Behand­lung schwer­wie­gen­der Erkran­kun­gen als The­ra­pie­stan­dard (vgl. § 12 Abs. 2 AM-RL). Schwer­wie­gen­de Krank­hei­ten wer­den dabei wie folgt defi­niert (vgl. § 12 Abs. 3 AM-RL): „[…] Eine Krank­heit ist schwer­wie­gend, wenn sie lebens­be­droh­lich ist, oder wenn sie auf­grund der Schwe­re der durch sie ver­ur­sach­ten Gesund­heits­stö­rung die Lebens­qua­li­tät auf Dau­er nach­hal­tig beeinträchtigt.“

Eine voll­um­fäng­li­che Lis­te schwer­wie­gen­der Erkran­kun­gen und Stan­dard­the­ra­peu­ti­ka zu deren Behand­lung wer­den in Anla­ge I zur AM-RL auf­ge­führt. Anla­ge I zum Abschnitt F der AM-RL beinhal­tet dem­nach die zuge­las­se­nen Aus­nah­men zum gesetz­li­chen Ver­ord­nungs­aus­schluss (soge­nann­te over-the-coun­ter (OTC)-Übersicht). Für die in Anla­ge I auf­ge­führ­ten Indi­ka­ti­ons­ge­bie­te kann der behan­deln­de Arzt bei schwer­wie­gen­den Erkran­kun­gen auch Arz­nei­mit­tel der Anthro­po­so­phie und Homöo­pa­thie ver­ord­nen, sofern die Anwen­dung die­ser Arz­nei­mit­tel für die­se Indi­ka­ti­ons­ge­bie­te und Anwen­dungs­vor­aus­set­zun­gen nach dem Erkennt­nis­stand als The­ra­pie­stan­dard in der jewei­li­gen The­ra­pie­rich­tung ange­zeigt ist. Der behan­deln­de Arzt hat zur Begrün­dung der Ver­ord­nung die zugrun­de­lie­gen­de Dia­gno­se in der Pati­en­ten­do­ku­men­ta­ti­on auf­zu­zeich­nen (vgl. § 12 Abs. 6 AM-RL).

Hin­sicht­lich der Mis­tel­the­ra­pie hält Anla­ge I zur AM-RL in Zif­fer 32 fest, dass Mis­tel­prä­pa­ra­te als Stan­dard­the­ra­peu­ti­ka zur Behand­lung schwer­wie­gen­der Erkran­kun­gen ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Kon­kret führt Zif­fer 32 aus: „Mis­tel-Prä­pa­ra­te, par­en­te­ral, auf Mistel­lek­tin nor­miert, nur in der pal­lia­ti­ven The­ra­pie von mali­gnen Tumo­ren zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät.“ Folg­lich wird die Mis­tel­the­ra­pie als The­ra­pie­stan­dard im Sin­ne des in Zif­fer 32 ange­ge­be­nen Indi­ka­ti­ons­ge­bie­tes, näm­lich mali­gnen Erkran­kun­gen und der gefor­der­ten Anwen­dungs­vor­aus­set­zung, der pal­lia­ti­ven The­ra­pie anerkannt.

Zusam­men­fas­send kann fest­ge­hal­ten wer­den, dass rezept­freie homöo­pa­thi­sche und anthro­po­so­phi­sche Arz­nei­mit­tel im Sin­ne der Mis­tel­the­ra­pie, beschränkt auf die in der AM-RL (Anla­ge I, OTC-Über­sicht) des G‑BA ange­ge­be­nen Indi­ka­ti­ons­ge­bie­te und Anwen­dungs­vor­aus­set­zun­gen ver­ord­nungs­fä­hig sind.

Die damit geschaf­fe­nen Vor­aus­set­zun­gen für eine Ver­ord­nungs­fä­hig­keit von Mis­tel­prä­pa­ra­ten, näm­lich Indi­ka­ti­ons­ge­biet und Anwen­dungs­vor­aus­set­zung (ent­spre­chen­de The­ra­pie­zie­le) sind das Ergeb­nis einer kon­kret geführ­ten recht­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung dar­über, ob sich die Gleich­stel­lung nur auf die Erkran­kung – in die­sem Fall „mali­gne Tumo­ren” – bezieht, oder ob damit auch das The­ra­pie­ziel „in der pal­lia­ti­ven The­ra­pie […] zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät” umfasst sei. Befür­wor­ter der anthro­po­so­phi­schen The­ra­pie­rich­tung ver­tra­ten die Rechts­auf­fas­sung, die Bezug­nah­me umfas­se nur die Vor­aus­set­zung des Vor­lie­gens der schwer­wie­gen­den Erkran­kung „mali­gne Tumo­ren”, sodass Mis­tel­prä­pa­ra­te auch für die kura­ti­ve, adju­van­te The­ra­pie mali­gner Tumo­ren ver­ord­net wer­den dürfe.

Der G‑BA sah dies als Fehl­in­ter­pre­ta­ti­on sei­ner Rege­lung an und beschloss des­halb im Dezem­ber 2004, im Anschluss an das Wort „Indi­ka­ti­ons­ge­bie­te” zur Klar­stel­lung den Pas­sus „und Anwen­dungs­vor­aus­set­zun­gen” ein­zu­fü­gen (hin­sicht­lich des dar­aus resul­tie­ren­den Rechts­streits zwi­schen G‑BA und BMG sei auf das Urteil B 6 KA 25/​10 R des sechs­ten Senats des Bun­des­so­zi­al­ge­richts (BSG) (2011) und Steb­ner F.A. (2011)61 verwiesen).

In der aktu­ells­ten Ent­schei­dung des BSG hin­sicht­lich der Anwen­dung von Mis­tel­prä­pa­ra­ten (B 1 KR 30/​15 R vom 15.Dezember 2015) stellt das Gericht erneut fest, dass Kran­ken­ver­si­cher­te kei­nen Anspruch auf Ver­sor­gung mit dem apo­the­ken- und nicht ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen anthro­po­so­phi­schen Arz­nei­mit­tel Isca­dor® M (Mis­tel­prä­pa­rat) zur adju­van­ten Behand­lung mali­gner Tumo­re haben. Viel­mehr hat der G‑BA Mis­tel­prä­pa­ra­te aus­schließ­lich beschränkt auf den Ein­satz in der pal­lia­ti­ven The­ra­pie in die Lis­te der ver­ord­nungs­fä­hi­gen nicht ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Arz­nei­mit­tel auf­ge­nom­men. Die Anwen­dungs­be­schrän­kung „in der pal­lia­ti­ven The­ra­pie“ gilt auch für Arz­nei­mit­tel der beson­de­ren The­ra­pie­rich­tun­gen. Des Wei­te­ren führt das BSG aus, dass der G‑BA demo­kra­tisch legi­ti­miert ist, durch Richt­li­ni­en fest­zu­le­gen, wel­che nicht-ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Arz­nei­mit­tel aus­nahms­wei­se zu Las­ten der GKV ver­ord­net wer­den können.

Gege­ben die­ses regu­la­to­ri­schen Rah­mens und der dar­aus resul­tie­ren­den sozi­al­ge­richt­li­chen Recht­spre­chung lässt sich fest­hal­ten, dass Mis­tel­prä­pa­ra­te bei mali­gnen Erkran­kun­gen zur pal­lia­ti­ven The­ra­pie ver­ord­nungs- und damit auch erstat­tungs­fä­hig sind. Mit ande­ren Wor­ten müs­sen Kran­ken­kas­sen nur pal­lia­tiv ein­ge­setz­te anthro­po­so­phi­sche Mis­tel­prä­pa­ra­te bezahlen.

  • 1.3.6 Inanspruchnahme

Zusätz­lich zu schul­me­di­zi­nisch indi­zier­ten Behand­lungs­stra­te­gien wie der Bestrah­lung, Hor­mon- oder Che­mo­the­ra­pie neh­men vie­le Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs nicht-kon­ven­tio­nel­le, kom­ple­men­tä­re, inte­gra­ti­ve oder alter­na­ti­ve Behand­lungs­me­tho­den in Anspruch. Da die Begrif­fe nicht klar defi­niert sind und die weit­ver­brei­te­te Abkür­zung „KAM“ den Bereich der alter­na­ti­ven Medi­zin beinhal­tet, der jedoch nicht Gegen­stand die­ses HTA-Berichts ist, wird in die­sem Bericht „KIM“ als Abkür­zung für kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Ver­fah­ren ver­wen­det. Unter den Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ist die Inan­spruch­nah­me von KIM hoch und liegt im Rah­men der „inte­gra­ti­ven Onko­lo­gie“ bei 50 bis 90 %.9, 62, 63 Ein neue­res SR zur Inan­spruch­nah­me von KAM durch Pati­en­ten und Pati­en­tin­nen mit Krebs­er­kran­kun­gen fand neun Stu­di­en für Deutsch­land, die zwi­schen 2010 und 2018 publi­ziert wur­den. Hier betrug die durch­schnitt­li­che Inan­spruch­nah­me 41,1 % (95 %-KI: 28,5 bis 53,7 %; Spann­brei­te 18 bis 63 %; KI = Kon­fi­denz­in­ter­vall).64 Aus der Sicht von behan­deln­den Per­so­nen unter­schei­det sich die Hal­tung zu KIM erheb­lich, denn nur cir­ca die Hälf­te der Ärz­te bie­tet KIM-Leis­tun­gen an, vor allem des­we­gen, weil häu­fig das Wis­sen zu KIM-Metho­den auf­grund man­geln­der wis­sen­schaft­li­cher Evi­denz zu Wirk­sam­keit und Sicher­heit des KIM-Ver­fah­rens fehlt.63, 65 Dar­aus erklärt sich die von vie­len Pati­en­tin­nen wahr­ge­nom­me­ne Lücke zwi­schen Inter­es­se an KIM und tat­säch­lich erfolg­ter Bera­tung zu KIM durch die behan­deln­den Per­so­nen.66

Die Mis­tel­the­ra­pie nimmt vor allem im deutsch­spra­chi­gen Raum (ins­be­son­de­re Deutsch­land und Schweiz) einen hohen Stel­len­wert bei der inte­gra­ti­ven Behand­lung von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ein, der sich deut­lich von der Inan­spruch­nah­me von Mis­tel­ex­trak­ten in ande­ren euro­päi­schen Län­dern unter­schei­det. Eine Über­sichts­ar­beit zur Ver­wen­dung von KIM in Euro­pa (Bel­gi­en, Eng­land, Grie­chen­land, Island, Isra­el, Ita­li­en, Schott­land, Ser­bi­en, Spa­ni­en, Schweiz, Tsche­chi­en und der Tür­kei) zeigt, dass unge­fähr 45 % der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs KIM ver­wen­den.67 Davon nimmt die Grup­pe der pflanz­li­chen Medi­zin den mit Abstand größ­ten Teil ein, mit 46 % der kom­ple­men­tär ver­wen­de­ten Medi­ka­men­te. Die Grup­pe der pflanz­li­chen Medi­zin ist jedoch sehr divers. Im euro­pa­wei­ten Durch­schnitt liegt die Mis­tel­the­ra­pie in der genann­ten Über­sichts­ar­beit bei einem Anteil von 5,4% der ver­wen­de­ten Heil­kräu­ter. In ein­zel­nen Län­dern, wie Schott­land68 und der Tür­kei69, liegt der Anteil deut­lich dar­un­ter, bei 3 bis 5 % der KIM.

Um die beson­de­re Stel­lung der Mis­tel­the­ra­pie im deutsch­spra­chi­gen Raum ange­mes­sen wie­der­zu­ge­ben, wer­den Infor­ma­tio­nen zur Inan­spruch­nah­me, zu sozio­kul­tu­rel­len und pati­en­ten­re­le­van­ten Aspek­ten und zu Kos­ten aus volks­wirt­schaft­li­cher Per­spek­ti­ve auf Evi­denz aus dem deutsch­spra­chi­gen Raum eingegrenzt.

Die Nach­fra­ge und Ver­wen­dung von Mis­tel­prä­pa­ra­ten und ande­ren KIM-The­ra­pien und die damit ver­bun­de­nen Erwar­tun­gen sind auch Gegen­stand der Domä­ne der Pati­en­ten- und der sozia­len Aspek­te. Die Ergeb­nis­se der sys­te­ma­ti­schen Lite­ra­tur­su­che zu die­ser Fra­ge­stel­lung wer­den dort sowohl aus der Per­spek­ti­ve der Pati­en­tin­nen als auch aus der der Ärz­tin­nen und Ärz­te berich­tet (sie­he Abschnitt 5.3.7.1). In der ambu­lan­ten Ver­sor­gung sind Mis­tel­prä­pa­ra­te die am häu­figs­ten ver­ord­ne­ten Prä­pa­ra­te zur Behand­lung von Krebs­er­kran­kun­gen. Hier muss jedoch berück­sich­tigt wer­den, dass die meis­ten Zyto­sta­ti­ka inner­halb des sta­tio­nä­ren Sek­tors ver­ord­net und des­halb nicht im Ver­ord­nungs­re­port erfasst werden.

Die Ver­ord­nungs- bezie­hungs­wei­se Ver­kaufs­zah­len von Mis­tel­prä­pa­ra­ten spie­geln die Vor­lie­be der deut­schen Bevöl­ke­rung für die kom­ple­men­tä­re Medi­zin wider. 2015 betrug die Zahl der ver­ord­ne­ten Tages­do­sen (DDD: defi­nier­te Tages­do­sis pro Tag) 3,6 Mil­lio­nen Dosen. Die Inan­spruch­nah­me von Mis­tel­ex­trak­ten hat jedoch in den ver­gan­ge­nen Jah­ren abge­nom­men. Die gän­gi­gen Arz­nei­mit­tel mit den Mar­ken­na­men Helix­or®, Isca­dor®, Lek­ti­nol® und abno­ba­VIS­CUM® hat­ten 2015 ins­ge­samt einen Umsatz­rück­gang von 8,7 % im Ver­gleich zum Vor­jahr zu ver­zeich­nen. Auf dem Höchst­stand waren die Ver­ord­nun­gen von Mis­tel­prä­pa­ra­ten 1999. Seit­dem nimmt die Ver­ord­nungs­zahl ins­ge­samt ab. Die Brut­to­kos­ten pro Tages­do­sis für die Mis­tel­the­ra­pie lie­gen laut Arz­nei­mit­tel­ver­ord­nungs­re­port 2016 im Jahr 2015 bei unge­fähr drei Euro.70

  • 1.4 Hintergrund zur Bewertung von Patienten- und sozialen

    Aspek­ten

    Eine sys­te­ma­ti­sche Unter­su­chung der Pati­en­ten­sicht und sozia­le Aspek­te wer­den der­zeit noch sel­ten expli­zit und aus­führ­lich in HTA-Berich­ten durch­ge­führt. In die Hin­ter­grün­de, die eine sol­che Bewer­tungs­di­men­si­on gene­rell als ange­mes­sen erschei­nen las­sen, wird hier kurz ein­ge­führt. Die­se Ein­füh­rung basiert auf dem HTA Core Model® des Euro­pean net­work for Health Tech­no­lo­gy Assess­ment (EUnetH­TA). Das HTA Core Model® ist ein metho­di­sches Rah­men­ge­rüst für die Pro­duk­ti­on von HTA-Berich­ten, das von EUnetH­TA ent­wi­ckelt wur­de, um eine gemein­sa­me Pro­duk­ti­on von HTA-Berich­ten und den Aus­tausch von HTA-Infor­ma­tio­nen zwi­schen HTA-Orga­ni­sa­tio­nen in Euro­pa zu erleich­tern. Die­ses fasst Grün­de für die Rele­vanz der sozia­len Domä­ne („pati­ents and social aspects“), rele­van­te For­schungs­fra­gen und die Metho­dik zu ihrer Bear­bei­tung zusam­men.71

Die Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve auf die Erkran­kung und die zu bewer­ten­de Tech­no­lo­gie lie­fert wich­ti­ge Ein­sich­ten, wel­che Aus­wir­kun­gen eine Tech­no­lo­gie auf das All­tags­le­ben haben kann. Nur die Pati­en­tin selbst, und even­tu­ell auch betreu­en­de Per­so­nen, kön­nen Aus­kunft über Erfah­rungs­wer­te und zum sub­jek­ti­ven Erle­ben der Erkran­kung geben. Das Wis­sen von Betrof­fe­nen zum Ver­lauf der Brust­krebs­er­kran­kung und den Ein­satz der Gesund­heits­tech­no­lo­gie sind eine wich­ti­ge Quel­le für die Bewer­tung der Eigen­schaf­ten und der Nütz­lich­keit der Mis­tel­the­ra­pie.71 Die Anwen­dung der Gesund­heits­tech­no­lo­gie kann neben einem mög­li­chen Nut­zen auch eine Belas­tung für die Pati­en­ten dar­stel­len, wie es bei­spiels­wei­se bei der Che­mo­the­ra­pie der Fall ist. Die Mis­tel­the­ra­pie kann mög­li­cher­wei­se die Funk­ti­ons­fä­hig­keit der Pati­en­tin mit Brust­krebs in ver­schie­de­nen Lebens­be­rei­chen beein­flus­sen. Auch weni­ger beach­te­te Fak­to­ren wie eine Dis­kri­mi­nie­rung durch Krank­heit und The­ra­pie sol­len von der Domä­ne abge­bil­det und in Betracht gezo­gen wer­den, um eine Stär­kung („empower­ment“) der Pati­en­tin­nen im Ver­sor­gungs­all­tag wei­ter in den Fokus der The­ra­pie­pla­nung zu stellen.

Eine Gesund­heits­tech­no­lo­gie wirkt nicht iso­liert, son­dern um befrie­di­gen­de Ergeb­nis­se zu erzie­len, muss die Pati­en­tin in der Regel eige­ne Res­sour­cen, die z. B. kör­per­li­cher, psy­chi­scher oder finan­zi­el­ler Natur sein kön­nen, für ihre täg­li­chen Lebens­ak­ti­vi­tä­ten her­an­zie­hen kön­nen.71 Auch die sozia­le Unter­stüt­zung durch Fami­lie und Freun­de ist ein wich­ti­ger Fak­tor bei der täg­li­chen Lebensführung.

Der Ein­satz der Mis­tel­the­ra­pie kann Ver­än­de­run­gen bei der Pati­en­tin bewir­ken, sowohl posi­ti­ve als auch nega­ti­ve. Pati­en­ten kön­nen einer Tech­no­lo­gie und den Aus­wir­kun­gen ihrer Nut­zung ver­schie­de­ne Bedeu­tung zumes­sen. Bei einer umfas­sen­den Bewer­tung von Gesund­heits­tech­no­lo­gien soll­te des­halb auch die Pati­en­ten­sicht zur Krank­heit, der zu bewer­ten­den Tech­no­lo­gie und die sozia­len Bezie­hun­gen zwi­schen dem Pati­en­ten und, im Kon­text sei­ner Gesund­heit, wich­ti­gen Per­so­nen oder Grup­pen betrach­tet wer­den. Hier­bei ist die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Arzt und Pati­ent beson­ders wich­tig, da sie die Basis für infor­mier­te The­ra­pie­ent­schei­dun­gen ist. Dar­über hin­aus kann es sinn­voll sein, zu unter­su­chen, ob bestimm­te sozia­le Grup­pen für die Mis­tel­the­ra­pie beson­ders rele­vant erschei­nen oder ob der Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie für man­che Grup­pen erschwert ist. Die Wahr­neh­mung und Inan­spruch­nah­me der Behand­lung ist sowohl aus Pati­en­ten­sicht von Inter­es­se als auch aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fachpersonals.

Da die Mis­tel­the­ra­pie ein kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sches Ver­fah­ren ist, kann die Ein­stel­lung zu sol­chen Ver­fah­ren bei den Pati­en­tin­nen stark vari­ie­ren und die The­ra­pie­ent­schei­dung beein­flus­sen. Bei­spiels­wei­se wäre zu erwar­ten, dass Befür­wor­te­rin­nen der anthro­po­so­phi­schen Medi­zin bereit­wil­li­ger zur Mis­tel­the­ra­pie grei­fen als Pati­en­tin­nen mit ande­ren Ein­stel­lun­gen. In Abhän­gig­keit von den Ergeb­nis­sen der Bewer­tung der Wirk­sam­keit und Sicher­heit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie, könn­te dies Bera­tungs­be­darf nach sich zie­hen, sodass die Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on dar­auf aus­ge­rich­tet sein müss­te, ent­we­der zu hohe Erwar­tun­gen zu dämp­fen oder eine unge­recht­fer­tig­te Abwehr­hal­tung zu ent­kräf­ten. Hier wäre von Inter­es­se, wel­che Infor­ma­tio­nen zur Mis­tel­the­ra­pie Pati­en­tin­nen zur Ver­fü­gung ste­hen und ob sie damit zufrie­den sind.

Inner­halb der Ärz­te­schaft gibt es eben­falls unter­schied­li­che Ein­stel­lun­gen gegen­über der anthro­po­so­phi­schen Medi­zin und KIM-Ver­fah­ren wie der Mis­tel­the­ra­pie. Die­se Ein­stel­lun­gen der behan­deln­den Per­so­nen und deren Aus­wir­kung auf die Arzt-Pati­en­tin­nen-Bezie­hung sowie Infor­ma­tio­nen dar­über, war­um Ärz­te die Mis­tel­the­ra­pie befür­wor­ten oder ableh­nen, sind ein wich­ti­ger Teil der sozia­len Aspek­te in Bezug auf die Infor­ma­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on der The­ra­pie­op­ti­on an poten­zi­el­le Patientinnen.

  • 1.5 Ethischer Hintergrund

  • 1.5.1 Ethik im Gesundheitswesen

Ethik ist eine ursprüng­lich phi­lo­so­phi­sche und theo­lo­gi­sche Teil­dis­zi­plin, die sich begriff­lich, her­me­neu­tisch und his­to­risch mit den Fra­gen des mora­lisch Rich­ti­gen, Guten und Gerech­ten beschäf­tigt. Als Refle­xi­ons­wis­sen­schaft arbei­tet Ethik vor allem mit kon­zep­tu­el­len Ana­ly­sen und begrün­den­der Argu­men­ta­ti­on. Mit unter ande­rem der Ent­wick­lung der Medi­zin­ethik als inter­dis­zi­pli­när betrie­be­ne „Ange­wand­te” Ethik in den 1960er Jah­ren72 sind auch empi­ri­sche Metho­den in der Ethik des Gesund­heits­we­sens zuneh­mend hei­misch gewor­den.73

Eine „Ethik des Gesund­heits­we­sens” kann als ein Über­be­griff für vier ver­schie­de­ne Berei­che der Ange­wand­ten, das heißt auf Pro­ble­me eines spe­zi­fi­schen Hand­lungs­felds aus­ge­rich­te­ten Ethik ver­stan­den wer­den. Die­se Berei­che sind in der Regel die Kli­ni­sche Ethik („Ethik der Pati­en­ten­ver­sor­gung“, inklu­si­ve der ärzt­li­chen Ethik und der Pfle­ge­ethik), die Public Health-Ethik und die (bio­me­di­zi­ni­sche) For­schungs­ethik (vgl. Mertz 2018)74. Auf­ga­be einer Ethik des Gesund­heits­we­sens ist es, auf die mora­li­schen Vor­aus­set­zun­gen und Impli­ka­tio­nen des Gesund­heits­we­sens (und dar­auf bezo­ge­ner For­schung) hin zu reflek­tie­ren, mora­li­sche Prin­zi­pi­en, Wer­te und Nor­men für die Hand­lungs­fel­der des Gesund­heits­we­sens zu rekon­stru­ie­ren oder zu ent­wer­fen, ethisch bedeut­sa­me Her­aus­for­de­run­gen zu iden­ti­fi­zie­ren, Hand­lungs­op­tio­nen ange­sichts die­ser Her­aus­for­de­run­gen zu eru­ie­ren, die­se hin­sicht­lich ihrer mora­li­schen Trag­wei­te zu bewer­ten und (dadurch) Ori­en­tie­rung hin­sicht­lich des Umgangs mit ethi­schen Her­aus­for­de­run­gen zu geben. Zu den pra­xis­ori­en­tier­te­ren Auf­ga­ben einer Ethik des Gesund­heits­we­sens gehö­ren fer­ner auch kli­ni­sche Ethik­kon­sul­ta­ti­on sowie zuneh­mend die ethi­sche Bewer­tung im Rah­men von (Gesundheits-)Technikfolgenabschätzung. Die genann­ten Berei­che (Kli­ni­sche Ethik, Public Health-Ethik und For­schungs­ethik) kön­nen zum Teil über­lap­pen­de, zum Teil sich kon­f­li­gie­ren­de und zum Teil sich ergän­zen­de Per­spek­ti­ven bei der Umset­zung der Auf­ga­ben einer Ethik des Gesund­heits­we­sens einnehmen.

  • 1.5.2 Ethik (in) der komplementären und der integrativen Medizin

Die Unter­su­chung ethi­scher Fra­gen im Zusam­men­hang mit alternativer‑, kom­ple­men­tä­rer und inte­gra­ti­ver Medi­zin (KIM) gehört eben­falls zu einer Ethik im Gesund­heits­we­sen. Dabei stellt bereits die ange­mes­se­ne Defi­ni­ti­on von „Alter­na­tiv­me­di­zin“, „Kom­ple­men­tär­me­di­zin” und auch „inte­gra­ti­ver Medi­zin“ (vgl. z. B. Teichfischer/​Münstedt (2011), aber auch AWMF (2012))13, 75 und damit der Gegen­stän­de ent­spre­chen­der ethi­scher Erör­te­run­gen nicht nur ein wis­sen­schafts­theo­re­ti­sches, son­dern sel­ber ein ethi­sches Pro­blem dar, da die Zuord­nung einer The­ra­pie bei­spiels­wei­se zu „Kom­ple­men­tär­me­di­zin” sowohl nega­ti­ve (z. B. Nähe zu Schar­la­ta­ne­rie oder zumin­dest Wir­kungs­lo­sig­keit) als auch posi­ti­ve (z. B. Ganz­heit­lich­keit, Unab­hän­gig­keit von „der phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie”) gesell­schaft­li­che Kon­no­ta­tio­nen sowie zum Bei­spiel auch unter­schied­li­che insti­tu­tio­nel­le und recht­li­che Rege­lun­gen mit sich brin­gen kann. (Auf­grund des The­mas des HTA-Berichts wird im Fol­gen­den nur noch von kom­ple­men­tä­rer und inte­gra­ti­ver Medi­zin bezie­hungs­wei­se KIM gespro­chen). Neben der Fra­ge, ob eine kom­ple­men­tär- oder inte­gra­tiv­me­di­zi­ni­sche Inter­ven­ti­on aus ethi­schen Grün­den über­haupt (regu­lär) in einem durch öffent­li­che Mit­tel bezahl­ten Gesund­heits­we­sen ange­bo­ten, geför­dert oder ver­wen­det wer­den soll (z. B. weil sie die für auch kon­ven­tio­nel­le Inter­ven­tio­nen gel­ten­den Kri­te­ri­en wie jene der Wis­sen­schaft­lich­keit, Wirk­sam­keit oder Sicher­heit nicht erfüllt), stel­len sich weit­ge­hend die­sel­ben ethi­schen Fra­gen, die sich in der Medi­zin gene­rell stel­len76 (so z. B. zur infor­mier­ten Ein­wil­li­gung, zur Abwä­gung von mög­li­chem Nut­zen und Scha­den, zum Ver­hält­nis zwi­schen Therapeut/​in und Patient/​in bezie­hungs­wei­se Anbie­ten­dem und Kundin/​Kunden usw.). Zusätz­li­che ethi­sche Fra­gen kön­nen sich aber auf das Ver­hält­nis zwi­schen eta­blier­ter und kom­ple­men­tä­rer oder inte­gra­ti­ver Medi­zin bezie­hen76, so zum Bei­spiel auf den gegen­sei­ti­gen pro­fes­sio­nel­len Umgang oder auf die Pflicht von Ärz­tin­nen und Ärz­ten, Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten auch über alter­na­ti­ve Behand­lungs­me­tho­den im Bereich der kom­ple­men­tä­ren und inte­gra­ti­ven Medi­zin aufzuklären.

  • 1.5.3 Ethische Rahmengerüste

Wäh­rend in der phi­lo­so­phi­schen Ethik vor­nehm­lich Moral­theo­rien (wie bei­spiels­wei­se die Kan­ti­a­ni­sche Deon­to­lo­gie, Vari­an­ten des Uti­li­ta­ris­mus, Gerech­tig­keits­theo­rien, neo­aris­to­te­li­sche Tugend­ethi­ken usw. (sie­he zur Über­sicht bei­spiels­wei­se Düwell et al. (2011))72 ent­wi­ckelt, kri­ti­siert oder für die Beant­wor­tung ethi­scher Fra­gen ver­wen­det wer­den, sind in der Ethik im Gesund­heits­we­sen Rah­men­ge­rüs­te (Frame­works) ver­brei­tet, die im wei­tes­ten Sin­ne als „prin­zi­plis­tisch” bezeich­net wer­den kön­nen. Sol­che Rah­men­ge­rüs­te sind zwar von den phi­lo­so­phi­schen Theo­rien und deren Debat­ten infor­miert, bau­en aber auf Prin­zi­pi­en „mitt­le­rer Reich­wei­te” auf, die in der Regel von meh­re­ren Theo­rien getra­gen wer­den kön­nen und auch an die All­tags­mo­ral und/​oder das pro­fes­sio­nel­le Ethos (zum Bei­spiel der Ärz­te) anschluss­fä­hig sind. Ent­spre­chend ori­en­tie­ren sich sol­che Rah­men­wer­ke nicht an einem ein­zel­nen Moral­prin­zip (wie bei­spiels­wei­se dem Kate­go­ri­schen Impe­ra­tiv oder dem uti­li­ta­ris­ti­schen Nut­zen­ma­xi­mie­rungs­prin­zip), das eine Hand­lung als mora­lisch recht­fer­ti­gen kann, son­dern an einem kohä­ren­tis­ti­schen Begrün­dungs­ver­fah­ren mit­tels ver­schie­de­ner Prin­zi­pi­en im Sin­ne von Nor­men (vgl. Strech et al. (2012))77. Sol­che Prin­zi­pi­en „mitt­le­rer Reich­wei­te” sind auf den ers­ten Blick bin­dend, müs­sen aber spe­zi­fi­ziert und gegen­ein­an­der abge­wo­gen wer­den, um zu einem kon­kre­ten Urteil zu gelan­gen. Ethi­sche Rah­men­ge­rüs­te die­nen dadurch der grund­le­gen­den Ori­en­tie­rung, der Bewer­tung und Begrün­dung von Hand­lun­gen oder Hand­lungs­re­geln. Sie sind auch ein Hilfs­mit­tel bei der Ent­schei­dungs­fin­dung. Sie müs­sen aber kon­text­sen­si­tiv und argu­men­ta­tiv auf einen Fall ange­wen­det werden.

Das bekann­tes­te prin­zi­plis­ti­sche Rah­men­werk für die Medi­zin­ethik ist jenes von Beauch­amp und Childress (2009)78, das auch als „Vier-Prin­zi­pi­en-Ansatz” bekannt ist. Es ver­wen­det die vier Prin­zi­pi­en Respekt vor der Pati­en­ten­au­to­no­mie (respect for pati­ent auto­no­my), Wohltun/​Fürsorge (bene­ficence), Nicht­scha­den (non-mal­e­ficence) und Gerech­tig­keit (jus­ti­ce). Ein wei­te­res bekann­tes Rah­men­werk, aus­ge­legt für bio­me­di­zi­ni­sche For­schungs­ethik, ist jenes von Ema­nu­el et al. (2008).79

Ins­be­son­de­re für die Public Health-Ethik haben Strech und Marck­mann (2012)80 ein Rah­men­ge­rüst mit Prin­zi­pi­en und jeweils davon abge­lei­te­ten Kri­te­ri­en ent­wor­fen, das im Fol­gen­den für die ethi­sche Bewer­tung her­an­ge­zo­gen wer­den wird (sie­he auch Metho­dik, Kapi­tel 3.4.3). Die fol­gen­de Tabel­le gibt eine Über­sicht über die dar­in ent­hal­te­nen Prin­zi­pi­en und Kriterien:

Tabel­le 5: Nor­ma­ti­ve Prin­zi­pi­en und Kri­te­ri­en für die Public Health-Ethik

Nor­ma­ti­ve Prin­zi­pi­en und Kriterien

Nut­zen­po­ten­zi­al der Maß­nah­me (Nut­zen)

Bestim­mung der Zie­le der Maßnahme

Grad der Zielerreichung

Rele­vanz für Mor­bi­di­tät, Lebens­qua­li­tät & Mortalität

Vali­di­tät (Evi­denz­grad) des Nutzennachweises

Scha­dens­po­ten­zi­al der Maß­nah­me (Scha­den)

Belas­tun­gen (indi­vi­du­ell und gruppenbezogen)

Gesund­heit­li­che Risiken

Vali­di­tät (Evi­denz­grad)

Selbst­be­stim­mung

För­de­rung der Gesund­heits­kom­pe­tenz des Ein­zel­nen (Empower­ment)

Mög­lich­keit zur infor­mier­ten Einwilligung

Aus­wir­kun­gen auf die Entscheidungsfreiheit

Schutz der Pri­vat­sphä­re (per­so­nel­le Inte­gri­tät, Ver­trau­lich­keit, Datenschutz)

Gerech­tig­keit

(Nicht-dis­kri­mi­nie­ren­der) Zugang zur medi­zi­ni­schen Versorgung

Ver­tei­lung der gesund­heit­li­chen Nut­zen- und Schadenspotenziale

Aus­gleich bestehen­der Ungleich­hei­ten in den Gesundheitschancen

Bedarf an Kompensation

Effi­zi­enz (Kos­ten)

Kos­ten-Nut­zen-Ver­hält­nis

Vali­di­tät der Effizienzmessung

Legi­ti­mi­tät

Legi­ti­mier­te Entscheidungsinstanz

Fai­rer Ent­schei­dungs­pro­zess (Trans­pa­renz, Par­ti­zi­pa­ti­on, ratio­na­le Begrün­dung, Mög­lich­keit der Revi­si­on, Regulierung)

  • 1.5.4 Typen ethischer Aspekte beim Einsatz der Misteltherapie

Grund­sätz­lich kön­nen anhand eines prin­zi­plis­ti­schen Ansat­zes ethi­sche Aspek­te in ethi­sche Risi­ken und ethi­sche Her­aus­for­de­run­gen unter­teilt wer­den (vgl. auch Mertz et al. (2018))81 Ethi­sche Risi­ken bestehen bei der Gefahr, dass ein oder meh­re­re ethi­sche Prin­zi­pi­en miss­ach­tet oder unzu­rei­chend berück­sich­tigt wer­den. Von einer ethi­schen Her­aus­for­de­rung kann dann gespro­chen wer­den, wenn ein oder meh­re­re Prin­zi­pi­en in Kon­flikt zuein­an­der­ste­hen und eine Abwä­gung erfor­der­lich wird, wel­chem Prin­zip gefolgt wer­den soll.

Dar­über hin­aus kön­nen ethi­sche Aspek­te beim Ein­satz der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie in sol­che unter­schie­den wer­den, die sich aus all­ge­mei­ne­ren Aspek­ten der kom­ple­men­tä­ren oder der inte­gra­ti­ven Medi­zin erge­ben, sowie aus sol­chen, die spe­zi­fi­scher für den Kon­text der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie zutref­fend sind. Dar­über hin­aus las­sen sich Aspek­te iden­ti­fi­zie­ren, die von der jewei­li­gen Evi­denz­la­ge (z. B. bezüg­lich Nut­zen und Scha­den, oder bezüg­lich Kos­ten) abhän­gig sind und sol­che, die unab­hän­gig von der Evi­denz­la­ge bestehen, also selbst dann ethi­sche Aspek­te wären, wenn die Evi­denz­la­ge voll­stän­dig wäre.

  • 2 Fragestellungen

Die in der kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs häu­fig ange­wen­de­te Che­mo­the­ra­pie bringt Neben­wir­kun­gen mit sich.9 Mis­tel­prä­pa­ra­te wer­den ein­ge­setzt, um Neben­wir­kun­gen der Che­mo­the­ra­pie zu lin­dern und die Lebens­qua­li­tät der Pati­en­tin­nen zu erhö­hen.82 Der HTA-Bericht von Lan­ge-Lind­berg et al. (2006)7 „Mis­tel­the­ra­pie als beglei­ten­de Behand­lung zur Reduk­ti­on der Toxi­zi­tät der Che­mo­the­ra­pie mali­gner Erkran­kun­gen” kam zu dem Schluss, dass sich nur bei Brust­krebs Hin­wei­se dafür ergä­ben, dass eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie die Lebens­qua­li­tät ver­bes­sern könn­te. Die aktu­el­le deut­sche medi­zi­ni­sche Leit­li­nie zur Früh­erken­nung, Dia­gnos­tik und The­ra­pie des Brust­kreb­ses trifft die Aus­sa­ge, dass eine Mis­tel­the­ra­pie das Über­le­ben von Pati­en­tin­nen mit Mam­ma­kar­zi­nom nicht ver­bes­sert und eine Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät auf­grund unzu­rei­chen­der Daten­la­ge frag­lich sei.13 So stellt sich die Fra­ge, ob es inzwi­schen neue Evi­denz zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit gibt, die die­se Fra­gen klä­ren kann. Zudem sol­len im vor­lie­gen­den Bericht auch die Kos­ten und die Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät, Pati­en­ten­aspek­te, sozia­le Impli­ka­tio­nen und ethi­sche Fra­gen, die mit einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie ver­bun­den sind, sys­te­ma­tisch unter­sucht werden.

Alle in Deutsch­land erhält­li­chen Mis­tel­prä­pa­ra­te sind rezept­frei. Sie sind Gegen­stand des vor­lie­gen­den Berichts. Die Kos­ten einer Pal­lia­tiv­be­hand­lung bei Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Brust­krebs wer­den von der GKV über­nom­men. Eine adju­van­te Behand­lung bei nicht-metasta­sier­tem Brust­krebs wird auf­grund der bis­he­ri­gen unsi­che­ren Evi­denz­la­ge nicht über­nom­men, soll aber hier auch unter­sucht wer­den. Anhand der vor­lie­gen­den Lite­ra­tur sol­len die in den nächs­ten Abschnit­ten beschrie­be­nen For­schungs­fra­gen beant­wor­tet werden.

  • 2.1 Beurteilung der medizinischen Wirksamkeit und Sicherheit

  • • Ver­rin­gert die zusätz­li­che Gabe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten bei der kon­ven­tio­nel­len Che­mo­the­ra­pie deren pati­en­ten­re­le­van­te Neben­wir­kun­gen bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs mit Meta­sta­sen (pal­lia­ti­ve Behand­lung) oder ohne Meta­sta­sen (adju­van­te Behand­lung) im Ver­gleich zur Che­mo­the­ra­pie ohne eine Begleit­the­ra­pie mit Mistelpräparaten?

  • • Wird durch die zusätz­li­che Gabe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten bei der kon­ven­tio­nel­len Che­mo­the­ra­pie bei pal­lia­ti­ver oder adju­van­ter Behand­lung die HRQOL im Ver­gleich zur Che­mo­the­ra­pie ohne eine Begleit­the­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten erhöht?

  • • Hat die zusätz­li­che Gabe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten bei der kon­ven­tio­nel­len Che­mo­the­ra­pie bei pal­lia­ti­ver oder adju­van­ter Behand­lung einen Effekt auf das pro­gres­si­ons­freie Über­le­ben oder auf die Gesamtüberlebenszeit?

Tabel­le 6 stellt die Ope­ra­tio­na­li­sie­rung des Fra­gen­kom­ple­xes nach dem PICO-Sche­ma dar.

Tabel­le 6: Spe­zi­fi­zie­rung der For­schungs­fra­ge zur medi­zi­ni­schen Bewer­tung anhand von P (Popu­la­ti­on) I (Inter­ven­ti­on) C (Com­pa­ra­tor = Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on) O (Out­co­me = Zielgröße)

For­schungs­fra­ge

Popu­la­ti­on            Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (pal­lia­ti­ve Behandlung)

Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (adju­van­te Behandlung)

Inter­ven­ti­on           Begleit­the­ra­pie mit in Deutsch­land zuge­las­se­nen Mis­tel­prä­pa­ra­ten (sub­ku­tan,

intra­ve­nös, ins Tumor­ge­we­be, ins Rip­pen­fell) zusätz­lich zur Standardtherapie

Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on Stan­dard­the­ra­pie allein

Tabel­le 6 – Fortsetzung

Ziel­grö­ßen primär

Uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen der Stan­dard­the­ra­pie (Fati­gue, Übel­keit, Schmerzen)

Not­wen­di­ge the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men auf­grund von Neben­wir­kun­gen (z. B. Blut­trans­fu­sio­nen, Anti­eme­ti­ka, Anti­bio­ti­ka etc.)

HRQOL

Ziel­grö­ßen sekundär

Gesamt­über­le­ben

Pro­gres­si­ons­frei­es Überleben

HRQL = Gesund­heits­be­zo­ge­ne Lebensqualität.

  • 2.2 Beurteilung von Kosten und Kosteneffektivität

w Wie hoch sind die inkre­men­tel­len Kos­ten bezie­hungs­wei­se Ein­spa­run­gen der zusätz­li­chen Gabe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten bei der kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs mit und ohne Metastasen?

  • • Wie ist die Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät der zusätz­li­chen Gabe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten bei der kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs im Ver­gleich zu einer kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie ohne Mistelpräparate?

Tabel­le 7 stellt die Ope­ra­tio­na­li­sie­rung des Fra­gen­kom­ple­xes nach dem PICO-Sche­ma dar.

Tabel­le 7: Spe­zi­fi­zie­rung der For­schungs­fra­ge zur gesund­heits­öko­no­mi­schen Bewer­tung anhand von PICO

For­schungs­fra­ge

Popu­la­ti­on

Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (pal­lia­ti­ve Behandlung)

Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (adju­van­te Behandlung)

Inter­ven­ti­on

Begleit­the­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten (sub­ku­tan, intra­ve­nös, ins Tumor­ge­we­be, ins Rip­pen­fell) zusätz­lich zur Standardtherapie

Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on

Stan­dard­the­ra­pie allein

Ziel­grö­ßen

Inkre­men­tel­le Kos­ten (direkt und indi­rek­te) der beglei­ten­den Misteltherapie

Inkre­men­tel­le Kos­ten (direk­te und indi­rek­te) pro gewon­ne­nem qua­li­täts­ad­jus­tier­tem Lebensjahr

Inkre­men­tel­le Kos­ten (direk­te und indi­rek­te) pro gewon­ne­nem Lebensjahr

  • 2.3 Beurteilung von Patienten- und sozialen Aspekten

  • • Wie häu­fig neh­men Pati­en­tin­nen und das behan­deln­de Fach­per­so­nal die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie in Anspruch, wel­che Ein­stel­lung haben sie zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie und wel­chen Gewinn erwar­ten sie sich von ihr?

  • • Wie neh­men Pati­en­tin­nen und das behan­deln­de Fach­per­so­nal die The­ra­pie wahr?

  • • Gibt es Fak­to­ren, die eine Grup­pe von Pati­en­tin­nen dar­an hin­dern, Zugang zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie zu erhal­ten, falls sich die Tech­no­lo­gie als wirk­sam und sicher erweist? Wenn ja, wel­ches sind die Faktoren?

  • • Wie wer­den Pati­en­tin­nen über die The­ra­pie­mög­lich­kei­ten im Zusam­men­hang mit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie infor­miert und wie wer­den sie ihnen erläu­tert? Wie beur­tei­len Pati­en­tin­nen die Infor­ma­ti­on und Kommunikation?

  • • Wel­che beson­de­ren Punk­te gibt es, die kom­mu­ni­ziert wer­den soll­ten, um eine adäqua­te Inan­spruch­nah­me zu gewährleisten?

Tabel­le 8 stellt die Ope­ra­tio­na­li­sie­rung des Fra­gen­kom­ple­xes nach dem PICO-Sche­ma dar. Wei­te­re The­men­be­rei­che kön­nen sich aus der gefun­de­nen Lite­ra­tur auf­grund der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se ergeben.

Tabel­le 8: Spe­zi­fi­zie­rung der For­schungs­fra­ge zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten anhand von PICO

For­schungs­fra­ge

Popu­la­ti­on

Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (pal­lia­ti­ve Behandlung)

Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (adju­van­te Behandlung)

Inter­ven­ti­on

The­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten (sub­ku­tan, intra­ve­nös, ins Tumor­ge­we­be, ins Rip­pen­fell) zusätz­lich zur Standardtherapie

Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on

Kei­ne Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on Stan­dard­the­ra­pie allein

Ziel­grö­ßen

Ein­stel­lung gegenüber/​Akzeptanz der beglei­ten­den Misteltherapie

Erwar­tun­gen an die beglei­ten­de Misteltherapie

Wis­sen über die beglei­ten­de Misteltherapie

Inan­spruch­nah­me der beglei­ten­den Misteltherapie

Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie für ver­schie­de­ne Patientengruppen

Erfah­run­gen mit der beglei­ten­den Misteltherapie

Zufrie­den­heit mit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie im Alltagsleben

Art, Umfang und Bewer­tung der Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on zur beglei­ten­den Misteltherapie

Bewer­tung der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on hin­sicht­lich der beglei­ten­den Misteltherapie

Beson­de­re Punk­te, die kom­mu­ni­ziert wer­den sol­len, um adäquate

Inan­spruch­nah­me zu gewährleisten

  • 2.4 Beurteilung ethischer Aspekte

w Wel­che ethi­schen Aspek­te auf indi­vi­du­el­ler, gesell­schaft­li­cher und berufs­ethi­scher Ebe­ne sind bei der Mis­tel­the­ra­pie als Begleit­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem und metasta­sier­tem Brust­krebs im Ver­gleich zur kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie allein relevant?

  • • Zu wel­chem Ergeb­nis kom­men eine Bewer­tung und Abwä­gung der iden­ti­fi­zier­ten ethi­schen Aspek­te und Her­aus­for­de­run­gen hin­sicht­lich des Ein­sat­zes der Mis­tel­the­ra­pie als Begleit­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, d. h. ins­be­son­de­re unter wel­chen Bedin­gun­gen ist der Ein­satz der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei adju­van­ter und pal­lia­ti­ver Behand­lung von Brust­krebs ethisch vertretbar?

Tabel­le 9 stellt die Ope­ra­tio­na­li­sie­rung der For­schungs­fra­ge zu ethi­schen Aspek­ten dar. Für die Ope­ra­tio­na­li­sie­rung der Fra­ge­stel­lung ist ein Vor­ge­hen nach PICO nicht mög­lich und auch metho­disch nicht ziel­füh­rend, da die zu prü­fen­de Lite­ra­tur nicht (oder wenn, dann eher nur zufäl­lig) nach Popu­la­tio­nen, Inter­ven­tio­nen, Ver­gleichs­grup­pen und Out­co­me dif­fe­ren­ziert und dies ent­spre­chend nicht trans­pa­rent aus­weist. Außer­dem ist PICO auf empi­ri­sche bezie­hungs­wei­se kau­sa­le Zusam­men­hän­ge aus­ge­rich­tet, aber ethi­sche Aspek­te stel­len kon­zep­tu­el­le Zusam­men­hän­ge dar, die sich auch in einem meis­tens höhe­ren Abs­trak­ti­ons­ni­veau bewe­gen als eine kon­kre­te (Stu-dien-)Population.

Tabel­le 9: Spe­zi­fi­zie­rung der For­schungs­fra­ge zu ethi­schen Aspek­ten anhand von PICO

For­schungs­fra­ge

Popu­la­ti­on

Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (pal­lia­ti­ve Behandlung)

Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (adju­van­te Behandlung)

Inter­ven­ti­on

Begleit­the­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten (sub­ku­tan, intra­ve­nös, ins Tumor­ge­we­be, ins Rip­pen­fell) zusätz­lich zur Standardtherapie

Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on

Kei­ne Vergleichsintervention

Stan­dard­the­ra­pie allein

Ziel­grö­ßen

Ethi­sche Aspek­te (Details sie­he Rah­men­ge­rüst Tabel­le 5: Nor­ma­ti­ve Prin­zi­pi­en und Kri­te­ri­en für die Public Health-Ethik)

  • 3 Methodik

    • 3.1 Bewertung der medizinischen Wirksamkeit und Sicherheit

Um eine Über­sicht zu den Emp­feh­lun­gen aus kli­ni­schen Pra­xis­leit­li­ni­en zur kom­ple­men­tä­ren Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs zu erstel­len, wird nach evi­denz­ba­sier­ten Leit­li­ni­en zur Behand­lung des Brust­kreb­ses gesucht. Ein­ge­schlos­sen wer­den alle Leit­li­ni­en mit Ver­öf­fent­li­chungs­da­tum inner­halb der letz­ten zehn Jah­re (ab 2008), die Aus­sa­gen zumin­dest zur Kom­ple­men­tär­me­di­zin beinhal­ten und die ihre Emp­feh­lun­gen auf Grund­la­ge einer sys­te­ma­ti­schen Lite­ra­tur­re­cher­che tref­fen. Die sys­te­ma­ti­sche Recher­che muss in der Leit­li­nie berich­tet wer­den. Die Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für die Durch­sicht der Leit­li­ni­en sind in Tabel­le 10 genannt.

Tabel­le 10: Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für Leit­li­ni­en zu Brust­krebs für die Auf­nah­me in die Informationssynthese

Ein­schluss­kri­te­ri­en Leitlinien

Popu­la­ti­on

Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (pal­lia­ti­ve Behandlung)

Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (adju­van­te Behandlung)

Inter­ven­ti­on

Begleit­the­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten (sub­ku­tan, intra­ve­nös, ins Tumor­ge­we­be, ins Rip­pen­fell) zusätz­lich zur Standardtherapie

Stu­di­en­ty­pen

S3/S4-Leit­li­ni­en auf Basis ran­do­mi­sier­ter kon­trol­lier­ter Stu­di­en Aktu­ell gül­ti­ge Leit­li­ni­en, die nicht zurück­ge­zo­gen sind

Zeit­raum

Nicht älter als zehn Jah­re (ab 2008)

Spra­chen

Eng­lisch, Deutsch

Aus­schluss­kri­te­ri­en Leitlinien

Haupt­ge­gen­stand der Leit­li­nie ist nicht die Behand­lung, (z. B. Scree­ning, Mas­tek­to­mie oder gene­ti­sche Prä­dis­po­si­ti­on und Risikofaktoren)

Zurück­ge­zo­ge­ne Leitlinien

Voll­tex­te nicht verfügbar

Außer­dem wird zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit ein SR nach den Metho­den der evi­denz­ba­sier­ten Medi­zin in sechs Schrit­ten durch­ge­führt.83, 84

  • 1. Fest­le­gung von Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für die Lite­ra­tur­re­cher­che und das SR hin­sicht­lich Popu­la­ti­on, Inter­ven­ti­on, Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on, Ziel­grö­ßen, Stu­di­en­ty­pen, Zeit­raum der Suche, Spra­che der Publi­ka­tio­nen, 2. Lite­ra­tur­re­cher­che, 3. Stu­di­en­se­lek­ti­on, 4. Daten­ex­trak­ti­on, 5. Bewer­tung der Stu­di­en­qua­li­tät, und 6. Ana­ly­se und Informationssynthese.

  • 3.1.1 Ein- und Ausschlusskriterien für Sekundär- und Primärstudien

Die Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für die Stu­di­en zur Eva­lua­ti­on der Fra­ge­stel­lung wur­den vor dem Beginn der Lite­ra­tur­re­cher­che fest­ge­legt und sind von Tabel­le 11 bis Tabel­le 13 dar­ge­stellt. Ers­tens wer­den SR und HTA-Berich­te ein­ge­schlos­sen, die die Wirk­sam­keit und Sicher­heit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs oder gene­rell bei allen Krebs­er­kran­kun­gen unter­su­chen, wenn die Ergeb­nis­se zu Brust­krebs getrennt dar­ge­stellt sowie die zuge­hö­ri­gen Effekt­grö­ßen und deren Unsi­cher­heits­ma­ße ent­nehm­bar sind. Für einen Ein­schluss muss min­des­tens eine der unten in der Tabel­le auf­ge­lis­te­ten Ziel­grö­ßen mit Effekt­schät­zer und Unsi­cher­heits­maß berich­tet wer­den oder bere­chen­bar sein. Ein­ge­schlos­sen wer­den nur SR und HTA-Berich­te ab 01. April 2004, die nach Recher­che­schluss des HTA-Berichts von Lan­ge-Lind­berg et al. ver­öf­fent­licht sind, des­sen Recher­che im Juni 2004 endet.7 SR und HTA-Berich­te, die bereits im HTA-Bericht von Lan­ge-Lind­berg et al. ent­hal­ten sind, wer­den ausgeschlossen.

Tabel­le 11: Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für HTA-Berich­te und SR zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie für die Auf­nah­me in die Informationssynthese

Ein­schluss­kri­te­ri­en Sekundärstudien

Popu­la­ti­on

Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (pal­lia­ti­ve Behandlung)

Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (adju­van­te Behandlung)

Inter­ven­ti­on

Begleit­the­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten (sub­ku­tan, intra­ve­nös, ins Tumor­ge­we­be, ins Rip­pen­fell) zusätz­lich zur Standardtherapie

Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on

Stan­dard­the­ra­pie mit oder ohne Placebogabe

Ziel­grö­ßen Wirksamkeit

Ziel­grö­ßen primär

Uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen der Stan­dard­the­ra­pie (Fati­gue, Übel­keit, Schmer­zen) Not­wen­di­ge the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men auf­grund von Neben­wir­kun­gen (z. B.

Blut­trans­fu­sio­nen, Anti­eme­ti­ka, Anti­bio­ti­ka etc.)

HRQOL

Ziel­grö­ßen sekundär

Gesamt­über­le­ben

Pro­gres­si­ons­frei­es Überleben

Ziel­grö­ßen Sicherheit

Uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen der Mistelbegleittherapie

Stu­di­en­ty­pen

SR, HTA-Berich­te, die einen trans­pa­ren­ten, nach­voll­zieh­ba­ren Metho­den­teil, eine aus­führ­li­che Ergeb­nis­dar­stel­lung aufweisen

Zeit­raum

Ab 2004

Spra­chen

Eng­lisch, Deutsch

Aus­schluss­kri­te­ri­en Sekundärstudien

Bereits im HTA-Bericht von Lan­ge-Lind­berg et al. 2006 enthalten

Qua­li­täts­kri­te­ri­en nicht aus­rei­chend erfüllt (sie­he 3.1.5)

Zusam­men­fas­sun­gen (Abs­tracts), für die kei­ne Voll­tex­te zur Ver­fü­gung stehen

HTA = Health Tech­no­lo­gy Assess­ment. SR = Sys­te­ma­ti­sche Übersichtsarbeit.

Zwei­tens wer­den publi­zier­te ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Stu­di­en (RCT) zur Wirk­sam­keit und Sicher­heit der beglei­ten­den adju­van­ten oder pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ein­ge­schlos­sen, die min­des­tens eine der unten auf­ge­führ­ten Ziel­grö­ßen unter­su­chen. Die Ver­min­de­rung uner­wünsch­ter Neben­wir­kun­gen der Che­mo­the­ra­pie und die HRQOL müs­sen mit vali­dier­ten Mess­in­stru­men­ten gemes­sen wer­den, die Sym­pto­me oder Lebens­qua­li­tät mehr­di­men­sio­nal erfas­sen und nicht nur ein­zel­ne Sym­pto­me oder Lebens­qua­li­täts­aspek­te. Hier­bei wer­den alle RCT ein­ge­schlos­sen, die ver­füg­bar sind. RCT vor 2003 wer­den den SR und HTA-Berich­ten (Lan­ge-Lind­berg et al.7 und neu iden­ti­fi­zier­ten) ent­nom­men. Auch hier wer­den die Ori­gi­nal­pu­bli­ka­tio­nen der RCT für Daten­ex­trak­ti­on, ‑ana­ly­se und ‑syn­the­se her­an­ge­zo­gen. Nicht-ran­do­mi­sier­te Stu­di­en­de­signs wer­den auf­grund des hohen Poten­zi­als einer sys­te­ma­ti­schen Ver­zer­rung (Bias), nicht als Evi­denz für die Bewer­tung der Wirk­sam­keit ein­be­zo­gen. Für Fra­ge­stel­lun­gen zur Sicher­heit, also zu uner­wünsch­ten Neben­wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie, wer­den auch Beob­ach­tungs­stu­di­en, abge­se­hen von Fall­stu­di­en und ‑seri­en, ein­be­zo­gen. Hier wer­den nur Stu­di­en ein­ge­schlos­sen, bei denen uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen eine Haupt­fra­ge­stel­lung dar­stel­len und dies zumin­dest in der Zusam­men­fas­sung erwähnt ist. Um in der Durch­sicht der Titel und Zusam­men­fas­sun­gen (Abs­tracts) bewer­ten zu kön­nen, ob die Ziel­grö­ßen zur Sicher­heit adres­siert wer­den, wer­den nur Refe­ren­zen ein­ge­schlos­sen, die min­des­tens einen der fol­gen­den Begrif­fe auf Deutsch oder Eng­lisch beinhal­ten: safety/​Sicherheit, tolerance/​Verträglichkeit, adver­se drug reaction/​unerwünschte Arz­nei­mit­tel­wir­kung, adver­se event/​unerwünschtes Ereig­nis oder side effect/​Nebenwirkungen.

Die nach­fol­gen­den Tabel­len beschrei­ben die Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für die Pri­mär­stu­di­en zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit (Tabel­le 12) und für die Sicher­heit (Tabel­le 13) der Misteltherapie.

Tabel­le 12: Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für Pri­mär­stu­di­en zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie für die Auf­nah­me in die Informationssynthese

Ein­schluss­kri­te­ri­en Primärstudien

Wirk­sam­keit

Popu­la­ti­on

Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (pal­lia­ti­ve Behand­lung) Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (adju­van­te Behand­lung). Es kann sich auch um ein Teil­kol­lek­tiv der Stu­die han­deln, wenn die Ergeb­nis­se getrennt für das rele­van­te Kol­lek­tiv berich­tet werden.

Inter­ven­ti­on

Begleit­the­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten (sub­ku­tan, intra­ve­nös, ins Tumor­ge­we­be, ins Rip­pen­fell) zusätz­lich zur Standardtherapie

Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on

Stan­dard­the­ra­pie mit oder ohne Placebogabe

Ziel­grö­ßen primär

Reduk­ti­on uner­wünsch­ter Neben­wir­kun­gen der Stan­dard­the­ra­pie (Fati­gue, Übel­keit, Schmer­zen) gemes­sen mit mehr­di­men­sio­na­len vali­dier­ten Mess­in­stru­men­ten Not­wen­di­ge the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men auf­grund von Neben­wir­kun­gen (z. B.

Blut­trans­fu­sio­nen, Anti­eme­ti­ka, Anti­bio­ti­ka etc.)

HRQOL gemes­sen mit mehr­di­men­sio­na­len vali­dier­ten Messinstrumenten

Ziel­grö­ßen sekundär

Gesamt­über­le­ben

Pro­gres­si­ons­frei­es Überleben

Stu­di­en­ty­pen

RCT

Zeit­raum

Ab 2004 iden­ti­fi­ziert in Daten­bank­re­cher­che (ab Ende des Recher­che­zeit­raums des letz­ten ein­ge­schlos­se­nen HTA-Berichts oder SR)

Vor 2004 iden­ti­fi­ziert in ein­ge­schlos­se­nen SR und HTA-Berich­ten (Lan­ge-Lind­berg et al. und neuidentifizierte)

Spra­chen

Eng­lisch, Deutsch

Aus­schluss­kri­te­ri­en Primärstudien

RCT mit nicht abge­schlos­se­ner Rekrutierung

Dop­pel­pu­bli­ka­tio­nen ohne zusätz­li­che Informationen

Zusam­men­fas­sun­gen (Abs­tracts), für die kei­ne Voll­tex­te zur Ver­fü­gung stehen

HRQOL = Gesund­heits­be­zo­ge­ne Lebens­qua­li­tät. HTA = Health Tech­no­lo­gy Assess­ment. RCT = Ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Stu­die, engl.: Ran­do­mi­sed Con­trol­led Tri­al. SR = Sys­te­ma­ti­sche Übersichtsarbeit.

Tabel­le 13: Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für Pri­mär­stu­di­en zur Sicher­heit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie für die Auf­nah­me in die Informationssynthese

Ein­schluss­kri­te­ri­en Primärstudien

Sicher­heit

Popu­la­ti­on

Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (pal­lia­ti­ve Behand­lung) Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (adju­van­te Behand­lung). Es kann sich auch um ein Teil­kol­lek­tiv der Stu­die han­deln, wenn die Ergeb­nis­se getrennt für das rele­van­te Kol­lek­tiv berich­tet werden.

Inter­ven­ti­on

Begleit­the­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten (sub­ku­tan, intra­ve­nös, ins Tumor­ge­we­be, ins Rip­pen­fell) zusätz­lich zur Standardtherapie

Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on

Stan­dard­the­ra­pie mit oder ohne Placebogabe

Ziel­grö­ßen

Uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen der beglei­ten­den Misteltherapie

Not­wen­di­ge the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men auf­grund von Nebenwirkungen

Stu­di­en­ty­pen

RCT

Beob­ach­tungs­stu­di­en außer Fall­stu­di­en und Fallserien

Zeit­raum

Ab 2004 iden­ti­fi­ziert in Daten­bank­re­cher­che (ab Ende des Recher­che­zeit­raums des letz­ten ein­ge­schlos­se­nen HTA-Berichts oder SR)

Vor 2004 iden­ti­fi­ziert in ein­ge­schlos­se­nen SR und HTA-Berich­ten (Lan­ge-Lind­berg et al. und neuidentifizierte)

Tabel­le 13 – Fortsetzung

Spra­chen                Eng­lisch, Deutsch

Aus­schluss­kri­te­ri­en Primärstudien

RCT mit nicht abge­schlos­se­ner Rekrutierung

Dop­pel­pu­bli­ka­tio­nen ohne zusätz­li­che Informationen

Zusam­men­fas­sun­gen (Abs­tracts), für die kei­ne Voll­tex­te zur Ver­fü­gung stehen

HTA = Health Tech­no­lo­gy Assess­ment. RCT = Ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Stu­die, engl.: ran­do­mi­sed con­trol­led tri­al. SR = Sys­te­ma­ti­sche Übersichtsarbeit.

  • 3.1.2 Literaturrecherche

  • 3.1.2.1 Bibliografische Datenbanken

Wir füh­ren eine sys­te­ma­ti­sche Lite­ra­tur­re­cher­che in den Daten­ban­ken MEDLINE, EMBASE, Coch­ra­ne Libra­ry, in der Daten­bank des Cent­re of Reviews and Dis­se­mi­na­ti­on und in der HTA Data­ba­se durch. Der Recher­che­zeit­raum reicht von 01. Janu­ar 2004 bis März/​April 2017. Die genau­en Datums­an­ga­ben der Such­läu­fe sind in Tabel­le 14 gelis­tet. Die durch­such­ten Daten­ban­ken und Schlag­wort­kom­bi­na­tio­nen sind im Anhang in Tabel­le 84 dokumentiert.

Tabel­le 14: Biblio­gra­fi­sche Daten­ban­ken domä­nen­über­grei­fen­de Suche mit Zeitraum

#

Daten­bank

Zeit­raum

Zeit­raum eingeschlossen

1

MEDINE via PubMed

1946–2017

01.01.2004 bis 13.03.2017/KW 10

2

EMBASE via Ovid

1988–2017

01.01.2004 bis 13.03.2017/KW 10

3

CRD Data­ba­se

1988–2017

01.01.2004 bis 13.04.2017/KW 14

4

The Coch­ra­ne Library

1995–2017

01.01.2004 bis 23.03.2017/KW 11

5

CINAHL

1937–2017

01.01.2004 bis 13.05.2017/KW 18

KW

= Kalen­der­wo­che.

Für Publi­ka­tio­nen, die zwi­schen April 2017 bis Okto­ber 2020 ver­öf­fent­licht wur­den, wur­de in Pub­med eine Aktua­li­sie­rungs­funk­ti­on ein­ge­rich­tet, sodass die Autoren regel­mä­ßig per E‑Mail über neue Tref­fer infor­miert wur­den. Mög­li­cher­wei­se rele­van­te Titel wur­den von einer Autorin (CS) durch­ge­se­hen und bei Bedarf im Voll­text besorgt, um den Inhalt der jewei­li­gen Stu­die und die Refe­renz­lis­ten der Ver­öf­fent­li­chung durch­zu­se­hen. Rele­van­te Publi­ka­tio­nen wur­den in die Hand­su­che einbezogen.

Die Such­stra­te­gie umfasst Frei­text­wör­ter und von der jewei­li­gen Daten­bank abhän­gi­ge, kon­trol­lier­te Begrif­fe aus deren The­sau­rus (z. B. MESH-Terms in MEDLINE oder EMTREE in EMBASE).

Die Such­be­grif­fe zur domä­nen­über­grei­fen­den Suche ent­hal­ten eine Kom­bi­na­ti­on der Begrif­fe für die Krank­heit „Brust­krebs“ und für die Tech­no­lo­gie „Mis­tel“. Die bei­den Such­blö­cke set­zen sich jeweils aus den rele­van­ten Begrif­fen und Ver­schlag­wor­tun­gen zusam­men, die der jewei­li­gen Daten­bank ange­passt wer­den. Die ver­wen­de­ten Such­be­grif­fe sind im Anhang in Tabel­le 85 doku­men­tiert. Die so iden­ti­fi­zier­ten Refe­ren­zen wer­den in der Lite­ra­tur­se­lek­ti­on aller Domä­nen ver­wen­det. Vor der Zusam­men­füh­rung der Ergeb­nis­se in eine End­No­te X7 Biblio­thek, wer­den jeweils die Refe­ren­zen, die älter sind als aus dem Jahr 2004, aussortiert.

  • 3.1.2.2 Identifizierung bestehender Leitlinien/​Empfehlungen

Die Recher­che zu Leit­li­ni­en umfasst sowohl gro­ße elek­tro­ni­sche Daten­ban­ken, mit der GIN Data­ba­se, Pub­Med und EMBASE, als auch klei­ne­re Daten­ban­ken von Orga­ni­sa­tio­nen, mit der Coch­ra­ne Libra­ry, der NCCN Data­ba­se (Natio­nal Com­pre­hen­si­ve Can­cer Net­work) und der ESMO Data­ba­se (ESMO = Euro­pean Socie­ty for Medi­cal Oncology).

Tabel­le 15: Durch­such­te Web­sei­ten der Inter­net­su­che zu Leitlinien

Fach­ge­sell­schaft

URL

Gui­de­lines Inter­na­tio­nal Net­work Data­ba­se (GIN)

www.g‑i-n.net

Euro­pean Socie­ty for Medi­cal Onco­lo­gy (ESMO)

www.esmo.org

Leit­li­ni­en­pro­gramm Onkologie

www.leitlinienprogramm-

onkologie.de/leitlinien/mammakarzinom

Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten e. V. (AWMF)

www.awmf.org/leitlinien

Natio­nal Com­pre­hen­si­ve Can­cer Net­work (NCCN)

www.nccn.org/professionals/physician_gls/default.aspx#site

  • 3.1.2.3   Handsuche in Literaturverzeichnissen eingeschlossener Sekundär- und

    Pri­mär­stu­di­en

    Zusätz­lich zur Daten­bank­su­che wer­den die Biblio­gra­fien aller spä­ter in die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se ein­ge­schlos­se­nen Sekun­där- und Pri­mär­stu­di­en auf die Exis­tenz wei­te­rer, noch nicht iden­ti­fi­zier­ter Sekun­där- und Pri­mär­stu­di­en, die die Ein­schluss­kri­te­ri­en erfül­len, von zwei Autoren unab­hän­gig durch­sucht, Dis­kre­pan­zen durch Dis­kus­si­on aus­ge­räumt und gege­be­nen­falls in das Lite­ra­tur­ver­wal­tungs­pro­gramm aufgenommen.

  • 3.1.2.4   Studienregister

Die Suche nach lau­fen­den Stu­di­en dient zum einen der Abschät­zung eines mög­li­chen Publi­ka­ti­ons­bi­as, also einer selek­ti­ven Ver­öf­fent­li­chung von Stu­di­en, die sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Effek­te einer The­ra­pie nach­wei­sen im Ver­gleich mit Stu­di­en, die sol­che Effek­te nicht nach­wei­sen. Zum ande­ren ist dies eine Mög­lich­keit abzu­schät­zen, ob die Fra­ge­stel­lun­gen die­ses Berichts beforscht wer­den und ob zukünf­tig neue Evi­denz zu erwar­ten ist. Für auf­zu­fin­den­de Stu­di­en in den Stu­di­en­re­gis­tern gel­ten die glei­chen Ein­schluss­kri­te­ri­en wie für publi­zier­te RCT. Aus­schluss­kri­te­ri­en und die Begren­zung des Publi­ka­ti­ons­zeit­raums auf 2004 und spä­ter sind bei den lau­fen­den Stu­di­en irrelevant.

Die Suche in den Stu­di­en­re­gis­tern erfolgt inter­net­ba­siert auf den jewei­li­gen Web­sei­ten der Stu­di­en­re­gis­ter mit den in die Web­sei­ten inte­grier­ten Such­ma­schi­nen. Ver­wen­de­te Such­be­griffs­Kom­bi­na­tio­nen waren „vis­cum album AND breast can­cer“ und „mist­le­toe AND breast can­cer“. Es wird in ver­schie­de­nen online zugäng­li­chen Stu­di­en­re­gis­tern nach regis­trier­ten ran­do­mi­sier­ten kli­ni­schen Stu­di­en zur Mis­tel­the­ra­pie oder dem Wirk­stoff vis­cum album bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs gesucht: ISRCTN regis­try, EORTC cli­ni­cal tri­als, EORTC CT Data­ba­se, ClinicalTrials.gov, EU Cli­ni­cal Tri­als Regis­ter, Deut­sches Regis­ter Kli­ni­scher Stu­di­en, Inter­na­tio­nal Stan­dard Ran­do­mi­sed Con­trol­led Tri­al Num­ber Regis­ter, Inter­na­tio­nal Cli­ni­cal Tri­als Regis­try Platform/​Search Por­tal, PROSPERO ‑Inter­na­tio­nal pro­s­pec­ti­ve regis­ter of sys­te­ma­tic reviews, Natio­nal Cen­ter for Com­ple­men­ta­ry and Inte­gra­ti­ve Health und WHO Inter­na­tio­nal Cli­ni­cal Tri­als Regis­try Plat­form Search Por­tal (sie­he Tabel­le 88 im Anhang).

Wenn kei­ne Ergeb­nis­se gefun­den wer­den, was mit­un­ter auf tech­ni­sche Grün­de bei der Ver­wen­dung von Boole­schen Ope­ra­to­ren zurück­zu­füh­ren sein könn­te, folgt je eine Suche zu „breast can­cer“ oder „Brust­krebs“, je nach Spra­che der Web­sei­te, und zu „mist­le­toe“ oder „Mis­tel“. Eine Auf­lis­tung der Inter­net­sei­ten mit den ver­wen­de­ten Such­be­grif­fen ist im Anhang in Tabel­le 88 Durch­such­te Stu­di­en­re­gis­ter aufgeführt.

  • 3.1.3 Literaturselektion

  • 3.1.3.1 Leitlinien

Alle in der Inter­net- und Daten­bank­su­che iden­ti­fi­zier­ten Leit­li­ni­en zu Brust­krebs wer­den als Voll­text besorgt, sofern sie nicht bereits zurück­ge­zo­gen sind. In der Regel wer­den Leit­li­ni­en, von denen bereits eine neue­re Ver­si­on exis­tiert, zurück­ge­zo­gen. Zwei Autoren (CS und PSI) bewer­ten die Leit­li­ni­en unab­hän­gig von­ein­an­der dar­auf­hin, ob die Ein­schluss­kri­te­ri­en erfüllt sind. Abwei­chen­de Urtei­le wer­den durch Dis­kus­si­on gelöst.

  • 3.1.3.2 Systematisches Review zur Wirksamkeit und Sicherheit

Die in den Daten­ban­ken iden­ti­fi­zier­ten Lite­ra­tur­stel­len wer­den inklu­si­ve Zusam­men­fas­sung in das Lite­ra­tur­ver­wal­tungs­pro­gramm End­No­te Ver­si­on X7 impor­tiert. Bei Refe­ren­zen mit feh­len­den Anga­ben zu Autor, Jahr oder Zusam­men­fas­sung, wer­den die­se Anga­ben nach dem Import in End­No­te ergänzt. Die Selek­ti­on erfolgt in einem zwei­stu­fi­gen Pro­zess. Zuerst wer­den Titel und Zusam­men­fas­sun­gen von zwei Autoren unab­hän­gig dar­auf durch­ge­se­hen, ob sie die Ein- bezie­hungs­wei­se Aus­schluss­kri­te­ri­en erfül­len. Für Lite­ra­tur­stel­len, die die Ein­schluss­kri­te­ri­en erfül­len oder bei denen dies anhand von Titel und Zusam­men­fas­sung nicht ent­schie­den wer­den kann, wer­den Voll­text­pu­bli­ka­tio­nen bestellt. Im zwei­ten Schritt wer­den die Voll­text­pu­bli­ka­tio­nen wie­der­um von zwei Autoren unab­hän­gig durch­ge­se­hen, ob sie den Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en ent­spre­chen. Dis­kre­pan­zen in der Bewer­tung der Autoren wer­den in bei­den Schrit­ten durch Dis­kus­si­on gelöst. Für alle im Voll­text-Scree­ning aus der Infor­ma­ti­ons­syn­the­se aus­ge­schlos­se­nen Publi­ka­tio­nen wer­den die Aus­schluss­grün­de doku­men­tiert, sie­he Abschnitt 9.2.

Die Selek­ti­on ist anhand des Fluss­dia­gramms des „Pre­fer­red Report­ing Items for Sys­te­ma­tic Reviews and Meta-Ana­ly­ses” (PRISMA)-Statements dar­ge­stellt (Abbil­dung 3 in Kapi­tel 4.1.2.1).

Für die in der Hand­su­che in den Lite­ra­tur­ver­zeich­nis­sen ein­ge­schlos­se­ner Stu­di­en iden­ti­fi­zier­ten Pri­mär­stu­di­en wer­den die Zusam­men­fas­sun­gen besorgt. Dann erfolgt die Beur­tei­lung ana­log zum Vor­ge­hen bei den in den biblio­gra­fi­schen Daten­ban­ken iden­ti­fi­zier­ten Refe­ren­zen unab­hän­gig durch zwei Autoren. Die­se so iden­ti­fi­zier­ten Stu­di­en sind in Abbil­dung 3 im Feld „Hand­su­che“ erfasst.

Von den iden­ti­fi­zier­ten Stu­di­en aus den Stu­di­en­re­gis­tern wer­den die ver­füg­ba­ren Beschrei­bun­gen von einem Autor her­un­ter­ge­la­den und in eine Word-Datei ein­ge­fügt. Als ers­tes wird geprüft, ob die Stu­die bereits ver­öf­fent­licht ist. Danach wird abge­gli­chen, ob die­se Stu­die bereits über das Lite­ra­tur­re­view iden­ti­fi­ziert und auf Eig­nung bewer­tet ist. Für Stu­di­en, die noch nicht ein­ge­schlos­sen sind, über­prü­fen zwei Autoren, ob die Ein­schluss­kri­te­ri­en erfüllt sind. Dis­kre­pan­zen wer­den durch Dis­kus­si­on ausgeräumt.

  • 3.1.4 Datenextraktion

  • 3.1.4.1 Leitlinien

Vor der Daten­ex­trak­ti­on wird jeweils über­prüft, ob mitt­ler­wei­le eine aktu­el­le­re Fas­sung der Leit­li­nie vor­liegt. Es wird immer nur die neu­es­te Ver­si­on einer Leit­li­nie verwendet.

Aus den Leit­li­ni­en wer­den fol­gen­de Merk­ma­le in Tabel­len extra­hiert: Akro­nym, Titel, Her­aus­ge­ber, Land, Publi­ka­ti­ons­zeit, Evi­denz­grad der Leit­li­nie, Emp­feh­lun­gen zur Misteltherapie.

  • 3.1.4.2 Systematisches Review zur Wirksamkeit und Sicherheit

Die SR und HTA-Berich­te wer­den dar­auf­hin durch­ge­se­hen, ob sie wei­te­re Pri­mär­stu­di­en zur Wirk­sam­keit und Sicher­heit ent­hal­ten, die über die Recher­che in den biblio­gra­fi­schen Daten­ban­ken nicht gefun­den wur­den. Ist dies der Fall, wer­den die Voll­tex­te die­ser Stu­di­en besorgt und auf die Erfül­lung der Ein­schluss­kri­te­ri­en über­prüft und gege­be­nen­falls dem Stu­di­en­pool der Pri­mär­stu­di­en hinzugefügt.

Aus den RCT wer­den fol­gen­de Merk­ma­le in Tabel­len extrahiert:

Fra­ge­stel­lung, Stu­di­en­typ (Ver­blin­dung, Anzahl der Stu­di­en­zen­tren), Ort und Zeit der Rekru­tie­rung, Ein-und Aus­schluss­kri­te­ri­en, Inter­ven­ti­on (Art der Che­mo­the­ra­pie, auch Erst‑, Zweit­li­ni­en­the­ra­pie gege­be­nen­falls wei­te­re ange­wand­te The­ra­pien, Form der Mis­tel­the­ra­pie), Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on (Art der Che­mo­the­ra­pie, ggf. wei­te­re ange­wand­te The­ra­pien), Cha­rak­te­ris­ti­ka der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on (pro­gnos­ti­sche Fak­to­ren: TNM-Klas­si­fi­ka­ti­on, Hor­mon­re­zep­tor­sta­tus), Anzahl der ran­do­mi­sier­ten, aus­ge­wer­te­ten und aus­ge­schie­de­nen Pati­en­ten für jeden Arm, Art der sta­tis­ti­schen Ana­ly­se (z. B. Inten­ti­on-to-tre­at-Ana­ly­se), Defi­ni­ti­on der Ziel­grö­ßen, Ergeb­nis­se zu Ziel­grö­ßen: Effekt­schät­zer und Unsicherheitsmaß.

Aus den Beob­ach­tungs­stu­di­en wer­den fol­gen­de Merk­ma­le extrahiert:

Fra­ge­stel­lung, Stu­di­en­typ, Ort und Zeit der Rekru­tie­rung, Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en, Art der Che­mo­the­ra­pie, auch Erst‑, Zweit­li­ni­en­the­ra­pie ggf. wei­te­re ange­wand­te The­ra­pien, Form der Mis­tel­the­ra­pie in allen ana­ly­sier­ten Grup­pen, Cha­rak­te­ris­ti­ka der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on (pro­gnos­ti­sche Fak­to­ren), Anzahl der ein­ge­schlos­se­nen, aus­ge­wer­te­ten und aus­ge­schie­de­nen Pati­en­ten für jede ana­ly­sier­te Ver­gleichs­grup­pe, Art der sta­tis­ti­schen Ana­ly­se (z. B. Stör­grö­ßen­ad­jus­tie­rung), Defi­ni­ti­on der Ziel­grö­ßen, Ergeb­nis­se zu Ziel­grö­ßen: Effekt­schät­zer und Unsicherheitsmaß.

  • 3.1.5 Bewertung der Studienqualität

  • 3.1.5.1 Leitlinien

Zur Bewer­tung der Leit­li­ni­en wird das Bewer­tungs­in­stru­ment AGREE II85 (AGREE = App­rai­sal of Gui­de­lines for Rese­arch and Eva­lua­ti­on) ver­wen­det. Bei der Qua­li­täts­be­wer­tung ein­ge­schlos­se­ner Leit­li­ni­en liegt der Fokus auf der Metho­dik der Leit­li­ni­en­er­stel­lung. Des­halb beschränkt sich die Qua­li­täts­be­wer­tung auf Domä­ne 3 des AGREE II Tool: Genau­ig­keit der Leit­li­ni­en­ent­wick­lung.85 Die­se Domä­ne umfasst fol­gen­de acht Fragen:

  • 1. Es wur­de sys­te­ma­tisch nach Evi­denz gesucht.

  • 2. Die Kri­te­ri­en für die Aus­wahl der Evi­denz sind ein­deu­tig beschrieben.

  • 3. Die Stär­ken und die Schwä­chen der Evi­denz sind ein­deu­tig beschrieben.

  • 4. Das metho­di­sche Vor­ge­hen bei der For­mu­lie­rung der Emp­feh­lun­gen ist ein­deu­tig beschrieben.

  • 5. Der gesund­heit­li­che Nut­zen, Neben­wir­kun­gen und Risi­ken wur­den bei der For­mu­lie­rung der Emp­feh­lun­gen berücksichtigt.

  • 6. Die zugrun­de­lie­gen­de Evi­denz kann den Emp­feh­lun­gen ein­deu­tig zuge­ord­net werden.

  • 7. Die Leit­li­nie wur­de vor ihrer Ver­öf­fent­li­chung durch exter­ne Exper­tin­nen und Exper­ten begutachtet.

  • 8. Es exis­tiert ein Ver­fah­ren zur Aktua­li­sie­rung der Leitlinie.

Für jede der acht Fra­gen gibt es eine Likert-Ant­wort­ska­la mit sie­ben ver­schie­de­nen Stu­fen. „1“ ent­spricht der Aus­sa­ge „trifft über­haupt nicht zu“ und „7“ ent­spricht „trifft voll­stän­dig zu“. Die Stu­fen dazwi­schen wer­den in AGREE II nicht ver­ba­li­siert. Jede Leit­li­nie wird von zwei Autorin­nen bewer­tet. Die maxi­mal mög­li­che Punkt­zahl in Domä­ne 3 beträgt bei zwei Bewer­tern 112 Punk­te. Die mini­mal mög­li­che Zahl 14 Punk­te. Die erreich­te Gesamt­zahl wird als pro­zen­tua­ler Anteil der maxi­mal mög­li­chen Punkt­zahl die­ser Domä­ne dargestellt:

Berech­ne­te Punkt­zahl – mini­mal mög­li­che Punkt­zahl Maxi­mal mög­li­che Punkt­zahl – mini­mal mög­li­che Punktzahl

  • 3.1.5.2 Systematisches Review zur Wirksamkeit und Sicherheit

Eine Bewer­tung der Stu­di­en­qua­li­tät von SR und HTA-Berich­ten wur­de nicht durch­ge­führt, da die­se nur dem Auf­fin­den wei­te­rer geeig­ne­ter Pri­mär­stu­di­en dien­ten. Für RCT erfolgt die Bewer­tung über das Risk of Bias Tool aus dem Coch­ra­ne Hand­buch (Coch­ra­ne hand­book 2011)83, sowohl auf Ebe­ne der Stu­die als auch bezo­gen auf die ein­zel­nen Ziel­grö­ßen. Je Stu­die wer­den die Ziel­grö­ßen für die Wirk­sam­keit und Sicher­heit in einer Risk of Bias Tabel­le zusam­men­ge­fasst, in der bei den Kri­te­ri­en zur Ver­blin­dung nach sub­jek­ti­ven und objek­ti­ven Ziel­grö­ßen unter­schie­den wird. Die Stu­di­en­qua­li­tät von Beob­ach­tungs­stu­di­en wird nicht über ein Bewer­tungs­in­stru­ment bewer­tet, sofern die Ziel­grö­ßen zur Sicher­heit nur für die Mis­tel­grup­pe berich­tet wer­den. Grund hier­für ist, dass sich die meis­ten Punk­te bei der Bewer­tung des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als auf einen Grup­pen­ver­gleich bezie­hen. Wenn für die Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie kei­ne Effek­te geschätzt wer­den, beschränkt sich die Bewer­tung des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als auf eine Ver­zer­rung durch den Loss-to-fol­low-up und selek­ti­ves Berich­ten. Dies wird deskrip­tiv berichtet.

  • 3.1.6 Analyse und Informationssynthese

  • 3.1.6.1 Leitlinien

Die Cha­rak­te­ris­ti­ka der Leit­li­ni­en sowie deren Qua­li­täts­be­wer­tung wer­den zusam­men­fas­send in Tabel­len und Text beschrie­ben. Die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se der Emp­feh­lun­gen erfolgt in Textform.

  • 3.1.6.2 Systematisches Review zur Wirksamkeit und Sicherheit

Die Ergeb­nis­se für die Pri­mär­stu­di­en zur Wirk­sam­keit und Sicher­heit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs wer­den in Evi­denz­ta­bel­len prä­sen­tiert und in zusam­men­fas­sen­den Tex­ten beschrie­ben. Zur zusam­men­fas­sen­den Beschrei­bung von Pati­en­ten­cha­rak­te­ris­ti­ka und Ziel­grö­ßen aus meh­re­ren Stu­di­en wer­den sofern rele­vant, Medi­an und Spann­wei­te berech­net. Gege­be­nen­falls kann auch der Medi­an aus klas­sier­ten Daten berech­net wer­den.86 Meta­ana­ly­sen kön­nen für die Evi­denz aus RCT durch­ge­führt wer­den, wenn die Hete­ro­ge­ni­tät der Stu­di­en nicht zu groß ist. Falls Meta­ana­ly­sen durch­ge­führt wer­den, wird das Soft­ware­pro­gramm Review Mana­ger® der Coch­ra­ne Col­la­bo­ra­ti­on und zum Tes­ten der Hete­ro­ge­ni­tät der dort ver­füg­ba­re Chi2-Test, als Maß für die Stär­ke der Hete­ro­ge­ni­tät das Inkon­sis­tenz­maß I2 ver­wen­det. Wenn Meta­ana­ly­sen sinn­voll erschei­nen, wer­den für dicho­to­me Ziel­grö­ßen als Effekt­maß das Rela­ti­ve Risi­ko, für Über­le­bens­zeit­da­ten das Hazard Ratio und für kon­ti­nu­ier­li­che Ziel­grö­ßen mit unter­schied­li­chen Ska­len wie dies z. B. bei Lebens­qua­li­tät-Scores der Fall ist, die stan­dar­di­sier­te Mit­tel­wert­dif­fe­renz verwendet.

  • 3.2 Bewertung von Kosten und Kosteneffektivität

Zur Bewer­tung der Kos­ten und der Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät wird ein SR in ana­lo­gen Schrit­ten zur medi­zi­ni­schen Bewer­tung durch­ge­führt. Die Ein­schluss­kri­te­ri­en für gesund­heits­öko­no­mi­sche Stu­di­en wer­den um den Zeit­ho­ri­zont der Ana­ly­se und die gesund­heits­öko­no­mi­sche Per­spek­ti­ve, aus der die Eva­lua­ti­on durch­ge­führt wird, ergänzt. Brust­krebs ist eine chro­ni­sche, lebens­lan­ge Krank­heit und dem­entspre­chend soll­te der Zeit­ho­ri­zont der Ana­ly­se lebens­lang sein. Grund­sätz­lich wird in deut­schen und inter­na­tio­na­len Emp­feh­lun­gen für gesund­heits­öko­no­mi­sche Eva­lua­tio­nen meis­tens die gesamt­ge­sell­schaft­li­che Per­spek­ti­ve emp­foh­len, in die alle Kos­ten und Effek­te ein­be­zo­gen wer­den, unab­hän­gig davon, wer sie trägt. Weit ver­brei­tet ist auch die Eva­lua­ti­on aus der Per­spek­ti­ve des Gesund­heits­sys­tems, in der nur Kos­ten und Effek­te, die für das Gesund­heits­sys­tem anfal­len, ein­be­zo­gen wer­den. Im Fall der Mis­tel­the­ra­pie erscheint auch eine Eva­lua­ti­on aus der Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve sinn­voll, weil im Fall der adju­van­ten Behand­lung die Pati­en­tin die Kos­ten zu tra­gen hat. Auf­grund der zu erwar­ten­den spär­li­chen Stu­di­en­la­ge wer­den hin­sicht­lich Per­spek­ti­ve und Zeit­ho­ri­zont für die Ein­schluss­kri­te­ri­en zwar kei­ne Ein­schrän­kun­gen fest­ge­legt, die­sen Aspek­ten wird jedoch in der Bewer­tung der Stu­di­en­qua­li­tät Rech­nung getra­gen. Es wer­den aus­schließ­lich Stu­di­en aus Deutsch­land ein­be­zo­gen, weil gesund­heits­öko­no­mi­sche Ergeb­nis­se aus ande­ren Län­dern in der Regel nicht auf das deut­sche Gesund­heits­sys­tem über­tra­gen wer­den kön­nen.87–95

  • 3.2.1 Einschlusskriterien für gesundheitsökonomische Studien

Für die Bewer­tung der gesund­heits­öko­no­mi­schen Aspek­te zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wer­den Kos­ten­ana­ly­sen oder voll­stän­di­ge gesund­heits­öko­no­mi­sche Eva­lua­tio­nen ein­be­zo­gen (sie­he Tabel­le 16), die sich auf den deutsch­spra­chi­gen Raum bezie­hen. Ent­spre­chend des Vor­ge­hens bei der medi­zi­ni­schen Bewer­tung wer­den auch Stu­di­en zu ande­ren Krebs­er­kran­kun­gen ein­ge­schlos­sen, wenn die Ergeb­nis­se zu Brust­krebs im Ver­gleich zur Stan­dard­the­ra­pie allein getrennt dar­ge­stellt und ent­nehm­bar sind. Gesund­heits­öko­no­mi­sche Stu­di­en zu kom­ple­men­tä­rer Medi­zin im All­ge­mei­nen ohne kon­kre­te Anga­ben zu den Kos­ten der Mis­tel­the­ra­pie wer­den ausgeschlossen.

Für einen Ein­schluss muss min­des­tens eine der in Tabel­le 16 auf­ge­lis­te­ten Ziel­grö­ßen berich­tet werden.

Tabel­le 16: Ein­schluss­kri­te­ri­en für gesund­heits­öko­no­mi­sche Studien

For­schungs­fra­ge

Popu­la­ti­on

Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (pal­lia­ti­ve Behand­lung) Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (adju­van­te Behand­lung). Es kann sich auch um ein Teil­kol­lek­tiv der Stu­die han­deln, wenn die Ergeb­nis­se getrennt für das rele­van­te Kol­lek­tiv berich­tet werden.

Inter­ven­ti­on

The­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten (sub­ku­tan, intra­ve­nös, ins Tumor­ge­we­be, ins Rip­pen­fell) zusätz­lich zur Standardtherapie

Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on

Stan­dard­the­ra­pie mit oder ohne Placebogabe

Ziel­grö­ßen

Inkre­men­tel­le Kos­ten (direk­te und indi­rek­te) der beglei­ten­den Misteltherapie

Inkre­men­tel­le Kos­ten (direk­te und indi­rek­te) pro gewon­ne­nem qua­li­täts­ad­jus­tier­ten Lebensjahr

Zusätz­li­che Kos­ten (direk­te und indi­rek­te) pro gewon­ne­nem Lebensjahr

Stu­di­en­ty­pen

Kos­ten­ana­ly­sen, Kos­ten-Mini­mie­rungs-Ana­ly­sen, Kosten-Konsequenzen

Ana­ly­sen, Kos­ten­ef­fek­ti­vi­täts­ana­ly­sen, Kos­ten-Nutz­wert-Ana­ly­sen Kosten-NutzenAnalysen

Zeit­ho­ri­zont

Kei­ne Einschränkung

Per­spek­ti­ve

Kei­ne Ein­schrän­kung Gesund­heits­sys­tem, gesamt­ge­sell­schaft­lich, Patient

Set­ting

Deutsch­spra­chi­ger Raum

Spra­chen

Deutsch, Eng­lisch

  • 3.2.2 Literaturrecherche und ‑Selektion

Da die Lite­ra­tur­re­cher­che zur medi­zi­ni­schen Bewer­tung in den biblio­gra­fi­schen Daten­ban­ken in der Such­stra­te­gie kei­ne ein­schrän­ken­de Ver­knüp­fung mit Stu­di­en­ty­pen vor­ge­nom­men hat, kön­nen die­se Recher­che­er­geb­nis­se auch als Aus­gangs­ma­te­ri­al für die Iden­ti­fi­zie­rung von gesund­heits­öko­no­mi­schen Stu­di­en ver­wen­det wer­den. Die Selek­ti­on der Stu­di­en wird anhand der Ein­schluss­kri­te­ri­en für gesund­heits­öko­no­mi­sche Stu­di­en und ansons­ten ana­log zur medi­zi­ni­schen Bewer­tung vor­ge­nom­men. Auch hier wird ein PRIS­MA-Fluss­dia­gramm zur Abbil­dung der Stu­di­en­se­lek­ti­on erstellt (sie­he Abbil­dung 4 in Kapi­tel 4.2).

  • 3.2.3 Datenextraktion

In die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se ein­ge­schlos­se­ne Stu­di­en wer­den in sys­te­ma­ti­schen Kurz­be­schrei­bun­gen zusam­men­ge­fasst. Die Beschrei­bung der Zie­le, des Stu­di­en­de­signs und der Ergeb­nis­se jeder gesund­heits­öko­no­mi­schen Stu­die erfolgt ent­spre­chend der „Doku­men­ta­ti­ons­struk­tur für die stan­dar­di­sier­te Bericht­erstat­tung von gesund­heits­öko­no­mi­schen Pri­mär­stu­di­en und Syn­the­sen von Pri­mär­stu­di­en”, fest­ge­legt von der „Ger­man Sci­en­ti­fic Working Group Tech­no­lo­gy Assess­ment for Health Care“ (Tabel­le 109).96 Die stan­dar­di­sier­ten Berich­te basie­ren auf den Infor­ma­ti­ons­auf­be­rei­tungs­struk­tu­ren der Daten­ban­ken DARE und NEED und wur­den an die The­men­be­rei­che des Kri­te­ri­en­ka­ta­logs angepasst.

Aus den berück­sich­tig­ten Stu­di­en wer­den die rele­van­ten qua­li­ta­ti­ven Merk­ma­le extra­hiert und stan­dar­di­siert wie­der­ge­ge­ben. Die Struk­tur der extra­hier­ten Daten ent­spricht dem von der Ger­man Sci­en­ti­fic Working Group Tech­no­lo­gy for Health Care ent­wi­ckel­ten Ras­ter zur stan­dar­di­sier­ten Bericht­erstat­tung der wesent­li­chen metho­di­schen Merk­ma­le und Ergeb­nis­pa­ra­me­ter in den Ein­zel­stu­di­en.96 Die qua­li­ta­ti­ven Merk­ma­le umfas­sen die Iden­ti­fi­ka­ti­on (Autor, Jahr, Land), den Eva­lua­ti­ons­typ und die Per­spek­ti­ve der gesund­heits­öko­no­mi­schen Eva­lua­ti­on, Merk­ma­le der Ziel­po­pu­la­ti­on, das Set­ting, die zu ver­glei­chen­den Tech­no­lo­gien, die Wir­kungs­di­men­si­on bezie­hungs­wei­se den Zeit­ho­ri­zont, den Ursprung der kli­ni­schen Effekt­da­ten (Ori­gi­nal­stu­die, Lite­ra­tur­stu­die, mit bezie­hungs­wei­se ohne ent­schei­dungs­ana­ly­ti­sche Model­lie­rung), die Berück­sich­ti­gung von Nutz­wer­ten (z. B. QALY), die berück­sich­tig­ten Kos­ten­kom­po­nen­ten, Art und Erhe­bung des Men­gen­ge­rüs­tes, Art und Quel­le der Prei­se, Wäh­rung und Bezugs­jahr, Dis­kon­tie­rungs­ra­ten, Behand­lung von Unsi­cher­hei­ten (Varia­blen der Sen­si­ti­vi­täts­ana­ly­sen) und die Autoren­schluss­fol­ge­run­gen. Außer­dem wer­den die in den Publi­ka­tio­nen dis­ku­tier­ten oder im Rah­men der Bewer­tung der Stu­di­en­qua­li­tät auf­ge­fal­le­nen Bias­ty­pen sys­te­ma­tisch doku­men­tiert. Als quan­ti­ta­ti­ve Ergeb­nis­pa­ra­me­ter wer­den sys­te­ma­tisch extra­hiert und berich­tet: Kos­ten (indi­vi­du­ell oder popu­la­ti­ons­agg­re­giert), Wirk­sam­keit, Kos­ten-Effek­ti­vi­täts-Ver­hält­nis und durch­schnitt­li­che und/​oder inkre­men­tel­le Wer­te für jede der in den ein­zel­nen Stu­di­en unter­such­ten Ver­gleichs­tech­no­lo­gien, soweit die Para­me­ter jeweils in den Publi­ka­tio­nen der berück­sich­tig­ten Stu­di­en vor­han­den oder bere­chen­bar sind. Die qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en­merk­ma­le und die quan­ti­ta­ti­ven Ergeb­nis­pa­ra­me­ter wer­den sys­te­ma­tisch in Tabel­len­form zusam­men­ge­stellt und im Text berichtet.

  • 3.2.4 Bewertung der Studienqualität

Die ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en wer­den anhand des 56 Punk­te umfas­sen­den Kri­te­ri­en­ka­ta­logs zur metho­di­schen Qua­li­tät gesund­heits­öko­no­mi­scher Stu­di­en bewer­tet. Die­ser Kri­te­ri­en­ka­ta­log wur­de von ver­schie­de­nen gesund­heits­öko­no­mi­schen Pro­jekt­grup­pen der Ger­man Sci­en­ti­fic Working Group Tech­no­lo­gy Assess­ment in Health Care im Kon­sens­ver­fah­ren erstellt (sie­he Anhang Tabel­le 109).96

  • 3.2.5 Analyse und Informationssynthese

Qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en­cha­rak­te­ris­ti­ka und quan­ti­ta­ti­ve Ergeb­nis­pa­ra­me­ter der ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en wer­den sys­te­ma­tisch in Evi­denz­ta­bel­len zusam­men­ge­fasst. Neben der Anga­be des zugrun­de­lie­gen­den öko­no­mi­schen Stu­di­en­typs sind dies die Art der ein­ge­schlos­se­nen Kos­ten und – sofern vor­han­den – die inkre­men­tel­len Kos­ten, die inkre­men­tel­le Effek­ti­vi­tät und das inkre­men­tel­le Kosten-EffektivitätsVerhältnis.

  • 3.3 Bewertung von Patienten- und sozialen Aspekten

Es wird ein SR zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten durch­ge­führt. Neben an quan­ti­ta­ti­ven Ziel­grö­ßen ori­en­tier­ten Stu­di­en wer­den auch Stu­di­en mit qua­li­ta­ti­vem Stu­di­en­de­sign in die Aus­wer­tung ein­be­zo­gen. Quan­ti­ta­ti­ve Ergeb­nis­se sind zu erwar­ten von Quer­schnitt­stu­di­en zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie und Stu­di­en zu Ein­stel­lun­gen und Erfah­run­gen, die bei­spiels­wei­se in Likert-Ska­len (Aus­sa­ge plus abge­stuf­te Ant­wort­mög­lich­kei­ten wie „trifft zu“, „trifft eher zu“, „trifft eher nicht zu“, „trifft nicht zu“) abge­fragt wer­den. Qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en wer­den ein­be­zo­gen, um Fra­gen zum Ver­sor­gungs­pro­zess, des­sen Wahr­neh­mung, der Bedeu­tung für die Pati­en­tin und die Akzep­tanz, Ange­mes­sen­heit und Zufrie­den­heit mit der Mis­tel­the­ra­pie ver­tieft zu beant­wor­ten. Das SR zu Pati­en­ten-und sozia­len Aspek­ten erfor­dert eine Inte­gra­ti­on quan­ti­ta­ti­ver und qua­li­ta­ti­ver Stu­di­en­ergeb­nis­se. Es gibt meh­re­re Leit­fä­den, die sich mit der Metho­dik sol­cher Über­sichts­ar­bei­ten im Kon­text der Bewer­tung von Gesund­heits­tech­no­lo­gien befas­sen, die hier her­an­ge­zo­gen wer­den: Die Coch­ra­ne Qua­li­ta­ti­ve and Imple­men­ta­ti­on Methods Group Gui­dance Serie, das Coch­ra­ne Hand­buch und die Serie zur Anwen­dung von GRA­DE-CER­Qual für SR.97–100

  • 3.3.1 Ein- und Ausschlusskriterien für Studien

Für Fra­ge­stel­lun­gen zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wer­den quan­ti­ta­ti­ve und qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en aller Art ein­be­zo­gen, auch SR und Pri­mär­stu­di­en, sofern die­se wis­sen­schaft­lich publi­ziert sind. SR wer­den ein­ge­schlos­sen, wenn für die Domä­ne „Pati­en­ten- und sozia­le Aspek­te” der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie rele­van­te Infor­ma­tio­nen ent­hal­ten sind und die Ergeb­nis­se für Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs mit Mis­tel­the­ra­pie getrennt ent­nehm­bar sind. Auch Stu­di­en zu ver­schie­de­nen Krebs­ar­ten oder KIM-Ver­fah­ren oder ver­schie­de­nen kom­ple­men­tä­ren The­ra­pien wer­den ver­wen­det, wenn sowohl für die Grup­pe der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs als auch für die Mis­tel­the­ra­pie die Ergeb­nis­se getrennt dar­ge­stellt und ent­nehm­bar sind. Wenn die Ergeb­nis­se nicht getrennt ent­nom­men wer­den kön­nen, muss der Anteil der für den HTA rele­van­ten Stu­di­en­po­pu­la­ti­on bei min­des­tens 80 % der gesam­ten Stu­di­en­po­pu­la­ti­on liegen.

Wir neh­men an, dass pati­en­ten-bezo­ge­ne Aspek­te und sozia­le Aspek­te in der Gesund­heits­ver­sor­gung auch maß­geb­lich vom kul­tu­rel­len Umfeld abhän­gig sind, und beschrän­ken des­halb die Ziel­po­pu­la­ti­on auf den deutsch­spra­chi­gen Raum. Auch Stu­di­en ohne Ver­gleichs­arm wer­den ein­be­zo­gen, da vie­le der Ziel­grö­ßen, wie Erwar­tun­gen an die Mis­tel­the­ra­pie oder Art, Umfang und Bewer­tung der Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie, kei­nen Ver­gleich erfor­dern. Die Stu­di­en müs­sen eine aus­rei­chend hohe Berichts­qua­li­tät auf­wei­sen, damit die Metho­dik der Daten­er­he­bung und die Ergeb­nis­se nach­voll­zo­gen wer­den kön­nen. Kom­men­ta­re zu Ver­öf­fent­li­chun­gen, Kon­fe­renz­bei­trä­ge in Form einer Zusam­men­fas­sung oder Auf­sät­ze wer­den ausgeschlossen.

Es wer­den nur Stu­di­en ein­ge­schlos­sen, die Infor­ma­tio­nen zu Pati­en­ten- oder sozia­len Aspek­ten berich­ten. Min­des­tens eine der in Tabel­le 17 gelis­te­ten rele­van­ten Ziel­grö­ßen muss in den Ver­öf­fent­li­chun­gen dar­ge­stellt sein. Für die Durch­sicht der Titel und Zusam­men­fas­sun­gen ist es aus­rei­chend, wenn zumin­dest ein Anhalts­punkt dafür gege­ben ist, dass min­des­tens einer der Aspek­te in der Ver­öf­fent­li­chung berich­tet wird.

Die Ziel­grö­ßen kön­nen sowohl aus der Per­spek­ti­ve der Pati­en­tin­nen beschrie­ben wer­den als auch aus der Per­spek­ti­ve der betreu­en­den Per­son, der Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen oder des behan­deln­den medi­zi­ni­schen Fachpersonals.

Tabel­le 17: Ein­schluss­kri­te­ri­en für Stu­di­en zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspekten

For­schungs­fra­ge

Popu­la­ti­on

Pati­en­tin­nen mit metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (pal­lia­ti­ve Behandlung)

Pati­en­tin­nen mit nicht-metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom (adju­van­te Behandlung)

Ange­hö­ri­ge von Pati­en­tin­nen mit Brustkrebs

Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs behan­deln­de Ärz­tin­nen und Ärzte

(jeweils im deutsch­spra­chi­gen Raum)

Inter­ven­ti­on

The­ra­pie mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten (sub­ku­tan, intra­ve­nös, ins Tumor­ge­we­be, ins Rip­pen­fell) zusätz­lich zur Standardtherapie

Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on

Kein Ver­gleichs­arm

Stan­dard­the­ra­pie mit oder ohne Placebogabe

Ziel­grö­ßen

Ein­stel­lung gegenüber/​Akzeptanz der beglei­ten­den Misteltherapie

Erwar­tun­gen an die beglei­ten­de Misteltherapie

Wis­sen über die beglei­ten­de Misteltherapie

Inan­spruch­nah­me der beglei­ten­den Misteltherapie

Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie für ver­schie­de­ne Patientengruppen

Erfah­run­gen mit der beglei­ten­den Misteltherapie

Zufrie­den­heit mit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie im Alltagsleben

Art, Umfang und Bewer­tung der Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on zur beglei­ten­den Misteltherapie

Bewer­tung der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on hin­sicht­lich der beglei­ten­den Misteltherapie

Beson­de­re Punk­te, die kom­mu­ni­ziert wer­den sol­len, um adäqua­te Inan­spruch­nah­me zu gewährleisten

Stu­di­en­ty­pen

SR qua­li­ta­ti­ver und quan­ti­ta­ti­ver Stu­di­en zu oben genann­ten Fra­ge­stel­lun­gen und Zielgrößen

Qua­li­ta­ti­ve und quan­ti­ta­ti­ve Pri­mär­stu­di­en zu oben genann­ten. Fra­ge­stel­lun­gen und Zielgrößen

Per­spek­ti­ven

(falls rele­vant)

Pati­en­tin­nen, Betreu­en­de Person/​Familienangehörige, Ärzte

SR = Sys­te­ma­ti­sche Übersichtsarbeit.

Die Ope­ra­tio­na­li­sie­rung der Ziel­grö­ßen für die Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en erfolg­te in Anleh­nung an die in den „Assess­ment ele­ments“ gestell­ten Fra­gen der Domä­ne Pati­en­ten- und sozia­le Aspek­te im EUnetH­TA HTA Core Model®.71

  • 3.3.2 Literaturrecherche und ‑Selektion

Die Lite­ra­tur­re­cher­che umfasst die Such­ergeb­nis­se aus der domä­nen­über­grei­fen­den Suche in den biblio­gra­fi­schen Daten­ban­ken (sie­he Abschnitt 3.1.2.1) sowie einer Rei­he an zusätz­li­chen Suchen in wei­te­ren biblio­gra­fi­schen Daten­ban­ken, die auch sozi­al­wis­sen­schaft­li­che und psychosoziale

The­men­be­rei­che erfas­sen und der Suche nach grau­er Lite­ra­tur im Inter­net. Auch die in der Suche zur ethi­schen Bewer­tung (sie­he Abschnitt 3.4) iden­ti­fi­zier­ten Refe­ren­zen sowie die Leit­li­ni­en zur Brust­krebs­be­hand­lung, wer­den auf ihre Ver­wend­bar­keit für die Beant­wor­tung der Fra­gen zu Pati­en­ten-und sozia­len Aspek­te durch­ge­se­hen. Schließ­lich erfolgt eine Hand­su­che nach zusätz­li­chen Pri­mär­stu­di­en in den Lite­ra­tur­ver­zeich­nis­sen der ein­ge­schlos­se­nen Studien.

  • 3.3.2.1 Bibliografische Datenbanken

Die domä­nen­über­grei­fen­de Suche ist in Kapi­tel 3.1.2.1 „Biblio­gra­fi­sche Daten­ban­ken“ kon­kret beschrie­ben. Ergänzt wird die­se Suche durch Such­stra­te­gien, die auch Quel­len her­an­zie­hen, die nicht nur den medi­zi­ni­schen Bereich abde­cken, son­dern auch ande­re Fach­be­rei­che wie Psy­cho­lo­gie oder Öko­no­mie, um Pati­en­ten- und sozia­le Aspek­te auch von einer ande­ren Per­spek­ti­ve abzu­bil­den als über mehr­heit­lich eng­lisch­spra­chi­ge, ein­schlä­gig medi­zi­ni­sche Daten­ban­ken. Die ver­wen­de­ten Such­be­grif­fe in der ergän­zen­den Suche sind weni­ger sys­te­ma­tisch und struk­tu­riert als die domä­nen­über­grei­fen­de Suche, weil die Such­be­grif­fe den Anfor­de­run­gen der jewei­li­gen Such­funk­ti­on ange­passt wer­den, um Ergeb­nis­se mit Bezug zu kom­ple­men­tä­rer und alter­na­ti­ver Medi­zin zu erhal­ten. Da sozia­le Aspek­te in der Regel nicht über kon­trol­lier­te The­sau­ru­s­such­be­grif­fe ver­schlag­wor­tet sind, wer­den eini­ge Frei­text­be­grif­fe zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten im Such­term ergänzt. Die­se Frei­text­be­grif­fe erge­ben sich aus einer Kom­bi­na­ti­on von Begrif­fen, die sich the­ma­tisch auf die gesuch­ten Ziel­grö­ßen zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten bezie­hen, wie sie in den Ein­schluss­kri­te­ri­en in Tabel­le 17 auf­ge­führt sind.

Über EBSCO wer­den die Daten­ban­ken Psy­c­IN­FO, Psy­cAR­TIC­LES, CINAHL Com­ple­te und Aca­de­mic Search Éli­te und über Ovid die Daten­ban­ken Books@Ovid, Journals@Ovid Full Text, BIOSIS Pre­views, Emba­se und Ovid MEDLINE(R) durch­sucht. Die aus­führ­li­che Recher­chestra­te­gie ist im Anhang zu fin­den: Tabel­le 92 zu den Daten­ban­ken, die in die Suche über Ovid inte­griert sind; in Tabel­le 94 Daten­ban­ken, die Teil der Suche über EBSCO sind. Zudem wird in der fach­be­reichs­über­grei­fen­den Daten­bank Web of Sci­ence gesucht. Details hier­zu befin­den sich im Anhang in Tabel­le 91, in der Such­be­grif­fe zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten gelis­tet sind.

Im August 2020 wird zusätz­lich auf Emp­feh­lung eines Gut­ach­ters eine Suche in Daten­ban­ken für Kom­ple­men­tär­me­di­zin Allied and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne (AMED) und Alt Heal­thWatch via EBSCO durch­ge­führt. Die ver­wen­de­ten Such­be­grif­fe befin­den sich im Anhang in Tabel­le 95.

Für den Zeit­raum von Mai 2017 bis Okto­ber 2020 wur­den regel­mä­ßi­ge Update-Suchen in Pub­med durch­ge­führt. Mög­li­cher­wei­se rele­van­te Titel wur­den von einer Autorin (CS) durch­ge­se­hen und falls die Ein­schluss­kri­te­ri­en erfüllt erschie­nen oder dies anhand der Zusam­men­fas­sung (des Abs­tract) nicht geklärt wer­den konn­te im Voll­text besorgt, um den Inhalt der jewei­li­gen Stu­die und die Refe­renz­lis­ten der Ver­öf­fent­li­chung durch­zu­se­hen. Die­se neu­en Tref­fer wur­den behan­delt wie zusätz­li­che Ver­öf­fent­li­chun­gen aus der Handsuche.

33.2.2 Internetrecherche

Zur Iden­ti­fi­zie­rung rele­van­ter Inter­net­sei­ten zu Fach­ge­sell­schaf­ten, HTA-Insti­tu­tio­nen und ande­ren Quel­len, die mög­li­cher­wei­se Infor­ma­tio­nen zu inte­gra­ti­ver Onko­lo­gie und Mis­tel­ex­trak­ten beinhal­ten könn­ten, wird in ers­ter Linie auf die Check­lis­te „Grey Mat­ters – A Prac­ti­cal Search Tool for Evi­dence Based Medi­ci­ne” zurück­ge­grif­fen, die vom Infor­ma­ti­ons­dienst der kana­di­schen HTA-Agen­tur Cana­di­an Agen­cy for Drugs and Tech­no­lo­gies in Health (CADTH) ver­öf­fent­licht wur­de.101 Zudem wird gezielt nach poten­zi­ell rele­van­ten Publi­ka­tio­nen auf den Inter­net­sei­ten von Fach­ge­sell­schaf­ten gesucht.

Tabel­le 19 fasst die Inter­net­su­che zusam­men. Jeder der Such­läu­fe ist im Anhang im Detail doku­men­tiert inklu­si­ve der ver­wen­de­ten Such­be­grif­fe und der Anzahl an gefun­de­nen Refe­ren­zen. Die voll­stän­di­ge Such­stra­te­gie zur grau­en Lite­ra­tur ist im Anhang in Tabel­le 90 dokumentiert.

Tabel­le 18: Durch­such­te Inter­net­sei­ten zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten der Misteltherapie

Gesellschaft/​Organisation

Web­site

Cam on Pubmed

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?&orig_db=PubMed&cmd_cur rent=Limits&pmfilter_Subsets=Complementary %20Medicine

Pub­Med „social aspects“

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed

Kar­ger Ver­lag (2008 bis 2016)

ent­hal­te­ne Journals:

For­schen­de Kom­ple­men­tär­me­di­zin; Com­ple­men­ta­ry Medi­ci­ne Rese­arch; Onco­lo­gy Rese­arch and Tre­at­ment; Trans­la­tio­nal Rese­arch in Bio­me­di­ci­ne; Schwei­ze­ri­sche Zeit­schrift für Ganzheitsmedizin

https://karger.com/search-results?page=1&q=Mistel

PRiO: Prä­ven­ti­on und inte­gra­ti­ve Onko­lo­gie. Eine Arbeits­ge­mein­schaft der Deut­schen Krebsgesellschaft

www.prio-dkg.de/wissenschaftliche-informationen/komplementaere-und-alternative-medizin

CADTH/​Grey Matters

www.cadth.ca/resources/finding-evidence/grey-matters

CADTH = Cana­di­an Agen­cy for Drugs and Tech­no­lo­gies in Health. CAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medizin.

Die Inter­net­sei­te der Arbeits­ge­mein­schaft PRiO der deut­schen Krebs­ge­sell­schaft hat kei­ne Such­ma­schi­ne. Die Ent­schei­dung, ob eine Publi­ka­ti­on vor­erst in die Durch­sicht ein­be­zo­gen wird, erfolgt anhand des Titels.

Der Ver­lag Kar­ger wird gewählt, um häu­fig zitier­te deutsch­spra­chi­ge Zeit­schrif­ten abzu­de­cken wie „For­schen­de Kom­ple­men­tär­me­di­zin“ und die „Schwei­zer Zeit­schrift für Ganz­heits­me­di­zin“. Da die Inter­net­sei­te des Kar­ger-Ver­lags eine Such­mas­ke besitzt, die in meh­re­ren Fach­zeit­schrif­ten gleich­zei­tig suchen kann, wer­den wei­te­re Zeit­schrif­ten des Ver­lags hin­zu­ge­fügt, die rele­vant erschei­nen. Die Titel der Zeit­schrif­ten sind Tabel­le 90 zu entnehmen.

Eine aus­führ­li­che Doku­men­ta­ti­on der Suche auf Web­sei­ten aus der „Grey Matters“-Checkliste101 mit ver­wen­de­ten Such­be­grif­fen und Anzahl der Tref­fer ist in Tabel­le 93 gelis­tet. Wenn Kon­fe­renz-Abs­tracts zu mög­li­cher­wei­se rele­van­ten Stu­di­en in den Daten­bank­su­chen iden­ti­fi­ziert wer­den, für die kei­ne Voll­text­pu­bli­ka­tio­nen vor­han­den sind, wird nach mög­li­chen Fol­ge­pu­bli­ka­tio­nen gesucht. Für Autoren der ein­ge­schlos­se­nen Publi­ka­tio­nen wird in deren Publi­ka­ti­ons­lis­ten oder auf der Web­site des jewei­li­gen Lehr­stuhls nach wei­te­ren Publi­ka­tio­nen zum The­ma gesucht.

  • 3.3 . Li 3   Literaturverzeichnisse eingeschlossener Literatur

Auf­grund der schlech­ten Ver­schlag­wor­tung in biblio­gra­fi­schen Daten­ban­ken hat die Hand­su­che bei der Domä­ne Pati­en­ten- und sozia­le Aspek­te einen beson­de­ren Stel­len­wert. Im Rah­men der Durch­sicht der ein­ge­schlos­se­nen Voll­tex­te wer­den zusätz­lich nicht nur alle Refe­renz­lis­ten nach poten­zi­ell rele­van­ten Publi­ka­tio­nen durch­sucht, son­dern es wird auch nach wei­te­ren Publi­ka­tio­nen von Autoren der ein­ge­schlos­se­nen Lite­ra­tur gesucht. Dies erfolgt ent­we­der über die Autoren­su­che in Pub­Med oder die Durch­sicht der Publi­ka­ti­ons­lis­ten auf den jewei­li­gen Inter­net­sei­ten der Lehr­stüh­le, denen die Autoren ange­hö­ren, sofern die­se den Bereich der inte­gra­ti­ven Medi­zin betreffen.

  • 3.3.3 Literaturselektion

Die in den Daten­ban­ken iden­ti­fi­zier­ten Lite­ra­tur­stel­len und die zusätz­lich über das Inter­net iden­ti­fi­zier­ten Refe­ren­zen wer­den wie bei der Suche zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit in das Lite­ra­tur­ver­wal­tungs­pro­gramm End­No­te Ver­si­on X7 impor­tiert. Bei Refe­ren­zen mit feh­len­dem Titel oder feh­len­der Zusam­men­fas­sung, wer­den die­se Anga­ben ergänzt. Die Selek­ti­on erfolgt in einem zwei­stu­fi­gen Pro­zess. Zuerst wer­den Titel und Zusam­men­fas­sun­gen von zwei Autoren unab­hän­gig dar­auf durch­ge­se­hen, ob sie die Ein- bezie­hungs­wei­se Aus­schluss­kri­te­ri­en erfül­len. Für Lite­ra­tur­stel­len, die die Ein­schluss­kri­te­ri­en erfüllt haben oder bei denen dies anhand von Titel und Zusam­men­fas­sung nicht ein­deu­tig ent­schie­den wer­den kann, wer­den Voll­tex­te besorgt.

Zwei Autorin­nen bewer­ten die Voll­tex­te unab­hän­gig von­ein­an­der, ob die Ein­schluss­kri­te­ri­en erfüllt wer­den. Die Selek­ti­on der Stu­di­en wird anhand der Ein­schluss­kri­te­ri­en für Stu­di­en zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten vor­ge­nom­men, wie in Tabel­le 17 beschrie­ben. Dis­kre­pan­zen wer­den durch Dis­kus­si­on ausgeräumt.

Die Stu­di­en­se­lek­ti­on ist in Kapi­tel 4.3 „Ergeb­nis­se der Lite­ra­tur­su­che und ‑Selek­ti­on zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten” in Abbil­dung 5 dar­ge­stellt. Für die in der Hand­su­che in den Lite­ra­tur­ver­zeich­nis­sen ein­ge­schlos­se­ner Stu­di­en iden­ti­fi­zier­ten Pri­mär­stu­di­en wer­den die Zusam­men­fas­sun­gen besorgt. Die Beur­tei­lung der Tex­te erfolgt durch zwei Autoren unab­hän­gig ana­log zum Vor­ge­hen bei der Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit. Die­se so iden­ti­fi­zier­ten Stu­di­en sind in auch im PRIS­MA­Dia­gramm in Abbil­dung 5 erfasst.

  • 3.3.4 Datenextraktion

Aus den quan­ti­ta­ti­ven und qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en wer­den, soweit ver­füg­bar, fol­gen­de Merk­ma­le zu den Stu­di­en­cha­rak­te­ris­ti­ka in Über­sichts­ta­bel­len extrahiert:

Fra­ge­stel­lung, Stu­di­en­typ, Ort und Zeit der Rekru­tie­rung, Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en, Art der Stan­dard­the­ra­pie, auch Erst‑, Zweit­li­ni­en­the­ra­pie und ggf. wei­te­re ange­wand­te The­ra­pien, Form der Mis­tel­the­ra­pie in allen ana­ly­sier­ten Grup­pen, Cha­rak­te­ris­ti­ka der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on, Anzahl der ein­ge­schlos­se­nen, aus­ge­wer­te­ten und aus­ge­schie­de­nen Patienten.

Für quan­ti­ta­ti­ve Ziel­grö­ßen wer­den zusätz­lich Tabel­len extra­hiert zu fol­gen­den Merk­ma­len: Anzahl der ein­ge­schlos­se­nen, aus­ge­wer­te­ten und aus­ge­schie­de­nen Pati­en­ten für jede ana­ly­sier­te Ver­gleichs­grup­pe, Art der sta­tis­ti­schen Ana­ly­se (z. B. Stör­grö­ßen­ad­jus­tie­rung), Defi­ni­ti­on der Ziel­grö­ßen und Ergeb­nis­se zu Ziel­grö­ßen (Effekt­schät­zer und Unsi­cher­heits­maß). Falls RCT zu ana­ly­sie­ren sind, wird die Metho­dik ana­log zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit erfol­gen wie im Kapi­tel 3.1.4.2 beschrieben.

Für die Daten­ex­trak­ti­on der Ergeb­nis­se qua­li­ta­ti­ver Stu­di­en, mit dem Ziel eine the­ma­ti­sche Inhalts­ana­ly­se durch­zu­füh­ren, wird die Soft­ware MAXQDA 18102, ver­wen­det. Es han­delt sich dabei um ein Lite­ra­tur­ver­wal­tungs- und Ana­ly­se­pro­gramm. Es ermög­licht die Erstel­lung von Tabel­len und ver­ein­facht die Struk­tu­rie­rung von Kodie­run­gen des zu ana­ly­sie­ren­den Inhalts. Die Soft­ware an sich hat kei­nen Ein­fluss auf den Inhalt der Aus­wer­tung und ver­än­dert das Daten­ma­te­ri­al nicht. Die Tex­te wer­den als PDF in die Soft­ware hoch­ge­la­den. Das Pro­gramm ermög­licht das Mar­kie­ren von Text­tei­len, die Ver­ga­be von Kodie­run­gen zu mar­kier­ten Text­tei­len und die Zusam­men­fas­sung von ähn­li­chen Kodie­run­gen zu Kategorien.

Wei­te­re Aus­füh­run­gen zum metho­di­schen Vor­ge­hen bei der the­ma­ti­schen Inhalts­ana­ly­se fol­gen in Abschnitt 3.3.6 zur Ana­ly­se und Informationssynthese.

  • 3.3.5 Bewertung der Studienqualität

Zur Bewer­tung des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als der quan­ti­ta­ti­ven und qua­li­ta­ti­ven Pri­mär­stu­di­en auf Stu­di­en­ebe­ne wer­den die Check­lis­ten des „Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me” (CASP)103, 104 ver­wen­det. Die CASP-Check­lis­ten sind ein stu­di­en­typ-spe­zi­fi­sches Bewer­tungs­in­stru­ment für die Bewer­tung von Publi­ka­tio­nen, das von der Coch­ra­ne Qua­li­ta­ti­ve and Imple­men­ta­ti­on Methods Group emp­foh­len wird.105,106 Da es für die­se Check­lis­ten kei­ne offi­zi­el­le deut­sche Über­set­zung gibt, wer­den die eng­li­schen Check­lis­ten von einer der Autorin­nen (CS) über­setzt (sie­he Kapi­tel 9.3, Tabel­le 110 für die qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en und

Tabel­le 111 für Kohor­ten- bezie­hungs­wei­se Quer­schnitt­stu­di­en). Bei der Über­set­zung ins Deut­sche gab es klei­ne­re Anpas­sun­gen in der Wort­wahl, um den Sinn rich­tig abzu­bil­den. Die Erläu­te­run­gen zur Bewer­tung wur­den wie im eng­lisch­spra­chi­gen Ori­gi­nal beschrie­ben verwendet.

Die CASP-Check­lis­te für qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en103 wur­de unver­än­dert ver­wen­det. Für Quer­schnitt­stu­di­en gibt es kei­ne eige­ne CASP-Check­lis­te. Daher wird für die­se Stu­di­en­ty­pen die Check­lis­te für Kohor­ten­stu­di­en als Grund­la­ge ver­wen­det und ange­passt auf Kri­te­ri­en, die für Quer­schnitt­stu­di­en anwend­bar sind. Dadurch ent­fal­len die Fra­gen K5a, K5b, K6a, K6b, K8, K11 und K12. Die modi­fi­zier­te Check­lis­te mit Kom­men­ta­ren und Begrün­dun­gen zu Ände­run­gen ist in

Tabel­le 111 zu fin­den. Die Qua­li­tät der SR wird nicht bewer­tet, weil die­se selbst nicht in die Ana­ly­se ein­ge­schlos­sen, son­dern nur zur Durch­sicht nach poten­zi­ell rele­van­ten Stu­di­en ver­wen­det werden.

Die Ergeb­nis­se der CASP-Check­lis­ten wer­den in sys­te­ma­ti­schen Über­sichts­ta­bel­len zusam­men­ge­fasst und in Text­form dargestellt.

  • 3.3.6 Analyse und Informationssynthese

Die Ergeb­nis­se für die quan­ti­ta­ti­ven Pri­mär­stu­di­en zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs wer­den in Evi­denz­ta­bel­len prä­sen­tiert und in zusam­men­fas­sen­den Tex­ten beschrie­ben. Zur zusam­men­fas­sen­den Beschrei­bung von Pati­en­ten­cha­rak­te­ris­ti­ka und Ziel­grö­ßen aus meh­re­ren Stu­di­en wer­den, sofern rele­vant, Medi­an und Spann­wei­te berech­net. Gege­be­nen­falls kann auch der Medi­an aus klas­sier­ten Daten berech­net wer­den.86

Ein wich­ti­ges Kri­te­ri­um für die Aus­wahl der Ana­ly­se- und Syn­the­se­me­tho­de im Kon­text von SR über Gesund­heits­tech­no­lo­gien ist eine trans­pa­ren­te und nach­voll­zieh­ba­re Ablei­tung der Ergeb­nis­se aus dem Daten­ma­te­ri­al. Der vor­lie­gen­de Bericht ori­en­tiert sich hier an den Emp­feh­lun­gen der Coch­ra­ne Arbeits­grup­pe „Coch­ra­ne Qua­li­ta­ti­ve and Imple­men­ta­ti­on Methods Group“.99, 105–109 Die Ergeb­nis­se für die quan­ti­ta­ti­ven und qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en zu den Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs wer­den getrennt von­ein­an­der in Tabel­len und in zusam­men­fas­sen­den Tex­ten beschrie­ben. Publi­ka­tio­nen, die quan­ti­ta­ti­ve Ergeb­nis­se berich­ten, wer­den exzer­piert und zusam­men­ge­fasst. Die Ergeb­nis­se der qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en wer­den mit­tels the­ma­ti­scher Syn­the­se (the­ma­tic syn­the­sis)110, einer Form der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se, aus­ge­wer­tet.111, 112 Ziel der the­ma­ti­schen Syn­the­se ist es, die Ergeb­nis­se aus qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en hin­sicht­lich der Fra­ge­stel­lung der Über­sichts­ar­beit und den Ziel­grö­ßen zu den Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten zu inte­grie­ren.100

Bei der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se erge­ben sich die Ziel­grö­ßen aus dem Kodie­rungs­pro­zess. Die Kate­go­rien und Codes für den Beginn des Kodie­rungs­pro­zes­ses, wer­den deduk­tiv aus dem EUnetH­TA HTA Core Model®71 bezie­hungs­wei­se aus den Fra­ge­stel­lun­gen zu den Pati­en­ten und den sozia­len Aspek­ten abge­lei­tet (sie­he Tabel­le 19) und bil­den einen Kodier­leit­fa­den. Zei­le für Zei­le wer­den die Ergeb­nis­tei­le der Publi­ka­tio­nen zu den qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en mit ein­zel­nen Codes kodiert. Jedem Aspekt, den Pati­en­tin­nen oder Ärz­tin­nen und Ärz­te nen­nen, wird ein Code zuge­ord­net. Die­se ein­zel­nen Text­tei­le zu einem Code wer­den Kodie­rung genannt. Ein Code kann aus einem oder aus meh­re­ren Kodie­run­gen bestehen, die jeweils ein Anker­bei­spiel für den Code dar­stel­len. Über das induk­ti­ve Kodie­ren Zei­le für Zei­le im Text­ma­te­ri­al der ein­ge­schlos­se­nen Publi­ka­tio­nen wer­den neue Codes zum Kate­go­ri­en­sys­tem ergänzt und die Kate­go­rien wei­ter spe­zi­fi­ziert (z. B. Aus­prä­gun­gen der Akzep­tanz der Mis­tel­the­ra­pie). Falls die vor­ge­ge­be­nen Kate­go­rien nicht aus­rei­chen, um den Inhalt adäquat zu erfas­sen, wer­den neue Kate­go­rien gebil­det. Neue Codes wer­den zum bereits bestehen­den Kate­go­ri­en­sys­tem (ent­spricht dem Kodier­leit­fa­den) hin­zu­ge­fügt, indem sie ent­we­der einer bestehen­den Unter­ka­te­go­rie zuge­ord­net wer­den oder es ent­ste­hen neue Unter­ka­te­go­rien. Wenn für bestehen­de Unter­ka­te­go­rien kei­ne Kodie­rung in den Publi­ka­tio­nen zu fin­den ist, wer­den die­se ent­fernt. Ergeb­nis ist ein the­ma­tisch geglie­der­tes Kate­go­ri­en­sys­tem aus drei Ebe­nen: die Haupt­ka­te­go­rien, Unter­ka­te­go­rien und ein­zel­ne Codes. Nach jeder Über­ar­bei­tungs­run­de folgt eine Dis­kus­si­ons­run­de (zwi­schen CS und PSI) zur Über­prü­fung auf die Kon­sis­tenz der Inter­pre­ta­ti­on der deskrip­ti­ven und ent­wi­ckel­ten ana­ly­ti­schen The­men100 und zur Ent­schei­dung, ob eine wei­te­re Über­ar­bei­tung der Kodie­rung der Tex­te not­wen­dig ist. Das Vor­ge­hen wird auch als axia­les Kodie­ren bezeichnet.

Die iden­ti­fi­zier­ten deskrip­ti­ven und ent­wi­ckel­ten ana­ly­ti­schen The­men wer­den in Tabel­len und Text­form dargestellt.

Kate­go­rie

Code (Sub­ka­te­go­rie)

Pati­en­ten­aspek­te

Ein­stel­lung gegen­über und Akzep­tanz der Misteltherapie

Pati­en­ten­aspek­te

Erwar­tun­gen an die Misteltherapie

Pati­en­ten­aspek­te

Wis­sen über die Misteltherapie

Pati­en­ten­aspek­te

Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie

Pati­en­ten­aspek­te

Erle­ben der Misteltherapie

Pati­en­ten­aspek­te

Zufrie­den­heit mit der Misteltherapie

Pati­en­ten­aspek­te

Vor­er­fah­rung von Fami­lie und Angehörigen

Pati­en­ten­aspek­te

Vor­er­fah­rung von Patienten

Gesell­schaft­li­che Aspekte

Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie (Infra­struk­tur und finanziell)

Gesell­schaft­li­che Aspekte

Zugangs­be­schrän­kun­gen; Ver­hin­de­rung des Zugangs zur Misteltherapie

Kom­mu­ni­ka­ti­ons­aspek­te

Art, Umfang und Bewer­tung Patientinneninformation

Kom­mu­ni­ka­ti­ons­aspek­te

Art und Umfang der Arzt-Patienten-Kommunikation

Kom­mu­ni­ka­ti­ons­aspek­te

Bewer­tung der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on aus Sicht des Patienten

Kom­mu­ni­ka­ti­ons­aspek­te

Bewer­tung der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on aus Sicht des Arztes

  • 3.4 Ethische Bewertung

Die ethi­sche Bewer­tung besteht aus drei Tei­len. Im ers­ten Teil wird recher­chiert, ob bereits bestehen­de Emp­feh­lun­gen oder Leit­li­ni­en zum Umgang mit den genu­in ethi­schen Aspek­ten der Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs vor­lie­gen. Im zwei­ten Teil wird ein SR durch­ge­führt, das das Ziel ver­folgt, ethi­sche Aspek­te bei der Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs zu iden­ti­fi­zie­ren. Hier­für wird die ein­ge­schlos­se­ne Lite­ra­tur mit­tels Metho­den der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se aus­ge­wer­tet. In einem drit­ten Teil wer­den die Ergeb­nis­se der Lite­ra­tur­re­cher­che anhand des Rah­men­ge­rüsts von Strech und Marck­mann (sie­he 1.1.1.2), den für Medi­zin und Public Health rele­van­ten ethi­schen Prin­zi­pi­en (kurz: Nut­zen, Scha­den, Effi­zi­enz (Kos­ten), Gerech­tig­keit, Selbst­be­stim­mung und Legi­ti­mi­tät) zuge­ord­net. Die­ses Rah­men­ge­rüst wird bevor­zugt, da es für die Zwe­cke von HTA kon­kre­ter aus­ge­legt ist als bei­spiels­wei­se der weit­ver­brei­te­te Vier-Prin­zi­pi­en-Ansatz (der aber zwei­fel­los im Rah­men­ge­rüst wie­der­zu­fin­den ist). Zudem wer­den auf Basis theo­re­ti­scher Refle­xi­on wei­te­re Aspek­te hinzugefügt.

  • 3.4.1 Identifizierung bestehender Leitiinien/​Empfehiungen

Für die Iden­ti­fi­zie­rung bestehen­der Leit­li­ni­en oder Emp­feh­lun­gen wur­den mit­tels Goog­le Search mög­li­che rele­van­te (Fach-)Gesellschaften oder Orga­ni­sa­tio­nen in West­eu­ro­pa (vor allem deutsch­spra­chi­ger Raum auf­grund der dor­ti­gen Ver­brei­tung von Anthro­po­so­phie und Homöo­pa­thie) und Ver­ei­nig­ten Staa­ten gesucht, dann deren Web­sites nach Emp­feh­lun­gen oder Ori­en­tie­run­gen in Bezug auf die ethi­schen Aspek­te von (pal­lia­ti­ver) Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs durch­fors­tet. Eben­so wur­de direkt mit ent­spre­chen­den Such­be­grif­fen nach ethi­schen Emp­feh­lun­gen oder Leit­li­ni­en gesucht. Die fol­gen­de Tabel­le gibt Aus­kunft über die gefun­de­nen Gesell­schaf­ten oder Orga­ni­sa­tio­nen und deren Internetseiten.

Tabel­le 20: Inter­net­sei­ten, die nach Leit­li­ni­en zu ethi­schen Aspek­ten der Mis­tel­the­ra­pie durch­sucht wurden

Gesellschaft/​Organisation

Web­site

Anthro­po­so­phi­cal Socie­ty, England

www.anthroposophy.org.uk/index.php

Anthro­po­so­phi­cal Socie­ty, USA

www.anthroposophy.org

Anthro­po­so­phi­sche Gesell­schaft inDeutschland

www.anthroposophische-gesellschaft.org

Bri­tish Home­opa­thic Association

www.britishhomeopathic.org

Dach­ver­band Anthro­po­so­phi­scher Medi­zin in Deutsch­land (D.A.M.I.D)

damid.de

Deut­sche Gesell­schaft für Klas­si­sche Homöo­pa­thie (DGKH)

www.dgkh-homoeopathie.de

Gesell­schaft Anthro­po­so­phi­scher Ärz­te (GAÄD)

www.gaed.de

Homöo­pa­thie­ver­band Schweiz (HVS)

www.hvs.ch

Inter­na­tio­na­le Ver­ei­ni­gung Anthro­po­so­phi­scher Ärz­te­ge­sell­schaf­ten (IVAA)

www.ivaa.info/home

Medi­zi­ni­sche Sek­ti­on am Goe­the­a­num, Freie Hoch­schu­le für Geisteswissenschaft

www.medsektion-goetheanum.org

North Ame­ri­can Socie­ty of Home­opaths (NASH)

homeopathy.org

Phy­si­ci­ans’ Asso­cia­ti­on for Anthro­po­so­phic Medi­ci­ne (PAAM)

paam.wildapricot.org

Schwei­ze­ri­sche Ärz­te­ge­sell­schaft für Homöo­pa­thie (sahp)

www.sahp.ch

The Socie­ty of Homeopaths

www.homeopathy-soh.org

Ver­band Klas­si­scher Homöo­pa­then Deutsch­lands (VKHD)

www.vkhd.de

  • 3.4.2 Übersichtsarbeit zur Identifizierung ethischer Aspekte

Die Über­sichts­ar­beit ori­en­tiert sich an ver­gleich­ba­ren Arbei­ten zur Iden­ti­fi­zie­rung von ethi­schen Aspek­ten (Strech et al. (2013)113, Kahr­ass et al. (2016)114, Seit­zer et al. (2016)115). Sie wird fol­gen­de Fra­ge­stel­lung zu beant­wor­ten ver­su­chen: „Wel­che ethi­schen Aspek­te auf indi­vi­du­el­ler und berufs­ethi­scher Ebe­ne sind bei der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs rele­vant?”. Für die Lite­ra­tur­su­che wer­den Pub­Med, Phil­Pa­pers, Sowi­port und Ethics­web ver­wen­det. Iden­ti­fi­ziert wer­den ethi­sche Aspek­te mit­tels der nor­ma­ti­ven Prin­zi­pi­en des erwähn­ten Rah­men­ge­rüs­tes (das heißt, etwas ist dann ein ethi­scher Aspekt, wenn der Aspekt einen Bezug hat zu Nut­zen, Scha­den, Gerech­tig­keit usw.).

Es kommt bei der Bear­bei­tung ethi­scher Aspek­te in HTA all­ge­mein nicht sel­ten vor, dass sich wenig Lite­ra­tur zu einer spe­zi­fi­schen The­ra­pie fin­den lässt (mit Aus­nah­me von The­ra­pie­for­men und Dia­gno­se­me­tho­den auf­grund meis­tens inno­va­ti­ver tech­ni­scher Mög­lich­kei­ten, die offen­kun­dig ethi­sche Fra­gen auf­wer­fen, wie bei­spiels­wei­se Geno­me­di­tie­rung, Prä­na­tal­dia­gnos­tik oder tie­fe Hirn­sti­mu­la­ti­on). Da zudem davon aus­zu­ge­hen ist, dass die ethi­sche For­schung zu spe­zi­fi­schen kom­ple­men­tär- oder inte­gra­tiv­me­di­zi­ni­schen The­ra­pien – nicht zu kom­ple­men­tä­rer oder inte­gra­ti­ver Medi­zin all­ge­mein ‑noch gerin­ger aus­fällt als bei kon­ven­tio­nel­len bio­me­di­zi­ni­schen The­ra­pien, ist ein „emp­ty review” denk­bar. Des­halb wird die Suche nach ethi­schen Aspek­ten beim Vor­lie­gen weni­ger brauch­ba­rer Tref­fer aus­ge­wei­tet auf „ethi­sche Aspek­te beim Ein­satz von kom­ple­men­tär- und inte­gra­tiv­me­di­zi­ni­schen Ansät­zen bei Krebs”. Zeigt eine explo­ra­ti­ve Test­su­che, dass damit zum einen brauch­ba­re Lite­ra­tur gefun­den wer­den kann, zum ande­ren aber die Tref­fer­zah­len noch bewäl­tig­bar im Rah­men der Mög­lich­kei­ten die­ses HTA-Berichts sind, wird die Lite­ra­tur­re­cher­che auf die­se Wei­se durch­ge­führt und Lite­ra­tur mit rele­van­ten Aspek­ten, die auf die ursprüng­li­che Fra­ge­stel­lung über­trag­bar sind, aufgenommen.

Die aus der ein­ge­schlos­se­nen Lite­ra­tur extra­hier­ten ethi­schen Aspek­te wer­den anhand des ethi­schen Rah­men­ge­rüsts, mit dem sie iden­ti­fi­ziert wur­den, auch kate­go­ri­siert und mit­tels induk­ti­ver Kate­go­rien­bil­dung (das heißt, Bil­dung von über­ge­ord­ne­ten Kate­go­rien anhand des Ver­gleichs des gefun­de­nen Mate­ri­als) in wei­ter­ge­hen­de, spe­zi­fi­sche­re Unter­ka­te­go­rien eingeordnet.

  • 3.4.2.1 Ein- und Ausschlusskriterien für Literatur

Da für die Suche von Lite­ra­tur zu ethi­schen Aspek­ten kein PICO-For­mat ver­wen­det wer­den kann (sie­he 2.4.), wur­den unab­hän­gig vom PICO-For­mat Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en bestimmt (sie­he Tabel­le 21). Die­se ori­en­tie­ren sich vor allem am Gegen­stand der Lite­ra­tur und der inhalt­li­chen Erör­te­rung die­ses Gegenstands.

Tabel­le 21: Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für Lite­ra­tur zu ethi­schen Aspekten

Ein­schluss­kri­te­ri­en für Lite­ra­tur zu ethi­schen Aspekten

Publi­ka­ti­ons­typ        Zeit­schrif­ten­ar­ti­kel (inklu­si­ve Edi­to­ri­als, Kom­men­ta­re, Mei­nun­gen (View­points) und

Tagungs­be­rich­te), wis­sen­schaft­li­ches Buch oder Kapi­tel aus einem sol­chen Buch

Spra­che              Deutsch und Englisch

Inhalt­lich               (a) Die Publi­ka­ti­on muss fol­gen­den Gegen­stand haben:

i. pal­lia­ti­ve Mis­tel­the­ra­pie (vor allem, aber nicht aus­schließ­lich, im Zusammenhang

mit Krebs­er­kran­kun­gen beim Men­schen), oder

ii. All­ge­mein Anwen­dun­gen inte­gra­ti­ver oder kom­ple­men­tä­rer Medi­zin (vor allem,

aber nicht aus­schließ­lich, im Zusam­men­hang mit Krebs­er­kran­kun­gen beim

Men­schen).

(b) Die Publi­ka­ti­on muss zudem expli­zi­te nor­ma­tiv-ethi­sche Inhal­te zu diesem

Gegen­stand ent­hal­ten, das heißt zum Bei­spiel sie muss:

i. ethi­sche Probleme/​Herausforderungen (bei­spiels­wei­se unklare

Ent­schei­dungs­fin­dung, Kon­flik­te zwi­schen Prinzipien/​Normen, erforderliche

Abwä­gun­gen zwi­schen ver­schie­de­nen ethi­schen Gütern oder ethi­sche Dilemmata)

the­ma­ti­sie­ren, oder

ii. ethi­sche Grün­de (Argu­men­te, Gesichts­punk­te, Posi­tio­nen) für oder gegen

bestimm­te Ent­schei­dun­gen oder Regu­lie­run­gen auf­füh­ren und/​oder diskutieren,

oder

iii. ethi­sche Regu­lie­run­gen oder Emp­feh­lun­gen zusam­men­fas­sen oder vorschlagen.

(c) Die­se nor­ma­tiv-ethi­schen Inhal­te müs­sen dar­über hin­aus (auch) auf der Ebene

indi­vi­du­el­ler Behand­ler (Ärztinnen/​Ärzte, Heilpraktikerinnen/​Heilpraktiker usw.)

ver­or­tet wer­den können.

Aus­schluss­kri­te­ri­en für Lite­ra­tur zu ethi­schen Aspekten

(a) Die Publi­ka­ti­on beschäf­tigt sich vom Gegen­stand her nur mit alternativmedizinischen

Anwen­dun­gen (unab­hän­gig der Erkran­kung); oder

(b1) Die Publi­ka­ti­on erwähnt nur impli­zit oder bei­läu­fig (zum Bei­spiel als Teil der

Diskussion/​Schlussfolgerungen einer empi­ri­schen Stu­die) nor­ma­tiv-ethi­sche Inhalte

(das heißt, es genügt nicht, dass die Ergeb­nis­se oder die Dis­kus­si­on ethisch

rele­vant sind, son­dern die Publi­ka­ti­on muss selbst ethi­sche Inhal­te als solche

the­ma­ti­sie­ren); oder

(b2) die Publi­ka­ti­on ist aus­schließ­lich auf recht­li­che Inhal­te bezo­gen; oder

(c) Die nor­ma­tiv-ethi­sche Inhal­te kön­nen aus­schließ­lich auf die Ebe­ne von

grund­sätz­li­chen poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen im Gesund­heits­we­sen bezo­gen werden

(zum Bei­spiel ob grund­sätz­lich kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sche Ansät­ze geför­dert oder

ange­bo­ten wer­den sol­len); oder

(d) Die nor­ma­tiv-ethi­schen Inhal­te haben aus­schließ­lich mit forschungsethischen

The­men zu tun (zum Bei­spiel ethi­sche Her­aus­for­de­run­gen der For­schung in

inte­gra­ti­ver oder kom­ple­men­tä­rer Medi­zin); oder

(e) die Publi­ka­ti­on ist in einer ande­ren Spra­che als Deutsch oder Eng­lisch verfasst

  • 3.4.2.2   Literaturrecherche und ‑Selektion

Neben der domä­nen­über­grei­fen­den Suche (sie­he 3.1.2.1), deren Tref­fer auch hin­sicht­lich der Ein­schluss­kri­te­ri­en für ethi­sche Aspek­te durch­ge­se­hen wer­den, erfolg­te eine wei­te­re Lite­ra­tur­re­cher­che in biblio­gra­fi­schen Daten­ban­ken. Neben Pub­Med wur­den wei­te­re Daten­ban­ken, von denen erwar­tet wer­den kann, dass Publi­ka­tio­nen mit ethi­schen Fra­ge­stel­lun­gen ent­hal­ten sind, ver­wen­det (Phil­Pa­pers, Sowi­port und Ethics­web). Für die Such­stra­te­gie wer­den, ange­passt an die jewei­li­ge Daten­bank, ver­schie­de­ne Kom­bi­na­tio­nen der Such­be­griff­fel­der zu Brust­krebs, Krebs, Mis­tel­prä­pa­rat, Kom­ple­men­tär­me­di­zin, Alter­na­tiv­me­di­zin, Inte­gra­ti­ve Medi­zin, Pal­lia­tiv­si­tua­ti­on und Ethik getes­tet. Der Such­block zur Alter­na­tiv­me­di­zin wird auf­ge­nom­men, obwohl es in die­sem HTA-Bericht nicht um alter­na­tiv­me­di­zi­ni­schen Ein­satz von Mis­tel­the­ra­pie geht. Der Grund hier­für liegt dar­in, dass die im Dis­kurs ver­wen­de­ten Begriff­lich­kei­ten (Alternativ‑, Komplementär‑, Inte­gra­tiv­me­di­zin) im All­ge­mei­nen unter­schied­lich von Autorin­nen und Autoren auf­ge­fasst wer­den kön­nen und daher nicht zwin­gend davon aus­ge­gan­gen wer­den kann, dass Lite­ra­tur, die „Alter­na­tiv­me­di­zin“ zum Gegen­stand hat, nicht damit (auch) das abdeckt, was in die­sem HTA-Bericht als „Kom­ple­men­tär­me­di­zin“ oder „inte­gra­ti­ve Medi­zin“ defi­niert wird. Zudem wur­den nur weni­ge zusätz­li­che Tref­fer durch die Auf­nah­me in den Such­block erzeugt. Daher wur­de ent­schie­den, dass erst auf der Ebe­ne der Selek­ti­on bestimmt wer­den soll, ob der Inhalt der jewei­li­gen Lite­ra­tur rele­vant ist oder nicht, nicht aber bereits auf der Ebe­ne der ver­wen­de­ten Suchbegriffe.

Für Pub­Med wur­den Frei­text­be­grif­fe und kon­trol­lier­te MESH-Begrif­fe ver­wen­det, für die ande­ren Daten­ban­ken nur Frei­text­be­grif­fe. Die genau­en Such­stra­te­gien und wel­che der Such­läu­fe jeweils für die Lite­ra­tur­se­lek­ti­on ver­wen­det wer­den, sind im Anhang in Tabel­le 96, Tabel­le 97 und Tabel­le 98 zu fin­den. Die Lite­ra­tur­se­lek­ti­on wur­de in zwei Schrit­ten jeweils von zwei Review­ern unab­hän­gig durch­ge­führt: ers­tens auf Titel und Zusam­men­fas­sungs- (Abs­tract-) ‑ebe­ne (MM und PSI, sowie MM und IO) zwei­tens auf Voll­text­ebe­ne (MM, IO).

  • 3.4.3 Theoriegestützte ethische Bewertung

  • 3.4.3.1 Theoretische Identifizierung weiterer ethischer Aspekte

Um sicher­zu­stel­len, dass die Über­sichts­ar­beit kei­ne ethi­schen Aspek­te über­se­hen hat, die theo­re­tisch zu berück­sich­ti­gen wären, wird zuerst sys­te­ma­tisch geprüft, ob bei Anwen­dung der jewei­li­gen Prin­zi­pi­en des Rah­men­ge­rüsts wei­te­re ethi­sche Aspek­te bei der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie zu ver­or­ten sind. Etwa­ige wei­te­re Aspek­te wer­den den bestehen­den Aspek­ten hin­zu­ge­fügt und in bestehen­de Kate­go­rien oder, falls erfor­der­lich, neu­en Sub­ka­te­go­rien eingeordnet.

  • 3.4.3.2   Konkretisierung der Kriterien und Identifizierung von Konflikten

Anhand der iden­ti­fi­zier­ten und kate­go­ri­sier­ten ethi­schen Aspek­te wer­den die Bewer­tungs­kri­te­ri­en für pal­lia­ti­ve Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs kon­kre­ti­siert, das heißt, bestimmt, was ange­sichts eines jewei­li­gen ethi­schen Aspekts (oder einer ver­wand­ten Grup­pe sol­cher Aspek­te) bezüg­lich der Mis­tel­the­ra­pie ethisch zu for­dern wäre, bezie­hungs­wei­se wel­che Bedin­gun­gen erfüllt sein müs­sen, damit der Ein­satz der Mis­tel­the­ra­pie ethisch ver­tret­bar ist. Eben­so wer­den mög­li­che Kon­flik­te zwi­schen ver­schie­de­nen ethi­schen Prin­zi­pi­en dargestellt.

  • 3.4.3.3  Zusammenfassende Bewertung

Auf der Basis der Ergeb­nis­se wer­den ein Fließ­text sowie eine tabel­la­ri­sche Über­sicht zur deskrip­ti­ven Dar­stel­lung ethi­scher Aspek­te erstellt.

  • 4 Wissenssuche

    • 4.1 Ergebnisse der Literatursuche und ‑selektion zur medizinischen Wirksamkeit und Sicherheit

  • 4.1.1 Leitlinien

Die Leit­li­ni­en­su­che in Daten­ban­ken und Inter­net für den Zeit­raum von 2007 bis 2017 erziel­te 199 Tref­fer. Infor­ma­tio­nen zur Such­stra­te­gie für die Leit­li­ni­en befin­den sich in Tabel­le 86 und Tabel­le 87 im Anhang (Abschnitt 9.1). Nach dem Ent­fer­nen der Dupli­ka­te ver­blei­ben 184 Refe­ren­zen. 21 Tex­te sind ent­we­der nicht in deut­scher oder eng­li­scher Spra­che ver­füg­bar (n = 9), der Zugang zum Text ist nicht mög­lich oder die Leit­li­nie ist bereits zurück­ge­zo­gen (n = 12). Die ver­blei­ben­den 163 Voll­tex­te wer­den aus dem Inter­net her­un­ter­ge­la­den. Drei der 163 Leit­li­ni­en oder Ver­öf­fent­li­chun­gen zu Leit­li­ni­en116–118 bezie­hen sich auf eine ande­re, mög­li­cher­wei­se rele­van­te Leit­li­nie der Kom­mis­si­on Mam­ma (2018) zur Dia­gnos­tik und The­ra­pie von Pati­en­tin­nen mit pri­mä­rem und metasta­sier­tem Brust­krebs – her­aus­ge­ge­ben von der Arbeits­ge­mein­schaft Gynä­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gie e. V.119. Da in den aktu­ells­ten Fas­sun­gen der jähr­lich aktua­li­sier­ten Leit­li­nie – die über die Hand­su­che hin­zu­ge­fügt und im Voll­text durch­ge­se­hen wur­de – die sys­te­ma­ti­sche Lite­ra­tur­re­cher­che und ‑selek­ti­on nicht nach­voll­zieh­bar ist und kei­ne zugrun­de­lie­gen­den Stu­di­en zu den Emp­feh­lun­gen zitiert wer­den, wird die­se Leit­li­nie ausgeschlossen.

Wenn bereits eine aktu­el­le­re Fas­sung ver­füg­bar ist, wird die­se Ver­si­on ver­wen­det. Wenn für eine Leit­li­nie ein Leit­li­ni­en­re­port ver­füg­bar ist, wird die­ser eben­so ein­ge­schlos­sen. Die so iden­ti­fi­zier­ten zusätz­li­chen drei9,119,120 Refe­ren­zen sind im PRIS­MA-Dia­gramm (Abbil­dung 2) unter „Hand­su­che“ doku­men­tiert. Zusam­men mit den 163 Leit­li­ni­en aus der Daten­bank- und Inter­net­su­che ver­blei­ben 166 Leit­li­ni­en, die im Voll­text auf Eig­nung beur­teilt werden.

Drei Publi­ka­tio­nen zu zwei Leit­li­ni­en erfül­len die Ein­schluss­kri­te­ri­en und wer­den für die Bewer­tung ein­ge­schlos­sen. Eine der bei­den ein­ge­schlos­se­nen Leit­li­ni­en wur­de vom Leit­li­ni­en­pro­gramm Onko­lo­gie der Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten e. V. (AWMF), der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft e. V. und der Deut­schen Krebs­hil­fe e. V. erstellt, mit dem Titel „Inter­dis­zi­pli­nä­re S3-Leit­li­nie für die Dia­gnos­tik, The­ra­pie und Nach­sor­ge des Mam­ma­kar­zi­noms“.13 Ver­wen­det wird die aktua­li­sier­te Ver­si­on.9 Der zuge­hö­ri­ge Leit­li­ni­en­re­port der AWMF120 ent­hält detail­lier­te Infor­ma­tio­nen zur Metho­dik und wur­de des­we­gen auch als Infor­ma­ti­ons­quel­le für die Bewer­tung der Qua­li­tät der Leit­li­nie ein­ge­schlos­sen. Die zwei­te ein­ge­schlos­se­ne Leit­li­nie wur­de von der Socie­ty for Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy her­aus­ge­ge­ben: Cli­ni­cal prac­ti­ce gui­de­lines on the use of inte­gra­ti­ve the­ra­pies as sup­port­i­ve care in pati­ents trea­ted for breast can­cer).121

Die 163 aus­ge­schlos­se­nen Leit­li­ni­en sind im Anhang in Tabel­le 100 mit Aus­schluss­grund aufgelistet.

Eine Erwei­te­rung der Unter­su­chung auf kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Behand­lungs­me­tho­den im All­ge­mei­nen ist auf­grund der Ergeb­nis­se nicht not­wen­dig. Eine Ver­all­ge­mei­ne­rung wäre nur in Betracht gezo­gen wor­den, wenn kei­ne Leit­li­nie Ergeb­nis­se zur Mis­tel­the­ra­pie beinhal­tet hät­te. Der Selek­ti­ons­pro­zess ist in Abbil­dung 2 dokumentiert.


Abbil­dung 2: PRIS­MA-Fluss­dia­gramm zur Leitliniensuche

PRISMA = Pre­fer­red Report­ing Items for Sys­te­ma­tic Reviews and Meta-Analyses.


  • 4.1.2 Systematisches Literaturreview zur medizinischen Wirksamkeit und Sicherheit

  • 4.1.2.1 Primärstudien zur medizinischen Wirksamkeit und Sicherheit

Domä­nen­über­grei­fen­de Suche (doku­men­tiert in Tabel­le 84 (Über­sicht) und Tabel­le 85), Inter­net-122, 123 und Hand­su­che in Biblio­gra­fien124–131 lie­fern zusam­men 343 Refe­ren­zen, von denen nach dem Ent­fer­nen der Dupli­ka­te 242 Refe­ren­zen für die Durch­sicht der Titel und Zusam­men­fas­sun­gen (Abs­tracts) verbleiben.

Das PRIS­MA-Fluss­dia­gramm (in Abbil­dung 3) beinhal­tet die Selek­ti­on der Lite­ra­tur zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicherheit.

Von den 242 in die Vor­auswahl auf­ge­nom­me­nen Publi­ka­tio­nen wer­den Titel und Zusam­men­fas­sun­gen (Abs­tracts) auf die Erfül­lung von Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en über­prüft. 72 Publi­ka­tio­nen davon erschei­nen als mög­li­cher­wei­se geeig­net und wur­den – soweit beschaff­bar – im Voll­text auf Eig­nung über­prüft. Zusätz­lich wur­den bei neun iden­ti­fi­zier­ten SR57, 82, 132–138 die Refe­renz­lis­ten auf mög­li­che zusätz­li­che Stu­di­en, die die Ein­schluss­kri­te­ri­en erfül­len, durch­ge­se­hen. Zusam­men mit den acht Refe­ren­zen aus der Hand­su­che wur­den ins­ge­samt 80 Voll­tex­te auf Eig­nung beurteilt.

Aus­schluss­grün­de bei der Durch­sicht der Voll­tex­te sind, dass ent­we­der die Stu­di­en­po­pu­la­ti­on nicht aus Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs mit beglei­ten­der Mis­tel­the­ra­pie besteht oder die Ergeb­nis­se zu Brust­krebs nicht getrennt ent­nom­men wer­den kön­nen (n = 3), die Inter­ven­ti­on kei­ne beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie ist (n = 3) die Ver­gleichs­grup­pe nicht aus Pati­en­tin­nen besteht, die nur eine Stan­dard­the­ra­pie bekom­men (n = 1) oder die Ziel­grö­ßen anders sind, als in den Ein- und Aus­schluss­grün­den in Tabel­le 12 defi­niert (n = 5). Tex­te wer­den auch aus­ge­schlos­sen, wenn die Anzahl der Pro­ban­din­nen sehr klein ist (unter 25) (n = 1), das Stu­di­en­de­sign nicht den Anfor­de­run­gen der Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en ent­spricht (n = 22), es sich um eine Dop­pel­pu­bli­ka­ti­on zu einer bereits ein­ge­schlos­se­nen Stu­die han­delt (n = 1) oder der Publi­ka­ti­ons­typ kei­ne wis­sen­schaft­li­che Ver­öf­fent­li­chung, son­dern nur ein Kom­men­tar oder Kon­fe­renz­bei­trag ist (n = 4). Eben­so wer­den Refe­ren­zen aus­ge­schlos­sen, wenn das The­ma der Ver­öf­fent­li­chung nicht zu den For­schungs­fra­gen zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit passt (n = 13). Für fünf Publi­ka­tio­nen ist kein Voll­text ver­füg­bar. Eine Über­sicht zum Selek­ti­ons­pro­zess ist in Abbil­dung 3 dargestellt.

In die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit wer­den sechs Publi­ka­tio­nen, die über drei Stu­di­en berich­ten, ein­ge­schlos­sen. Die sechs ein­ge­schlos­se­nen Publi­ka­tio­nen zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit sind: Semi­gla­zov et al. (2004)139, Semi­gla­zov et al. (2006)140, Trö­ger et al. (2009 und 2012)141,142 und Trö­ger et al. (2014 und 2016)143, 144.

Semi­gla­zov et al. (2004)139 ist die eigen­stän­di­ge Dosis­fin­dungs­stu­die zu Semi­gla­zov et al. (2006)140. Das Pati­en­ten­kol­lek­tiv über­schnei­det sich nicht. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Stu­di­en­cha­rak­te­ris­ti­ka fol­gen in Abschnitt 5.1.2.1.2.

In die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se zur Sicher­heit wer­den elf Publi­ka­tio­nen zu sie­ben Stu­di­en ein­ge­schlos­sen: Bock et al. (2004a)145, Bock et al. (2004b)146, Eisen­braun et al. (2011)147, Loe­we-Mesch et al. (2008)148, Schu­ma­cher et al. (2002)129, Schu­ma­cher et al. (2003)149, Semi­gla­zov et al. (2004)139, Semi­gla­zov et al. (2006)140, Trö­ger et al. (2009)141, Trö­ger et al. (2014)143 und von Hagens et al. (2005)131.

Die Refe­renz­lis­ten zu den aus­ge­schlos­se­nen Voll­tex­ten im Anhang (9.2) sind getrennt nach „sys­te­ma­ti­sche Reviews“, „medi­zi­ni­sche Wirk­sam­keit“ und „Sicher­heit“ im Anhang (Abschnitt 9.2) doku­men­tiert. Im PRIS­MA-Dia­gramm in Abbil­dung 3 bezie­hen sich die Aus­schluss­grün­de für die aus­ge­schlos­se­nen Voll­tex­te auf die Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit. Abwei­chen­de Aus­schluss­grün­de für die Bewer­tung der Sicher­heit sind in Tabel­le 103 mar­kiert. Eben­so sind in den Tabel­len in Abschnitt 9.2 alle Publi­ka­tio­nen mar­kiert, die für die Bewer­tung einer Ziel­grö­ße ein­ge­schlos­sen, für eine ande­re Ziel­grö­ße jedoch aus­ge­schlos­sen wur­den, da die­se im PRIS­MA­Dia­gramm nicht bei der Anzahl der aus­ge­schlos­se­nen Voll­tex­te mit Aus­schluss­grund mit­ge­zählt wurden.

‘Tro­ger 2012 und 2016 aus­ge­schlos­sen, weil kei­ne Daten zur Sicherheit

Abbil­dung 3: PRIS­MA-Fluss­dia­gramm zur Suche zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit PRISMA = Pre­fer­red Report­ing Items for Sys­te­ma­tic Reviews and Meta-Analyses.


  • 4.1.2.2  Systematische Reviews und Health Technology Assessment-Berichte

Ins­ge­samt wer­den über die domä­nen­über­grei­fen­de Suche in medi­zi­ni­schen Daten­ban­ken und einer Inter­net­su­che neun SR iden­ti­fi­ziert (Abbil­dung 3): Ernst et al. (2003)132, Hor­ne­ber et al. (2008)82, Kien­le et al. (2003)134, Kien­le und Kie­ne (2007)57, Kien­le et al. (2009)133, Kien­le und Kie­ne (2010)138, Oster­mann et al. (2009)135, Shneer­son et al. (2013)136 und Sood et al. (2007)137. Die­se SR wer­den durch­ge­se­hen, um wei­te­re rele­van­te Publi­ka­tio­nen zu fin­den, die über die Daten­bank­su­che nicht gefun­den wer­den. Bei der Suche zu sozia­len Aspek­ten wur­de noch ein wei­te­res SR von Kal­der et al. (2016)122 iden­ti­fi­ziert, das aber kei­ne zusätz­li­chen Stu­di­en erge­ben hat.

Im HTA-Bericht von Lan­ge-Lind­berg (2006)7 sind drei SR beschrie­ben, die über die Suche nicht gefun­den wur­den, aber die­se lie­fern kei­ne neu­en Studien.

Die Suche nach zusätz­li­chen HTA-Berich­ten unter Zuhil­fe­nah­me der „Grey Matters“-Liste der CADTH101, lie­fert kei­nen wei­te­ren Tref­fer. Die Doku­men­ta­ti­on der „Grey Matters“-Suche ist in Tabel­le 93 zu finden.

Aus den SR erge­ben sich elf zusätz­li­che, poten­zi­ell rele­van­te und – mit Aus­nah­me des Publi­ka­ti­ons­jahrs – den Ein­schluss­kri­te­ri­en ent­spre­chen­de Publi­ka­tio­nen, die im Voll­text durch­ge­se­hen wur­den: Auer­bach et al. (2005)125, Beuth (2008)128, Bock et al. (2004a)145, Bock et al. (2004b)146, Hei­ny et al. (1994)126, Hutt et al. (2001)127, Kien­le et al. (2003)124, Klo­se et al. (2003)130, Schu­ma­cher et al. (2002)129, Ste­e­le et al. (2014)150 und von Hagens et al. (2005)131, 150. Die Durch­sicht der Voll­tex­te der SR ergibt zwei zusätz­li­che Refe­ren­zen für Pri­mär­stu­di­en zur Domä­ne medi­zi­ni­sche Wirk­sam­keit und Sicher­heit: Schu­ma­cher et al. (2002)129 und von Hagens et al. (2005)131. Die bei­den neu hin­zu­ge­füg­ten Refe­ren­zen berich­ten kei­ne neu­en Ergeb­nis­se, son­dern sind Publi­ka­tio­nen zu Stu­di­en, zu denen bereits Arti­kel ein­ge­schlos­sen sind. Schu­ma­cher et al. (2002)129 berich­ten aus der­sel­ben Stu­die wie Schu­ma­cher et al. (2003)149 und von Hagens et al. (2005)131 berich­ten wei­te­re Ergeb­nis­se zur sel­ben Stu­die wie der Arti­kel von Loe­we-Mesch et al. (2005)148, der in der Durch­sicht der Tref­fer aus der domä­nen­über­grei­fen­den Suche ein­ge­schlos­sen wur­de. Für die Bewer­tung der Sicher­heit kön­nen bei­de Publi­ka­tio­nen zusätz­lich ein­ge­schlos­sen werden.

Die Stu­die von Auer­bach (2005)125 ist zwar ein RCT mit einer für die Bewer­tung der Lebens­qua­li­tät rele­van­ten Ziel­grö­ße, dem EORTC-QLQ-C30-Fra­ge­bo­gen, kann aber nicht in die Bewer­tung der Wirk­sam­keit ein­be­zo­gen wer­den, weil die Berichts­qua­li­tät der Ergeb­nis­se nicht aus­rei­chend ist. Weder Effekt­grö­ßen noch KI kön­nen der Publi­ka­ti­on ent­nom­men wer­den, daher wird die Publi­ka­ti­on nach der Durch­sicht des Voll­texts ausgeschlossen.

Die zusätz­lich iden­ti­fi­zier­ten Stu­di­en sind im PRIS­MA-Fluss­dia­gramm zur medi­zi­ni­schen Suche unter „Hand­su­che“ doku­men­tiert (Abbil­dung 3).

  • 4.1.2.3   Studienregister

Acht online zugäng­li­che Stu­di­en­re­gis­ter wer­den bezüg­lich lau­fen­der Stu­di­en oder SR zur Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs durch­sucht. Letz­ter Stand der Suche in den Regis­tern ist vom 25. Febru­ar 2019. Die Suche hat kei­ne Ein­gren­zung des Zeitraums.

Die ver­wen­de­ten Such­be­grif­fe und die Inter­net­links zu den Regis­tern sind im Anhang in Tabel­le 88 doku­men­tiert. Tabel­le 89 beinhal­tet die Ergeb­nis­se der Suche aus den Regis­tern. Ins­ge­samt wer­den im Zeit­raum von 2002 bis 2018 zehn Stu­di­en­re­gis­ter­ein­tra­gun­gen in drei Regis­tern gefun­den, davon fünf Dupli­ka­te. Von den fünf Stu­di­en sind zwei bereits abge­schlos­sen und drei lau­fend. Die bei­den abge­schlos­se­nen Stu­di­en von Man­sky (2007)151 und von Hagens (2005)131, 148 waren bereits in der Daten­bank­re­cher­che ent­hal­ten und bewer­tet. Bei den übri­gen drei han­delt es sich um noch nicht abge­schlos­se­ne Stu­di­en, zu denen es kei­ne publi­zier­ten Ergeb­nis­se gibt.

Eine Stu­die ist seit 2007 von der Bul­ga­ri­an Drug Agen­cy regis­triert (EudraCT-Num­mer: 2007–00084136) mit geplan­tem Start­da­tum 2011, aber bis­her sind kei­ne neu­en Infor­ma­tio­nen ver­füg­bar. Die zwei­te und drit­te Stu­die wur­den von der Uni­ver­si­ty of Bris­tol durch­ge­führt. Der Titel der Stu­die mit dem Start­da­tum 2011 (EudraCT-Num­mer: 2011–001224-37) lau­tet: „Mist­le­toe in ear­ly Breast Can­cer (MBC): A pilot stu­dy for a ran­do­mi­sed con­trol­led tri­al“. Die zwei­te Stu­die der Uni­ver­si­tät Bris­tol mit dem ein­ge­tra­ge­nen Start­da­tum 20. April 2018 (EudraCT-Num­mer: 2018–000279-34) trägt den Titel: „Mist­le­toe And Breast Can­cer (MAB): A pilot stu­dy for a ran­do­mi­zed dou­ble-blind con­trol­led trial“.

  • 4.2 Ergebnisse der Literatursuche und ‑selektion zu Kosten und Kosteneffektivität

Domä­nen­über­grei­fen­de Suche (sie­he Tabel­le 84 und Tabel­le 85) und Inter­net­su­che zu Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät lie­fern zusam­men 334 Refe­ren­zen, von denen nach Ent­fer­nen der Dupli­ka­te 243 Refe­ren­zen für die Durch­sicht der Titel und Zusam­men­fas­sun­gen (Abs­tracts) verbleiben.

Davon wer­den vier Arti­kel ins Voll­text-Scree­ning ein­ge­schlos­sen: Schöff­ski et al. (2009)152, Stan­dish et al. (2017)153, Stau­der et al. (2010)154 und Kal­der (2016)122. Ein wei­te­rer Arti­kel von Kien­le et al. (2013)155 wird über eine Hand­su­che identifiziert.

Ins­ge­samt wer­den vier der fünf Publi­ka­tio­nen aus­ge­schlos­sen: Zwei Publi­ka­tio­nen122, 155 wer­den aus­ge­schlos­sen, weil es sich um SR ohne Kos­ten- oder Kos­ten­ef­fek­ti­vi­täts­stu­di­en han­delt. Für die Refe­renz eines Kon­fe­renz­bei­trags154 ist kein Voll­text ver­füg­bar und eine Stu­die153 wird aus­ge­schlos­sen, weil sie nicht im deutsch­spra­chi­gen Raum, son­dern in den USA durch­ge­führt wurde.

Nach der Durch­sicht der Voll­tex­te wird für die Bewer­tung der Kos­ten eine Kos­ten­ana­ly­se von Schöff­ski et al. (2009)152 in die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se eingeschlossen.

Abbil­dung 4: PRIS­MA-Fluss­dia­gramm zur Suche zur Kosteneffektivität

PRISMA = Pre­fer­red Report­ing Items for Sys­te­ma­tic Reviews and Meta-Analyses.

  • 4.3 Ergebnisse der Literatursuche und ‑selektion zu Patienten- und sozialen Aspekten

Datenbank‑, Inter­net- und Hand­su­che erge­ben 409 Refe­ren­zen. Die Such­ergeb­nis­se resul­tie­ren aus ver­schie­de­nen Quel­len: die domä­nen­über­grei­fen­de Suche (doku­men­tiert in Tabel­le 84 und Tabel­le 85), die Suche zu ethi­schen Aspek­ten (doku­men­tiert in Tabel­le 96 bis Tabel­le 99), die Suche zu Pati­en­ten-und sozia­len Aspek­ten in wei­te­ren Daten­ban­ken – Web of Sci­ence und wei­te­re Daten­ban­ken über die Such­ober­flä­chen Ovid und EBSCO (doku­men­tiert in Tabel­le 91, Tabel­le 92 und Tabel­le 94), die Inter­net­su­che zu deutsch­spra­chi­gen Zeit­schrif­ten und Inter­net­sei­ten (sie­he Tabel­le 90) und anhand der Grey Mat­ters-Check­lis­te (sie­he Tabel­le 93), die Hand­su­che in den Refe­renz­lis­ten bereits ein­ge­schlos­se­nen Publi­ka­tio­nen und SR zum The­ma (in Abbil­dung 5 doku­men­tiert unter „Hand­su­che“).

Nach dem Ent­fer­nen der Dupli­ka­te ver­blei­ben 290 Refe­ren­zen aus der Daten­bank- und Inter­net­su­che sowie zwölf Refe­ren­zen aus der Hand­su­che für die Durch­sicht der Titel und Zusam­men­fas­sun­gen (Abs­tracts).

Von den 318 in die Vor­auswahl auf­ge­nom­me­nen Publi­ka­tio­nen wer­den 75 als mög­li­cher­wei­se geeig­net beur­teilt und im Voll­text beschafft. Inklu­si­ve der 21 Tex­te aus der Hand­su­che wer­den ins­ge­samt 96 Voll­tex­te – soweit ver­füg­bar – in die Prü­fung der Erfül­lung der Ein­schluss­kri­te­ri­en ein­be­zo­gen. In 57 Publi­ka­tio­nen67, 156–211 ist das The­ma der Ver­öf­fent­li­chung nicht pas­send für die Beant­wor­tung der For­schungs­fra­gen zur Bewer­tung der Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­te der adju­van­ten Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Drei­zehn Publi­ka­tio­nen63, 66, 123, 212–221 wer­den aus­ge­schlos­sen, weil die Ergeb­nis­se nicht für Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs mit Mis­tel­the­ra­pie getrennt ent­nehm­bar sind oder der Anteil der für den HTA rele­van­ten Stu­di­en­po­pu­la­ti­on nicht bei min­des­tens 80 % liegt (rele­vant, falls für meh­re­re Krebs- oder KIM-Arten gleich­zei­tig berich­tet wird). Drei Refe­ren­zen wer­den aus­ge­schlos­sen, weil der Publi­ka­ti­ons­typ nicht ange­mes­sen ist, da es sich um einen Kom­men­tar zu einer ande­ren Stu­die222, eine Ankün­di­gung für einen HTA-Bericht223 oder um einen Kon­fe­renz­bei­trag224 han­delt. Fünf Refe­ren­zen68, 69, 225–227 wer­den aus­ge­schlos­sen, weil die Stu­di­en­po­pu­la­ti­on nicht aus einem deutsch­spra­chi­gen Land stammt oder die Ergeb­nis­se der Publi­ka­ti­on sich nicht auf den deutsch­spra­chi­gen Raum bezie­hen. Bran­den­ber­ger et al.228 ist eine Dop­pel­pu­bli­ka­ti­on zu einer ein­ge­schlos­se­nen Veröffentlichung.

Das in Abbil­dung 5 dar­ge­stell­te PRIS­MA-Fluss­dia­gramm beinhal­tet die Selek­ti­on zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspekten.

Die in der domä­nen­über­grei­fen­den Suche iden­ti­fi­zier­ten Über­sichts­ar­bei­ten wer­den – wie beim medi­zi­ni­schen Teil – hin­sicht­lich zusätz­li­cher rele­van­ter Publi­ka­tio­nen durch­ge­se­hen. Zwei SR zum The­ma wur­den gefun­den: Kal­der et al. (2016)122 und Evans et al. (2016)229. Es wur­den in den SR kei­ne zusätz­li­chen rele­van­ten Publi­ka­tio­nen identifiziert.

In die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten wer­den 15 Publi­ka­tio­nen zu 15 Stu­di­en ein­ge­schlos­sen: Bran­den­ber­ger et al. (2012)230, Drozd­off et al. (2018)231, Fasching et al. (2007)232, Fremd (2017)62, Gschwendt­ner et al. (2016)233, Hüb­ner et al. (2014)234, Kal­der et al. (2001)65, Klein et al. (2017)235, Konit­zer et al. (2001)236, Moschen et al. (2001)237, Mün­stedt (2000)238, Schad et al. (2018)239, Schö­ne­kaes et al. (2003)240, Tautz et al. (2012)241 und Temp­le­ton et al. (2013)242.

Die Ana­ly­se und Syn­the­se zu den Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten basiert auf die­sen 15 Publi­ka­tio­nen.62, 65, 230–242 Zehn der Publi­ka­tio­nen62, 65, 231, 232, 234, 235, 237, 238, 240–242 sind für die quan­ti­ta­ti­ve Erfas­sung der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs geeig­net – eine zusätz­li­che Stan­dard­the­ra­pie ist bei den Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten nicht not­wen­dig. Davon beinhal­ten fünf auch quan­ti­ta­tiv berich­te­te Ergeb­nis­se zu den Ziel­grö­ßen für die Pati­en­te- und sozia­len Aspek­te – zwei234237 zur Pati­en­tin­nen- und drei65235238 zur Behan­deln­den­per­spek­ti­ve. Die drei qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en230, 233, 236 wer­den in die qua­li­ta­ti­ve Inhalts­ana­ly­se einbezogen.

Aus sie­ben der Ver­öf­fent­li­chun­gen kön­nen aus­schließ­lich Infor­ma­tio­nen zur Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie ver­wen­det wer­den.62′ 231′ 232′ 239–242

Die qua­li­ta­ti­ve Stu­die von Gschwendt­ner et al. (2016)233 wur­de von den Autorin­nen dis­ku­tiert’ da sowohl der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs an der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on’ als auch der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie unter den Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs unter 80 % lie­gen. Die Stu­die wird den­noch ein­ge­schlos­sen’ da die Ergeb­nis­se zu den Beweg­grün­den sehr all­ge­mein beschrie­ben sind und kei­ner spe­zi­fi­schen Krebs­art zuge­ord­net wer­den kön­nen. Die Stu­die iden­ti­fi­ziert wich­ti­ge Aspek­te zur Wahr­neh­mung der Mis­tel­the­ra­pie’ zu Infor­ma­ti­on und Bera­tung und wel­che Aspek­te den Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie ver­hin­dern könnten.

Auch in der qua­li­ta­ti­ven Stu­die von Konit­zer et al. (2001)236 ist der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs mit neun von zwölf Stu­di­en­teil­neh­men­den knapp unter 80 %’ jedoch ist die Mis­tel­the­ra­pie die ein­zi­ge unter­such­te Inter­ven­ti­on. Des­we­gen wird die­se Stu­die eingeschlossen.

Abbil­dung 5: PRIS­MA-Fluss­dia­gramm zur Suche zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten PRISMA = Pre­fer­red Report­ing Items for Sys­te­ma­tic Reviews and Meta-Analyses.

  • 4.4 Ergebnisse der Literatursuche und ‑selektion zu ethischen Aspekten

  • 4.4.1 Leitlinienrecherche

Es gibt kei­ne bestehen­den genu­in ethi­schen Leit­li­ni­en oder ethi­schen Emp­feh­lun­gen zur Mis­tel­the­ra­pie gene­rell oder spe­zi­fisch zur pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie. Die ver­schie­de­nen Fach­ge­mein­schaf­ten, Ver­bän­de oder sons­ti­gen Orga­ni­sa­tio­nen wie die Gesell­schaft Anthro­po­so­phi­scher Ärz­te (GAÄD), Dach­ver­band Anthro­po­so­phi­scher Medi­zin in Deutsch­land (D.A.M.I.D), aber auch die all­ge­mei­ne­re Anthro­po­so­phi­sche Gesell­schaft in Deutsch­land sowie der Ver­band Klas­si­scher Homöo­pa­then Deutsch­lands (VKHD) oder die Deut­sche Gesell­schaft für Klas­si­sche Homöo­pa­thie (DGKH) geben kei­ne spe­zi­fisch ethi­schen Leit­li­ni­en oder Emp­feh­lun­gen hin­sicht­lich des Ein­sat­zes der Mis­tel­the­ra­pie ‑oder über­haupt ethi­sche Ori­en­tie­run­gen bezüg­lich The­ra­pien. Das­sel­be gilt für die Medi­zi­ni­sche Sek­ti­on am Goe­the­a­num, Freie Hoch­schu­le für Geis­tes­wis­sen­schaft, oder für die Inter­na­tio­na­le Ver­ei­ni­gung Anthro­po­so­phi­scher Ärz­te­ge­sell­schaf­ten (IVAA), die jedoch zumin­dest gene­rel­le Ethik­ko­di­zes für die anthro­po­so­phi­sche Medi­zin fest­hält.243 Auch die Schwei­ze­ri­sche Ärz­te­ge­sell­schaft für Homöo­pa­thie (sahp), die sich mehr als Aus­bil­dungs­fo­rum ver­steht, oder der Homöo­pa­thie­ver­band Schweiz (HVS) publi­zie­ren kei­ne Empfehlungen.

Auch inter­na­tio­nal bie­ten Orga­ni­sa­tio­nen wie die Phy­si­ci­ans’ Asso­cia­ti­on for Anthro­po­so­phic Medi­ci­ne (PAAM), trotz eige­ner Unter­sei­te für Mis­tel­the­ra­pie, kei­ne ethi­schen Emp­feh­lun­gen oder Erwä­gun­gen an. Das­sel­be trifft auf die bri­ti­sche und auf die US-ame­ri­ka­ni­sche Anthro­po­so­phi­cal Socie­ty zu. Eben­so sind bei der euro­päi­schen Socie­ty of Home­opaths, der Bri­tish Home­opa­thic Asso­cia­ti­on und der North Ame­ri­can Socie­ty of Home­opath (NASH) kei­ne ent­spre­chen­den nor­ma­ti­ven Infor­ma­tio­nen zu fin­den, selbst wenn NASH einen all­ge­mei­nen „code of ethics“244 anbietet.

Sofern es Emp­feh­lun­gen für die Mis­tel­the­ra­pie gibt, wie bei­spiels­wei­se von anthro­po­so­phi­scher Sei­te (z. B. durch die Gesell­schaft Anthro­po­so­phi­scher Ärz­te in Deutsch­land245), beschrän­ken sich die­se auf die Fra­gen der Wirk­sam­keit, Sicher­heit und Ver­träg­lich­keit bezie­hungs­wei­se Neben­wir­kun­gen, geben aber kei­ne Ori­en­tie­rung hin­sicht­lich wei­te­rer ethi­schen Her­aus­for­de­run­gen, die ent­we­der unab­hän­gig von der Evi­denz­la­ge oder auf­grund der unkla­ren Evi­denz­la­ge bestehen. Das­sel­be gilt für wei­te­re kom­ple­men­tär­me­di­zi­nisch aus­ge­rich­te­te Aus­kunfts­or­ga­ne (wie bei­spiels­wei­se CAM-Can­cer 2015246). Eini­ge weni­ge ethi­sche Anhalts­punk­te für die The­ra­pie­ent­schei­dung, jedoch aus Sicht der Pati­en­tin­nen, ent­hal­ten die Infor­ma­tio­nen des Deut­schen Krebs­for­schungs­zen­trums.35 Die Zusam­men­fas­sung des Natio­nal Can­cer Insti­tu­te (NIH)247 sowie die bereits in der medi­zi­ni­schen Bewer­tung erwähn­ten SR (vgl. 4.1.2 Sys­te­ma­ti­sches Lite­ra­tur­re­view zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit) beschrän­ken sich auf Aus­sa­gen über die gegen­wär­ti­ge medi­zi­ni­sche Evidenzlage.

Auch die S3-Leit­li­nie der AWMF zu Mam­ma­kar­zi­no­men13 äußert sich nur – nega­tiv – zur Evi­denz­la­ge, ent­hält aber kei­ne ethi­schen Emp­feh­lun­gen („Eine Mis­tel­the­ra­pie ver­län­gert das Über­le­ben von Pati­en­tin­nen mit Mam­ma­kar­zi­nom nicht, eine Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät ist nach der­zei­ti­ger Daten­la­ge frag­lich’, S. 282). Die Leit­li­nie weist aber all­ge­mein zum Umgang mit kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­schen The­ra­pien dar­auf hin, dass zum einen in der Auf­klä­rung der Pati­en­tin „[e]iner For­de­rung […] nach Infor­ma­tio­nen über alle rele­van­ten ver­füg­ba­ren Maß­nah­men, inklu­si­ve sup­port­i­ver und kom­ple­men­tä­rer Behand­lungs­mög­lich­kei­ten […] nach­ge­kom­men werde[n] [soll­te]” (S. 203), dass aber auch auf die mög­li­chen Risi­ken und Inter­ak­tio­nen mit Stan­dard­the­ra­pien hin­ge­wie­sen wer­den sol­len (S. 280). Dar­über hin­aus wird fest­ge­hal­ten, dass die dia­gnos­ti­schen Maß­nah­men, die „im Rah­men von kom­ple­men­tä­ren und alter­na­ti­ven The­ra­pie­kon­zep­ten” ange­bo­ten wer­den und „auf wis­sen­schaft­lich nicht beleg­ten Kon­zep­ten” oder auf „fal­schen Inter­pre­ta­tio­nen von Zusam­men­hän­gen der Kör­per­funk­tio­nen” beru­hen, nicht emp­foh­len wer­den soll­ten (S. 280). Alter­na­ti­ve The­ra­pie­ver­fah­ren, nicht kom­ple­men­tär zur Stan­dard­the­ra­pie, sol­len nicht emp­foh­len wer­den (S. 284).

  • 4.4.2 Bibliografische Datenbanken

In der Daten­bank­su­che (doku­men­tiert im Anhang in Tabel­le 96, Tabel­le 97, Tabel­le 98 und Tabel­le 99) wer­den 826 Refe­ren­zen gefun­den. Es wur­de kei­ne zusätz­li­che Inter­net- oder Hand­su­che durch­ge­führt. Nach der Ent­fer­nung von Dupli­ka­ten ver­blei­ben 732 Refe­ren­zen, die anhand von Titel und Zusam­men­fas­sung (Abs­tract) hin­sicht­lich der Erfül­lung der Ein­schluss­kri­te­ri­en durch­ge­se­hen wer­den. Davon wer­den 56 Refe­ren­zen im Voll­text bestellt. Sechs Tex­te sind nicht ver­füg­bar. Von den 50 im Voll­text durch­ge­se­he­nen Refe­ren­zen wer­den 17 in die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se ein­ge­schlos­sen. 39 Arti­kel wer­den aus­ge­schlos­sen, weil ent­we­der Ethik nur impli­zit adres­siert wird (n = 3), das The­ma Ethik nur ober­fläch­lich behan­delt wird (n = 9) oder weil das The­ma der Publi­ka­ti­on für die Fra­ge­stel­lung des HTA-Berichts nicht rele­vant oder nicht über­trag­bar ist (n = 10). Eine der Publi­ka­tio­nen, die als nicht über­trag­bar gewer­tet wird, ist Shaw (2010)248, da die­ser Text aus­schließ­lich dafür Argu­men­te anführt, dass das eng­li­sche Natio­nal Health Sys­tem (NHS) Homöo­pa­thie grund­sätz­lich nicht finan­zi­ell för­dern soll­te und damit eine gesund­heits­po­li­ti­sche Debat­te in einem ande­ren Land beschreibt, die nicht für pal­lia­ti­ve oder adju­van­te Mis­tel­the­ra­pie in Deutsch­land anwend­bar ist. Daher wird die­ser aus der Infor­ma­ti­ons­syn­the­se aus­ge­schlos­sen. Bei elf Publi­ka­tio­nen ist das The­ma anders als gesucht.

Der Selek­ti­ons­pro­zess ist im PRIS­MA-Dia­gramm in Abbil­dung 6 dargestellt.

In die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se ein­ge­schlos­sen wer­den: Adams et al. (2002)249, Ben-Arye et al. (2008)250, Braun et al. (2014)251, Cohen et al. (2006)252, Ernst (1996)253, Flet­cher (1992)254, Gru­ner (2000)255, Lyn­oe (1992)256,     Mertz (2007)257,     Sade (2003)258,     Shah­vi­si (2016)259,     Smith (2012)260,

Sug­ar­man (2003)261, Til­burt et al. (2007)262,     Tor­cel­lo (2013)263,     Tyre­man (2011)264 und

Ver­hoef et al. (2008)206.

Abbil­dung 6: PRIS­MA-Fluss­dia­gramm zur Suche zu ethi­schen Aspek­ten PRISMA = Pre­fer­red Report­ing Items for Sys­te­ma­tic Reviews and Meta-Analyses.

  • 5 Analyse und Synthese der Suchergebnisse

  • 5.1 Ergebnisse der Analyse und Synthese zur medizinischen Wirksamkeit und Sicherheit

  • 5.1.1 Leitlinien

Ins­ge­samt wur­den zwei Leit­li­ni­en in die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se ein­ge­schlos­sen: Die „Inter­dis­zi­pli­nä­re SS-Leit­li­nie für die Früh­erken­nung, Dia­gnos­tik, The­ra­pie und Nach­sor­ge des Mam­ma­kar­zi­noms“ der AWMF9 aus Deutsch­land von 2017 gibt Emp­feh­lun­gen zum gesam­ten Spek­trum medi­zi­ni­scher Maß­nah­men zum Mam­ma­kar­zi­nom. Ver­fah­ren der inte­gra­ti­ven Medi­zin und die Mis­tel­the­ra­pie ste­hen hier nicht beson­ders im Fokus, sind aber ent­hal­ten. Die Leit­li­nie der Socie­ty for Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy „Clin­cal Prac­ti­ce Gui­de­lines on the Evi­dence-Based Use of Inte­gra­ti­ve The­ra­pies During and After Breast Can­cer Tre­at­ment”265 aus den USA von 2017 hin­ge­gen befasst sich aus­schließ­lich mit Emp­feh­lun­gen zur inte­gra­ti­ven Medi­zin bei Brust­krebs und geht ent­spre­chend detail­lier­ter auf die Maß­nah­men aus dem Bereich der inte­gra­ti­ven Medi­zin, unter ande­rem die Mis­tel­the­ra­pie ein.

  • 5.1.1.1 Methodische Qualität

Bei der Bewer­tung der Qua­li­tät der bei­den ein­ge­schlos­se­nen Leit­li­ni­en liegt der Fokus vor allem auf der Metho­dik der Leit­li­ni­en­er­stel­lung. Daher beschränkt sich die Qua­li­täts­be­wer­tung in Tabel­le 22 auf die Domä­ne 3 aus dem AGREE II Tool: Genau­ig­keit der Leit­li­ni­en­ent­wick­lung.85 Die Gesamt­punkt­zahl von Domä­ne 3 wird als pro­zen­tua­ler Anteil der maxi­mal mög­li­chen Punkt­zahl aus­ge­drückt (sie­he Abschnitt 3.1.5.1). In den Spal­ten 2 bis 9 sind die erziel­ten Punkt­wer­te der Ein­zel­fra­gen für jede Leit­li­nie durch bei­de Bewer­te­rin­nen ange­ge­ben. Die mög­li­che Spann­wei­te pro Fra­ge durch zwei Bewer­te­rin­nen reicht von zwei bis 14 Punk­ten. Spal­te 10 beinhal­tet die Gesamt­punkt­zahl jeder Ein­zel­be­wer­tung für Domä­ne 3. Die ein­zel­nen Fra­gen der Domä­ne 3 sind in der Legen­de zu Tabel­le 22 aufgeführt.

Tabel­le 22: Ergeb­nis Leit­li­ni­en­be­wer­tung mit AGREE II

Fra­gen

Leit­li­nie, Jahr

7

8

9

10

11

12

13

14

Sum­me

AWMF, 2017

Bewer­tung 1

7

6

6

7

7

7

7

7

54

Bewer­tung 2

7

7

4

7

7

6

7

7

52

Green­lee, 2014

Bewer­tung 1

7

7

6

7

7

7

7

3

51

Bewer­tung 2

6

7

4

7

6

7

6

2

45

Domä­ne 3: Genau­ig­keit der Leitlinienentwicklung

7. Es wur­de sys­te­ma­tisch nach Evi­denz gesucht.

8. Die Kri­te­ri­en für die Aus­wahl der Evi­denz sind ein­deu­tig beschrieben.

9. Die Stär­ken und die Schwä­chen der Evi­denz sind ein­deu­tig beschrieben.

10. Das metho­di­sche Vor­ge­hen bei der For­mu­lie­rung der Emp­feh­lun­gen ist ein­deu­tig beschrieben.

11. Der gesund­heit­li­che Nut­zen, Neben­wir­kun­gen und Risi­ken wur­den bei der For­mu­lie­rung der Emp­feh­lun­gen berücksichtigt.

12. Die zugrun­de­lie­gen­de Evi­denz kann den Emp­feh­lun­gen ein­deu­tig zuge­ord­net werden.

13. Die Leit­li­nie wur­de vor ihrer Ver­öf­fent­li­chung durch exter­ne Exper­tin­nen und Exper­ten begutachtet.

14. Es exis­tiert ein Ver­fah­ren zur Aktua­li­sie­rung der Leitlinie.

AGREE = App­rai­sal of Gui­de­lines for Rese­arch and Eva­lua­ti­on. AWMF = Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten e. V.

Die Qua­li­tät und Trans­pa­renz der Metho­dik bei­der Leit­li­ni­en ist hoch. Die AWMF-Leit­li­nie erreicht 93,9 % der maxi­mal mög­li­chen Punkt­zahl, die Leit­li­nie der Socie­ty for Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy (SIO) 83,7 %. Die Bewer­tung für die ein­zel­nen Items der Domä­ne sind Tabel­le 22 zu ent­neh­men. Bei der AWMF-Leit­li­nie sind die Qua­li­täts­be­wer­tun­gen der her­an­ge­zo­ge­nen Evi­denz für die Wirk­sam­keit und Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie nicht ange­ge­ben, da die­se Fra­ge­stel­lung nicht mit­tels eines neu durch­ge­führ­ten sys­te­ma­ti­schen Lite­ra­tur­re­views, son­dern über eine Leit­li­ni­en­re­cher­che adres­siert wur­de. Für die Qua­li­tät der ein­ge­schlos­se­nen Leit­li­ni­en gibt es aber nur gene­rel­le Sum­men-Scores zur Qua­li­tät der Leit­li­nie. Für die Emp­feh­lun­gen zur Mis­tel­the­ra­pie ist die Anga­be der stan­dar­di­sier­ten Evi­denz­le­vel der Leit­li­nie zu ent­neh­men. Es ist aber kon­kret nicht nach­voll­zieh­bar, wor­in die kon­kre­ten Män­gel der Stu­di­en bestan­den. In der Leit­li­nie der SIO sind die Vor- und Nach­tei­le der der Emp­feh­lung zugrun­de geleg­ten Evi­denz aus den vier ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en dis­ku­tiert, trotz­dem lässt sich die Kon­sis­tenz der Ein­schät­zung zwi­schen Stu­di­en­qua­li­tät und Grad der Emp­feh­lung nicht nach­voll­zie­hen, weil die Ergeb­nis­se der Qua­li­täts­be­wer­tung der ein­zel­nen Stu­di­en nicht berich­tet sind. Außer­dem feh­len Anga­ben zum Aktua­li­sie­rungs­ver­fah­ren. Da es sich bei der Leit­li­nie um eine Aktua­li­sie­rung der Leit­li­nie von 2014 han­delt, kann aller­dings fest­ge­stellt wer­den, dass Aktua­li­sie­run­gen durch­ge­führt werden.

  • 5.1.1.2 Evidenz- und Empfehlungsgrade der eingeschlossenen Leitlinien

In den fol­gen­den Tabel­len wer­den die Evi­denz- und Emp­feh­lungs­gra­de, die in den bei­den ein­ge­schlos­se­nen Leit­li­ni­en ver­wen­det wur­den, gezeigt. Da es sich bei der Gabe von Mis­tel­prä­pa­ra­ten um eine the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­me han­delt, wer­den nur Klas­si­fi­ka­tio­nen von The­ra­pie­stu­di­en dar­ge­stellt. Die AWMF-Leit­li­nie ver­wen­det die Klas­si­fi­ka­ti­on des Oxford Cen­tres of Evi­dence-based Medi­ci­ne von 2009266. Die Leit­li­nie der SIO ver­wen­det kei­ne Evi­denz­klas­sen für ver­schie­de­ne Stu­di­en­ty­pen. Es wur­den aus­schließ­lich RCT eingeschlossen.

Tabel­le 23: Evi­denz­gra­de der AWMF-Leit­li­nie 20179 Über­set­zung der Autoren des HTA-Berichts

Klas­se        Studientypen

1a

Sys­te­ma­ti­sches Review mit homo­ge­nen RCT

1b

RCT mit schma­lem Konfidenzintervall

1c

Alles-oder-nichts-Situa­ti­on: Vor Ver­füg­bar­keit der The­ra­pie star­ben alle Pati­en­ten an der Krank­heit, seit Ver­füg­bar­keit der The­ra­pie über­le­ben eini­ge oder vor Ver­füg­bar­keit über­leb­ten eini­ge Pati­en­ten, jetzt über­le­ben alle.

2a

Sys­te­ma­ti­sches Review mit homo­ge­nen Kohortenstudien

2b

Kohor­ten­stu­die (inklu­si­ve RCT mit < 80 % Follow-up)

2c

Ver­sor­gungs­for­schung (Out­co­mes Rese­arch), öko­lo­gi­sche Studien

3a

Sys­te­ma­ti­sches Review mit homo­ge­nen Fall-Kontrollstudien

3b

Fall-Kon­troll­stu­die

4

Fall­se­ri­en und Kohor­ten- oder Fall-Kon­troll­stu­di­en mit gerin­ger Qualität

5

Exper­ten­mei­nung ohne kri­ti­sche Bewer­tung, phy­sio­lo­gi­sche Stu­di­en, Labor­stu­di­en, „ers­te Pri nzipien“

AWMF = Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten e. V. HTA = Health Tech­no­lo­gy Assess­ment. RCT = Ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Studie.

Tabel­le 24: Emp­feh­lungs­gra­de der AWMF-Leit­li­nie 20179, 120

Emp­feh­lungs­grad

Beschrei­bung

Aus­drucks­wei­se

A

Star­ke Empfehlung

Soll

B

Emp­feh­lung

Soll­te

0

Offen

Kann

EK

EK: Emp­feh­lun­gen, zu denen kei­ne aus­rei­chen­de Evi­denz aus Stu­di­en, Leit­li­ni­en oder ande­rer agg­re­gier­ter Lite­ra­tur vor­liegt. Die­se Emp­feh­lun­gen adres­sie­ren meis­tens Vor­ge­hens­wei­sen der guten kli­ni­schen Pra­xis, zu denen kei­ne wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en not­wen­dig sind bezie­hungs­wei­se erwar­tet wer­den können.

Der Emp­feh­lungs­grad ergibt sich nur durch die Aus­drucks­wei­se soll/​sollte/​kann

Star­ker Konsens

> 95 % der Stimmberechtigten

-

Kon­sens

75 bis 95 % der Stimmberechtigten

-

Mehr­heit­li­che Zustimmung

50 bis 75 % der Stimmberechtigten

-

Dis­sens

< 50 % der Stimmberechtigten

-

AWMF = Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten e. V. EK = Expertenkonsens.

Grund­sätz­lich lehnt sich der Emp­feh­lungs­grad bei der AWMF-Leit­li­nie an den Grad der Evi­denz an. Ein hoher Evi­denz­grad soll auch zu einer star­ken Emp­feh­lung füh­ren. Zur Wahl des Emp­feh­lungs­grads wur­den dar­über hin­aus zusätz­li­che Kri­te­ri­en ein­ge­führt, die even­tu­ell zu einer Auf- oder Abstu­fung füh­ren kön­nen: Kon­sis­tenz der Stu­di­en­ergeb­nis­se, kli­ni­sche Rele­vanz der End­punk­te und Effekt­stär­ken, das Nut­zen-Risi­ko-Ver­hält­nis, ethi­sche, recht­li­che, öko­no­mi­sche Erwä­gun­gen, Pati­en­ten­prä­fe­ren­zen sowie Anwend­bar­keit und Umsetz­bar­keit. Beim Exper­ten­kon­sens wird die Stär­ke des Kon­sen­ses unterschieden.

Die Leit­li­nie der SIO ver­wen­det eine modi­fi­zier­te Form der Emp­feh­lungs­gra­de der United Sta­tes Pre­ven­ti­ve Ser­vices Task Force (USPSTF), einem unab­hän­gi­gen Exper­ten­gre­mi­um in den USA, das vom Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um unter­stützt wird. Bei einem Ver­gleich mit den Ori­gi­nal­emp­feh­lun­gen der USPSTF zeigt sich, dass die Modi­fi­ka­ti­on dar­in besteht, dass in der Leit­li­nie ein zusätz­li­cher Emp­feh­lungs­grad H ein­ge­führt wird, für Maß­nah­men, die mehr scha­den als nüt­zen. Die­se Maß­nah­men sind ursprüng­lich in der D‑Empfehlung mit­er­fasst. Als wei­te­re Kri­te­ri­en zur Klas­si­fi­zie­rung wer­den die Unter­schei­dung zwi­schen kli­ni­scher und sta­tis­ti­scher Signi­fi­kanz genannt, sowie das Abwer­ten von klei­nen Stu­di­en mit weni­ger als 100 Teilnehmenden.

Tabel­le 25: Emp­feh­lungs­gra­de der SIO-Leit­li­nie 2017267

Emp­feh­lungs­grad

Beschrei­bung

A

Emp­fiehlt die Maß­nah­me anzu­bie­ten. Es besteht hohe Sicher­heit, dass es einen beträcht­li­chen Net­to­nut­zen gibt.

B

Emp­fiehlt die Maß­nah­me anzu­bie­ten. Es besteht hohe Sicher­heit, dass es einen mode­ra­ten Net­to­nut­zen gibt oder die Sicher­heit ist mode­rat, dass es einen mode­ra­ten bis beträcht­li­chen Net­to­nut­zen gibt.

C

Emp­fiehlt die Maß­nah­me nur aus­ge­wähl­ten Pati­en­ten basie­rend auf ärzt­li­chem Urteil und Pati­en­ten­prä­fe­ren­zen anzu­bie­ten. Es besteht min­des­tens mode­ra­te Sicher­heit, dass der Nut­zen klein ist.

D

Emp­fiehlt die Maß­nah­me nicht anzu­wen­den. Es besteht mode­ra­te oder hohe Sicher­heit, dass die Maß­nah­me kei­nen Nut­zen bringt.

H

Emp­fiehlt die Maß­nah­me nicht anzu­wen­den. Es besteht mode­ra­te oder hohe Sicher­heit, dass der Scha­den den Nut­zen überwiegt.

I                      Die Evi­denz ist nicht beweiskräftig.

SIO = Socie­ty for Inte­gra­ti­ve Oncology.

  • 5.1.1.3 Leitlinien-Empfehlungen zur Misteltherapie

AWMF-Leitlinie

In der AWMF-Leit­li­nie ist als „pro­pa­gier­ter Ein­satz“ die „Anti­tu­mo­ra­le Wir­kung, Rezi­div­prä­ven­ti­on, Ver­bes­se­rung der Ver­träg­lich­keit der Che­mo­the­ra­pie“ genannt. Als Neben­wir­kun­gen wer­den genannt: All­er­gien und ein bei in vitro Stu­di­en auf­ge­tre­te­ner för­dern­der Effekt des Tumor­wachs­tums. Zu Inter­ak­tio­nen mit ande­ren The­ra­pien kann kei­ne Aus­sa­ge getrof­fen werden.

Das kon­sens­ba­sier­te State­ment lau­tet: „Eine Mis­tel­the­ra­pie ver­län­gert das Über­le­ben von Pati­en­tin­nen mit Mam­ma­kar­zi­nom nicht, eine Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät ist nach der­zei­ti­ger Daten­la­ge frag­lich.“9 Zwar gäbe es Hin­wei­se auf eine Stei­ge­rung der Lebens­qua­li­tät durch die Mis­tel­the­ra­pie, aber die Qua­li­tät der zugrun­de­lie­gen­den Stu­di­en sei zu gering.

Greenlee et al.

In der Leit­li­nie von Green­lee et al. (2017)268 sind die Zie­le der kli­ni­schen Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie die Stei­ge­rung der Lebens­qua­li­tät und der kör­per­li­chen Funk­tio­na­li­tät. Emp­foh­len wird, – basie­rend auf einem Exper­ten­kon­sens mit Evi­denz­grad C – die Gabe von Mis­tel­ex­trak­ten in Erwä­gung zu zie­hen, um auf kur­ze Sicht die Lebens­qua­li­tät zu erhö­hen. Lang­zeit­ef­fek­te, Inter­ak­tio­nen und die Toxi­zi­tät wur­den nur in der vor­her­ge­hen­den Ver­si­on der Leit­li­nie von Green­lee et al.268 adres­siert. Es wur­de der Hin­weis gege­ben, dass bei hohen Dosen von Mis­tel rever­si­ble Leber­to­xi­zi­tät auf­ge­tre­ten wäre. Die Evi­denz, die hier­für her­an­ge­zo­gen wur­de, war jedoch sehr beschränkt: Eine Pha­se-I-Stu­die269, in der ein gen­tech­nisch her­ge­stell­tes Mistel­lek­tin I (rVis­cu­min) ver­wen­det wur­de, das in der gegen­wär­ti­gen Mis­tel­the­ra­pie nicht ver­wen­det wird. In der Dis­kus­si­on wei­sen Green­lee et al. dar­auf hin, dass vor allem die nicht aus­rei­chen­de Evi­denz zu Inter­ak­tio­nen und Lang­zeit­ef­fek­ten dazu geführt hat, dass die Emp­feh­lung von Grad B (aus­rei­chend Evi­denz um die Inter­ven­ti­on zu unter­stüt­zen) auf Grad C (nicht aus­rei­chend Evi­denz für Ent­schei­dung für oder gegen Inter­ven­ti­on, aber Emp­feh­lung kann auf ande­ren Grün­den basie­ren) her­un­ter­ge­stuft wird. Die aktua­li­sier­te Fas­sung von 2017268 beinhal­tet kei­ne Infor­ma­tio­nen mehr zu Lang­zeit­ef­fek­ten oder zur Toxi­zi­tät der Misteltherapie.

Aktu­ell (Dezem­ber 2020) gibt es in Deutsch­land bereits eine neue Fas­sung (4.3) der inter­dis­zi­pli­nä­ren S3-Leit­li­nie für die Früh­erken­nung, Dia­gnos­tik, The­ra­pie und Nach­sor­ge des Mam­ma­kar­zi­noms36, in der aber sowohl die Evi­denz­grund­la­ge als auch die Emp­feh­lun­gen zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie unver­än­dert aus Fas­sung (4.0) von 2017 über­nom­men wurden.

Im Novem­ber 2020 ist eine vor­läu­fi­ge Kon­sul­ta­ti­ons­fas­sung der „S3-Leit­li­nie Kom­ple­men­tär­me­di­zin in der Behand­lung von onko­lo­gi­schen Pati­en­tIn­nen“50 für das öffent­li­che Stel­lung­nah­me­ver­fah­ren ver­öf­fent­licht wor­den. Die Inhal­te die­ser Leit­li­nie sind noch nicht end­gül­tig beschlos­sen und sie konn­te hier in den Ergeb­nis­teil nicht mehr ein­ge­schlos­sen wer­den. Sie wird jedoch in der Dis­kus­si­on berücksichtigt.

  • 5.1.2 Systematisches Literaturreview zu klinischen Studien zur medizinischen Wirksamkeit und Sicherheit

Ins­ge­samt wer­den drei ran­do­mi­sier­te Stu­di­en mit ins­ge­samt 719 Teil­neh­men­den in die Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs zusätz­lich zur Stan­dard­the­ra­pie ein­be­zo­gen139–141, 143. Nur zur Bewer­tung der Wirk­sam­keit zur Ziel­grö­ße krank­heits­frei­es Über­le­ben wur­den zwei wei­te­re Publi­ka­tio­nen zu einer der Stu­di­en zur Nach­be­ob­ach­tung nach fünf Jah­ren ein­ge­schlos­sen.142, 144 Für die Bewer­tung der Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie wer­den zusätz­lich die Behand­lungs­ar­me, die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie erhal­ten haben, aus vier Beob­ach­tung­s­tu­di­en129, 131, 145–149 mit 1.232 Teil­neh­me­rin­nen zur deskrip­ti­ven Dar­stel­lung der UAW der Mis­tel­the­ra­pie ein­ge­schlos­sen, ins­ge­samt also 1.951 Patientinnen.

In den fol­gen­den Kapi­teln wer­den zunächst die Ergeb­nis­se der ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit berich­tet, danach die Ergeb­nis­se zur Sicher­heit. Für alle ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en wer­den neben den Ergeb­nis­sen fol­gen­de Stu­di­en­cha­rak­te­ris­ti­ka berich­tet: die Fra­ge­stel­lung und das Stu­di­en­de­sign (5.1.2.1.1 bezie­hungs­wei­se 5.1.2.2.1), die Stu­di­en­po­pu­la­ti­on mit Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en (5.1.2.1.2 bezie­hungs­wei­se 5.1.2.2.2), die Inter­ven­ti­on und Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on (5.1.2.1.3 bezie­hungs­wei­se 5.1.2.2.3) und die pri­mä­ren und sekundären

Ziel­grö­ßen (5.1.2.1.4 bezie­hungs­wei­se 5.1.2.2.4). Für die RCT wird das Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al der Publi­ka­tio­nen anhand des Risk of Bias Tools (RoB) der Coch­ra­ne Col­la­bo­ra­ti­on bewer­tet. Die RoB-Tabel­len beinhal­ten sowohl die Ziel­grö­ßen für die Wirk­sam­keit als auch für die Sicher­heit (5.1.2.1.5). Für die ein­ar­mi­gen Beob­ach­tungs­stu­di­en zur Bewer­tung der Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie wer­den Loss-to-fol­low-up und Hin­wei­se auf selek­ti­ves Berich­ten beschrie­ben (5.1.2.2.5).

5 1.2.1 Eingeschlossene Primärstudien zur medizinischen Wirksamkeit

  • 5.1.2.1.1 Fragestellung und Studiendesign

Zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit wur­den nur RCT ein­ge­schlos­sen. Von den drei ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en wei­sen die bei­den Stu­di­en von Semi­gla­zov star­ke Ähn­lich­keit auf, da die ers­te Stu­die (Semi­gla­zov et al. (2004)139) eine Pilot- und Dosis­fin­dungs­stu­die zur zwei­ten Stu­die (Semi­gla­zov et al. (2006)140) ist. Die Ergeb­nis­se der drei­ar­mi­gen Stu­die von Trö­ger wur­den in vier Publi­ka­tio­nen ver­öf­fent­licht: der Isca­dor®-Arm im Ver­gleich zur Kon­troll­grup­pe in Trö­ger et al. (2009 und 2012)141, 142 und der Helix­or® A‑Arm im Ver­gleich zur Kon­troll­grup­pe in Trö­ger et al. (2014 und 2016)143, 144.

Tabel­le 26: Stu­di­en­de­sign der ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirksamkeit

Stu­die, Jahr

Rekru­tie­rung: Land (Anzahl Stu­di­en­zen­tren), Zeitraum

Stu­di­en­typ

Ver­blin­dung

Anzahl ran­do­mi­siert

Fol­low-up-Dau­er

Semi­gla­zov (2004)

Russ­land, Bul­ga­ri­en, Ukrai­ne (9); n. b.

RCT, 4‑armig

Ärz­te und Patientinnen

272

15 Wochen

Semi­gla­zov

Russ­land, Bulgarien,

RCT,

Ärz­te und

352

16 – 24 Wochen

(2006)

Ukrai­ne (6); n. b.

2‑armig

Pati­en­tin­nen

+ 2 Monate

Trö­ger (2009), (2014) (2012) (2016)

Ser­bi­en (1);

12.2005–02.2007

RCT, 3‑armig

Kei­ne

95

18 Wochen und 5 Jahre

n. b. = nicht beschrie­ben. RCT = Ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Stu­die, engl.: ran­do­mi­sed con­trol­led trial.

In der Stu­die von Semi­gla­zov et al. (2004)139 wird unter­sucht, ob PS76A2, ein wäss­ri­ger stan­dar­di­sier­ter Mistel­lek­tinex­trakt, einen Ein­fluss auf die Lebens­qua­li­tät von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie nach dem CMF-Sche­ma hat. Die Stu­die ist eine vier­ar­mi­ge ran­do­mi­sier­te, pla­ce­bo­kon­trol­lier­te, dop­pel­blin­de Stu­die zur Dosis­fin­dung. Die Stu­di­en­ar­me bestehen aus drei ver­schie­de­nen Inter­ven­ti­ons­grup­pen und einer Kon­troll­grup­pe. Das Pla­ce­bo war in Aus­se­hen, Geruch und Ver­pa­ckung nicht von dem Ver­um zu unter­schei­den. In neun ver­schie­de­nen Stu­di­en­zen­tren in Russ­land, Bul­ga­ri­en und in der Ukrai­ne wur­den Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs rekru­tiert. Der Rekru­tie­rungs­zeit­raum ist nicht beschrie­ben. Die Rekru­tie­rung der Teil­neh­men­den muss­te vor dem ers­ten Zyklus der Che­mo­the­ra­pie abge­schlos­sen sein. 272 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wur­den ran­do­mi­siert auf die vier Stu­di­en­ar­me ver­teilt. Die Beob­ach­tungs­dau­er (Fol­low-up-Zeit) beträgt 15 Wochen – zwölf Wochen wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie und bis zum ers­ten Tag der drit­ten Woche nach der Che­mo­the­ra­pie. Spon­so­rin der Stu­die ist die dama­li­ge Her­stel­le­rin des Lek­ti­nol®-Mis­tel­ex­trakts, die MADAUS GmbH aus Köln, Deutschland.

Die zwei­te Stu­die von Semi­gla­zov et al.140, deren Ergeb­nis­se 2006 ver­öf­fent­licht wur­den, unter­sucht den Ein­fluss des Mis­tel­ge­samt­ex­trakts PS76A2, in der laut Vor­stu­die kli­nisch effek­ti­ven Dosis, auf die Lebens­qua­li­tät von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie. Ziel der Stu­die ist, die Ergeb­nis­se aus der ers­ten Stu­die zu bestä­ti­gen. Die Stu­die ist eine zwei­ar­mi­ge, ran­do­mi­sier­te, pla­ce­bo­kon­trol­lier­te, dop­pel­blin­de Stu­die. Das Pla­ce­bo war in Aus­se­hen, Geruch und Ver­pa­ckung nicht von dem Ver­um zu unter­schei­den. Für die Stu­die wur­de in sechs Stu­di­en­zen­tren in Russ­land, Bul­ga­ri­en und in der Ukrai­ne rekru­tiert. Der Rekru­tie­rungs­zeit­raum ist nicht beschrie­ben, allein dass die Rekru­tie­rung vor dem ers­ten Che­mo­the­ra­pie­zy­klus been­det sein muss­te. 352 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wur­den ran­do­mi­siert auf die zwei Stu­di­en­ar­me ver­teilt. Die Inter­ven­ti­ons- und Beob­ach­tungs­pha­se dau­ert zwi­schen 16 und 24 Wochen wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie, abhän­gig davon, wie vie­le Zyklen der Che­mo­the­ra­pie der Pati­en­tin ver­ab­reicht wur­den (zwi­schen vier und sechs Zyklen in einem Abstand von 28 Tagen). Nach Abschluss der Che­mo­the­ra­pie wird die Mis­tel­the­ra­pie für wei­te­re zwei Mona­te fort­ge­setzt. Auch die­se Stu­die ist, wie die Pilot­stu­die von 2004, durch die MADAUS GmbH in Köln finan­ziert, der Her­stel­le­rin der Studienmedikation.

Die Stu­die von Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 unter­sucht den Ein­fluss einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie, zusätz­lich zur Che­mo­the­ra­pie, auf die Lebens­qua­li­tät und die Häu­fig­keit von Neu­tro­pe­nie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Die drei­ar­mi­ge Stu­die ist ein RCT, das jedoch nicht pla­ce­bo-kon­trol­liert und somit nicht ver­blin­det ist. Die Pati­en­ten im ers­ten Arm erhiel­ten Isca­dor®, die im zwei­ten Arm Helix­or® A, und der drit­te Arm stell­te die Kon­troll­grup­pe ohne Mis­tel­ex­trakt dar. Über die bei­den akti­ven Behand­lungs­ar­me im Ver­gleich zur Kon­troll­grup­pe wird getrennt in zwei Publi­ka­tio­nen berich­tet. Die Rekru­tie­rung wur­de im Stu­di­en­zen­trum in Bel­grad, Ser­bi­en, durch­ge­führt. Alle Pati­en­tin­nen, die zwi­schen Dezem­ber 2005 und Febru­ar 2007 am Insti­tut für Onko­lo­gie und Radio­lo­gie am natio­na­len Krebs­for­schungs­zen­trum in Ser­bi­en behan­delt wur­den, wur­den auf Eig­nung für die Stu­die über­prüft. 95 Pati­en­tin­nen wur­den ran­do­mi­siert auf die drei Stu­di­en­ar­me ver­teilt. Die Beob­ach­tungs­dau­er liegt bei 18 Wochen und setzt sich zusam­men aus 15 Wochen wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie und einer sieb­ten Erhe­bung drei Wochen nach dem letz­ten Che­mo­the­ra­pie­zy­klus. Der Isca­dor®-Arm der Stu­die wur­de finan­zi­ell unter­stützt von der Gesell­schaft für Krebs­for­schung (Arle­sheim, Schweiz), einem Ver­ein, der sich unter ande­rem mit der Ent­wick­lung von Mis­tel­prä­pa­ra­ten zur Krebs­be­hand­lung befasst. Spon­sor für den Helix­or® A‑Arm war die Helix­or® Heil­mit­tel GmbH & Co. KG (Rosen­feld, Deutschland).

Die Publi­ka­tio­nen von Trö­ger et al. (2012 und 2016)142, 144 sind Fol­ge­pu­bli­ka­tio­nen der Stu­die von Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143, die das krank­heits­freie Über­le­ben nach fünf Jah­ren Nach­be­ob­ach­tung nach Ran­do­mi­sie­rung aus jeweils einem der akti­ven Stu­di­en­ar­me im Ver­gleich zur Kon­troll­grup­pe berichten.

Die sta­tis­ti­sche Ana­ly­se ist bei allen drei Stu­di­en eine Intention-to-treat-Analyse.

Tabel­le 27: Stu­di­en zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit: Sta­tis­ti­sche Analyse

Stu­die, Jahr

Sta­tis­ti­sche Analyse

Semi­gla­zov (2004)

Inten­ti­on-to-tre­at und zusätz­lich eine Kova­ri­anz­ana­ly­se mit Base­line-Mes­sung als Kova­ria­te, da zu Beginn der Stu­die trotz Ran­do­mi­sie­rung eine Ungleich­ver­tei­lung der Teil­neh­men­den bezüg­lich der GLQ-8-Sum­me vorliegt

Semi­gla­zov (2006)

Inten­ti­on-to-tre­at

Trö­ger (2009), (2014)

Inten­ti­on-to-tre­at

Trö­ger (2012), (2016)

Inten­ti­on-to-tre­at

Inten­ti­on to tre­at: Zuord­nung auch der Stu­di­en­ab­bre­cher und Pati­en­ten, die die Behand­lungs­grup­pen gewech­selt haben wie zum Zeit­punkt der Randomisierung.

Per pro­to­col: Nur Per­so­nen, die so behan­delt wur­den wie im Pro­to­koll vor­ge­se­hen, wer­den ent­spre­chend der ran­do­mi­sier­ten Grup­pe in die Aus­wer­tung eingeschlossen.

GLQ‑8 = Glo­bal Life Quality.

  • 5.1.2.1.2 Studienpopulation

In Tabel­le 28 wer­den die Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en der RCT zur Bewer­tung der Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie, unter­glie­dert nach den ein­zel­nen Stu­di­en, genannt. Die Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en für Semi­gla­zov et al. (2004) und Semi­gla­zov et al. (2006) sind iden­tisch, da sich die Ziel­po­pu­la­ti­on von der Dosis­fin­dungs­stu­die zur Haupt­stu­die nicht geän­dert hat. Die Stu­di­en­po­pu­la­tio­nen der bei­den Stu­di­en sind unab­hän­gig von­ein­an­der und über­schnei­den sich nicht.

Stu­die, Jahr

Ein- und Ausschlusskriterien

Semi­gla­zov (2004)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - TNM-Klas­si­fi­ka­ti­on: pT1-T3, N0‑N+ (0–10 posi­ti­ve Lymph­kno­ten) M0

  • - Alter: 18 bis 55 Jah­re (prä- und postmenopausal)

  • - Ope­ra­ti­on

  • - Che­mo­the­ra­pie nach dem CMF-Schema

  • - Min­des­tens 7 Jah­re Schulbildung

  • - Rekru­tie­rung der Teil­neh­men­den muss vor dem ers­ten Zyklus der Che­mo­the­ra­pie abge­schlos­sen sein

Aus­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Teil­nah­me an ande­rer Stu­die oder bereits The­ra­pie mit Mistelextrakt

  • - Meta­sta­sen oder Zweit­tu­mor zu Studienbeginn

  • - Unver­träg­lich­keit gegen­über Pro­te­inen und Mistelextrakten

  • - Zeit­raum zwi­schen Ope­ra­ti­on und Che­mo­the­ra­pie > 4 Wochen

  • - Geplan­te Hor­mon­the­ra­pie oder Bestrah­lung > 60 Gray

  • - Rele­van­te Begleit­erkran­kung, chro­ni­sche, pro­gres­si­ve Infektionen

  • - Alkohol‑, Niko­tin oder Dro­gen­miss­brauch: > 50 g Ethanol/​Tag, > 20 Zigaretten/​Tag

  • - Schwan­ger­schaft, Stillzeit

  • - Zusätz­li­che Ste­ro­id­the­ra­pien (außer am Tag der intra­ve­nö­sen Che­mo­the­ra­pie) oder bio­lo­gi­sche Respon­se Modifiers

  • - Rekru­tie­rung nach Beginn der Che­mo­the­ra­pie, z. B. wäh­rend des ers­ten Zyklus

Semi­gla­zov (2006)

Iden­tisch zu Semi­gla­zov (2004)

Trö­ger (2009), (2014), (2012), (2016)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - TNM-Klas­si­fi­ka­ti­on: pT1-T3, N0-N2; M0

  • - KPI >= 60 %

  • - Alter: älter als 18 Jahre

  • - Ope­ra­ti­on

  • - Ver­ord­nung von sechs Zyklen Che­mo­the­ra­pie nach dem CAF-Schema

Aus­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Meta­sta­sen

  • - Leber­funk­ti­ons­stö­rung: SGOT und SGPT höher als das 2,5‑fache des obe­ren Schwel­len­werts der jewei­li­gen Insti­tu­ti­on, Hepatitis

  • - Nie­ren­funk­ti­ons­stö­rung: Krea­ti­nin > 2mg %, Niereninsuffizienz

  • - Kno­chen­marks­funk­ti­ons­stö­rung: Leu­ko­zy­ten < 3.000/mm3, Throm­bo­zy­ten

< 100.000/mm3 im Serum; Gabe von Immun­sti­mu­lan­ti­en oder Immun­sup­pres­si­va (außer gegen Übel­keit und Erbrechen)

  • - Geplan­te Hor­mon­the­ra­pie oder Bestrahlung

  • - Rele­van­te Begleit­erkran­kung, phy­sisch oder psy­chisch, schwe­re Depres­si­on, schwe­re Infektion

  • - Alko­hol- oder Drogenmissbrauch

  • - Schwan­ger­schaft, Stillzeit

CAF = Cyclo­phos­pha­mid, Adria­my­cin und 5‑Fluorouracil. CMF = Cyclo­phos­pha­mid, Metho­tre­xat und 5‑Fluorouracil. KPI = Kar­nof­sky Per­for­mance Index. TNM = T: Tumor, N: Nodus, M: Meta­sta­sen. SGOT = Serum-Glut­amat-Oxal­ace­tat-Tran­sami­na­se. SGPT = Serum-Glutamat-Pyruvat-Transaminase.

Die Ein­schluss­kri­te­ri­en der Stu­di­en sind ver­gleich­bar. Das Alter der gewünsch­ten Ziel­po­pu­la­ti­on beginnt bei 18 Jah­ren. Semi­gla­zov et al.139, 140 haben als Alters­ober­gren­ze 55 Jah­re vor­ge­se­hen und set­zen min­des­tens sie­ben Jah­re Schul­bil­dung vor­aus. Außer­dem muss die Pati­en­tin in der Lage sein, den Fra­ge­bo­gen selbst­stän­dig aus­zu­fül­len. Trö­ger et al. beschrän­ken das Alter nach oben nicht, jedoch müs­sen die Pro­ban­din­nen min­des­tens einen KPI von 60 % errei­chen. Ein KPI von 60 % ent­spricht der Beschrei­bung: „Benö­tigt gele­gent­lich frem­de Hil­fe, kann die meis­ten per­sön­li­chen Ange­le­gen­hei­ten selbst erle­di­gen“.20

Eine Ope­ra­ti­on und die Indi­ka­ti­on für eine Che­mo­the­ra­pie nach dem gefor­der­ten The­ra­pie­sche­ma ‑CMF bei Semi­gla­zov et al.139, 140 und CAF bei Trö­ger et al.141, 143 (CAF = Cyclophosphamid,

Adria­my­cin und 5‑Fluorouracil, CMF = Cyclo­phos­pha­mid, Metho­tre­xat und 5‑Fluorouracil) – sind für alle Stu­di­en Einschlusskriterium.

Alle drei Stu­di­en schlie­ßen Pati­en­tin­nen mit Meta­sta­sen und beein­träch­ti­gen­den Vor­er­kran­kun­gen, Schwan­ger­schaft und Still­zeit oder Alko­hol- oder Dro­gen­kon­sum aus und fokus­sie­ren auf die Tumor­klas­si­fi­ka­tio­nen T1 bis T3, d. h. ein inva­si­ver Tumor muss vor­lie­gen. Des Wei­te­ren müs­sen vor Stu­di­en­be­ginn eine Ope­ra­ti­on erfolgt und eine Che­mo­the­ra­pie geplant sein. Pati­en­tin­nen, die eine Hor­mon­the­ra­pie oder Bestrah­lung erhal­ten, wer­den ausgeschlossen.

  • 5.1.2.1.3 Intervention und Vergleichsintervention

Für alle drei Stu­di­en sind eine ope­ra­ti­ve Ent­fer­nung des Tumors und eine Indi­ka­ti­on zur Che­mo­the­ra­pie Vor­aus­set­zun­gen für die Stu­di­en­teil­nah­me und eine zusätz­li­che Bestrah­lung oder Hor­mon­the­ra­pie ein Aus­schluss­grund. Die Stan­dard­the­ra­pie ist im RCT-Set­ting vor­de­fi­niert und jeweils für alle Stu­di­en­ar­me die­sel­be. In Tabel­le 29 sind sämt­li­che Inter­ven­ti­ons­for­men im Rah­men der Stu­die mit Nen­nung der Wirk­stof­fe in der jeweils ver­wen­de­ten Dosis beschrieben.

Tabel­le 29: Inter­ven­ti­on und Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on der Studien

Stu­die, Jahr

Stan­dard­the­ra­pie

Intervention/​Form der

Mis­tel­the­ra­pie

Ver­gleichs­the­ra­pie

Zusätz­li­che Therapie

Semi­gla­zov (2004)

Ope­ra­ti­on + adju­van­te CMF-Che­mo­the­ra­pie i. v.

C: 500 mg/​m2,

M: 40 mg/​m2, 5‑FU: 600 mg/​m2;

4 Zyklen

Lek­ti­nol® 0,5 ml,

10, 30 oder 70 ng ML pro ml, 2 x pro Woche s. c., am 1.

und 4. Tag des Zyklus über 15 Wochen

Pla­ce­bo 2 x pro

Woche

Anti­eme­ti­sche The­ra­pie 10 mg Dexa­me­tha­son i. v. und 10 mg Meto­clo­p­ra­mid per os

Semi­gla­zov (2006)

Ope­ra­ti­on + adju­van­te CMF-Che­mo­the­ra­pie i. v. C: 600 mg/​m2, M: 40 mg/​m2, 5‑FU: 600 mg/​m2;

4 bis 6 Zyklen

Lek­ti­nol® 0,5ml,

30 ng ML pro ml,

2 x pro Woche s. c., am 1. und 4. Tag des Zyklus über 15 Wochen par­al­lel zur Che­mo­the­ra­pie und

zusätz­lich 2 Mona­te nach der Chemotherapie

Pla­ce­bo 2 x pro Woche

Anti­eme­ti­sche The­ra­pie 10 mg Dexa­me­tha­son i. v. und 10 mg Meto­clo­p­ra­mid per os

Trö­ger (2009), (2014), (2012), (2016)

Ope­ra­ti­on + CAF Che­mo­the­ra­pie i. v. C: 500 mg/​m2, A: 50 mg/​m2, 5‑FU: 500 mg/​m2;

6 Zyklen

Isca­dor®

Auf­do­sie­rungs­pha­se:

3 x pro Woche: 2x 0,01 mg, 2

x 0,1 mg, 11 x 1 mg, 8 x

2 mg;

Erhal­tungs­pha­se:

5 mg 3 x pro Woche;

Helix­or® A

Auf­do­sie­rungs­pha­se:

3 x 1 mg, 3 x 5 mg,

3 x 10 mg, 3 x 20 mg,

3 x 30 mg;

Erhal­tungs­do­sis: 50 mg 3 x pro Woche*

Nur

Stan­dard­the­ra­pie

Anti­eme­ti­sche The­ra­pie Ond­an­se­tron­chlo­rid 8 mg, Dexa­me­tha­son 8 mg und Ranit­i­din 50 mg

Trö­ger (2012), (2016)

Zusätz­li­che The­ra­pie nach der Inter­ven­ti­ons­pha­se von 18 Wochen Strah­len­the­ra­pie Hor­mon­the­ra­pie Tras­tu­zu­mab Docetaxel

A = Adria­my­cin, Wirk­stoff Dox­oru­bicin. C = Cyclo­phos­pha­mid. CAF = Cyclo­phos­pha­mid, Adria­my­cin und 5‑Fluorouracil.

CMF = Cyclo­phos­pha­mid, Metho­tre­xat und 5‑Fluorouracil. i. v. = Intra­ve­nös. M = Metho­tre­xat. ML = Mistel­lek­tin. per os = Durch den Mund. s. c. = Sub­ku­tan. 5‑FU = 5‑Fluorouracil.

mg/​m2: Mil­li­gramm des Wirk­stoffs pro Qua­drat­me­ter Körperoberfläche.

* abwei­chend zu Trö­ger et al. (2014) wird in Trö­ger (2016) als maxi­ma­le Dosis für Helix­or® 100 mg 3 x wöchent­lich angegeben.

Im fol­gen­den Abschnitt wer­den die Inter­ven­tio­nen der Stu­di­en für jede Stu­die ein­zeln in der­sel­ben Rei­hen­fol­ge berich­tet: Ope­ra­ti­on, Che­mo­the­ra­pie, anti­eme­ti­sche The­ra­pie und Misteltherapie.

In der Stu­die von Semi­gla­zov et al. (2004)139 ist bei allen Pati­en­tin­nen vor der Che­mo­the­ra­pie eine Ope­ra­ti­on erfolgt, jedoch wur­de bei man­chen Pati­en­tin­nen nicht die gesam­te Brust­drü­se ent­fernt, son­dern nur eine Teil­ent­fer­nung der Brust­drü­se durch­ge­führt, um die Brust zu erhal­ten. Unter­schie­den wird in der Publi­ka­ti­on zwi­schen voll­stän­di­ger oder ein­fa­cher Mas­tek­to­mie (als einer Grup­pe) und der par­ti­el­len Mas­tek­to­mie als zwei­ter Grup­pe. Eine voll­stän­di­ge oder ein­fa­che Mas­tek­to­mie erhiel­ten: 65 Pati­en­tin­nen (92,9 %) der Kon­troll­grup­pe, 60 Pati­en­tin­nen (89,6 %) der Grup­pe mit nied­ri­ger Dosis, 59 Pati­en­tin­nen (88,1 %) der Grup­pe mit mitt­le­rer Dosis und 75 Pati­en­tin­nen (83,8 %) der Grup­pe mit hoher Dosis. Eine par­ti­el­le Mas­tek­to­mie ist deut­lich sel­te­ner durch­ge­führt wor­den: bei fünf Pati­en­tin­nen (7,1 %) der Kon­troll­grup­pe, sie­ben Pati­en­tin­nen (10,4 %) der Nied­rig­do­sis­grup­pe, acht Pati­en­tin­nen (11,9 %) der Grup­pe mit mitt­le­rer Dosis und elf Per­so­nen (16,2 %) aus der Hoch­do­sis­grup­pe. Die Stu­di­en­in­ter­ven­ti­on star­tet erst nach der Operation.

Alle Teil­neh­me­rin­nen der Stu­die erhal­ten als adju­van­te Stan­dard­the­ra­pie eine Che­mo­the­ra­pie nach dem CMF-Sche­ma, bestehend aus vier Zyklen in einem Vier-Wochen-Inter­vall. Die Wirk­stof­fe der CMF-Che­mo­the­ra­pie sind: 500 mg/​m2 Cyclo­phos­pha­mid, 40 mg/​m2 Metho­tre­xat und 600 mg/​m2 5‑Fluorouracil. Die Wirk­stof­fe wer­den den Pati­en­tin­nen am ers­ten und ach­ten Tag des Zyklus intra­ve­nös inji­ziert. Die Che­mo­the­ra­pie ist nach zwölf Wochen been­det. Im Anschluss fol­gen drei Wochen, in denen die Pati­en­tin­nen nur noch die Mis­tel­the­ra­pie bezie­hungs­wei­se das Pla­ce­bo erhal­ten. Zusätz­lich wird den Pati­en­tin­nen eine anti­eme­ti­sche The­ra­pie ver­ab­reicht, um die Ver­träg­lich­keit der Zyto­sta­ti­ka zu ver­bes­sern indem Übel­keit und Erbre­chen ver­rin­gert wer­den. Die Pati­en­tin­nen erhal­ten dafür 10 mg Dexa­me­tha­son intra­ve­nös und vier Dosen mit je 10 mg Meto­clo­p­ra­mid, oral, am Tag der Chemotherapie.

Die drei Inter­ven­ti­ons­ar­me mit Mis­tel­the­ra­pie erhal­ten jeweils unter­schied­li­che Kon­zen­tra­tio­nen des­sel­ben Mis­tel­ex­trakts „Lek­ti­nol®“, ein auf Mistel­lek­tin stan­dar­di­sier­ter Mis­tel­ex­trakt. Der vier­te Stu­di­en­arm, die Kon­troll­grup­pe, erhält ein Pla­ce­bo, das in Geruch, Aus­se­hen und Ver­pa­ckung nicht vom Mis­tel­prä­pa­rat zu unter­schei­den ist und iden­tisch ange­wen­det wird. Über einen Zeit­raum von 15 auf­ein­an­der­fol­gen­den Wochen wer­den den Teil­neh­me­rin­nen zwei­mal pro Woche 0,5 ml der Stu­di­en­me­di­ka­ti­on sub­ku­tan ver­ab­reicht. Die Gabe der Mis­tel­ex­trak­te dau­ert drei Wochen län­ger als die Che­mo­the­ra­pie, die nach zwölf Wochen (vier Zyklen) been­det ist. Die Ver­gleichs­the­ra­pie besteht aus der Stan­dard­the­ra­pie und der Gabe eines Pla­ce­bos, das in Aus­se­hen, Geruch und Ver­pa­ckung nicht von dem Ver­um, dem wäss­ri­gen Mis­tel­ex­trakt, unter­schie­den wer­den konnte.

Auch bei Semi­gla­zov et al. (2006)140 wur­den alle Pati­en­tin­nen ope­riert, jedoch wird wie in Semi­gla­zov et al. (2004) nicht bei allen Pati­en­tin­nen ver­gleich­bar viel Gewe­be ent­fernt. Eine radi­ka­le oder ein­fa­che Mas­tek­to­mie haben 145 Pati­en­tin­nen (82,4 %) aus der Inter­ven­ti­ons- und 143 Pati­en­tin­nen (81,3 %) der Kon­troll­grup­pe erhal­ten. 31 Per­so­nen (17,6 %) aus der Lek­ti­nol®-Grup­pe und 33 Pati­en­tin­nen (18,8 %) aus der Kon­troll­grup­pe wird nur ein Teil der Brust­drü­se entnommen.

Die adju­van­te Stan­dard­the­ra­pie ist eine Che­mo­the­ra­pie nach dem CMF-Sche­ma, bestehend aus 600 mg/​m2 Cyclo­phos­pha­mid, 40 mg/​m2 Metho­tre­xat und 600 mg/​m2 5‑Fluorouracil, das den Pati­en­tin­nen am ers­ten und ach­ten Tag des Zyklus intra­ve­nös inji­ziert wird. Die Pati­en­tin­nen erhal­ten zwi­schen vier und sechs Zyklen der Che­mo­the­ra­pie. Ein Zyklus hat 28 Tage. Somit dau­er­te die Che­mo­the­ra­pie zwi­schen 16 und 24 Wochen. Pati­en­tin­nen erhal­ten am Tag der Che­mo­the­ra­pie als anti­eme­ti­sche The­ra­pie 10 mg Dexa­me­tha­son intra­ve­nös und vier­mal am Tag 10 mg Meto­clo­p­ra­mid oral.

Das ver­wen­de­te Mis­tel­prä­pa­rat ist Lek­ti­nol®. In Semi­gla­zov et al. (2006)140 wird eine Inter­ven­ti­ons- mit einer Kon­troll­grup­pe ver­gli­chen. Die ver­wen­de­te Dosis ist 30 ng Mistel­lek­tin pro ml, weil die­se in der Stu­die von Semi­gla­zov (2004)139 die bes­te Wirk­sam­keit und Ver­träg­lich­keit zeig­te. Das Pla­ce­bo hat ein iden­ti­sches Erschei­nungs­bild in Far­be, Geruch und Ver­pa­ckung, sodass die­ses nicht vom Mis­tel­prä­pa­rat zu unter­schei­den ist. 0,5 ml der Mis­tel­ex­trak­te bezie­hungs­wei­se des Pla­ce­bos wer­den zwei­mal pro Woche, immer am ers­ten und am vier­ten Tag der Woche, gege­ben. Falls der Tag mit der Che­mo­the­ra­pie zusam­men­trifft wird der Mis­tel­ex­trakt vor der Che­mo­the­ra­pie inji­ziert. Die Gabe der Mis­tel­ex­trak­te erfolgt über 16 bezie­hungs­wei­se 24 auf­ein­an­der­fol­gen­den Wochen, abhän­gig davon ob vier oder sechs Zyklen Che­mo­the­ra­pie gege­ben wer­den. Die Mis­tel­ex­trak­te bezie­hungs­wei­se das Pla­ce­bo wer­den auch wäh­rend der zwei Zyklen nach der Che­mo­the­ra­pie ver­ab­reicht. Für den HTA-Bericht wird die Beob­ach­tungs­pha­se von zwei Mona­ten nach der Che­mo­the­ra­pie, in der nur eine Mis­tel­the­ra­pie ver­ab­reicht wird, nur für die Bewer­tung der uner­wünsch­ten Wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie ver­wen­det, nicht jedoch für die Bewer­tung der Lebens­qua­li­tät, weil die pri­mä­re Ziel­grö­ße der Stu­die die Ver­än­de­rung von der Base­line-Erhe­bung bis zum Zeit­punkt nach 15 Wochen ist.

Für die Stu­die von Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 wur­den nur Pati­en­tin­nen rekru­tiert, die bereits ope­riert waren und im Anschluss eine adju­van­te Che­mo­the­ra­pie mit sechs Zyklen nach dem CAF-Sche­ma ver­ord­net bekom­men haben. Die ver­wen­de­ten Zyto­sta­ti­ka sind: Cyclo­phos­pha­mid (500 mg/​m2), Adria­my­cin (50 mg/​m2) und 5‑Fluorouracil (500 mg/​m2). Ein Zyklus dau­ert drei Wochen. Zusätz­lich bekom­men alle Pati­en­tin­nen vor jedem CAF-Zyklus eine anti­eme­ti­sche The­ra­pie am Tag der Che­mo­the­ra­pie. Sie besteht aus 8 mg Ond­an­se­tron­chlo­rid, 8 mg Dexa­me­tha­son und 50 mg Ranit­i­din, jeweils als Ein­zel­do­sis ver­ab­reicht. Wei­te­re The­ra­pien sind nicht erlaubt. Außer einer aus­ge­schie­de­nen Pati­en­tin aus der Kon­troll­grup­pe haben alle Teil­neh­me­rin­nen die geplan­ten sechs Zyklen der CAF-Che­mo­the­ra­pie erhalten.

Die drei­ar­mi­ge Stu­die von Trö­ger (2009, 2012, 2014 und 2016) ver­gleicht die bei­den Mis­tel­ex­trak­te Isca­dor® und Helix­or® mit einer Kon­troll­grup­pe. Par­al­lel zur Che­mo­the­ra­pie wur­den die Mis­tel­ex­trak­te über 18 Wochen von den Pati­en­tin­nen drei­mal pro Woche selbst inji­ziert. Die Dosis der Mis­tel­ex­trak­te wird nach Her­stel­ler­emp­feh­lun­gen schritt­wei­se auf­do­siert bis die Erhal­tungs­do­sis erreicht ist. Die Dosen in der Auf­do­sie­rungs­pha­se sind für Isca­dor®: 2 x 0,01 mg, 2 x 0,1 mg, 11 x 1 mg, 8 x 2 mg. Danach wird die Erhal­tungs­do­sis von 5 mg 3 x pro Woche gehal­ten. Die Kon­zen­tra­ti­on für Helix­or® ist in der Auf­do­sie­rungs­pha­se: 3 x 1 mg, 3 x 5 mg, 3 x 10 mg, 3 x 20 mg, 3 x 30 mg. Die Erhal­tungs­do­sis beträgt 50 mg. Wenn dosis­ab­hän­gi­ge Ent­zün­dun­gen an der Injek­ti­ons­stel­le auf­tra­ten und 5 cm Durch­mes­ser über­stie­gen, wur­de die Dosis redu­ziert oder die Mis­tel­the­ra­pie unter­bro­chen, bis die Reak­tio­nen wie­der abge­klun­gen waren.

Die Stu­di­en­me­di­ka­tio­nen mit den Mis­tel­ex­trak­ten in Koch­salz­lö­sung in unter­schied­li­chen Kon­zen­tra­tio­nen, wur­den von der WELEDA® AG bezie­hungs­wei­se von der Helix­or® Heil­mit­tel GmbH & Co. KG her­ge­stellt. Die Pati­en­tin­nen erhiel­ten zu Beginn der Stu­die Schu­lun­gen, wie sie sich die Mis­tel­ex­trak­te selbst inji­zie­ren kön­nen. Die Kon­troll­grup­pe erhielt nur die Stan­dard­the­ra­pie, kein Placebo.

Nach den 18 Wochen der Inter­ven­ti­ons­zeit und dem Ende der Ziel­grö­ßen­er­he­bung zu Lebens­qua­li­tät und UAW erhiel­ten die Pati­en­tin­nen in den drei Stu­di­en­ar­men zum Teil wei­te­re The­ra­pien, die das krank­heits­freie Über­le­ben beein­flus­sen kön­nen: Strah­len­the­ra­pie, anti­hor­mo­nel­le The­ra­pie mit Tam­oxi­fen, The­ra­pie mit Tras­tu­zu­mab oder Docetaxel.

  • 5.1.2.1.4 Zielgrößen

In Tabel­le 30 ist eine voll­stän­di­ge Lis­te der pri­mä­ren und sekun­dä­ren Ziel­grö­ßen, wie in den Stu­di­en zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit ange­ge­ben. Ziel­grö­ßen, die im Rah­men des HTA-Berichts für die Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit rele­vant sind, wer­den in Tabel­le 31 noch sepa­rat zusammengefasst.

Tabel­le 30: Pri­mä­re und sekun­dä­re Ziel­grö­ßen der Studien

Stu­die und Jahr

Ziel­grö­ßen

Semi­gla­zov (2004)

Pri­mä­re Zielgrößen:

  • - glq‑8 Bewertungsskala

  • - spit­zer-ana­logska­la (selbst auszufüllen)

Sekun­dä­re Zielgrößen:

  • - eortc-qlq C‑30

  • - Häma­to­lo­gi­sche Faktoren

  • - Ein­nah­me von anti­eme­ti­schen und anal­ge­ti­schen Arzneimitteln

  • - Anzahl der Krankenhaustage

  • - Uner­wünsch­te Nebenwirkungen

  • - Sicher­heits­re­le­van­te Labortests

Semi­gla­zov (2006)

Pri­mä­re Zielgrößen:

Lebens­qua­li­tät: Ver­än­de­rung von 3 FACT-G-Sub­s­ka­len (phy­si­sches, emo­tio­na­les und funk­tio­nel­les Wohlbefinden)

Sekun­dä­re Zielgrößen:

  • - glq‑8 Bewer­tungs­ska­la (Glo­bal Life Quality)

  • - spitzer-analogskala

  • - Häma­to­lo­gi­sche Effektivitätsvariablen

  • - Uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen (Reak­tio­nen an der Einstichstelle)

  • - Sicher­heits­re­le­van­te Labortests

Trö­ger (2009), (2014)

Pri­mä­re Zielgrößen:

  • - Neutropenie

  • - Lebens­qua­li­tät (eortc-qlq-c30-fra­ge­bo­gen)

Sekun­dä­re Ziel­grö­ßen (nicht als Ziel­grö­ßen definiert):

  • - Uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen (über Befra­gung der Patientinnen)

  • - Laborparameter

Trö­ger (2012), (2016)

Post-hoc-Ana­ly­se

Krank­heits­frei­es Über­le­ben nach 5 Jahren

  • - Ohne Rezidiv

  • - Ohne Metastasen

EORTC = Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer. FACT‑G = Func­tion­al Assess­ment of Can­cer The­ra­py – Gene­ral. GLQ‑8 = Glo­bal Life Quality.

Die Mes­sung der Lebens­qua­li­tät der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs stellt bei allen drei Stu­di­en min­des­tens eine der pri­mä­ren Ziel­grö­ßen dar. Eine Rei­he an zusätz­li­chen sekun­dä­ren Ziel­grö­ßen wird von Semi­gla­zov et al. (2004 und 2006)139, 140 erho­ben, um die Wir­kung und Ver­träg­lich­keit der Mis­tel­the­ra­pie zusätz­lich über Labor­tests zu häma­to­lo­gi­schen und immu­no­lo­gi­schen Para­me­tern zu beschrei­ben. Trö­ger et al.141, 143 berich­ten als Ziel­grö­ßen nur den Lebens­qua­li­täts­fra­ge­bo­gen EORTC-QLQ-C30 und Neu­tro­pe­nie, schrei­ben jedoch im Text zur Bewer­tung der Sicher­heit, dass sie die Pati­en­tin­nen zu UAW befra­gen und bei jedem Besuch Labor­tests erhe­ben und die Ergeb­nis­se ana­ly­sie­ren. In der Fol­low-up Erhe­bung nach fünf Jah­ren142, 144 wird das krank­heits­freie Über­le­ben ana­ly­siert. Die Pati­en­tin­nen kom­men ein­mal jähr­lich zur Nach­sor­ge­un­ter­su­chung, in der das Auf­tre­ten von Rezi­di­ven oder Meta­sta­sen kon­trol­liert wird. Sobald eines der bei­den Ereig­nis­se auf­ge­tre­ten ist, schei­den die Pati­en­tin­nen aus der Stu­die aus.

In Tabel­le 31 sind die im Metho­den­teil für die Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit defi­nier­ten Ziel­grö­ßen der Stu­di­en in einer Über­sichts­ta­bel­le zusam­men­ge­fasst. Zudem sind die Mess­in­stru­men­te genannt, die in den Stu­di­en zur Lebens­qua­li­täts­mes­sung ver­wen­det wer­den. Für Ziel­grö­ßen, die mit einem „x“ bewer­tet wer­den, sind Ergeb­nis­se für den HTA-Bericht ver­wert­bar berich­tet. Die Ergeb­nis­se wer­den im Abschnitt 5.1.2.1.8 aus­führ­lich dargestellt.

Tabel­le 31: Auf­lis­tung der rele­van­ten End­punk­te nach Studien

Semi­gla­zov (2004)

Semi­gla­zov (2006)

Trö­ger (2009), (2014)

Trö­ger (2012), (2016)

Pri­mä­re Zielgrößen

Uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen der Stan­dard­the­ra­pie (Fati­gue, Übel­keit, Schmerzen)

x

x

x

HRQOL

x

x

x

-

EORTC-QLQ-C-30 (Mit Unterskalen)

*

-

x

-

FACT‑G Score

-

x

-

-

GLQ‑8 Bewer­tungs­ska­la

x

x

-

-

Spit­zer-Ana­logska­la

x

x

-

-

Sekun­dä­re Zielgrößen

Gesamt­über­le­ben

-

-

-

-

Pro­gres­si­ons­frei­es Überleben

-

-

-

x

x Daten wer­den berich­tet und sind verwertbar.

* Ergeb­nis­se wer­den in Text­form berich­tet, sind aber nicht für die Bewer­tung der Wirk­sam­keit verwertbar.

- Es wer­den kei­ne Daten berichtet.

EORTC = Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer. FACT‑G = Func­tion­al Assess­ment of Can­cer The­ra­py – Gene­ral. GLQ‑8 = Glo­bal Life Quality.

In den ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit wer­den nicht alle der in den For­schungs­fra­gen des HTA in Kapi­tel 2.1 adres­sier­ten Ziel­grö­ßen unter­sucht, jedoch konn­ten Ergeb­nis­se zur HRQOL, zu den UAW der Stan­dard­the­ra­pie und zum pro­gres­si­ons­frei­en Über­le­ben berich­tet wer­den. Vier ver­schie­de­ne Instru­men­te zur Mes­sung der Lebens­qua­li­tät wer­den ver­wen­det. Der FACT-G-Score wird nur in Semi­gla­zov et al. (2006)140 abge­fragt. Die GLQ-8-Bewer­tungs­ska­la und die Spit­zer-Ana­logska­la wer­den bei­de sowohl in Semi­gla­zov et al. (2004)139 als auch in Semi­gla­zov et al. (2006)140 als Mess­in­stru­ment für die Lebens­qua­li­tät ver­wen­det. Der EORTC-QLQ-C30-Fra­ge­bo­gen ist sowohl in der Stu­die von Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 als auch bei Semi­gla­zov et al. (2004)139 als Ziel­grö­ße auf­ge­führt, jedoch wer­den die Ergeb­nis­se nur für die drei Stu­di­en­ar­me der Trö­ger-Stu­die ver­wert­bar berichtet.

Die Mes­sung der Ziel­grö­ßen zur Lebens­qua­li­tät mit dem Zeit­punkt der Erhe­bung ist in allen Stu­di­en klar beschrie­ben. In der Publi­ka­ti­on von Semi­gla­zov et al. (2004)139 wird berich­tet, dass die im Ori­gi­nal eng­lisch­spra­chi­gen Ska­len (GLQ‑8 und Spit­zer-Ana­logska­la) vor der Ver­wen­dung in die bul­ga­ri­sche und rus­si­sche Spra­che über­setzt wur­den. Um sicher zu stel­len, dass die Pati­en­tin­nen die Fra­ge­stel­lun­gen rich­tig ver­ste­hen, stan­den Onko­lo­gen zur Ver­fü­gung, die bei­de Spra­chen flie­ßend beherr­schen. Der Erhe­bungs­pro­zess der Daten zur Lebens­qua­li­tät erfolgt nach vor­ab strikt fest­ge­leg­tem Ablauf. Die Pati­en­tin­nen fül­len die Ska­len zu sechs ver­schie­de­nen Zeit­punk­ten im Stu­di­en­zen­trum aus. Erhe­bungs­zeit­punk­te sind: zu Beginn jedes CMF-Zyklus vor der Gabe der Che­mo­the­ra­pie (ins­ge­samt vier Mes­sun­gen), zwei Wochen nach dem vier­ten Zyklus und drei Wochen nach dem vier­ten Zyklus. Die berich­te­ten Ziel­grö­ßen in GLQ‑8 und Spit­zer-Ana­logska­la berich­ten die Ver­än­de­rung der Mit­tel­wer­te von der Anfangs­mes­sung zu den Wer­ten in Woche 14 bezie­hungs­wei­se Woche 15. Zwei Mes­sun­gen fin­den statt nach­dem die Che­mo­the­ra­pie bereits zwei bezie­hungs­wei­se drei Wochen abge­schlos­sen ist. Bei Semi­gla­zov et al. (2006)140 wer­den die Lebens­qua­li­täts­fra­ge­bö­gen vor der Che­mo­the­ra­pie, am ers­ten Tag jedes Zyklus, und am 15. und 21. Tag des vier­ten Zyklus gemes­sen (ent­spricht 92 bezie­hungs­wei­se 99 Tagen ab Beginn der Che­mo­the­ra­pie). Die Tage ent­spre­chen jeweils dem ers­ten Tag in Woche 15 und 16. An die­sen bei­den Tagen wer­den die Daten für den Wert des Stu­di­en­end­punkts erho­ben. Der Ver­gleichs­wert nach 15 Wochen ist der Durch­schnitt aus den bei­den Mes­sun­gen. Die Fol­low-up-Pha­se wird im HTA nicht beachtet.

Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 ver­wen­den den EORTC-QLQ-C30 in der offi­zi­el­len ser­bi­schen Über­set­zung und erhe­ben die­sen bei sie­ben Arzt­be­su­chen der Pati­en­tin, vor jedem CAF-Zyklus und drei Wochen nach dem letz­ten Zyklus. Für jeden aus­ge­füll­ten Bewer­tungs­bo­gen wird der Mit­tel­wert, getrennt nach Stu­di­en­arm, für die Ver­än­de­rung zum Base­line-Wert berech­net und mit den ande­ren Grup­pen bezie­hungs­wei­se Stu­di­en­ar­men verglichen.

Die Mess­in­stru­men­te für die Ziel­grö­ßen zur Lebens­qua­li­tät und wie die­se zu inter­pre­tie­ren sind, ist in Tabel­le 32 genau­er beschrie­ben. Die Defi­ni­ti­on und Ope­ra­tio­na­li­sie­rung der Mess­in­stru­men­te zur Erhe­bung der Lebens­qua­li­tät bezieht sich auf die Ver­wen­dung in den ein­ge­schlos­se­nen Studien.

Tabel­le 32: Defi­ni­ti­on und Ope­ra­tio­na­li­sie­rung der Ziel­grö­ßen (Rei­hen­fol­ge alphabetisch)

Ziel­grö­ße

Defi­ni­ti­on und Operationalisierung

EORTC-QLQ-C-30-Ska­la270–273

Die Ska­la ist ein mehr­di­men­sio­na­ler Index zum aktu­el­len Gesund­heits­zu­stand, der von der Pati­en­tin selbst aus­ge­füllt wird. Der Fra­ge­bo­gen besteht aus 30 Fra­gen mit ins­ge­samt fünf Funk­ti­ons­ska­len: kör­per­li­che Funk­ti­on (5 Items), Rol­len­funk­ti­on (2 Items), kogni­ti­ve Funk­ti­on (2 Items), emo­tio­na­le Funk­ti­on (4 Items) und sozia­le Funk­ti­on (2 Items), glo­ba­ler Gesund­heits­sta­tus bezie­hungs­wei­se Lebens­zu­frie­den­heit und neun Sym­ptom­wer­ten in zusätz­li­chen Ska­len: Sym­ptom­ska­len zu Fati­gue (3 Items), Übel­keit und Erbre­chen (2 Items) sowie Schmerz (2 Items) und sechs Einzelitems.

Die Ska­len bezie­hungs­wei­se Items wer­den auf die Wer­te­be­rei­che von 0 bis 100 trans­for­miert. Höhe­re Wer­te bei Funk­ti­ons-Scores ent­spre­chen einem höhe­ren Funk­ti­ons­ni­veau und sind bes­ser als nied­ri­ge Wer­te. Bei Sym­ptom-Scores ent­spre­chen höhe­re Wer­te einer grö­ße­ren Sym­ptom­aus­prä­gung und sind schlech­ter als nied­ri­ge Werte.

Es gibt auch einen Gesamt-Score, bei dem die Wer­te von 13 Sub­s­ka­len addiert wer­den. Die Fra­gen zur Gesamt­le­bens­qua­li­tät und zu finan­zi­el­len Belas­tun­gen sind nicht im Gesamt-Score inte­griert. Sym­ptom­ska­len müs­sen vor dem Addie­ren umge­dreht wer­den, damit die Rich­tung des Effekts ver­gleich­bar ist mit dem der Funktionsskalen.

Zur Beur­tei­lung kli­nisch rele­van­ter Unter­schie­de für Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wer­den von den Ent­wick­lern des Fra­ge­bo­gens Refe­renz­wer­te zur Ver­fü­gung gestellt, unter­schie­den nach Alters­grup­pe und Schwe­re­grad der Erkran­kung.271 King et al. (1996) beschrei­ben für jede ein­zel­ne Fra­ge im EORTC-QLQ-C30-Fra­ge­bo­gen Punkt­wer­te, ab denen ein Unter­schied als klei­ner oder gro­ßer kli­nisch rele­van­ter Effekt inter­pre­tiert wer­den kann.272 Eine Stu­die von Oso­ba et al. (1998) emp­feh­len Punkt­wer­te für einen kli­nisch rele­van­ten Unter­schied klei­nen Aus­ma­ßes ab einem Unter­schied von fünf bis zehn Punk­ten, für einen mode­ra­ten Unter­schied zehn bis 20 Punk­te und für einen gro­ßen Unter­schied über 20 Punk­te.273

FACT-G-Score274–276

Der FACT-G-Fra­ge­bo­gen ist ein Selbst­be­ur­tei­lungs­ver­fah­ren, d. h. der Fra­ge­bo­gen wird von der Pati­en­tin selbst aus­ge­füllt. Bezugs­zeit­raum sind die ver­gan­ge­nen sie­ben Tage. Es gibt je nach Loka­ti­on des Tumors in ver­schie­de­nen Fas­sun­gen. Das „G“ steht für „gene­ral“. Der FACT-G-Score ist die all­ge­mei­ne Fas­sung des FACT-Fra­ge­bo­gens, den es auch in tumor­spe­zi­fi­schen Fas­sun­gen gibt, mit vier Kate­go­rien: kör­per­li­ches Wohl­be­fin­den (6 Items), Funk­ti­ons­fä­hig­keit (7 Items), Ver­hält­nis zu Freun­den, Bekann­ten und Fami­lie (6 Items) und see­li­sches Wohl­be­fin­den (6 Items).

Jedes Ele­ment kann fünf ver­schie­de­ne Aus­prä­gun­gen anneh­men: 0, 1, 2, 3 und 4. Die Punk­te wer­den für den Ziel­wert, dem FACT‑G Score, addiert. Spann­wei­te für die Gesamt­punkt­zahl ist somit bei 25 Fra­gen mit jeweils maxi­mal vier Punk­ten pro Fra­ge von 0 (schlech­tes­tes) bis 100 (bes­tes Ergebnis).

GLQ‑8277, 278

Der GLQ-8-Fra­ge­bo­gen ist ein Instru­ment, um uner­wünsch­te Effek­te einer Krebs­er­kran­kung und ‑the­ra­pie zu erhe­ben. Der GLQ-8-Score ist die Sum­me aus acht linea­ren Ana­logska­len (LASA)*. Die Fra­gen beinhal­ten fol­gen­de acht Berei­che: 1. Angst­zu­stän­de oder Depres­si­on, 2. Unwohl­sein (Übel­keit oder Schwin­del), 3. Taub­heit oder Krib­beln, 4. Haar­aus­fall, 5. Müdig­keit, 6. Appe­tit oder Geschmacks­sinn, 7.

Sexu­al­le­ben, und 8. die Über­zeu­gung, eine Behand­lung zu bekommen.

Bei der Stan­dard-LASA wird jeder Punkt auf einer Ska­la von 0 bis 2 bewer­tet und anschlie­ßend auf­sum­miert. Ergeb­nis ist ein Sum­men-Score zwi­schen 0 und 10. Semi­gla­zov et al. ver­wen­den eine adap­tier­te Fas­sung, die von 0 bis 100 geht. 0 ent­spricht dabei der höchs­ten Lebens­qua­li­tät und 100 der nied­rigs­ten Lebens­qua­li­tät. Ein posi­ti­ver Effekt der Mis­tel­the­ra­pie hät­te eine Abnah­me des Scores zur Fol­ge. Die acht linea­ren Ana­logska­len wer­den von der Pati­en­tin selbst aus­ge­füllt. Je nied­ri­ger der Sum­men-Score ist, des­to besser.

Spit­zer-

Ana­logska­la278, 279

Die Spit­zer-Ana­logska­la ist eine ein­zel­ne LASA-Ska­la zur all­ge­mei­nen Lebensqualität.

Die Spit­zer-Ana­logska­la wird im Eng­li­schen auch als „Unis­ca­le“ bezeich­net und ist kein Teil des Spit­zer-Index, son­dern ein eigen­stän­di­ges vali­dier­tes Instru­ment zur Erhe­bung des aktu­el­len Gesund­heits­zu­stands. Der Spit­zer-Index ist ein krebs­spe­zi­fi­sches Mess­in­stru­ment für die Lebens­qua­li­tät mit fünf LASA-Ska­len zu den Berei­chen Akti­vi­tät, All­tags­le­ben, Gesund­heit, Unter­stüt­zung und Erwar­tung an das wei­te­re Leben, die zu einem Index auf­sum­miert wer­den.280

Die visu­el­le Ana­logska­la kann Aus­prä­gun­gen von 0 bis 100 anneh­men und wird von der Pati­en­tin aus­ge­füllt, indem die Stel­le mar­kiert wird, die den aktu­el­len Gesund­heits­zu­stand abbil­det. Der Abstand der Mar­kie­rung vom lin­ken Rand wird in Mil­li­me­tern gemes­sen und stellt die Ziel­grö­ße des Instru­ments dar. Der Extrem­wert 0 beschreibt den best­mög­li­chen und 100 den schlech­tes­ten vor­stell­ba­ren Gesund­heits­zu­stand. Eine nied­ri­ge Punkt­zahl ent­spricht einer guten Lebens­qua­li­tät und eine hohe Punkt­zahl einer schlech­ten Lebens­qua­li­tät der Patientin.

EORTC-QLQ-C-30 = Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer Qua­li­ty of Life Ques­ti­on­n­aire ‑brust­krebs­spe­zi­fi­sche Ver­si­on). FACT‑G = Func­tion­al Assess­ment of Can­cer The­ra­py – Gene­ral. GLQ = Glo­bal Life Qua­li­ty. LASA: = Line­ar ana­lo­gue self-assessment.

  • 5.1.2.1.5 Bewertung des Verzerrungspotenzials (Risk of Bias)

Die Bewer­tung des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als, auf Eng­lisch „risk of bias“ (ROB), erfolgt auf Stu­di­en­ebe­ne und bezo­gen auf die jewei­li­gen Ziel­grö­ßen. Es wird unter­schie­den zwi­schen sub­jek­ti­ven und objek­ti­ven Ziel­grö­ßen. Zu den sub­jek­ti­ven Ziel­grö­ßen gehö­ren alle Fra­ge­bö­gen zur Erhe­bung der Lebens­qua­li­tät und von Pati­en­tin­nen oder Behan­deln­den bewer­te­te Neben­wir­kun­gen der Che­mo- oder Mis­tel­the­ra­pie. Ent­schei­dend für die Ein­schät­zung von End­punk­ten, die von Pati­en­tin­nen selbst berich­tet wer­den (Fra­ge­bo­gen­er­he­bun­gen oder Befra­gung), sind Infor­ma­tio­nen über den Pro­zess der Daten­er­he­bung, die in den Publi­ka­tio­nen groß­teils berich­tet wer­den. Objek­ti­ve Ziel­grö­ßen der Stu­di­en sind bei­spiels­wei­se Lokal­re­ak­tio­nen, die anhand der Grö­ße der Aus­deh­nung bewer­tet wer­den, oder Labor­test­ergeb­nis­se, die anhand vor­ab defi­nier­ter Grenz­wer­te ana­ly­siert und bewer­tet werden.

In Tabel­le 33 ist eine Über­sicht zur Bewer­tung des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als über das ROB-Tool der Coch­ra­ne Col­la­bo­ra­ti­on. Die aus­führ­li­chen Tabel­len mit Begrün­dun­gen für die Bewer­tung sind im Anhang zu fin­den (sie­he Tabel­le 112, Tabel­le 113, Tabel­le 114 und Tabel­le 115).

Tabel­le 33: Risi­ko für Bias in den zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit ein­ge­schlos­se­nen Studien

Gene­rie­rung der Randomisierungssequenz

(Sel­ec­tion-Bias)

Ver­deck­te Grup­pen­zu­tei­lung (Sel­ec­tion-Bias)

Ver­blin­dung von Teil­neh­men­den n und Stu­di­en­per­so­nal sub­jek­ti­ve End­punk­te (Per­for­mance-Bias)

Ver­blin­dung von Teil­neh­men­den und Stu­di­en­per­so­nal objek­ti­ve End­punk­te (Per­for­mance-Bias)

Ver­blin­dung der End­punkt­er­he­bung sub­jek­ti­ve End­punk­te (Detec­tion-Bias)

Ver­blin­dung der End­punkt­er­heb objek­ti­ve End­punk­te (Detec­tion-Bias)

Unvoll­stän­di­ge Daten zu Endpunkten

(Attri­ti­on-Bias)

Selek­ti­ves Berich­ten von End­punk­ten (Report­ing-Bias)

Ande­re Ursa­chen für Bias

Semi­gla­zov (2004)

+

7

7

4

7

4

4

7

4

Semi­gla­zov (2006)

+

7

7

4

7

4

*4*

7

4

Trö­ger (2009)

(2012)

4

+

7

7

7

4

Trö­ger (2014)

4

4

7

7

1

7

4

Trö­ger (2016)

+

+

■f

7

4

7

4-

Hohes Risi­ko

Unkla­res Risiko

Gerin­ges Risiko

Die Gene­rie­rung der Ran­do­mi­sie­rungs­se­quenz erfolg­te in allen Stu­di­en über eine com­pu­ter­ba­sier­te Ran­do­mi­sie­rung und ist in allen Publi­ka­tio­nen berich­tet. Eine ver­deck­te Grup­pen­zu­tei­lung ist nur in den Publi­ka­tio­nen von Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 berich­tet, Semi­gla­zov et al. (2004 und 2006)139, 140 berich­ten nichts dazu und erhal­ten des­we­gen die Bewer­tung „unkla­res Risiko“.

Die Ver­blin­dung von Teil­neh­mern und Stu­di­en­per­so­nal erfolgt in bei­den Stu­di­en von Semi­gla­zov et al. (2004 und 2006)139, 140 über die Gabe eines Pla­ce­bos. Das Pla­ce­bo ist in Far­be, Geruch und Aus­se­hen nicht von dem Mis­tel­prä­pa­rat zu unter­schei­den. Da jedoch bei Mis­tel­in­jek­tio­nen häu­fig Lokal­re­ak­tio­nen auf­tre­ten, ist ein Durch­bre­chen der Ver­blin­dung wahr­schein­lich. Für sub­jek­ti­ve End­punk­te ist das Risi­ko für eine Ver­zer­rung des­halb mit unklar bewer­tet, für objek­ti­ve End­punk­te, in der Regel ärzt­lich erho­be­ne in ihrem Umfang vor­her defi­nier­te Lokal­re­ak­tio­nen oder Labor­pa­ra­me­ter wird ein gerin­ges Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al ange­nom­men. Bei Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 hin­ge­gen erhält die Kon­troll­grup­pe kein Pla­ce­bo und es besteht kei­ne Ver­blin­dung. Der Ein­fluss auf den Behand­lungs­pro­zess bei sub­jek­ti­ven End­punk­ten erscheint wahr­schein­lich, was einem hohen Risi­ko für eine Ver­zer­rung ent­spricht. Bei objek­ti­ven Ziel­grö­ßen wie dem krank­heits­frei­en Über­le­ben ist der Ein­fluss fraglich.

Zur Ver­blin­dung bei der End­punkt­er­he­bung gibt es in kei­ner der Publi­ka­tio­nen Infor­ma­tio­nen. Für die Publi­ka­tio­nen von Semi­gla­zov et al. (2004 und 2006)139, 140 bedeu­tet die Dop­pel­ver­blin­dung der Grup­pen mit­tels Pla­ce­bo für sub­jek­ti­ve End­punk­te auto­ma­tisch auch eine ver­blin­de­te End­punkt­er­he­bung, aber da eine Auf­de­ckung der Ver­blin­dung nicht unwahr­schein­lich ist, besteht daher für die sub­jek­ti­ven End­punk­te ein unkla­res Risi­ko für eine Ver­zer­rung der Ergeb­nis­se. Bei objek­ti­ven End­punk­ten erscheint das Risi­ko für eine Ver­zer­rung gering. Bei Trö­ger et al. ergibt sich auch hier durch die feh­len­de Ver­blin­dung bei sub­jek­ti­ven End­punk­ten – beson­ders für die Fra­ge­bö­gen zur Lebens­qua­li­tät – ein hohes Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al. Die Aus­wir­kung der feh­len­den Ver­blin­dung auf objek­ti­ve End­punk­te wie dem krank­heits­frei­en Über­le­ben wird als unklar bewertet.

In den drei Stu­di­en ist der Loss-to-fol­low-up rela­tiv gering (sie­he Zah­len zum Pati­en­tin­nen­fluss in Tabel­le 34). Die bei­den Stu­di­en von Semi­gla­zov et al. (2004 und 2006)139, 140 zei­gen einen sehr gerin­gen Loss-to-fol­low-up zwi­schen 1,5 und 6,8 % nach 15 Wochen. Die Stu­die von Trö­ger et al. hat zwei Fol­low-up-Zeit­punk­te, nach 18 Wochen und nach fünf Jah­ren. Wäh­rend im Isca­dor®-Stu­di­en­arm und in der Kon­troll­grup­pe kei­ne oder sehr gerin­ge Ver­lus­te nach 18 Wochen (0 bezie­hungs­wei­se 3,3 %) und auch nach fünf Jah­ren (6,7 bezie­hungs­wei­se 6,5 %) auf­tra­ten, schie­den im Helix­or®-Stu­di­en­arm mit 14,7 bezie­hungs­wei­se 17,6 % deut­lich mehr Pati­en­tin­nen aus.143, 144 Von den fünf Stu­di­en­ab­bre­chern nach 18 Wochen bezie­hungs­wei­se sechs nach fünf Jah­ren besteht nur für eine Per­son mit einer all­er­gi­schen Reak­ti­on auf die Mis­tel­the­ra­pie, ein Zusam­men­hang mit der Inter­ven­ti­on, die ande­ren haben ihre Ein­ver­ständ­nis­er­klä­rung zurück­ge­zo­gen. Aller­dings wird in der Publi­ka­ti­on von Trö­ger et al. (2009)141, in der Daten zur HRQOL ana­ly­siert wur­den, berich­tet, dass die aus­ge­fal­le­nen Per­so­nen ersetzt wor­den wären. Nähe­re Anga­ben wur­den nicht gemacht. Dies könn­te das Inten­ti­on-to-tre­at-Prin­zip infra­ge stel­len, des­halb wei­sen wir den Ergeb­nis­sen des Helix­or®-Stu­di­en­arms im Ver­gleich zur Kon­troll­grup­pe nach 18 Wochen ein unkla­res Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al zu. Alle ande­ren Stu­di­en hier ein gerin­ges Ver­zer­rungs­ri­si­ko auf.

Zum Punkt „selek­ti­ves Berich­ten von End­punk­ten“ kann bei kei­ner Publi­ka­ti­on eine Ein­schät­zung abge­ge­ben wer­den, weil kei­ne Pro­to­kol­le zu den Stu­di­en ver­öf­fent­licht sind. Somit erhal­ten alle Publi­ka­tio­nen die Bewer­tung „Unkla­res Verzerrungsrisiko“.

In den Publi­ka­tio­nen wer­den kei­ne wei­te­ren Hin­wei­se auf Fak­to­ren gefun­den, die das Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al beeinflussen.

  • 5.1.2.1.6 Patientinnenfluss

Der Pati­en­tin­nen­fluss beschreibt die jewei­li­gen Grup­pen­grö­ßen der Stu­di­en­ar­me wäh­rend des Stu­di­en­ver­laufs und stellt dar, wie vie­le Pati­en­tin­nen aus wel­chen Grün­den aus­ge­schlos­sen wur­den. Die Anzahl der Grup­pen und der Teil­neh­me­rin­nen unter­schei­det sich in den drei Stu­di­en deut­lich. In Tabel­le 34 sind die jewei­li­gen Teil­neh­mer­zah­len je Grup­pe im Detail berichtet.

Stu­die, Jahr

Anzahl Grup­pen

Anzahl ran­do­mi­siert

Anzahl aus­ge­wer­tet (%)

Anzahl

aus­ge­schlos­sen (%)

Semi­gla­zov (2004)

4:

Nied­ri­ge Dosis, Mitt­le­re Dosis, Hohe Dosis,

Pla­ce­bo

272;

Nied­ri­ge Dosis: 67

Mitt­le­re Dosis: 67

Hohe Dosis: 68

Pla­ce­bo: 70

261

Nied­ri­ge Dosis: 66 (98,5)

Mitt­le­re Dosis: 65 (97,0)

Hohe Dosis: 64 (94,1)

Pla­ce­bo: 66 (94,3)

11

Nied­ri­ge Dosis: 1 (1,5)

Mitt­le­re Dosis: 2 (3,0)

Hohe Dosis: 4 (5,9)

Pla­ce­bo: 4 (5,7)

Semi­gla­zov (2006)

2:

Lek­ti­nol® (30 ng (ML)/ml),

Pla­ce­bo

352;

Lek­ti­nol®: 176

Pla­ce­bo: 176

337 nach Z4;

Lek­ti­nol®: 169 (96,0)*

Pla­ce­bo: 168 (95,5)* 331

Lek­ti­nol®: 167 (94,9)*

Pla­ce­bo: 164 (93,2)*

15 nach Z4: Lek­ti­nol®: 7 (4,0) Kon­troll­gr.: 8 (4,5) 21

Lek­ti­nol®: 9 (5,1) Kontrollgr.:12 (6,8)

Trö­ger (2009), (2014)

3:

Isca­dor®, Helix­or® A, Kontrollgr.

95;

Isca­dor®: 30

Helix­or® A: 34

Kon­troll­gr.: 31

Isca­dor®:

Nach 18 Wochen 30 (100)

Nach fünf Jahren

28 (93,3)

Helix­or® A:

Nach 18 Wochen

29 (85,3)

Nach fünf Jahren

28 (82,4)

Kon­troll­gr.:

Nach 18 Wochen

30 (96,7)

Nach fünf Jahren

29 (93,5)

Isca­dor®:

Nach 18 Wochen 0 (0)

Nach fünf Jahren

2 (6,7)

Helix­or® A:

Nach 18 Wochen 5 (14,7)

Nach fünf Jahren

6 (17,6)

Kon­troll­gr.:

Nach 18 Wochen

1 (3,2)

Nach fünf Jah­ren 2 (6,5)

Kon­troll­gr. = Kon­troll­grup­pe. ML = Mistellektin.

Nied­ri­ge Dosis: 10 ng(ML)/ml; Mitt­le­re Dosis: 30 ng(ML)/ml; Hohe Dosis: 70 ng(ML)/ml.

T1: Stu­di­en­start und Zeit­punkt vor der ers­ten Gabe von ML.

*Die Anga­be der Anzahl der Pati­en­tin­nen, die wirk­lich in die Ana­ly­se ein­gin­gen sind nicht ganz klar. Zum einen bil­den die 337 Pati­en­tin­nen, die min­des­tens vier Che­mo­the­ra­pie­zy­klen absol­viert haben das soge­nann­te „final ana­ly­sis set“, dies ent­spricht auch der Anzahl der ana­ly­sier­ten Pati­en­tin­nen, die in den Ergeb­nis­ta­bel­len ange­ge­ben sind. Zum ande­ren wird ange­ge­ben, dass sechs wei­te­re Pati­en­tin­nen „lost to fol­low up“ waren.

Da es sich bei der Stu­die von Semi­gla­zov et al. (2004)139 um eine Dosis­fin­dungs­stu­die han­delt, gibt es ver­schie­de­ne Inter­ven­ti­ons­grup­pen, die jeweils eine unter­schied­li­che Kon­zen­tra­ti­on des­sel­ben Mis­tel­ex­trak­tes Lek­ti­nol® erhal­ten. Die drei Grup­pen sind: 10 ng(ML)/ml, auch bezeich­net als „nied­ri­ge Dosis“, 30 ng(ML)/ml, auch „mitt­le­re Dosis“ genannt, und die hohe Dosis mit 70 ng(ML)/ml. Die Kon­troll­grup­pe dient als Kon­trol­le für alle drei Inter­ven­ti­ons­grup­pen. Die 272 Pati­en­tin­nen der Pilot­stu­die wer­den ran­do­mi­siert auf vier Grup­pen ver­teilt. Die Teil­neh­me­rin­nen wur­den zu Beginn der Stu­di­en ran­do­mi­siert auf die jewei­li­gen Stu­di­en­ar­me ver­teilt. Die Grup­pen bestehen aus 67 bis 70 Teil­neh­me­rin­nen. Es schei­den ins­ge­samt elf Pati­en­tin­nen im Lauf der Stu­die aus – eine aus der nied­ri­gen Dosis, zwei aus der mitt­le­ren Dosis, vier aus der hohen Dosis und vier aus der Pla­ce­bo­grup­pe. In der Publi­ka­ti­on ist nicht beschrie­ben, aus wel­chem Grund Pati­en­tin­nen aus wel­cher Grup­pe aus­ge­schie­den sind, jedoch schrei­ben die Autoren, dass kei­ner der Grün­de für das Aus­schei­den aus der Stu­die in Zusam­men­hang mit der Mis­tel­the­ra­pie steht. Von den elf aus­ge­schlos­se­nen Pati­en­tin­nen wur­de bei vier die Mis­tel­the­ra­pie auf­grund von Neben­wir­kun­gen abge­bro­chen, bei vier war es der eige­ne Wunsch der Pati­en­tin, die Stu­die zu been­den, und bei drei Pati­en­tin­nen wur­den sons­ti­ge Grün­de angegeben.

Bei Semi­gla­zov et al. (2006)140 bestehen die bei­den Stu­di­en­ar­me zu Beginn der Stu­die jeweils aus 176 Pati­en­tin­nen. Alle der 352 Pati­en­tin­nen haben min­des­tens eine Dosis der Stu­di­en­me­di­ka­ti­on erhal­ten und wur­den in die Aus­wer­tung zur Sicher­heit ein­be­zo­gen. Für die Bewer­tung der Wirk­sam­keit wur­den nur die Pati­en­tin­nen ein­be­zo­gen, für die eine voll­stän­di­ge Doku­men­ta­ti­on für die Ana­ly­se vorgelegen

hat. Das war der Fall für 337 Pati­en­tin­nen – 169 (96 %) bei der Inter­ven­ti­ons­grup­pe und 168 (97,2 %) in der Pla­ce­bo­grup­pe. Die 15 Pati­en­tin­nen, für die nicht min­des­tens vier CMF-Zyklen doku­men­tiert waren, wur­den nicht in die Bewer­tung der Wirk­sam­keit ein­ge­schlos­sen. Kei­ne der 337 Pati­en­tin­nen hat die Che­mo­the­ra­pie wäh­rend der ers­ten vier Che­mo­the­ra­pie­zy­klen abge­bro­chen. Da die für die Mes­sung der Lebens­qua­li­tät rele­van­ten Erhe­bun­gen wäh­rend die­ses Zeit­raums statt­ge­fun­den haben, beein­flus­sen Aus­fäl­le wäh­rend der Nach­be­ob­ach­tungs­pha­se das Ergeb­nis nicht. Für die Voll­stän­dig­keit wer­den die Grün­de für das Aus­schei­den der sechs Pati­en­tin­nen genannt: Zwei Pati­en­tin­nen aus der Mis­tel­grup­pe und eine Pati­en­tin aus der Kon­troll­grup­pe haben sich selbst für den Stu­di­en­ab­bruch ent­schie­den, eine Pati­en­tin aus der Pla­ce­bo­grup­pe erlitt eine schwe­re Neben­wir­kung und zwei wei­te­re Pati­en­tin­nen aus der Pla­ce­bo­grup­pe sind weggezogen.

In der Stu­die von Trö­ger et al. (2009, 2014, 2012, 2016)141–144 wur­den die 95 Pati­en­tin­nen auf drei Grup­pen ran­do­mi­siert: Isca­dor® 30, Helix­or® 34, nur Stan­dard­the­ra­pie: 31. In der Isca­dor®-Grup­pe bricht nach 18 Wochen kei­ne Pati­en­tin ab. Für den Fol­low-up für die Ziel­grö­ße krank­heits­frei­es Über­le­ben nach fünf Jah­ren wer­den zwei Pati­en­tin­nen (6,7 %) aus­ge­schlos­sen, weil hier bereits vor der Che­mo­the­ra­pie zu Beginn der Stu­die das Vor­han­den­sein von Meta­sta­sen unbe­kannt war. Das Neu­auf­tre­ten einer Meta­sta­se ist ein Ereig­nis, das das Ende des krank­heits­frei­en Über­le­bens defi­niert, des­halb muss der Sta­tus bekannt sein. Die Abbruch­quo­te für den Helix­or®-Arm nach 18 Wochen liegt mit fünf Abbrü­chen deut­lich höher, bei 14,7 %. Vier der fünf Pati­en­tin­nen haben die Ein­wil­li­gung für die Stu­di­en­teil­nah­me zurück­ge­zo­gen, eine, weil die Anrei­se zum Stu­di­en­zen­trum zu auf­wen­dig war. Eine Pati­en­tin ent­wi­ckel­te eine all­er­gi­sche Reak­ti­on (Rhi­no­kon­junk­ti­vi­tis), mit hoher Wahr­schein­lich­keit auf­grund der Mis­tel­the­ra­pie. Es wird ange­ge­ben, dass die­se fünf Pati­en­tin­nen ersetzt wur­den in der Ana­ly­se zu den Ziel­grö­ßen HRQOL, UAW der Che­mo­the­ra­pie (Neu­tro­pe­nie), damit in jeder Grup­pe min­des­tens 30 Teil­neh­me­rin­nen sind. Wie der Ersatz durch­ge­führt wur­de, wur­de nicht beschrie­ben. In der Fol­low-up-Ana­ly­se zum krank­heits­frei­en Über­le­ben nach fünf Jah­ren wur­den hin­ge­gen nur die ursprüng­lich ran­do­mi­sier­ten Pati­en­tin­nen ana­ly­siert. Zu den fünf aus­ge­schie­de­nen Pati­en­tin­nen nach 18 Wochen kam eine sechs­te Pati­en­tin nach fünf Jah­ren. Sie zog eben­falls ihre Ein­wil­li­gung zurück. Dem­nach wur­den von 28 von 34 Pati­en­tin­nen, also 82,4 % die Daten zum krank­heits­frei­en Über­le­ben ana­ly­siert. In der Publi­ka­ti­on von Trö­ger et al. (2016)144 wird im CONS­ORT-Fluss­dia­gramm ange­ge­ben, dass nur für 29 Pati­en­tin­nen, also ohne Ersatz die Lebens­qua­li­tät und Neu­tro­pe­nie nach 18 Wochen ana­ly­siert wor­den wäre. Aus den Abbil­dun­gen der Ergeb­nis­se in Trö­ger et al. (2014)143 geht jedoch her­vor, dass 32 Pati­en­tin­nen der Helix­or®-Grup­pe aus­ge­wer­tet wur­den. Aus der Kon­troll­grup­pe schei­det für die Ana­ly­se nach 18 Wochen eine Pati­en­tin aus, weil die Che­mo­the­ra­pie auf­grund einer Herz­er­kran­kung abge­bro­chen wer­den muss­te. Eine wei­te­re Pati­en­tin zog die Ein­wil­li­gung bis zum Fol­low-up nach fünf Jah­ren zurück. Es wur­den hier also 96,8 bezie­hungs­wei­se 93,5 % ausgewertet.

  • 5.1.2.1.7 Patientinnencharakteristika

Die Ver­tei­lung von Tumor­gra­den, Tumor­klas­si­fi­ka­ti­on und Lymph­kno­ten­sta­tus in Inter­ven­ti­ons- und Kon­troll­grup­pen der Stu­di­en sind in Tabel­le 35 in dem Detail­grad abge­bil­det wie sie in der Publi­ka­ti­on berich­tet wer­den. Wei­te­re Aus­füh­run­gen zur TNM-Klas­si­fi­ka­ti­on, mit detail­lier­te­ren Beschrei­bun­gen der Abkür­zun­gen und Sta­di­en, sind im Hin­ter­grund­teil in Abschnitt 1.2.3 erklärt.

Stu­die, Jahr

Alter in Jahren

Mit­tel­wert (SD)

Tumor­klas­si­fi­ka­ti­on

Anzahl(%)

Befal­le­ne

Lymph­kno­ten

Tumor­grad

Anzahl(%)

Semi­gla­zov (2004)

Nied­ri­ge Dosis: 45,5 (5,3) Mitt­le­re Dosis: 44,6 (5,7) Hohe Dosis: 45,5 (5,5) KG:

43,5 (6,1)

n. b.

Nied­ri­ge Dosis: N0: 28 (41,8) N+: 39 (58,2) Mitt­le­re Dosis: N0: 26 (38,8) N+: 41 (61,2) Hohe Dosis:

N0: 25 (36,8) N+: 43 (63,2) KG:

N0: 32 (45,7) N+: 38 (54,3)

Nied­ri­ge Dosis:

G1: 2 (3,0)

G2: 32 (47,8)

G3: 19 (28,4)

G4: 3 (4,5)

G9: 11 (16,4) Mitt­le­re Dosis:

G1: 3 (4,5)

G2: 32 (47,8)

G3: 13 (19,4)

G4: 5 (7,5)

G9: 14 (20,9) Hohe Dosis:

G1: 1 (1,5)

G2: 35 (51,5)

G3: 15 (22,1)

G4: 4 (5,9)

G9: 13 (19,1)

Kon­troll­gr.:

G1: 3 (4,3)

G2: 33 (47,1)

G3: 13 (18,6)

G4: 5 (7,1)

G9: 16 (22,9)

Semi­gla­zov

Lek­ti­nol®: 46,4 (5,9)

Lek­ti­nol®:

Lek­ti­nol®:

Lek­ti­nol®:

(2006)

G: 45,9 (6,0)

T1: 38 (21,6)

T2: 128 (72,7)

T3: 10 (5,7)

KG:

T1: 53 (30,1)

T2: 116 (65,9)

T3: 7 (4,0)

N0: 109 (61,9)

N+: 67 (38,1)

KG:

N0: 118 (67,0)

N+: 58 (33,0)

G1: 12 (7,6)

G2: 82 (52,2)

G3: 47 (29,9)

G4: 16 (10,2)

G9: 19 (10,8)

KG:

G1: 10 (6,4)

G2: 77 (49,4)

G3: 48 (30,8)

G4: 21 (13,5)

G9: 20 (11,4)

Trö­ger (2009),

Isca­dor®: 48,4 (7,5)

Isca­dor®:

Isca­dor®:

Isca­dor®:

(2014)*

Helix­or® A: 50,4 (6,9)

T1: 7 (23,3)

N0: 10 (33,3)

G1: 1 (3,3)

KG: 50,8 (8,0)

T2: 21 (70)

N1: 19 (63,3)

G2: 24 (80,0)

T3: 1 (3,3)

N2: 1 (3,3)

G3: 5 (16,5)

Tx: 1 (3,3)

Helix­or® A:

Helix­or® A:

Helix­or® A:

N0: 16 (47,1)

G1: 3 (8,8)

T1: 9 (26,5)

N1: 16 (47,1)

G2: 28 (82,4)

T2: 24 (70,6)

N2: 2 (5,9)

G3: 3 (8,8)

T3: 1 (2,9)

KG:

KG.:

Tx: 0 (0)

N0: 16 (51,6)

G1: 1 (3,2)

KG:

N1: 14 (45,2)

G2: 24 (77,4)

T1: 9 (29,0)

N2: 1 (3,2)

G3: 6 (19,4)

T2: 19 (61,3)

T3: 2 (6,5)

Tx: 1 (3,2)

KG = Kon­troll­grup­pe. Ng(ML) = Nano­gramm Mistel­lek­tin. Nied­ri­ge Dosis

10 ng(ML)/ml.

Mitt­le­re Dosis: 30 ng(ML)/ml. Hohe

Dosis: 70 ng(ML)/ml. n. b.: Nicht beschrie­ben. SD = Standardabweichung.

Abkür­zun­gen Tumor­sta­di­en: T1: Tumor bis 2 cm (bei Trö­ger sind Tis, T1mic und T1 zusam­men­ge­fasst); T2: Tumor > 2 cm bis 5 cm; T3: Tumor > 5 cm; Tx: Pri­mär­tu­mor nicht beurteilbar.

Abkür­zun­gen befal­le­ne Lymph­kno­ten: N0: Kei­ne Lymph­kno­ten­me­ta­sta­sen; N1: Meta­sta­sen in beweg­li­chen ipsi­la­te­ra­len Lymph­kno­ten in der Ach­sel­höh­le, > 0,2 cm; N2: Meta­sta­sen an ipsi­la­te­ra­len Lymph­kno­ten in der Ach­sel­höh­le, unter­ein­an­der oder in ande­re Struk­tu­ren fixiert oder in kli­nisch erkenn­ba­ren ipsi­la­te­ra­len Lymph­kno­ten ent­lang der Arte­ria mamma­ria inter­na; N3: Metastase(n) an ipsi­la­te­ra­len infra­kla­vi­ku­lä­ren Lymph­kno­ten; Anmer­kung: Semi­gla­zov 2004 und 2006 berich­ten N1 bis N3 als „N+“; Abkür­zun­gen Tumor­gra­de: G1: gut dif­fe­ren­ziert; G2: mäßig dif­fe­ren­ziert; G3: schlecht differenziert;

G4: undif­fe­ren­zier­tes bös­ar­ti­ges Gewe­be; G9: Dif­fe­ren­zie­rungs­grad nicht beurteilbar.

*Die Wer­te der ana­ly­sier­ten Pati­en­tin­nen nach fünf Jah­ren (Trö­ger et al. 2012 und 2014) unter­schie­den sich unwe­sent­lich und wer­den des­halb hier nicht präsentiert.

Bei Semi­gla­zov et al. (2004)139 ist die Kon­troll­grup­pe mit durch­schnitt­lich 43,5 Jah­ren cir­ca ein bis zwei Jah­re jün­ger als die Inter­ven­ti­ons­grup­pen mit 45,5, 44,6 und 45,5 Jah­ren. In der Stu­die von Semi­gla­zov et al. (2006)140 ist das durch­schnitt­li­che Alter etwa ver­gleich­bar mit 46,4 Jah­ren in der Inter­ven­ti­ons-ver­sus 45,9 Jah­ren in der Kon­troll­grup­pe. Bei Trö­ger141, 143 sind die drei Grup­pen im Durch­schnitt ähn­lich alt, alle drei Grup­pen lie­gen zwi­schen 48,4 und 50,8 Jah­ren. Ins­ge­samt sind die Grup­pen in allen drei Stu­di­en ver­gleich­bar in Bezug auf das Alter.

Bei Semi­gla­zov et al. (2004)139 ist die Tumor­klas­si­fi­ka­ti­on nicht beschrie­ben. Bei Semi­gla­zov et al. (2004)139 ist die Tumor­klas­si­fi­ka­ti­on im Schnitt für die Mis­tel­grup­pe höher (d.h. schlech­ter) als für die Kon­troll­grup­pe. Der Anteil an T1 liegt bei der Kon­troll- bei 30,1 % ver­sus 21,6 % in der Mis­tel­grup­pe. Bei T2 hat den höchs­ten Anteil die Mis­tel­grup­pe, jedoch ist der Tumor hier schon deut­lich grö­ßer. In der Stu­die von Trö­ger et al.141, 143 ist die Tumor­klas­si­fi­ka­ti­on am nied­rigs­ten in der Helix­or®-Grup­pe mit cir­ca 97 % der Pati­en­tin­nen mit T1 oder T2. In der Isca­dor®-Grup­pe lie­gen noch cir­ca 93 % in die­sem Bereich und bei der Kon­troll­grup­pe cir­ca 91 %. Dafür hat die Kon­troll­grup­pe den höchs­ten Anteil an T1 mit 29 %. Der Befall von Lymph­kno­ten ist bei Semi­gla­zov et al. (2004)139 am höchs­ten in den Grup­pen mit der mitt­le­ren Dosis ML (61,2 %) und der hohen Dosis ML (63,2 %). Den nied­rigs­ten Anteil mit Meta­sta­sen befal­le­ner Lymph­kno­ten haben die Pati­en­tin­nen in der Kon­troll­grup­pe (54,3 %). Der Unter­schied zwi­schen der mitt­le­ren Dosis und der Kon­troll­grup­pe ist mit 8,9 %punk­ten deut­lich. Auch in den Grup­pen der Stu­die von Semi­gla­zov et al. (2006)140 ist der Anteil der befal­le­nen Lymph­kno­ten in der Kon­troll­grup­pe nied­ri­ger (33,0 %) als in der Mis­tel­grup­pe (38,1 %).

Bei Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 unter­schei­den sich die Grup­pen deut­lich in Bezug auf die befal­le­nen Lymph­kno­ten (N1 und N2) mit 66,6 % bei Isca­dor®, 52,9 % bei Helix­or® und 48,4 % für die Kontrollgruppe.

In der Stu­die von Semi­gla­zov et al. (2004)139 ist in der mitt­le­ren Dosis sowohl der Anteil der gut­dif­fe­ren­zier­ten als auch der undif­fe­ren­zier­ten bös­ar­ti­gen Tumo­re am höchs­ten. Eine mode­ra­te Dif­fe­ren­zie­rung liegt bei drei Grup­pen bei 47,1 bis 47,8 %, nur in der Grup­pe mit der hohen Dosis Mistel­lek­tin liegt der Anteil mit 51,5 % etwas höher. Der Unter­schied bei den schlecht dif­fe­ren­zier­ten Tumo­ren ist am größ­ten, bei 18,6 bis 28,4 %.

Bezüg­lich des Tumor­sta­tus sind die bei­den Arme in der Stu­die Semi­gla­zov et al. (2006)140 in etwa ver­gleich­bar, jedoch zeigt sich eine Ten­denz, dass in der Lek­ti­nol®-Grup­pe der Anteil der Patientinnen

in der gut und mode­rat dif­fe­ren­zier­ten Grup­pe 1 bis 3 % höher ist und die Kon­troll­grup­pe bei den schlecht dif­fe­ren­zier­ten und undif­fe­ren­ziert bös­ar­ti­gen Tumo­ren einen um 1 bis 3 % höhe­ren Anteil hat. In der Stu­die von Trö­ger et al.141, 143 ist der Tumor bei einer bis drei Pati­en­tin­nen (3 bis 9 %) gut dif­fe­ren­ziert. Zwi­schen 24 und 28 Pati­en­tin­nen (cir­ca 80 % der jewei­li­gen Grup­pe) haben die Pati­en­tin­nen eine mäßig gute Dif­fe­ren­zie­rung des Tumor­ge­we­bes zum umlie­gen­den Gewe­be. Der Anteil von Pati­en­tin­nen aus der Helix­or® A‑Gruppe ist bei G1 und G2 etwas höher als in der Isca­dor®-und in der Kon­troll­grup­pe. Schlecht dif­fe­ren­ziert ist der Tumor bei 8,8 % in der Helix­or® A- und 19,4 % in der Kon­troll­grup­pe. Ins­ge­samt ist der Tumor­sta­tus in der Kon­troll­grup­pe etwas schlech­ter als in der Isca­dor®-Grup­pe und deut­lich schlech­ter als in der Helix­or® A‑Gruppe.

Ins­ge­samt sind die Arme in den Stu­di­en sowie die Stu­di­en unter­ein­an­der hin­sicht­lich des Tumor­grads ver­gleich­bar. Es besteht jeweils die Ten­denz, dass die Pati­en­tin­nen in der Kon­troll­grup­pe wei­ter fort­ge­schrit­te­ne Tumo­re auf­wei­sen als die Inter­ven­ti­ons­grup­pe, ins­be­son­de­re bei Helix­or® in Trö­ger et al. (2009 und 2014)143 und in der Lek­ti­nol®-Grup­pe bei Semi­gla­zov et al. (2006)140.

  • 5.1.2.1.8 Ergebnisse zu Zielgrößen für die medizinische Wirksamkeit

In die­sem Abschnitt wer­den die Ergeb­nis­se zu den in Tabel­le 12 spe­zi­fi­zier­ten pri­mä­ren und sekun­dä­ren Ziel­grö­ßen nach­ein­an­der berich­tet in der Rei­hen­fol­ge wie dort auf­ge­führt. Nach der Dar­stel­lung der UAW der Stan­dard­the­ra­pie bezie­hungs­wei­se Che­mo­the­ra­pie fol­gen die Ergeb­nis­se zur Lebens­qua­li­tät, unter­teilt nach den Erhe­bungs­in­stru­men­ten in alpha­be­ti­scher Rei­hen­fol­ge: EORTC-LQ-C30, FACT‑G, GLQ‑8 und Spit­zer-Ana­logska­la. Im Anschluss wer­den die Ergeb­nis­se zum krank­heits­frei­en Über­le­ben prä­sen­tiert. Kei­ne der ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en unter­such­te das Gesamtüberleben.

Zielgröße: UAW der Standardtherapie (Fatigue, Übelkeit, Schmerzen)

Die Ziel­grö­ße „Uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen der Stan­dard­the­ra­pie“ wird über drei Aus­prä­gun­gen gemes­sen: „Fatigue/​Müdigkeit“, „Übel­keit“ und „Schmer­zen“. Alle drei Stu­di­en139–141, 143 berich­ten Infor­ma­tio­nen zu den Aus­prä­gun­gen, aber teil­wei­se nur als ein Item des Lebens­qua­li­täts­mess­in­stru­ments. Im Gegen­satz zur Bewer­tung der Lebens­qua­li­tät wer­den bei den uner­wünsch­ten Neben­wir­kun­gen die Scores für die jewei­li­gen Grup­pen berich­tet und nicht die Grup­pen­dif­fe­renz. Bei Semi­gla­zov et al. (2004)139 kön­nen für „Fatigue/​Müdigkeit“ und „Übel­keit“ nur die ent­spre­chen­den Items aus dem GLQ‑8 ver­wen­det wer­den und zu Schmer­zen wird in der Publi­ka­ti­on nur in Text­form berich­tet. Semi­gla­zov et al. (2006)140 berich­ten Neben­wir­kun­gen der Stan­dard­the­ra­pie auch zusätz­lich zum FACT‑G. Für die Items „Übel­keit“ und „Schmer­zen“, bestimmt nach den Vor­ga­ben der Kodier­richt­li­nie „Medi­cal Dic­tion­a­ry for Regu­la­to­ry Acti­vi­ties“ (Med­DRA), wur­den Häu­fig­kei­ten und pro­zen­tua­le Antei­le berich­tet. Über Med­DRA kann jedoch kein Schwe­re­grad abge­bil­det wer­den. Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 berich­ten zwar zahl­rei­che uner­wünsch­te Ereig­nis­se, zur Bewer­tung der drei gesuch­ten Aus­prä­gun­gen „Fati­gue“, „Übel­keit“ und „Schmer­zen“ eig­nen sind jedoch nur die Anga­ben aus dem EORTC-QLQ-C30. Tabel­le 36 stellt dar, wie die Neben­wir­kun­gen erho­ben wurden.

Tabel­le 36: Erhe­bung der uner­wünsch­ten Neben­wir­kun­gen der Standardtherapie

Fatigue/​Müdigkeit

Übel­keit

Schmer­zen

Semi­gla­zov (2004)

Erho­ben über GLQ‑8,

Fra­ge 5

Erho­ben über GLQ‑8,

Fra­ge 2

Nur in Text­form berichtet

Semi­gla­zov (2006)

Fra­ge 1 zum phy­si­schen Wohl­be­fin­den im FACT‑G (Ener­gie­lo­sig­keit)

Fra­ge 2 zum phy­si­schen Wohl­be­fin­den im FACT‑G und erho­ben über MedDRA

Fra­ge 4 zum phy­si­schen Wohl­be­fin­den im FACT‑G und erho­ben über Med­DRA (nur Kopfweh)

Trö­ger (2009, 2014)

Erho­ben über das Item „Müdig­keit“ im EORTC-QLQ-C30

Erho­ben über das Item „Übel­keit und Erbre­chen“ im EORTC-QLQ-C30

Erho­ben über das Item „Schmer­zen“ im EORTC-QLQ-C30

EORTC-QLQ-C30 = Krebs­spe­zi­fi­scher Fra­ge­bo­gen zur Lebens­qua­li­tät der Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer. FACT‑G = Func­tion­al Assess­ment of Can­cer The­ra­py – Gene­ral. GLQ = Glo­bal Life Qua­li­ty. Med­DRA = Medi­cal Dic­tion­a­ry for Regu­la­to­ry Activities.

Für die Bewer­tung der uner­wünsch­ten Wir­kun­gen der Che­mo­the­ra­pie ist zu beach­ten, dass es immer eine Über­schnei­dung mit der sub­jek­tiv wahr­ge­nom­me­nen Wir­kung der Mis­tel­prä­pa­ra­te oder des Pla­ce­bos geben kann. Pati­en­tin­nen in der Pla­ce­bo­grup­pe, die zwar kei­ne kau­sal durch die Mis­tel­the­ra­pie her­vor­ge­ru­fe­nen Neben­wir­kun­gen haben kön­nen, kön­nen den­noch sub­jek­tiv Ver­bes­se­run­gen oder Ein­schrän­kun­gen durch die Injek­tio­nen wahr­neh­men, die sie dem Prä­pa­rat zuord­nen. Da die Ziel­grö­ßen sub­jek­tiv erho­ben wer­den und die Pati­en­tin­nen in der Kon­troll­grup­pe grund­sätz­lich zumin­dest zu Beginn der Stu­die auf­grund der Gabe des augen­schein­lich iden­ti­schen Prä­pa­rats davon aus­ge­hen, dass sie die Mis­tel­the­ra­pie erhal­ten, ist die Effekt­grö­ße zur Ver­än­de­rung der sicher­heits­re­le­van­ten Ziel­grö­ßen vor die­sem Hin­ter­grund zu bewerten.

In Tabel­le 37 sind die rele­van­ten Teil­ergeb­nis­se zum GLQ‑8, FACT‑G und EORTC-QLQ-C30 zusam­men mit nar­ra­tiv berich­te­ten Beschwer­den zusam­men­ge­fasst. Die Anga­ben ent­spre­chen für die Lebens­qua­li­täts­mess­in­stru­men­te dem Mit­tel­wert der Effekt­grö­ße des Scores mit Stan­dard­ab­wei­chung und p‑Wert und bei Neben­wir­kun­gen, die in Text­form oder über den Med­DRA berich­tet sind, wird die Anzahl und der pro­zen­tua­le Anteil der Aus­prä­gun­gen an allen Pati­en­tin­nen der Stu­die genannt.

Tabel­le 37: Ergeb­nis­se zu uner­wünsch­ten Neben­wir­kun­gen der Standardtherapie

Fatigue/​Müdigkeit

MW (SD)/

Dif­fe­renz MW/​p‑Wert

Übel­keit

MW (SD)/Differenz

MW/​p‑Wert

Schmer­zen

MW (SD)/Differenz

MW/​p‑Wert

Fol­low-up-

Dau­er

Semi­gla­zov (2004)

GLQ‑8, Fra­ge 5: ND: ‑2,1 mm (22,0) Dif­fe­renz zur KG: 1,5 mm/​n. b.

MD: ‑13,3 mm (27,2) Dif­fe­renz zur KG: ‑9,7 mm/​p < 0,05;

HD: ‑9,3 mm (23,7) Dif­fe­renz zur KG: ‑5,7 mm/​n. b.

KG:

-3,6 mm (24,8)/n. b.

GLQ‑8, Fra­ge 2: ND: +8,8 mm (27,4) Dif­fe­renz zur KG: ‑0,3 mm/​n. b.

MD: +0,3 mm (27,0) Dif­fe­renz zur KG: ‑8,8 mm/​p < 0,01;

HD: +7,0 mm (29,6) Dif­fe­renz zur KG:

-1,1 mm/​n. b.; KG:+9,1 mm (23,7)

Bei 2 (0,75 %) (Grup­pen­zu­tei­lung n. b.): Mus­kel­schmer­zen und Kopf­schmer­zen; unklar ob auf­grund Mis­tel- oder Chemotherapie

15 Wochen

Semi­gla­zov (2006)

Fra­ge 1 FACT‑G:

Lek­ti­nol®: +0,47 (1,21);

KG:-0,53 (1,08)/Differenz:

+1,0 (n. b.)/

p < 0,0001

Fra­ge 2 im FACT‑G: Lek­ti­nol®: ‑0,17 (1,16); KG: ‑0,64 (1,13) Dif­fe­renz: +0,47 (n. b.)/ p = 0,0002

Med­DRA (Übel­keit)* Anzahl (%): Lek­ti­nol®: 17 (9,7);

KG: 17 (9,7) Dif­fe­renz: 0 (n. b.)/p = 1,0000

Fra­ge 4 FACT‑G:

Lek­ti­nol®: +0,07 (0,80);

KG: ‑0,02 (0,81)/Differenz: +0,09 (n. b.)/ p = 0,2676

Med­DRA

(Kopf­schmer­zen)* Anzahl (%): Lek­ti­nol®: 14 (8);

KG: 10 (5,7)

Dif­fe­renz: 4/​p = 0,3976

14 bis 24

Wochen wäh­rend + acht

Wochen nach Ende der

_​ Che­mo­the­ra­pie

Trö­ger (2009, 2014)

EORTC-QLQ-C30:

Isca­dor®: +0,93 (n. b.)

KG: +5,84 (n. b.) Dif­fe­renz: ‑4,91 (-8,78; ‑1,05)/p = 0,009

EORTC-QLQ-C30:

Isca­dor®: +7,02 (n. b.)

KG: + 14,6 (n. b.) Dif­fe­renz: ‑7,58 (-12,25; ‑2,91)/p = 0,001

EORTC-QLQ-C30:

Isca­dor®: ‑9,81 (n. b.)

KG: + 2,66 (n. b.) Dif­fe­renz: ‑12,47 (-16,85; ‑8,08)/p < 0,001

18 Wochen

Helix­or® A: 3,67 (15)

KG: 5 (10,5)

Dif­fe­renz: ‑1,33 (n. b.)/p-

Wert n. s.

Helix­or® A: +7,23 (17,1)

KG: +13 (15) /​

Dif­fe­renz: ‑5,77

(n. b.)/p < 0,001

Helix­or® A: ‑8,15 (17)

KG: 2,66 (14,5) /​Differenz:

-10,81 (n. b.)/p < 0,001

* Die p‑Werte zum Med­DRA wur­den über einen Chi2-Test berech­net.

Effekt­gr. = Effekt­grö­ße. EORTC-QLQ-C30 = Krebs­spe­zi­fi­scher Fra­ge­bo­gen zur Lebens­qua­li­tät der Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer. FACT‑G = Func­tion­al Assess­ment of Can­cer The­ra­py – Gene­ral. GlQ = Glo­bal Life Qua­li­ty. KG = Kon­troll­grup­pe. Med­DRA = Medi­cal Dic­tion­a­ry for Regu­la­to­ry Acti­vi­ties. MW = Mit­tel­wert. n. b. = Nicht beschrie­ben. n. s. = Nicht signi­fi­kant (als Ersatz für einen p‑Wert, wenn die­ser nicht genau berich­tet ist). SD = Stan­dard­ab­wei­chung. ND = Nied­ri­ge Dosis: 10 ng(ML)/ml; MD = Mitt­le­re Dosis: 30 ng(ML)/ml; HD = Hohe Dosis: (70 ng(ML)/ml); zum Ver­gleich: Dosis Semi­gla­zov 2006: 30 ng(ML)/ml.

Drei Stu­di­en139–141, 143 mit 687 Pati­en­tin­nen berich­ten Ergeb­nis­se zur Fatigue/​Müdigkeit. Bei Semi­gla­zov et al. (2004)139 wur­den die Ergeb­nis­se im GLQ‑8 über das Item 5 „Müdig­keit“ erho­ben. Die Aus­prä­gung des Effekts ist die Ver­än­de­rung des Werts von der Anfangs­mes­sung zum Durch­schnitts­wert der bei­den Mes­sun­gen in Woche 15 in Mil­li­me­tern, getrennt nach Stu­di­en­arm. Die zugrun­de­lie­gen­de Ska­la geht von null bis 100 mm, wobei die Abnah­me des Werts eine Ver­bes­se­rung bedeu­tet. In der Kon­troll­grup­pe, die aus­schließ­lich die Che­mo­the­ra­pie erhielt, lag die Ver­än­de­rung bei ‑3,6 mm (SD: 24,8/p‑Wert n. b.; SD = Stan­dard­ab­wei­chung). Die Grup­pe mit der nied­ri­gen Dosis ver­bes­sert sich um ‑2,1 mm (SD: 22,0)/p‑Wert n. b.). Die Grup­pe mit der mitt­le­ren Dosis Mistel­lek­tin erreicht die größ­te Ver­bes­se­rung mit ‑13,3 mm (SD: 27,2/p < 0,05). Am zweit­höchs­ten ist die Ver­bes­se­rung in der Grup­pe mit der hohen Dosis mit ‑9,3 mm (SD: 23,7/p‑Wert n. b.). Die Effekt­grö­ße, die Grup­pen­dif­fe­renz zwi­schen den Ände­run­gen der Mil­li­me­ter­wer­te einer Grup­pe mit Mis­tel­the­ra­pie und der Kon­troll­grup­pe, beträgt für die nied­ri­ge Dosis 1,5 mm (p‑Wert n. b.), für die mitt­le­re Dosis ‑9,7 mm (p < 0,05) und für die hohe Dosis ‑5,7 mm (p‑Wert n. b.).

Bei Semi­gla­zov et al. (2006)140 ist die Müdig­keit wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie über die Fra­ge 1 zum phy­si­schen Wohl­be­fin­den des FACT‑G „I have a lack of ener­gy“ beant­wor­tet. Bezugs­zeit­raum sind jeweils die ver­gan­ge­nen sie­ben Tage. Jede Pati­en­tin hat die Fra­ge mit einer Punkt­zahl von null (schlech­tes­tes Ergeb­nis) bis vier (bes­tes Ergeb­nis) beant­wor­tet. Ziel­grö­ße ist die durch­schnitt­li­che Ver­än­de­rung für das ein­zel­ne Item zwi­schen Anfangs­mes­sung und dem Wert aus Woche 15, getrennt nach Stu­di­en­ar­men. Der Durch­schnitts­wert je Grup­pe hat sich in der Lek­ti­nol®-Grup­pe um +0,47 (SD: 1,21) Punk­te ver­bes­sert und in der Kon­troll­grup­pe um ‑0,53 (SD: 1,08) Punk­te ver­schlech­tert. Die Grup­pen­dif­fe­renz liegt bei einem Punkt mit einem p‑Wert von p < 0,0001.

Für Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 ist die Effekt­grö­ße die Dif­fe­renz der durch­schnitt­li­chen Ver­än­de­rung des Werts von der Anfangs­mes­sung ver­gli­chen mit den sechs Fol­ge­mes­sun­gen für das Item „Müdig­keit“ des EORTC-QLQ-C30. Eine Ver­rin­ge­rung der Punkt­zahl ent­spricht einer Ver­bes­se­rung, die ab fünf Punk­ten auch kli­nisch rele­vant ist. Für den Ver­gleich von Isca­dor® mit der Kon­troll­grup­pe beträgt die Dif­fe­renz für die Isca­dor®- +0,93 (SD n. b.) und für die Kon­troll­grup­pe +5,84 (SD n. b.). Dar­aus ergibt sich als Effekt­grö­ße ein Unter­schied von ‑4,91 (95%-KI: (-8,78; ‑1,05)/p = 0,009) zuguns­ten der Isca­dor®-Grup­pe.

Für den Ver­gleich von Helix­or® A zur Kon­troll­grup­pe lag der Wert für Helix­or® A bei +3,67 (SD 15) Punk­ten und für die Kon­troll­grup­pe bei +5 (SD 10,5) Punk­ten. Dar­aus ergibt sich eine Dif­fe­renz zuguns­ten der Helix­or® A von ‑1,33 (95 %-KI: n. b./p‑Wert nicht signi­fi­kant) Punk­ten. Zur Übel­keit als UAW berich­ten auch drei Stu­di­en139–141, 143 mit 687 Pati­en­tin­nen. Alle Pati­en­tin­nen erhal­ten bereits eine anti­eme­ti­sche The­ra­pie, die im Stu­di­en­pro­to­koll für alle Grup­pen vor­ge­se­hen ist. Die Wirk­stof­fe und Dosie­run­gen der anti­eme­ti­schen The­ra­pie sind in Tabel­le 29 beschrieben.

Bei Semi­gla­zov et al. (2004)139 sind Ergeb­nis­se zur Übel­keit in Fra­ge zwei des GLQ‑8 erho­ben „Fee­ling sick (nau­sea or vomi­ting)“. Die Inter­pre­ta­ti­on des GLQ-8-Werts ent­spricht der Beschrei­bung zur Müdig­keit. In der Kon­troll­grup­pe ver­schlech­tert sich die Wahr­neh­mung der Übel­keit in der Kon­troll­grup­pe mit +9.1 (23,7) am meis­ten, dicht gefolgt von der Grup­pe mit der nied­ri­gen Dosis +8,8 (SD: 27,4/p‑Wert n. b.). und der hohen Dosis +7,0 (SD: 29,6/p‑Wert n. b.). Die ein­zi­ge Grup­pe, in der sich die wahr­ge­nom­me­ne Übel­keit kaum erhöht, ist die Grup­pe mit der mitt­le­ren Dosis +0,3 (SD: 27,0/p‑Wert n. b.). Für die Effekt­grö­ße erge­ben sich dar­aus für die nied­ri­ge Dosis ‑0,3 mm (p‑Wert n. b.), für die mitt­le­re ‑8,8 mm (p < 0,01) und für die hohe ‑1,1 mm (p‑Wert n. b.).

Semi­gla­zov et al. (2006)140 erhe­ben die Stär­ke der wahr­ge­nom­me­nen Übel­keit über die zwei­te Fra­ge in der Kate­go­rie phy­si­sches Wohl­be­fin­den „I have nau­sea“. In der Lek­ti­nol®-Grup­pe ver­schlech­ter­te sich der Wert von der Aus­gangs­mes­sung bis zur Mes­sung in Woche 15 leicht, um ‑0,17 (SD: 1,16) Punk­te. Die wahr­ge­nom­me­ne Übel­keit ver­schlech­ter­te sich bei der Kon­troll­grup­pe etwas stär­ker, mit ‑0,64 (SD: 1,13) Punk­ten (Spann­wei­te: 0 bis 4). Der Unter­schied zwi­schen den bei­den Grup­pen liegt bei +0,43 Punk­ten mit p = 0,0002. Die Neben­wir­kun­gen, die laut Med­DRA zur Übel­keit gehö­ren, hat­ten sowohl 17 (SD: 9,7) Pati­en­tin­nen aus der Lek­ti­nol®- als auch 17 aus der Kon­troll­grup­pe (p = 1,0000).

In der Stu­die von Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 ist die Effekt­grö­ße die Dif­fe­renz der durch­schnitt­li­chen Ver­än­de­rung des Werts von der Anfangs­mes­sung ver­gli­chen mit den sechs Fol­ge­mes­sun­gen für das Item „Übel­keit und Erbre­chen“ des EORTC-QLQ-C30. Für den Ver­gleich von Isca­dor® mit der Kon­troll­grup­pe beträgt die Dif­fe­renz für die Isca­dor®- +7,02 (SD n. b.) und für die Kon­troll­grup­pe +14,6 (SD: n. b.). Dar­aus ergibt sich als Effekt­grö­ße ein Unter­schied von zuguns­ten der Isca­dor®-Grup­pe von ‑7,58 (-12,25; ‑2,91)/p = 0,001.

Für den Ver­gleich von Helix­or® A zur Kon­troll­grup­pe lag der Wert für Helix­or® A bei +7,23 (SD 17,1) Punk­ten und für die Kon­troll­grup­pe bei +13 (SD: 15) Punk­ten. Dar­aus ergibt sich eine Dif­fe­renz zuguns­ten der Helix­or® A von ‑5,77 (95 %-KI: n. b./p < 0,001) Punkten.

Drei Stu­di­en139–141, 143 mit 687 Pati­en­tin­nen berich­ten Ergeb­nis­se zu Schmer­zen, die bei zwei Stu­di­en139, 140 nach Anzahl der Nen­nun­gen berich­tet ist, und in zwei Stu­di­en sind Schmer­zen über den Lebens­qua­li­täts­fra­ge­bo­gen erho­ben140, 143, 281. Semi­gla­zov et al. (2004)139 berich­ten nur für zwei Pati­en­tin­nen (0,75 %) Schmer­zen als uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen der Stan­dard­the­ra­pie, deren Grup­pen­zu­ge­hö­rig­keit unklar ist, eine Pati­en­tin mit Mus­kel- und eine Pati­en­tin mit Kopf­schmer­zen. Es ist unklar, ob die Schmer­zen auf die Mis­tel­the­ra­pie zurück­zu­füh­ren sein könnten.

Semi­gla­zov et al. (2006)140 erho­ben die Stär­ke der wahr­ge­nom­me­nen Schmer­zen über Fra­ge 4 in der Kate­go­rie phy­si­sches Wohl­be­fin­den „I have pain“ und zähl­ten die Anzahl der Pati­en­tin­nen, die an Kopf­schmer­zen lit­ten, defi­niert nach Med­DRA. In der Lek­ti­nol®-Grup­pe ver­bes­ser­ten sich die wahr­ge­nom­me­nen Schmer­zen bei einer Spann­wei­te von null bis vier um +0,07 (SD: 0,80) Punk­te. In der Kon­troll­grup­pe ver­schlech­ter­te sich der Punkt­wert leicht um ‑0,02 (SD: 0,81) Punk­te. Die Grup­pen­dif­fe­renz für die Fra­ge zu den Schmer­zen liegt bei +0,9 Punk­ten mit einem p‑Wert von p = 0,2676. Kopf­schmer­zen hat­ten 14 (8 %) Pati­en­tin­nen aus der Lek­ti­nol®- und zehn (5,7 %) Pati­en­tin­nen aus der Kon­troll­grup­pe (p = 0,3976).

In der Stu­die von Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 ist die Effekt­grö­ße die Dif­fe­renz der durch­schnitt­li­chen Ver­än­de­rung des Werts von der Anfangs­mes­sung ver­gli­chen mit den sechs Fol­ge­mes­sun­gen für das Item „Schmer­zen“ des EORTC-QLQ-C30. Für den Ver­gleich von Isca­dor® mit der Kon­troll­grup­pe beträgt die Dif­fe­renz für die Isca­dor®-Grup­pe ‑9,81 (SD: n. b.) und für die Kon­troll­grup­pe +2,66 (SD: n. b.). Dar­aus ergibt sich als Effekt­grö­ße ein Unter­schied von ‑12,47 (95%-KI: (-16,85; ‑8,08)/p < 0,001) zuguns­ten der Isca­dor®-Grup­pe.

Für den Ver­gleich von Helix­or® A zur Kon­troll­grup­pe lag der Wert für Helix­or® A bei ‑8,15 (SD: 17) Punk­ten und für die Kon­troll­grup­pe bei +2,66 (SD: 14,5) Punk­ten. Dar­aus ergibt sich eine Dif­fe­renz zuguns­ten der Helix­or® A von ‑10,81 (95 %-KI: n. b./p < 0,001) Punk­ten. Die Dif­fe­renz ist kli­nisch rele­vant mitt­le­ren Ausmaßes.

Zielgröße: HRQOL- EORTC-QLQ-C30-Skala

Eine Stu­die (von Trö­ger et al.141, 143) mit 89 Pati­en­tin­nen berich­tet Ergeb­nis­se zur Lebens­qua­li­täts­ska­la QLQ-C30 des EORTC. Die Effekt­grö­ße ist die Ver­än­de­rung der Lebens­qua­li­tät, gemes­sen mit der EORTC-QLQ-C30-Ska­la über einen Zeit­raum von 18 Wochen. Die ers­te Erhe­bung fand kurz vor dem ers­ten Zyklus der Che­mo­the­ra­pie statt. Vor dem Start eines neu­en Zyklus (zu Beginn des zwei­ten bis sechs­ten Zyklus) fand eine wei­te­re Erhe­bung statt. Die sieb­te und letz­te Erhe­bung wur­de drei Wochen nach der letz­ten Che­mo­the­ra­pie durch­ge­führt. Die bei­den Publi­ka­tio­nen von Trö­ger et al. berich­ten die Ver­än­de­rung zwi­schen dem Anfangs- und dem Mit­tel­wert der sechs Befra­gun­gen (der zwei­ten bis sieb­ten Erhe­bung) wäh­rend bezie­hungs­wei­se nach der Che­mo­the­ra­pie, sowohl für den Helix­or® A‑Arm als auch für den Isca­dor®-Arm jeweils ver­gli­chen mit der Kon­troll­grup­pe. Der Mini­mal­wert für den EORTC-Score ist null und der Maxi­mal­wert 100. Die Ergeb­nis­se sind für die ein­zel­nen Items der fünf Funk­ti­ons­ska­len (kör­per­li­che Funk­ti­on, Rol­len­funk­ti­on, kogni­ti­ve Funk­ti­on, emo­tio­na­le Funk­ti­on und sozia­le Funk­ti­on), die Gesamt­le­bens­qua­li­tät, und neun Sym­ptom­ska­len (Müdig­keit, Übel­keit und Erbre­chen, Schmer­zen, Kurz­at­mig­keit, Schlaf­lo­sig­keit, Appe­tit­lo­sig­keit, Ver­stop­fung, Durch­fall und Finan­zi­el­le Sor­gen) getrennt berich­tet. Die 15 Aus­prä­gun­gen des EORTC-QLQ-C30 in Tabel­le 38 wer­den wie folgt inter­pre­tiert: für die Gesamt­le­bens­qua­li­tät und die fünf Funk­ti­ons­ska­len bedeu­ten höhe­re Wer­te ein bes­se­res Ergeb­nis; bei den neun Sym­ptom­ska­len nied­ri­ge­re Wer­te. Als kli­ni­sch­re­le­van­ter Unter­schied zwi­schen den Grup­pen wer­den laut den Autoren143, die sich auf Oso­ba et al. (2005)282 beru­fen, fol­gen­de Ein­tei­lun­gen ver­wen­det: fünf bis zehn Punk­te bei einem klei­nen Unter­schied, elf bis 20 für einen mitt­le­ren Unter­schied und über 20 Punk­te für einen Unter­schied mit gro­ßer kli­ni­scher Rele­vanz. Die­se Ein­schät­zung zu Wer­ten für einen kli­nisch rele­van­ten Unter­schied ab fünf Punk­ten beschrei­ben auch King et al. (1996)272 und Oso­ba et al. (1998)273.

In Tabel­le 38 sind die durch­schnitt­li­chen Ände­run­gen der Mit­tel­wer­te zwi­schen Anfangs­mes­sung und dem Durch­schnitt aus der zwei­ten bis sieb­ten Mes­sung (d. h. der Durch­schnitt aus sechs Mes­sun­gen wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie) beschrie­ben, soweit die­se in den Publi­ka­tio­nen berich­tet sind. Für Helix­or® A und die zuge­hö­ri­ge Kon­troll­grup­pe bei Trö­ger (2014)143 wur­den die Ergeb­nis­se in der Publi­ka­ti­on in Form von Box­plots dar­ge­stellt und der Zah­len­wert für die jewei­li­gen Grup­pen­wer­te konn­te nur unge­fähr abge­le­sen wer­den, die Dif­fe­renz zwi­schen den Grup­pen, war jedoch in Zah­len­wer­ten zusätz­lich ange­ge­ben. Da sich sowohl die Isca­dor®- als auch die Helix­or® A‑Gruppe auf die­sel­be Kon­troll­grup­pe bezie­hen, wer­den die Zah­len­wer­te für die Mit­tel­wert­än­de­rung der Kon­troll­grup­pe aus der Publi­ka­ti­on zu Isca­dor®141 über­nom­men. Mit­hil­fe der berich­te­ten Wer­te zur Grup­pen­dif­fe­renz, zwi­schen dem Durch­schnitt der Mit­tel­wer­te der sechs Erhe­bun­gen in der Helix­or® A- im Ver­gleich zur Kon­troll­grup­pe, wur­den die Wer­te für die Ände­rung des Mit­tel­werts in der Helix­or® A‑Gruppe von den Autoren des HTA-Berichts berech­net. Die SD für die Ände­run­gen der Mit­tel­wer­te und deren KI sind nicht ange­ge­ben. Über­ra­schend ist die Inkon­sis­tenz der Zah­len­an­ga­ben zu den Teil­neh­me­rin­nen. Obwohl die Kon­troll­grup­pe die­sel­be ist für bei­de Inter­ven­ti­ons­ar­me, unter­schei­det sich in den Publi­ka­tio­nen die Anzahl aus­ge­wer­te­ter Fäl­le je Item. Die p‑Werte für die Effekt­grö­ßen zu Isca­dor® sind mit dem Mann-Whit­ney U‑Test berech­net, die p‑Werte für die Helix­or® A‑Gruppe mit dem Dunnett-Test.

Tabel­le 38: Ergeb­nis­se zur gesund­heits­be­zo­ge­nen Lebens­qua­li­tät gemes­sen mit EORTC-QLQ-C30

Ziel­grö­ße               Zeit Inter­ven­ti­ons­grup­pe Kon­troll­grup­pe Effektgröße

MW

Ände­rung1

SD

N

MW

Ände­rung1

SD

N

Grup­pen­dif­fe­renz (95 %-KI)/p‑Wert

Trö­ger (2009) – Isca­dor® gegen­über Kontrollgruppe

Gesamt­le­bens­qua­li­tät

18 Wo 2,77

n. b.

30

-0,15

n. b.

31

2,92 (-2,15; 7,98)/0,393

Kör­per­li­che Funktion

18 Wo ‑0,52

n. b.

30

-4,08

n. b.

31

3,56 (0,61; 6,51)/ 0,014

Rol­len­funk­ti­on

18 Wo 12,88

n. b.

30

-1,21

n. b.

31

14,09 (9,02; 19,16)/< 0,001

Emo­tio­na­le Funktion

18 Wo 3,73

n. b.

30

-2,62

n. b.

31

6,35 (2,15; 10,54)/0,001

Kogni­ti­ve Funktion

18 Wo 1,81

n. b.

30

-2,28

n. b.

31

4,09 (-0,33; 8,53)/0,076

Sozia­le Funktion

18 Wo 2,08

n. b.

30

-5,66

n. b.

31

7,74 (3,37; 12,12)/< 0,001

Müdig­keit

18 Wo 0,93

n. b.

30

5,84

n. b.

31

-4,91 (-8,78; ‑1,05)/0,009

Übel­keit und Erbrechen

18 Wo 7,02

n. b.

30

14,6

n. b.

31

-7,58 (-12,25; ‑2,91)/0,001

Schmer­zen

18 Wo ‑9,81

n. b.

30

2,66

n. b.

31

-12,47 (-16,85; ‑8,08)/< 0,001

Kurz­at­mig­keit

18 Wo ‑2,32

n. b.

30

1,38

n. b.

31

-3,7 (-6,79; ‑0,60)/0,015

Schlaf­lo­sig­keit

18 Wo ‑2,53

n. b.

30

5,72

n. b.

31

-8,25 (-13,42; ‑3,09)/0,001

Appe­tit­lo­sig­keit

18 Wo ‑1,35

n. b.

30

5,3

n. b.

31

-6,64 (-12,28; ‑1,01)/0,017

Ver­stop­fung

18 Wo 7,21

n. b.

30

8,33

n. b.

31

-1,12 (-6,53; 4,29)/1

Durch­fall

18 Wo 0,16

n. b.

30

6,27

n. b.

31

-6,11 (-9,47; ‑2,75)/< 0,001

Finan­zi­el­le Sorgen

18 Wo 2,1

n. b.

30

11,04

n. b.

31

-8,94 (-14,21; ‑3,67)/ < 0,001

Trö­ger (2014) – Helix­or® A gegen­über Kon­troll­grup­pe (Wer­te geschätzt aus Boxplots)

Gesamt­le­bens­qua­li­tät

18 Wo

0,1

16

31

-1,2

17

28

1,3 (n. b.)/n. s.

Kör­per­li­che Funktion

18 Wo

-3

10

32

-4

11,5

29

1,0 (n. b.)/n. s.

Rol­len­funk­ti­on

18 Wo

8,5

20

32

-2

16,5

29

10,5 (n. b.)/< 0,001

Emo­tio­na­le Funktion

18 Wo

4,8

12

32

-2,1

n. b.

29

6,9 (n. b.)/< 0,001

Kogni­ti­ve Funktion

18 Wo

3,3

13,5

32

-1,5

20

29

4,8 (n. b.)/< 0,01

Sozia­le Funktion

18 Wo

-0,1

14

32

-6,3

n. b.

29

6,2 (n. b.)/< 0,05

Müdig­keit

18 Wo

3,67

15

32

5

10,5

29

-1,33 (n. b.)/n. s.

Übel­keit und Erbrechen

18 Wo

7,23

17,1

32

13

15

29

-5,77 (n. b.)/< 0,001

Schmer­zen

18 Wo

-8,15

17

32

2,66

14,5

29

-10,81 (n. b.)/< 0,001

Kurz­at­mig­keit

18 Wo

0,56

11

32

1

10

29

-0,44 (n. b.)/n. s.

Schlaf­lo­sig­keit

18 Wo

0,39

17,5

32

6,4

17

29

-6,01 (n. b.)/< 0,05

Appe­tit­lo­sig­keit

18 Wo

-3

11,1

32

5,3

17

29

-8,3 (n. b.)/< 0,001

Ver­stop­fung

18 Wo

2,97

18

32

7

19

29

-4,03 (n. b.)/< 0,05

Durch­fall

18 Wo

-0,5

7,2

32

6,55

14,2

29

-7,05 (n. b.)/< 0,001

Finan­zi­el­le Sorgen

18 Wo

13,29

19

32

11

18

29

2,29 (n. b.)/n. s.

EORTC-QLQ-C30 = Krebs­spe­zi­fi­scher Fra­ge­bo­gen zur Lebens­qua­li­tät der Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer. KI = Kon­fi­denz­in­ter­vall. MW = Mit­tel­wert. N = Anzahl Pati­en­tin­nen. n. b. = Nicht beschrie­ben. n. s. = Nicht signi­fi­kant. SD = Stan­dard­ab­wei­chung. Wo = Wochen. ND: Nied­ri­ge Dosis (10 ng(ML)/ml). MD: Mitt­le­re Dosis: 30 ng(ML)/ml. HD: Hohe Dosis (70 ng(ML)/ml); zum Ver­gleich: Dosis Semi­gla­zov (2006): 30 ng(ML)/ml.

*Ände­rung des MW von der Base­line-Unter­su­chung zum MW der sechs Fol­low-up-Unter­su­chun­gen. Wenn kein Vor­zei­chen, dann ist die Ände­rung positiv.

**Die Anga­ben zu den Ziel­grö­ßen wer­den für die Helix­or-Grup­pe aus der Dar­stel­lung in Trö­ger et al. (2014) aus Box­plots abge­le­sen. Für den Ver­gleich von Helix­or® A mit der Kon­troll­grup­pe sind die p‑Werte (berech­net über den post-hoc-Dun­nett-Test) nur in Kate­go­rien berich­tet: p < 0,001; p < 0,01; p < 0,05.

Der Gesamt-Score für die Lebens­qua­li­tät nach 18 Wochen (sechs Zyklen) ver­bes­sert sich bei der Isca­dor®- im Ver­gleich zur Kon­troll­grup­pe um 2,92 (95 %-KI: (-2,15; 7,98)/p = 0,393) Punk­te. Bei der Helix­or® A‑Gruppe ver­bes­sert sich der Gesamt-Score im Ver­gleich zur Kon­troll­grup­pe um 1,3 (95 %-KI: n. b./n. s.).

Bezo­gen auf die ein­zel­nen Items getrennt nach Grup­pe ver­schlech­ter­te sich die Lebens­qua­li­tät in der Kon­troll­grup­pe in allen 15 Items. Bei den Grup­pen mit Mis­tel­the­ra­pie ver­schlech­ter­te sich bei den Funk­ti­ons­ska­len jeweils nur das Item „kör­per­li­che Funk­ti­on“ mit ‑0,52 (SD: n. b.) in der Iscador®-und ‑3 (SD: n. b.) in der Helix­or® A‑Gruppe. Alle ande­ren Items ver­bes­ser­ten sich.

Die Ver­än­de­rung der Effekt­grö­ßen, die sich aus dem Grup­pen­ver­gleich der durch­schnitt­li­chen Ver­än­de­run­gen von Anfangs­mes­sung und dem Mit­tel­wert der sechs Fol­ge­er­he­bun­gen erge­ben, wer­den unter­schie­den zwi­schen Ergeb­nis­sen mit einem kli­nisch rele­van­ten Effekt mitt­le­ren Aus­ma­ßes (Schwel­len­wert: zehn Punk­te), Ergeb­nis­se mit einem kli­nisch rele­van­ten Effekt gerin­gen Aus­ma­ßes (Schwel­len­wert: fünf Punk­te), und kei­nem kli­nisch rele­van­ten Effekt (Schwel­len­wert: unter fünf Punk­ten). Eine Ver­bes­se­rung mit mitt­le­rer kli­ni­scher Rele­vanz liegt für bei­de Mis­tel­prä­pa­ra­te in den Unter­ska­len „Rol­len­funk­ti­on“ und „Schmer­zen“ vor. Die Wer­te für die Grup­pen­un­ter­schie­de zwi­schen Isca­dor®- und der Kon­troll­grup­pe sind für die Rol­len­funk­ti­on +14,09 (95 %-KI: (9,02; 19,16)/p < 0,001) Punk­te und für die Ska­la „Schmer­zen“ ‑12,47 (95 %-KI: (-16,85; ‑8,08)/p < 0,001) Punk­te. Die Helix­or® A‑Gruppe erreicht im Durch­schnitt für die „Rol­len­funk­ti­on“ 10,5 (95 %-KI: n. b./p < 0,001) Punk­te mehr als die Kon­troll­grup­pe und die Wer­te in der Ska­la für Schmer­zen neh­men um ‑10,81 (95 %-KI: n. b./p < 0,001) Punk­te ab. Die Ergeb­nis­se zu den bei­den Mis­tel­ex­trak­ten sind ins­ge­samt vergleichbar.

Für die Isca­dor®-Grup­pe zeig­ten zwölf der Unter­ska­len einen sta­tis­tisch signi­fi­kan­ten Unter­schied, davon neun kli­nisch rele­vant gerin­gen Aus­ma­ßes, was einer Ände­rung zwi­schen fünf und zehn Punk­ten ent­spricht. Eine kli­nisch rele­van­te Ver­bes­se­rung gerin­gen Aus­ma­ßes zeigt sich bei den Symptomskalen

für die fünf Unter­ska­len „Übel­keit und Erbre­chen“ um ‑7,58 (95 %-KI: (-12,25; ‑2,91)/p = 0,001) Punk­te, „Schlaf­lo­sig­keit“ ‑8,25 (95 %-KI: (-13,42; ‑3,09)/p = 0,001) Punk­te, „Appe­tit­lo­sig­keit“ ‑6,64 (95 %-KI: (-12,28; ‑1,01) /​p = 0,017) Punk­te, „Durch­fall“ ‑6,11 (95 %-KI: (-9,47; ‑2,75) p < 0,001) Punk­te und „Finan­zi­el­le Sor­gen ‑8,94 (95 %-KI: (-14,21; ‑3,67)/p < 0,001) Punkte.

Für die Helix­or® A‑Gruppe zeig­ten zehn der Unter­ska­len einen sta­tis­tisch signi­fi­kan­ten Unter­schied, acht davon sind in gerin­gem Aus­maß kli­nisch rele­vant. Die vier Sym­ptom­ska­len mit kli­nisch rele­van­tem Unter­schied klei­nen Aus­ma­ßes sind: Übel­keit und Erbre­chen“ ‑5,77 (95 %-KI: n. b./p < 0,001), „Schlaf­lo­sig­keit“ ‑6,01 (95 %-KI: n. b./p < 0.05) Punk­te, „Appe­tit­lo­sig­keit“ ‑8,3 (95 %-KI: n. b./p < 0,001) Punk­te und „Durch­fall“ ‑7,05 (95 %-KI: n. b./p < 0,001) Punkte.

Einen kli­nisch rele­van­ten Unter­schied gerin­gen Aus­ma­ßes erge­ben bei den Funk­ti­ons­ska­len die Unter­ska­len „emo­tio­na­le Funk­ti­on“, mit +6,35 (95 %-KI: (2,15; 10,54)/0,001) Punk­ten bei Isca­dor® und +6,9 (n. b.)/p < 0,001) Punk­ten bei Helix­or® A, als auch die „sozia­le Funk­ti­on“, mit +7,74 (95 %-KI: (3,37; 12,12) p < 0,001) Punk­ten bei Isca­dor® und +6,2 (95 %-KI: (n. b.)/p < 0.05) Punk­ten bei Helix­or® A.

Für die Helix­or® A‑Gruppe zeigt der post hoc Dun­nett-Signi­fi­kanz­test eine sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Ver­bes­se­rung der Kate­go­rien Rol­len­funk­ti­on, Emo­tio­na­le Funk­ti­on, Kogni­ti­ve Funk­ti­on, Sozia­le Funk­ti­on, Übel­keit und Erbre­chen, Schmer­zen, Schlaf­lo­sig­keit, Appe­tit­lo­sig­keit, Ver­stop­fung und Durch­fall gegen­über der Kon­troll­grup­pe. Für die Isca­dor®-Grup­pe schnei­den die Mis­tel­grup­pen in allen Ska­len bis auf die Unter­ska­la „finan­zi­el­le Sor­gen“ bes­ser ab als die Kon­troll­grup­pe. Die Unter­schie­de für die Gesamt­le­bens­qua­li­tät, die kogni­ti­ve Funk­ti­on und das Sym­ptom „Ver­stop­fung“ sind nicht sta­tis­tisch signifikant.

In der Publi­ka­ti­on von Semi­gla­zov et al. (2004)139 wird der Fra­ge­bo­gen auch als sekun­dä­re Ziel­grö­ße genannt, jedoch sind weder Effekt­grö­ßen noch KI zum Ergeb­nis berich­tet. Es ist nur im Text erwähnt, dass für die Lebens­qua­li­täts­ska­la QLQ-C30 kei­ne rele­van­ten Unter­schie­de beob­ach­tet wer­den. Daher bezieht sich Tabel­le 38 nur auf die Ergeb­nis­se von Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 mit 95 Teilnehmerinnen.

Zielgröße: HRQOL- FACT‑G

Nur eine Stu­die, Semi­gla­zov et al. 2006140 (337 Teil­neh­mer), berich­tet Ergeb­nis­se zum FACT‑G Score (Func­tion­al Assess­ment of Can­cer The­ra­py-Gene­ral) bezie­hungs­wei­se zu den drei Sub­s­ka­len: kör­per­li­ches Wohl­be­fin­den (sie­ben Items mit fünf Aus­prä­gun­gen: 0, 1, 2, 3 oder 4), emo­tio­na­les Wohl­be­fin­den (sechs Items) und funk­tio­nel­les Wohl­be­fin­den (sie­ben Items). Die Sub­ska­la „Ver­hält­nis zu Freun­den, Bekann­ten und Fami­lie“ mit sechs Items wird nicht in die Daten­er­he­bung ein­be­zo­gen. Die Sub­s­ka­len kön­nen zwi­schen 0 und 24 Punk­ten beim emo­tio­na­len Wohl­be­fin­den und zwi­schen 0 und 28 beim kör­per­li­chen und funk­tio­nel­len Wohl­be­fin­den vari­ie­ren, wobei 0 immer das schlech­tes­te Ergeb­nis dar­stellt und 24 bezie­hungs­wei­se 28 das bes­te Ergeb­nis. Der Gesamt-Score kann maxi­mal 80 Punk­te errei­chen. Ein mini­ma­ler kli­nisch wich­ti­ger Unter­schied (MCID mini­mal cli­ni­cal­ly important dif­fe­rence), wird nicht ange­ge­ben. Die Punkt­wer­te der ein­zel­nen Items der vali­dier­ten FACT-G-Ska­la wer­den je Sub­ska­la des Fra­ge­bo­gens zu einem Wert auf­sum­miert. Effekt­grö­ße ist der Grup­pen­un­ter­schied für die Dif­fe­renz zwi­schen der Base­line-Mes­sung und dem Durch­schnitts­wert aus den bei­den Mes­sun­gen zu Beginn und am Ende der 15. Woche – eine Erhe­bung zwei Wochen nach der vier­ten Dosis der Che­mo­the­ra­pie (15. Tag des vier­ten Zyklus) und die zwei­te Erhe­bung drei Wochen nach der vier­ten Dosis (21. Tag des vier­ten Zyklus). Der Zeit­punkt ist unab­hän­gig davon ob die Pati­en­tin vier oder sechs Zyklen der Che­mo­the­ra­pie erhal­ten hat. In Tabel­le 39 wer­den sowohl die Ergeb­nis­se der nicht­ad­jus­tier­ten Grup­pen­un­ter­schie­de (oben in der Tabel­le) als auch die Ergeb­nis­se der adjus­tier­ten Grup­pen­un­ter­schie­de (unten in der Tabel­le) berichtet.

Tabel­le 39: Ergeb­nis­se zur HRQOL gemes­sen mit FACT‑G

Ziel­grö­ße

Zeit

Inter­ven­ti­ons­grup­pe

Kon­troll­grup­pe

Effekt­grö­ße

MW

(Ände­rung)

SD

N

MW

(Ände­rung)

SD

N

Grup­pen­dif­fe­renz (95 %-KI)p‑Wert (nach U‑Test)

Nicht-adjus­tiert für Gruppenunterschiede

FACT‑G Gesamt

15 Wo

4,40

11,28

169

-5,11

11,77

168

+9,51 (n. b.)/<0,0001

Kör­per­li­ches

Wohl­be­fin­den

15 Wo

2,03

5,07

169

-2,33

5,10

168

+4,36 (n. b.)/<0,0001

Emo­tio­na­les

Wohl­be­fin­den

15 Wo

1,43

4,11

169

-1,17

4,36

168

+2,60 (n. b.)/<0,0001

Funk­tio­nel­les

Wohl­be­fin­den

15 Wo

0,94

4,15

169

-1,61

4,66

168

+2,55 (n. b.)/<0,0001

Adjus­tiert für Gruppenunterschiede*

FACT‑G Gesamt

15 Wo

+3,4

n. b.

169

-0,6

n. b.

168

+4 (n. b.)/<0,0001

Kör­per­li­ches

Wohl­be­fin­den

15 Wo

+ 1,7

n. b.

169

+0,1

n. b.

168

+ 1,5 (n. b.)/<0,001

Emo­tio­na­les

Wohl­be­fin­den

15 Wo

+0,7

n. b.

169

-0,3

n. b.

168

+ 1 (n. b.)/<0,01

Funk­tio­nel­les

Wohl­be­fin­den

15 Wo

+0,7

n. b.

169

-0,7

n. b.

168

+ 1,5 (n. b.)/<0,001

*Die­se Anga­ben wur­den aus Box­plot-Dia­gram­men abge­le­sen und kön­nen daher Unge­nau­ig­kei­ten beinhal­ten. Die Stan­dard­feh­ler der MW betra­gen für alle MW-Ände­run­gen cir­ca zwi­schen 0,25 und 0,5 Punk­te, kön­nen aber nicht genau abge­le­sen werden.

FACT‑G = Func­tion­al Assess­ment of Can­cer The­ra­py – Gene­ral. KI = Kon­fi­denz­in­ter­vall. MW = Mit­tel­wert. N = Anzahl Pati­en­tin­nen. SD = Stan­dard­ab­wei­chung. Wo = Woche.

Wie in Tabel­le 39 dar­ge­stellt, sind die Wer­te der Effekt­grö­ßen im Ver­gleich der Inter­ven­ti­ons-gegen­über der Kon­troll­grup­pe nach 15 Wochen für alle Ska­len bes­ser für die Inter­ven­ti­ons­grup­pe. In der nicht­ad­jus­tier­ten Ana­ly­se ist der FACT-G-Gesamt-Sum­men­wert um +9,51 (p < 0,0001) Punk­te höher bezie­hungs­wei­se bes­ser als in der Kon­troll­grup­pe. Auch die drei ein­zel­nen Sub­s­ka­len haben jeweils eine sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Grup­pen­dif­fe­renz zuguns­ten der Inter­ven­ti­ons­grup­pe: kör­per­li­ches +4,36 (p < 0,0001) Punk­te, emo­tio­na­les +2,60 (p < 0,0001) Punk­te und funk­tio­nel­les Wohl­be­fin­den +2,55 (p < 0,0001) Punkte.

Auf­grund der Hete­ro­ge­ni­tät der Aus­gangs­wer­te wird eine ANCO­VA-Ana­ly­se mit den Aus­gangs­wer­ten als Kova­ria­te zur Adjus­tie­rung durch­ge­führt, die die Ergeb­nis­se der ande­ren Tests bestä­tigt. In der adjus­tier­ten kon­fir­ma­to­ri­schen Ana­ly­se ist der FACT-G-Gesamt-Sum­men­wert, den wir aus Abbil­dung 1 der Publi­ka­ti­on abge­le­sen haben, um +4 (p < 0,0001) Punk­te höher als in der Kon­troll­grup­pe. Auch in der adjus­tier­ten Ana­ly­se haben die drei Sub­s­ka­len jeweils eine sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Grup­pen­dif­fe­renz zuguns­ten der Inter­ven­ti­ons­grup­pe: kör­per­li­ches +1,5 (p < 0,001) Punk­te, emo­tio­na­les +1 (p < 0,01) Punk­te und funk­tio­nel­les Wohl­be­fin­den +1,5 (p < 0,001) Punkte.

Obwohl kein MCID defi­niert wur­de, wird ange­ge­ben, dass der Unter­schied für die Lebens­qua­li­tät rele­vant sei. Der pro­zen­tua­le Anteil der jewei­li­gen Effekt­grö­ßen an den adjus­tier­ten Wer­ten für die Anfangs­mes­sun­gen beträgt für den FACT‑G Gesamt-Sum­men­wert 8,0 %, für das kör­per­li­che 7,4 %, für das emo­tio­na­le 6,1 % und für das funk­tio­nel­le Wohl­be­fin­den 11,4 %.

Zielgröße: HRQOL – GLQ-8-Bewertungsskala

Zwei Stu­di­en, Semi­gla­zov et al. (2004)139 und Semi­gla­zov et al. (2006)140, berich­ten für 598 Pati­en­tin­nen Ergeb­nis­se zur GLQ-8-Bewer­tungs­ska­la. Die Ska­la misst uner­wünsch­te Effek­te der Erkran­kung oder The­ra­pie und beinhal­tet acht linea­re Ana­logska­len zu den Berei­chen Angst­zu­stän­de oder Depres­si­on, Unwohl­sein (Übel­keit oder Schwin­del), Taub­heit oder Krib­beln, Haar­aus­fall, Müdig­keit, Appe­tit oder Geschmacks­sinn, Sexu­al­le­ben, und die Über­zeu­gung, eine Behand­lung zu bekom­men. Die Ana­logska­len sind 100 Mil­li­me­ter lang und erge­ben einen Score zwi­schen 0 und 100. Je nied­ri­ger der Sum­men-Score ist, des­to bes­ser der Gesund­heits­zu­stand. Berich­tet wird die Ver­än­de­rung in Millimetern.

Tabel­le 40: Ergeb­nis­se zu uner­wünsch­ten Effek­ten: GLQ-8-Bewertungsskala-Gesamt-Score

Dosis

Zeit

Inter­ven­ti­ons­grup­pe

Kon­troll­grup­pe

Effekt­grö­ße

MW

(Ände­rung)

SD

N

MW

(Ände­rung)

SD

N

Grup­pen­dif­fe­renz (KI)/p‑Wert

Semi­gla­zov (2004)

Nied­rig

15 Wo

+16,6 mm

142,5

66

+23,5 mm

117,3

66

-6,9 mm (n. b.)/p = 0,7063

Mit­tel

15 Wo

-37,3 mm

122,9

65

+23,5 mm

117,3

66

-60,8 mm (n. b.)/p = 0,007

Hoch

15 Wo

-9,2 mm

132,1

64

+23,5 mm

117,3

66

-32,7 mm (n. b.)/p = 0,4003

Semi­gla­zov (2006)

15 Wo

-28,9 mm

154,6

169

+94,8 mm

141,1

168

-123,7 mm (n. b.)/p < 0,0001

GLQ = Glo­bal Life Qua­li­ty. KI = Kon­fi­denz­in­ter­vall. MW = Mit­tel­wert. N = Anzahl Pati­en­tin­nen. n. b. = Nicht beschrie­ben. SD = Stan­dard­ab­wei­chung. Wo = Woche.

Nied­ri­ge Dosis: 10 ng(ML)/ml; Mitt­le­re Dosis: 30 ng(ML)/ml; Hohe Dosis: 70 ng(ML)/ml; Dosis Semi­gla­zov 2006: 30 ng(ML)/ml.

Im Medi­an beträgt die Grup­pen­dif­fe­renz in den vier Stu­di­en­ar­men mit Mis­tel­the­ra­pie ‑46,7 mm (Spann­wei­te: ‑6,9 bis ‑123,7 mm). Für die Effekt­grö­ße GLQ-8-Gesamt-Score für die Grup­pen­dif­fe­renz der Mit­tel­wert­än­de­run­gen über den Zeit­raum von 15 Wochen wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie (Tabel­le 40) berich­ten Semi­gla­zov et al. (2004)139 Ver­bes­se­run­gen für alle drei Dosis­grup­pen. Für die nied­ri­ge Dosis beträgt der Unter­schied ‑6,9 mm (95 %-KI n. b./p = 0,7063), für die mitt­le­re ‑60,8 mm (95 %-KI n. b./p = 0,007) und für die hohe ‑32,7 mm (95 %-KI n. b./p = 0,4003). Die kon­fir­ma­to­ri­sche Ana­ly­se bei Semi­gla­zov et al. (2004)139 tes­tet eine Dosis-Wir­kungs­be­zie­hung mit dem O‘Brien’s Rang-Sum­men­Test. Für den GLQ‑8 ergab sich ein sta­tis­tisch signi­fi­kan­tes Ergeb­nis (p = 0,0035, ein­sei­tig) für die Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät von der Base­line-Mes­sung bis zum Zeit­punkt nach 15 Wochen (ent­spricht vier Zyklen) für die mitt­le­re und hohe Dosis im Ver­gleich zur nied­ri­gen Dosis ver­gli­chen mit der Kon­troll­grup­pe. Auch der O‘Brien’s Rang-Sum­men-Test für den Ver­gleich von mitt­le­rer und hoher Dosis mit der Pla­ce­bo­grup­pe ergibt ein sta­tis­tisch signi­fi­kan­tes Ergeb­nis (p = 0,0017, ein­sei­tig). Der drit­te Test, in dem nur die nied­ri­ge Dosis mit der Pla­ce­bo­grup­pe ver­gli­chen wur­de, lie­fer­te kein sta­tis­tisch signi­fi­kan­tes Ergeb­nis (p = 0,3532, einseitig).

Die Stu­die von Semi­gla­zov et al. (2004)139 zeigt, dass die mitt­le­re Dosis des Mis­tel­ex­trakts PS76A2 (15 ng ML/0,5 ml 2 x pro Woche) die HRQOL von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ver­bes­sert, indem uner­wünsch­te Effek­te ver­min­dert wer­den. Alle acht Ska­len sowie der Gesamt-Score zei­gen einen Vor­teil für die „mitt­le­re Dosis“-Gruppe. Die Ergeb­nis­se für die ein­zel­nen Sub­s­ka­len sind der Ori­gi­nal­pu­bli­ka­ti­on zu ent­neh­men. In die­sem HTA-Bericht ist nur der GLQ-8-Gesamt-Score für die­se Grup­pe berich­tet mit einer Effekt­grö­ße von ‑60,8 mm (95 %-KI n. b./p = 0,007) (sie­he Tabel­le 40). Denn nur für den GLQ-8-Gesamt-Score sind in einer explo­ra­to­ri­schen Ana­ly­se auch für die Base­line-Ungleich­hei­ten adjus­tier­te Wer­te in einer Abbil­dung der Publi­ka­ti­on berich­tet. Durch die Adjus­tie­rung redu­ziert sich der Unter­schied zwi­schen Kon­troll­grup­pe und mitt­le­rer Dosis auf cir­ca 30 mm (p = 0,0121).

Ein kli­nisch rele­van­ter Unter­schied besteht laut den Autoren sowohl für die Grup­pe mit der mitt­le­ren Dosis bei Semi­gla­zov et al. (2004)139 als auch für die Lek­ti­nol®-Grup­pe bei Semi­gla­zov et al. (2006)140. Ein MCID, wird weder von den Autoren der Publi­ka­tio­nen genannt, noch haben die Autoren des HTA-Berichts einen MCID in der Lite­ra­tur gefun­den. In der Stu­die von Semi­gla­zov et al. 2004 beträgt die pro­zen­tua­le Ver­bes­se­rung gegen­über dem GLQ-8-Aus­gangs­wert zu Beginn der Stu­die von 171,5 mm (40 %) in der nicht-adjus­tier­ten Ana­ly­se, 18 % in der adjus­tier­ten Ana­ly­se. Die kli­ni­sche Rele­vanz der Ände­rung erscheint somit plausibel.

In der Fol­ge­stu­die von Semi­gla­zov et al. (2006)140 ist die Dif­fe­renz der Mit­tel­wert­än­de­rung des GLQ‑8 nach 15 Wochen in der Mis­tel­grup­pe mit Lek­ti­nol® (30 ng(ML)/ml) in der kon­fir­ma­to­ri­schen Ana­ly­se sta­tis­tisch signi­fi­kant um ‑123,7 mm (95 %-KI n. b./p < 0,0001) nied­ri­ger als in der Pla­ce­bo­grup­pe. Auch auf­grund der höhe­ren Fall­zahl zei­gen sie­ben der acht Sub­s­ka­len in der nicht-adjus­tier­ten Ana­ly­se einen sta­tis­tisch signi­fi­kan­ten Unter­schied zwi­schen 5,2 und 24,9 mm (Medi­an: 17,6 mm). Die Ergeb­nis­se zum GLQ‑8 nach 15 Wochen wer­den in einer ANCO­VA-Ana­ly­se zur Adjus­tie­rung der Base­line-Wer­te bestä­tigt. Die Dif­fe­renz der Mit­tel­wert­än­de­rung redu­ziert sich jedoch auf cir­ca 40 mm (p < 0,05).

Zielgröße: HRQOL – Spitzer-Index

Der Spit­zer-Ana­logska­la wird in den bei­den Stu­di­en von Semi­gla­zov et al. (2004 und 2006)139, 140, mit ins­ge­samt 598 Teil­neh­me­rin­nen, ver­wen­det. Die Spit­zer-Ana­logska­la besteht aus einer linea­ren Ana­logska­la, die von den Pati­en­tin­nen selbst aus­ge­füllt wird (sie­he auch Tabel­le 32). Aus­prä­gun­gen von null bis 100 sind mög­lich. Null ent­spricht dem best­mög­li­chen Gesund­heits­zu­stand und somit der höchs­ten Lebens­qua­li­tät und 100 reprä­sen­tiert den schlech­tes­ten vor­stell­ba­ren Gesund­heits­zu­stand und somit die nied­rigs­te Lebens­qua­li­tät. In Tabel­le 41 ist die Effekt­grö­ße die Ver­än­de­rung der Bewer­tung des eige­nen Gesund­heits­zu­stands auf der Ana­logska­la zwi­schen der Aus­gangs­un­ter­su­chung und der Befra­gung nach 15 Wochen. Hat die Effekt­grö­ße ein posi­ti­ves Vor­zei­chen, zeigt dies eine Über­le­gen­heit der Grup­pe mit der Mis­tel­the­ra­pie. Die­se Dif­fe­renz zwi­schen dem Mit­tel­wert der Anfangs­mes­sung und der Mes­sung nach dem vier­ten Che­mo­the­ra­pie­zy­klus ist in Mil­li­me­tern angegeben.

Bei Semi­gla­zov et al. (2004)139 sind trotz Ran­do­mi­sie­rung bereits bei der Anfangs­mes­sung Unter­schie­de zwi­schen den Stu­di­en­ar­men zu finden.

Tabel­le 41: Ergeb­nis­ta­bel­le Spitzer-Analogskala

Ziel­grö­ße

Zeit Inter­ven­ti­ons­grup­pe

Kon­troll­grup­pe

Effekt­grö­ße

MW

(Ände­rung)

SD

N

MW

(Ände­rung)

SD

N

Grup­pen­dif­fe­renz (KI)/ p‑Wert

Semi­gla­zov (2004)

Nied­rig

15 Wo ‑3,7 mm

29,9

66

-2,6 mm

29,1

66

+1,1 mm (n. b.)/(n. b.)

Mit­tel

15 Wo ‑19,0 mm

28,9

65

-2,6 mm

29,1

66

+16,4 mm (6,3 mm;

26,6 mm)/p = 0,0016

Hoch

15 Wo ‑4,1 mm

30,0

64

-2,6 mm

29,1

66

+1,5 mm (n. b.)/(n. b.)

Semi­gla­zov (2006)

15 Wo ‑12,2 mm

30,7

169

+10,8 mm

26,1

168

+23 mm (n. b.)/p < 0,0001

KI = Kon­fi­denz­in­ter­vall. MW = Mit­tel­wert. N = Anzahl Pati­en­tin­nen. n. b. = nicht berich­tet (feh­len­de p‑Werte ste­hen mit hoher Wahr­schein­lich­keit dafür, dass die Effekt­grö­ße nicht signi­fi­kant ist). SD = Stan­dard­ab­wei­chung. Wo = Woche.

Im Medi­an beträgt die Grup­pen­dif­fe­renz in den vier Stu­di­en­ar­men mit Mis­tel­the­ra­pie +17,9 mm (Spann­wei­te: +1,1 bis +23 mm). Der Unter­schied zwi­schen den Mit­tel­wer­ten der Anfangs­mes­sung und der Mes­sung nach dem vier­ten Zyklus der Che­mo­the­ra­pie ist bei allen vier Stu­di­en­ar­men in der Stu­die von Semi­gla­zov et al. (2004)139 nega­tiv, was einer Ver­bes­se­rung gegen­über der Mes­sung zu Stu­di­en­be­ginn ent­spricht. Der abso­lu­te Unter­schied der Mit­tel­wer­te der Inter­ven­ti­ons­grup­pen zur Kon­troll­grup­pe beträgt für die nied­ri­ge Dosis +1,1 mm (kein KI oder p‑Wert berich­tet), für die mitt­le­re Dosis +16,4 mm (95 %-KI: (6,3 mm; 26,6 mm)/p = 0,0016) und für die hohe Dosis +1,5 mm (kein KI oder p‑Wert berich­tet). Der Aus­gangs­wert war in der mitt­le­ren Grup­pe mit 46,4 mm deut­lich höher als in den ande­ren Stu­di­en­ar­men, mit 35,1 mm für die Pati­en­tin­nen in der Kon­troll­grup­pe, 39,5 mm für die Pati­en­tin­nen in der Grup­pe mit der nied­ri­gen Dosis und 37,9 mm in der Grup­pe mit der hohen Dosis.139 In der Publi­ka­ti­on ist beschrie­ben, dass auch nach einer Adjus­tie­rung für Unter­schie­de in der Anfangs­mes­sung die Grup­pen­dif­fe­renz nach vier Zyklen mit +5,5 mm (95 %-KI: n. b./p = 0,0021) zwi­schen der Grup­pe mit der mitt­le­ren Dosis und der Pla­ce­bo­grup­pe sta­tis­tisch signi­fi­kant ist.

Bei Semi­gla­zov et al. (2006)140 beträgt die Grup­pen­dif­fe­renz der Ände­rung der Mit­tel­wer­te nach 15 Wochen +23 mm und ist sta­tis­tisch signi­fi­kant (KI: n. b.; p < 0,0001). Auch für die­sen End­punkt ist kein MCID ange­ge­ben, die Autoren bei­der Stu­di­en bezeich­nen die­se Unter­schie­de als kli­nisch relevant.

Sekundäre Zielgrößen: Gesamtüberleben und progressionsfreies Überleben

Trö­ger et al. (2012 und 2016)142, 144 führ­ten nach fünf Jah­ren eine Ana­ly­se des krank­heits­frei­en Über­le­bens in ihrer drei­ar­mi­gen Stu­die141, 143 durch. Alle Pati­en­tin­nen erhiel­ten eine jähr­li­che Nach­sor­ge­un­ter­su­chung. Trö­ger et al. (2012)142 ver­glei­chen das krank­heits­freie Über­le­ben von Pati­en­tin­nen, die beglei­tend zur Stan­dard­the­ra­pie das Mis­tel­prä­pa­rat Isca­dor® erhiel­ten, mit der Kon­troll­grup­pe. Trö­ger et al. (2016)144 ver­glei­chen das Mis­tel­prä­pa­rat Helix­or® als beglei­ten­de The­ra­pie mit der Kon­troll­grup­pe. Berech­net wur­de jeweils das krank­heits­freie Über­le­ben, also die Zeit, in der bei den Pati­en­tin­nen weder ein Rezi­div noch Meta­sta­sen auf­tra­ten, mit­tels der Kaplan-Mei­er-Metho­de über einen Zeit­raum von fünf Jah­ren seit Ran­do­mi­sie­rung. Die sta­tis­ti­sche Unsi­cher­heit wur­de mit­tels des Log-Rank-Tests unter­sucht. In der Isca­dor®-Grup­pe tra­ten acht Ereig­nis­se auf. Das krank­heits­freie Über­le­ben nach fünf Jah­ren beträgt 21/​29, also 72,4 %. In der Kon­troll­grup­pe tra­ten sechs Ereig­nis­se auf, sodass das krank­heits­freie Über­le­ben 22/​28, also 78,6 % beträgt. Der Unter­schied war nicht sta­tis­tisch signi­fi­kant (p = 0,551). In der Helix­or®-Grup­pe tra­ten neun Ereig­nis­se auf, das krank­heits­freie Über­le­ben beträgt 19/​28, also 67,9 %. Der Unter­schied zur Kon­troll­grup­pe war nicht sta­tis­tisch signi­fi­kant (p = 0,746).

  • 5.1.2.2 Eingeschlossene Primärstudien zur Sicherheit

In die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se sicher­heits­re­le­van­ter End­punk­te wer­den zusätz­lich zu den drei bereits beschrie­be­nen RCT von Semi­gla­zov und Trö­ger139–141, 143 vier nicht-ran­do­mi­sier­te Stu­di­en ein­ge­schlos­sen129, 131, 145–149. Eini­ge der Tabel­len ver­wei­sen daher auf die Tabel­len des vor­he­ri­gen Abschnitts zur Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirksamkeit.

Für die Beur­tei­lung der Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie wer­den nur UAW ein­be­zo­gen, die laut der jewei­li­gen Publi­ka­ti­on ein­deu­tig oder wahr­schein­lich auf die Mis­tel­the­ra­pie zurück­zu­füh­ren sind. UAW der Stan­dard­the­ra­pie oder Sym­pto­me der Erkran­kung der jewei­li­gen Pati­en­tin sind den Ergeb­nis­sen der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit zu ent­neh­men (sie­he Abschnitt 5.1.2.1.8.). Für die nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en wer­den Ergeb­nis­se zu UAW bei den Kon­troll­grup­pen im Fol­gen­den nicht berich­tet. Zum bes­se­ren Ver­ständ­nis des Stu­di­en­de­signs wer­den zum Teil jedoch auch die Kon­troll­grup­pen beschrieben.

  • 5.1.2.2.1 Fragestellung und Studiendesign

Die vier zusätz­lich für die Bewer­tung der Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en sind im Gegen­satz zu den drei bereits im vor­her­ge­hen­den Abschnitt beschrie­be­nen Stu­di­en nicht ver­blin­det und nicht-ran­do­mi­siert. Von den 2.484 Teil­neh­me­rin­nen der nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en erhal­ten 1.232 Pati­en­tin­nen eine Mis­tel­the­ra­pie. Mit den 719 Pati­en­tin­nen aus den RCT sind 1.951 Pati­en­tin­nen in die Bewer­tung der Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie eingeschlossen.

Tabel­le 42: Stu­di­en­de­sign der nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en zur Bewer­tung der Sicherheit

Stu­die, Jahr

Rekru­tie­rung: Land (Anzahl Stu­di­en­zen­tren), Zeitraum

Stu­di­en­typ

Anzahl Teil­neh­men­de (mit Misteltherapie)

FU-Dau­er

Bock (2004a), (2004b)

Deutsch­land und Schweiz (16); 1988 bis 2000

Retro­spek­ti­ve Kohortenstudie

1.442 (710)

Min­des­tens 3 Jah­re oder bis Tod

Eisen­braun

(2011)

Deutsch­land (84);

März 2004 bis Juni 2006

Ein­ar­mi­ge pro­spek­ti­ve Studie

271 (270)

Beginn der

Che­mo­the­ra­pie bis 4

Wochen nach Ende

Loe­we-Mesch (2008), von Hagens (2005)

Deutsch­land (1), Mai 1999 bis August 2001

Nicht-ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Interventionsstudie

82 (33)

Beginn der

Che­mo­the­ra­pie bis 2

Wochen nach Ende

Schu­ma­cher

(2002), (2003)

Deutsch­land (27), 1988 bis 1997

Retro­spek­ti­ve Kohortenstudie

689 (219)

284,5 Tage

(MW tat­säch­li­cher FU)

FU = Fol­low-up. MW = Mittelwert.

Die Stu­di­en­cha­rak­te­ris­ti­ka der RCT, von Semi­gla­zov et al. (2004 und 2006)139, 140 und Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143, sind in Abschnitt 5.1.2.1.1 beschrieben.

Die Stu­die von Bock et al. (2004)145, 146 beschäf­tigt sich mit der Fra­ge, ob der stan­dar­di­sier­te Mis­tel­ex­trakt Isca­dor® als kom­ple­men­tä­re The­ra­pie zusätz­lich zur Stan­dard­the­ra­pie in der Lang­zeit­the­ra­pie nach der Ope­ra­ti­on von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ohne pri­mä­re Meta­sta­sen effek­tiv und sicher ist. Die Stu­die ist eine mul­ti­zen­tri­sche, retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die mit zwei Armen – einer Grup­pe mit Mis­tel­the­ra­pie und einer Kon­troll­grup­pe. Die 16 Stu­di­en­zen­tren in Deutsch­land und der Schweiz bestehen aus neun Kran­ken­häu­sern oder Kli­ni­ken sowie sie­ben onko­lo­gi­schen Ver­sor­gungs­zen­tren. Für den Zeit­raum zwi­schen 1988 und 2000 wer­den alle Kran­ken­ak­ten zu oben genann­ten Pati­en­tin­nen beschafft, die nach der Ope­ra­ti­on dort behan­delt wur­den oder noch behan­delt wer­den. 1.442 Pati­en­tin­nen bezie­hungs­wei­se deren Akten wur­den in die Stu­die ein­ge­schlos­sen. Die Nach­be­ob­ach­tungs­pha­se muss­te min­des­tens drei Jah­re oder bis zum Tod der Pati­en­tin betra­gen. Ein Spon­sor oder Inter­es­sens­kon­flik­te sind in den Publi­ka­tio­nen nicht angegeben.

Die Stu­die von Eisen­braun et al. (2011)147 unter­sucht die Lebens­qua­li­tät von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wäh­rend der The­ra­pie mit dem Mis­tel­ex­trakt abno­ba­VIS­CUM® Mali, der zusätz­lich zur Che­mo­the­ra­pie ver­ab­reicht wur­de. Die Stu­die ist eine ein­ar­mi­ge pro­spek­ti­ve Längs­schnitt­stu­die, die bei 84 Stu­di­en­ärz­ten aus Kran­ken­haus­am­bu­lan­zen oder nie­der­ge­las­se­nen Arzt­pra­xen in ganz Deutsch­land durch­ge­führt wur­de. Zwi­schen März 2004 und Juni 2006 konn­ten 271 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, ohne Fern­me­ta­sta­sen (UICC Sta­di­en I bis III), für die nach dem aktu­el­len Stand der Medi­zin noch eine Chan­ce auf Hei­lung besteht, für die Stu­die rekru­tiert wer­den. Die Beob­ach­tungs­pha­se dau­er­te vom Beginn der Che­mo­the­ra­pie bis vier Wochen nach Ende des letz­ten Che­mo­the­ra­pie­zy­klus, im Schnitt 17,7 (SD: 7,1) Wochen. Spon­sor und durch­füh­ren­de Instanz ist die Abno­ba GmbH.

Die Stu­die von Loe­we-Mesch et al. (2008)/von Hagens et al. (2005)131, 148 wur­de geplant als Mach­bar­keits­stu­die für eine ran­do­mi­sier­te The­ra­pie­ver­gleichs­stu­die zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie mit Isca­dor M® zusätz­lich zur Che­mo­the­ra­pie im Ver­gleich zur Che­mo­the­ra­pie allein bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Die Stu­die ist eine offe­ne, zwei­ar­mi­ge, nicht-ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Inter­ven­ti­ons­stu­die, in der retro­spek­tiv Pati­en­ten­ak­ten ana­ly­siert wur­den. Rekru­tiert wur­de über die Durch­sicht von Akten zu Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, die zwi­schen Mai 1999 und August 2001 in der Uni­ver­si­täts­frau­en­kli­nik Hei­del­berg in Deutsch­land behan­delt wur­den. Es konn­ten 82 Pati­en­ten­ak­ten ein­ge­schlos­sen wer­den. Vor­aus­set­zung war, dass die Pati­en­tin­nen eine Ope­ra­ti­on mit anschlie­ßen­der Che­mo­the­ra­pie nach dem CMF- oder EC-Sche­ma (sie­he Tabel­le 44) bekom­men haben. Die Beob­ach­tungs- und Daten­er­he­bungs­pha­se dau­er­te von Beginn der Che­mo­the­ra­pie bis zwei Wochen nach Been­di­gung des letz­ten Che­mo­the­ra­pie­zy­klus. Die Beob­ach­tungs­dau­er betrug durch­schnitt­lich zwi­schen elf und 13 Wochen. Spon­sor der Stu­die ist das Insti­tut Hiscia in Arle­sheim in der Schweiz.

Die Stu­die von Schu­ma­cher et al. (2002 und 2003)129, 149 prüft die Wirk­sam­keit und Unbe­denk­lich­keit einer kom­ple­men­tä­ren The­ra­pie mit dem lekt­in­nor­mier­ten Mis­tel­ex­trakt Eurix­or® zusätz­lich zur Stan­dard­the­ra­pie. Die Stu­die ist eine mul­ti­zen­tri­sche, retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die mit zwei Armen ‑einer Mis­tel­the­ra­pie- und einer Kon­troll­grup­pe. An der retro­spek­ti­ven Daten­er­he­bung betei­lig­ten sich Fach­ärz­tin­nen und Fach­ärz­te, über­wie­gend Inter­nis­tin­nen und Inter­nis­ten, Gynä­ko­lo­gin­nen und Gynä­ko­lo­gen sowie All­ge­mein­me­di­zi­ne­rin­nen und All­ge­mein­me­di­zi­ner, in 27 Stu­di­en­zen­tren in ver­schie­de­nen Bun­des­län­dern in Deutsch­land. Für den Zeit­raum zwi­schen 1988 und 1997 wur­den Kran­ken­ak­ten zu Pati­en­tin­nen beschafft, die in den Zen­tren eine onko­lo­gi­sche Stan­dard­the­ra­pie mit Ope­ra­ti­on, Che­mo- und/​oder Radio- und/​oder Hor­mon­the­ra­pie erhal­ten haben. 689 Pati­en­tin­nen wur­den in die Stu­die ein­ge­schlos­sen. Die Beob­ach­tungs­pha­se hat mit dem Beginn der Stan­dard­the­ra­pie begon­nen und betrug im Durch­schnitt 284,5 Tage. Spon­sor der Stu­die ist die Bio­syn Arz­nei­mit­tel GmbH, die Her­stel­le­rin des Eurix­or®-Mis­tel­ex­trakts.

Beschrei­bun­gen für die Stu­di­en von Semi­gla­zov et al. (2004 und 2006)139, 140 und Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 fin­den sich in Abschnitt 5.1.2.1.1 und Tabel­le 26.

Die sta­tis­ti­sche Ana­ly­se der Stu­di­en weist kei­ne Beson­der­hei­ten auf.

  • 5.1.2.2.2 Studienpopulation

Alle Stu­di­en, ein­schließ­lich der RCT, bestehen aus­schließ­lich aus Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Eine Ope­ra­ti­on und eine Stan­dard­the­ra­pie wer­den vor­aus­ge­setzt. Pati­en­tin­nen, die bereits zu Beginn der Stu­die Meta­sta­sen haben, wer­den aus­ge­schlos­sen. Auch Zweit­tu­mo­re, sons­ti­ge beein­träch­ti­gen­de Begleit­erkran­kun­gen und die The­ra­pie mit einem ande­ren Mis­tel­ex­trakt als dem in der Stu­die ver­wen­de­ten Prä­pa­rat sind in allen Stu­di­en Aus­schluss­grün­de. Die stu­di­en­spe­zi­fi­schen Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en kön­nen für die RCT der Tabel­le 28 und für die nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en Tabel­le 43 ent­nom­men werden.

Tabel­le 43: Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en der nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en zur Sicherheit

Stu­die, Jahr

Ein- und Ausschlusskriterien

Bock (2004a), (2004b)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - His­to­lo­gisch beleg­ter Brustkrebs

  • - UICC-Klas­si­fi­ka­ti­on I bis III

  • - Geplan­te kon­ven­tio­nel­le The­ra­pie (Chemo‑, Radio- oder Hor­mon­be­hand­lung) für min­des­tens sechs Mona­te nach Ope­ra­ti­on, mit oder ohne Misteltherapie

  • - Ope­rier­tes Mammakarzinom

  • - Beob­ach­tungs­zeit­raum min­des­tens drei Jah­re oder bis Tod

Aus­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Pati­en­tin hat­te bereits The­ra­pie mit Mistelextrakt

  • - Meta­sta­sen oder Zweit­tu­mor zum Zeit­punkt der Ope­ra­ti­on, Rezidiv

  • - Unvoll­stän­di­ge Fäl­le mit feh­len­den Daten

  • - Schwer­wie­gen­de Ver­stö­ße gegen das Protokoll

Eisen­braun (2011)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - UICC-Klas­si­fi­ka­ti­on I bis III

  • - Geplan­te Chemotherapie

  • - Ope­rier­tes Mammakarzinom

  • - KPI: >= 60 %

  • - Alter: 18 bis 70 Jahre

  • - Geschäfts­fä­hig­keit der Patientin

Aus­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Meta­sta­sen oder Zweit­tu­mor zu Stu­di­en­be­ginn: UICC-Sta­di­um: IV

  • - Rele­van­te schwer­wie­gen­de Begleiterkrankung

Loe­we-Mesch (2008), von Hagens (2005)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Pri­mä­res Mammakarzinom

  • - TNM-Klas­si­fi­ka­ti­on: Tumor­grö­ße T1‑3, Inva­si­ves Mam­ma­kar­zi­nom, Lymph­kno­ten­sta­di­um N0-N2, kei­ne Fernmetastasen

  • - KPI: >60 %

  • - Geeig­net für Che­mo­the­ra­pie nach CMF oder EC-Schema

  • - Ope­rier­tes Mam­ma­kar­zi­nom: R0-Resektion

  • - Alter: < 75 Jahre

  • - Geschäfts­fä­hig­keit der Pati­en­tin, Einwilligung

  • - Fol­low-up gewährleistet

Aus­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Bereits kürz­lich The­ra­pie mit Mistelextrakt

  • - Meta­sta­sen oder Zweit­tu­mor zu Stu­di­en­be­ginn, simul­ta­nes Kar­zi­nom der Gegen­sei­te, frü­he­re Krebserkrankung

  • - Hor­mon­the­ra­pie, neoad­ju­van­te und Hochdosis-Chemotherapie

  • - Rele­van­te Begleit­erkran­kung: (Atem­wegs­er­kran­kun­gen und Rheu­ma), Herz­in­suf­fi­zi­enz, Hepa­ti­tis, Tuber­ku­lo­se, Hyper­thy­reo­se mit unaus­ge­gli­che­ner Stoff­wech­sel­la­ge, Throm­bo­se, Asth­ma, inter­nis­ti­sche Begleit­erkran­kun­gen, hirn­or­ga­ni­sche Erkran­kun­gen; schlech­ter All­ge­mein­zu­stand, Immuntherapie

  • - Schwan­ger­schaft, Stillzeit

  • - All­er­gie

Schu­ma­cher (2002), (2003)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Pri­mä­res Mammakarzinom

  • - Stan­dard­the­ra­pie (Chemo‑, Radio- oder Hor­mon­be­hand­lung) nach der Operation

  • - Alter: 18 bis 80 Jahre

Aus­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Ande­re kom­ple­men­tä­re Maßnahmen

  • - Meta­sta­sen oder Zweit­tu­mor zu Stu­di­en­be­ginn, Rezidiv

CMF = Cyclo­phos­pha­mid, Metho­tre­xat und 5‑Fluorouracil. EC = Epi­ru­bicin und Cyclo­phos­pha­mid. KPI = Kar­nof­sky Per­for­mance Index. TNM = T: Tumor, N: Nodus, M: Meta­sta­sen. UICC = Uni­on Inter­na­tio­na­le Cont­re le Cancer.

  • 5.1.2.2.3 Intervention und Vergleichsintervention

Alle ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en set­zen als Ein­schluss­kri­te­ri­um fest, dass die Pati­en­tin­nen eine Ope­ra­ti­on erhal­ten haben müs­sen, nach der eine Stan­dard­the­ra­pie folgt. Die Stan­dard­the­ra­pie beinhal­tet alle The­ra­pie­for­men, die laut aktu­el­len Behand­lungs­leit­li­ni­en zur stan­dar­di­sier­ten Behand­lung gehö­ren und bezieht sich daher auf die Pati­en­tin­nen aller Stu­di­en­ar­me. Dazu gehö­ren neben der Ope­ra­ti­on auch Che­mo­the­ra­pie, Bestrah­lung und Hor­mon­the­ra­pie. Die Ver­gleichs­the­ra­pie bei Bock et al.145, 146, Loe­we-Mesch/­von Hagens131, 148 und Schu­ma­cher et al.129, 149 sind Pati­en­tin­nen mit jeweils nur der Stan­dard­the­ra­pie. Eisen­braun et al.147 hat kei­ne Ver­gleichs­grup­pe. Tabel­le 44 beschreibt die Stan­dard­the­ra­pie, die Mis­tel­the­ra­pie und eine mög­li­che zusätz­li­che The­ra­pie für die jewei­li­ge Studienpopulation.

Tabel­le 44: Intervention

Stu­die, Jahr

Stan­dard­the­ra­pie

Form der Misteltherapie

Zusätz­li­che Therapie

Bock (2004a), (2004b)

Ope­ra­ti­on und

Che­mo­the­ra­pie; Bestrah­lung; Hor­mon­the­ra­pie; oder kei­ne kon­ven­tio­nel­le Therapie

Isca­dor®

Zwei bis drei­mal wöchent­lich s. c.

Injek­ti­on

für drei Mona­te durch­schnitt­li­che kumu­la­ti­ve Dosis von 4,367 mg

Analge­ti­ka, Anti­eme­ti­ka, Phy­sio­the­ra­pie oder Bal­neo­the­ra­pie (Bäder), Nah­rungs­er­gän­zung (Vit­ami­ne, Mine­ral­stof­fe, Spurenelemente)

Eisen­braun

(2011)

Ope­ra­ti­on und adju­van­te Che­mo­the­ra­pie nach fol­gen­den Sche­ma­ta: CMF, EC, AC, FEC oder FAC

Je 4 oder 6 Zyklen

Abno­ba­VIS­CUM® Mali

Kon­zen­tra­ti­on 90 ng Mistellektin

1 ml Ampul­le s. c.

3‑mal pro Woche

Anfäng­li­che Dosis 0,02 mg für 2,5

Wochen; Erhö­hung auf 0,2 mg für 5

Wochen; bei guter Ver­träg­lich­keit wei­te­re Erhö­hung auf 2 bis 20 mg

Anti­hor­mo­nel­le The­ra­pie, Radiotherapie

Loe­we-Mesch

(2008), von

Hagens

(2005)

Ope­ra­ti­on und

adju­van­te Che­mo­the­ra­pie mit 3

Zyklen CMF oder 4 Zyklen EC

Isca­dor® M 5 mg spe­zi­al; Kon­zen­tra­ti­on 250 ng Gesamt­lek­tin in 1 ml Ampul­le zwei Wochen Ein­lei­tungs­pha­se: 0,01–1 mg s. c.;

Erhal­tungs­pha­se: 2‑mal wöchent­lich 1Z Ampul­le (2,5 mg) Injektion

Glu­ko­kor­ti­ko­ide, Anti­eme­ti­ka, Antioxidantien

Schu­ma­cher

(2002), (2003)

Ope­ra­ti­on und Chemo‑, Strah­len- und/​oder Hormontherapie

Eurix­or®: 2 Ampul­len pro Woche

Analge­ti­ka, sons­ti­ge Therapie

A = Adria­my­cin, Wirk­stoff Dox­oru­bicin. C = Cyclo­phos­pha­mid. CMF = Cyclo­phos­pha­mid, Metho­tre­xat und 5‑Fluorouracil. E = Epi­ru­bicin. EC = Epi­ru­bicin und Cyclo­phos­pha­mid. 5‑FU oder F = 5‑Fluorouracil. M = Metho­tre­xat. ML = Mistel­lek­tin. n. b.= nicht beschrie­ben. s. c. = subkutan.

In der Stu­die von Bock et al. (2004a), (2004b)145, 146 erhiel­ten alle Pati­en­tin­nen eine Ope­ra­ti­on mit anschlie­ßen­der Stan­dard­the­ra­pie. Meh­re­re The­ra­pie­for­men par­al­lel sind mög­lich. Eine Che­mo­the­ra­pie (nicht spe­zi­fi­ziert) erhiel­ten 33 % der Isca­dor®- und 23 % der Kon­troll­grup­pe, eine Bestrah­lung 44 % der Isca­dor®- und 76 % der Kon­troll­grup­pe sowie eine Hor­mon­the­ra­pie (je 50 % in bei­den Grup­pen). Trotz des Ein­schluss­kri­te­ri­ums, dass für die Pati­en­tin­nen eine Che­mo­the­ra­pie vor­ge­se­hen sein muss, haben 156 Pati­en­tin­nen (22 %) gar kei­ne kon­ven­tio­nel­le The­ra­pie erhal­ten. Anti­eme­ti­ka wer­den bei 8,6 % der Mis­tel- und 4,9 % der Kon­troll­grup­pe ein­ge­setzt. Bei Analge­ti­ka liegt der Anteil zwi­schen 4,5 und 6 %. Zusätz­lich ange­wand­te The­ra­pie­for­men waren Phy­sio- oder Bal­neo­the­ra­pie (Bäder) und Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel (Vit­ami­ne, Mine­ral­stof­fe, Spu­ren­ele­men­te). Der Mis­tel­ex­trakt Isca­dor® wur­de über einen Zeit­raum von drei Mona­ten zwei- bis drei­mal wöchent­lich sub­ku­tan inji­ziert. In der Publi­ka­ti­on ist weder berich­tet, von wem die Mis­tel­ex­trak­te inji­ziert wur­den, noch wird eine Schu­lung für Pati­en­tin­nen erwähnt.

94,3 % der Pati­en­tin­nen in der Stu­die von Eisen­braun et al. (2011)147 wur­den ope­riert, 4,8 % erhiel­ten kei­ne Ope­ra­ti­on und bei 1,9 % sind kei­ne Infor­ma­tio­nen zu einer Ope­ra­ti­on bekannt. Alle Pati­en­tin­nen erhal­ten eine Che­mo­the­ra­pie. Es gibt kei­ne Ein­schrän­kun­gen zu The­ra­pie-Sche­ma oder zur ‑Dau­er. Ver­wen­det wer­den fol­gen­de Sche­ma­ta ver­schie­de­ner Kom­bi­na­tio­nen von Che­mo­the­ra­peu­ti­ka: CMF, EC, AC, FEC und FAC (sie­he Legen­de Tabel­le 44), die in vier bis sechs Zyklen ver­ab­reicht wer­den. Die Mis­tel­the­ra­pie soll­te mit einer Tole­ranz­gren­ze von einer Woche zeit­gleich mit der Che­mo­the­ra­pie star­ten. Die Stu­di­en­me­di­ka­ti­on ist abno­ba­VIS­CUM® Mali in der Kon­zen­tra­ti­on 90 ng Mistel­lek­tin auf 1 ml. Abno­ba­VIS­CUM® wird drei­mal pro Woche inji­ziert. Die anfäng­li­che Dosis war 0,02 mg für 2,5 Wochen. Die Dosis wur­de für die fol­gen­den fünf Wochen auf 0,2 mg erhöht. Bei guter Ver­träg­lich­keit wur­de die Dosis wei­ter gestei­gert auf 2 bis zu 20 mg. Wäh­rend der Stu­die erhiel­ten 53,3 % der Pati­en­tin­nen zusätz­lich eine Bestrah­lung und 48,5 % eine anti­hor­mo­nel­le Therapie.

In der Stu­die von Loe­we-Mesch et al. (2008)148 und von Hagens et al. (2005)131 ist eine Ope­ra­ti­on Ein­schluss­kri­te­ri­um. Post­ope­ra­tiv erhal­ten alle Pati­en­tin­nen drei Zyklen CMF oder vier Zyklen EC. Beginn der Mis­tel­the­ra­pie war am zwei­ten bis vier­ten post­ope­ra­ti­ven Tag. Die Stu­di­en­me­di­ka­ti­on ist Isca­dor® M 5 mg spe­zi­al in der Kon­zen­tra­ti­on 250 ng. Die zwei­wö­chi­ge Ein­lei­tungs­pha­se, in der eine ver­rin­ger­te Dosis von 0,01–1 mg ver­ab­reicht wur­de, soll­te vor Beginn der Che­mo­the­ra­pie abge­schlos­sen sein. In der Erhal­tungs­pha­se wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie inji­zier­ten sich die Pati­en­tin­nen zwei­mal wöchent­lich eine hal­be Ampul­le (2,5 mg) des Mis­tel­ex­trakts selbst. Zusätz­li­che The­ra­pie­for­men beschrän­ken sich auf Glu­ko­kor­ti­ko­ide, Anti­eme­ti­ka und Antioxidantien.

In der Stu­die von Schu­ma­cher et al. (2002 und 2003)129, 149 erhal­ten alle Pati­en­tin­nen eine Ope­ra­ti­on mit anschlie­ßen­der Stan­dard­the­ra­pie in Form einer Chemo‑, Strah­len- oder Hor­mon­the­ra­pie. Meh­re­re The­ra­pie­for­men par­al­lel sind mög­lich. In der Mis­tel­grup­pe erhal­ten 43,3 % eine Che­mo­the­ra­pie, 58,9 % eine Bestrah­lung und 58,9 % eine Hor­mon­the­ra­pie. In der Kon­troll­grup­pe erhal­ten 26,8 % eine Che­mo­the­ra­pie, 50 % eine Bestrah­lung und 60,6 % eine Hor­mon­the­ra­pie. Die Mis­tel­the­ra­pie bestand aus zwei Ampul­len Eurix­or® pro Woche. 77,2 % der Pati­en­tin­nen haben die­se Dosis auch ein­ge­hal­ten. Zusätz­li­che The­ra­pie ist laut Pro­to­koll zwar aus­ge­schlos­sen, jedoch haben etwa 3 % der Pati­en­tin­nen Analge­ti­ka erhal­ten und 17 % der Eurix­or®- und 10 % der Kon­troll­grup­pe erhiel­ten eine sons­ti­ge The­ra­pie, die nicht wei­ter spe­zi­fi­ziert ist.

Die Stan­dard­the­ra­pie und die Inter­ven­ti­on mit Mis­tel­ex­trak­ten bezie­hungs­wei­se die Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on sind für die RCT von Semi­gla­zov et al. (2004)139, Semi­gla­zov et al. (2006)140 und Trö­ger (2009 und 2014)141, 143 in Abschnitt 5.1.2.1.3 beschrieben.

  • 5.1.2.2.4 Zielgrößen

In Tabel­le 45 sind die pri­mä­ren und sekun­dä­ren Ziel­grö­ßen, wie in den Stu­di­en ange­ge­ben, berichtet.

Tabel­le 45: Pri­mä­re und sekun­dä­re Ziel­grö­ßen der Studien

Stu­die, Jahr

Ziel­grö­ßen

Bock (2004a), (2004b)

Pri­mä­re Ziel­grö­ßen: Inzi­denz UAW der kon­ven­tio­nel­len Therapie

Sekun­dä­re Ziel­grö­ßen: Sym­pto­me mit Bezug zur Erkran­kung und Behand­lung oder zum Überleben

Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie (nicht differenziert):

  • - Inzi­denz und Schwe­re­grad der UAW

  • - Jeg­li­che Ver­grö­ße­rung des Tumors

Eisen­braun (2011)

Pri­mä­re Zielgrößen:

  • - EORTC-QLQ-C30

  • - EORTC-QLQ-BR23

Sekun­dä­re Zielgrößen:

  • - Ver­träg­lich­keit und Sicher­heit (UAW) aus Sicht der behan­deln­den Per­son und Patientin

  • - Über­ein­stim­mung der Behand­lung mit Herstellerempfehlungen

  • - Com­pli­ance

Loe­we-Mesch (2008), von

Pri­mä­re Zielgrößen:

Hagens (2005)

  • - Lebens­qua­li­tät: EORTC-QLQ-C30 und EORTC-QLQ-BR23

  • - Ver­träg­lich­keit

UAW (nicht differenziert):

Schu­ma­cher (2002), (2003)

Pri­mä­re Ziel­grö­ßen: Ver­än­de­rung des Sym­ptomscores zwi­schen Start und Ende der post­ope­ra­ti­ven Behandlung

Sym­pto­me, die in den Score ein­flie­ßen und mit 0 (kei­ne Sym­pto­me), 1 (mil­de Sym­pto­me) oder 2 (schwe­re Sym­pto­me) bewer­tet werden:

Anzahl und Schwe­re­grad UAW; typi­sche krank­heits- und the­ra­pie­be­zo­ge­ne Anzei­chen: Übel­keit, Erbre­chen, Appe­tit­lo­sig­keit, Magen-/Ober­bauch­be­schwer­den, Kopf­schmer­zen, Gedächt­nis-/Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen, Reiz­bar­keit, Belas­tungs­dys­pnoe, Schlaf­stö­run­gen, Tumor­schmer­zen, Atem­not, Blut­ar­mut, Haut­ir­ri­ta­tio­nen, Infektionen

Die pri­mä­ren und sekun­dä­ren Ziel­grö­ßen für Semi­gla­zov (2004 und 2006) sowie Trö­ger (2009 und 2014) sind bereits in Tabel­le 30 beschrieben.

EORTC = Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer. QLQ = Qua­li­ty of Life Ques­ti­on­n­aire (deutsch:

Fra­ge­bo­gen zur Lebens­qua­li­tät). UAW = Uner­wünsch­te Arzneimittelwirkung.

Tabel­le 45 beinhal­tet sämt­li­che Ziel­grö­ßen der Stu­di­en. Alle ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en berich­ten Ergeb­nis­se zur Ver­träg­lich­keit oder UAW der Mis­tel­the­ra­pie als Ziel­grö­ße der jewei­li­gen Stu­die oder beschrei­ben uner­wünsch­te Wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie zusätz­lich zu den Ziel­grö­ßen in einem sepa­ra­ten Absatz im Ergeb­nis­teil. Meis­tens sind sicher­heits­re­le­van­te Aspek­te als sekun­dä­re Ziel­grö­ße defi­niert oder wer­den nur im Text des Ergeb­nis­teils oder in der Dis­kus­si­on der Publi­ka­ti­on erwähnt.

Alle in die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se die­ses HTA-Berichts ein­ge­schlos­se­nen sicher­heits­re­le­van­ten Ziel­grö­ßen sind in Tabel­le 46 zusam­men­ge­fasst mit einer Erläu­te­rung, wie die ein­zel­nen Ergeb­nis­se gemes­sen wur­den und was von den Autoren jeweils unter UAW der Mis­tel­the­ra­pie ver­stan­den wird.

Tabel­le 46: Ope­ra­tio­na­li­sie­rung der sicher­heits­re­le­van­ten Ziel­grö­ßen zur Mis­tel­the­ra­pie je Studie

Stu­die, Jahr           Operationalisierung

RCT

Semi­gla­zov (2004)

Anzahl der Kran­ken­haus­ta­ge, UAW, sicher­heits­re­le­van­te Labortests

Semi­gla­zov (2006)

UAW (Reak­tio­nen an der Ein­stich­stel­le), sicher­heits­re­le­van­te Labortests

Trö­ger (2009), (2014)

UAW (kodiert über Med­DRA), loka­le Reak­tio­nen (Reak­tio­nen unter 5 cm Durch­mes­ser wur­den nicht als loka­le Reak­ti­on gewer­tet), Körpertemperatur

Nicht-ran­do­mi­sier­te Studien

Bock (2004a), (2004b)

Inzi­denz und Schwe­re­grad der UAW

Eisen­braun (2011)

Ver­träg­lich­keit und Sicher­heit (kodiert über Med­DRA und Anga­ben zum Schwe­re­grad) aus Sicht der behan­deln­den Per­son und der Patientin

Loe­we-Mesch (2008), von Hagens (2005)

Modi­fi­ka­ti­on der Mis­tel­do­sis, UAW

Schu­ma­cher (2002), (2003)

Anzahl und Schwe­re­grad der UAW der Mis­tel­the­ra­pie, deren Dau­er, Behand­lung und Folge

Med­DRA = Medi­cal Dic­tion­a­ry for Regu­la­to­ry Acti­vi­ties, eine Ska­la, um Neben­wir­kun­gen zu mes­sen; Ein­tei­lung der Aus­prä­gun­gen: 1 = sehr schlecht; 2 = mode­rat; 3 = gut; 4 = exzel­lent. RCT = Ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Stu­die. UAW = Uner­wünsch­te Arzneimittelwirkung.

Die Neben­wir­kun­gen wer­den zur leich­te­ren Ver­gleich­bar­keit im vor­lie­gen­den HTA-Bericht in ver­schie­de­ne Schwe­re­gra­de ein­ge­teilt: in leich­te (Grad 1), mitt­le­re (Grad 2), schwe­re (Grad 3) und sehr schwe­re Reak­tio­nen (Grad 4). Die Defi­ni­ti­on der Schwe­re­gra­de erfolgt nach der Com­mon Ter­mi­no­lo­gy Cri­te­ria for Adver­se Events v4.0 (CTCAE) ‑Ska­la283, einer all­ge­mei­nen, krank­heits­über­grei­fen­den Ska­la, die auf sämt­li­che Krank­heits­bil­der ange­wen­det wer­den kann. In Tabel­le 47 bil­den die Defi­ni­tio­nen zu den Gra­den 1 bis 5 die Aus­gangs­ba­sis für das Bewer­tungs­sche­ma. In der rech­ten Spal­te „Defi­ni­ti­on und Ope­ra­tio­na­li­sie­rung“ ist dar­ge­stellt, wel­che Aus­prä­gung der UAW der Mis­tel­the­ra­pie wel­chem Grad ent­spricht. Die Ope­ra­tio­na­li­sie­rung ist ange­lehnt an die Publi­ka­tio­nen von Bock et al. und Trö­ger et al.141, 143, 145, die ihre Ergeb­nis­se bereits nach der CTCAE-Ska­la berich­tet haben, jedoch nicht identisch.

Wenn die UAW nicht bereits nach CTCAE-Gra­den berich­tet sind, wer­den die Neben­wir­kun­gen von einer der Autorin­nen zuge­ord­net (CS):

Tabel­le 47: Defi­ni­ti­on der Ziel­grö­ßen zu UAW der Mis­tel­the­ra­pie nach der CTCAE-Skala

Ziel­grö­ße

Defi­ni­ti­on und Operationalisierung

Leich­te UAW (Grad 1)

Asym­pto­ma­tisch oder mil­de Sym­pto­me; nur kli­ni­sche oder dia­gnos­ti­sche Beob­ach­tung, kei­ne Behand­lung erforderlich

Mode­ra­te UAW (Grad 2)

Mini­ma­le, loka­le oder nicht-inva­si­ve Behand­lung erfor­der­lich; Ein­schrän­kung der alters­ge­mä­ßen instru­men­tel­len Akti­vi­tä­ten des täg­li­chen Lebens

Leich­te und mode­ra­te UAW (Grad 1–2): Lokalreaktionen

Loka­le Reak­tio­nen an der Ein­stich­stel­le, Rötun­gen (< 5 cm Durch­mes­ser), Rötun­gen (> 5 cm Durch­mes­ser), Schwel­lun­gen, Juck­reiz, leich­te Schmer­zen, Ödeme

Leich­te und mode­ra­te UAW (Grad 1–2):

All­ge­mein­re­ak­tio­nen

Sub­jek­tiv: Abge­schla­gen­heit, Kopf­schmer­zen, Grip­pe­ge­fühl, Müdig­keit, Kopf­druck, Exan­them, Übel­keit, nicht spe­zi­fi­zier­tes Unwohlsein

objek­tiv: leich­tes Fie­ber, Temperaturanstieg

Schwe­re UAW (Grad 3)

Schwer­wie­gen­de oder medi­zi­nisch signi­fi­kan­te, aber nicht unmit­tel­bar lebens­be­droh­li­che Neben­wir­kun­gen; Kran­ken­haus­auf­ent­halt oder Ver­län­ge­rung des Kran­ken­haus­auf­ent­halts erfor­der­lich; kör­per­lich behin­dernd; Ein­schrän­kung bei der eige­nen Ver­sor­gung und bei Akti­vi­tä­ten des täg­li­chen Lebens

Sehr schwe­re

UAW (Grad 4)

Lebens­be­droh­li­che Kon­se­quen­zen, sofor­ti­ge medi­zi­ni­sche Inter­ven­ti­on erforderlich

Tod durch UAW (Grad 5)

Tod hängt direkt mit der Neben­wir­kung der Mis­tel­the­ra­pie zusammen

CTCAE = Com­mon Ter­mi­no­lo­gy Cri­te­ria of Adver­se Events. UAW = Uner­wünsch­te Arzneimittelwirkung.

Die Bewer­tung, ob ein kau­sa­ler Zusam­men­hang zwi­schen der Mis­tel­the­ra­pie und der UAW besteht, basiert auf den Anga­ben der jewei­li­gen Stu­di­en­ärz­te in der Ver­öf­fent­li­chung. Wenn in einer Publi­ka­ti­on beschrie­ben ist, dass der Zusam­men­hang zwi­schen einer bestimm­ten UAW und der Mis­tel­the­ra­pie unwahr­schein­lich ist, wird die­se Annah­me übernommen.

Tabel­le 48: Auf­lis­tung der rele­van­ten End­punk­te nach Studien

Bock (2004a; 2004b)

Eisen­braun (2011)

Loe­we-Mesch (2008), von Hagens(2005)

Schu­ma­cher (2002, 2003)

Semi­gla­zov (2004)

Semi­gla­zov (2006)

Trö­ger (2009, 2014)

Uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen der beglei­ten­den Misteltherapie

x

x

x

x

x

x

x

Loka­le Reaktionen

x

x

x

x

x

x

x

Sys­te­mi­sche Reaktionen

x

x

x

-

x

x

x

Not­wen­di­ge the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men auf­grund von Nebenwirkungen

-

-

-

x

x

x

x

Stu­di­en­ab­brü­che auf­grund der Misteltherapie

x

x

x

x

x

x

x

x Daten wer­den berich­tet und sind ver­wert­bar. – Es wer­den kei­ne Daten berichtet.

  • 5.1.2.2.5 Bewertung des Verzerrungspotenzials

Für die RCT beinhal­tet die Bewer­tung des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als in Abschnitt 5.1.2.1.5 bereits die Ziel­grö­ßen zur Sicher­heit – als sub­jek­ti­ve Ziel­grö­ße sys­te­mi­sche Reak­tio­nen und als objek­ti­ve Ziel­grö­ßen loka­le Reak­tio­nen und Labor­pa­ra­me­ter. Da aus den vier zusätz­lich ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en nur UAW der Mis­tel­the­ra­pie extra­hiert wer­den, die nur den jewei­li­gen Inter­ven­ti­ons­arm mit der Mis­tel­the­ra­pie betref­fen kön­nen, wird für die­se zusätz­li­chen Stu­di­en das Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al nicht mit der Risk of Bias-Check­lis­te (Risk of Bias = RoB) bewer­tet, da sich die meis­ten Punk­te der RoB-Check­lis­te auf den Grup­pen­ver­gleich bezie­hen. Loss-to-fol­low-up und selek­ti­ves Berich­ten sind hin­ge­gen auch für ein­ar­mi­ge Stu­di­en rele­vant. Zwei der Stu­di­en waren ret­ro­lek­ti­ve Kohor­ten­stu-dien129, 145, 146, 149. In der Stu­die von Bock et al. wur­den alle Akten inner­halb eines bestimm­ten Zeit­raums ein­ge­schlos­sen, die den Ein­schluss­kri­te­ri­en ent­spra­chen. Davon wur­den ins­ge­samt 10,3 % der Pati­en­tin­nen aus ver­schie­de­nen Grün­den wie feh­len­der Daten und Pro­to­koll­ver­let­zun­gen aus­ge­schlos­sen ohne wei­te­re genaue quan­ti­ta­ti­ve Zuord­nung. Wie genau der Aus­gangs­da­ten­satz in der Stu­die von Schu­ma­cher et al. zustan­de kam, ist unklar, ob es sich dabei bei­spiels­wei­se um alle Daten inner­halb eines bestimm­ten Zeit­raums in den ver­schie­de­nen Stu­di­en­zen­tren han­delt. Inso­fern kann man eine Ver­zer­rung durch Selek­ti­on nicht aus­schlie­ßen. Nach Aus­schluss der Pati­en­tin­nen, die eines der Aus­schluss­kri­te­ri­en erfüll­ten, wur­den die Daten der ver­blei­ben­den Pati­en­tin­nen aus­ge­wer­tet. Die bei­den ande­ren Stu­di­en131, 147, 148 hat­ten ein pro­spek­ti­ves Stu­di­en­de­sign. Es ist unklar, ob die Pati­en­tin­nen in der Stu­die von Eisen­braun et al. kon­se­ku­tiv rekru­tiert wur­den. Es wird nur berich­tet, dass 271 Pati­en­tin­nen, die den Ein­schluss­kri­te­ri­en ent­spra­chen von März 2004 bis Juni 2006 rekru­tiert wur­den. Davon wur­den die Daten von 270 Pati­en­tin­nen ana­ly­siert. Es feh­len Anga­ben, wie vie­le der prin­zi­pi­ell eli­gi­blen Pati­en­tin­nen nicht teil­neh­men woll­ten. Inso­fern las­sen sich mög­li­che Selek­ti­ons­ef­fek­te nicht beur­tei­len. Nur in der Inter­ven­ti­ons­stu­die von Loe­we-Mesch et al.148 wird der Selek­ti­ons­pro­zess der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on in einem Fluss­dia­gramm detail­liert dar­ge­stellt. Nach Durch­sicht der Pati­en­tin­nen­ak­ten anhand der Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en ver­blie­ben 521 Pati­en­tin­nen, wovon 35 % nicht teil­neh­men woll­ten und wei­te­re 35 % aus nicht näher spe­zi­fi­zier­ten ande­ren Grün­den nicht teil­nah­men. Die ver­blie­be­nen 154 Pati­en­tin­nen wur­den nach eige­nem Wunsch der Inter­ven­ti­ons­o­der der Kon­troll­grup­pe zuge­teilt, davon wur­den ins­ge­samt 47 % nach­träg­lich wegen Nicht-Erfül­lung der Ein­schluss­kri­te­ri­en aus­ge­schlos­sen. Von den ver­blei­ben­den Pati­en­tin­nen konn­ten 8,3 % nicht ana­ly­siert wer­den. In die­ser Stu­die ist eben­falls mit Ver­zer­rung durch (Selbst-) selek­ti­on der Pati­en­tin­nen zu rechnen.

Da kein ver­öf­fent­lich­tes Stu­di­en­pro­to­koll zu den retro­spek­ti­ven Stu­di­en ver­füg­bar ist, kön­nen die Anga­ben in den Publi­ka­tio­nen nicht abge­gli­chen wer­den und das Risi­ko für eine Ver­zer­rung durch selek­ti­ves Berich­ten ist unklar.

  • 5.1.2.2.6 Patientinnenfluss

Die Grup­pen­grö­ßen der Stu­di­en­ar­me und die Anzahl der aus­ge­wer­te­ten und aus­ge­schlos­se­nen Teil­neh­me­rin­nen – mit Aus­schluss­grün­den – wur­de für die RCT bereits in Abschnitt 5.1.2.1.6 berich­tet. Der Pati­en­tin­nen­fluss für die zusätz­li­chen nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en folgt in Tabel­le 49. In die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se zu UAW der Mis­tel­the­ra­pie wer­den aus­schließ­lich die aus­ge­wer­te­ten Pati­en­tin­nen der Mis­tel­grup­pen der Stu­di­en eingeschlossen.

Stu­die, Jahr

Anzahl Grup­pen; Bezeich­nung der Gruppen

Anzahl ein­ge­schlos­sen und auf Eig­nung überprüft

Anzahl aus­ge­wer­tet

Anzahl

aus­ge­schlos­sen

Bock (2004a), (2004b)

2;

Isca­dor®;

KG

1.607;

(Auf­tei­lung nach Grup­pe n. b.)

1.442

Isca­dor®: 710

KG: 732

165 (bei der Durch­sicht der Akten)

(Grup­pe n. b.)

Eisen­braun

(2011)

1;

Abno­ba­VIS­CUM®

271

270

1 (ab

Anfangs­er­he­bung)

Loe­we-Mesch (2008), von Hagens (2005)

2;

Isca­dor® M 5 mg spezial;

KG

82;

Isca­dor®: 39

KG: 43

66

Isca­dor®: 33

KG: 33

16;

Isca­dor®: 6

KG: 10

Schu­ma­cher

(2002), (2003)

2:

Eurix­or® und KG

689

Eurix­or®: 219

KG: 470

689

Eurix­or®: 219

KG: 470

0

KG = Kon­troll­grup­pe. n. b. = Nicht beschrieben.

Die Stu­die von Bock et al. (2004a und 2004b)145, 146 hat zwei Stu­di­en­ar­me mit unge­fähr gleich vie­len Teil­neh­mern: 710 in der Isca­dor®- und 732 in der Kon­troll­grup­pe. Zur Bewer­tung der Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie wer­den nur die Ergeb­nis­se für die Pati­en­tin­nen aus der Isca­dor®-Grup­pe ver­wen­det. Bei der Durch­sicht der Akten wur­den 165 poten­zi­ell geeig­ne­te Pati­en­tin­nen aus­ge­schlos­sen, weil die Doku­men­ta­ti­on nicht voll­stän­dig genug war, um die Akte in die Ana­ly­se ein­zu­be­zie­hen. Die Ein­tei­lung in eine Inter­ven­ti­ons- und eine Kon­troll­grup­pe hat erst nach der Durch­sicht der Akten statt­ge­fun­den. Daher ist auch nicht berich­tet, wie vie­le Akten mit bezie­hungs­wei­se ohne Mis­tel­the­ra­pie aus­ge­schlos­sen wur­den. Bezüg­lich vor­ab defi­nier­ter Infor­ma­tio­nen zur Stu­di­en­pla­nung sowie den Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en ver­wei­sen die Autoren auf ein Stu­di­en­pro­to­koll, in dem nach den Stan­dards einer guten kli­ni­schen Pra­xis sämt­li­che Details zur Stu­die doku­men­tiert wur­den. Die Autorin­nen die­ses HTA-Berichts haben jedoch kei­nen Zugang zu dem Pro­to­koll, um die Aus­sa­gen zu überprüfen.

Die Stu­die von Eisen­braun et al. (2011)147 ist ein­ar­mig und beschreibt aus­schließ­lich Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, die eine Mis­tel­the­ra­pie mit abno­ba­VIS­CUM® zusätz­lich zur Stan­dard­the­ra­pie erhal­ten. Eine Pati­en­tin wur­de aus­ge­schlos­sen, weil sie aus­schließ­lich für die Anfangs­un­ter­su­chung im Stu­di­en­zen­trum erschie­nen war und danach nicht mehr. Alle ande­ren 270 Teil­neh­me­rin­nen wer­den in die Bewer­tung der Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie eingeschlossen.

Die Stu­die mit den zwei Publi­ka­tio­nen von Loe­we-Mesch et al. (2008)148 und von Hagens et al. (2005)131 ist die ein­zi­ge Inter­ven­ti­ons­stu­die in Tabel­le 49. Die Pati­en­tin­nen wur­den zu Beginn der Stu­die einer Grup­pe nach deren eige­nem Wunsch zuge­teilt. Von den anfangs 39 in die Inter­ven­ti­ons- und den 43 in die Kon­troll­grup­pe auf­ge­nom­me­nen Pati­en­tin­nen schie­den sechs aus der Isca­dor®- sowie zehn aus der Kon­troll­grup­pe aus. Am Ende wur­den je 33 Pati­en­tin­nen pro Grup­pe aus­ge­wer­tet. Als Anga­be für das Aus­schei­den von fünf Teil­neh­me­rin­nen aus der Mis­tel­grup­pe wur­de Loss-to-fol­low-up ohne Details ange­ge­ben. Die sechs­te aus­ge­schie­de­ne Pati­en­tin ent­wi­ckel­te eine All­er­gie, die mög­li­cher­wei­se auf die Mis­tel­the­ra­pie zurück­zu­füh­ren ist. In der Kon­troll­grup­pe war bei vier Pati­en­tin­nen kein Fol­low-up mög­lich, zwei haben wäh­rend der Stu­die mit einer Mis­tel­the­ra­pie begon­nen und bei wei­te­ren vier Pati­en­tin­nen wur­de die Che­mo­the­ra­pie ent­we­der geän­dert oder abgebrochen.

Bei Schu­ma­cher et al. (2002 und 2003)129, 149 ent­spre­chen die ein­ge­schlos­se­nen Pati­en­tin­nen den aus­ge­wer­te­ten Pati­en­tin­nen. Die 219 Pati­en­tin­nen aus der Eurix­or®-Grup­pe wer­den in die Ana­ly­se zu sicher­heits­re­le­van­ten Ziel­grö­ßen eingeschlossen.

  • 5.1.2.2.7 Patientinnencharakteristika

Für die Stu­di­en zur Sicher­heit wird der Tumor­sta­tus in Tabel­le 50 dar­ge­stellt. Unter­schie­de zwi­schen Mis­tel- und Kon­troll­grup­pe sind für die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se der UAW der Mis­tel­the­ra­pie nicht rele­vant, weil hier nur die Ergeb­nis­se der Mis­tel­grup­pe aus­ge­wer­tet wer­den. Anga­ben zur Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie aus die­sen Stu­di­en gehen nicht in die Infor­ma­ti­ons­syn­the­se ein.

Tabel­le 50: Cha­rak­te­ris­ti­ka der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on der nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en zur Sicherheit

Stu­die, Jahr

Alter in Jah­ren Mit­tel­wert (SD)

Befal­le­ne

Lymph­kno­ten

Anzahl (%)

Tumor­klas­si­fi­ka­ti­on

Anzahl (%)

Tumor­grad

Anzahl (%)

UICC

Anzahl (%)

Bock (2004a), (2004b)

Isca­dor®: 53

(n. b.)

Isca­dor®:

N+: 329 (46,3)

Isca­dor®:

T2–4: 436 (61,4)

Isca­dor®:

G3‑4: 256 (36,1)

Isca­dor®:

II-III: 518 (73,0)

Eisen­braun

(2011)

Abno­va­VIS­CUM®:

55,3 (10,1)

n. b.

T2–4: 184 (68,1)

n. b.

  • I: 50 (18,5)

  • II: 115 (42,6)

  • III: 28 (0,4)

  • IV: 12 (4,4)

Loe­we-Mesch (2008), von Hagens (2005)

Isca­dor®:

47,5 (10,3)

Isca­dor®

N0: 18 (54,5)

N1: 15 (45,5)

Isca­dor®

T1: 18 (54,5)

T2: 15 (45,5)

n. b.

n. b.

Schu­ma­cher

(2002), (2003)

Eurix­or®

Medi­an: 60 (33–92)

Eurix­or®

N+: 96 (43,8)

n. b.

Eurix­or®

G > 2: 46 (21,2)

Eurix­or®

  • I: 54 (24,7)

  • II: 119 (54,2)

  • III: 17 (7,8)

  • IV: 42 (19,1)

Die Anga­ben zu Semi­gla­zov (2004), Semi­gla­zov (2006) und Trö­ger (2009 und 2014) sind in Tabel­le 35 zu finden.

  • *Erklä­run­gen zur Ein­tei­lung der Sta­di­en nach UICC und TNM sind in Tabel­le 1 dargestellt.

  • n. b =. Nicht berich­tet. SD = Stan­dard­ab­wei­chung. TNM = T: Tumor, N: Nodus, M: Meta­sta­sen. UICC = Uni­on Inter­na­tio­na­le Cont­re le Can­cer (Sta­di­en I bis IV; für die Defi­ni­ti­on der ein­zel­nen Sta­di­en sie­he Tabel­le 1).

Tumor­sta­di­en:

T1: Tumor bis 2 cm (bei Trö­ger sind Tis, T1mic und T1 zusammengefasst).

T2: Tumor > 2 cm bis 5 cm.

T3: Tumor > 5 cm.

T4: Tumor jede Grö­ße mit Aus­deh­nung auf die Brust­wand der Haut; befal­le­ne Lymph­kno­ten (Kurz­fas­sung): N0: Kei­ne Lymph­kno­ten­me­ta­sta­sen; N+: min­des­tens eine Lymph­kno­ten­me­ta­sta­se, alle Lokalisationen.

Tumor­gra­de: G1: gut dif­fe­ren­ziert; G2: mäßig dif­fe­ren­ziert; G3: schlecht dif­fe­ren­ziert; G4: undif­fe­ren­zier­tes bös­ar­ti­ges Gewe­be; G9: Dif­fe­ren­zie­rungs­grad nicht beurteilbar.

Wei­te­re Aus­füh­run­gen zur UICC- und TNM-Klas­si­fi­ka­ti­on mit detail­lier­te­ren Beschrei­bun­gen der Abkür­zun­gen und Sta­di­en sind im Hin­ter­grund­teil in Abschnitt 1.2.3 erklärt.

In der Stu­die von Bock et al. (2004)145, 146 sind die Teil­neh­me­rin­nen aus der Inter­ven­ti­ons­grup­pe durch­schnitt­lich 53 Jah­re. Eine SD ist für das Alter nicht ange­ge­ben. Die tumor­spe­zi­fi­schen Cha­rak­te­ris­ti­ka sind in die­ser Stu­die nur für Grup­pen mit höhe­rem Risi­ko berich­tet, das heißt für die Pati­en­tin­nen mit min­des­tens einem mit Meta­sta­sen befal­le­nen Lymph­kno­ten (46,3 %), der Anteil der Pati­en­tin­nen mit einer Tumor­grö­ße ab 2 cm (61,4 %) und wel­cher Anteil der Pati­en­tin­nen bereits in die Grup­pen G3 und G4 fällt (36,1 %). 44,9 % der Pati­en­tin­nen haben einen schlecht dif­fe­ren­zier­ten Tumor oder das bös­ar­ti­ge Gewe­be kann nicht mehr dif­fe­ren­ziert wer­den. Die Tumor­klas­si­fi­ka­ti­on ist für die Pati­en­tin­nen von Bock et al. die höchs­te im Ver­gleich zu den ande­ren Studien.

Die Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs in der Stu­die von Eisen­braun et al. (2011)147 sind im Schnitt 55,3 Jah­re alt. Der durch­schnitt­li­che KPI liegt bei 84 Punk­ten. 68,1 % der Pati­en­tin­nen haben ein Tumor­sta­di­um von T2 bis T4, das heißt, der Tumor ist bereits inva­siv, aber dehnt sich nicht auf die Brust­wand aus. In Sta­di­um I nach UICC befin­den sich 18,5 % der Pati­en­tin­nen, in Sta­di­um II 42,6 %, in Sta­di­um III 10,4 % und in Sta­di­um IV 4,4 %. Die UICC-Sta­di­en sind in Tabel­le 1 beschrieben.

In der Stu­die von Loe­we-Mesch et al. (2008)148 und von Hagens et al. (2005)131 sind mit durch­schnitt­lich 47,5 Jah­ren die jüngs­ten Pati­en­tin­nen im Ver­gleich zu den ande­ren nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en. Das Alter ist ver­gleich­bar mit den Pati­en­tin­nen der RCT. In die­ser Stu­die sind die Pati­en­tin­nen ten­den­zi­ell in einem bes­se­ren Gesund­heits­zu­stand als bei Bock et al. (2004)145, 146 und Eisen­braun et al. (2011)147. Aus der Isca­dor®-Grup­pe haben 45,5 % der Pati­en­tin­nen einen befal­le­nen Lymph­kno­ten und die Aus­deh­nung des Tumors ist bei kei­ner der Pati­en­tin­nen über 5 cm.

Die Teil­neh­me­rin­nen der Stu­die von Schu­ma­cher et al. (2002 und 2003)129, 149 sind in der Mis­tel­grup­pe im Medi­an 60 Jah­re, zwi­schen 33 und 92 Jah­ren. Der Mit­tel­wert ist für das Alter nicht berich­tet. 43,8 % der Pati­en­tin­nen haben min­des­tens einen befal­le­nen Lymph­kno­ten. 46 (21,2 %) der Pati­en­tin­nen haben bereits einen schlecht dif­fe­ren­zier­ten Tumor oder ein undif­fe­ren­zier­tes bös­ar­ti­ges Gewe­be. Die Ver­tei­lung der Pati­en­tin­nen nach UICC-Sta­di­en zeigt, dass knapp ein Vier­tel der Pati­en­tin­nen noch im Sta­di­um I und über die Hälf­te (54,2 %) im Sta­di­um II sind. Sta­di­um II heißt, dass die Pati­en­tin­nen ent­we­der bereits min­des­tens einen befal­le­nen Lymph­kno­ten haben oder der Tumor ist bereits über zwei Zen­ti­me­ter. 19 % der Pati­en­tin­nen befin­den sich in Sta­di­um IV, in dem bereits Fern­me­ta­sta­sen bestehen.

Die Stu­di­en­po­pu­la­tio­nen von Semi­gla­zov et al. (2004 und 2006)139, 140 und Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 sind in Abschnitt 5.1.2.1.2 beschrieben.

5.1.2.2.8 Ergebnisse zu Effekten

Die Ergeb­nis­se zu den UAW der Inter­ven­ti­ons­grup­pen wer­den nach dem Schwe­re­grad der UAW unter­teilt. Da sich die Beschrei­bung der UAW zwi­schen den Stu­di­en unter­schei­det, wur­den die Ergeb­nis­se zur Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie zuguns­ten der Ver­gleich­bar­keit der Stu­di­en unter Ver­wen­dung der Com­mon Ter­mi­no­lo­gy Cri­te­ria of Adver­se Events (CTCAE-Ska­la)283 ver­ein­heit­licht. Zwei Stu­di­en141, 143, 145, 146 ver­wen­den bereits in der Publi­ka­ti­on die Ein­tei­lung nach der CTCAE-Ska­la. Die ande­ren Autoren129, 131, 139, 140, 147–149 beschrei­ben die Aus­prä­gung der UAW als „mild“, „schwer­wie­gend’ oder „sehr schwer’, und wer­den von den Autorin­nen die­ses HTA-Berichts in die Schwe­re­gra­de nach CTCAE ein­ge­teilt. Da die leich­ten und mitt­le­ren UAW (ent­spre­chen Grad 1 und Grad 2) nur auf Grund­la­ge der deskrip­ti­ven Anga­ben in den Publi­ka­tio­nen schwer von­ein­an­der abgrenz­bar sind, wer­den die­se in Tabel­le 51 zu einer Kate­go­rie zusam­men­ge­fasst. Dafür wer­den UAW mit Grad 1 oder Grad 2 nach Lokal­re­ak­tio­nen und sys­te­mi­schen Reak­tio­nen unter­schie­den. Die leich­ten und mode­ra­ten UAW sind meis­tens spe­zi­fisch für die Mis­tel­the­ra­pie, des­halb kön­nen die­se Ziel­grö­ßen spe­zi­fi­scher ope­ra­tio­na­li­siert wer­den als die UAW von Grad 3 bis 5. Die Ein­stu­fung der UAW als leicht, mode­rat, schwer oder sehr schwer basiert, eben­so wie die Beur­tei­lung des Zusam­men­hangs einer UAW mit dem ver­ab­reich­ten Mis­tel­prä­pa­rat, auf der Ein­schät­zung der Autoren der Publikationen.

Für jede der Stu­di­en sind im Anhang (in Tabel­le 131) die sicher­heits­re­le­van­ten Ergeb­nis­se mit Bezug zur Mis­tel­the­ra­pie aus­führ­lich beschrie­ben. Sämt­li­che Aus­prä­gun­gen der UAW der Mis­tel­the­ra­pie mit Unter­schei­dung nach sys­te­mi­schen und loka­len Reak­tio­nen sind in Tabel­le 51 zusammengefasst.

Die Neben­wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie wur­den grund­sätz­lich bei jedem Besuch der Pati­en­tin erfasst131, 139–141, 143, 148, 281. Bei den retro­spek­ti­ven Stu­di­en ist nicht berich­tet, wie genau die Doku­men­ta­ti­on in den Akten ist129, 145, 146, 149. Wenn eine UAW bei einer Per­son mehr­fach auf­tritt, wird die­se in fast allen Stu­di­en129, 131, 139, 140, 145–149 mit Aus­nah­me der Stu­die von Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 nur als eine UAW gezählt. Bei letz­te­rer wer­den alle UAW-Ereig­nis­se gezählt und auf die Anzahl der Mis­tel­in­jek­tio­nen und nicht auf die Anzahl der Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie bezo­gen. In die­ser Stu­die wer­den UAW auch anders als in den ande­ren Stu­di­en über Inter­views mit Pati­en­tin­nen und Ergeb­nis­se der Labor­ana­ly­sen bei jedem Besuch erhoben.

Auf­grund des unter­schied­lich berich­te­ten Detail­grads der UAW und deren Behand­lung in den ein­zel­nen Publi­ka­tio­nen, kön­nen nicht alle UAW nach Schwe­re­grad ange­ge­ben wer­den. Bei Eisen­braun147 und Schu­ma­cher129, 149 ist nicht klar, auf wie vie­le Pati­en­tin­nen sich die UAW bezie­hen. Des­halb wer­den sys­te­mi­sche Reak­tio­nen – wie Kopf­schmer­zen, Abge­schla­gen­heit oder Schwin­del – ein­zeln genannt.

Die Ergeb­nis­se in den Tabel­len (Tabel­le 51 und Tabel­le 52) bezie­hen sich aus­schließ­lich auf die Inter­ven­ti­ons­ar­me, nicht auf die Kontrollen.

Tabel­le 51: Zusam­men­fas­sung der Ergeb­nis­se zu UAW der Misteltherapie

Anzahl Pati­en­ten Mistelgruppe

Leich­te oder mode­ra­te UAW (Grad 1 und 2)

Anzahl (%)

Schwe­re UAW (Grad 3) Anzahl (%)

Sehr schwe­re

UAW

(Grad 4 und 5)

Anzahl (%)

Lokal­re­ak­tio­nen*

Anzahl (%)

Sys­te­mi­sche Reaktionen

Anzahl (%)

RCT

Semi­gla­zov (2004)

202, davon:

ND: 67

MD: 67

HD: 68

ND: 6 (9)

MD: 12 (17,9)

HD: 21 (32,4)

4 (2,3), davon:

ND: 3 (4,5);

HD: 1(1,5)**

0 (0)

1 (0,5)** nekrotisierende

Koli­tis (wahr­schein­lich nicht von der MT)

Semi­gla­zov (2006)

176

31 (37,8)

Rötung 1 (1,2);

All­er­gi­sche Reakt.: 1 (1,2)

1 (1,2) akute

Oti­tis

(wahr­schein­lich nicht von der MT)

0 (0)

Trö­ger (2009), (2014)

59

IMS: 6 (0,49) der 1618

Injek­tio­nen

HXA: 14 (0,9) der 1.527

Injek­tio­nen

IMS: 0 (0);

HXA: 1 (3,4)

(Rhi­no­kon­junk­ti­vi­tis), wei­te­re, aber nicht

HXA: 27 (1,8) der 1.527 Injek­tio­nen (Lokal­re­ak­tio­nen)

0 (0)

auf­grund MT: 2 (6,9)

Nicht-ran­do­mi­sier­te Studien

Bock (2004a), (2004b)

710

123 (17,3);

davon 87 (12,3) Grad 1

6 (0,8)                  0 (0)

0 (0)

Eisen­braun (2011)

271

235 (86,7), davon 182 (77,5) < 5 cm

89 (32,8)              0 (0)

Abge­schla­gen­heit;

65 (24,1)

Kopf­schmer­zen;

51 (18,9) Unwohlsein;

1 (0,4) Schwindel;

1 (0,4) Dermatitis

1 (0,4) nekrotisierende

Koli­tis (wahr­schein­lich nicht von der MT)

Loe­we-Mesch (2008), von Hagens (2005)

33

21 (64) vor Chemotherapie;

31 (94) mit Chemotherapie

n. b. in Zah­len         0 (0)

0 (0)

Schu­ma­cher (2002), (2003)

219

10 (4,6)

12 (5,5)                0 (0)

Haut­re­ak­tio­nen

(Rötung, Ery­them oder Quaddel);

6 (2,7) sons­ti­ge, davon

2 (0,9) Juckreiz;

2 (0,9) All­er­gi­sche Reaktion;

1 (0,5) Schmerzen;

1 (0,5 )Fie­ber

0 (0)

*Lokal­re­ak­tio­nen sind bei Trö­ger et al. (2009 und 2014) beschränkt auf Reak­tio­nen an der Ein­stich­stel­le der Mis­tel­in­jek­ti­on. Sons­ti­ge Haut­re­ak­tio­nen sind sys­te­mi­sche Reak­tio­nen und wer­den wie die ande­ren sys­te­mi­schen Reak­tio­nen als Anzahl der Pati­en­tin­nen im Stu­di­en­arm ange­ge­ben. Die Anzahl der loka­len Reak­tio­nen wird bei Trö­ger antei­lig an allen Injek­tio­nen, bei allen ande­ren Stu­di­en als Anteil von Pati­en­tin­nen mit UAW berichtet.

**Hier­bei han­delt es sich um die­sel­be Pati­en­tin sie­he Text zur Stu­die. Der Schwe­re­grad der UAW war in der Publi­ka­ti­on nicht expli­zit ange­ge­ben. Auf­grund der Dar­stel­lung, „after­the with­dra­wal oft­he stu­dy medi­ca­ti­on, the ery­th­re­ma dis­ap­peared” haben wir den Vor­fall UAW Grad 1 ‑2 zugeordnet.

HD = Hohe Dosis (70 ng(ML)/ml). HXA = Helix­or® A. IMS = Isca­dor®. MT = Mis­tel­the­ra­pie. ND = Nied­ri­ge Dosis (10 ng(ML)/ml). MD = Mitt­le­re Dosis (30 ng(ML)/ml). n. b. = nicht beschrie­ben. RCT = Ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Stu­die. UAW = Uner­wünsch­te Arzneimittelwirkung.

Sechs Stu­di­en129, 131, 139, 140, 145–149 berich­ten die Lokal­re­ak­tio­nen bezo­gen auf die Anzahl der Pati­en­tin­nen, eine Stu­die141, 143 berich­tet die Lokal­re­ak­tio­nen als Anteil der Injektionen.

Zusam­men­fas­send wei­sen sechs Stu­di­en129, 131, 139, 140, 145–149 mit acht Inter­ven­ti­ons­grup­pen einen Medi­an von 25,2 % Pati­en­ten (Spann­wei­te: 4,6 bis 94 %) mit Lokal­re­ak­tio­nen gerin­gen oder mitt­le­ren Gra­des auf, wobei Trö­ger et al. (2009 und 2014) auf­grund der unter­schied­li­chen Mes­sung in die Zusam­men­fas­sung nicht ein­be­zo­gen wur­de, son­dern sepa­rat berich­tet wird. Zu sie­ben Stu­di­en129, 131, 139–141, 143, 145–149, inklu­si­ve Trö­ger et al. (2009 und 2014), wur­den Zah­len zu leich­ten und mitt­le­ren sys­te­mi­schen Reak­tio­nen in den Stu­di­en­po­pu­la­tio­nen berich­tet, die im Medi­an bei 1,95 % (Spann­wei­te: 0 bis 8,2 %) lie­gen. Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143, die den Anteil der Lokal­re­ak­tio­nen als Anteil an allen Injek­tio­nen gemes­sen haben, berich­te­ten für leich­te und mitt­le­re Lokal­re­ak­tio­nen 0,49 % bei Isca­dor® und 0,9 % leich­te und mode­ra­te bezie­hungs­wei­se 1,8 % schwe­re Lokal­re­ak­tio­nen für Helix­or® A. Der Anteil der leich­ten und mode­ra­ten sys­te­mi­schen Reak­tio­nen, lag bei 0 bezie­hungs­wei­se 3,4 %. Eine schwerg­ra­di­ge Reak­ti­on wur­de in einer Stu­die140 bei einer Pati­en­tin doku­men­tiert (Oti­tis). Die Oti­tis wur­de als wahr­schein­lich nicht auf die Mis­tel­the­ra­pie zurück­zu­füh­ren, klas­si­fi­ziert. Die 27 schwer­wie­gen­den Lokal­re­ak­tio­nen von Trö­ger et al. in der Helix­or® A‑Gruppe sind wie­der getrennt berich­tet, da es sich bei den 1,8 % um einen Anteil an allen Injek­tio­nen han­delt. Nur in zwei Stu­di­en139, 147 tra­ten sehr schwerg­ra­di­ge UAW auf, die jedoch wahr­schein­lich nicht der Mis­tel­the­ra­pie zuge­rech­net wer­den kön­nen. In fünf Stu­di­en wur­den quan­ti­ta­ti­ve Anga­ben zur Behand­lung der UAW gemacht. Eine Spon­tan­hei­lung erfolg­te im Medi­an bei 76,3 % (Spann­wei­te von 12 bis 100 %). Der Anteil der Stu­di­en­ab­bre­cher auf­grund der UAW der Mis­tel­the­ra­pie lag in sie­ben Stu­di­en im Medi­an bei 1,3 % mit einer Spann­wei­te von 0 bis 6,3 %.

Im Anschluss wer­den die Ergeb­nis­se zu UAW der Mis­tel­the­ra­pie im Ein­zel­nen berichtet.

Semi­gla­zov et al. (2004)139 und Semi­gla­zov et al. (2006)140 sind die ein­zi­gen pla­ce­bo­kon­trol­lier­ten Stu­di­en und berich­ten einen Ver­gleich zwi­schen loka­len Reak­tio­nen bei Mis­tel­ex­trak­ten im Ver­gleich zum Pla­ce­bo, jedoch wird die Pla­ce­bo­grup­pe für die wei­te­ren Aus­füh­run­gen zur Bewer­tung der Sicher­heit nicht beach­tet. Mehr­fa­che loka­le Reak­tio­nen wur­den nur ein­mal pro Pati­en­tin gezählt. Die Autoren der Publi­ka­tio­nen kom­men zu dem Schluss, dass nur die loka­len Reak­tio­nen auf die Mis­tel­the­ra­pie zurück­zu­füh­ren sind und sämt­li­che ande­ren UAW mit der Che­mo­the­ra­pie in Zusam­men­hang ste­hen oder eine unkla­re Ursa­che haben.

In der Stu­die von Semi­gla­zov et al. (2004)139 hat­ten 39 (20 %) der Pati­en­tin­nen aus den Grup­pen mit Mis­tel­the­ra­pie (die Auf­tei­lung nach Stu­di­en­ar­men ist Tabel­le 51 zu ent­neh­men) min­des­tens eine loka­le und vier (2,3 %) eine sys­te­mi­sche Reak­ti­on. Eine Pati­en­tin hat­te sowohl eine uner­wünsch­te sys­te­mi­sche Neben­wir­kung auf­grund der Mis­tel­the­ra­pie als auch eine schwe­re Begleit­erkran­kung, an der sie spä­ter ver­stor­ben ist. Die Pati­en­tin aus der Hoch­do­sis­grup­pe hat­te ein Ery­them ent­wi­ckelt, das mit der Mis­tel­the­ra­pie in Zusam­men­hang ste­hen könn­te. Die Mis­tel­in­jek­tio­nen wur­den dar­auf­hin been­det und das Ery­them ver­schwand. Eini­ge Tage spä­ter erkrank­te die Pati­en­tin an einer eit­ri­gen nekro­ti­sie­ren­den Ente­ro­ko­li­tis (ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung) mit einer febri­len Neu­tro­pe­nie, die als Neben­wir­kung der Che­mo­the­ra­pie bekannt ist, und erlitt ein toxi­sches Schock­syn­drom auf­grund der Infek­ti­on, was zum Tod der Pati­en­tin führ­te. Sowohl die leich­te bis mode­ra­te UAW (Grad 1 bis 2) in der Hoch­do­sis­grup­pe, als auch die sehr schwe­re UAW (Grad 4 und 5) (bei­de in Tabel­le 51) sind auf die­se Pati­en­tin zurück­zu­füh­ren. Letz­te­re wird jedoch nicht auf die Mis­tel­the­ra­pie zurückgeführt.

In der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on von Semi­gla­zov et al. (2006)140 wur­den ins­ge­samt 288 UAW berich­tet (die­ser Wert wur­de nicht getrennt für die Lek­ti­nol®-Grup­pe berich­tet). Bei 253 Neben­wir­kun­gen wur­de der Zusam­men­hang zu Mis­tel­ex­trak­ten als unwahr­schein­lich berich­tet. 31 Pati­en­tin­nen (17,6 %) der Lek­ti­nol®- bezie­hungs­wei­se drei Pati­en­tin­nen (1,7 %) in der Pla­ce­bo­grup­pe hat­ten eine loka­le Reak­ti­on an der Ein­stich­stel­le. Eine Pati­en­tin aus der Lek­ti­nol®-Grup­pe wur­de sta­tio­när auf­ge­nom­men wegen einer aku­ten Oti­tis, die als wahr­schein­lich auf die Che­mo­the­ra­pie zurück­zu­füh­ren, klas­si­fi­ziert war.

Die Stu­die von Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 ist hier sepa­rat berich­tet, da die Anzahl der loka­len Reak­tio­nen, anders als bei den ande­ren Stu­di­en, antei­lig an allen Injek­tio­nen gemes­sen wird. Die ande­ren ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en geben den pro­zen­tua­len Anteil der von UAW betrof­fe­nen Pati­en­tin­nen an, unab­hän­gig von der Anzahl der Injek­tio­nen. Loka­le Reak­tio­nen wer­den zudem erst ab 5 cm Durch­mes­ser als UAW gewer­tet. Als Begrün­dung wird genannt, dass loka­le Reak­tio­nen bis 5 cm bei Mis­tel­in­jek­tio­nen zu erwar­ten seien.

Für die Isca­dor®-Grup­pe wird von sechs loka­len Reak­tio­nen bei 1.618 Injek­tio­nen (0,49 %) berich­tet. Sonst gab es kei­ne Neben­wir­kun­gen. In der Helix­or® A‑Gruppe berich­te­ten 20 der 34 Pati­en­tin­nen ins­ge­samt 45 UAW. 42 davon waren Reak­tio­nen an der Injek­ti­ons­stel­le. Das ent­spricht 2,7 % aller Helix­or® A‑Injektionen. Von den 42 Lokal­re­ak­tio­nen war eine mild, 13 hat­ten ein mode­ra­tes und 27 schwe­res Aus­maß. Die übri­gen drei UAW in der Helix­or®-Grup­pe waren sys­te­misch. Eine davon war eine Rhi­no­kon­junk­ti­vi­tis auf einem Auge, wor­auf­hin die Pati­en­tin die Ein­wil­li­gung zur Stu­di­en­teil­nah­me zurück­ge­zo­gen hat­te. Von den ande­ren bei­den UAW wur­de in der Publi­ka­ti­on nur berich­tet, dass kein Zusam­men­hang zur Mis­tel­the­ra­pie bestünde.

Die nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en berich­ten Fol­gen­des zu den UAW der Misteltherapie:

In der Stu­die von Bock et al. (2004)145, 146 füh­ren die Stu­di­en­ärz­te sowohl sys­te­mi­sche Reak­tio­nen bei sechs Pati­en­tin­nen (0,8 %), wie Schwä­che, Hyper­ak­ti­vi­tät, Unwohl­sein, Magen-Darm-Beschwer­den und die Ver­grö­ße­rung eines topi­schen Ekzems, als auch loka­le Reak­tio­nen bei 123 Pati­en­tin­nen (17,3 %) auf die Mis­tel­the­ra­pie zurück. Zu den loka­len Reak­tio­nen zäh­len Ver­här­tun­gen, Ery­the­me, Ent­zün­dun­gen oder Öde­me. Alle Reak­tio­nen wur­den mit Schwe­re­grad eins bis zwei bewer­tet: Grad eins trat bei 12,3 % aller Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie und Grad 2 bei 5 % aller Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie auf.

Bei Eisen­braun et al. (2011)147 hat­ten 235 Pati­en­tin­nen (86,7 %) loka­le Reak­tio­nen. Von den behan­deln­den Ärz­ten wur­den fol­gen­de sys­te­mi­sche Reak­tio­nen berich­tet: 89 Fäl­le mit Abge­schla­gen­heit (33 %), bei 65 Kopf­schmer­zen (24,1 %), bei 51 Unwohl­sein (18,9 %) und bei je einer Pati­en­tin trat Schwin­del und Der­ma­ti­tis auf. Alle sys­te­mi­schen Reak­tio­nen waren mild (Grad 1)147. Ob bei den sys­te­mi­schen Neben­wir­kun­gen, die vom behan­deln­den Fach­per­so­nal erho­ben wur­den, Mehr­fach­nen­nun­gen mög­lich waren, ist nicht berichtet.

Loe­we-Mesch et al. (2008) bemer­ken, dass die Anzahl der loka­len Reak­tio­nen – vor allem in der Auf­do­sie­rungs­pha­se – höher ist als erwar­tet. Bereits vor Beginn der Che­mo­the­ra­pie lit­ten 64 % der Pati­en­tin­nen an loka­len Reak­tio­nen. Ab dem Beginn der Che­mo­the­ra­pie waren 94 % der Pati­en­tin­nen betroffen.

In der Stu­die von Schu­ma­cher et al. (2002 und 2003)129, 149 kam es bei 28 von 219 Pati­en­tin­nen (12,8 %) zu Neben­wir­kun­gen, die mit der Mis­tel­the­ra­pie in Zusam­men­hang ste­hen. Zehn der Reak­tio­nen waren Lokal­re­ak­tio­nen mit leich­ter oder mode­ra­ter Aus­prä­gung (Grad 1 bis 2). Zwölf Pati­en­tin­nen lit­ten an einer Rötung, einem Ery­them oder einer Quad­del, die als Haut­re­ak­tio­nen zusam­men­ge­fasst wur­den. Sechs Pati­en­tin­nen hat­ten sys­te­mi­sche Reak­tio­nen mit leich­ter oder mode­ra­ter Aus­prä­gung (Grad 1 bis 2): zwei all­er­gi­sche Reak­tio­nen, zwei Juck­reiz, eine Schmer­zen und eine Fieber.

Tabel­le 52 zeigt die Behand­lung der UAW und mög­li­che Stu­di­en­ab­brü­che auf­grund der Mis­tel­the­ra­pie. Stu­di­en­ab­brü­che auf­grund schwe­rer UAW der Che­mo­the­ra­pie, für die in Tabel­le 51 beschrie­ben ist, dass der Zusam­men­hang zur Mis­tel­the­ra­pie unwahr­schein­lich ist, sind in Tabel­le 52 nicht erfasst.

Tabel­le 52: Ergeb­nis­ta­bel­le Behand­lung der uner­wünsch­ten Arz­nei­mit­tel­wir­kun­gen (UAW) der Mis­tel­the­ra­pie (MT)

Behand­lung der UAW

Anzahl (%)

Dosis­an­pas­sung

Anzahl (%)

Stu­di­en­ab­bruch wegen UAW der MT

Anzahl(%)

RCT

Semi­gla­zov (2004)

Für alle loka­len Reak­tio­nen Spon­tan­hei­lung ohne Behand­lung 39 (100)

0 (0)

2(3,1)

(laut Autoren kein

Zusam­men­hang zur MT)

Semi­gla­zov (2006)

Für alle loka­len Reak­tio­nen Spon­tan­hei­lung ohne Behand­lung 31 (100)

0 (0)

1 (1,2)

(laut Autoren kein Zusam­men­hang zur MT)

Trö­ger (2009), (2014)

Bei loka­len Reak­tio­nen > 5 cm kurz­fris­ti­ge Unter­bre­chung; loka­le Maß­nah­men (Sal­ben) oder Dosis­an­pas­sung; Zah­len n. b.

n. b.

IMS: 0 (0)

HXA: 1 (3,4)

Nicht-ran­do­mi­sier­te Studien

Bock (2004a), (2004b)

Spon­tan­hei­lung ohne Behand­lung bei 87 (71) der leich­ten und mitt­le­ren Lokal­re­ak­tio­nen; sonst n. b.

7 (1) (bei loka­len Reak­tio­nen mit Grad 2)

4 (0,7)

Eisen­braun (2011)

Spon­tan­hei­lung bei 32 (76,3), nur 2 (4,1) hat­ten mehr als zwei Tage Sym­pto­me; sonst n. b.

n. b.

17 (6,3)

Loe­we-Mesch (2008), von Hagens (2005)

Her­ab­set­zen der Dosis 19 (58) oder kurz­fris­ti­ge Unter­bre­chung der Mis­tel­in­jek­tio­nen 10 (30)

19 (58)

0

Schu­ma­cher (2002), (2003)

Abwar­ten, loka­le Maß­nah­men (Sal­ben) oder Dosis­an­pas­sung: Zah­len n. b.

n. b.

3 (1,4); je 1 wegen: Juck­reiz, All­er­gie und Schmerzen

HXA = Helix­or® A. IMS = Isca­dor®. MT = Mis­tel­the­ra­pie. n. b. = Nicht beschrie­ben. RCT = Ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Stu­die. UAW = Uner­wünsch­te Arzneimittelwirkung.

In den fünf Stu­di­en131, 139, 140, 145–148, die quan­ti­ta­ti­ve Anga­ben zur Behand­lung der UAW mach­ten, erfolg­te eine Spon­tan­hei­lung im Medi­an bei 76,3 % mit einer Spann­wei­te von 12 bis 100 %.

In den RCT von Semi­gla­zov et al. (2004 und 2006)139, 140 waren kei­ne Behand­lun­gen der UAW der Mis­tel­the­ra­pie not­wen­dig. Wie bereits berich­tet, defi­nie­ren Semi­gla­zov et al., dass nur Lokal­re­ak­tio­nen auf die Mis­tel­the­ra­pie zurück­zu­füh­ren sind. Des­we­gen ent­spre­chen die Zah­len in der Spal­te „Behand­lung der UAW‘ der Anzahl der Lokal­re­ak­tio­nen. Da es zu kei­nen Stu­di­en­ab­brü­chen auf­grund der Mis­tel­the­ra­pie gekom­men ist und kei­ne Inter­ven­tio­nen auf­grund von UAW berich­tet sind, inter­pre­tie­ren die Autorin­nen die­ses HTA-Berichts, dass alle Reak­tio­nen mit Bezug zur Mis­tel­the­ra­pie spon­tan wie­der abheil­ten. Eine der bei­den Stu­di­en­ab­bre­che­rin­nen von Semi­gla­zov et al. (2004)139 in Tabel­le 52 ist die Pati­en­tin, die eine Ente­ro­ko­li­tis erlitt und anschlie­ßend an einem toxi­schen Schock ver­starb. Für die ande­re Pati­en­tin, die abge­bro­chen hat, ist kei­ne Begrün­dung ange­ge­ben. In der Stu­die von Semi­gla­zov et al. (2006)140 hat eine Pati­en­tin die Mis­tel­the­ra­pie wegen einer all­er­gi­schen Haut­re­ak­ti­on abge­bro­chen, die mit der Mis­tel­the­ra­pie in Zusam­men­hang ste­hen könn­te, aber nicht an der Injek­ti­ons­stel­le auftrat.

Trö­ger et al. (2009 und 2014)141, 143 zäh­len loka­le Reak­tio­nen unter 5 cm Durch­mes­ser nicht als UAW und pau­sie­ren grund­sätz­lich die Auf­do­sie­rung der Mis­tel­the­ra­pie, wenn es zu Reak­tio­nen von mehr als 5 cm kommt und war­ten ab, bis die loka­le Reak­ti­on wie­der abge­klun­gen ist. Sal­ben oder Ähn­li­ches wur­den zur Ver­sor­gung der Lokal­re­ak­tio­nen ver­wen­det, aber nicht berich­tet wie häu­fig. Dosis­ver­rin­ge­run­gen und kurz­fris­ti­ge Unter­bre­chun­gen sind ein­ge­plant und haben statt­ge­fun­den, jedoch sind auch hier­zu kei­ne Zah­len berichtet.

In den vier nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en unter­schied sich die Behand­lung der UAW nicht von den RCT. Sofern eine Behand­lung erfor­der­lich war, wur­de ent­we­der die Dosis der Mis­tel­ex­trak­te redu­ziert oder es wur­de mit der Fort­set­zung der Mis­tel­the­ra­pie gewar­tet, bis die Lokal­re­ak­ti­on abge­klun­gen war.

Alle UAW der Stu­die von Bock et al. (2004)145, 146 ver­heil­ten spon­tan nach ein bis zwei Tagen, davon sie­ben nach einer Dosis­an­pas­sung der Mis­tel­in­jek­tio­nen. Vier Pati­en­tin­nen (0,7 %) haben die Mis­tel­the­ra­pie auf­grund der Neben­wir­kun­gen abgebrochen.

Die sys­te­mi­schen Reak­tio­nen bei Eisen­braun et al. (2011)147 dau­er­ten im Schnitt ein bis zwei Tage bis sie ver­heilt waren. Län­ger als zwei Tage dau­er­ten die Beschwer­den nur bei 4,1 % der Pati­en­tin­nen. Bei 17 Pati­en­tin­nen (6,3 %) kam es zu einem Stu­di­en­ab­bruch. Grund hier­für waren vor allem die regel­mä­ßi­gen unan­ge­neh­men Injek­tio­nen. In einer Befra­gung gaben 8,5 % der Pati­en­tin­nen an, Ein­schrän­kun­gen durch die Mis­tel­the­ra­pie gehabt zu haben.

Loe­we-Mesch et al. (2008) sahen einen Zusam­men­hang zwi­schen den sehr häu­fi­gen loka­len Reak­tio­nen (bei 94 %) zum kur­zen Abstand zwi­schen Ope­ra­ti­on und Start der Mis­tel­the­ra­pie (zwei bis vier Tage) sowie zum The­ra­pie­plan der Stu­die, der in der Anfangs­pha­se täg­li­che Injek­tio­nen vor­sieht. Die vom Her­stel­ler emp­foh­le­ne Erhal­tungs­do­sis von einer gan­zen Ampul­le hiel­ten die durch­füh­ren­den Ärz­te bei einer kur­zen Zeit­span­ne zwi­schen Beginn der Mis­tel­the­ra­pie und Beginn der Che­mo­the­ra­pie für zu hoch und ver­wen­de­ten daher die hal­be Dosis. Bei 58 % der loka­len Reak­tio­nen wur­de die Dosis ange­passt, bei 30 % wur­de die Mis­tel­the­ra­pie so lan­ge unter­bro­chen bis die Reak­tio­nen wie­der abge­klun­gen waren. Sys­te­mi­sche und schwe­re Neben­wir­kun­gen tra­ten nicht auf.

Die sechs loka­len Reak­tio­nen in der Stu­die von Schu­ma­cher et al. (2002 und 2003)129, 149 wur­den mit Sal­ben behan­delt oder heil­ten spon­tan nach drei bis vier Tagen. In man­chen Fäl­len wur­de die Dosis ange­passt (Anzahl nicht berich­tet). Die durch­schnitt­li­che Dau­er, bis die Reak­tio­nen wie­der ver­schwun­den waren, betrug 3,5 Tage. Drei Pati­en­tin­nen bra­chen die The­ra­pie wegen Juck­reiz bezie­hungs­wei­se Schmerz oder All­er­gie ab.

Beschreibung der Verträglichkeit insgesamt

Sechs Publi­ka­tio­nen129, 131, 139, 140, 145–149 ent­hal­ten eine Bewer­tung der Autoren zur Ver­träg­lich­keit der Mis­tel­the­ra­pie ins­ge­samt. In Tabel­le 53 sind die Aus­sa­gen aus den Publi­ka­tio­nen zur Ver­träg­lich­keit zusam­men­ge­fasst. Die Publi­ka­tio­nen von Trö­ger et al. 2009 und 2014141, 143 beinhal­ten kei­ne Aus­sa­gen zur Ver­träg­lich­keit, des­halb wur­den Aus­sa­gen zur Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie aus den Publi­ka­tio­nen zusammengestellt.

Tabel­le 53: Bewer­tung der Ver­träg­lich­keit der Misteltherapie

Stu­die

Per­spek­ti­ve

Bewer­tung der Ver­träg­lich­keit der Mis­tel­the­ra­pie mit

Begrün­dung

RCT

Semi­gla­zov (2004)

Stu­di­en­ärz­te

Ver­träg­lich­keit wird als gut bewertet;

Begrün­dung:

  • - Kein Stu­di­en­ab­bruch auf­grund der Lokalreaktionen

  • - Kei­ne kli­nisch rele­van­ten Unter­schie­de bezüg­lich UAW und Labor­pa­ra­me­tern zwi­schen Mis­tel­grup­pen und Placebogruppe

Semi­gla­zov (2006)

Stu­di­en­ärz­te

Ver­träg­lich­keit und Sicher­heit wird als gut bewer­tet; Begründung:

  • - Kein Stu­di­en­ab­bruch auf­grund der Lokalreaktionen

  • - Kei­ne kli­nisch rele­van­ten Unter­schie­de bezüg­lich UAW und Labor­pa­ra­me­tern zwi­schen Mis­tel­grup­pen und Placebogruppe

Trö­ger (2009), (2014)

HTA-Autoren

Kei­ne kon­kre­te Bewer­tung der Ver­träg­lich­keit ins­ge­samt, aber anhand der Zah­len zu den UAW der Mis­tel­the­ra­pie wird die Ein­schät­zung der Stu­di­en­ärz­te als gut interpretiert;

Begrün­dung:

  • - In der Isca­dor®-Grup­pe wur­den nur Lokal­re­ak­tio­nen der Mis­tel­the­ra­pie zuge­schrie­ben (in 0,49 % der Injek­tio­nen), kei­ne davon schwer oder lebensbedrohlich

  • - In der Helix­or A®-Grup­pe ver­heil­ten die 42 Lokal­re­ak­tio­nen (in 2,7 % der Injek­tio­nen) ohne Kom­pli­ka­tio­nen oder Spät­fol­gen, nur bei einer Rhi­no­kon­junk­ti­vi­tis ist der Ver­lauf nicht bekannt

Nicht-ran­do­mi­sier­te Studien

Bock (2004a), (2004b)

Stu­di­en­ärz­te

Wird als sicher bewertet;

Begrün­dung:

Mis­tel­ex­trak­te wur­den sehr gut tole­riert bei 78,9 % der

Pati­en­tin­nen, es gab kei­ne schwe­ren oder lebensbedrohlichen

UAW, auch kei­ne schwe­ren all­er­gi­schen Reaktionen

Inzi­denz der sys­te­mi­schen Reak­tio­nen ist ver­gleich­bar mit ande­ren Publi­ka­tio­nen (Gor­ter et al. 1999, Huber et al. 2001, van Wely 1999, Wet­zel 2000)

Die Sen­si­ti­vi­täts­ana­ly­se durch den Ver­gleich der Ergeb­nis­se mit der ITT- und der PP-Popu­la­ti­on zeigt, dass die Ergeb­nis­se zur Sicher­heit nicht ver­zerrt sind

Eisen­braun (2011)

Stu­di­en­ärz­te

Die Ver­träg­lich­keit wird als gut oder sehr gut für 91 % der Pati­en­tin­nen (kei­ne wei­te­re Begrün­dung beschrieben)

Pati­en­tin­nen

Wird von Pati­en­tin­nen als wirk­sam und emp­feh­lens­wert bewer­tet, kon­kre­te Aus­sa­gen zur Sicher­heit sind nicht berichtet;

Begrün­dung:

  • - 88,9 % der Pati­en­tin­nen bewer­ten die Wirk­sam­keit der

Mis­tel­the­ra­pie als gut oder exzellent

  • - 65,6 % der Pati­en­tin­nen wür­den die Misteltherapie

ande­ren Pati­en­tin­nen emp­feh­len, 19,3 % wür­den die Mis­tel­the­ra­pie viel­leicht wei­ter­emp­feh­len, 7 % nur bei beson­de­ren Bedin­gun­gen und 4,8 % waren indifferent

  • - Eine Pati­en­tin wür­de die Mis­tel­the­ra­pie nicht empfehlen

Loe­we-Mesch (2008), von Hagens (2005)

Stu­di­en­ärz­te

Ins­ge­samt gute Ver­träg­lich­keit bei einer redu­zier­ten Dosis von

2,5 mg

Begrün­dung:

Die Lokal­re­ak­tio­nen konn­ten auf tole­ra­bles Maß redu­ziert werden

Kein Wunsch nach Therapieabbruch

Weni­ger All­ge­mein­re­ak­tio­nen in der Grup­pe mit Mis­tel­the­ra­pie als in der Kontrollgruppe

Schu­ma­cher (2002), (2003)

Stu­di­en­ärz­te

Gesamt­ur­teil der Ärz­tin oder des Arz­tes zur Wirk­sam­keit bei

69,8 % sehr gut, Begründung:

Kei­ne schwe­ren oder lebens­be­droh­li­chen UAW Mann-Whit­ney-Kenn­wert = 0,82 (0,78–0,86); p < 0,0001

Pati­en­tin­nen

94,5 % der Pati­en­tin­nen bewer­ten die Ver­träg­lich­keit der Mis­tel­the­ra­pie als sehr gut oder gut.

HTA = Health Tech­no­lo­gy Assess­ment. ITT = Inten­ti­on-to-tre­at. PP = Per pro­to­col. RCT = Ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Stu­die. UAW = Uner­wünsch­te Arzneimittelwirkung.

Für einen The­ra­pie­ab­bruch (Zah­len sind in Tabel­le 52 berich­tet) lag der Medi­an bei 1,3 % (Spann­wei­te: 0 bis 6,3 %). Außer loka­len Reak­tio­nen, die durch die Injek­ti­on der Mis­tel­ex­trak­te aus­ge­löst wur­den, tra­ten kei­ne kli­nisch rele­van­ten Unter­schie­de bei den UAW oder sicher­heits­re­le­van­ten Labor­pa­ra­me­tern zwi­schen Inter­ven­ti­ons- und Kon­troll­grup­pe auf. 28 der loka­len Reak­tio­nen waren Anlass für einen Stu­di­en­ab­bruch, davon 25 mit Bezug zur Mis­tel­the­ra­pie. Die Ver­träg­lich­keit der Mis­tel­the­ra­pie ist

stu­di­en­über­grei­fend ins­ge­samt, sowohl von behan­deln­den Per­so­nen als auch von Pati­en­tin­nen, als sehr gut oder gut bewer­tet wor­den (sie­he Tabel­le 131).

In Bock et al. (2004a und 2004b)145, 146 bewer­ten die behan­deln­den Ärz­te die Sicher­heit all­ge­mein mit „sehr gut“ für 78,9 % der Pati­en­tin­nen. Bei Eisen­braun et al. (2011)147 geben sowohl die behan­deln­den Per­so­nen als auch die Pati­en­tin­nen eine Bewer­tung ab. 91,1 % der Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie bewer­ten die inte­gra­ti­ve Mis­tel­the­ra­pie als gut oder sehr gut ver­träg­lich. Behan­deln­de sind der Mei­nung, dass die Mis­tel­the­ra­pie für 88,2 % des­sel­ben Pati­en­tin­nen­kol­lek­tivs sehr gut ver­träg­lich war. Bei Loe­we-Mesch et al. (2008)148 bewer­te­ten die Autoren die Ver­träg­lich­keit und argu­men­tier­ten, dass sie die Ver­träg­lich­keit ins­ge­samt als gut bewer­te­ten, weil loka­le Reak­tio­nen gut kon­trol­liert wer­den konn­ten und die Häu­fig­keit von All­ge­mein­re­ak­tio­nen in der Mis­tel- gerin­ger war als in der Kon­troll­grup­pe. Bei Schu­ma­cher et al. (2002 und 2003)129, 149 bewer­te­ten die Pati­en­tin­nen selbst. 94,5 % der Pati­en­tin­nen waren der Mei­nung, dass die Mis­tel­ex­trak­te „sehr gut“ oder „gut“ ver­träg­lich sei­en. Semi­gla­zov et al. (2004)139 sahen die loka­len Reak­tio­nen an der Ein­stich­stel­le als dosis­ab­hän­gig und bewer­te­ten die­se bei der nied­ri­gen und mitt­le­ren Dosis als leich­te und mode­ra­te UAW und damit die Ver­träg­lich­keit als gut. Semi­gla­zov et al. (2006)140 schätz­ten die Ver­träg­lich­keit der Mis­tel­ex­trak­te ins­ge­samt als gut ein, aber beton­ten das Auf­tre­ten von loka­len Reak­tio­nen bei 17,6 % der Patientinnen.

  • 5.2 Ergebnisse der Analyse und Synthese zu Kosten und Kosteneffektivität

Gegen­stand die­ser Domä­ne sind die Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät der inte­gra­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Die ein­ge­schlos­se­ne Kos­ten­stu­die von Schöff­ski et al. (2009)152 wird nar­ra­tiv beschrieben.

Die Dar­stel­lung der Ergeb­nis­se ori­en­tiert sich an der „Doku­men­ta­ti­ons­struk­tur für die stan­dar­di­sier­te Bericht­erstat­tung von gesund­heits­öko­no­mi­schen Pri­mär­stu­di­en und Syn­the­sen von Pri­mär­stu­di­en”, erstellt von der „Ger­man Sci­en­ti­fic Working Group Tech­no­lo­gy Assess­ment for Health Care“ (sie­he Tabel­le 108 im Anhang).96 Da in der Kos­ten­stu­die kei­ne Gesund­heits­ef­fek­te unter­sucht und berich­tet wer­den, ent­fällt die­ser Punkt in der Darstellung.

  • 5.2.1 Fragestellung und Evaluationsrahmen

Die Kos­ten­ana­ly­se aus gesell­schaft­li­cher (volks­wirt­schaft­li­cher) Per­spek­ti­ve hat zum Ziel, mög­li­che Unter­schie­de und Ver­än­de­run­gen der ent­ste­hen­den Nach­sor­ge­the­ra­pie­kos­ten zwi­schen den Pati­en­tin­nen mit und ohne beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie zu iden­ti­fi­zie­ren. Der Zeit­ho­ri­zont beträgt fünf Jah­re. Der Fünf-Jah­res-Nach­sor­ge­zeit­raum beginnt ab dem Ende der adju­van­ten Therapie.

  • 5.2.2 Studiendesign und ‑population

Die drei­ar­mi­ge Kos­ten­ana­ly­se ver­gleicht drei Grup­pen mit Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, von denen die ers­te im gesam­ten Nach­sor­ge­zeit­raum eine Inter­ven­ti­on mit dem Mis­tel­prä­pa­rat Helix­or® erhal­ten hat, die zwei­te Grup­pe hat kei­ne Mis­tel­in­jek­tio­nen erhal­ten und in der drit­ten Grup­pe sind die soge­nann­ten „Wechs­ler“. Die „Wechs­ler“ haben anfangs Helix­or® erhal­ten, aber die Mis­tel­the­ra­pie wäh­rend des Fünf­Jah­res-Beob­ach­tungs­zeit­raums been­det und wur­den ab dem Zeit­punkt, an dem sie abge­bro­chen hat­ten, wie die Kon­troll­grup­pe behandelt.

Aus der volks­wirt­schaft­li­chen Per­spek­ti­ve wird über einen Fünf-Jah­res-Hori­zont eine ver­glei­chen­de Kos­ten­ana­ly­se durch­ge­führt, die auf den Ergeb­nis­sen einer Kohor­ten­stu­die basiert. Die zugrun­de­lie­gen­de mul­ti­zen­tri­sche, retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die128 unter­such­te die Wirk­sam­keit und Sicher­heit der kom­ple­men­tä­ren Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wäh­rend der rou­ti­ne­mä­ßi­gen Nach­sor­ge in 53 zufäl­lig aus­ge­wähl­ten Kran­ken­häu­sern und Arzt­pra­xen. Es han­delt sich dem­entspre­chend um eine Kos­ten­ana­ly­se im Rah­men einer Primärstudie.

Ins­ge­samt wur­den die Akten von 761 Pati­en­tin­nen mit pri­mä­rem Brust­krebs durch­ge­se­hen, die zwi­schen dem 1. Janu­ar 1990 und dem 31. Dezem­ber 2000 in den Stu­di­en­zen­tren behan­delt wur­den, und über­prüft, ob die Anfor­de­run­gen aus den Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en an die Stu­di­en­po­pu­la­ti­on erfüllt sind. 40 Pati­en­tin­nen muss­ten aus­ge­schlos­sen wer­den. Die übri­gen 741 Pati­en­tin­nen konn­ten in die ret­ro­lek­ti­ve Ana­ly­se ein­ge­schlos­sen wer­den. 514 Pati­en­tin­nen waren in der Kon­troll­grup­pe und erhiel­ten kei­ne Mis­tel­prä­pa­ra­te, 167 Pati­en­tin­nen erhiel­ten wäh­rend der Nach­sor­ge den Mis­tel­ex­trakt Helix­or® und eine drit­te Grup­pe mit 60 Pati­en­tin­nen wech­sel­te wäh­rend der Nach­sor­ge von der Inter­ven­ti­ons- in die Kon­troll­grup­pe. Die Wechs­ler­grup­pe wur­de für die Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit aus‑, aber für die Kos­ten­ana­ly­se eingeschlossen.

Die Stu­di­en­po­pu­la­ti­on besteht aus Pati­en­tin­nen mit der pri­mä­ren Dia­gno­se Brust­krebs, die in den aus­ge­wähl­ten Stu­di­en­zen­tren zwi­schen dem 1. Janu­ar 1990 und dem 31. Dezem­ber 2000 behan­delt wur­den und sowohl eine voll­stän­di­ge ope­ra­ti­ve Ent­fer­nung des Tumor­ge­we­bes (R0-Resek­ti­on) als auch eine post­ope­ra­ti­ve adju­van­te Che­mo­the­ra­pie und/​oder Bestrah­lung erhal­ten haben. Das Erkran­kungs­sta­di­um muss­te zum Zeit­punkt der Dia­gno­se zwi­schen UICC-Level I und III b lie­gen, das heißt, es wur­den aus­schließ­lich Pati­en­tin­nen ohne Fern­me­ta­sta­sen ein­ge­schlos­sen. Aus­führ­li­che­re Beschrei­bun­gen zur UICC-Klas­si­fi­zie­rung sind in Tabel­le 1 beschrie­ben. Nur Pati­en­tin­nen, die auch wäh­rend der adju­van­ten The­ra­pie rezi­div- bezie­hungs­wei­se meta­sta­sen­frei geblie­ben sind und bei denen nach Abschluss der adju­van­ten The­ra­pie kei­ne Evi­denz mehr für eine Erkran­kung – auch kei­ne Sekun­där­erkran­kung – vor­liegt, konn­ten ein­ge­schlos­sen werden.

Wei­te­re Ein­schluss­kri­te­ri­en für die Kohor­ten­stu­die waren, dass die Doku­men­ta­tio­nen der His­to­lo­gie, der Ope­ra­ti­ons­be­fun­de sowie der rele­van­ten Behand­lungs- und Ver­laufs­da­ten der adju­van­ten The­ra­pie und Nach­sor­ge für einen Zeit­raum von min­des­tens sechs Mona­ten vor­lie­gen. Wenn ein Mis­tel­prä­pa­rat ver­wen­det wur­de, durf­te dies aus­schließ­lich Helix­or® sein.

Pati­en­tin­nen wur­den aus der Ana­ly­se aus­ge­schlos­sen sobald min­des­tens eines der Ein­schluss­kri­te­ri­en nicht erfüllt war oder aus einem der wei­te­ren fünf Ausschlussgründe:

  • 1. Doku­men­ta­ti­on der His­to­lo­gie, adju­van­ten The­ra­pie und Nach­sor­ge hat­ten Mängel

  • 2. Zweit­tu­mor lag vor

  • 3. Ver­wen­dung ande­rer Mis­tel­pro­duk­te als Helix­or®

  • 4. Rezi­di­ve oder Meta­sta­sen wur­den wäh­rend der adju­van­ten The­ra­pie oder vor Beginn der Helix­or®-The­ra­pie diagnostiziert

  • 5. Die Pati­en­tin hat Zyto­kin-Infu­sio­nen erhalten

Da die Wechs­ler­grup­pe in der Kohor­ten­stu­die128 nicht ana­ly­siert und berich­tet wur­de und die Publi­ka­ti­on zur Kos­ten­ana­ly­se152 kei­ne Cha­rak­te­ris­ti­ka zur Stu­di­en­po­pu­la­ti­on beinhal­tet, kön­nen nur Inter­ven­ti­ons­und Kon­troll­grup­pe anhand der demo­gra­fi­schen Cha­rak­te­ris­ti­ka ver­gli­chen werden.

Bezo­gen auf Alter, Grö­ße und Gewicht sind die Inter­ven­ti­ons- und Kon­troll­grup­pe ver­gleich­bar. Das Alter liegt bei durch­schnitt­lich 55,11 Jah­ren (SD: 9,61) in der Mis­tel- und bei 54,63 Jah­ren (SD: 10,16) in der Kon­troll­grup­pe. Die Pati­en­tin­nen in der Mis­tel­grup­pe waren im Schnitt 167,75 cm (SD: 6,67) groß und 70,69 kg (SD: 9,5) schwer. Die Kon­troll­grup­pe war mit 163,42 cm (SD: 6,7) etwas klei­ner und mit 71,62 kg (SD: 13,92) etwas schwe­rer. Der Schwe­re­grad der Erkran­kung nach UICC-Level ist in der Mis­tel­grup­pe sta­tis­tisch signi­fi­kant höher. Auch die Beob­ach­tungs­dau­er ist in der Mis­tel- mit durch­schnitt­lich 4,5 Jah­ren deut­lich län­ger im Ver­gleich zu 3,0 Jah­ren bei der Kon­troll­grup­pe. Für die Wechs­ler­grup­pe ist die Beob­ach­tungs­dau­er nicht bekannt. Die Grün­de hier­für sind unklar. Wei­te­re Aus­füh­run­gen hier­zu sind in Abschnitt 5.2.5 dargestellt.

  • 5.2.3 Intervention und Vergleichsintervention

In der der ver­glei­chen­den Kos­ten­ana­ly­se zugrun­de­lie­gen­den Kohor­ten­stu­die128 ist die beob­ach­te­te Inter­ven­ti­on eine Mis­tel­the­ra­pie mit Helix­or® M, A oder P (Her­stel­le­rin: Helix­or® Heil­mit­tel GmbH & Co. KG) wäh­rend des Beob­ach­tungs­zeitsraums. Der Beob­ach­tungs­zeit­raum der Stu­die beginnt erst mit dem Ende der adju­van­ten Che­mo- und/​oder Bestrahlungstherapie.

Eine Ope­ra­ti­on mit anschlie­ßen­der adju­van­ter Che­mo- oder Bestrah­lungs­the­ra­pie vor Stu­di­en­be­ginn, sowie eine schul­me­di­zi­ni­sche Stan­dard­the­ra­pie in der Nach­sor­ge­pha­se, z. B. mit einer Hor­mon­the­ra­pie, erhal­ten alle Pati­en­tin­nen. Die Wirk­stof­fe der ver­wen­de­ten Stan­dard­the­ra­pien waren unter ande­rem: Gose­r­e­linace­tat, Leu­pro­re­lin, Tam­oxi­fen, Tore­mi­fen, For­me­stan, Letro­zol, Anas­tro­zol, Exe­me­s­tan, Medroxy­pro­ges­te­ro­nace­tat und Meges­tro­lace­tat. In weni­gen Fäl­len kam es wäh­rend der Nach­sor­ge zu einem Rück­fall oder Meta­sta­sen: in der Mis­tel­grup­pe sechs Rück­fäl­le und sechs Meta­sta­sen (jeweils 3,6 % von 167 Pati­en­tin­nen) und in der Kon­troll­grup­pe 15 Rück­fäl­le (2,9 % von 514 Pati­en­tin­nen) und 22 Meta­sta­sen (4,3 % von 524 Pati­en­tin­nen). Wenn Pati­en­tin­nen auch im Beob­ach­tungs­zeit­raum noch eine Ope­ra­ti­on, Bestrah­lung oder Che­mo­the­ra­pie benö­tig­ten, haben sie die­se erhal­ten. Fünf (3 %) aus der Mis­tel­grup­pe und 13 (2,5 %) aus der Kon­troll­grup­pe erhiel­ten eine Ope­ra­ti­on. Tabel­le 55 fasst die ver­wen­de­ten The­ra­pie­for­men in der Beob­ach­tungs­pha­se zusammen.

Tabel­le 54: Ereig­nis­se und The­ra­pie­for­men wäh­rend der Nachsorgephase

Mis­tel­grup­pe

Kon­troll­grup­pe

Wechs­ler

Anzahl (%

Anzahl (%)

Anzahl (%)

Rezi­div

6 (3,6)

15 (2,9)

n. b.

Meta­sta­sen

6 (3,6)

22 (4,3)

n. b.

Che­mo­the­ra­pie

4 (2,4)

14 (2.7)

n. b.

Bestrah­lung

5 (3,0)

14 (2.7)

n. b.

Ope­ra­ti­on

5 (3,0)

13 (2,5)

n. b.

Hor­mon­the­ra­pie

120 (71,9)

248 (48,2)

n. b.

n. b. = Nicht beschrieben.

Die Antei­le der Grup­pen, die eine Ope­ra­ti­on, Bestrah­lung oder Che­mo­the­ra­pie erhal­ten haben, sind ver­gleich­bar zwi­schen den Grup­pen. Bei der Hor­mon­the­ra­pie ist der Unter­schied zwi­schen der Mis­tel-mit 71,9 % und der Kon­troll­grup­pe mit 48,2 % deutlich.

  • 5.2.4 Kosten

Unter­such­te Ziel­grö­ße der ver­glei­chen­den Kos­ten­stu­die ist die Ver­än­de­rung des Res­sour­cen­ver­brauchs in Form von sta­tio­nä­ren und ambu­lan­ten Kos­ten sowie volks­wirt­schaft­li­chem Pro­duk­ti­vi­täts­ver­lust. Die Erhe­bung der Daten erfolg­te über Erfas­sungs­bö­gen, in denen neben Infor­ma­tio­nen zur The­ra­pie auch Anga­ben zur Arbeits­un­fä­hig­keit doku­men­tiert wurden.

  • 5.2.4.1 Berücksichtigte Ressourcenveränderungen

In die Berech­nung der Fünf-Jah­res-Gesamt­kos­ten flie­ßen fol­gen­de Berei­che ein: Helix­or®-The­ra­pie, Zusatz­me­di­ka­ti­on, Hor­mon­the­ra­pie, psy­cho­on­ko­lo­gi­sche Behand­lung, Che­mo­the­ra­pie, Strah­len­the­ra­pie, Leis­tun­gen nach dem Ein­heit­li­chen Bewer­tungs­maß­stab (EBM) der GKV, sons­ti­ge ver­ord­ne­te Leis­tun­gen, pri­vat finan­zier­te Maß­nah­men, der sta­tio­nä­re Auf­ent­halt und der volks­wirt­schaft­li­che Produktivitätsverlust.

  • 5.2.4.2 Beschreibung des Mengengerüsts

Ins­be­son­de­re für die Mis­tel­the­ra­pie mit Helix­or® ist detail­liert beschrie­ben, wie sich die Kal­ku­la­ti­on der Res­sour­cen­ver­bräu­che zusam­men­setzt. Häu­fig­keit und Kos­ten der Injek­tio­nen wur­den in der Stu­die nicht direkt gemes­sen, son­dern anhand bestimm­ter Anga­ben aus den Pati­en­ti­en­tin­nen­ak­ten abge­schätzt. Der fol­gen­de Ansatz gilt für alle The­ra­pie­ar­ten: „(Beginn (Applikationszeitraum)-Ende (Appli­ka­ti­ons­zeit­raum) – Pau­se) * Injek­ti­ons­fre­quenz“152. Die Zah­len für die Häu­fig­keit erge­ben sich jeweils aus dem Appli­ka­ti­ons­zeit­raum laut Erfas­sungs­bo­gen und der ange­nom­me­nen Injek­ti­ons­fre­quenz, die sich aus den Emp­feh­lun­gen aus der aktu­el­len Lite­ra­tur erge­ben. Gene­rell basie­ren die Anga­ben zu Min­dest­ver­bräu­chen je The­ra­pie­form, zum Bei­spiel Hor­mon­the­ra­pie, auf dem Wirk­stoff und den aus der Lite­ra­tur ableit­ba­ren Anga­ben zur Dosis und Ver­ord­nungs­häu­fig­keit. Für jede The­ra­pie­form wur­den auf Grund­la­ge von Leit­li­ni­en oder sons­ti­ger The­ra­pie­emp­feh­lun­gen Stan­dard­the­ra­pien für ver­schie­de­ne Wirk­stof­fe defi­niert, die Infor­ma­tio­nen zur Dosis, Anzahl der Injek­tio­nen und Behand­lungs­dau­er lie­fer­ten. Dar­aus wur­de der Stan­dard-Res­sour­cen­ver­brauch ermit­telt, sofern die­ser nicht genau­er im Erfas­sungs­bo­gen doku­men­tiert ist. Wenn dem Erfas­sungs­bo­gen eine kür­ze­re oder län­ge­re Anwen­dungs­dau­er ent­nom­men wer­den konn­te, wur­de die tat­säch­li­che Dosis gegen­über dem Stan­dard­ver­brauch kor­ri­giert. Unter­bre­chun­gen wur­den abge­zo­gen, sofern die­se doku­men­tiert waren. Bei der Berech­nung des Stan­dard­ver­brauchs der Che­mo­the­ra­pie wird eine durch­schnitt­li­che Kör­per­ober­flä­che von cir­ca 1,8 m2 angenommen.

Infor­ma­tio­nen zu Pfle­ge­kos­ten und Kos­ten für sta­tio­när erbrach­te Reha­bi­li­ta­ti­ons­leis­tun­gen wur­den nicht erfasst und konn­ten laut den Autoren somit nur in einem sehr gerin­gen Anteil in die Aus­wer­tung ein­flie­ßen, jedoch ist nicht bekannt, in wie weit.128 Berich­tet ist nur, dass für sta­tio­nä­re Leis­tun­gen die Kos­ten anhand tages­glei­cher Pfle­ge­sät­ze berech­net wur­den, da es noch kei­ne dia­gno­se­be­zo­ge­nen Fall­grup­pen (DRG-Sys­tem) gab. Die­se Pfle­ge­sät­ze wur­den nicht näher beschrie­ben. Für Zei­ten, in denen die Pati­en­tin arbeits­un­fä­hig war, wur­de anhand des Frik­ti­ons­kos­ten­an­sat­zes (beschränkt auf 90 Tage), ein volks­wirt­schaft­li­cher Pro­duk­ti­vi­täts­ver­lust geschätzt. Für ambu­lan­te Leis­tun­gen (Zusatz­me­di­ka­ti­on, psy­cho­on­ko­lo­gi­sche Behand­lung, EBM-Leis­tungs­zif­fern, sons­ti­ge ver­ord­ne­te Leis­tun­gen und pri­vat finan­zier­te Maß­nah­men) wur­den die Kos­ten ermit­telt, jedoch ist nicht berich­tet, auf wel­cher Grund­la­ge. Ins­ge­samt basie­ren die Men­gen­ge­rüs­te haupt­säch­lich auf Annah­men und sind nicht für alle Kos­ten dargestellt.

  • 5.2.4.3   Monetäre Bewertung des Mengengerüsts

Das Men­gen­ge­rüst jeder Stan­dard­the­ra­pie wur­de mone­tär bewer­tet. Die Prei­se sind, soweit ver­füg­bar, der Roten Lis­te 2005284 ent­nom­men. Je nach The­ra­pie und Voll­stän­dig­keit der Doku­men­ta­ti­on wer­den die Prei­se tag­ge­nau – wie bei der Mis­tel­the­ra­pie – oder nach der ver­füg­ba­ren Packungs­grö­ße berech­net. Sofern die genau­en Daten für Beginn und Ende einer The­ra­pie ange­ge­ben sind, wird tag­ge­nau ver­rech­net und wenn eine Dau­er geschätzt wird, wird eine durch­schnitt­li­che Dau­er ange­nom­men. Der Preis für eine Stan­dard­the­ra­pie wird auf Grund­la­ge des defi­nier­ten Men­gen­ge­rüsts für die Ver­ord­nung und der gewähl­ten Abrech­nungs­grund­la­ge (tag­ge­nau oder nach Packungs­grö­ße) mit dem Preis aus der Roten Lis­te berech­net. Bei­spiel­haft wer­den Berech­nungs­bei­spie­le für die Hor­mon­the­ra­pie mit Tam­oxi­fen, die Mis­tel­the­ra­pie mit Helix­or® und die Che­mo­the­ra­pie mit Pacli­ta­xel im Detail beschrieben.

Die Mis­tel­the­ra­pie wird tag­ge­nau ver­rech­net. Das heißt, es wur­de unab­hän­gig von der Packungs­grö­ße nur der tat­säch­li­che Ver­brauch berech­net und nicht die gesam­te Medi­ka­men­ten­pa­ckung. Bei der Mis­tel­the­ra­pie gibt es zwei ver­schie­de­ne Preis­ka­te­go­rien, die abhän­gig sind von der Wirk­stoff­do­sis. Bis zu einer Kon­zen­tra­ti­on von 20 mg ergibt sich ein Markt­preis von 5,86 Euro je Ampul­le (46,84 Euro, je Packung) laut Roter Lis­te 200537. Ab einer Kon­zen­tra­ti­on von 100 mg beträgt der Preis je Ampul­le 8,48 Euro.

Für Tam­oxi­fen ist eben­falls ein Bei­spiel ange­ge­ben, wie die The­ra­pie­kos­ten für eine Stan­dard­the­ra­pie von vier Mona­ten geschätzt wer­den. Eine Packung mit 100 Tablet­ten (20 mg) für drei Mona­te kos­tet 53,44 Euro und eine wei­te­re Ein-Monats-Packung zusätz­li­che 25,96 Euro. Addiert erge­ben sich Gesamt­kos­ten in Höhe von 79,40 Euro.152

Bei der Abschät­zung der mone­tä­ren Bewer­tung des Men­gen­ge­rüsts des ver­wen­de­ten Medi­ka­ments wird bei der Che­mo­the­ra­pie auch auf Infor­ma­tio­nen aus dem Arz­nei­ver­ord­nungs-Report zurück­ge­grif­fen, um den am häu­figs­ten ver­wen­de­ten Wirk­stoff zu finden.

  • 5.2.4.4 Währung

Alle ver­wen­de­ten Prei­se sind in Euro ange­ge­ben. Die Infla­ti­on wur­de nicht berücksichtigt.

  • 5.2.4.5   Diskontierung

Eine Dis­kon­tie­rung wur­de nicht durchgeführt.

  • 5.2.5 Ergebnisse zu den Kosten

Gesund­heits­ef­fek­te wer­den im Rah­men der Publi­ka­ti­on von Schöff­ski und Emmert (2009)152 nicht bewer­tet, son­dern aus­schließ­lich Kosten.

Die ermit­tel­ten Kos­ten wer­den in Form der durch­schnitt­li­chen Gesamt­kos­ten für fünf Jah­re berech­net und getrennt nach Inter­ven­ti­ons- (4.504,32 Euro), Kon­troll­grup­pe (9.995,88 Euro) und Wechs­lern, die zeit­wei­se Mis­tel­prä­pa­ra­te erhal­ten (6.843,91 Euro), berichtet.

Die Dar­stel­lung in Tabel­le 54 ist aus der Publi­ka­ti­on von Schöff­ski und Emmert über­nom­men.152 Die Pro-Kopf-Kos­ten für einen Fünf-Jah­res-Beob­ach­tungs­zeit­raum wer­den unter­teilt nach ambu­lan­ten und sta­tio­nä­ren Kos­ten, ein­mal mit volks­wirt­schaft­li­chen Kos­ten und ein­mal ohne.

Tabel­le 55: Gesam­te Fünf-Jah­res-Kos­ten je Pati­en­tin für die Behand­lung von Brust­krebs, mit und ohne Pro­duk­ti­vi­täts­ver­lust, gemäß den Tabel­len 5 und 6 aus der Publi­ka­ti­on von Schöff­ski et al.152

Kos­ten pro Pati­ent in Euro

Ver­um­grup­pe

Kon­troll­grup­pe

Wechs­ler­grup­pe

Helix­or®-The­ra­pie

1.157,92

0,00

739,85

Zusatz­me­di­ka­ti­on

473,04

352,01

1.628,87

Hor­mon­the­ra­pie

1.216,46

777,34

941,11

Psy­cho­on­ko­lo­gi­sche Behandlung

56,11

24,17

15,20

Che­mo­the­ra­pie

131,44

257,34

246,68

Strah­len­the­ra­pie

84,92

71,93

50,00

Leis­tun­gen nach EBM

107,30

14,22

76,67

Sons­ti­ge ver­ord­ne­te Leistungen

0,00

12,54

2,07

Pri­vat finan­zier­te Maßnahmen

0,18

0,00

0,87

Inklu­si­ve Produktivitätsverlust

Ambu­lan­te Kos­ten (gesamt)

3.227,37

1.509,55

3.701,32

Sta­tio­nä­re Kosten

990,40

6.008,26

2.920,79

Volks­wirt­schaft­li­cher Produktivitätsverlust

286,55

2.478,07

221,80

Gesamt

4.504,32

9.995,88

6.843,91

Ohne Pro­duk­ti­vi­täts­ver­lust

Ambu­lan­te Kosten

3.227,37

1.509,55

3.701,32

Sta­tio­nä­re Kosten

990,40

6.008,26

2.920, 79

Gesamt

4.217,77

7.517,81

6.622,11

EBM = Ein­heit­li­cher Bewertungsmaßstab.

Eine Syn­the­se von Kos­ten und Effek­ten ist nicht rele­vant für die vor­lie­gen­de Stu­die, da kei­ne Effek­te bewer­tet wurden.

  • 5.2.6 Behandlung von Unsicherheiten

In der Stu­die152 sind kei­ne Tests zur sta­tis­ti­schen Unsi­cher­heit in der Kos­ten­ana­ly­se berich­tet128. Für Con­foun­ding wur­de nicht kon­trol­liert. Wei­te­re Aus­füh­run­gen zur Wahr­schein­lich­keit mög­li­cher Zufallso­der sys­te­ma­ti­scher Feh­ler sind in Abschnitt 5.2.9 berichtet.

  • 5.2.7 Diskussion und Schlussfolgerungen der Autoren

  • 5.2.7.1 Bemerkungen hinsichtlich Einschränkungen/​Schwächen/​Bias der Analyse

Die Men­gen- und Preis­ge­rüs­te, die der Kos­ten­ana­ly­se zugrun­de lie­gen, basie­ren auf eini­gen Annah­men. Nach Anga­ben der Autoren lie­gen dadurch eini­ge Limi­ta­tio­nen für die Kos­ten­ana­ly­se vor:

  • 1. Vor der Nach­sor­ge ange­fal­le­ne Kos­ten wur­den nicht berücksichtigt.

  • 2. Phar­ma­öko­no­mi­sche Gesichts­punk­te wur­den in den Erfas­sungs­bö­gen teil­wei­se nicht prä­zi­se genug erfasst. Ein Bei­spiel dazu: für psy­cho­on­ko­lo­gi­sche Behand­lung wur­de ledig­lich der gesam­te Behand­lungs­zeit­raum doku­men­tiert, nicht die Häu­fig­keit bezie­hungs­wei­se die Anzahl der Behandlungen.

  • 3. Eine Dis­kon­tie­rung der Kos­ten­strö­me war nicht mög­lich, da eini­ge Res­sour­cen­ver­bräu­che (EBM-Leis­tun­gen, Arbeits­un­fä­hig­keits­ta­ge etc.) ledig­lich als Gesamt­grö­ße abge­fragt wur­den und eine Zuord­nung zu bestimm­ten Jah­ren nicht mög­lich war.

  • 4. Reha­bi­li­ta­ti­ons­kos­ten wur­den nur in sehr gerin­gem Umfang in die Kos­ten­ana­ly­se ein­be­zo­gen, vor allem des­we­gen, weil Reha­bi­li­ta­ti­ons­kos­ten nicht expli­zit doku­men­tiert wur­den und des­we­gen nicht vorliegen.

  • 5. Die Erfas­sung der Res­sour­cen­ver­bräu­che mit zwei nicht-iden­ti­schen Erfas­sungs­bö­gen sorg­te für vie­le feh­len­de Wer­te, die nach Mög­lich­keit über geschätz­te Wer­te, zum Bei­spiel durch Mit­tel­wer­te, ergänzt wur­den. Wenn kei­ne Schät­zung mög­lich war, blie­ben die Kos­ten unberücksichtigt.

  • 6. Die Qua­li­tät der Daten ist beein­flusst durch eini­ge unvoll­stän­di­ge Daten­sät­ze. Um die Daten den­noch für die Ana­ly­se nutz­bar zu machen, wur­den mög­lichst plau­si­ble Annah­men gemacht, zum Bei­spiel Stan­dard­the­ra­pien, oder Nicht-Berück­sich­ti­gung. Dadurch könn­te der Daten­satz sys­te­ma­tisch ver­zerrt wor­den sein.

  • 7. Aus­sa­gen zu lebens­lang anfal­len­den Kos­ten nach einem Mam­ma­kar­zi­nom sind durch die­se Unter­su­chung nicht mög­lich, da der Beob­ach­tungs­zeit­raum nur fünf Jah­re betrug. Die Kon­troll­grup­pe wur­de im Schnitt nur 3,5 Jah­re nachbeobachtet.

  • 8. Aus­sa­gen zu sozio­de­mo­gra­fi­schen Unter­schie­den zwi­schen den Grup­pen sind nicht mög­lich, da die­se nicht in der Erhe­bung berück­sich­tigt wurden.

In der kri­ti­schen Beur­tei­lung der Ergeb­nis­se durch die Autoren der Stu­die wird ergänzt, dass sich mög­li­cher­wei­se auch Unge­nau­ig­kei­ten bei der Doku­men­ta­ti­on nicht in allen Grup­pen gleich aus­ge­wirkt haben. Auch Con­foun­ding durch Grup­pen­un­ter­schie­de, die nicht gleich­mä­ßig ver­teilt wur­den, sei mit hoher Wahr­schein­lich­keit ein Grund dafür, dass das Ergeb­nis so deut­lich für die Mis­tel­the­ra­pie aus­fal­le. Da in der Kohor­ten­stu­die kei­ne Ran­do­mi­sie­rung statt­ge­fun­den hat und nicht für Con­foun­der kon­trol­liert wur­de, ist die­ser Bias sehr wahr­schein­lich. Zum Unter­schied zwi­schen den Grup­pen könn­te auch eine unter­schied­li­che Ein­stel­lung gegen­über kom­ple­men­tä­rer Medi­zin bei­getra­gen haben.

  • 5.2.7.2 Bemerkungen hinsichtlich der Generalisierbarkeit der Ergebnisse (externe Validität)

Die Gene­ra­li­sier­bar­keit der Stu­di­en­ergeb­nis­se beschrei­ben die Autoren der Stu­die nicht direkt, jedoch wer­den eini­ge Limi­ta­tio­nen genannt, die zum gro­ßen Anteil auf Män­gel bei der Erfas­sung der Daten über die Erfas­sungs­bö­gen zurück­ge­hen. Der gro­ße Unter­schied zuguns­ten der Mis­tel­grup­pe wur­de auch von den Autoren der Stu­die nicht erwar­tet.152 Schöff­ski und Emmert (2009) ver­glei­chen ihre Ergeb­nis­se mit denen der AMOS-Stu­die285, bei der Krank­heits­kos­ten unter anthro­po­so­phi­scher The­ra­pie bei chro­ni­schen Erkran­kun­gen erfasst wur­den. Ein Abgleich mit den Ergeb­nis­sen ähn­li­cher Stu­di­en durch die Autorin­nen die­ses HTA-Berichts war nicht mög­lich, da kei­ne wei­te­re Kos­ten­ana­ly­se zur Mis­tel­the­ra­pie im deutsch­spra­chi­gen Raum gefun­den wurde.

  • 5.27.3 Schlussfolgerungen der Autoren der Studie

Die gerin­ge­re Häu­fig­keit von Kran­ken­haus­auf­ent­hal­ten ist aus­schlag­ge­bend für die Dif­fe­renz der Kos­ten zuguns­ten der Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie. Die Höhe des Unter­schieds erscheint unplau­si­bel: „Ins­ge­samt erscheint die ermit­tel­te Kos­ten­dif­fe­renz zuguns­ten der Grup­pe mit den Mis­tel­prä­pa­ra­ten von der Höhe her gese­hen kaum plau­si­bel und wur­de in die­ser Höhe im Vor­feld auch nicht erwar­tet.“152 Auf­grund mög­li­cher sys­te­ma­ti­scher Ver­zer­run­gen durch das Stu­di­en­de­sign und der Qua­li­tät der Daten­er­he­bung bleibt es unklar, ob der Unter­schied der Mis­tel­the­ra­pie zuge­schrie­ben wer­den kann. Die Autoren der Stu­die sind vor­sich­tig bei den Schluss­fol­ge­run­gen und beschrän­ken sich auf die Aus­sa­ge, dass ver­mut­lich ange­nom­men wer­den kann, dass die zusätz­li­chen Kos­ten für die Mis­tel­the­ra­pie über gerin­ge­re finan­zi­el­le Auf­wen­dun­gen bei sta­tio­nä­ren und ambu­lan­ten Kos­ten für die Pati­en­tin­nen kom­pen­siert wer­den können.

  • 5.2.8 Ähnliche Publikationen zu dem Thema

Ähn­li­che Publi­ka­tio­nen wur­den nicht gefun­den. In Zusam­men­hang mit der vor­lie­gen­den Kos­ten­ana­ly­se steht nur die zugrun­de­lie­gen­de Kohor­ten­stu­die von Beuth et al. (2008).128

  • 5.2.9 Bewertung der Studienqualität

Die Ergeb­nis­se zur Bewer­tung des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als nach der „Check­lis­te zur Bewer­tung der Qua­li­tät gesund­heits­öko­no­mi­scher Stu­di­en”, der Ger­man Sci­en­ti­fic Working Group Tech­no­lo­gy Assess­ment for Health Care96, sind in Tabel­le 109 zu fin­den. Von den 56 Fra­gen der Check­lis­te erwie­sen sich 22 als irrele­vant, über­wie­gend auf­grund des­sen, dass Gesund­heits­ef­fek­te in der Kos­ten­ana­ly­se nicht betrach­tet wer­den. Jede der Fra­gen kann ent­we­der mit 0, 1/​2 oder 1 Punkt bewer­tet wer­den, nicht-rele­van­te Fra­gen aus­ge­nom­men. Bei den ver­blei­ben­den 34 rele­van­ten Fra­gen kön­nen maxi­mal 34 Punk­te erreicht wer­den. Für die Publi­ka­ti­on von Schöff­ski et al.152 ergibt die Sum­me 15 von mög­li­chen 34 Punk­ten (sie­he Tabel­le 109). In der fol­gen­den Dar­stel­lung des Bewer­tungs­er­geb­nis­ses für die Qua­li­tät der Kos­ten­ana­ly­se wer­den die Ergeb­nis­se der ver­schie­de­nen Teil­be­rei­che der Check­lis­te beschrie­ben. Auf Fra­gen, die als nicht rele­vant für die Kos­ten­ana­ly­se ein­ge­stuft wur­den, wird nicht ein­ge­gan­gen. Eine Über­sicht über alle Bewer­tungs­er­geb­nis­se ist in Tabel­le 109 zusammengefasst.

  • 5.2.9.1 Fragestellung und Evaluationsrahmen

Tabel­le 56: Ergeb­nis zur Bewer­tung Qua­li­tät der Fra­ge­stel­lung und der Analysemethoden

Item, Num­mer           I1        I2        I3        I4        I5        I6        I7        I8        I9        I10

Bewer­tung_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​1_​_​_​_​_​_​_​_​/​      /​       1_​_​_​_​_​_​_​_​0       1/​2       1_​_​_​_​_​_​_​_​1/​2      0       1

I1 Wur­de die Fra­ge­stel­lung prä­zi­se formuliert?

I2 Wur­de der medi­zi­ni­sche und öko­no­mi­sche Pro­blem­kon­text aus­rei­chend dargestellt?

I3 Wur­den alle in die Stu­die ein­be­zo­ge­nen Tech­no­lo­gien hin­rei­chend detail­liert beschrieben?

I4 Wur­den alle im Rah­men der Fra­ge­stel­lung rele­van­ten Tech­no­lo­gien verglichen?

I5 Wur­de die Aus­wahl der Ver­gleichs­tech­no­lo­gien schlüs­sig begründet?

I6 Wur­de die Ziel­po­pu­la­ti­on klar beschrieben?

I7 Wur­de ein für die Fra­ge­stel­lung ange­mes­se­ner Zeit­ho­ri­zont für Kos­ten und Gesund­heits­ef­fek­te gewählt und angegeben?

I8 Wur­de der Typ der gesund­heits­öko­no­mi­schen Eva­lua­ti­on expli­zit genannt?

I9 Wur­den sowohl Kos­ten als auch Gesund­heits­ef­fek­te untersucht?

I10 Wur­de die Per­spek­ti­ve der Unter­su­chung ein­deu­tig gewählt und expli­zit genannt?

Fragestellung

Die Fra­ge­stel­lung der Stu­die ist klar beschrie­ben. Der medi­zi­ni­sche und öko­no­mi­sche Kon­text hät­te aus­führ­li­cher beschrie­ben wer­den kön­nen. Zah­len zur Prä­va­lenz und Mor­ta­li­tät von Brust­krebs wer­den genannt, eben­so wie eine bei­spiel­haf­te Auf­zäh­lung, wel­che The­ra­pie­ar­ten in der Stan­dard­the­ra­pie zum Ein­satz kom­men mit Ope­ra­ti­on, Chemo‑, Strahlen‑, Immun- und Hor­mon­the­ra­pie. Beim öko­no­mi­schen Pro­blem­kon­text feh­len Aus­füh­run­gen zur Mis­tel­the­ra­pie oder wor­aus sich Her­aus­for­de­run­gen bei der Finan­zie­rung von kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren erge­ben, die im nicht-pal­lia­ti­ven Set­ting ver­ab­reicht wer­den, da die Finan­zie­rung laut Gesetz nur im pal­lia­ti­ven Set­ting über die Kran­ken­kas­sen sicher­ge­stellt ist.

Evaluationsrahmen

Bezo­gen auf die Beschrei­bung der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on sind zwar die Mis­tel- und die Kon­troll­grup­pe klar beschrie­ben, aber zur Wechs­ler­grup­pe gibt es fast kei­ne Infor­ma­tio­nen. Auch die Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en wur­den aus­führ­lich beschrie­ben, aber es wur­de kei­ne ein­deu­ti­ge Ziel­po­pu­la­ti­on genannt. War­um die drei Grup­pen so gewählt wur­den, ist nicht begrün­det. Die Ziel­po­pu­la­ti­on der Stu­die sind Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wäh­rend der Nach­sor­ge, jedoch fehlt eine Beschrei­bung der Cha­rak­te­ris­ti­ka der Pati­en­tin­nen, um die Über­trag­bar­keit der Ergeb­nis­se auf den deutsch­spra­chi­gen Raum beur­tei­len zu kön­nen. Da Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs eine hohe Über­le­bens­wahr­schein­lich­keit haben, aber das Risi­ko eines Rezi­divs gege­ben ist, wäre grund­sätz­lich ein lebens­lan­ger Hori­zont wün­schens­wert anstatt fünf Jah­re. Wenn man kei­nen lebens­ver­län­gern­den Effekt der Mis­tel­the­ra­pie annimmt, son­dern nur eine Lebens­qua­li­täts­ver­bes­se­rung durch Abschwä­chung der Neben­wir­kun­gen der The­ra­pie, erschei­nen fünf Jah­re als aus­rei­chend. Der Stu­di­en­typ „ver­glei­chen­de Kos­ten­ana­ly­se“ wur­de aus­schließ­lich in der Über­schrift genannt, aber nicht im Metho­den­teil begrün­det. In der Kos­ten­ana­ly­se wur­den kei­ne Gesund­heits­ef­fek­te berich­tet und begrün­det, war­um man sich auf eine Kos­ten­ana­ly­se beschränkt, son­dern für sämt­li­che Infor­ma­tio­nen zur Metho­dik und den Ergeb­nis­sen der zugrun­de­lie­gen­den Stu­die von Beuth et al.5 6 7 8 9 10 11 wur­de auf die ent­spre­chen­de Publi­ka­ti­on ver­wie­sen. Die volks­wirt­schaft­li­che Per­spek­ti­ve der Kos­ten­ana­ly­se ist ein­deu­tig genannt worden.

5. An 9. A Analysemethoden

Adäqua­te sta­tis­ti­sche Tests oder Model­le zur Ana­ly­se der Daten wur­den weder beschrie­ben noch ver­wen­det. Die Kos­ten­dif­fe­renz zwi­schen den Grup­pen ist so aus­ge­prägt, dass sta­tis­ti­sche Unsi­cher­heit in die­sem Fall ver­mut­lich kein Pro­blem wäre. Jedoch ist eine Ver­zer­rung durch Stör­grö­ßen sehr wahr­schein­lich, wie die Autoren auch selbst bemerkt haben, trotz­dem gibt es in der Stu­die kei­ner­lei Stör­grö­ßen­kon­trol­le. Dies ist der Haupt­man­gel der Stu­die (I11).

5.2.9.3   Kosten und Diskontierung

Tabel­le 57: Ergeb­nis zur Bewer­tung Qua­li­tät der Kos­ten und Diskontierung

Item Num­mer_​_​_​_​_​_​_​_​_​I22     I23     I24     I25     I26     I27     I28     I30     I31     I32     I34

Bewertung/​     /​     /​     /​     1      1      1      0      0      0      0

5.Er9.E Ergeb­nis­prä­sen­ta­ti­on und Behand­lung von Unsicherheiten

Tabel­le 58: Ergeb­nis zur Bewer­tung Qua­li­tät der Ergeb­nis­prä­sen­ta­ti­on und Behand­lung von Unsicherheiten

Item, Num­mer                               I36             I40             I41             I47

Bewer­tung                                1ä             1ä             1              0

  • I36 Wur­den abso­lu­te Gesund­heits­ef­fek­te und abso­lu­te Kos­ten jeweils pro Kopf bestimmt und dargestellt?

  • I40 Wur­den die rele­van­ten Ergeb­nis­se in dis­agg­re­gier­ter Form dargestellt?

  • I41 Wur­den popu­la­ti­ons­agg­re­gier­te Kos­ten und Gesund­heits­ef­fek­te dargestellt?

  • I47 Wur­den adäqua­te sta­tis­ti­sche Infe­renz­me­tho­den (sta­tis­ti­sche Tests, Kon­fi­denz­in­ter­val­le) für sto­chas­ti­sche Daten ein­ge­setzt und die Ergeb­nis­se berichtet?

Ergeb­nis­prä­sen­ta­ti­on

Die abso­lu­ten Kos­ten, die eine Pati­en­tin mit Brust­krebs durch­schnitt­lich pro Kopf in der Kos­ten­ana­ly­se ver­ur­sacht hat, wur­den in der Publi­ka­ti­on dar­ge­stellt. Eine Unter­schei­dung wur­de nur für die drei Grup­pen (Verum‑, Kon­troll- und Wechs­ler­grup­pe) ange­ge­ben (sie­he Tabel­le 55). Wie sich die Kos­ten für die ein­zel­nen The­ra­pie­ar­ten zusam­men­set­zen oder wie hoch der Anteil der Schät­zun­gen je Grup­pe ist, ist nicht beschrie­ben. Für eine ein­zel­ne Pati­en­tin ist nicht nach­voll­zieh­bar, wie hoch die tat­säch­li­chen Kos­ten waren. Für die Prei­se wur­de weder eine Spann­wei­te noch eine SD berich­tet. Die Kos­ten wur­den popu­la­ti­ons­agg­re­giert dar­ge­stellt als Durch­schnitts­wer­te pro Per­son je Grup­pe. Da für die ein­zel­nen Grup­pen die Anzahl der Pati­en­tin­nen genannt ist, könn­ten auch die Gesamt­kos­ten berech­net wer­den, die wäh­rend der Beob­ach­tungs­dau­er von den Pati­en­tin­nen in der Stu­die auf­grund der Brust­krebs­er­kran­kung ver­ur­sacht wurden.

Behand­lung von Unsicherheiten

Für die Kos­ten­ana­ly­se sind weder sta­tis­ti­sche Tests noch KI berichtet.

5.2.9.5 Dis­kus­si­on und Schlussfolgerungen

Tabel­le 59: Ergeb­nis zur Bewer­tung Qua­li­tät der Dis­kus­si­on und Schlussfolgerung

Item, Num­mer_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​I48       I49       I51       I52       I53       I54       I55       I56

Bewer­tung            1/​2      0^      0      0      0      1/​2      1/​2

  • I48 Wur­de die Daten­qua­li­tät kri­tisch beurteilt?

  • I49 Wur­den Rich­tung und Grö­ße des Ein­flus­ses unsi­che­rer oder ver­zerr­ter Para­me­ter­schät­zung auf das Ergeb­nis kon­sis­tent diskutiert?

  • I51 Wur­den die wesent­li­chen Ein­schrän­kun­gen und Schwä­chen der Stu­die diskutiert?

  • I52 Wur­den plau­si­ble Anga­ben zur Gene­ra­li­sier­bar­keit der Ergeb­nis­se gemacht?

  • I53 Wur­den wich­ti­ge ethi­sche und Ver­tei­lungs­fra­gen diskutiert?

  • I54 Wur­de das Ergeb­nis sinn­voll im Kon­text mit unab­hän­gi­gen Gesund­heits­pro­gram­men diskutiert?

  • I55 Wur­den in kon­sis­ten­ter Wei­se Schluss­fol­ge­run­gen aus den berich­te­ten Daten/​Ergebnissen abgeleitet?

  • I56 Wur­de eine auf Wis­sens­stand und Stu­di­en­ergeb­nis­sen basie­ren­de Ant­wort auf die Fra­ge­stel­lung gegeben?

Haupt­pro­blem bei der Stu­die ist die Ver­zer­rung durch Stör­grö­ßen oder Män­gel bei der Daten­er­he­bung. Acht Punk­te, die von den Autoren der Stu­die als wahr­schein­li­che Ursa­che für das sehr ein­deu­ti­ge Ergeb­nis zuguns­ten der Mis­tel­the­ra­pie mit Helix­or® genannt wur­den, sind auch in den Limi­ta­tio­nen der Stu­die in Abschnitt 5.2.7.1 genannt. Zu den mög­li­chen Ver­zer­rungs­po­ten­zia­len gehö­ren unter ande­rem der Beob­ach­tungs­zeit­raum, der erst nach der Akut­ver­sor­gung begon­nen hat­te und die Daten­er­he­bung, die über zwei ver­schie­de­ne Erfas­sungs­bö­gen erfolg­te, mehr­fach Lücken auf­wies oder die gesuch­ten Grö­ßen nur unge­nau erho­ben hat. Kri­tisch ange­merkt wur­de auch die sehr zurück­hal­ten­de und schwer nach­voll­zieh­ba­re Ein­be­zie­hung von Reha­bi­li­ta­ti­ons­kos­ten in die Kos­ten­ana­ly­se. Die­ser Umstand ist der feh­len­den Doku­men­ta­ti­on ent­spre­chen­der Infor­ma­tio­nen geschul­det. In der Dis­kus­si­on fehlt eine Ein­schät­zung der Autoren, wie wahr­schein­lich ein Ein­fluss der ein­zel­nen Ver­zer­rungs­po­ten­zia­le und wel­ches Aus­maß sie besit­zen. Ins­be­son­de­re die Aus­wir­kung der zahl­rei­chen Schät­zun­gen und Annah­men hät­te über Anga­ben von Zah­len trans­pa­ren­ter dar­ge­stellt wer­den kön­nen. In der Dis­kus­si­on hät­te die Frag­lich­keit der Ergeb­nis­se auf­grund der sehr wahr­schein­li­chen Ver­zer­rung durch Stör­grö­ßen noch deut­li­cher gemacht wer­den sollen.

  • 5.3 Ergebnisse der Analyse und Synthese zu Patienten- und sozialen Aspekten

Die Ergeb­nis­se der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se wer­den in Unter­ka­pi­teln zu den ein­zel­nen Ziel­grö­ßen in Text­form inte­griert. Zita­te und Anker­bei­spie­le zu den qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en230, 233, 236 sind jedoch dem Abschnitt 5.3.7.10 zu entnehmen.

Die Ana­ly­se und Syn­the­se zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten basiert auf 15 Publi­ka­tio­nen62, 65, 230–242. Jede Stu­die ist in den fol­gen­den Kapi­teln ein­zeln, jeweils getrennt nach Per­spek­ti­ve (Pati­en­tin, behan­deln­de Per­son) und Stu­di­en­typ in fol­gen­der Rei­hen­fol­ge beschrie­ben: quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en zur Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve62, 150, 231, 232, 234, 237, 239–242, qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en zur Pati­en­tin­nen-per­spek­ti­ve230, 233, 236, quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en zur Behan­deln­den­per­spek­ti­ve65, 235, 238. Qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en zur Behan­deln­den­per­spek­ti­ve wur­den nicht gefun­den. 13 der Publi­ka­tio­nen 62,65,231–235,237–242 sind für die Erfas­sung der Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie durch Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs geeig­net. Davon beinhal­ten fünf65, 234, 235, 237, 238 auch quan­ti­ta­tiv berich­te­te Ergeb­nis­se zu wei­te­ren Ziel­grö­ßen für Pati­en­ten- und sozia­le Aspek­te – zwei aus Pati­en­tin­nen- und drei aus Behan­deln­den­per­spek­ti­ve. Die drei qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en230, 233, 236 wer­den in die qua­li­ta­ti­ve Inhalts­ana­ly­se ein­be­zo­gen. Ange­hö­ri­ge wur­den in kei­ner der Publi­ka­tio­nen direkt befragt.

  • 5.3.1 Fragestellung und Studiendesign

Tabel­le 60 bie­tet einen Gesamt­über­blick über alle ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en. Mit „Anzahl der Teil­neh­men­den“ ist die Anzahl der Befrag­ten gemeint. Die­se kann sowohl die Anzahl der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs als auch die Anzahl der aus­ge­wer­te­ten Per­so­nen des medi­zi­ni­schen Fach­per­so­nals (pri­mär Ärz­tin­nen und Ärz­te) sein. Die Anzahl bezieht sich aus­schließ­lich auf den Teil der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on, der für die Aus­wer­tung rele­vant ist. Es sind also kei­ne Pati­en­tin­nen mit ande­ren Krebs­ar­ten mit­ge­zählt, jedoch sind auch Pati­en­tin­nen ohne Mis­tel­the­ra­pie ent­hal­ten. Nach den Ein­schluss­kri­te­ri­en kön­nen nur Stu­di­en ein­be­zo­gen wer­den, in denen die Ergeb­nis­se für Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs sepa­rat berich­tet sind oder der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs an der gesam­ten Stu­di­en­po­pu­la­ti­on bei min­des­tens 80 % liegt (defi­niert in Abschnitt 3.3.1). Sofern der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs klei­ner als 100 % der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on ist, wird in Klam­mern der pro­zen­tua­le Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs an der Gesamt-Stu­di­en­po­pu­la­ti­on ange­ge­ben. Das trifft für Stu­di­en zu, bei denen auch Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit ande­ren Krebs­ar­ten befragt wur­den231–233.

Tabel­le 60: Stu­di­en­cha­rak­te­ris­ti­ka der Stu­di­en zur Bewer­tung der Pati­en­ten- und sozia­len Aspekte

Stu­die, Jahr

Land (Anzahl

Stu­di­en­zen­tren), Zeitraum

Stu­di­en­typ

Anzahl ein­ge­schlos­se­ne

Teil­neh­men­den (% der gesam­ten Studienpopulation)

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve – quan­ti­ta­ti­ve Studien

Drozd­off (2018)

Deutsch­land (1), Sep­tem­ber 2014 bis Dezem­ber 2014 und Febru­ar 2017 bis Mai 2017

Quer­schnitt­stu­die

362 (80,8)

Fasching

(2007)

Deutsch­land (n. b., aber multizentrisch),

Juni 2000 bis Febru­ar 2002

Quer­schnitt­stu­die und qua­li­ta­ti­ve Studie

796 (77,3)

Fremd (2017)

Deutsch­land (36), August 2014 bis Novem­ber 2015

Quer­schnitt­stu­die

580 (100)

Hüb­ner (2014)

Online (1; krebskompass.de), Juni 2011 bis Okto­ber 2011

Quer­schnitt­stu­die

80 (100)

Moschen (2001)

Öster­reich (1), n. b.

Quer­schnitt­stu­die

117 (100)

Schad (2018)

Deutsch­land (1),

Janu­ar 2011 bis Juni 2016

Quer­schnitt­stu­die

741 (100)

Schö­ne­kaes (2003)

Deutsch­land (3), Janu­ar 2002 bis April 2002

Quer­schnitt­stu­die

203 (100)

Tautz (2012)

Deutsch­land (3), n. b. (drei Monate)

Quer­schnitt­stu­die

170 (+ 12 über Kran­ken­ak­te) (100)

Temp­le­ton (2013)

Schweiz (1), Okto­ber 2008 bis Sep­tem­ber 2010

Quer­schnitt­stu­die

342 (100)

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve – qua­li­ta­ti­ve Studien

Bran­den­ber­ger (2012)

Schweiz (1), n. b.

Qua­li­ta­ti­ve Studie

4 (100)

Gschwendt­ner (2016)

Deutsch­land (n. b.; fle­xi­bel) Okto­ber 2012 bis April 2013

Qua­li­ta­ti­ve Studie

30 (34)

Konit­zer (2001)

Deutsch­land (1) n. b.

Qua­li­ta­ti­ve Studie

9 (75)

Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fachpersonals

Kal­der (2001)

Deutsch­land (3), 1998 bis 1999

Quer­schnitt­stu­die

348 (100)

Klein (2017)

Online (1), Juli 2014 bis

Sep­tem­ber 2014

Quer­schnitt­stu­die

104 (100)

Mün­stedt (2000)

Deutsch­land (2), 1998

Quer­schnitt­stu­die

202 (100)

n. b. = Nicht beschrieben.

Die ein­ge­schlos­se­nen quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en sind aus­schließ­lich Quer­schnitt­stu­di­en aus dem deutsch­spra­chi­gen Raum, in denen medi­zi­ni­sches Fach­per­so­nal oder Pati­en­tin­nen ein­ma­lig befragt und die Daten über Fra­gen­bö­gen erho­ben wur­den. In den bei­den qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en wur­den qua­li­ta­ti­ve Inter­views mit Pati­en­tin­nen geführt. Bezüg­lich der Benen­nung der kom­ple­men­tä­ren, unkon­ven­tio­nel­len oder inte­gra­ti­ven Behand­lungs­me­tho­de hal­ten sich die Autorin­nen die­ses HTA-Berichts beim Wie­der­ge­ben der Inhal­te aus ein­ge­schlos­se­nen Publi­ka­tio­nen an die Bezeich­nung, die in der jewei­li­gen Publi­ka­ti­on ver­wen­det wird.

Patientinnenperspektive – quantitative Studien

Die Stu­die von Drozd­off et al. (2018)231 zielt dar­auf ab, Infor­ma­tio­nen zur Inan­spruch­nah­me von ver­schie­de­nen pflanz­li­chen KAM-Ver­fah­ren zusätz­lich zur Stan­dard­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs oder gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­er­kran­kun­gen zu erhal­ten. Die fra­ge­bo­gen­ba­sier­te Quer­schnitt­stu­die wur­de im Kli­ni­kum rechts der Isar der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Mün­chen (TUM) durch­ge­führt. Alle Pati­en­tin­nen, die zwi­schen Sep­tem­ber und Dezem­ber 2014 oder Febru­ar bis Mai 2017 in die Tages­kli­nik kamen, wur­den gefragt, ob sie zur Teil­nah­me an der Umfra­ge bereit wären. Von den 717 Pati­en­tin­nen, die ange­spro­chen wur­den, ob sie an der Stu­die teil­neh­men möch­ten, haben 448 Pati­en­tin­nen (62,5 %) den Fra­ge­bo­gen aus­ge­füllt und konn­ten aus­ge­wer­tet wer­den, dar­un­ter 362 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs (80,8 %). Der vor­ab getes­te­te und von der Ethik­kom­mis­si­on der TUM geneh­mig­te Fra­ge­bo­gen mit acht Items wur­de von den Pati­en­tin­nen selbst aus­ge­füllt. Die behan­deln­den Ärz­te doku­men­tier­ten sowohl die Krebs­dia­gno­se als auch den Krank­heits­sta­tus und die erfolg­te Behand­lung, um die Anga­ben der Pati­en­tin­nen mit der ärzt­li­chen Doku­men­ta­ti­on zu ver­glei­chen. Rou­ti­ne­mä­ßig ver­ord­ne­te Prä­pa­ra­te wie Vit­amin D oder Cal­ci­um wur­den nicht als kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren gezählt. Über die bei­den Rekru­tie­rungs­zeit­räu­me im Abstand von zwei Jah­ren soll­ten auch zeit­li­che Trends gefun­den wer­den, falls sich die Nach­fra­ge zu pflanz­li­chen KAM-Ver­fah­ren ver­än­dert. Im Rah­men des HTA-Berichts wer­den die Ergeb­nis­se zur Bewer­tung der Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me von pflanz­li­chen KAM bezie­hungs­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie ver­wen­det. Die Stu­die von Fasching et al. (2007)232 unter­sucht den Zusam­men­hang zwi­schen der Ver­wen­dung von KAM und der Lebens­zu­frie­den­heit von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs und Pati­en­tin­nen mit bös­ar­ti­gen gynä­ko­lo­gi­schen Erkran­kun­gen sowie die Inan­spruch­nah­me von KAM inner­halb der ver­schie­de­nen Pati­en­tin­nen­grup­pen. Die Quer­schnitt­stu­die wur­de zwi­schen Juni 2000 und Febru­ar 2002 an meh­re­ren Stand­or­ten im Groß­raum Düs­sel­dorf in Deutsch­land durch­ge­führt. Bei den Stu­di­en­zen­tren han­delt es sich um auf gynä­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gie spe­zia­li­sier­te Fach­ab­tei­lun­gen, in denen die Teil­neh­me­rin­nen rekru­tiert wur­den. Der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs an der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on liegt mit 796 Teil­neh­me­rin­nen von ins­ge­samt 1.030 Befrag­ten bei 77,3 %. Das ent­spricht annä­hernd den gefor­der­ten 80 % für den Ein­schluss der Stu­die in die Ana­ly­se und Syn­the­se der Ergeb­nis­se. Da der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs mit Mis­tel­the­ra­pie nur bei 74,4 % liegt, wer­den von den Ergeb­nis­sen aus der Stu­die von Fasching et al. (2007)232 nur die Zah­len zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie ver­wen­det. Die bei­den Grup­pen – Ver­wen­de­rin­nen von KAM und Pati­en­tin­nen ohne kom­ple­men­tä­re Maß­nah­men – wur­den auf Unter­schie­de bei den sozio­de­mo­gra­fi­schen Merk­ma­len verglichen.

Das Ziel der Stu­die von Fremd et al. (2007)62 ist, das Inter­es­se an KAM und die tat­säch­li­che Inan­spruch­nah­me für die Grup­pe der Fäl­le in fort­ge­schrit­te­nem Sta­di­um sys­te­ma­tisch zu ana­ly­sie­ren und die Häu­fig­keit der Ver­wen­dung abzu­bil­den. Die Publi­ka­ti­on bezieht sich auf eine Umfra­ge zum Inter­es­se und der Ver­wen­dung von KAM bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Eben­so soll aus den Pati­en­ten­cha­rak­te­ris­ti­ka abge­lei­tet wer­den, wel­che Merk­ma­le sta­tis­tisch signi­fi­kant mit der Inan­spruch­nah­me von KIM-Ver­fah­ren asso­zi­iert sind. Die Stu­die ist eine Quer­schnitt­stu­die, die im Zeit­raum von August 2014 bis Novem­ber 2015 als Teil der PRAE­GNANT-Stu­die in 36 Stu­di­en­zen­tren in ganz Deutsch­land durch­ge­führt wur­de. Rekru­tiert wur­den 590 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, die sich ent­we­der bereits in einem fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um befin­den oder bei denen Meta­sta­sen vor­han­den sind. Auch in die­ser Stu­die ist der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs mit Mis­tel­the­ra­pie zu gering, um Ergeb­nis­se zu Erfah­run­gen mit Mis­tel­the­ra­pie aus­zu­wer­ten. Die Ergeb­nis­se wer­den nur für die Beschrei­bung der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie und die Ablei­tung mög­li­cher Prä­dik­to­ren verwendet.

Hüb­ner et al. (2014)234 haben eine Online-Befra­gung bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs durch­ge­führt, die zusätz­lich KAM-Ver­fah­ren ver­wen­den. Ziel der Stu­die ist es, mehr über die Ein­stel­lung der Pati­en­tin­nen zur Ver­wen­dung des Inter­nets als Infor­ma­ti­ons­quel­le und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mög­lich­keit zu ande­ren Betrof­fe­nen bezüg­lich KAM-Ver­fah­ren zu erfah­ren. Außer­dem wird die Inan­spruch­nah­me der kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren beschrie­ben und wel­che Erfah­run­gen die Pati­en­tin­nen mit der ver­wen­de­ten KAM-Metho­de gemacht haben. Die Stu­die ist eine Quer­schnitt­stu­die, in der über einen Online­Fra­ge­bo­gen die Nut­zen­den des „Krebs­kom­pass“, dem größ­ten deutsch­spra­chi­gen Online-Selbst­hil­fe­Fo­rum, befragt wur­den. Der Link zur Befra­gung wur­de von Juni bis Okto­ber 2011 auf der Krebs­kom­pass-Web­site gepos­tet. Rekru­tiert wur­de aus­schließ­lich über das Krebs­fo­rum. Ins­ge­samt haben 80 Teil­neh­me­rin­nen den Fra­ge­bo­gen aus­ge­füllt. Eine Rück­lauf­quo­te ist nicht berichtet.

Die Stu­die von Moschen et al. (2001)237 ver­gleicht psy­cho­lo­gi­sche Aspek­te und die Lebens­qua­li­tät von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, die zusätz­lich zur kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie kom­ple­men­tär-medi­zi­ni­sche Maß­nah­men in Anspruch neh­men mit Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, die nur eine kon­ven­tio­nel­le The­ra­pie erhal­ten. Für die Quer­schnitt­stu­die wur­de in der Brust­krebs­am­bu­lanz der Uni­ver­si­täts­kli­nik Inns­bruck rekru­tiert. In die Brust­krebs­am­bu­lanz kom­men Pati­en­tin­nen zum geplan­ten Behand­lungs­ter­min. Zen­tra­le Ein­schluss­kri­te­ri­en waren, dass die Brust­krebs­dia­gno­se bereits vor min­des­tens sechs Mona­ten gestellt wur­de und dass die Pati­en­tin ein Bewusst­sein für die eige­ne Erkran­kung hat. Wie das Bewusst­sein der Pati­en­tin für die Brust­krebs­dia­gno­se defi­niert oder ope­ra­tio­na­li­siert wur­de bezie­hungs­wei­se von wem das Vor­han­den­sein eines Bewusst­seins für die Erkran­kung bewer­tet wur­de, ist nicht berich­tet. 126 Pati­en­tin­nen wur­den in die Vor­auswahl ein­be­zo­gen. Ein mit 35 Items erstell­ter Fra­ge­bo­gen wur­de den Pati­en­tin­nen aus­ge­hän­digt und in ruhi­ger und anony­mer Umge­bung von den Pati­en­tin­nen ausgefüllt.

Die Stu­die von Schad et al. (2018)239 unter­sucht die Umset­zung inte­gra­ti­ver Behand­lungs­kon­zep­te im Ver­sor­gungs­all­tag in einem zer­ti­fi­zier­ten Brust­krebs­zen­trum retro­spek­tiv auf Grund­la­ge kli­ni­scher und demo­gra­fi­scher Daten. Die Popu­la­ti­on besteht aus 768 Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit Brust­krebs, die im Zeit­raum vom 1. Janu­ar 2011 bis 30. Juni 2016 im zer­ti­fi­zier­ten Brust­krebs­zen­trum des Gemein­schafts­kran­ken­hau­ses Havel­hö­he in Ber­lin behan­delt wur­den. Neben der Stan­dard­the­ra­pie sind auch die Mis­tel­the­ra­pie und eine Rei­he ande­rer nicht-phar­ma­ko­lo­gi­scher Inter­ven­tio­nen beschrie­ben, wie Kunst- und Atem­the­ra­pie, Ernäh­rungs­be­ra­tung, Mas­sa­gen, Bewe­gungs- und Phy­sio­the­ra­pie oder psy­cho­on­ko­lo­gi­sche Unter­stüt­zung. Die For­schen­den hat­ten Zugang zu den Pati­en­ten­da­ten über die loka­le Kran­ken­haus­da­ten­bank. Die Kenn­zah­len, die erho­ben wur­den, wer­den basie­rend auf dem Jah­res­be­richt 2016 mit den Kenn­zah­len ande­rer zer­ti­fi­zier­ter Brust­krebs­zen­tren ver­gli­chen, um ein­schät­zen zu kön­nen, ob die Stu­di­en­po­pu­la­ti­on reprä­sen­ta­tiv für ein zer­ti­fi­zier­tes Behand­lungs­zen­trum in Deutsch­land ist. Für die­sen HTA-Bericht wer­den aus­schließ­lich die Zah­len zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie verwendet.

Die Stu­die von Schö­ne­kaes et al. (2003)240 unter­sucht Häu­fig­keit, Art und Grün­de für die Inan­spruch­nah­me kom­ple­men­tä­rer und alter­na­ti­ver The­ra­pie­maß­nah­men bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs und will die ver­wen­de­ten Infor­ma­ti­ons­quel­len erfah­ren. Die Quer­schnitt­stu­die besteht aus leit­fa­den­ge­stütz­ten struk­tu­rier­ten Inter­views bei 203 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Es wird nach dem wahr­ge­nom­me­nen Ein­fluss der Anwen­dung einer kom­ple­men­tä­ren The­ra­pie­maß­nah­me auf das Wohl­be­fin­den befragt. Die Inter­views wur­den von fünf Ärz­ten durch­ge­führt, jeweils von der behand­deln­den Ärz­tin oder vom behan­deln­den Arzt der Pati­en­tin. Trotz Inter­view­leit­fa­den wur­den die Teil­neh­me­rin­nen in ihren Ant­wort­mög­lich­kei­ten nicht ein­ge­schränkt, son­dern Mehr­fach­ant­wor­ten und eine freie Mei­nungs­äu­ße­rung der Pati­en­tin war erwünscht. Zeit­punkt der Erhe­bung war zu Beginn der Strah­len­the­ra­pie oder inner­halb der ers­ten zwei Wochen der Bestrah­lung. Die Ergeb­nis­se wer­den nur für die quan­ti­ta­ti­ve Beschrei­bung der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie und die Beschrei­bung von Merk­ma­len ver­wen­det, die sta­tis­tisch signi­fi­kant mit der Inan­spruch­nah­me mit KIM-Ver­fah­ren asso­zi­iert sind.

Die Stu­die von Tautz et al. (2012)241 ver­sucht, her­aus­zu­fin­den, wie hoch die Inan­spruch­nah­me von pflanz­li­chen KAM-Ver­fah­ren in der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on ist und wel­chen Bedarf an Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on die Pati­en­tin­nen haben. Die Pati­en­tin­nen für die Quer­schnitt­stu­die wur­den in einem Zeit­raum von drei Mona­ten (nicht näher beschrie­ben) aus vier ver­schie­de­nen Stu­di­en­zen­tren in Frei­burg im Breis­gau, Deutsch­land, rekru­tiert. Zwei der Zen­tren, eine gynä­ko­lo­gi­sche Ambu­lanz und eine radio­lo­gi­sche Pra­xis, befin­den sich an der Uni­ver­si­täts­kli­nik Frei­burg. In der gynä­ko­lo­gi­schen Ambu­lanz wer­den sowohl neue Fäl­le als auch Fäl­le mit einer län­ge­ren Krank­heits­ge­schich­te behan­delt. Für die Stu­die konn­ten alle Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs aus der Ambu­lanz rekru­tiert wer­den, die in der Lage waren, den Fra­ge­bo­gen selbst aus­zu­fül­len. Die­se Pati­en­tin­nen, die zum Fol­low-up erschei­nen, erfül­len bereits die Ein­schluss­kri­te­ri­en (sie­he Tabel­le 61). In der radio­lo­gi­schen Pra­xis wur­den für die Stu­die nur Fäl­le ein­ge­schlos­sen, die sich bereits in der Nach­sor­ge befin­den. Die ande­ren bei­den Stu­di­en­zen­tren sind Teil der Kli­nik für Tumor­bio­lo­gie in Frei­burg: die Kli­nik für inne­re Onko­lo­gie und die Kli­nik für Onko­lo­gi­sche Reha­bi­li­ta­ti­on. Die Pati­en­tin­nen in der Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik haben in der Regel die Akut­ver­sor­gung mit einer Che­mo­the­ra­pie oder Bestrah­lung bereits abge­schlos­sen. Pati­en­tin­nen von der inne­ren onko­lo­gi­schen Sta­ti­on wer­den meis­tens bereits pal­lia­tiv behan­delt. Von 211 Pati­en­tin­nen wer­den 170 (81 %) für die Stu­die her­an­ge­zo­gen. Zusätz­lich haben zwölf Pati­en­tin­nen, die selbst nicht in der Lage waren, den Fra­ge­bo­gen aus­zu­fül­len, ein­ge­wil­ligt, dass deren Kran­ken­ak­ten aus­ge­wer­tet wer­den dür­fen. Im Rah­men die­ses HTA-Berichts sind nur die Ergeb­nis­se zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie rele­vant, weil der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie an der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on zu gering ist und für Ergeb­nis­se zum Infor­ma­ti­ons­be­dürf­nis nicht sepa­rat berich­tet wird.

Ziel der Stu­die von Temp­le­ton et al. (2013)242 ist, her­aus­zu­fin­den, wel­che unter­stüt­zen­den Akti­vi­tä­ten von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs in den frü­he­ren Sta­di­en (noch ohne Metasta­sie­rung) zusätz­lich zur Stan­dard­the­ra­pie betrie­ben wer­den und wel­che zusätz­li­chen Infor­ma­tio­nen die Pati­en­tin­nen ger­ne bekom­men wür­den. In der Quer­schnitt­stu­die wer­den die Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs über zusätz­li­che unter­stüt­zen­de Akti­vi­tä­ten und das damit ein­her­ge­hen­de Inter­es­se für zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen zu kom­ple­men­tä­rer Medi­zin befragt. Zwi­schen Dezem­ber 2008 und Sep­tem­ber 2010 wur­den 375 Pati­en­tin­nen für die Befra­gung im Brust­zen­trum St. Gal­len rekru­tiert. Zuge­las­sen wur­den nur Pati­en­tin­nen im frü­hen Sta­di­um, ohne Anzei­chen eines erneu­ten Auf­tre­tens des Tumors. Die Teil­neh­me­rin­nen wur­den gebe­ten einen Fra­ge­bo­gen aus­zu­fül­len. 342 (91 %) Pati­en­tin­nen nah­men an der Befra­gung teil. Bei Unklar­hei­ten war eine Kran­ken­schwes­ter vor Ort. Die Pati­en­tin­nen wur­den über ihr Inter­es­se an Infor­ma­tio­nen und die tat­säch­li­che Ver­wen­dung von KAM befragt. Das Ergeb­nis zur Häu­fig­keit der Ver­wen­dung der Mis­tel­the­ra­pie eig­net sich für die Bewer­tung der Inan­spruch­nah­me und wird daher in die Aus­wer­tung eingeschlossen.

Patientinnenperspektive – qualitative Studien

Ziel der Stu­die von Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 ist es, mehr Infor­ma­tio­nen über die Lebens­qua­li­tät von Krebs­pa­ti­en­tin­nen zu erhal­ten als über objek­ti­vie­ren­de Fra­ge­bö­gen mög­lich ist. Inter­views mit Krebs­pa­ti­en­tin­nen sol­len zusätz­li­che Daten zur sub­jek­tiv wahr­ge­nom­me­nen Lebens­qua­li­tät lie­fern, die über Lebens­qua­li­täts­fra­ge­bö­gen oder-mess­in­stru­men­te nicht erho­ben wer­den kön­nen. Ein Fokus liegt auf den Bewäl­ti­gungs­stra­te­gien der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit der mög­li­cher­wei­se lebens­be­droh­li­chen Krebs­er­kran­kung. Die Stu­die230 ist eine explo­ra­ti­ve Kohor­ten­stu­die, in der über Fra­ge­bö­gen die Lebens­qua­li­tät von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit ver­schie­de­nen Krebs­er­kran­kun­gen wäh­rend der Mis­tel­the­ra­pie erho­ben wur­de. Die ers­te Erhe­bung fand vor dem Beginn der Mis­tel­the­ra­pie und die zwei­te Erhe­bung nach drei Mona­ten Mis­tel­the­ra­pie statt. Im Para­cel­sus-Spi­tal Rich­ters­wil in der Schweiz, wur­den unter den Pati­en­ten, die eine ambu­lan­te Mis­tel­be­hand­lung erhal­ten, Teil­neh­mer für die Stu­die rekru­tiert. Von den 21 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern haben sich 17 Per­so­nen dazu bereit erklärt, an einem zusätz­li­chen Inter­view teil­zu­neh­men. Unter den zwölf halb­struk­tu­rier­ten Inter­views, die in die qua­li­ta­ti­ve Inhalts­ana­ly­se auf­ge­nom­men wur­den, waren die von vier Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Neben einer Publi­ka­ti­on zu allen Stu­di­en­teil­neh­me­rin­nen und Stu­di­en­teil­neh­mern228 wur­den die Ergeb­nis­se zu den vier Inter­views mit Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs getrennt ver­öf­fent­licht230. Dadurch kön­nen alle Aus­sa­gen, die in die­ser Publi­ka­ti­on beschrie­ben wer­den, sicher den Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs zuge­ord­net wer­den. In die Aus­wer­tung wird nur die Publi­ka­ti­on zu den Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs in die Ana­ly­se ein­ge­schlos­sen.230

Die Stu­die von Gschwendt­ner et al. (2016)233 hat zum Ziel, mehr über die Beweg­grün­de von Pati­en­tin­nen für oder gegen die Anwen­dung von Mis­tel­prä­pa­ra­ten, den Stand der Infor­ma­ti­on bezüg­lich der Mis­tel­the­ra­pie, sowie die Anlie­gen zu kom­ple­men­tä­rer Medi­zin zu erfah­ren. Die leit­fa­den­ge­stütz­te qua­li­ta­ti­ve Stu­die ist ein Teil­pro­jekt der Ver­bund­for­schung des Kom­pe­tenz­netz­werks Kom­ple­men­tär­me­di­zin in der Onko­lo­gie (KOKON). Die halb­struk­tu­rier­ten Inter­views bezie­hen sich auf die Moti­va­ti­on für oder gegen die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie bei Krebs­pa­ti­en­tin­nen. Ins­ge­samt wur­den 88 Pati­en­tin­nen inter­viewt, davon 30 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs (34 %). Die Ergeb­nis­se sind nicht für die Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs sepa­rat berich­tet, jedoch stellt der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs knapp die Hälf­te der Mis­tel­an­wen­den­den dar. Die Befra­gung erfolg­te im Zeit­raum von Okto­ber 2012 bis Mit­te April 2013. Die per­sön­li­chen Inter­views wur­den von einer Per­son durch­ge­führt, die nicht in den Behand­lungs­pro­zess invol­viert war. Bevor­zugt wur­den Ein­zel­in­ter­views vor Ort, jedoch wur­de auf Wunsch der Pati­en­tin­nen auch die Beglei­tung eines Fami­li­en­mit­glieds gestat­tet. Bei schlech­tem All­ge­mein­zu­stand, zeit­li­cher Begren­zung, oder bei zu gro­ßer Ent­fer­nung zum Befra­gungs­ort wur­den tele­fo­ni­sche Inter­views durch­ge­führt, die mit­tels Audio­re­cor­der auf­ge­nom­men wur­den. Die Stu­die bezieht sich spe­zi­fisch auf die Mis­tel­the­ra­pie, jedoch sind die Ergeb­nis­se, außer zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie, nicht für Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs sepa­rat berich­tet. Den­noch wird die Publi­ka­ti­on auch in die qua­li­ta­ti­ve Inhalts­ana­ly­se auf­ge­nom­men, da sich die Fra­gen pri­mär auf die Grün­de für die Anwen­dung, die erhal­te­nen Infor­ma­tio­nen zur Mis­tel­the­ra­pie und der Zufrie­den­heit, sowie den Wün­schen zur Bera­tung und nicht auf den Krank­heits­ver­lauf beziehen.

Die qua­li­ta­ti­ve Stu­die von Konit­zer et al. (2001)236 befasst sich mit der Fra­ge, was die Mis­tel­the­ra­pie als Meta­pher für Anwen­de­rin­nen und Anwen­der ver­kör­pert, ob die Mis­tel­the­ra­pie für die behan­del­ten Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten eher den Krebs ver­kör­pert oder ein Mit­tel gegen den Krebs. Über das Malen von Bil­dern zur Mis­tel­the­ra­pie und der Beschrei­bung der eige­nen Bil­der wird die Grund­hal­tung der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten erör­tert, die sie mit der Mis­tel­the­ra­pie ver­bin­den. Die Ton­spur und das Tran­skript der Beschrei­bung der eige­nen Bil­der bil­det die Grund­la­ge für die qua­li­ta­ti­ve Text­ana­ly­se nach der gegen­stands­be­zo­ge­nen Theo­rie­bil­dung („groun­ded theo­ry“). Über ein­schlä­gi­ge anthro­po­so­phi­sche und eth­no­lo­gi­sche Lite­ra­tur wer­den die Ergeb­nis­se tri­an­gu­liert und in den Kon­text des bis­her ver­füg­ba­ren Wis­sens gesetzt. Für die Stu­die ist weder der kon­kre­te Ort des Stu­di­en­zen­trums beschrie­ben noch der Zeit­raum. Bekannt ist ledig­lich, dass die zwölf Stu­di­en­teil­neh­me­rin­nen, davon neun mit Mam­ma­kar­zi­nom (75 %), über einen Zeit­raum von 1,5 Jah­ren (laut Ver­öf­fent­li­chung) eine Mis­tel­ge­samt­ex­trakt­the­ra­pie in Form von Infu­sio­nen in einer All­ge­mein­arzt­pra­xis erhal­ten und eine beglei­ten­de wöchent­li­che Grup­pen­the­ra­pie machen. In einer der The­ra­pie­sit­zun­gen wer­den die Daten erho­ben. Da sämt­li­che Autoren und Per­so­nen in der Dank­sa­gung zu Insti­tu­tio­nen in Han­no­ver gehö­ren, wird davon aus­ge­gan­gen, dass die Stu­die in oder in der Nähe von Han­no­ver in Deutsch­land statt­fin­det. Die Rekru­tie­rung ist nicht beschrie­ben, jedoch sind alle der Teil­neh­men­den bereits vor Stu­di­en­be­ginn Teil der Grup­pen­sit­zung auf tie­fen­psy­cho­lo­gi­scher Ebene.

Studien aus der Perspektive des behandelnden Fachpersonals

Die auf einem selbst erstell­ten Fra­ge­bo­gen basie­ren­de Quer­schnitt­stu­die von Kal­der et al. (2001)65 kon­zen­triert sich auf das Ange­bot unkon­ven­tio­nel­ler, kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­scher Heil­me­tho­den, die von Gynä­ko­lo­gin­nen und Gynä­ko­lo­gen ange­wen­det wer­den. Ziel der Stu­die ist, mehr über die Prä­fe­ren­zen zur Ver­wen­dung von kom­ple­men­tä­ren Behand­lungs­me­tho­den bei die­sen Fach­ärz­ten und ‑ärz­tin­nen zu erfah­ren. Nach Mög­lich­keit soll sich aus der Ana­ly­se eine Cha­rak­te­ri­sie­rung von Anbie­ten­den und Nicht-Anbie­ten­den erge­ben, sowie ein Über­blick über deren Ein­stel­lun­gen und Stand­punk­te. Die Rekru­tie­rung der Teil­neh­men­den und die Daten­er­he­bung erfolg­ten im Rah­men von zwei Kon­gres­sen und einer Fort­bil­dung: Deut­scher Krebs­kon­gress 1998, Kon­gress der deut­schen Gesell­schaft für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe 1998 und die Gie­ße­ner Gynä­ko­lo­gi­sche Fort­bil­dung 1999. Ins­ge­samt wur­den 921 Fra­ge­bö­gen an Gynä­ko­lo­gin­nen und Gynä­ko­lo­gen aus­ge­hän­digt. 102 davon mel­de­ten zurück, dass der eige­ne Tätig­keits­be­reich nicht in der Onko­lo­gie lie­ge. 348 (37,8 %) der Fra­ge­bö­gen wur­den aus­ge­füllt zurückgegeben.

Die Stu­die von Klein et al. (2017)235 ist eine Online-Befra­gung und befasst sich mit Ein­stel­lun­gen und Prak­ti­ken von Mit­glie­dern der Arbeits­ge­mein­schaft Gynä­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gie im Hin­blick auf kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sche Maß­nah­men. Ziel der Stu­die ist, das Akzep­tanz­ver­hal­ten und die Anwen­dung, sowie die Umset­zung kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­scher Maß­nah­men bei Gynä­ko­lo­gin­nen und Gynä­ko­lo­gen mit dem Schwer­punkt Onko­lo­gie in Deutsch­land zu eva­lu­ie­ren. Der Fra­ge­bo­gen für die Quer­schnitt­stu­die wur­de von den Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern selbst erstellt und vor­ab getes­tet. 676 Mit­glie­der der Arbeits­ge­mein­schaft für Gynä­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gie wur­den im Juli 2014 per E‑Mail ange­schrie­ben mit der Bit­te, an der Stu­die teil­zu­neh­men. Bei Nicht-Beant­wor­tung wur­de im Sep­tem­ber eine Erin­ne­rungs-E-Mail an die Mit­glie­der ver­sen­det. 104 Per­so­nen haben den Fra­ge­bo­gen aus­ge­füllt und konn­ten in die Ana­ly­se ein­ge­schlos­sen wer­den. Das ent­spricht einer Ant­wort­ra­te von 14,5 %. Ins­ge­samt erstreckt sich der Zeit­raum der Befra­gung über elf Wochen. Der Fra­ge­bo­gen ent­hält 17 Fra­gen zu demo­gra­fi­schen Daten, zum Ein­satz von kom­ple­men­tä­ren Behand­lungs­me­tho­den, zu erbrach­ten Bera­tungs­leis­tun­gen und Qua­li­fi­ka­tio­nen zu inte­gra­ti­ver Medi­zin und wei­te­ren Bereichen.

Die Stu­die von Mün­stedt et al. (2000)238 ist eine fra­ge­bo­gen­ba­sier­te Quer­schnitt­stu­die zur Abbil­dung der Ein­stel­lun­gen von Ärz­tin­nen und Ärz­ten zum Ein­satz der Mis­tel­the­ra­pie als unkon­ven­tio­nel­le Heil­me­tho­de in der Onko­lo­gie. In der Aus­wer­tung wur­de von den Autorin­nen und Autoren der Stu­die zwi­schen drei ver­schie­de­nen Grup­pen unter­schie­den: The­ra­peu­ten und The­ra­peu­tin­nen, die eine Mis­tel­the­ra­pie als ers­ten und wich­tigs­ten Behand­lungs­schritt sehen, The­ra­peu­ten und The­ra­peu­tin­nen, die unkon­ven­tio­nel­le Ver­fah­ren (UKT) anbie­ten, aber die Mis­tel nicht grund­sätz­lich anwen­den, und Nicht-Anbie­ten­de der Mis­tel­the­ra­pie. Mög­li­che Unter­schie­de zwi­schen den Cha­rak­te­ris­ti­ka die­ser Grup­pen sind die Ziel­grö­ße der Stu­die. 310 nie­der­ge­las­se­ne Ärz­tin­nen und Ärz­te aus den Räu­men Gie­ßen und Unna (jede der bei­den Städ­te wird als ein Stu­di­en­zen­trum gewer­tet), deren Adres­sen dem Tele­fon­buch oder den Gel­ben Sei­ten ent­nom­men wer­den konn­ten, wur­den per­sön­lich in der Pra­xis besucht. Die Ärz­te und Ärz­tin­ne erhiel­ten den Fra­ge­bo­gen mit einer kur­zen Beschrei­bung durch das Stu­di­en­per­so­nal. Bei den Ärz­ten und Ärz­tin­nen, die den Fra­ge­bo­gen nicht annah­men, war die Begrün­dung meis­tens, dass kei­ne, oder nur sehr weni­ge, onko­lo­gi­sche Pati­en­ten und Pati­en­tin­nen betreut wür­den oder dass die Per­so­nen kei­ne Zeit hät­ten für die Beant­wor­tung der Fra­gen. 250 Ärz­te und Ärz­tin­nen nah­men den Fra­ge­bo­gen an, wovon 202 einen aus­ge­füll­ten Fra­ge­bo­gen retour­nier­ten. Die Teil­neh­men­den wur­den in drei ver­schie­de­ne Grup­pen ein­ge­teilt ent­spre­chend der Anga­ben zur Ver­wen­dung der Misteltherapie.

  • 5.3.2 Ein- und Ausschlusskriterien der Studienpopulationen

Die Quer­schnitt­stu­di­en und qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en beschrei­ben die Stu­di­en­po­pu­la­ti­on ins­ge­samt wenig detail­liert und rele­van­te Infor­ma­tio­nen, wie bei­spiels­wei­se die Nen­nung der Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en oder der Erkran­kungs­sta­tus, sind nicht im Detail beschrie­ben. Tabel­le 61 fasst die Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en zusam­men, die aus den Beschrei­bun­gen in den Publi­ka­tio­nen ent­nom­men wer­den können.

Tabel­le 61: Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en der Stu­di­en zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspekten

Stu­die, Jahr

Ein- und Ausschlusskriterien

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve – quan­ti­ta­ti­ve Studien

Drozd­off (2018)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Dia­gno­se Brust­krebs oder gynä­ko­lo­gi­sche Krebsarten

  • - Älter als 18 Jahre

  • - Kör­per­lich, geis­tig und hin­sicht­lich deut­scher Sprach­kennt­nis­se in der Lage, den Fra­ge­bo­gen auszufüllen

  • - Pati­en­tin­nen erhal­ten irgend­ei­ne Form von sys­te­mi­scher Krebstherapie

Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Fasching (2007)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Dia­gno­se für Brust‑, Uterus‑, Eier­stock- oder Zer­vix­kar­zi­nom, unab­hän­gig vom Stadium

  • - Bewusst­sein der Pati­en­tin für die Krebs­er­kran­kung (nicht definiert)

  • - Kör­per­lich, geis­tig und hin­sicht­lich deut­scher Sprach­kennt­nis­se in der Lage, den Fra­ge­bo­gen auszufüllen

Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Fremd (2017)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Lokal-fort­ge­schrit­te­ner oder metasta­sie­ren­der Brust­krebs, unab­hän­gig vom Sta­di­um der Erkran­kung oder dem Tumorstatus

  • - Alter ab 18 Jahren

  • - Inope­ra­bler Brust­krebs (dia­gnos­tisch bewiesen)

Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Hüb­ner (2014)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Pati­en­tin­nen mit Brustkrebs

  • - Regis­trier­te Nut­zen­de des Online-Selbst­hil­fe­fo­rums „Krebs­kom­pass“ Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Moschen (2001)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Brust­krebs­dia­gno­se

  • - Dau­er der Erkran­kung min­des­tens sechs Monate

  • - Bewusst­sein der Pati­en­tin für die Dia­gno­se (Awa­re­ness) (nicht defi­niert) Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Schad (2018)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Pri­mä­re Brust­krebs­dia­gno­se (klas­si­fi­ziert wird nach den Vor­ga­ben des deut­schen Zer­ti­fi­zie­rers OnkoZert)

  • - Zeit­raum der Behand­lung: 01. Janu­ar 2011 bis 30. Juni 2016

Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Schö­ne­kaes (2003)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

Alle Pati­en­tin­nen, die sich im Zeit­raum von Janu­ar 2002 bis April 2002 in einem der drei Stu­di­en­zen­tren auf­grund eines Mam­ma­kar­zi­noms in Behand­lung befanden.

Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Tautz (2012)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Weib­li­che Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs aller Stadien

  • - In der Lage, den in der Stu­die ver­wen­de­ten Fra­ge­bo­gen selbst auszufüllen

  • - Erschei­nen zum Fol­low-up im Behandlungszentrum

Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Temp­le­ton (2013)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Brust­krebs­dia­gno­se im Sta­di­um I bis III

  • - Kein Anzei­chen für einen mög­li­chen Rückfall

  • - Kon­se­ku­ti­ve Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs aus dem Brust­zen­trum St. Gal­len Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve- qua­li­ta­ti­ve Studien

Bran­den­ber­ger (2012)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Pati­en­tin­nen mit Brustkrebs

  • - Ambu­lan­te Behand­lung mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten, unab­hän­gig von wei­te­ren The­ra­pien Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Gschwendt­ner (2016)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • - Pri­mär Pati­en­ten mit einer der vier­häu­figs­ten onko­lo­gi­schen Dia­gno­sen: Mamma‑, Prostata‑, Bron­chi­al- und kolo­rek­ta­les Kar­zi­nom, jedoch waren auch ande­re Krebs­ar­ten erlaubt

  • - Bereit­schaft für das Interview

Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Konit­zer (2001)

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

Mit­glied der wöchent­lich statt­fin­den­den tie­fen­psy­cho­lo­gi­schen Grup­pen­sit­zung Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fachpersonals

Kal­der (2001)

Ein­schluss­kri­te­ri­um:

Fach­ärz­tin/-arzt der Gynä­ko­lo­gie oder Ärz­te in Wei­ter­bil­dung in gynä­ko­lo­gi­schen Abteilungen

Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Klein (2017)

Ein­schluss­kri­te­ri­um:

Mit­glied der AGO

Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

Mün­stedt (2000)

Ein­schluss­kri­te­ri­um:

Nie­der­ge­las­se­ne Ärz­tin­nen und Ärz­te im Raum Gie­ßen und Unna, die über das

Tele­fon­buch auf­zu­fin­den waren

Aus­schluss­kri­te­ri­en: keine

AGO = Arbeits­ge­mein­schaft Gynä­ko­lo­gi­sche Onkologie.

Patientinnenperspektive – quantitative Studien

In der Stu­die von Drozd­off et al. (2018)231 war die Vor­aus­set­zung für die Teil­nah­me eine Dia­gno­se von Brust­krebs oder gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­ar­ten und dass die Pati­en­tin­nen irgend­ei­ne Form von sys­te­mi­scher Krebs­the­ra­pie erhalten.

Fasching et al. (2007)232 haben nur Pati­en­tin­nen ein­ge­schlos­sen, bei denen – ver­mut­lich von den Stu­di­en­ärz­ten – davon aus­ge­gan­gen wur­de, dass sie ein Bewusst­sein für die eige­ne Krebs­er­kran­kung haben. Eine kon­kre­te Ope­ra­tio­na­li­sie­rung, wie das Bewusst­sein für die Erkran­kung beur­teilt wur­de, ist nicht berich­tet. Die Teil­neh­me­rin­nen gaben ihre Ein­ver­ständ­nis­er­klä­rung mündlich.

Die Stu­die von Fremd et al. (2017)62 hat nur Pati­en­tin­nen mit fort­ge­schrit­te­nem oder metasta­sie­ren­dem Brust­krebs ein­ge­schlos­sen. Der Brust­krebs muss­te dia­gnos­tisch bewie­sen inope­ra­bel sein. Sons­ti­ge Ein­schrän­kun­gen zur The­ra­pie­art gab es nicht.

Die Online-Befra­gung von Hüb­ner et al. (2014)234 hat­te als ein­zi­ges Ein­schluss­kri­te­ri­um, dass die Teil­neh­men­den regis­trier­te Nut­ze­rin­nen und Nut­zer des Online-Selbst­hil­fe­fo­rums „Krebs­kom­pass“ sein müs­sen. Alle regis­trier­ten Nut­zen­den konn­ten den ver­link­ten Fra­ge­bo­gen beant­wor­ten. Dass der Fra­ge­bo­gen sich auf Brust­krebs bezieht, war dem Titel zu ent­neh­men, jedoch ist in der Publi­ka­ti­on nicht beschrie­ben, ob die Brust­krebs­dia­gno­se in irgend­ei­ner Wei­se vali­diert wurde.

In die Stu­die Moschen et al. (2001)237 konn­ten alle Pati­en­tin­nen mit der Dia­gno­se Brust­krebs ein­ge­schlos­sen wer­den, die sich ihrer Dia­gno­se bewusst waren („Awa­re­ness“). In der Publi­ka­ti­on ist nicht klar beschrie­ben, ob die „Awa­re­ness von einer behan­deln­den Per­son bestä­tigt wur­de oder ob das Ein­schluss­kri­te­ri­um bereits erfüllt war, wenn die Pati­en­tin das Bewusst­sein für die Erkran­kung mit der Zustim­mung zur Ein­ver­ständ­nis­er­klä­rung bestä­tig­te. Zudem muss­te die Krebs­er­kran­kung seit min­des­tens sechs Mona­ten bestehen.

Die retro­spek­ti­ve Ana­ly­se von Schad et al. (2018)239 hat bei der Ana­ly­se der Kran­ken­haus­da­ten­bank alle Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit Brust­krebs ein­ge­schlos­sen, bei denen eine pri­mä­re Brust­krebs­dia­gno­se vor­lag. Klas­si­fi­ziert wer­den die Fäl­le nach den Vor­ga­ben des Zer­ti­fi­zie­rers Onko­Zert. Die­se Anga­ben bezie­hen sich zum einen auf die infra­struk­tu­rel­le Ebe­ne, wel­che (Rezi­div-) Fäl­le, wel­cher Insti­tu­ti­on und zu wel­chem Zeit­punkt zuge­rech­net wer­den. Für die­ses SR ist rele­vant, dass für den Ein­schluss einer Pati­en­tin bei­spiels­wei­se ein his­to­che­mi­scher Bericht vor­lie­gen muss und die The­ra­pie­pla­nung und ‑umset­zung im inter­dis­zi­pli­nä­ren Team bespro­chen und durch­ge­führt wer­den muss­te und damit eine veri­fi­zie­re Brust­krebs­dia­gno­se vor­han­den war.

Um für die Inter­views von Schö­ne­kaes et al. (2003)240 ein­ge­schlos­sen wer­den zu kön­nen, muss­ten sich die Pati­en­tin­nen im Zeit­raum von Janu­ar bis April 2002 in einem der drei Stu­di­en­zen­tren auf­grund eines Mam­ma­kar­zi­noms in Behand­lung befin­den. Sonst wur­den kei­ne Ein- oder Aus­schluss­kri­te­ri­en genannt. Tautz et al. (2012)241 haben Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs aller Sta­di­en ein­ge­schlos­sen, die in eines der Stu­di­en­zen­tren zum Fol­low-up-Besuch kamen. Wei­te­re krank­heits­be­zo­ge­ne oder sozio­de­mo­gra­fi­sche Ein­schluss­kri­te­ri­en gab es nicht.

In der Stu­die von Temp­le­ton et al. (2013)242 wird nur aus Pati­en­tin­nen rekru­tiert, die zur kon­se­ku­ti­ven Behand­lung in das Brust­zen­trum St. Gal­len kom­men. Vor­aus­set­zung für die Teil­nah­me an der Stu­die war eine Brust­krebs­dia­gno­se im Sta­di­um I bis III. Die Pati­en­tin­nen durf­ten kein Anzei­chen für einen Rück­fall aufweisen.

Patientinnenperspektive – qualitative Studien

Für den Ein­schluss in die Publi­ka­ti­on von Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 ist die Vor­aus­set­zung nur die Dia­gno­se Brust­krebs und dass die Pati­en­tin­nen eine ambu­lan­te Mis­tel­the­ra­pie erhal­ten. Wei­te­re Ein-und Aus­schluss­kri­te­ri­en gibt es nicht.

Für die Inter­views von Gschwendt­ner et al. (201 6)233 wur­den Krebs­pa­ti­en­tin­nen und ‑pati­en­ten aller Krebs­ar­ten ein­ge­schlos­sen, unab­hän­gig von der The­ra­pie oder dem Krank­heits­zu­stand. Zwar wur­de erwähnt, dass nur in Ein­rich­tun­gen mit schul­me­di­zi­ni­schem Hin­ter­grund (Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik, Pal­lia­tiv­sta­ti­on, Selbst­hil­fe­grup­pe, onko­lo­gi­sche Schwer­punkt­pra­xis, meh­re­re Akut­kli­ni­ken) rekru­tiert wur­de, jedoch gab es kei­ne Ein­schrän­kung bezüg­lich der The­ra­pie­form, die die Pati­en­tin­nen erhal­ten. Außer der Bereit­schaft für ein Inter­view sind kei­ne Aus­schluss­kri­te­ri­en berichtet.

In der Stu­die von Konit­zer et al. (2001)236 ist kei­ne Rekru­tie­rung beschrie­ben. Es wird nur geschrie­ben, dass die Stu­die im Rah­men der wöchent­lich statt­fin­den­den Grup­pen­sit­zung auf tie­fen­psy­cho­lo­gi­scher Grund­la­ge durch­ge­führt wird.

Studien aus der Perspektive des behandelnden Fachpersonals

Ein­zi­ges Ein­schluss­kri­te­ri­um für die Umfra­ge von Kal­der et al. (2001)65 war, dass die Befrag­ten Fach­arzt bezie­hungs­wei­se Fach­ärz­tin der Gynä­ko­lo­gie oder Ärz­te in Wei­ter­bil­dung in gynä­ko­lo­gi­schen Abtei­lun­gen waren und sich auf einer der drei Ver­an­stal­tun­gen auf­hiel­ten, auf denen rekru­tiert wur­de: der Deut­sche Krebs­kon­gress 1998, Kon­gress der deut­schen Gesell­schaft für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe 1998 und die Gie­ße­ner Gynä­ko­lo­gi­sche Fort­bil­dung 1999. Aus­schluss­kri­te­ri­en sind nicht berichtet.

Die Befra­gung von Klein et al. (2017)235 ging über einen E‑Mail-Ver­tei­ler an alle Mit­glie­der der Arbeits­ge­mein­schaft Gynä­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gie (AGO). Mit­glie­der der AGO sind pri­mär gynä­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gin­nen und Onko­lo­gen, kön­nen aber auch aus nicht-medi­zi­ni­schen Fach­krei­sen kom­men: Ernährungswissenschaftler/​innen, auf Brust­krebs spe­zia­li­sier­te Pfle­ge­kräf­te, Sport­wis­sen-schaft­ler/in­nen, Stu­di­en-Pfle­ge­kräf­te, „Mind-body the­ra­pist“ und Kollaborationspartner/​in der Gesell­schaft, z. B. aus kli­ni­schen Zen­tren für inte­gra­ti­ve Medi­zin. Die Stu­die von Klein et al. (2017)235 ist die ein­zi­ge ein­ge­schlos­se­ne Stu­die aus Behan­deln­den­per­spek­ti­ve, die nicht nur Ärz­tin­nen oder Ärz­te berücksichtigt.

Die Ärz­tin­nen und Ärz­te in der Stu­die von Mün­stedt et al. (2000)238 sind nie­der­ge­las­se­ne Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­ner aus den Räu­men Gie­ßen und Unna, deren Adres­sen dem Tele­fon­buch oder den Gel­ben Sei­ten ent­nom­men wer­den konn­ten. Ein wei­te­res Ein- oder Aus­schluss­kri­te­ri­um gab es nicht.

  • 5.3.3 Intervention

Die Stu­di­en zur Bewer­tung der Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­te sind aus­schließ­lich Beob­ach­tungs­stu­di­en. Kei­ne der Stu­di­en hat kon­kre­te Ein­schluss­kri­te­ri­en bezüg­lich der Stan­dard­the­ra­pie (sie­he Tabel­le 61). Für die drei Publi­ka­tio­nen zur Behan­deln­den­per­spek­ti­ve – Kal­der et al., Klein et al. und Mün­stedt et al.65, 235, 238 – ist die Beschrei­bung der Behand­lung am Ende des Abschnitts in Text­form berich­tet, da die Ärz­te nicht zu einem kon­kre­ten Pati­en­tin­nen­kol­lek­tiv, son­dern all­ge­mein zu deren Ver­ord­nungs­ver­hal­ten befragt wur­den. Tabel­le 62 beinhal­tet daher nur Stu­di­en zu Pati­en­tin­nen mit Brustkrebs.

Studien aus Patientinnenperspektive

Für die­se Domä­ne ist die Art der Stan­dard­the­ra­pie nicht rele­vant für den Ein- oder Aus­schluss der Publi­ka­ti­on. Der Detail­grad der Beschrei­bung der Behand­lung unter­schei­det sich deut­lich zwi­schen den Publi­ka­tio­nen. Bei Fasching et al. (2007)232, Gschwendt­ner et al. (2016)233 und Moschen et al. (2001)237 ist die Stan­dard­the­ra­pie gar nicht beschrie­ben. Die Beschrei­bung der Mis­tel­the­ra­pie unter Ein­be­zie­hung des ver­wen­de­ten Prä­pa­rats ist bei Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 und bei Konit­zer et al. (2001)236 zu fin­den. Bei Bran­den­ber­ger erhal­ten die Pati­en­tin­nen zwei- bis drei­mal pro Woche eine Mis­tel­in­jek­ti­on. Die vier befrag­ten Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ver­wen­den die Prä­pa­ra­te Isca­dor®, abno­ba­VIS­CUM® oder Isor­el®. Die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in der Stu­die von Konit­zer (2001)236 erhal­ten über 1,5 Jah­re jeweils ein- bis drei­mal pro Woche Mis­tel­ge­samt­ex­trakt-Infu­sio­nen mit Isor­el®.

Alle ande­ren Publi­ka­tio­nen – sowohl zur Behan­deln­den- als auch zur Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve – nen­nen weder die Dosie­rung noch das ver­wen­de­te Prä­pa­rat, son­dern berich­ten nur, dass eine Mis­tel­the­ra­pie ver­ab­reicht wurde.

Da sich bei den Stu­di­en die Stan­dard­the­ra­pie der ein­zel­nen Pati­en­tin­nen erheb­lich unter­schei­det und auch Pati­en­tin­nen ohne Stan­dard­the­ra­pie ein­ge­schlos­sen sind, wird die ange­wen­de­te Inter­ven­ti­on soweit mög­lich in Tabel­le 62 nach Stu­di­en­ar­men getrennt berich­tet. Auch zusätz­li­che The­ra­pie­maß­nah­men sind erfasst. Die Infor­ma­tio­nen kön­nen zudem hilf­reich sein für die Inter­pre­ta­ti­on der Ergebnisse.

Stu­die, Jahr

Stan­dard­the­ra­pie, Anzahl (%)                                       Misteltherapie

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve – quan­ti­ta­ti­ve Studien

Drozd­off (2018)

Che­mo­the­ra­pie:                                                        n. b.

220 (66,3) der KAM-Anwen­der; 58 (50,0) Nicht-Anwender

Hor­mon­the­ra­pie:

100 (30,1) der KAM-Anwen­der; 50 (43,1) der Nicht-Anwender

Anti­kör­per:

143 (43,1) der KAM-Anwen­der; 53 (45,6) der Nicht-Anwen­der Bisphosphonate:

87 (26,2) der KAM-Anwen­der; 42 (36,2) der Nicht-Anwen­der Immunmodulation:

2 (0,6) der KAM-Anwen­der; 0 (0) der Nicht-Anwender

Fasching (2007)

n. b.                                                                                        n. b.

Fremd (2017)

Che­mo­the­ra­pie:                                                        n. b.

318 (72,9) der Pati­en­tin­nen mit Inter­es­se an KAM,

84 (66,7) der Pati­en­tin­nen ohne Inter­es­se an KAM;

Bestrah­lung:

276 (63,3) der Pati­en­tin­nen mit Inter­es­se an KAM,

72 (57,1) der Pati­en­tin­nen ohne Inter­es­se an KAM;

Anti­hor­mon­the­ra­pie:

275 (63,1) der Pati­en­tin­nen mit Inter­es­se an KAM,

79 (62,7) der Pati­en­tin­nen ohne Inter­es­se an KAM;

Anti-HER2-The­ra­pie:

50 (11,5) der Pati­en­tin­nen mit Inter­es­se an KAM,

14 (11,1) der Pati­en­tin­nen ohne Inter­es­se an KAM

Hüb­ner (2014)

Chemotherapie:15 (18,75)                                              n. b.

Bestrah­lung: 3 (3,75)

Hor­mon­the­ra­pie: 34 (42,5)

Nur Bis­phos­pho­na­te: 2 (2,5)

Zusätz­li­che The­ra­pie­for­men: 5 (6,25) Antikörpertherapie;

Bis­phos­pho­na­te: 2 (2,5)

Moschen (2001)

n. b., aber Stan­dard­the­ra­pie ist Bedin­gung für den Ein­schluss in die     n. b.

Stu­die

Schad (2018)

OP: 722 (97,4)                                                             n. b.

Bestrah­lung: 396 (53,4)

Hor­mon­the­ra­pie: 280 (37,8)

Che­mo­the­ra­pie: 188 (25,3)

Geziel­te The­ra­pie oder immun­mo­du­lie­ren­de The­ra­pie: 63 (8,5)

Bis­phos­pho­na­te 31 (4,2)

Schö­ne­kaes (2003)

Bestrah­lung: 203 (100), davon:                                            n. b.

Adju­van­te Bestrah­lung nach brust­er­hal­ten­der OP: 167 (82,2)

Behand­lung wegen Lokal­re­zi­divs: 9 (4,4)

Behand­lung von Fern­me­ta­sta­sen: 27 (13,3)

Tautz (2012)

Mas­tek­to­mie:                                                              n. b.

42 (42) KAM-Anwen­der; 9 (15) Nicht-Anwender

Che­mo­the­ra­pie:

80 (80) KAM-Anwen­der; 40 (65) Nicht-Anwender

Hor­mon­the­ra­pie:

64 (64) KAM-Anwen­der; 39 (63) Nicht-Anwender

Temp­le­ton (2013)

OP: 338 (98,8)

Che­mo­the­ra­pie: 26 (7,6) lau­fend; 189 (55,3) bereits abgeschlossen

Bestrah­lung: 244 (71,3) bereits abgeschlossen

Hor­mon­the­ra­pie: 197 (57,6) lau­fend; 124 (36,3) bereits abgeschlossen

Anti-HER2-The­ra­pie: 13 (3,8) lau­fend; 30 (8,8) bereits abgeschlossen

n. b.

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve – qua­li­ta­ti­ve Studien

Bran­den­ber­ger (2012)

Unter den 4 Pati­en­tin­nen mit Brustkrebs:

Chemotherapie:1 (25) vor Beginn der Mis­tel­the­ra­pie Bestrahlung:1 (25) (vor und wäh­rend Mis­tel­the­ra­pie) Hor­mon­the­ra­pie: 4 (100)

OP: 4 (100)

2 bis 3‑mal pro Woche mit Isca­dor®, abno­ba­VIS­CU M® oder Isor­el®

Gschwendt­ner (2016)

n. b.

n. b.

Konit­zer (2001)

n. b.

1 bis 3‑mal pro

Woche mit

Isor­el®

HER2 = Human epi­der­mal growth fac­tor recep­tor 2. KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medi­zin. n. b. = Nicht berich­tet. OP = Operation.

Patientinnenperspektive – quantitative Studien

In der Stu­die von Drozd­off et al. (2018)231 haben alle Teil­neh­me­rin­nen eine sys­te­mi­sche Krebs­the­ra­pie erhal­ten. Die Anga­ben zur Anzahl der Pati­en­tin­nen nach Art der Stan­dard­the­ra­pie wer­den in der Publi­ka­ti­on nicht getrennt für Brust­krebs gemacht, son­dern nur gemein­sam für Brust- (83,3 % der Pati­en­tin­nen) und Eier­stock­krebs (16,7 % der Pati­en­tin­nen). Außer­dem wird nur nach KAM-Anwen­den­den (beinhal­ten 24,8 % Mis­tel­an­wen­den­de) und Nicht-Anwen­den­den unter­schie­den, nicht nach Pati­en­tin­nen mit und ohne Mis­tel­the­ra­pie. Ein­ge­setzt wur­den fol­gen­de The­ra­pie­ar­ten (meh­re­re The­ra­pien gleich­zei­tig waren mög­lich): Che­mo- (66,3 % bezie­hungs­wei­se 50,0 %), Hor­mon- (30,1 % bezie­hungs­wei­se 43,1 %) und Anti­kör­per­the­ra­pie (43,1 % bezie­hungs­wei­se 45,6 %). Von den Pati­en­tin­nen, die eine Che­mo­the­ra­pie erhal­ten, ver­wen­det die Mehr­heit zusätz­lich eine pflanz­li­che KAM-Metho­de (79,1 % von allen Pati­en­tin­nen mit Che­mo­the­ra­pie). Infor­ma­tio­nen zu einer mög­li­chen Bestrah­lung wur­den nicht berich­tet, da der Fokus der Stu­die auf der Nut­zung pflanz­li­cher KAM-Ver­fah­ren zusätz­lich zur sys­te­mi­schen The­ra­pie liegt. Das heißt nicht zwin­gend, dass kei­ne der Pati­en­tin­nen eine Bestrah­lung erhal­ten hat. Zusätz­li­che Bis­phos­pho­na­te, die vor allem dann ein­ge­setzt wer­den, wenn Kno­chen­me­ta­sta­sen bestehen, erhiel­ten deut­lich mehr Pati­en­tin­nen aus der Grup­pe der Nicht-Anwen­den­den (36,2 %) als aus der der KAM (26,2 %).

Für Fasching et al. (2007)232 ist weder die Stan­dard- noch die Mis­tel­the­ra­pie beschrieben.

In der Stu­die von Fremd et al. (2017)62 wur­de die Anzahl der Pati­en­tin­nen je The­ra­pie­form erfasst, abhän­gig davon, ob sie sich für KAM inter­es­sie­ren oder nicht. Bezüg­lich der Antei­le der The­ra­pie­for­men sind die Grup­pen ver­gleich­bar, wobei der Anteil der Pati­en­tin­nen, die eine Che­mo­the­ra­pie oder Bestrah­lung erhiel­ten, jeweils 6,2 % höher ist bei den Pati­en­tin­nen, die sich für KAM-Ver­fah­ren interessieren.

Unter den Teil­neh­me­rin­nen der Online-Umfra­ge von Hüb­ner et al. (2014)234 erhiel­ten zum Zeit­punkt der Befra­gung 67 der 80 Pati­en­tin­nen (83,7 %) min­des­tens eine Stan­dard­the­ra­pie (Chemo‑, Radio- oder Hor­mon­the­ra­pie), elf (13,8 %) erhal­ten kei­ne kon­ven­tio­nel­le The­ra­pie. Zwei Per­so­nen haben die Fra­ge nicht beant­wor­tet (2,5 %). Die Anga­ben in der Publi­ka­ti­on sind zu unge­nau, um kon­kret bestim­men zu kön­nen, wie vie­le der 67 Pati­en­tin­nen wel­che Stan­dard­the­ra­pie erhal­ten haben, denn die in Tabel­le 62 genann­ten Zah­len erge­ben nicht die genann­ten 67 Pati­en­tin­nen. Die Pro­zent­an­ga­ben bezie­hen sich auf die gesam­te Stu­di­en­po­pu­la­ti­on (80 Per­so­nen). Nach Anga­ben der Autoren der Stu­die haben 13 Pati­en­tin­nen min­des­tens zwei Stan­dard­the­ra­pien aus dem Bereich Chemo‑, Radio- oder Hor­mon­the­ra­pie erhal­ten, jedoch ist nicht ersicht­lich, ob die­se bei den in Tabel­le 62 genann­ten Zah­len bereits inte­griert sind oder nicht. The­ra­pie­for­men, die zusätz­lich zur Stan­dard­the­ra­pie verwendet

wur­den, sind die Anti­kör­per­the­ra­pie und die Gabe von Bis­phos­pho­na­ten. Unklar ist, ob die bei­den Pati­en­tin­nen, die Bis­phos­pho­na­te erhal­ten haben, auch zu den Pati­en­tin­nen zäh­len, die eine Stan­dard­the­ra­pie erhal­ten oder nicht. Die Form der Mis­tel­the­ra­pie ist nicht beschrieben.

Für die Stu­die von Moschen et al. (2001)237 ist die Behand­lung nicht kon­kret berich­tet, aber eine Stan­dard­the­ra­pie ist Bedin­gung für den Ein­schluss in die Studie.

In der Stu­die von Schad et al. (2018)239 wur­de bei 722 (97,4 %) der 741 Pati­en­tin­nen mit pri­mä­rem Brust­krebs eine Ope­ra­ti­on durch­ge­führt. Von 741 Pati­en­tin­nen mit pri­mä­rem Brust­krebs erhiel­ten 396 Pati­en­tin­nen eine Bestrah­lung, 280 Pati­en­tin­nen eine Hor­mon­the­ra­pie, 188 Pati­en­tin­nen eine Che­mo­the­ra­pie, 63 Pati­en­tin­nen eine geziel­te The­ra­pie oder immun­mo­du­lie­ren­de The­ra­pie und 31 Pati­en­tin­nen Bis­phos­pho­na­te. Wei­te­re Details zu den ein­zel­nen The­ra­pien und deren Aus­füh­rung sind in der Ver­öf­fent­li­chung beschrie­ben. Das ver­wen­de­te Mis­tel­prä­pa­rat ist nicht beschrie­ben, aber die Appli­ka­ti­ons­form. Von den 238 Anwen­dern haben 204 (85.7 %) die Mis­tel­prä­pa­ra­te sub­ku­tan erhal­ten und 68 (28.6 %) intra­ve­nös als Off-Label-Gebrauch. Auf­grund der Zah­len müss­ten 34 Per­so­nen bei­de Appli­ka­ti­ons­for­men erhal­ten haben. Dies ist jedoch nicht expli­zit beschrieben.

Da die Stu­di­en­zen­tren der Stu­die von Schö­ne­kaes et al. (2003)240 radio­lo­gi­sche Abtei­lun­gen waren, und nur Pati­en­tin­nen ein­ge­schlos­sen wur­den, die am Beginn einer Bestrah­lungs­the­ra­pie stan­den, erhal­ten alle Pati­en­tin­nen eine Bestrah­lung. Eine vor­he­ri­ge brust­er­hal­ten­de Ope­ra­ti­on hat­ten 167 von 203 Pati­en­tin­nen (82,2 %).

In der Stu­die von Tautz et al. (2012)241 wur­de weder die Che­mo- noch die Hor­mon­the­ra­pie genau beschrie­ben. Erfasst wur­de nur die Anzahl der Pati­en­tin­nen, die eine Che­mo- oder Hor­mon­the­ra­pie erhal­ten, abhän­gig davon ob sie KAM-Ver­fah­ren ver­wen­den oder nicht. Aus der Grup­pe der Pati­en­tin­nen, die KAM-Ver­fah­ren anwen­den, haben 39,3 % eine Mas­tek­to­mie, 80 % eine Che­mo- und 64 % eine Hor­mon­the­ra­pie erhal­ten. Aus der Grup­pe der Pati­en­tin­nen, die kei­ne KAM-Ver­fah­ren anwen­den, haben 25 % weni­ger eine Mas­tek­to­mie und 15 % weni­ger eine Che­mo­the­ra­pie erhal­ten. Der Anteil der Hor­mon­the­ra­pie war ver­gleich­bar. Auch in die­ser Stu­die ist der Anteil von Pati­en­tin­nen mit Che­mo­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen, die KAM ver­wen­den, deut­lich höher als bei Nicht-Anwendern.

Von den 342 Pati­en­tin­nen in der Stu­die von Temp­le­ton et al. (2013)242 wur­den 98,8 % ope­riert. 93,9 % erhiel­ten zusätz­lich eine Hor­mon­the­ra­pie. Die meis­ten Pati­en­tin­nen erhiel­ten auch eine Bestrah­lung (71,3 %) und/​oder eine Che­mo­the­ra­pie (62,9 %). 12,6 % erhiel­ten eine Anti-HER2 The­ra­pie. Alle pro­zen­tua­len Anga­ben in Tabel­le 62 bezie­hen sich auf alle 342 Studienteilnehmerinnen.

Patientinnenperspektive – qualitative Studien

Bei den vier Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs aus der Stu­die von Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 ist die Stan­dard­the­ra­pie für jede Pati­en­tin leicht unter­schied­lich. Die Gemein­sam­keit ist, dass bei allen vier Pati­en­tin­nen der Tumor durch eine Ope­ra­ti­on ent­fernt wur­de – bei einer Pati­en­tin zumin­dest par­ti­ell ‑und alle vier sowohl eine Hor­mon­be­hand­lung als auch zwei- bis drei­mal pro Woche eine Mis­tel­the­ra­pie erhal­ten haben. Die ver­wen­de­ten Prä­pa­ra­te waren: Isca­dor®, abno­ba­VIS­CUM® oder Isor­el®. Zwei der Pati­en­tin­nen (F56) und (F63) haben eine zusätz­li­che Bestrah­lung abge­lehnt und eine von ihnen (F56) hat zudem auch die Che­mo­the­ra­pie auf­grund von star­ken Neben­wir­kun­gen abge­bro­chen. Die bei­den Pati­en­tin­nen setz­ten die Mis­tel­the­ra­pie als ein­zi­ge The­ra­pie, zusätz­lich zur Hor­mon­the­ra­pie ein. Die drit­te Pati­en­tin (F42) erhielt vor Beginn der Mis­tel­the­ra­pie eine Che­mo­the­ra­pie und eine Bestrah­lung. Die vier­te Pati­en­tin (F69) erhielt als Stan­dard­the­ra­pie eine Radio­the­ra­pie vor und wäh­rend der Mis­tel­the­ra­pie und Bis­phos­pho­na­te wegen Kno­chen­me­ta­sta­sen. Kei­ne der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs erhielt die Mis­tel­prä­pa­ra­te zusätz­lich zur bezie­hungs­wei­se wäh­rend der Chemotherapie.

Für Gschwendt­ner et al. (2016)233 ist kei­ne Stan­dard- oder Mis­tel­the­ra­pie beschrie­ben. Rele­vant war nur, dass die inter­view­ten Per­so­nen eine Mis­tel­the­ra­pie erhiel­ten oder bereits erhal­ten hatten.

Für die Pati­en­tin­nen oder Pati­en­ten in der Stu­die von Konit­zer et al. (2001)236 ist kei­ne Stan­dard­the­ra­pie berich­tet. Die Teil­neh­mer der Grup­pen­the­ra­pie wer­den ambu­lant in einer All­ge­mein­arzt­pra­xis ver­sorgt und erhal­ten seit 1,5 Jah­ren ein- bis drei­mal pro Woche Infu­sio­nen mit Isor­el®.

Studien aus der Perspektive des behandelnden Fachpersonals

In kei­ner der drei Stu­di­en zur Behan­deln­den­per­spek­ti­ve65, 235, 238 ist beschrie­ben, wel­che The­ra­pie­for­men einer Stan­dard­the­ra­pie ange­wen­det wer­den. Von ver­wen­de­ten KIM-Ver­fah­ren in der Onko­lo­gie wer­den bei Kal­der et al. (2001)65 die häu­figs­ten genannt (begin­nend mit dem häu­figs­ten): Mis­tel­the­ra­pie (cir­ca 50 %), Homöo­pa­thie (cir­ca 35 %), Aku­punk­tur (cir­ca 26 %), Vit­ami­ne (cir­ca 19 %) und Diä­ten (cir­ca 15 %).

Klein et al. (2017)235 zäh­len sämt­li­che ver­wen­de­te KIM-Ver­fah­ren, die von den gynä­ko­lo­gi­schen Onko­lo­gin­nen und Onko­lo­gen ange­ge­ben wur­den auf (begin­nend mit der häu­figs­ten): Sport (77 %), Ernäh­rungs­be­ra­tung (57 %), Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel (54 %), Medi­ta­ti­on (46 %), Kräu­ter­the­ra­pie (45 %), Homöo­pa­thie (36 %), Mis­tel­the­ra­pie (36 %), Mas­sa­gen (33 %), Aro­ma­the­ra­pie (19 %), Kom­pres­sen (19 %), Tra­di­tio­nel­le Chi­ne­si­sche Medi­zin (18 %), Yoga/​Tai Chi/​Chi Gong (13 %), „Mind-Body-Inter­ven­ti­ons“ (11 %), Anthro­po­so­phi­sche Medi­zin (10 %), Osteopathie/​Chiropraktik (10 %), Hyper­ther­mie (7 %), Krebs-Diät (6 %), Ayur­ve­da (2 %) und Auto­hae­mo­the­ra­pie (1 %). Wel­che KIM-Metho­de von den befrag­ten Ärz­tin­nen und Ärz­ten für Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie emp­foh­len wird, ist nicht berichtet.

Mün­stedt et al. (2000)238 betrach­ten nur die Mis­tel­the­ra­pie als KIM-Ver­fah­ren, unter­schei­den jedoch drei Grup­pen von The­ra­peu­tin­nen und The­ra­peu­ten, die auf­grund der Anga­be zur Häu­fig­keit der Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie von den Autorin­nen und Autoren der Stu­die gebil­det wur­den: The­ra­peu­tin­nen und The­ra­peu­ten, die eine Mis­tel­the­ra­pie als ers­ten und wich­tigs­ten Behand­lungs­schritt sehen (21 %), The­ra­peu­tin­nen und The­ra­peu­ten, die eine Mis­tel­the­ra­pie unter ande­rem anwen­den (44 % „KIM-The­ra­peu­ten“) und eine wei­te­re Grup­pe, die die Mis­tel­the­ra­pie gar nicht anwen­det (35 %). Wei­te­re Aus­füh­run­gen zur Beschrei­bung der KIM- und Misteltherapeuten/​innen sowie Nicht­An­bie­ten­den sind in den Ergeb­nis­sen in Abschnitt 5.3.7 zur Ein­stel­lung der Ärz­tin­nen und Ärz­te gegen­über der Mis­tel­the­ra­pie beschrieben.

Die Mis­tel­the­ra­pie wur­de in kei­ner der Stu­di­en näher spezifiziert.

  • 5.3.4 Zielgrößen

Ziel­grö­ßen, die aus dem EUnetH­TA „HTA Core Model®71 abge­lei­tet und auch für die Lite­ra­tur­su­che und ‑selek­ti­on ver­wen­det wur­den, sind die bereits in Tabel­le 8 genann­ten Bereiche:

  • • Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der beglei­ten­den Misteltherapie

  • • Ein­stel­lung gegenüber/​ Akzep­tanz der beglei­ten­den Misteltherapie

  • • Erwar­tun­gen an die beglei­ten­de Misteltherapie

  • • Wis­sen über die beglei­ten­de Misteltherapie

  • • Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie für ver­schie­de­ne Patientengruppen

  • • Erfah­run­gen mit der beglei­ten­den Misteltherapie

  • • Zufrie­den­heit mit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie im Alltagsleben

  • • Art, Umfang und Bewer­tung der Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on zur beglei­ten­den Misteltherapie

  • • Bewer­tung der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on hin­sicht­lich der beglei­ten­den Misteltherapie

Die­se Ziel­grö­ßen erhal­ten jeweils ein eige­nes Unter­ka­pi­tel, in dem die ver­füg­ba­re Evi­denz aus den Ergeb­nis­tei­len der ein­ge­schlos­se­nen quan­ti­ta­ti­ven und qua­li­ta­ti­ven Publi­ka­tio­nen zusam­men­ge­fasst und berich­tet wird. Dabei wird inner­halb jeder Ziel­grö­ße unter­schie­den zwi­schen der Pati­en­tin­nen- und der Behan­deln­den­per­spek­ti­ve, soweit vor­han­den. Wei­te­re Ziel­grö­ßen, die nicht aus dem EUnetH­TA HTA Core Model® abge­lei­tet wur­den, konn­ten auch über die qua­li­ta­ti­ve Ana­ly­se nicht gefun­den wer­den. Ergänzt wur­de jedoch die Per­spek­ti­ve der Behan­deln­den, die einen ver­gleich­ba­ren Stel­len­wert ein­nimmt wie die der Patientinnen.

Bei der qua­li­ta­ti­ven Ana­ly­se ist das Ergeb­nis das Code­sys­tem mit den induk­tiv-deduk­tiv abge­lei­te­ten Codes, zusam­men­ge­fasst als Kate­go­ri­en­sys­tem. Die Ergeb­nis­se der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se, die auch sepa­rat in Abschnitt 5.3.7.10 berich­tet wer­den, wer­den zusätz­lich den Abschnit­ten zu den ein­zel­nen Ziel­grö­ßen (5.3.7.1 bis 5.3.7.9) zuge­ord­net, wenn die­se in den Bereich der jewei­li­gen Ziel­grö­ße der Domä­ne Pati­en­ten- und sozia­le Aspek­te fallen.

Tabel­le 63 gibt einen Über­blick über die berich­te­ten Ziel­grö­ßen der ein­ge­schlos­se­nen Publi­ka­tio­nen und wel­che Ergeb­nis­se davon für unse­re Syn­the­se ver­wert­bar berich­tet sind. Ein „x“ bedeu­tet, die Daten sind berich­tet und ver­wert­bar in der Ana­ly­se. Das heißt, dass die Ergeb­nis­se aus die­ser Publi­ka­ti­on Teil der Ergeb­nis­dar­stel­lung im jewei­li­gen Kapi­tel in Abschnitt 5.3.7 sind.

Um die Dar­stel­lung in der Tabel­le über­sicht­li­cher zu gestal­ten, wer­den die Ziel­grö­ßen durch­num­me­riert. Die Beschrei­bung der Ziel­grö­ße ist der Legen­de zu ent­neh­men (sie­he Tabel­le 63). Z1, die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie, ist die ein­zi­ge Ziel­grö­ße, die auch Publi­ka­tio­nen ent­hält, bei denen der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs und beglei­ten­der Mis­tel­the­ra­pie gerin­ger als 80 % ist.

Tabel­le 63: Auf­lis­tung der Ziel­grö­ßen nach Studien

Stu­die, Jahr

Z1    Z2

Z3

Z4

Z5

Z6

Z7

Z8

Z9

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve

- quan­ti­ta­ti­ve Studien

Drozd­off (2018)

x-

^B

^B

^B

^B

^B

^B

-

Fasching (2007)

x-

^B

^B

^B

^B

^B

^B

-

Fremd (2017)

x-

^B

^B

^B

^B

^B

^B

-

Hüb­ner (2014)

xx

x

x

-

-

x

x

x

Moschen (2001)

xx

x

-

^B

^B

^B

^B

-

Schad (2018)

x-

^B

^B

^B

^B

^B

^B

-

Schö­ne­kaes (2003)

x-

^B

^B

^B

^B

^B

^B

-

Tautz (2012)

x-

^B

^B

^B

^B

^B

^B

-

Temp­le­ton (2013)

x-

^B

^B

^B

^B

^B

^B

-

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve

- qua­li­ta­ti­ve Studien

Bran­den­ber­ger (2012)

-x

x

-

x

x

-

-

-

Gschwendt­ner (2016)

xx

x

-

x

-

-

x

x

Konit­zer (2001)

-

-

-

x

x

-

-

Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fachpersonals

Kal­der (2001)

x

x

x

–x—

Klein (2017)

x

x

-

xxx- xx

Mün­stedt (2000)

x

x

x

–x–x

x Daten wer­den berich­tet und sind verwertbar.

- Kei­ne Daten berich­tet oder die Daten kön­nen nicht für die Bewer­tung der Ziel­grö­ße ver­wen­det werden.

Z1: Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der beglei­ten­den Misteltherapie.

Z2: Ein­stel­lung gegenüber/​Akzeptanz der beglei­ten­den Misteltherapie.

Z3: Erwar­tun­gen an die beglei­ten­de Misteltherapie.

Z4: Wis­sen über die beglei­ten­de Misteltherapie.

Z5: Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie für ver­schie­de­ne Patientengruppen.

Z6: Erfah­run­gen mit der beglei­ten­den Misteltherapie.

Z7: Zufrie­den­heit mit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie im Alltagsleben.

Z8: Art, Umfang und Bewer­tung der Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on zur beglei­ten­den Misteltherapie.

Z9: Bewer­tung der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on hin­sicht­lich der beglei­ten­den Misteltherapie.

Tabel­le 63 beschreibt, in wel­chen der Publi­ka­tio­nen Infor­ma­tio­nen zu den ein­zel­nen Ziel­grö­ßen genannt wur­den. Jede der Ziel­grö­ßen wur­de in min­des­tens einer Publi­ka­ti­on beschrie­ben. In drei­zehn Stu­di­en wer­den Zah­len zur Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie genannt. Teil­wei­se sind auch Merk­ma­le beschrie­ben, die sta­tis­tisch signi­fi­kant mit der Inan­spruch­nah­me von KIM-Ver­fah­ren asso­zi­iert sind. Fünf Stu­di­en berich­ten Ergeb­nis­se zur Ein­stel­lung gegen­über bezie­hungs­wei­se der Akzep­tanz der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie, vor allem aus Sicht der behan­deln­den Per­so­nen. Sechs Stu­di­en berich­ten Erwar­tun­gen der Pati­en­tin­nen sowie der behan­deln­den Per­so­nen an die Mis­tel­the­ra­pie. Zwei Stu­di­en berich­ten kon­kre­te Infor­ma­tio­nen zum Wis­sens­stand bezüg­lich der Mis­tel­the­ra­pie, eine Stu­die aus Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve und eine Stu­die aus der Per­spek­ti­ve der behan­deln­den Fach­krei­se. Infor­ma­tio­nen zum Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie konn­ten in drei Stu­di­en gefun­den wer­den. Fünf Stu­di­en berich­ten Erfah­run­gen mit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie. Zwei Stu­di­en prä­sen­tie­ren Ergeb­nis­se zur Zufrie­den­heit mit der Mis­tel­the­ra­pie. Zu Art, Umfang und Bewer­tung der Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on sind Ergeb­nis­se in drei Stu­di­en ent­hal­ten. Vier Stu­di­en bewer­ten die Arzt-Patienten-Kommunikation.

Zu sie­ben Ziel­grö­ßen (Z2, Z3, Z5, Z6, Z7, Z8 und Z9), zu denen auch in den qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en rele­van­te Infor­ma­tio­nen gefun­den wur­den, sind die Ergeb­nis­se der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se getrennt von den quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en am Ende jedes Abschnitts unter der Über­schrift „Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve – qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en“ berichtet.

  • 5.3.5 Bewertung der Qualität der Studien zu den Patienten- und sozialen Aspekten

Die ver­wen­de­ten Check­lis­ten aus dem Cri­ti­cal App­rai­sal Skills (CASP)-Programm103, 104 – in der eng­li­schen Ori­gi­nal­fas­sung mit der deut­schen Über­set­zung durch die Autorin­nen (CS und PSI) und den durch­ge­führ­ten Anpas­sun­gen für Quer­schnitt­stu­di­en – sind im Anhang in Abschnitt 9.3.3 (Tabel­le 110 und Tabel­le 111) dar­ge­stellt. Eine kur­ze Erläu­te­rung zur Ver­wen­dung oder Nicht-Ver­wen­dung bestimm­ter Items aus den CASP-Check­lis­ten ist eben­so den bei­den genann­ten Tabel­len zu ent­neh­men. Zur bes­se­ren Über­sicht sind die Fra­gen für qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en mit „Q“ gekenn­zeich­net und die Fra­gen zur Quer­schnitt­stu­di­en-Check­lis­te erhal­ten ein „QS“ vor der Fra­gen­num­mer. Die aus­ge­füll­ten Check­lis­ten, mit Kom­men­ta­ren zur Bewer­tung, sind für jede Publi­ka­ti­on getrennt im Anhang in Abschnitt 9.4.2 zu fin­den. Bei der Bewer­tung der Qua­li­tät und des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als der Stu­di­en wer­den aus­schließ­lich die Ergeb­nis­se berück­sich­tigt, die sich auf die Ziel­grö­ßen zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten beziehen.

Querschnittstudien

In Tabel­le 64 sind die Ergeb­nis­se der Qua­li­täts­be­wer­tung der quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en zusam­men­ge­fasst. Die für den HTA-Bericht rele­van­ten Ergeb­nis­se, die in der CASP-Check­lis­te (Tabel­le 111) für Kohor­ten­stu­di­en in Fra­ge 7 „Was sind die Ergeb­nis­se die­ser Stu­die?“ abge­fragt wer­den, sind in die­sem Abschnitt nicht genannt, da die­se Teil der Ergeb­nis­dar­stel­lung in Abschnitt 5.3.7 sind.

Tabel­le 64: Über­sichts­ta­bel­le CASP-Bewer­tung Querschnittstudien

QS1

QS2

QS3

QS4*

QS9

QS10

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve

- quan­ti­ta­ti­ve Studien

Drozd­off (2018)

Ja

Ja

Ja

?*/​?

Ja

?

Fasching (2007)

Ja

?

Ja

Ja*/Ja

Ja

Ja

Fremd (2017)

Ja

?

Ja

Ja*/Nein

Ja

?

Hüb­ner (2014)

Ja

?

Nein

Ja*/?

?

?

Moschen (2001)

Ja

?

?

Ja*/Ja

?

?

Schad (2018)

Ja

Ja

Ja

Ja*/Ja

Ja

?

Schö­ne­kaes (2003)

Ja

Ja

Nein

Ja*/Ja

Ja

?

Tautz (2012)

Ja

Ja

Ja

Ja*/Ja

Ja

Ja

Temp­le­ton (2013)

Ja

?

Ja

Ja*/Ja

Ja

?

Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fachpersonals

Kal­der (2001)

Ja

Ja

Ja

Ja*/Ja

Ja

?

Klein (2017)

Ja

Ja

Ja

Ja*/?

?

?

Mün­stedt (2000)

Ja

Ja

?

Ja*/?

Ja

?

*QS4 ist unter­teilt in die Ziel­grö­ße „Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me (ers­te Bewertung)/alle wei­te­ren Ziel­grö­ßen (zwei­te Bewertung).

Ja = Kri­te­ri­um ist erfüllt. Nein = Kri­te­ri­um ist nicht erfüllt.„?“ = Unklar.

QS1) Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?

QS2) Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

QS3) Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu minimieren?

QS4) Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu minimieren?

QS9) Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

QS10) Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Programme.

Ziel der Forschung (QS1) und Rekrutierung (QS2)

Das Ziel der Stu­die, die For­schungs­fra­gen sowie die Rekru­tie­rung der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer sind in allen Publi­ka­tio­nen klar beschrie­ben. Bei den meis­ten Stu­di­en ist die Beschrei­bung der Rekru­tie­rung akzep­ta­bel65, 231, 235, 237, 238, 241, dar­un­ter alle drei Stu­di­en zur Per­spek­ti­ve der behan­deln­den Per­son. Vier Stu­di­en62, 232, 234, 242 wei­sen Schwä­chen bei der Rekru­tie­rung auf, die im Fol­gen­den beschrie­ben werden:

Die Rekru­tie­rung der Pati­en­tin­nen für die Stu­die von Fasching et al. (2007)232 erfolg­te in ver­schie­de­nen Stu­di­en­zen­tren. 1.030 Teil­neh­me­rin­nen in ver­schie­de­nen Pha­sen der Behand­lung konn­ten in die Stu­die ein­ge­schlos­sen wer­den. Die Aus­wahl der Pati­en­tin­nen wird als zufäl­lig beschrie­ben, jedoch ohne Nen­nung eines Ver­fah­rens. Auch das Ein­schluss­kri­te­ri­um „Bewusst­sein der Erkran­kung“ ist nicht ope­ra­tio­na­li­siert und könn­te zu nicht-beab­sich­tig­ter Selek­ti­on füh­ren. Daher ist das Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al durch Selek­ti­on unklar. In der Publi­ka­ti­on von Fremd et al. (2017)62 sind die Rekru­tie­rung und Befra­gung nicht genau beschrie­ben. Hüb­ner et al. (2014)234 rekru­tie­ren die Stu­di­en­stich­pro­be über ein Online-Krebs­fo­rum, zu dem nur akti­ve Mit­glie­der von Krebskompass.de Zugang haben. Bei Temp­le­ton et al. (2013)242 ist die Ange­mes­sen­heit der Rekru­tie­rung frag­lich, weil nicht genau berich­tet wur­de, wie und von wem die Pati­en­tin­nen auf die Stu­die auf­merk­sam gemacht wur­den, son­dern nur, wo die Befra­gung statt­ge­fun­den hat.

Messung der Exposition (QS3)

Die gesuch­te Expo­si­ti­on, die für die Aus­wer­tung rele­vant ist, ist eine gesi­cher­te Brust­krebs­dia­gno­se und die Inan­spruch­nah­me von KIM-Ver­fah­ren bezie­hungs­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie. Je nach Stu­di­en­de­sign zählt auch die Inan­spruch­nah­me von KIM-Ver­fah­ren zur Expo­si­ti­on, jedoch zählt die­se bei den meis­ten Stu­di­en zu den Ergeb­nis­sen. Für die sie­ben Publi­ka­tio­nen (Drozd­off et al. (2018)231, Fasching et al. (2007)232, Fremd et al. (2011)62, Schad et al. (2018)239, Schö­ne­kaes et al. (2003)240, Tautz et al. (2012)241 und Temp­le­ton et al. (2013)242, die nur ein­ge­schlos­sen wur­den, weil sie Häu­fig­kei­ten zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie beinhal­ten, ist das Vor­lie­gen einer Brust­krebs­dia­gno­se jeweils Ein­schluss­kri­te­ri­um für die Stu­di­en­teil­nah­me. Bei Drozd­off et al. und bei Fasching et al. waren auch gynä­ko­lo­gi­sche Krebs­ar­ten als Dia­gno­se möglich.

Frag­lich ist das tat­säch­li­che Vor­lie­gen einer Brust­krebs­dia­gno­se nur bei Hüb­ner et al. (2014)234, weil die Anga­ben der Pati­en­tin­nen, die den Fra­ge­bo­gen online aus­ge­füllt hat­ten, nicht kon­trol­liert wer­den kön­nen. Die Anga­ben dazu, wer­den von den Pati­en­tin­nen selbst gemacht.

In den Stu­di­en von Moschen et al. und Schö­ne­kaes et al. ist nicht berich­tet, ob die Anga­ben zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie von den Stu­di­en­ärz­ten vali­diert wur­den und wie nach der Mis­tel­the­ra­pie gefragt wurde.

In den Stu­di­en aus Per­spek­ti­ve der behan­deln­den Fach­per­so­nen gibt es kei­ne Ein­schluss­kri­te­ri­en zu Vor­er­fah­run­gen mit der Mis­tel­the­ra­pie oder kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren oder einer Min­dest­an­zahl an onko­lo­gisch betreu­ten Pati­en­tin­nen. Wie hoch jeweils der Anteil an behan­del­ten Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ist und ob die Erfah­rungs­wer­te reprä­sen­ta­tiv sind, ist nicht ange­ge­ben. Da in den Stu­di­en jedoch eini­ge poten­zi­el­le Teil­neh­men­de bereits bei der Rekru­tie­rung die Teil­nah­me abge­lehnt hat­ten, weil sie sich als nicht geeig­net und/​oder reprä­sen­ta­tiv ein­ge­schätzt hat­ten, wird davon aus­ge­gan­gen, dass die sub­jek­ti­ve Beur­tei­lung der eige­nen Berufs­er­fah­rung bereits zu einer Selbst­se­lek­ti­on von Teil­neh­mern geführt hat, die Erfah­rung mit Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs und Mis­tel­the­ra­pie haben. In der Stu­die von Mün­stedt et al. (2000) wer­den die Ergeb­nis­se für die Grup­pe der „Mis­tel­the­ra­peu­ten“, die eine Mis­tel­the­ra­pie als ers­ten und wich­tigs­ten Schritt sehen, und Therapeuten/​innen, die die Mis­tel­the­ra­pie nur unter ande­rem anwen­den, berich­tet. Dadurch wird der Ein­fluss von Erfah­rung und Ein­stel­lung der Ärz­tin oder des Arz­tes auf die Ergeb­nis­se expli­zi­ter gemacht.

Messung der Ergebnisse (QS4)

Sie­ben Stu­di­en62, 231, 232, 239–242 wur­den aus­schließ­lich zur Bewer­tung der Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie ein­ge­schlos­sen. Die­se Ziel­grö­ße wird in den Stu­di­en anhand von Fra­gen zur Inan­spruch­nah­me ver­schie­de­ner KIM und KAM gemessen.

Die Bewer­tung für die Fra­ge QS4 ist unter­teilt zwi­schen der in Spal­te 5 zuerst für die Ziel­grö­ße „Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me (ers­te Bewer­tung)’ und allen danach für alle wei­te­ren Ziel­grö­ßen ange­ge­ben. Mit Aus­nah­me der Publi­ka­ti­on von Drozd­off et al. (2018)231 ent­hal­ten alle Publi­ka­tio­nen in Tabel­le 64 eine genaue Anga­be der Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me einer Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Bei Drozd­off et al. wur­de die Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie sowohl für Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs als auch für Pati­en­tin­nen mit gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­ar­ten gemein­sam berich­tet und könn­te somit even­tu­ell unter­schätzt wer­den, weil sich die Inan­spruch­nah­me zwi­schen den Krebs­ar­ten in der Regel unter­schei­det und bei Brust­krebs meis­tens höher ist.

Zusätz­lich wer­den in acht der Quer­schnitt­stu­di­en, davon sechs der Stu­di­en aus Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve62, 231, 232, 240–242 und zwei Stu­di­en aus Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals65, 238 Merk­ma­le berich­tet, die mit der Inan­spruch­nah­me von kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren sta­tis­tisch signi­fi­kant asso­zi­iert sind. Bis auf die Stu­die von Drozd­off et al. (2018)231, die sich – wie die Zah­len zur Inan­spruch­nah­me – auch auf Pati­en­tin­nen mit gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­ar­ten bezie­hen, wer­den die asso­zi­ier­ten Merk­ma­le in den Stu­di­en aus Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve als ange­mes­sen erho­ben beur­teilt (berich­tet in Tabel­le 69 und Tabel­le 70). Für jedes der asso­zi­ier­ten Merk­ma­le wer­den in allen Stu­di­en geeig­ne­te sta­tis­ti­sche Kenn­zah­len berich­tet. Auch in den Stu­di­en zu Merk­ma­len behan­deln­der Fach­per­so­nen sind die asso­zi­ier­ten Merk­ma­le ange­mes­sen erho­ben und mit sta­tis­ti­schen Kenn­zah­len zur Stär­ke des Zusam­men­hangs berich­tet (sie­he Tabel­le 72). Bei Mün­stedt et al.238 ist jedoch die Dar­stel­lung der Vor­ge­hens­wei­se bei der Ablei­tung von asso­zi­ier­ten Merk­ma­len teil­wei­se unklar beschrie­ben. Der Mess­feh­ler bei der Iden­ti­fi­zie­rung asso­zi­ier­ter Merk­ma­le, wird als gering ein­ge­stuft. Jedoch sind Merk­ma­le, die sta­tis­tisch signi­fi­kant mit der Inan­spruch­nah­me von KIM-Ver­fah­ren asso­zi­iert sind, nur begrenzt auf die Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie über­trag­bar, wenn der Anteil der Mis­tel­the­ra­pie unter den KIM-Ver­fah­ren klein ist. Kei­ne der Stu­di­en zur Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve hat Prä­dik­to­ren zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie allein berich­tet, son­dern es sind immer auch ande­re KIM-Ver­fah­ren ein­be­zo­gen. Dies betrifft die sechs Stu­di­en62, 231, 232, 240–242, die nur für die Bewer­tung der Inan­spruch­nah­me ein­ge­schlos­sen wer­den konn­ten. Die Stu­die von Mün­stedt et al. (2000)238 ist die ein­zi­ge Stu­die, in der nur die Mis­tel­the­ra­pie unter­sucht wur­de. Aber auch hier wer­den The­ra­pie­ren­de ein­ge­schlos­sen, die eine Mis­tel­the­ra­pie nur unter ande­rem ein­set­zen. Das Poten­zi­al für Mess­feh­ler für die­se Stu­die wird als sehr gering ein­ge­stuft, da die The­ra­pie­ren­den nur ange­ben müs­sen, ob sie die Mis­tel­the­ra­pie als ers­tes und wich­tigs­tes KIM-Ver­fah­ren ein­set­zen oder nur als ein mög­li­ches kom­ple­men­tä­res Ver­fah­ren. Dass die Anga­ben zur eige­nen Per­son kor­rekt sind, wird angenommen.

Für die fünf Stu­di­en, die auch in die Ana­ly­se für ande­re Ziel­grö­ßen ein­be­zo­gen wur­den – zwei zur Pati­en­tin­nen-234, 237 und drei zur Behan­deln­den­per­spek­ti­ve65, 235 238 – beinhal­ten auch Infor­ma­tio­nen zu den Ziel­grö­ßen Z2 bis Z9. Die­se Ziel­grö­ßen bezie­hen sich auf die Ein­stel­lung gegen­über und die Akzep­tanz sowie die Erwar­tun­gen an und das Wis­sen über die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie, den Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie für ver­schie­de­ne Pati­en­ten­grup­pen, die Erfah­run­gen und Zufrie­den­heit mit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie sowie die Art, den Umfang und die Bewer­tung der Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie sowie die Bewer­tung der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on hin­sicht­lich der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie. Bei den bei­den quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en aus Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve 234,237 ist eine ein­ge­schränk­te Gül­tig­keit der Ergeb­nis­se auf die Mis­tel­the­ra­pie wahr­schein­lich, da sich die Ergeb­nis­se nicht kon­kret auf die Mis­tel­the­ra­pie bezie­hen, son­dern auf alle in den bei­den Stu­di­en ein­ge­schlos­se­nen kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren. Die Bewer­tung ist daher für die­se Stu­di­en „unklar“.

Ein ähn­li­ches Pro­blem besteht für die Stu­die von Klein et al.235, da die Mis­tel­the­ra­pie nur eines der beschrie­be­nen kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren ist und sich die asso­zi­ier­ten Merk­ma­le auch auf ande­re kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren bezie­hen könn­ten. Den­noch sind die Ergeb­nis­se der Ziel­grö­ßen Z2 bis Z9 so all­ge­mein, dass kein Grund zur Annah­me besteht, dass sich die Ergeb­nis­se expli­zit nicht auf die Mis­tel­the­ra­pie beziehen.

Glaubwürdigkeit der Ergebnisse (QS9)

Ins­ge­samt sind die Ergeb­nis­se glaub­wür­dig, vor allem inner­halb der ein­zel­nen Stu­di­en und bezo­gen auf die Ziel­grö­ßen, die in den vor­lie­gen­den Bericht in die Ana­ly­se ein­be­zo­gen wur­den. Die Ergeb­nis­se von neun Stu­di­en 62,65,231,232,237,238,240–242 erschei­nen plau­si­bel und sind nachvollziehbar.

Für zwei Stu­di­en234, 235 wur­de die Glaub­wür­dig­keit der Ergeb­nis­se als unklar bewertet.

Ob die von Hüb­ner et al. (2014)234 ver­wen­de­te Online-Platt­form mit Nähe zur Phar­ma­in­dus­trie für eine Befra­gung zu KAM geeig­net war, ist frag­lich, da nicht ersicht­lich ist, wer tat­säch­lich an der Befra­gung teil­ge­nom­men hat, und ob es sich bei den akti­ven Mit­glie­dern von krebskompass.de bereits um eine Vor­se­lek­ti­on von mög­li­chen Teil­neh­men­den han­delt oder ob das Online-Por­tal eine reprä­sen­ta­ti­ve Stich­pro­be aus betrof­fe­nen Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs dar­stellt. Krebskompass.de war jedoch die größ­te deutsch­spra­chi­ge Platt­form für den Aus­tausch von Pati­en­ten mit Krebs in Inter­net­fo­ren und die Autoren bestä­ti­gen, kei­nen Inter­es­sens­kon­flikt zu haben. Zum ande­ren fehlt in der Publi­ka­ti­on eine Dis­kus­si­on der Ergeb­nis­se. Die Unzu­frie­den­heit mit der Mis­tel­the­ra­pie ist ver­gleichs­wei­se zu den ande­ren Stu­di­en uner­war­tet hoch. Da eine kri­ti­sche Refle­xi­on der Ergeb­nis­se und ihrer Limi­ta­tio­nen fehlt, ist die Glaub­wür­dig­keit der Ergeb­nis­se unklar.

Bei Klein et al. (2017)235 wird die Glaub­wür­dig­keit der Zah­len zur Inan­spruch­nah­me kom­ple­men­tä­rer Ver­fah­ren als unklar bewer­tet, weil die Teil­nah­me­ra­te mit 104 von 676 ein­ge­la­de­nen Per­so­nen (15 %) sehr gering war und des­halb mit erheb­li­cher Selek­ti­on zu rech­nen ist. Das Aus­maß der Inan­spruch­nah­me liegt mit 93 % beim Fach­per­so­nal deut­lich über dem der ande­ren Stu­di­en. Die hohe Inan­spruch­nah­me von KAM-Ver­fah­ren könn­te ein Hin­weis dafür sein, dass in der Stu­die ein Selek­ti­ons­bi­as vor­lie­gen könn­te, der auch einen Ein­fluss auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie hät­te. Auch die star­ke Inte­gra­ti­on von ver­schie­de­nen Fach­dis­zi­pli­nen erweckt den Anschein, dass es sich dabei nicht pri­mär um die Mis­tel­the­ra­pie han­delt, son­dern um Ernäh­rungs­be­ra­tung durch Diätologen/​Diätologen oder phy­si­ka­li­sche The­ra­pie. Mög­li­cher­wei­se haben sich Ärz­tin­nen und Ärz­te, die bereits mit KIM-Ver­fah­ren ver­traut sind und selbst die eige­nen Pati­en­tin­nen bera­ten, eher von der Befra­gung ange­spro­chen gefühlt und teil­ge­nom­men. Die Ergeb­nis­se zu den ande­ren Ziel­grö­ßen, wie Wis­sen zur Mis­tel­the­ra­pie, Zugang zur, Erfah­run­gen mit und Akzep­tanz der Mis­tel­the­ra­pie erschei­nen eben­so wie die Ergeb­nis­se zur Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on und Arzt-Pati­en­ten­Kom­mu­ni­ka­ti­on als glaub­wür­dig für den Krankenhausbereich.

Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die Zielpopulation (QS10)

In den Ein­schluss­kri­te­ri­en wur­de das Ein­zugs­ge­biet der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on auf den deutsch­spra­chi­gen Raum ein­ge­grenzt. Unter­schie­de könn­te es zwi­schen Regio­nen, die Bera­tungs­zen­tren für kom­ple­men­tä­re Medi­zin haben, und Regio­nen ohne Bera­tungs­zen­tren geben, weil sich der Zugang zu evi­denz­ba­sier­tem Wis­sen unter­schei­den könn­te. Die Über­trag­bar­keit der Ergeb­nis­se zu kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren auf die Mis­tel­the­ra­pie hängt stark von der Art der Anwen­dung ab. Die Ergeb­nis­se zu nicht-medi­ka­men­tö­sen KIM-Ver­fah­ren wie Beten, Yoga oder Ernäh­rungs­be­ra­tung wer­den weni­ger Ähn­lich­keit zur Mis­tel­the­ra­pie haben als pflanz­li­che KAM, wie bei Drozd­off et al. (2018)231. Zur Prü­fung einer Über­trag­bar­keit ist ins­be­son­de­re auf die Defi­ni­ti­on der betrach­te­ten KAM-Ver­fah­ren zu ach­ten und wie hoch der Anteil der Mis­tel­an­wen­den­den an der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on ist. Außer­dem ist unklar, wie die Pati­en­tin­nen zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie oder kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren im All­ge­mei­nen befragt wur­den. Die tat­säch­li­che Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me in der Bevöl­ke­rung könn­te höher sein als in den Stu­di­en, wenn nicht kon­kret nach der Mis­tel­the­ra­pie gefragt wur­de, son­dern nur all­ge­mein, ob die Pati­en­tin oder die behan­deln­de Per­son bereits kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren ange­wen­det hat oder nicht.

Bei der Mes­sung der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie ergibt sich zudem das Pro­blem der Gene­ra­li­sier­bar­keit durch eine Selek­ti­on der Pati­en­tin­nen bei der Rekru­tie­rung in den ein­zel­nen Stu­di­en. Wenn in einem Bera­tungs­zen­trum zu kom­ple­men­tä­rer Medi­zin bestimm­te kom­ple­men­tä­re Behand­lungs­me­tho­den für die Bera­tung bevor­zugt ver­wen­det wer­den, wer­den die­se wahr­schein­lich auch häu­fi­ger in der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on ver­wen­det. Außer­dem könn­ten Ärz­tin­nen bezie­hungs­wei­se Ärz­te oder For­schungs­teams, die Stu­di­en zur Mis­tel­the­ra­pie durch­füh­ren, bereits Ein­fluss auf deren Umfeld gehabt haben. Dadurch könn­te die Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie für die Gesamt­po­pu­la­ti­on der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs über­schätzt werden.

Die Über­trag­bar­keit scheint für die deut­sche Bevöl­ke­rung grund­sätz­lich für alle Stu­di­en gege­ben, jedoch ist das Set­ting der meis­ten Stu­di­en ein­ge­schränkt, ent­we­der dadurch, dass nur eine spe­zi­el­le Ziel­grup­pe ein­ge­schlos­sen wur­de62, 241, nur in einem Stu­di­en­zen­trum rekru­tiert wur­de231, 234, 237, 239, 242 oder nur Bestrah­lungs­pa­ti­en­tin­nen betrach­tet wur­den240. Nach­teil zwei­er Befra­gun­gen bei Ärz­tin­nen und Ärz­ten ist das Alter der Daten, da die Ergeb­nis­se bereits cir­ca 20 Jah­re alt sind.65, 238 Die Hal­tung der Ärz­tin­nen und Ärz­te könn­te sich im Lauf der Jah­re ver­än­dert haben. Daher ist die Über­trag­bar­keit auch für die­se bei­den Stu­di­en unklar.

Qualitative Studien

In Tabel­le 65 sind die Ergeb­nis­se der Qua­li­täts­be­wer­tung der qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en zusammengefasst.

Tabel­le 65: Über­sichts­ta­bel­le CASP-Bewer­tung qua­li­ta­ti­ve Studien

Q1

Q2

Q3

Q4

Q5

Q6

Q7

Q8

Q9

Bran­den­ber­ger (2012)

Ja

Ja

Ja

?

Ja

?

Ja

Nein

Ja

Gschwendt­ner (2016)

Ja

Ja

Ja

Ja

?

?

Ja

?

Ja

Konit­zer (2001)

Ja

Ja

Ja

?

Ja

Nein

Nein

Ja

Ja

Ja = Kri­te­ri­um ist erfüllt. Nein = Kri­te­ri­um ist nicht erfüllt. „?“ = Kann nicht beant­wor­tet wer­den oder unklar.

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

Q1. Gab es eine kla­re Aus­sa­ge zu den Zie­len der Forschung?

Q2. Ist eine qua­li­ta­ti­ve Metho­dik angemessen?

Q3. War das For­schungs­de­sign für das Ziel der For­schung angemessen?

Q4. War die Rekru­tie­rungs­stra­te­gie für die For­schungs­zie­le angemessen?

Q5. Wur­den die Daten so gesam­melt, dass das For­schungs­pro­blem beant­wor­tet wer­den konnte?

Q6. Wur­de das Ver­hält­nis zwi­schen For­schen­den und Teil­neh­men­den ange­mes­sen bedacht?

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

Q7. Wur­den ethi­sche Fra­gen berücksichtigt?

Q8. War die Daten­ana­ly­se aus­rei­chend gründlich?

Q9. Gibt es eine kla­re Aus­sa­ge zu den Ergebnissen?

Q10. Wel­chen Nut­zen hat die For­schung? (Frei­text­ant­wor­ten sie­he Abschnitt 9.4.2.2)

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Programme.

Die Ergeb­nis­se der Qua­li­täts­be­wer­tung der bei­den qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en sind im Fol­gen­den zusam­men­ge­fasst. Da die Fra­gen in der ori­gi­na­len Fas­sung der CASP-Check­lis­te für qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en ver­wen­det wer­den, dien­ten die Hin­wei­se zum Aus­fül­len als Ori­en­tie­rung zur Inter­pre­ta­ti­on der Fragen.

Ziel der Forschung (Q1), Methodik (Q2) und Forschungsdesign (Q3)

Sowohl Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 als auch Gschwendt­ner et al. (2016)233 und Konit­zer et al. (2001)236 stel­len die Zie­le ihrer For­schung klar dar. Ziel der For­schung von Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 ist die Erhe­bung qua­li­ta­ti­ver Aspek­te der Lebens­qua­li­tät von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs mit kom­ple­men­tä­rer Mis­tel­the­ra­pie zu sub­jek­ti­ven Dimen­sio­nen der Lebens­qua­li­tät, wie der emp­fun­de­nen Bewäl­ti­gung der Erkran­kung durch die Pati­en­tin mit Brust­krebs. Gschwendt­ner et al. (2016)236 unter­su­chen die Beweg­grün­de von Krebs­pa­ti­en­tin­nen für und gegen die Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie, um die­se zu erfah­ren und The­men­fel­dern zuzu­ord­nen. Konit­zer et al. (2001)236 erör­tern, „ob Mis­tel sich für die behan­del­ten Pati­en­ten nach „Krebs“ anhört oder nach „Mit­tel gegen Krebs“ im Sin­ne einer fes­ten Vokabel“.

Da alle drei Stu­di­en neue Erkennt­nis­se gene­rie­ren wol­len, ist eine qua­li­ta­ti­ve Metho­dik ange­mes­sen. Zu den adres­sier­ten Ziel­grö­ßen der Inter­viewstu­di­en, wie der Unter­stüt­zung der Krank­heits­be­wäl­ti­gung der Pati­en­tin durch die Mis­tel­the­ra­pie, wel­che Grün­de es für die Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie gibt oder wie die Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on aus Sicht der Behan­deln­den oder Pati­en­tin­nen bewer­tet wird, gab es vor der Pla­nung der Stu­di­en kei­ne ver­öf­fent­lich­te Evi­denz für den deutsch­spra­chi­gen Raum.

Das For­schungs­de­sign der Inter­views von Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 ist pas­send, auch wenn die Rekru­tie­rung der Teil­neh­me­rin­nen Män­gel auf­weist. Das qua­li­ta­ti­ve Design ist eine geeig­ne­te Mög­lich­keit, um Infor­ma­tio­nen zur Bewäl­ti­gung der Brust­krebs­er­kran­kung von Pati­en­tin­nen zu erhal­ten, da vor der Stu­die kaum Infor­ma­tio­nen zu die­sem The­ma ver­öf­fent­licht wur­den. Gschwendt­ner et al. (2016)236 beschäf­ti­gen sich eben­falls mit einem bis dahin kaum erforsch­ten The­ma, der Unter­su­chung der Beweg­grün­de für die Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie und ande­rer KIM-Ver­fah­ren. Bei Konit­zer et al. (2001)236 erschei­nen das qua­li­ta­ti­ve For­schungs­de­sign und der For­schungs­an­satz der „groun­ded theo­ry“ geeig­net, die asso­zi­ier­ten Gedan­ken­mus­ter zur Mis­tel­the­ra­pie zu identifizieren.

Rekrutierung (Q4), Datenerhebung (Q5) und Verhältnis zum Forschenden (Q6)

Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 rekru­tier­ten im Para­cel­sus-Spi­tal Rich­ters­wil in der Schweiz über den jewei­li­gen behan­deln­den Arzt bezie­hungs­wei­se die behan­deln­de Ärz­tin. Die Beschrän­kung auf ein Kran­ken­haus bei der Rekru­tie­rung kann sowohl dazu füh­ren, dass die Reprä­sen­ta­ti­vi­tät der Stich­pro­be nicht aus­rei­chend ist, um die Ergeb­nis­se auf ande­re Pati­en­tin­nen­grup­pen über­tra­gen zu kön­nen, als auch, dass sich das Pati­en­tin­nen­kol­lek­tiv eines Kran­ken­hau­ses ähn­lich ist und so ähn­li­che Aspek­te in den Inter­views genannt wer­den. Da aber nur vier Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs inter­viewt wur­den, kann schon allein wegen zufäl­li­ger Abwei­chun­gen nicht von der Reprä­sen­ta­ti­vi­tät der Stich­pro­be aus­ge­gan­gen wer­den, auch ist auf­grund der gerin­gen Fall­zahl nicht zu erwar­ten, dass alle Aspek­te erfasst wer­den konn­ten. Die 30 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, als Teil der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on von Gschwendt­ner et al. (2016)236, wur­den in ver­schie­de­nen Ein­rich­tun­gen rekru­tiert: in einer Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik, auf der Pal­lia­tiv­sta­ti­on, in einer Selbst­hil­fe­grup­pe, einer onko­lo­gi­schen Schwer­punkt­pra­xis und in meh­re­ren Akut­kli­ni­ken. Die Rekru­tie­rung der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten war pas­send. In der Publi­ka­ti­on von Konit­zer et al. (2001)236 ist die Rekru­tie­rung gar nicht beschrie­ben, jedoch erscheint die Aus­wahl des Set­tings in der Grup­pen­the­ra­pie als geeignet.

Die Daten­er­he­bung über semi-struk­tu­rier­te Inter­views, basie­rend auf Inter­view­leit­fä­den, die in zwei Stu­di­en ver­wen­det wur­den, und die Daten­ana­ly­se nach der „groun­ded theo­ry“ in der drit­ten Stu­die, ermög­li­chen den For­schen­den, dass die Aspek­te, die Ziel­grö­ßen der Befra­gung sind, auch ange­spro­chen wer­den. Bei Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 wur­den sowohl die Mis­tel­the­ra­pie als auch die gesuch­ten Ziel­grö­ßen direkt adres­siert. Obwohl bei Gschwendt­ner et al.236 eine direk­te Erwäh­nung der Mis­tel­the­ra­pie nicht Teil des Inter­view­leit­fa­dens war, ist die­se Inter­ven­ti­on von Pati­en­tin­nen häu­fig ange­spro­chen wor­den. Somit konn­te die For­schungs­fra­ge auch für die Mis­tel­the­ra­pie gut beant­wor­tet wer­den, weil aus­rei­chend Infor­ma­tio­nen von den Pati­en­tin­nen genannt wur­den. Bei Konit­zer et al.236 wur­den nur Pati­en­tin­nen befragt, die bereits eine Mis­tel­the­ra­pie erhalten.

Bei Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 war der Inter­view­en­de ein/​e angehende/​r Ärztin/​Arzt und nicht die/​der behan­deln­de Ärztin/​Arzt. Eine Per­son, die vor der Befra­gung nicht in den Behand­lungs­pro­zess ein­ge­bun­den ist, den­noch ist der Inter­view­en­de eine medi­zi­ni­sche Fach­per­son, was bei inte­gra­ti­ven Behand­lungs­me­tho­den schwie­rig sein könn­te. Bei Gschwendt­ner et al. (2016)236 sind kei­ne Anga­ben zum Ver­hält­nis zwi­schen Inter­view­en­dem und Befrag­ten zu fin­den, des­we­gen ist die Bewer­tung des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als unklar. Das Ver­hält­nis zum For­schen­den ist auch bei Konit­zer et al. (2001)236 nicht genau­er erör­tert und beschrieben.

Ethik (Q7), Bewertung der Analyse (Q8) und Ergebnisdarstellung (Q9)

Ob ethi­sche Fra­gen bei der Stu­di­en­pla­nung berück­sich­tigt und kri­tisch reflek­tiert wur­den, kön­nen die Autorin­nen des HTA-Berichts nicht direkt nach­voll­zie­hen, weil die Pro­to­kol­le nicht ver­füg­bar sind, aber da in den Publi­ka­ti­ons­tex­ten geschrie­ben wur­de, dass für die bei­den Stu­di­en von Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 und Gschwendt­ner et al. (2016)236 jeweils ein Ethik­vo­tum vor­liegt, wird ange­nom­men, dass sich die Autoren der Stu­die mit ethi­schen Fra­ge­stel­lun­gen beschäf­tigt haben. In der Stu­die von Konit­zer et al.236 wer­den ethi­sche Aspek­te gar nicht adres­siert. In der Dis­kus­si­on erwähnt kei­ne der Stu­di­en expli­zit ethi­sche Fragestellungen.

Das Vor­ge­hen bei der Daten­ana­ly­se ist in allen Publi­ka­tio­nen benannt und erscheint für den Zweck ange­mes­sen. Die Trans­pa­renz bei der Beschrei­bung der Daten­ana­ly­se in der Publi­ka­ti­on unter­schei­det sich jedoch deut­lich. Für die Stu­die von Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 sind die Schrit­te der Daten­ana­ly­se grund­sätz­lich berich­tet, aber der Kodie­rungs­pro­zess ist nicht trans­pa­rent dar­ge­stellt und es wird kei­ne Tri­an­gu­la­ti­on der Ergeb­nis­se beschrie­ben. Auch die Schluss­fol­ge­rung in der Dis­kus­si­on, dass die Mis­tel­the­ra­pie zusätz­lich zu „kon­kre­ten lebens­qua­li­ta­ti­ven Wir­kun­gen’230 auch eine Mög­lich­keit bie­te, eine „inte­gra­ti­ve­re (und akti­ve­re) Bewäl­ti­gung von Krebs­er­kran­kun­gen anzu­bie­ten, was in einer sub­jek­tiv ver­bes­ser­ten QoL zum Aus­druck kommt/​‘230, wird im Ergeb­nis­teil nicht kon­kret belegt. Mehr Details zum Vor­ge­hen bei der Ana­ly­se der Inter­views hät­ten in der Publi­ka­ti­on zu den Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs230 die Nach­voll­zieh­bar­keit der Ana­ly­se ver­bes­sern können.

Bei Gschwendt­ner et al. (2016)233 ist das Vor­ge­hen bei der Ana­ly­se anhand der ein­zel­nen Schrit­te gut geschil­dert, jedoch fehlt auch hier trotz der Nen­nung von Anker­bei­spie­len die Nach­voll­zieh­bar­keit der Ana­ly­se in der Publi­ka­ti­on und es wur­de kei­ne Metho­den­tri­an­gu­la­ti­on ange­wen­det. Die Ergeb­nis­se wer­den nur im Dis­kus­si­ons­teil in den Kon­text ande­rer For­schungs­er­geb­nis­se gesetzt.

Konit­zer et al. (2001)236 haben die eige­nen Ergeb­nis­se in den Kon­text des ver­füg­ba­ren Wis­sens gesetzt. Alle Kodie­run­gen und das Vor­ge­hen bei der Daten­ana­ly­se und der Her­lei­tung der Meta­phern ist trans­pa­rent berichtet.

In allen drei Publi­ka­tio­nen wur­den für alle Ergeb­nis­se die Aus­sa­gen mit Zita­ten belegt und den Pati­en­tin­nen zugeordnet.

  • 5.3.6 Charakteristika der Studienteilnehmerinnen

Die Cha­rak­te­ris­ti­ka der Stu­di­en­teil­neh­me­rin­nen wer­den für Stu­di­en zur Pati­en­tin­nen- in Tabel­le 66 und für Stu­di­en zur Behan­deln­den­per­spek­ti­ve in Tabel­le 67 beschrie­ben. Für Pati­en­tin­nen wer­den – soweit vor­han­den – Anga­ben zum Alter und Tumor­sta­tus beschrie­ben, sowie Infor­ma­tio­nen zum sozio­öko­no­mi­schen Sta­tus oder wei­te­ren Merk­ma­len, die die Autoren der Stu­di­en erho­ben haben. Für behan­deln­de Per­so­nen wer­den in der Regel das Alter, die Fach­rich­tung und sons­ti­ge Cha­rak­te­ris­ti­ka berichtet.

Infor­ma­tio­nen zu Merk­ma­len, die mit der Ver­wen­dung der Mis­tel­the­ra­pie durch Pati­en­tin­nen und behan­deln­de Per­so­nen asso­zi­iert waren, sind in Abschnitt 5.3.7.1 in Tabel­le 69 „Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me von KAM und Mis­tel­the­ra­pie’ dargestellt.

Die Pati­en­tin­nen- oder Behan­deln­den­cha­rak­te­ris­ti­ka wer­den in den Stu­di­en nur für das gesam­te Stu­di­en­kol­lek­tiv berich­tet, in dem in der Regel auch ande­re Krebs­ar­ten und ande­re kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sche Ver­fah­ren ver­tre­ten sind. In den Stu­di­en von Moschen et al. (2001)237 und Tautz et al. (2012)241 wur­de in der Dar­stel­lung der Pati­en­ten­cha­rak­te­ris­ti­ka zwi­schen KAM-Anwen­den­den und Nicht-Anwen­den­den von KAM unter­schie­den, bei Fremd et al. (2017)62 zwi­schen Inter­es­sen­ten für KAM-Ver­fah­ren und Pati­en­tin­nen, die nicht an KAM-Ver­fah­ren inter­es­siert sind.

Tabel­le 66: Cha­rak­te­ris­ti­ka der Patientinnen

Stu­die, Jahr

Alter in Jah­ren Mit­tel­wert (SD) oder Medi­an (SW)

Tumor­klas­si­fi­ka­ti­on (TNM, UICC oder beschrei­bend) Anzahl(%)

Wei­te­re berich­te­te Cha­rak­te­ris­ti­ka Anzahl(%)

Quan­ti­ta­ti­ve Studien

Drozd­off (2018)

Für alle Krebs­ar­ten: 62,2 (12,4)

Frü­hes Sta­di­um: 147 (32,8) Fort­ge­schrit­ten: 201 (44,9) Rück­fall: 13 (2,9)

Krebs­art (Brust, Eier­stock oder ande­re gynä­ko­lo­gi­sche Krebs­ar­ten); Ver­wen­dung von pflanz­li­chen KAM nach Alter:

Bis 60 Jah­re: 154 (79,8)

Über 60 Jah­re: 77 (30,2)

Fasching (2007)

Für alle Krebs­ar­ten: Medi­an 53,6 (20–92)

Für alle Krebs­ar­ten: Meta­sta­sen: 250 (24); Rück­fall: 367 (37)

Für alle Krebsarten:

In einer Part­ner­schaft: 737 (71,6); Aktiv reli­gi­ös: 637 (61,8);

Meno­pau­se: 835 (81,3);

Aus­bil­dung:

High School-Abschluss: 561 (54,5) Aka­de­mi­scher Abschluss oder Berufs­aus­bil­dung: 767 (84,2) Akti­ves Arbeits­ver­hält­nis: 438 (42,5) Krebs­fäl­le in der Fami­lie: 246 (23,9); TN in Prä­ven­ti­ons­pro­gram­me: 840 (81,6);

TN in Fol­low-up-Scree­ning: 896 (87); Suchtverhalten:

Akti­ve Rau­cher: 665 (64,6) Ehe­ma­li­ge Rau­cher: 195 (18,9) Alko­hol­ab­hän­gi­ge: 53 (5,1)

Fremd (2017)

Pati­en­tin­nen mit Inter­es­se an KAM: 59,62 (11,95);

Pati­en­tin­nen ohne Inter­es­se an KAM: 64,58 (12,28)

Alle im fort­ge­schrit­te­nen Stadium;

Fern­me­ta­sta­sen: 508 (89,8)

Alter bei der ers­ten Dia­gno­se: Pati­en­tin­nen mit Inter­es­se an KAM: 51,72 (11,78), (n = 411);

Pati­en­tin­nen ohne Inter­es­se an KAM: 56,93 (12,85) (n = 120)

Hüb­ner (2014)

n. b.

n. b.;

Meta­sta­sen: 21 (26,3) kei­ne Meta­sta­sen: 59 (73,8)

n. b.

Moschen (2001)

KAM-Anwen­der: 50,7 (8,0) Nicht-Anwen­der: 55,2 (7,6)

KAM-Anwen­der:

Sta­di­um 0–1: 22 (40);

Sta­di­um 2: 28 (51);

Sta­di­um 3–4: 5 (9); Nicht-Anwen­der: Sta­di­um 0–1: 29 (46); Sta­di­um 2: 30 (48);

Sta­di­um 3–4: 4 (6)

KAM-Anwen­der (n = 55): Ausbildung:

Pflicht­schul­ab­schluss: 18 (33) Tech­ni­sche Ober­schu­le: 26 (47) Abitur/​Universität: 11 (20)

Dau­er der Erkran­kung: 3,8 Jah­re (SD: 3,5);

KPI:

  • < 70: 3 (6) 80–90: 7(12) 100: 45 (82) KAM-Nicht-Anwen­der (n = 62): Ausbildung:

Pflicht­schul­ab­schluss: 33 (53) Tech­ni­sche Ober­schu­le: 24 (39) Abitur/​Universität: 5 (8)

Dau­er der Erkran­kung: 6,2 Jah­re (SD: 5,6);

KPI:

  • < 70: 2 (3) 80–90: 8 (13) 100: 52 (84)

Schad (2018)

Medi­an: 57,4 (49,369,9)

UICC-Sta­di­um:

Sta­di­um 0: 64 (8,6)

Sta­di­um 1: 266 (35,9)

Sta­di­um 2: 253 (34,1)

Sta­di­um 3: 95 (12,8)

Sta­di­um 4: 61 (8,2)

n. b.: 2 (0,3)

Männ­lich: 2 (0,3)

Schö­ne­kaes (2003)

Medi­an 54 (38–77)

n. b.;

Lokal­re­zi­div: 9 (4,4)

Meta­sta­sen: 27 (13,3)

Anwen­dung von KAM nach

Berufs­grup­pen:

Arbeiterinnen/​einfache Ange­stell­te: 46 (77,9);

Qua­li­fi­zier­te Angestellte/​Selbstständige:

27 (84,4)

Haus­frau­en: 38 (77,5)

Rent­ne­rin­nen: 48 (76,1)

Tautz (2012)

KAM-Nut­zen­de: 56 (10)

Kei­ne Nut­zen­den 61 (11)

Alle im fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um (haben ent­we­der ein Rezi­div, Meta­sta­sen oder eine wei­te­re Krebsdiagnose)

KAM-Anwen­den­der (n = 107): Ausbildung:

Kei­ne for­mel­le Aus­bil­dung: 6 (6) Abge­schlos­se­ne Aus­bil­dung: 67 (68) Uni­ver­si­täts­ab­schluss: 26 (26) Behandlungsziel:

Pal­lia­tiv: 45 (45)

Kura­tiv: 56 (55)

KAM-Nicht-Anwen­der (n = 63):

Aus­bil­dung:

Kei­ne for­mel­le Aus­bil­dung: 11 (21)

Abge­schlos­se­ne Aus­bil­dung: 33 (62)

Uni­ver­si­täts­ab­schluss: 9 (17)

Behand­lungs­ziel:

Pal­lia­tiv: 11 (18)

Kura­tiv: 52 (83)

Temp­le­ton (2013)

Medi­an 61 (2994)

I: 99 (29)

IIA: 120 (35)

IIB: 68 (20)

IIIA/​B: 55 (16)

Partner/​in lebt im Haus­halt: 258 (75)

Leben in länd­li­cher Regi­on: 245 (72)

Pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­rung: 139 (41);

Aus­bil­dung:

Kei­ne for­mel­le Aus­bil­dung: 107 (31)

Abge­schlos­se­ne Aus­bil­dung: 163 (48)

Uni­ver­si­täts­ab­schluss: 67 (20)

Geburts­land:

Schweiz: 265 (77)

EU: 50 (15)

Sons­ti­ge: 27 (8)

Kör­per­li­che Akti­vi­tät: 232 (69)

Post­me­no­pau­sal: 298 (87)

Medi­ka­men­tös behan­del­te Begleit­erkran­kun­gen kön­nen nicht zusam­men­ge­fasst werden.

Qua­li­ta­ti­ve Studien

Bran­den­ber­ger (2012)

57,7 (10)

n. b;

Kno­chen­me­ta­sta­sen: 1 (25)

n. b.

Gschwendt­ner (2016)

Gesamt: 59,6 (10,6) (Brust­krebs sepa­rat n. b.)

n. b.

n. b.

Konit­zer (2001)

51,6 (3,65)

n. b.

n. b.

EU = Euro­päi­sche Uni­on. KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medi­zin (KAM, da Benen­nung in der Stu­die). KPI = Kar­nof­sky Per­for­mance Index. N: Anzahl; n. b.: nicht beschrie­ben; n. a.: nicht anwend­bar. SD = Stan­dard­dif­fe­renz. SW = Spann­wei­te. TNM = T: Tumor, N: Nodus, M: Meta­sta­sen. TN = Teil­neh­me­rin. UICC = Uni­on Inter­na­tio­na­le Cont­re le Cancer.

Patientinnenperspektive – quantitative Studien

Für das Alter der Pati­en­tin­nen ist in den sie­ben quan­ti­ta­ti­ven und zwei qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en ent­we­der der Mit­tel­wert oder der Medi­an ange­ge­ben. Als Lage­maß ist bei vier quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en62, 231, 237, 241 der Mit­tel­wert und bei drei quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en232,240,242 der Medi­an ange­ge­ben. Für die bei­den qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en230, 233 ist als Lage­maß für das Alter der Mit­tel­wert ver­füg­bar. Der Medi­an für die Mit­tel­wer­te des Alters der Pati­en­tin­nen in den vier Quer­schnitt­stu­di­en von Drozd­off, Fremd, Moschen und Tautz liegt bei 59,3 Jah­ren (Spann­wei­te: 53,1 bis 62,2 Jah­re). Der Medi­an für das Alter der drei Quer­schnitt­stu­di­en von Fasching, Schö­ne­kaes und Temp­le­ton beträgt 54 Jah­re (Spann­wei­te: 53,6 bis 61 Jah­re). Der Medi­an der bei­den Mit­tel­wer­te für das Alter der Pati­en­tin­nen aus den qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en liegt bei 58,6 Jah­ren (Spann­wei­te: 57,7 bis 59,6 Jah­re). Ins­ge­samt sind bei den Stu­di­en, die das Alter getrennt nach KAM-Anwen­den­den bezie­hungs­wei­se Inter­es­sen­ten und Nicht-Anwen­den­den berich­ten62, 237, 241, die Pati­en­tin­nen in der Mis­tel­grup­pe im Durch­schnitt etwa fünf Jah­re jün­ger als in der Grup­pe ohne Inter­es­se an der Mis­tel­the­ra­pie. Für die­se drei Stu­di­en ist das Alter der Pati­en­tin­nen in der Mis­tel­grup­pe im Medi­an 56 Jah­re (Spann­wei­te: 50,7 bis 59,62 Jah­re) und in der Ver­gleichs­grup­pe 61 Jah­re (Spann­wei­te: 55,2 bis 64,58). Die Teil­neh­me­rin­nen der Stu­die von Drozd­off et al. (2018)231 sind mit durch­schnitt­lich 62 Jah­ren älter als die Pati­en­tin­nen in den ande­ren Studien.

Alle quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en62, 231, 232, 234, 237, 240–242 beschrei­ben in irgend­ei­ner Wei­se den Schwe­re­grad der Krebs­er­kran­kung, bei zwei Stu­di­en über die Tumor­klas­si­fi­ka­ti­on237, 242, aber die meis­ten Stu­di­en beschrei­ben die auf­ge­tre­te­nen Rezi­di­ve (Rück­fäl­le) und/​oder Meta­sta­sen62, 231, 232, 234, 240, 241. Bei Drozd­off et al. (2018) befin­den sich zu Beginn der Stu­die 45 % im fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um der Erkran­kung. Von den Teil­neh­me­rin­nen der Online-Umfra­ge von Hüb­ner et al. (2014)234 gaben 26 % an, Meta­sta­sen gehabt zu haben, 74 %, dass nicht. Fasching et al. (2007)232 berich­ten nur für alle Krebs­ar­ten, dass 24 % bereits Meta­sta­sen hat­ten und 37 % der Pati­en­tin­nen einen Rück­fall erlit­ten haben, aber machen kei­ne Anga­ben für die Grup­pe der KAM-Anwen­den­den sepa­rat. Fremd et al. (2017)62 beschrei­ben kei­ne Zah­len zu Merk­ma­len, die mit dem Erkran­kungs­sta­tus in der

Stu­di­en­po­pu­la­ti­on zusam­men­hän­gen, da sich alle bereits in einem fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um befin­den und 90 % auch an Fern­me­ta­sta­sen lei­den. In der Stu­die von Moschen et al. (2001)237 wur­de der Erkran­kungs­sta­tus vor der Ope­ra­ti­on auf einer Ska­la von null bis vier gemes­sen, jedoch wur­de nicht berich­tet, wie die Ska­la von null bis vier inter­pre­tiert wer­den kann. Ver­mut­lich han­delt es sich um den Tumor­sta­tus nach UICC. Nur in einer Stu­die, von Temp­le­ton et al. (2013)242, sind kon­kre­te Anga­ben zu den Tumor­sta­di­en der Pati­en­tin­nen berich­tet, in den ande­ren Stu­di­en sind nur weni­ger kon­kre­te Beschrei­bun­gen zu fin­den, ob Pati­en­tin­nen bereits Meta­sta­sen oder Rück­fäl­le hat­ten oder nicht. In der Stu­die von Tautz et al. (2012)241 wur­den, wie bei Fremd et al. (2017)62, nur Pati­en­tin­nen mit fort­ge­schrit­te­nem Sta­di­um ein­ge­schlos­sen, das defi­niert wird über das Vor­lie­gen von Rezi­di­ven, Meta­sta­sen oder wei­te­ren Krebs­dia­gno­sen. Der kon­kre­te Tumor­sta­tus nach TNM oder UICC wird in den Publi­ka­tio­nen nicht mehr genannt.

Wei­te­re berich­te­te Cha­rak­te­ris­ti­ka unter­schei­den sich deut­lich zwi­schen den Stu­di­en. Die­se rei­chen von sozio­öko­no­mi­schen Merk­ma­len bis hin zu Infor­ma­tio­nen über die Erkran­kung. Wäh­rend in den Publi­ka­tio­nen von Drozd­off et al. und Fremd et al.62, 231 nur eine wei­te­re Unter­tei­lung des Alters mit Zusam­men­hang zur Inan­spruch­nah­me prä­sen­tiert wird, lie­fern ande­re Publi­ka­tio­nen zahl­rei­che zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen232, 237, 238, 240–242.

Von den bei­den Publi­ka­tio­nen, die in die Ana­ly­se zu wei­te­ren Ziel­grö­ßen außer der Inan­spruch­nah­me ein­ge­schlos­sen sind, berich­ten nur Moschen et al. (2001)237 wei­te­re Merk­ma­le, Hüb­ner et al. (2014)234 nicht. In der Stu­die von Moschen et al. fällt beim Bil­dungs­stand auf, dass der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Abitur oder Uni­ver­si­täts­stu­di­um bei den Anwen­den­den von KAM mit 20 % höher ist als bei den Nicht­An­wen­den­den, mit 8 %.

Für die Pati­en­tin­nen in der Stu­die von Fasching et al. (2007)232 wur­de eine gan­ze Rei­he von Cha­rak­te­ris­ti­ka berich­tet, bei­spiels­wei­se die Aus­bil­dung, das Sucht­ver­hal­ten, die Teil­nah­me an Nach­sor­ge­pro­gram­men oder die fami­liä­re Situa­ti­on, jedoch nicht getrennt für Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, son­dern für alle Pati­en­tin­nen in der Studie.

In der Publi­ka­ti­on von Schad et al. (2018)239 ist der Schwe­re­grad der Krebs­er­kran­kung über die UICC-Klas­si­fi­ka­ti­on abge­bil­det. 70 % der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten befin­den sich in den Sta­di­en I und II. Der Anteil der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten im Sta­di­um 0 ent­spricht in etwa dem Anteil von sehr schwe­ren Fäl­len, die bereits Meta­sta­sen haben. Das Alter der Pati­en­tin­nen und zwei männ­li­chen Pati­en­ten ent­spricht mit im Medi­an 57,4 Jah­ren in etwa dem Durch­schnitt der ein­ge­schlos­se­nen Publikationen.

Schö­ne­kaes et al.240 ver­glei­chen die Anwen­dung von KAM nach der Zuge­hö­rig­keit zu Berufs­grup­pen. Ähn­lich zu den Ergeb­nis­sen bezo­gen auf den Bil­dungs­stand der Anwen­de­rin­nen zeigt sich auch hier, dass die Ver­wen­dung von KAM unter den Selb­stän­di­gen und qua­li­fi­zier­ten Ange­stell­ten mit 84,4 % am höchs­ten ist, ver­gli­chen mit den ande­ren Grup­pen, in denen zwi­schen 76,1 und 77,9 % der Pati­en­tin­nen KAM anwen­den. Die Merk­ma­le sind für Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie nicht getrennt berich­tet, jedoch wen­den in 59 % der KAM-Nut­zen­den die Mis­tel­the­ra­pie an.

Tautz et al. (2012)241 unter­schei­den zwi­schen KAM-Anwen­den­den und KAM-Nicht-Anwen­den­den. Unter den KAM-Anwen­den­den ist der Anteil der Pati­en­tin­nen mit einem höhe­ren Aus­bil­dungs­ni­veau grö­ßer als in der Nicht-Anwen­der­grup­pe. Bei den Anwen­de­rin­nen haben 68 % eine abge­schlos­se­ne Berufs­aus­bil­dung und 26 % einen Uni­ver­si­täts­ab­schluss. Bei den Nicht-Anwen­den­den haben 62 % der Pati­en­tin­nen eine abge­schlos­se­ne Berufs­aus­bil­dung, aber nur 17 % einen Uni­ver­si­täts­ab­schluss. Auch das ange­streb­te Behand­lungs­ziel (pal­lia­tiv oder kura­tiv) wur­de erho­ben. Unter den KAM-Anwen­den­den war der Anteil der Pati­en­tin­nen in einem pal­lia­ti­ven Set­ting mit 45 % deut­lich höher als in der Nicht­An­wen­der­grup­pe mit 18 %.

Temp­le­ton et al. (2013)242 berich­ten neben dem Aus­bil­dungs­stand auch das Geburts­land der Pati­en­tin und ob der/​ Part­ner bezie­hungs­wei­se die Part­ne­rin der Pati­en­tin mit Brust­krebs im sel­ben Haus­halt lebt (75 %), ob die Pati­en­tin in der Stadt oder in einer länd­li­chen Regi­on lebt (72 %) und ob eine pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­rung vor­liegt (41 %). In der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on haben 31 % kei­ne for­mel­le Aus­bil­dung, 48 % haben eine abge­schlos­se­ne Aus­bil­dung und 20 % einen Uni­ver­si­täts­ab­schluss. Drei Vier­tel der Pati­en­tin­nen (77 %) sind in der Schweiz gebo­ren, 15 % in der EU sowie 8 % in ande­ren Staaten.

Patientinnenperspektive – qualitative Studien

Die vier Pati­en­tin­nen von Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 sind 42, 56, 63 und 69 Jah­re alt. Zum Tumor­sta­tus ist kei­ne kon­kre­te Anga­be berich­tet, außer dass eine Pati­en­tin auf­grund von Kno­chen­me­ta­sta­sen behan­delt wird. Sozio­de­mo­gra­fi­sche Daten zu den befrag­ten Pati­en­tin­nen sind in der Publi­ka­ti­on nicht berichtet.

Gschwendt­ner et al. (2016)233 berich­ten das durch­schnitt­li­che Alter der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on nur für alle Krebs­ar­ten und nicht getrennt für Brust­krebs. Unter­schie­den wird nach Befrag­ten, die bereits eine Mis­tel­the­ra­pie ver­wen­den oder ver­wen­det haben (Mit­tel­wert: 57,8 (SD: 9,4) Jah­re), Per­so­nen, die kei­ne Mis­tel­the­ra­pie ver­wen­den (Mit­tel­wert: 59,0 (SD: 10,8) Jah­re) und sol­chen, die in den Inter­views die Mis­tel­the­ra­pie nicht ange­spro­chen haben (Mit­tel­wert: 63,8 (SD: 10,7) Jah­re). Sons­ti­ge Cha­rak­te­ris­ti­ka zu den Pati­en­tin­nen sind nicht berich­tet. Eine objek­ti­ve Beur­tei­lung, ob die Mis­tel­the­ra­pie mit einem kura­ti­ven oder pal­lia­ti­ven Behand­lungs­ziel ein­ge­setzt wur­de, war geplant, aber laut Anga­ben der Autoren der Stu­die nicht mög­lich. Die sub­jek­ti­ve Wahr­neh­mung der Pati­en­tin­nen zur eige­nen Pro­gno­se unter­schied sich zu stark von einem nach aktu­el­len Stan­dards der Schul­me­di­zin erreich­ba­rem Behandlungsziel.

Konit­zer et al. (2001)236 beschrei­ben neben dem durch­schnitt­li­chen Alter von 51, 6 Jah­ren (SD: 3,65 Jah­re) kei­ne wei­te­ren Patientinnencharakteristika.

Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fachpersonals

Tabel­le 67:

Cha­rak­te­ris­ti­ka behan­deln­des Fachpersonal

Stu­die, Jahr

Alter in       Fach­rich­tung und Set­ting                     Wei­te­re berichtete

Jah­ren                                                     Charakteristika

Medi­an (SW)

Kal­der

Medi­an*:      Gynä­ko­lo­gie:                                    Geschlecht: weib­lich: 174 (50,0);

(2001)

37,6;              – Uni-Frauenklinik:71 (20,4)                  männ­lich: 174 (50,0);

bis 40: 193       – Kran­ken­haus: 152 (43,7)                  Erfah­rung im Arztberuf:

(55,5)            –  Nie­der­ge­las­se­ner Bereich: 125 (35,9)        -  Bis 10 Jah­re: 143 (41,1)

41 bis 50: 80 Beruf­li­che Posi­ti­on im sta­tio­nä­ren Bereich:           - 11 bis 20 Jah­re: 117 (33,6)

  • (23,0)            –  Ärz­te im Prak­ti­kum: 12 (5,5)                   -  21 bis 30 Jah­re: 61 (17,5)

  • > 50: 75          –  Assis­tenz­ärz­te: 108 (49 1)                    -  >30 Jah­re: 27 (7,8)

  • - sss enzrz e: ( ‚)

  • (21,6)            – Ober­ärz­te: 60 (27,3)                      Regi­on (Stadt/​Land):

  • - Chef­ärz­te**: 40 (182)                        - Städ­ti­scher Bereich: 308

,                                    (88,5)

  • - Länd­li­cher Bereich: 40

(11,5)

Aka­de­mi­sche Ausbildung:

  • - Pro­mo­ti­on: 243 (67,2)

  • - Habi­li­ta­ti­on: 36 (10,4)

  • - Kein aka­de­mi­scher Titel: 76

(21,8)

Klein

Medi­an:      Gynä­ko­lo­gin­nen und Gynä­ko­lo­gen mit dem      Geschlecht weib­lich: 35 (32,7);

(2017)

47 (3^—71)    Schwer­punkt Onko­lo­gie;                        männ­lich 71 (67,3);

Mit­glie­der der AGO kön­nen auch Nicht-          Medi­zi­ni­sche aka­de­mi­sche Titel:

Medi­zi­ner sein.                                  60 (56,7)

Mit­ar­bei­ten­de eines zer­ti­fi­zier­ten Brust­krebs­zen­trums 81 (76,0);

Mit­ar­bei­ten­de eines zer­ti­fi­zier­ten gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­zen­trums: 60 (56,7)

Mün­stedt

Medi­an*

Nie­der­ge­las­se­ne Ärztinnen

Geschlecht weib­lich: 48 (23,6)

(2000)

45,9;

und Ärz­te:

- Grup­pie­rung anhand der Häu­fig­keit der

bis 40: 33

- All­ge­mein­me­di­zin: 66

Ver­ord­nung von Mistelpräparaten:

(16,3)

(32,7);

- Über­wie­gend oder aus­schließ­lich Anwendung

41 bis 50: 90

- Inne­re Medi­zin: 51

der Mis­tel­the­ra­pie bei KIM: 71 (35,1)

(44,4)

(25,2);

- Mis­tel­the­ra­pie als eine mög­li­che KIM bei

> 50: 79

- Gynä­ko­lo­gie: 32 (15,8);

Krebs­pa­ti­en­tin­nen: 160 (79,2)

(39,3)

  • - Uro­lo­gie: 3 (1,5);

  • - Chir­ur­gie: 2 (1);

  • - Häma­to­lo­gie: 1 (0,5);

  • - Päd­ia­trie: 1 (0,5)

  • - kein Fach­ge­biet: 46

- Kei­ne Ver­wen­dung von KIM: 42 (20,8)

(22,8)

* Der Medi­an wur­de von den HTA-Autorin­nen aus den pro­zen­tu­al in Alters­grup­pen ange­ge­be­nen Wer­ten berechnet.

**Die Grup­pe der Chef­ärz­te beinhal­tet neben Chef­ärz­ten auch Abtei­lungs­lei­ter und Ordinarien.

AGO = Arbeits­ge­mein­schaft Gynä­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gie. HTA = Health Tech­no­lo­gy Assess­ment. KIM = Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medi­zin. n. b. = Nicht beschrie­ben. SW = Spannweite.

Die drei Stu­di­en65, 235, 238 umfas­sen ins­ge­samt 654 Per­so­nen aus dem medi­zi­ni­schen Fach­per­so­nal. Der Medi­an für das Alter der behan­deln­den Per­so­nen beträgt 45,9 Jah­re (Spann­wei­te: 37,3 bis 47 Jah­re). Für Klein et al. und Mün­stedt et al. wur­den aus den pro­zen­tu­al in Alters­grup­pen ange­ge­be­nen Wer­ten die Media­ne berech­net. Der Medi­an des Frau­en­an­teils in den drei Stu­di­en betrug 32,7 % (Spann­wei­te: 23,6 bis 50 %).

Das Set­ting, in dem die Ärz­tin­nen und Ärz­te bezie­hungs­wei­se die Ange­hö­ri­gen sons­ti­ger Fach­krei­se tätig waren, beinhal­tet den Sek­tor (sta­tio­när oder nie­der­ge­las­sen), in dem die Per­so­nen tätig sind und deren Fach­qua­li­fi­ka­ti­on. Die Stu­die von Kal­der et al.65 umfasst nie­der­ge­las­se­ne Frau­en­ärz­te und ‑ärz­tin­nen (35,9 %) sowie Ärz­tin­nen und Ärz­te in gynä­ko­lo­gi­schen Abtei­lun­gen des sta­tio­nä­ren Bereichs, 43,7 % in klei­nen und mit­tel­gro­ßen Kran­ken­häu­sern und 20,4 an der Uni­ver­si­täts-Frau­en­kli­nik. Knapp die Hälf­te (49,1 %) der Befrag­ten sind Assis­tenz­ärz­te und ‑innen, 27,3 % sind Ober­ärz­tin­nen und ‑ärz­te sowie 18,3 % Chef­ärz­tin­nen und ‑ärz­te, Abteilungsleiter/​in oder Ordinarii.

In der Stu­die von Klein et al. (2017)235 wur­den alle Mit­glie­der der AGO mit dem Schwer­punkt onko­lo­gi­sche Gynä­ko­lo­gie ein­ge­la­den. Die AGO umfasst auch Ange­hö­ri­ge nicht-medi­zi­ni­scher Fach­krei­se und Kol­la­bo­ra­ti­ons­part­ne­rin­nen und Kol­la­bo­ra­ti­ons­part­ner der Gesellschaft.

In der Stu­die von Mün­stedt et al. (2014)187 wur­den aus­schließ­lich nie­der­ge­las­se­ne Ärz­tin­nen und Ärz­te aller Fach­rich­tun­gen befragt. Am häu­figs­ten sind die Fach­rich­tun­gen All­ge­mein­me­di­zin (32,7 %) und Inne­re Medi­zin (25,2 %) ver­tre­ten.

Für alle drei Stu­di­en wer­den wei­te­re Cha­rak­te­ris­ti­ka berich­tet, die vor allem mit der beruf­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­on und Berufs­er­fah­rung zusam­men­hän­gen. Knapp 60 % der Ärz­tin­nen und Ärz­te in der Stu­die von Kal­der et al. sind seit mehr als zehn Jah­ren im Arzt­be­ruf tätig, davon 25,3 % sogar über 20 Jah­re. Die meis­ten der befrag­ten Ärz­tin­nen und Ärz­te leben in einer Stadt (88,5 %). Zwei Drit­tel der Ärz­tin­nen und Ärz­te haben einen aka­de­mi­schen Titel, 67,2 % eine Pro­mo­ti­on und 10,4 % eine Habilitation.

Klein et al. (2017)235 berich­ten, dass 56,7 % der Befrag­ten einen aka­de­mi­schen Abschluss in Medi­zin mit Titel (Dr. med. oder MD) haben. Ein Drit­tel der Befrag­ten hat sogar eine höhe­re Qua­li­fi­ka­ti­on als eine Pro­fes­sur. Ein gro­ßer Anteil der Ärz­tin­nen und Ärz­te arbei­tet in einem zer­ti­fi­zier­ten Zen­trum für Brust­krebs und/​oder in einem zer­ti­fi­zier­ten gynä­ko­lo­gi­schen Krebszentrum.

Mün­stedt et al.187 cha­rak­te­ri­sie­ren die Stu­di­en­teil­neh­men­den nur über die von den Autoren der Stu­die getrof­fe­ne Ein­tei­lung anhand der Häu­fig­keit der Ver­ord­nung von Mis­tel­prä­pa­ra­ten in „Mis­tel­the­ra­pie­ren­den“, die bei einer Anwen­dung von kom­ple­men­tä­rer Medi­zin über­wie­gend oder aus­schließ­lich die Mis­tel­the­ra­pie anwen­den (35,1 %), Ärz­tin­nen bezie­hungs­wei­se Ärz­te, die die Mis­tel­the­ra­pie als eine mög­li­che Opti­on für ein kom­ple­men­tä­res Ver­fah­ren bei Krebs­pa­ti­en­tin­nen sehen (79,2 %) und Ärz­tin­nen bezie­hungs­wei­se Ärz­te, die kei­ne kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren anwen­den (20,8 %).

  • 5.3.7 Ergebnisse zu den Zielgrößen zu Patienten- und sozialen Aspekten

Im Fol­gen­den wer­den die Ergeb­nis­se zu jeder der neun Ziel­grö­ßen (sie­he­Ta­bel­le 63) jeweils getrennt nach Per­spek­ti­ve und Stu­di­en­typ zusam­men­ge­fasst. Für Anker­bei­spie­le aus den qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en wird immer auf die Ergeb­nis­dar­stel­lung der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se in Abschnitt 5.3.7.10 ver­wie­sen, um Dop­pe­lun­gen zu vermeiden.

  • 5.3.7.1   Häufigkeit der Inanspruchnahme oder Verordnung der begleitenden

    Mis­tel­the­ra­pie

    In drei­zehn Stu­di­en62, 65, 231–235, 237–242 mit 4.075 Teil­neh­men­den wer­den Ergeb­nis­se zur Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me von KIM und der Mis­tel­the­ra­pie berich­tet. Die qua­li­ta­ti­ve Stu­die von Gschwendt­ner et al. (2016)233 berich­tet neben qua­li­ta­ti­ven Ergeb­nis­sen auch quan­ti­ta­ti­ve Ergeb­nis­se für die Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie und Merk­ma­le, die mit der Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie sta­tis­tisch signi­fi­kant asso­zi­iert sind. Des­we­gen wird die Stu­die für die­se Ziel­grö­ße gemein­sam mit den Quer­schnitt­stu­di­en berich­tet und nicht getrennt als qua­li­ta­ti­ve Studie.

Neben Zah­len zur Inan­spruch­nah­me wird beschrie­ben, durch wel­che Merk­ma­le sich Pati­en­tin­nen, die eine Mis­tel­the­ra­pie in Anspruch neh­men, von Pati­en­tin­nen, die kei­ne Mis­tel­the­ra­pie in Anspruch neh­men, unter­schei­den. Die Zah­len zur Inan­spruch­nah­me und die Merk­ma­le, die mit der Inan­spruch­nah­me asso­zi­iert sind, wer­den nach­ein­an­der getrennt berich­tet, für die neun Stu­di­en aus Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve62, 231–234, 237, 240–242 und die drei Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals65, 235, 238.

Patientinnenperspektive – quantitative Studien

Die zehn Stu­di­en aus Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve62, 231–234, 237,239–242 mit ins­ge­samt 3.421 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs berich­ten Ergeb­nis­se zur Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie. Die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie wird defi­niert als Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, die eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie erhal­ten oder erhal­ten haben. Der ent­spre­chen­de Wert wur­de den Publi­ka­tio­nen ent­we­der direkt ent­nom­men oder aus den dort berich­te­ten Anga­ben berech­net. Alle genann­ten Infor­ma­tio­nen zur Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie bezie­hungs­wei­se zur Ver­wen­dung von KIM-Ver­fah­ren, sind in Tabel­le 68 aufgelistet.

Die Antei­le für die Inan­spruch­nah­me von KIM bezie­hungs­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie wer­den immer im Ver­hält­nis zu allen Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ange­ge­ben. Es wer­den sowohl die Ergeb­nis­se zur Inan­spruch­nah­me von KIM als auch zur Mis­tel­the­ra­pie genannt. Die pro­zen­tua­len Anga­ben bezie­hen sich sowohl in der Spal­te „Anzahl Pati­en­tin­nen mit KIM“ als auch in der Spal­te „Anzahl Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie“ auf die Zahl in der Spal­te „Anzahl Pati­en­tin­nen mit Brustkrebs“.

Stu­die, Jahr

Anzahl Pati­en­tin­nen mit Brustkrebs

(%)*

Anzahl Pati­en­tin­nen mit KIM (%)

Anzahl Pati­en­tin­nen mit Misteltherapie** (%)

Drozd­off (2018)

361 (80,6)

264 (73,1)

84 (18,8)***

Fasching (2007)

796 (77,3)

399 (50,1)

297 (37,3)

Fremd (2017)

580 (100)

251 (56,4)

87 (15)

Gschwendt­ner (2016)

30 (34)

8 (26,7)

8 (26,7)

Hüb­ner (2014)

80 (100)

61 (76,3)

10 (12,5)

Moschen (2001)

117 (100)

55 (47)

27 (23,1)

Schad (2018)

741 (100)

238 (32,1)****

238 (32,1)

Schö­ne­kaes (2003)

203 (100)

159 (78)

94 (46,3)

Tautz (2012)

170 (100)

107 (63)

55 (32,4)

Temp­le­ton (2013)

342 (100)

159 (46)

25 (7,3)

*Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs an der gesam­ten Stu­di­en­po­pu­la­ti­on in Klammern.

**Anteil der Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie bezo­gen auf alle Pati­en­tin­nen mit Brustkrebs.

***In der Publi­ka­ti­on ist nur die Anzahl aller Mis­tel­an­wen­de­rin­nen ange­ge­ben, ein­schließ­lich Pati­en­tin­nen mit Eierstockkrebs.

****Nicht-phar­ma­ko­lo­gi­sche The­ra­pien sind getrennt berich­tet und wer­den von 96,1 % der Pati­en­tin­nen ver­wen­det, wer­den hier aber nicht ein­be­zo­gen, da die Mis­tel­the­ra­pie nicht Teil der nicht-phar­ma­ko­lo­gi­schen Inter­ven­tio­nen ist.

KIM = Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medizin.

Im Medi­an ver­wen­den 24,9 % (Spann­wei­te: 7,3 bis 46,3 %) der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs Mis­tel­ex­trak­te. In der Sum­me beträgt die Anzahl der Mis­tel­an­wen­de­rin­nen 925 Pati­en­tin­nen (27,1 % der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs). Die Ergeb­nis­se der uni­va­ria­ten Ana­ly­sen und mul­ti­va­ria­ten Regres­si­ons­ana­ly­sen, die unten in Tabel­le 69 berich­tet wer­den, bezie­hen sich jedoch auf die Inan­spruch­nah­me von kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren im All­ge­mei­nen. Da die Mis­tel­the­ra­pie in fast allen Stu­di­en, bis auf die Stu­di­en Gschwendt­ner et al. (2016)236 und Schad et al. (2018)239, nur eines der betrach­te­ten kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren ist, wird im fol­gen­den Abschnitt für jede der Stu­di­en in Tabel­le 68 auch die Gesamt­an­zahl der Pati­en­tin­nen beschrie­ben, die kom­ple­men­tä­re Metho­den anwenden.

In der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on von Drozd­off et al. (2018)231 lag der Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs bei 80,8 % der Teil­neh­me­rin­nen. Davon hat­ten bereits 77,6 % pflanz­li­che KAM ver­wen­det. Eine Mis­tel­the­ra­pie haben in der Stu­die ins­ge­samt 84 Pati­en­tin­nen ver­wen­det. Das ent­spricht 18,8 % aller Pati­en­tin­nen in der Stu­die, inklu­si­ve Pati­en­tin­nen mit Eier­stock­krebs. Da unklar ist, wie vie­le der Mis­tel­an­wen­de­rin­nen Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs sind, wird der Anteil nicht auf die Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs bezo­gen, son­dern auf alle.

Fasching et al. (2007)232 berich­ten die Zah­len zur Inan­spruch­nah­me für die Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs sepa­rat. Von den 796 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ver­wen­den 399 (50,1 %) kom­ple­men­tä­re Metho­den und 297 (37,3 %) eine Misteltherapie.

In der Stu­die von Fremd et al. (2017)62 lag der Anteil der KAM-Anwen­de­rin­nen mit 251 Pati­en­tin­nen bei 56,4 % und bei den Mis­tel­an­wen­de­rin­nen mit 87 Pati­en­tin­nen bei 15 %. Ein grund­sätz­li­ches Inter­es­se an KAM äußer­ten 436 der 580 Pati­en­tin­nen (75 %).

In der Stu­die von Gschwendt­ner et al. (2016)233 wur­den 30 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs inter­viewt (34 % der gesam­ten Stu­di­en­po­pu­la­ti­on), von denen acht die Mis­tel­the­ra­pie anwen­de­ten (26,7 % der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs) und 19 die Mis­tel­the­ra­pie nicht anwen­de­ten (63,3 % der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs). In drei Inter­views wur­de die Mis­tel­the­ra­pie nicht erwähnt (10 %).

In der Stu­die von Hüb­ner et al. (2014)234 ist nicht ein­deu­tig ersicht­lich, wie vie­le Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs eine Stan­dard­the­ra­pie erhal­ten und zusätz­lich Mis­tel­ex­trak­te ver­wen­de­ten. Es ist nur

beschrie­ben, dass 67 Pati­en­tin­nen (83,75 %) der­zeit eine Stan­dard­the­ra­pie erhal­ten und 61 Pati­en­tin­nen (76,25 %) KAM ver­wen­den. Zehn Pati­en­tin­nen wen­den eine Mis­tel­the­ra­pie an (12,5 %).

In der Stu­die von Moschen et al. (2001)237 wen­den 55 der 117 Pati­en­tin­nen KAM-Ver­fah­ren an (47 %). Eine Mis­tel­the­ra­pie erhiel­ten 27 Pati­en­tin­nen (23,1 %).

Schad et al. (2018)239 berich­ten die Mis­tel­the­ra­pie als getrenn­te Inter­ven­ti­on und berich­ten sonst nur nicht-phar­ma­ko­lo­gi­sche Inter­ven­tio­nen. In Tabel­le 69 wer­den daher die Pati­en­tin­nen mit KIM-Ver­fah­ren gleich­ge­setzt mit den Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie, näm­lich 32,1 % aller 238 Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit Brustkrebs.

Bei Schö­ne­kaes et al. (2003)240 liegt die Inan­spruch­nah­me von kom­ple­men­tä­ren oder alter­na­ti­ven The­ra­pie­for­men mit 159 Anwen­de­rin­nen bei 78 % und die Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie mit 94 Pati­en­tin­nen bei 46,3 %.

In der Stu­die von Tautz et al. (2012)241 wen­den 107 Pati­en­tin­nen KAM-Ver­fah­ren an (63 %). Eine Mis­tel­the­ra­pie wen­den 55 Pati­en­tin­nen an (32,4 %). In der Publi­ka­ti­on ist beschrie­ben, dass zusätz­lich zu den 170 Pati­en­tin­nen, die einen Fra­ge­bo­gen aus­ge­füllt haben, Infor­ma­tio­nen aus den Pati­en­ten­ak­ten von zwölf Pati­en­tin­nen ver­wen­det wer­den, die selbst nicht in der Lage waren, den Fra­ge­bo­gen aus­zu­fül­len. In der Ergeb­nis­dar­stel­lung und in der sta­tis­ti­schen Ana­ly­se erschei­nen die­se zwölf Pati­en­tin­nen in der Dar­stel­lung der quan­ti­ta­ti­ven Ergeb­nis­se nicht mehr, des­we­gen bezie­hen sich die Pro­zent­an­ga­ben immer auf 170 Patientinnen.

In der Stu­die von Temp­le­ton et al. (2013)242 wen­den 159 der 342 Pati­en­tin­nen KAM-Ver­fah­ren an (46 %). 25 (7,3 %) wen­den eine Mis­tel­the­ra­pie an.

Merkmale, die bei Patientinnen mit Brustkrebs bei Anwendung der Misteltherapie häufiger vorkommen als bei Nicht-Anwendung

Sie­ben der Stu­di­en62, 231–233, 240–242, die für die Bewer­tung der Inan­spruch­nah­me ein­ge­schlos­sen sind, berich­ten sozio­de­mo­gra­fi­sche, krank­heits- oder the­ra­pie­be­zo­ge­ne Merk­ma­le, die bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs häu­fi­ger bei Anwen­dung kom­ple­men­tä­rer Ver­fah­ren vor­kom­men als bei Nicht-Anwen­dung. In zwei Stu­di­en, Drozd­off et al. und Fasching et al.231, 232, bezie­hen sich die Prä­dik­to­ren für die Inan­spruch­nah­me kom­ple­men­tä­rer Ver­fah­ren auch auf gynä­ko­lo­gi­sche Krebs­ar­ten. Anga­ben zum Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs sind in Tabel­le 68 beschrieben.

Eine Stu­die, von Gschwendt­ner et al.233, berich­tet eine uni­va­ria­te Ana­ly­se zum Ein­fluss des Alters auf die Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie. Die Ergeb­nis­se bezie­hen sich auf alle Krebs­ar­ten in der Stu­die: Brust‑, Prostata‑, Lun­gen- sowie Darm­krebs und sons­ti­ge Krebs­dia­gno­sen. Der Anteil der Mis­tel­an­wen­de­rin­nen mit Brust­krebs liegt im Ver­gleich zu den ande­ren Krebs­ar­ten bei 44,4 %.

Sofern Ergeb­nis­se der sta­tis­ti­schen Ana­ly­sen zu Merk­ma­len, die mit der Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me asso­zi­iert sind, auch für ande­re Ziel­grö­ßen inner­halb der Domä­ne Pati­en­ten- und sozia­le Aspek­te rele­vant sind, wer­den die­se zusätz­lich im jewei­li­gen Unter­ka­pi­tel berich­tet. Dies trifft für Hüb­ner et al. (2014)234 und Moschen et al. (2001)237 zu.

Kei­ne Publi­ka­ti­on bezieht die Merk­ma­le nur auf die Mis­tel­the­ra­pie. Die Stu­di­en in Tabel­le 69 bezie­hen die Merk­ma­le auf alle in der Stu­die ein­ge­schlos­se­nen Verfahren.

Die­se asso­zi­ier­ten Merk­ma­le erge­ben sich aus unter­schied­li­chen sta­tis­ti­schen Aus­wer­tungs­me­tho­den. Vier Stu­di­en62, 231, 232, 242 wen­den eine mul­ti­va­ria­te Regres­si­ons­ana­ly­se an, um mög­li­che Prä­dik­to­ren für die Inan­spruch­nah­me zu fin­den und drei Stu­di­en233, 240, 241 beschrei­ben sta­tis­ti­sche Zusam­men­hän­ge über t‑Tests oder Chi2-Tests. In Tabel­le 69 sind die Stu­di­en mit einer mul­ti­va­ria­ten Regres­si­ons­ana­ly­se berich­tet und in Tabel­le 70 fol­gen die Ergeb­nis­se der uni­va­ria­ten Ana­ly­sen. Die Aus­prä­gun­gen der Pati­en­tin­nen­cha­rak­te­ris­ti­ka sind für alle Stu­di­en zu den Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten in Abschnitt 5.3.6 in Tabel­le 66 beschrie­ben. Tabel­le 69 und Tabel­le 70 berich­tet nur Asso­zia­tio­nen mit den zuge­hö­ri­gen p‑Werten.

Mul­ti­va­ria­te Regressionsanalyse

Tabel­le 69: Merk­ma­le, die in einer mul­ti­va­ria­ten Regres­si­ons­ana­ly­se mit der Inan­spruch­nah­me von KIM-Ver­fah­ren asso­zi­iert sind

Stu­die, Jahr

Fak­to­ren, die ana­ly­siert wur­den (uni- oder multivariat)

Sta­tis­tisch signifikante

Prä­dik­to­ren für KIM-Anwendung:

Effekt­grö­ße (95%-KI)/p‑Wert

Sta­tis­ti­sche Methoden**

Drozd­off (2018)

Alter (bis 60 Jah­re und > 60 Jah­re), The­ra­pie (Chemo‑, Hor­mon­the­ra­pie, Bis­phos­pho­na­te), The­ra­pie­li­nie bei Brust­krebs (neoad­ju­vant, adju­vant, Meta­sta­sen (Erst‑, Zweit‑, Dritt‑, oder Viert­li­ni­en­the­ra­pie und höher), Rück­fall (Erst­li­ni­en­the­ra­pie, Zweit­li­ni­en­the­ra­pie und höher), The­ra­pie­li­nie bei Eier­stock­krebs (adju­vant, Rückfall)

Jün­ge­res Alter: für über 60-Jäh­ri­ge (OR):

0,61 (0,39; 0,97)/0,038;

Bei Brust­krebs Meta­sta­sen in

Erst­li­ni­en­the­ra­pie (OR):

0,394 (0,159; 0,973)/p‑Wert n. b.

Mul­ti­va­ria­te logis­ti­sche Regression,

Varia­blen­se­lek­ti­on n. b.

Fasching (2007)

Alter, Fami­li­en­stand,

Erkran­kungs­sta­tus (beschwer­de­frei, Rezi­div, Meta­sta­sen), Schul­bil­dung, Berufs­aus­bil­dung, Anzahl der Kin­der, Meno­pau­sen­sta­tus, Reli­gio­si­tät, Vor­lie­gen eines ärzt­li­chen Attests, akti­ve Teil­nah­me in

Nach­sor­ge­pro­gramm,

Rau­cher­sta­tus, Alko­hol­miss­brauch, Ende der Part­ner­schaft wäh­rend der Erkran­kung, gestärk­te Part­ner­schaft, Krebsart

Bil­dungs­stand:

Abitur (OR):

1,597 (1,053; 2,423)/0,028;

Kein Schul­ab­schluss (OR): 0,463 (0,270; 0,793)/0,005

Beruf­li­che Tätigkeit:

Ange­stell­te (OR):

2,077 (1,374; 3,140)/0,001;

Arbeits­un­fä­hig­keit (OR): 0,452 (0,267; 0,765)/0,003 Partnerschaft:

Ende der Part­ner­schaft wäh­rend der Erkran­kung (OR):

4,937 (1,085; 22,463)/0,039;

Gestärk­te Part­ner­schaft (OR): 0,611 (0,377; 0,990)/0,045;

Unver­än­der­ter Bezie­hungs­sta­tus (OR): 0,521 (0,345; 0,788)/0,002 Ver­lauf der Erkrankung:

Loka­les Rezi­div oder Meta­sta­sen (OR): 1,790 (1,103; 2,906)/0,019 Sonstiges:

Akti­ve Teil­nah­me an

Nach­sor­ge­pro­gram­men (OR): 3,127 (1,612; 6,067)/0,001

Schritt­wei­se

Vor­wärts­se­lek­ti­on;

Signi­fi­kanz­ni­veau: p < 0,05;

Mul­ti­va­ria­te logis­ti­sche Regression

Fremd (2017)

Im Regres­si­ons­mo­dell: Alter, Alter bei Diagnosestellung,

Fern­me­ta­sta­sen­sta­tus zum

Dia­gno­se­zeit­punkt, vorhergehende

Bestrah­lung, vor­her­ge­hen­de Chemotherapie

Geburts­jahr (OR):

1,042 (0,040; 1,083)/0,040;

bereits Meta­sta­sen (OR):

0,404 (0,227; 0,719)/0,002)

Mul­ti­va­ria­te logis­ti­sche Regression,

Varia­blen­se­lek­ti­on n. b.

Temp­le­ton Kör­per­li­che Akti­vi­tät, Bil­dungs­stand, (2013) Alter (10-Jah­res­grup­pen),

Ernäh­rung, Begleit­erkran­kun­gen, Menopausenstatus

Alter (Erhö­hung um 10 Jah­re) (OR): 0,7 (0,6; 0,9)/ < 0,01;

Bil­dungs­stand (OR):

1,6 (1,1; 2,2)/< 0,01;

Kör­per­li­che Akti­vi­tät (OR): 2,0 (1,2; 3,3)/< 0,01

Pro­spek­ti­ve Hypo­the­sen­ge­ne­rie­rung, binä­res logis­ti­sches Regres­si­ons­mo­dell bei binä­ren Varia­blen, multivariates

Regres­si­ons­mo­dell, Selek­ti­on der Varia­blen schrittweise

*Die Anzahl der Pati­en­tin­nen, die in die Kor­re­la­ti­ons- oder Regres­si­ons­ana­ly­se ein­ge­schlos­sen waren.

**Die sta­tis­ti­sche Ana­ly­se bezieht sich auf die Regres­si­ons­ana­ly­se zum Ein­fluss der sozio­de­mo­gra­fi­schen, krank­heits- und the­ra­pie­be­zo­ge­nen Merk­ma­le auf die Inan­spruch­nah­me der eva­lu­ier­ten kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren in der Studie.

KI = Kon­fi­denz­in­ter­vall. KIM = Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medi­zin (als Sam­mel­be­griff für alle kom­ple­men­tä­ren The­ra­pie­ar­ten). n. b. = Nicht beschrie­ben. OR = Odds Ratio. stat. sig. = sta­tis­tisch signifikant.

In allen Stu­di­en in Tabel­le 6962, 231, 232, 242 ist die Mis­tel­the­ra­pie nur eines von meh­re­ren ange­wand­ten kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­schen Ver­fah­ren und die asso­zi­ier­ten Merk­ma­le bezie­hungs­wei­se Prä­dik­to­ren bezie­hen sich auf alle KIM-Ver­fah­ren. Bei Drozd­off et al. (2018)231 bezie­hen sich die Merk­ma­le sowohl auf alle KIM-Ver­fah­ren als auch auf alle Krebs­ar­ten in der Stu­die: Brust­krebs und gynä­ko­lo­gi­sche Krebsarten.

Merk­ma­le, die häu­fi­ger bei Anwen­de­rin­nen der Mis­tel­the­ra­pie als bei Nicht-Anwen­de­rin­nen bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs vor­kom­men, sind in Tabel­le 69 beschrie­ben. Die Effekt­grö­ßen für die Prä­dik­to­ren der KIM-Anwen­dung sind in Odds Rati­os (OR) angegeben.

In der Ana­ly­se von Drozd­off et al. (2018)231 waren das Alter der Pati­en­tin (OR: 0,612/p = 0,038) und die The­ra­pie­li­nie der Brust­krebs­the­ra­pie (OR: 0,394/p‑Wert nicht beschrie­ben) sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Prä­dik­to­ren. Refe­renz­ka­te­go­rie war die Alters­grup­pe bis 60 Jah­re. Die OR von 0,612 beschreibt, dass die Chan­ce einer Anwen­dung von pflanz­li­chen KAM bei Pati­en­tin­nen über 60 Jah­ren nied­ri­ger ist im Ver­gleich zur Alters­grup­pe bis 60 Jah­re. Für die Varia­ble „The­ra­pie­li­nie bei Brust­krebs’ beschrei­ben Drozd­off et al. ein sta­tis­tisch signi­fi­kan­tes Ergeb­nis für die Grup­pe mit Meta­sta­sen in der Erst­li­ni­en­the­ra­pie bei Brust­krebs. Die Varia­ble hat die Aus­prä­gun­gen neoad­ju­vant, adju­vant, Meta­sta­sen (in der Erst‑, Zweit‑, Dritt‑, oder Viert­li­ni­en­the­ra­pie und höher) und Rück­fall in der Erst­li­ni­eno­der Zweit­li­ni­en­the­ra­pie und höher. Refe­renz­ka­te­go­rie ist die Aus­prä­gung neoad­ju­van­te The­ra­pie (fin­det i. d. R. vor der Ope­ra­ti­on zur Redu­zie­rung der Tumor­mas­se statt). Pati­en­tin­nen mit Meta­sta­sen in der Erst­li­ni­en­the­ra­pie bei Brust­krebs wen­den also sel­te­ner pflanz­li­che KAM-Ver­fah­ren an als Pati­en­tin­nen in einer neoad­ju­van­ten Therapie.

Für die Pati­en­tin­nen in der Stu­die von Fasching et al. (2007)232 wur­den in einem mul­ti­va­ria­ten logis­ti­schen Regres­si­ons­mo­dell neun sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Prä­dik­to­ren für die Anwen­dung von KAM gefun­den. Die KI sind Tabel­le 69 zu ent­neh­men. Die Prä­dik­to­ren sind ein höhe­rer Bil­dungs­stand, aus­ge­drückt durch die Varia­blen „Abitur“ (OR: 1,597/p = 0,028) und „kein Schul­ab­schluss“ (OR: 0,463/p = 0,005). Ein Ange­stell­ten­ver­hält­nis war mit einer häu­fi­ge­ren KAM-Anwen­dung ver­bun­den (OR: 2,077/p = 0,001), Arbeits­un­fä­hig­keit mit einer nied­ri­ge­ren (OR: 0,452/p = 0,003). Wäh­rend eine gestärk­te und eine unver­än­der­te Part­ner­schaft mit einer sel­te­ne­ren Anwen­dung von KAM ein­her­ge­hen, ist dies beim Ende der Part­ner­schaft wäh­rend der Erkran­kung umge­kehrt. Bei einer Ver­schlech­te­rung des Erkran­kungs­sta­tus durch ein loka­les Rezi­div oder Meta­sta­sen (OR: 1,790/p = 0,019) sowie bei akti­ver Teil­nah­me an Nach­sor­ge­pro­gram­men (OR: 3,127/p = 0,001) wer­den KAM-Ver­fah­ren häu­fi­ger angewendet.

In der Stu­die von Fremd et al.62 bezie­hen sich die Prä­dik­to­ren auf das Inter­es­se an KIM-Ver­fah­ren, nicht auf die tat­säch­li­che Inan­spruch­nah­me. Das mul­ti­va­ria­te logis­ti­sche Regres­si­ons­mo­del ergibt ein sta­tis­tisch signi­fi­kan­tes Ergeb­nis für die Prä­dik­to­ren Geburts­jahr (OR: 1,042/p < 0,002) und ob bereits Meta­sta­sen vor­lie­gen oder nicht (OR: 0,404/p < 0,002). Wenn bei der Pati­en­tin pri­mä­re Meta­sta­sen dia­gnos­ti­ziert wur­den, ist die Chan­ce, dass die Pati­en­tin KAM-Ver­fah­ren anwen­den wird um den Fak­tor 0,404 (p = 0,002) gerin­ger als ohne Meta­sta­sen. Das bedeu­te im Umkehr­schluss, dass Pati­en­tin­nen in die­ser Stu­die häu­fi­ger KAM-Ver­fah­ren ange­wen­det haben, wenn sie (noch) kei­ne Meta­sta­sen hatten.

Die drei Fak­to­ren, die bei Temp­le­ton et al. (2013)242 im mul­ti­va­ria­ten Regres­si­ons­mo­dell sta­tis­tisch signi­fi­kant mit der höhe­ren Inan­spruch­nah­me von kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren asso­zi­iert sind, sind mehr kör­per­li­che Akti­vi­tät (OR: 2,0/p < 0,01), ein höhe­rer Bil­dungs­stand (OR: 1,6/p < 0,01) und ein jün­ge­res Alter (OR: 0,7/p < 0,01); bezo­gen auf die Erhö­hung des Alters um zehn Jah­re). Die­se OR kön­nen wie folgt inter­pre­tiert wer­den. Ein OR von 2,0 bedeu­tet, dass Pati­en­tin­nen, die kör­per­lich aktiv sind, eine dop­pelt so hohe Chan­ce haben, dass sie kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren in Anspruch neh­men. Bei einem höhe­ren Bil­dungs­stand, defi­niert als eine Berufs­aus­bil­dung oder einen Uni­ver­si­täts­ab­schluss, ist die Chan­ce, KAM-Ver­fah­ren anzu­wen­den um 1,6‑Mal höher als bei nied­ri­ge­rem Bil­dungs­stand. Die OR klei­ner eins bezo­gen auf die Erhö­hung des Alters um zehn Jah­re bedeu­tet, je jün­ger die Pati­en­tin ist, des­to höher ist die Chan­ce, dass KAM-Ver­fah­ren ange­wen­det wer­den. Wenn das Alter der Pati­en­tin um zehn Jah­re ansteigt, ver­rin­gert sich die Chan­ce der Anwen­dung von KAM-Ver­fah­ren um den Fak­tor 0,7.

Uni­va­ria­te Analyse

Tabel­le 70: Merk­ma­le, die in einer uni­va­ria­ten Regres­si­ons­ana­ly­se mit der Inan­spruch­nah­me von KIM-Ver­fah­ren asso­zi­iert sind

Stu­die, Jahr

Fak­to­ren, die ana­ly­siert wur­den (uni­va­ri­at)

Fak­to­ren mit sta­tis­tisch Sta­tis­ti­sche signi­fi­kan­tem Effekt auf Metho­den* KIM-Anwen­dung (p-

Wert)

Uni­va­ria­te Analyse

Gschwendt­ner et al. (2016)

Alter, Dia­gno­se (n. r.) und Geschlecht (n. r.)

Alle n. s.                   Chi2- und t‑Test;

Signi­fi­kanz­ni­veau: p < 0,05

Schö­ne­kaes (2003)

Alter, Meta­sta­sen, Rezi­div, Berufsgruppe

Jün­ge­res Alter (p = 0,03), Chi2- und Mann

Lokal­re­zi­div oder        Whit­ney-Wil­coxon-

Meta­sta­sen (p = 0,04)    Test;

Signi­fi­kanz­ni­veau: p < 0,05

Tautz (2012)

Alter, Grö­ße des Wohn­orts, Bil­dungs­stand, kli­ni­sche Situa­ti­on (kura­tiv oder pal­lia­tiv), fort­ge­schrit­te­nes Sta­di­um (Meta­sta­sen, Rezi­div, wei­te­re Krebs­dia­gno­se), Lymph­kno­ten­sta­tus, Art der Stan­dard­the­ra­pie (Mas­tek­to­mie, Chemo‑, Hormontherapie)

Jün­ge­res Alter (p = 0,02), Chi2- und t‑Test; höhe­rer Bil­dungs­stand Signi­fi­kanz­ni­veau: (0,017),                   p < 0,05

posi­ti­ver

Lymph­kno­ten­sta­tus (p = 0,015), Meta­sta­sen (p = 0,032), Che­mo­the­ra­pie (p = 0,029),

Mas­tek­to­mie (p = 0,001), fort­ge­schrit­te­nes Stadium/​palliatives

Set­ting (p < 0,001)

*Die sta­tis­ti­sche Ana­ly­se bezieht sich auf die uni­va­ria­te Ana­ly­se über Chii2- oder t‑Test zum Ein­fluss der sozio­de­mo­gra­fi­schen und the­ra­pie­be­zo­ge­nen Merk­ma­le auf die Inan­spruch­nah­me der eva­lu­ier­ten kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren in der Studie.

HTA= Health Tech­no­lo­gy Assess­ment. KIM = Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medi­zin (als Sam­mel­be­griff für alle kom­ple­men­tä­ren The­ra­pie­ar­ten). n. r.: = nicht rele­vant für den HTA-Bericht. n. s. =nicht signifikant.

In der Stu­die von Gschwendt­ner et al. (2016)233 wur­den für die gesam­te Stu­di­en­po­pu­la­ti­on mit 88 Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, dar­un­ter 18 (20,5 %) Mis­tel­an­wen­den­den, Cha­rak­te­ris­ti­ka von Anwen­de­rin­nen und Anwen­dern der Mis­tel­the­ra­pie mit Nicht-Anwen­de­rin­nen bezie­hungs­wei­se Nicht­An­wen­dern hin­sicht­lich Alter, Dia­gno­se und Geschlecht über Chi2- und t‑Tests mit einem Signi­fi­kanz­ni­veau von 5 % ver­gli­chen. Für kei­nes der Merk­ma­le hat sich ein sta­tis­tisch signi­fi­kan­ter Unter­schied ergeben.

In den zwei Stu­di­en von Schö­ne­kaes et al. (2003)240 und Tautz et al. (2012)241 wur­den Kor­re­la­ti­ons­ana­ly­sen über Chi2- und t‑Tests zu Alter, Bil­dungs­stand, The­ra­pie und Krank­heits­ver­lauf durch­ge­führt. In bei­den Stu­di­en zeig­te sich sowohl eine Kor­re­la­ti­on zwi­schen dem Alter und der Anwen­dung von KAM [Schö­ne­kaes: jün­ge­res Alter (p = 0,03); Tautz: jün­ge­res Alter (p = 0,02)], als auch des Ver­laufs der Erkran­kung mit der Anwen­dung von KAM (Schö­ne­kaes: Lokal­re­zi­div oder Meta­sta­sen (p = 0,04); Tautz: posi­ti­ver Lymph­kno­ten­sta­tus (p = 0,015), Meta­sta­sen (p = 0,032), fort­ge­schrit­te­nes Stadium/​palliatives Set­ting (p < 0,001)). Bei Tautz et al. waren zusätz­lich die Kor­re­la­tio­nen zwi­schen dem Erhalt einer Che­mo­the­ra­pie (p = 0,029) bezie­hungs­wei­se einer Mas­tek­to­mie (p = 0,001) mit der Anwen­dung von KAM sta­tis­tisch signifikant.

Studien aus der Perspektive des behandelnden Fachpersonals

In drei Stu­di­en aus Behan­deln­den­per­spek­ti­ve65,235,238 schät­zen die behan­deln­den Per­so­nen, in der Regel Ärz­tin­nen und Ärz­te, die Inan­spruch­nah­me von KIM-Ver­fah­ren und der Mis­tel­the­ra­pie selbst ein. Beim behan­deln­den Fach­per­so­nal, das bei Kal­der et al. und Mün­stedt et al. aus Ärz­tin­nen und Ärz­ten besteht, und bei Klein et al. auch Ange­hö­ri­ge ande­rer Berufs­grup­pen im Kran­ken­haus­be­reich umfasst, ist die Inan­spruch­nah­me defi­niert als Anzahl der Per­so­nen, die ange­ben, eine Mis­tel­the­ra­pie ein­zu­set­zen. Bei Klein et al. kann dies auch bedeu­ten, dass in der jewei­li­gen Insti­tu­ti­on grund­sätz­lich auch kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren bezie­hungs­wei­se die Mis­tel­the­ra­pie ange­bo­ten wer­den. Der ent­spre­chen­de Wert wird den Publi­ka­tio­nen ent­we­der direkt ent­nom­men oder aus den dort berich­te­ten Anga­ben berechnet.

Tabel­le 71: Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me von KIM und Mis­tel­the­ra­pie durch das behan­deln­de Fachpersonal

Stu­die, Jahr

Anzahl der behan­deln­den Fachpersonen

(%)

Anzahl der Anwen­der von KIM

(%)

Anzahl der Anwen­der der MT*

(%)

Kal­der (2001)

348

186 (53,4)

102 (29,3)

Klein (2017)

104

97 (93)

30 (28,8)

Mün­stedt (2000)

202

160 (79,2)

160 (79,2), davon 71 (35,1) pri­mär MT und

89 (44,1) über­wie­gend MT

*Die Anzahl der Anwen­den­den der MT bezieht sich auf alle behan­deln­den Fach­per­so­nen. Davon aus­ge­nom­men ist nur die Unter­tei­lung zwi­schen The­ra­pie­ren­den, die pri­mär oder über­wie­gend die MT anwen­den bei Mün­stedt et al. (2000).

KIM =Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medi­zin. MT = Misteltherapie.

Der Medi­an der Antei­le der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie an allen behan­deln­den Fach­per­so­nen liegt bei 29,3 % (Spann­wei­te: 29,3 bis 79,2 %). Je nach Defi­ni­ti­on, was als kom­ple­men­tä­res Ver­fah­ren gezählt wird, vari­iert der Anteil der Anbie­ten­den von KAM-Ver­fah­ren und der Mis­tel­the­ra­pie stark, mit 53,4 % ver­sus 29,3 % bei Kal­der et al. (2001)65 und 93 % ver­sus 28,8 % bei Klein et al. (2017)235.

Da in der Stu­die von Mün­stedt et al. (2000)238 die Mis­tel­the­ra­pie das ein­zi­ge KIM-Ver­fah­ren ist, das erho­ben ist, ist die Anzahl der Ärz­tin­nen und Ärz­te, die eine Mis­tel­the­ra­pie grund­sätz­lich anwen­den, mit 160 Anwen­de­rin­nen und Anwen­dern iden­tisch mit der Anzahl der Anwen­de­rin­nen und Anwen­der von KIM-Ver­fah­ren. Unter­schie­den wird zwi­schen Ärz­tin­nen und Ärz­ten, die eine Mis­tel­the­ra­pie als pri­mä­re kom­ple­men­tä­re Metho­de anwen­den und Ärz­tin­nen und Ärz­ten, die eine Mis­tel­the­ra­pie nur als ein mög­li­ches KAM-Ver­fah­ren einsetzen.

Neben Zah­len zur Inan­spruch­nah­me wur­den auch Cha­rak­te­ris­ti­ka von Ärz­tin­nen und Ärz­ten sowie sons­ti­gem medi­zi­ni­schen Fach­per­so­nal erho­ben (sie­he hier­zu Tabel­le 67). In zwei Stu­di­en65, 238 wur­den uni­va­ria­te Ana­ly­sen zu Asso­zia­tio­nen zwi­schen ein­zel­nen Varia­blen und der Anwen­dung kom­ple­men­tä­rer Metho­den (bei Kal­der et al.) bezie­hungs­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie (bei Mün­stedt et al.) durch Ärz­tin­nen und Ärz­te durchgeführt.

Die Merk­ma­le für die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie aus Sicht der behan­deln­den Per­so­nen sind in Tabel­le 72 beschrieben.

Tabel­le 72: Merk­ma­le, die bei Anwendern/​innen der Mis­tel­the­ra­pie häu­fi­ger vor­kom­men als bei Nicht-Anwen­dern/in­nen

Stu­die, Jahr

Fak­to­ren, die ana­ly­siert wur­den (uni­va­ri­at)

Fak­to­ren mit stat. sig. Effekt auf KIM-

Anwen­dung (Effektgröße/​p‑Wert)

Sta­tis­ti­sche Methoden

Uni­va­ria­te Analyse

Kal­der

(2001)

Alter, Geschlecht, Set­ting, beruf­li­che Posi­ti­on und Berufs­er­fah­rung, Regi­on (Stadt/​Land), aka­de­mi­sche Ausbildung

Höhe­res Alter (Anteil der Anbie­ten­den bei über 50-Jäh­ri­gen am höchsten

(bis 40 Jahre:44,6 %; 41 bis

50 Jahre:63 %; > 50 Jahre:65,3

%/​pchi2 = 0,001);

Geschlecht „männ­lich’ (59,1 %/​pchi2

p = 0,027).

Nie­der­ge­las­se­ne Ärz­te (Pra­xis: 66,4 %;

Kran­ken­haus: 48,7 %; Uni

Kli­nik: 33,8 %/​p‑Wert n. b.);

Im Kran­ken­haus­set­ting: hierarchischer

Sta­tus: 62,5 % der

Chefärzte/​pchi2 = 0,013)

Chi2-Test;

Signi­fi­kanz­ni­veau: p < 0,05

Mün­stedt

(2000)

Alter, Geschlecht, Wohn­ort (Stadt/​Land), Fach­rich­tung, jähr­li­cher Auf­wand für die beruf­li­che Wei­ter­bil­dung, die Zahl der behan­del­ten onko­lo­gi­schen Pati­en­ten, aka­de­mi­sche Titel, Zufrie­den­heit mit dem Beruf, Ein­stel­lun­gen zur Selbst­ver­ant­wort­lich­keit der Pati­en­ten, zur Leh­re der UKT an Uni­ver­si­tä­ten, Bezie­hung zu Patienten

Höhe­res Alter: Anteil der Mis­tel­the­ra­peu­ten bei über 50-Jäh­ri­gen am höchsten

(Chi2 = 14,4; df = 4/​p = 0,006).

Fach­rich­tung: All­ge­mein­me­di­zin mit deut­lichs­ter Prä­fe­renz (cir­ca 40 % der Mis­tel­an­bie­ten­de und 48 % der Anbie­ten­den unkon­ven­tio­nel­ler The­ra­pien) (Chi2 = 13,5;

df = 6/​p = 0,035).

Chi2- und t‑Test;

Signi­fi­kanz­ni­veau: p < 0,05

KIM = Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medi­zin. Stat. sig. = Sta­tis­tisch signi­fi­kant. UKT = Unkon­ven­tio­nel­le Therapiemethoden.

Bei Kal­der et al. (2001)65 waren die Ärz­tin­nen bezie­hungs­wei­se Ärz­te, die unkon­ven­tio­nel­le Heil­me­tho­den ver­ord­nen, deut­lich älter als Nicht-Anbie­ten­de. Der Anteil der Anbie­te­rin­nen bezie­hungs­wei­se Anbie­ter unter 40 Jah­re lag bei 44,6 %, der Anteil der 41 bis 50-Jäh­ri­gen bei 63 % und über 65,3 % waren älter als 50 Jah­re (p = 0,001). Män­ner ver­ord­ne­ten häu­fi­ger kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren als Frau­en (59,1 % Män­ner, 47,7 % Frauen/​p = 0,027). Der Anteil der behan­deln­den Per­so­nen, die kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren anwen­den und im nie­der­ge­las­se­nen Bereich tätig sind, ist mit 66,4 % höher als der Anteil der Anbie­ten­den von kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren im Kran­ken­haus mit 48,7 %. Ärz­tin­nen und Ärz­te, die an einer Uni­ver­si­täts­kli­nik tätig waren, boten am sel­tens­ten KIM-Ver­fah­ren an (33,8 %). Kal­der et al. haben auch einen sta­tis­ti­schen Zusam­men­hang zwi­schen dem hier­ar­chi­schen Sta­tus und der Häu­fig­keit der Ver­ord­nun­gen von kom­ple­men­tä­ren Maß­nah­men, zu denen auch die Mis­tel­the­ra­pie zählt, gefun­den. Von den Ärz­tin­nen bezie­hungs­wei­se Ärz­ten im Prak­ti­kum ver­ord­nen nur zwei von zwölf (16,7 %), von den Assis­tenz­ärz­tin­nen und ‑ärz­ten 43 von 108 (39,8 %), von den Ober­ärz­tin­nen und ‑ärz­ten 30 von 59 (50,8 %) sowie von Chef­ärz­tin­nen und ‑ärz­ten 25 von 40 (62,5 %/​p = 0,013) kom­ple­men­tä­re bezie­hungs­wei­se unkon­ven­tio­nel­le Heil­me­tho­den.65 Mün­stedt et al. (2000)238 berich­ten das Alter des Arz­tes bezie­hungs­wei­se der Ärz­tin und die Fach­rich­tung der behan­deln­den Per­son als Merk­ma­le, die asso­zi­iert ist mit der Anwen­dung bezie­hungs­wei­se Ver­ord­nung von Mis­tel­prä­pa­ra­ten. Der Anteil der Mis­tel­the­ra­peu­ten war bei Ärz­tin­nen und Ärz­ten, die über 50 Jah­re alt waren, höher als in den jün­ge­ren Alters­grup­pen (Chi2 = 14,4; df = 4/​p = 0,006). Es zeig­te sich eine Ten­denz, dass KAM und ins­be­son­de­re die Mis­tel­the­ra­pie häu­fi­ger von All­ge­mein­me­di­zi­ne­rin­nen und ‑medi­zi­nern ange­bo­ten wird, im Ver­gleich zu ande­ren Fach­rich­tun­gen, wie Gynä­ko­lo­gie, Uro­lo­gie, Chir­ur­gie, Häma­to­lo­gie oder Päd­ia­trie (Chi2 = 13,5; df = 6/​p = 0,035). Die pro­zen­tua­len Antei­le der Stu­di­en­teil­neh­men­den nach Fach­rich­tun­gen sind Tabel­le 67 zu ent­neh­men. Ein Zusam­men­hang mit dem Geschlecht der behan­deln­den Per­son, wie bei Kal­der et al.65, wur­de bei Mün­stedt et al.238 nicht gefun­den. Zu den Fak­to­ren, die nach Anga­be der

Auto­ren/-innen kei­nen sta­tis­tisch signi­fi­kan­ten Zusam­men­hang mit der Häu­fig­keit der Ver­ord­nung der Mis­tel­the­ra­pie haben, wur­den kei­ne Zah­len berichtet.

53.7.2 Einstellung gegenüber/​Akzeptanz der begleitenden Misteltherapie

Sie­ben Stu­di­en, zwei quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en zur Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve234,237 mit 197 Pati­en­tin­nen, drei quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en65,235,238 mit 654 behan­deln­den Per­so­nen und die bei­den qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en230,233 mit 34 Pati­en­tin­nen berich­ten Ergeb­nis­se zur Ein­stel­lung gegen­über und Akzep­tanz der Mis­tel­the­ra­pie. Die Ein­stel­lung gegen­über und Akzep­tanz der Mis­tel­the­ra­pie wer­den vor allem durch Grün­de für und gegen die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie aus­ge­drückt. Die Grün­de in Tabel­le 73 müs­sen sich nicht direkt auf die Wirk­wei­se der Mis­tel­ex­trak­te bezie­hen, son­dern kön­nen auch mit der Situa­ti­on ver­bun­den sein, in der sich die Pati­en­tin­nen oder behan­deln­den Per­so­nen befin­den. Es ist anzu­neh­men, dass auch die Pati­en­tin­nen aus der qua­li­ta­ti­ven Stu­die von Konit­zer et al.236 eine posi­ti­ve Hal­tung gegen­über der Mis­tel­the­ra­pie haben, da sie seit 1,5 Jah­ren sowohl eine Mis­tel­the­ra­pie machen als auch zu wöchent­li­chen Grup­pen­sit­zun­gen gehen. Die Aus­sa­gen der Pati­en­tin­nen bezie­hen sich jedoch pri­mär auf ihre Erfah­run­gen mit der Mis­tel­the­ra­pie und sind des­we­gen den Erfah­run­gen und der Zufrie­den­heit mit der Mis­tel­the­ra­pie zuge­ord­net (Abschnitt 5.3.7.6 und 5.3.7.7).

Tabel­le 73: Ergeb­nis­se zu Ein­stel­lung gegen­über und Akzep­tanz der Misteltherapie

Stu­die, Jahr      Beschreibung

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve

Hüb­ner (2014)    Grün­de für die Ver­wen­dung von KAM

Ver­trau­en zur bera­ten­den Person:

  • - Pati­en­tin­nen ver­las­sen sich dar­auf, dass die Mis­tel­the­ra­pie gut für sie sei, wenn sie ihnen von der Per­son emp­foh­len wird (kei­ne Anzahl berichtet)

  • - Anwen­dung von KAM bei Pati­en­tin­nen, die jeman­den ken­nen, der kom­pe­tent ist in Bezug auf kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren: (90 %)

  • - Anwen­dung von KAM bei Pati­en­tin­nen, die sich auf ande­re Infor­ma­ti­ons­quel­len bezie­hen (62 %)

Moschen (2001)   Die wich­tigs­ten Grün­de für die Ver­wen­dung von alter­na­ti­ven The­ra­pien:

  • - Nichts unver­sucht las­sen (47 %)

  • - Wunsch nach akti­ver Rol­le in der Behand­lung (47 %)

  • - Die Stan­dard­the­ra­pie ergän­zen (31 %)

  • - Star­ker Wunsch nach einer sanf­ten Behand­lung ohne Neben­wir­kun­gen (18 %)

  • - Kon­ven­tio­nel­le The­ra­pie ist wir­kungs­los (3,6 %)

Behan­deln­den­per­spek­ti­ve

Kal­der (2001) Grün­de für die Ver­wen­dung der Mis­tel­the­ra­pie aus Sicht Anbietender

  • - Wunsch der Pati­en­tin­nen (82 %)

  • - Moti­va­ti­on der Pati­en­tin­nen (62 %)

  • - Erwei­te­rung des Ange­bots­spek­trums (59 %)

  • - Eige­ne Über­zeu­gung (55 %)

  • - Unwirk­sam­keit kon­ven­tio­nel­ler The­ra­pien (46 %)

  • - Rat von Kollegen/​inen (42 %)

Grün­de gegen die Anwen­dung aus Sicht Nicht-Anbietender

  • - Zeit geht ver­lo­ren durch Ver­zö­ge­rung wegen unkon­ven­tio­nel­ler Behand­lun­gen (32,9 %)

  • - Zu hohe Kos­ten (30,4 %)

  • - Ver­hin­de­rung kon­ven­tio­nel­ler The­ra­pien (28,6 %)

  • - Unkon­ven­tio­nel­le Heil­me­tho­den sind wir­kungs­los (27,3 %)

  • - Unkon­ven­tio­nel­le The­ra­pien wecken fal­sche Hoff­nun­gen bei der Pati­en­tin (26,1%)

  • - Ärz­te befürch­ten schäd­li­che Wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie (16,1%)

Tabel­le 73 – Fortsetzung

Klein (2017)

Grün­de gegen die Anwen­dung aus Sicht Nicht-Anbietender

  • - 66,7 % der gynä­ko­lo­gi­schen Onko­lo­gin­nen und Onko­lo­gen geben an, KIM sei nicht

Teil der kli­ni­schen Rou­ti­ne; jedoch ist bei 64,7 % eine Inte­gra­ti­on von KIM geplant

  • - 55,5 % der Ärz­te geben an, dass KIM nicht erstat­tungs­fä­hig und somit nicht

pro­fi­ta­bel für das Kran­ken­haus seien

  • - Feh­len­des spe­zi­fi­sches Fach­wis­sen und Qua­li­fi­ka­tio­nen der behan­deln­den Ärz­te (kein Anteil berichtet)

  • - Per­so­nal­man­gel bei man­chen Ärz­ten als Haupt­grund ange­ge­ben, dass KIM im Kran­ken­haus nicht ange­wen­det wird (kein Anteil berichtet)

Mün­stedt (2000)

Grün­de für die Ver­wen­dung der Mis­tel­the­ra­pie (kei­ne Zah­len berichtet)

  • - Wunsch und Moti­va­ti­on für die Mis­tel­the­ra­pie von Sei­ten der Pati­en­tin­nen und Patienten

  • - Glau­be an die Unwirk­sam­keit der Stan­dard­the­ra­pie (ins­be­son­de­re Che­mo­the­ra­pie) durch die befrag­ten Ärz­te, des­we­gen wol­len sie sich nicht dar­auf verlassen

  • - Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie auch aus betriebs­wirt­schaft­li­chen Grün­den, da sich dar­aus eine Erwei­te­rung des eige­nen Ange­bots­spek­trums für die Pra­xis ergibt

Eige­ne Über­zeu­gung zur Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie durch Anwender

  • - 65,7 % der Mis­tel­the­ra­peu­ten sind selbst von der Mis­tel­the­ra­pie überzeugt

  • - 82,2% der The­ra­peu­ten, die KIM gele­gent­lich anwen­den, sind selbst von der

Mis­tel­the­ra­pie überzeugt

KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medi­zin. KIM = Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medizin.

Patientinnenperspektive – quantitative Studien

In einer der bei­den Stu­di­en, von Moschen et al. (2001)237, sind die Haupt­grün­de für die Anwen­dung kom­ple­men­tä­rer Ver­fah­ren, nichts unver­sucht zu las­sen (47 %) und der Wunsch der Pati­en­tin, eine akti­ve Rol­le in der Behand­lung ein­zu­neh­men (47 %). Knapp ein Drit­tel der Pati­en­tin­nen begrün­det die Inan­spruch­nah­me von KIM damit, dass sie die Stan­dard­the­ra­pie ergän­zen möch­ten (31 %). Der Wunsch, durch das kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren eine sanf­te­re Behand­lung ohne Neben­wir­kun­gen zu erzie­len, war für 18 % der Anwen­de­rin­nen aus­schlag­ge­bend. Es ist aller­dings unklar, wie hoch zum einen der Anteil bei Pati­en­tin­nen ist, die eine Che­mo­the­ra­pie erhal­ten, weil in der Stu­die die Stan­dard­the­ra­pie nicht genau­er beschrie­ben wur­de, und in wel­chem Aus­maß dies auch die Grün­de für Pati­en­tin­nen mit Mis­tel­the­ra­pie sind.

Hüb­ner et al. (2014)234 unter­such­ten den Zusam­men­hang der Anwen­dung von KAM mit der Ein­schät­zung der Kom­pe­tenz für KAM von Per­so­nen aus dem eige­nen Umfeld. 90 % der Pati­en­tin­nen, die jeman­den ken­nen, den sie in Bezug auf kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren für kom­pe­tent hal­ten, wen­de­ten in der Stu­die kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren an. Bei Pati­en­tin­nen, die ihre Infor­ma­tio­nen aus ande­ren Quel­len bezie­hen, wen­den nur 62 % eine kom­ple­men­tä­re Metho­de an. Ein Zusam­men­hang zwi­schen der Anwen­dung einer Mis­tel­the­ra­pie und damit, ob die behan­deln­de Ärz­tin bezie­hungs­wei­se der behan­deln­de Arzt aus­rei­chend Zeit für die Bera­tung hat­te, konn­te in die­ser Stu­die nicht gezeigt werden.

Studien aus der Perspektive des behandelnden Fachpersonals

Drei Stu­di­en65, 235, 238 mit 654 Befrag­ten berich­ten Ergeb­nis­se zur Ein­stel­lung gegen­über der Mis­tel­the­ra­pie aus der Behan­deln­den­per­spek­ti­ve. In Hin­blick auf die Ein­stel­lung der Ärz­tin­nen und Ärz­te gegen­über der Mis­tel­the­ra­pie unter­schei­den Mün­stedt et al. (2000)238 in der Ana­ly­se der Ergeb­nis­se zwi­schen drei Grup­pen von Ärz­tin­nen und Ärz­ten danach, wie häu­fig sie die Mis­tel­the­ra­pie im Rah­men von KIM ver­wen­den. Zu den Mis­tel­the­ra­pie­ren­den, die ange­ge­ben hat­ten, dass die Mis­tel­the­ra­pie im Rah­men einer unkon­ven­tio­nel­len The­ra­pie „den ers­ten und wich­tigs­ten Behand­lungs­schritt“ dar­stellt, zäh­len 71 (35,2 %) der befrag­ten Ärz­tin­nen und Ärz­te.238 Die­se gaben an, dass sie die Mis­tel­the­ra­pie „weit über­wie­gend oder aus­schließ­lich” ein­setz­ten. Die Grup­pe der Ärz­tin­nen und Ärz­te, die zwar unkon­ven­tio­nel­le oder kom­ple­men­tä­re The­ra­pie­me­tho­den (UKT) anwen­den, bei denen die Mis­tel­the­ra­pie aber „nicht The­ra­pie der ers­ten und zwei­ten Wahl“238 ist, wird als UKT-Grup­pe bezeich­net. Die­se besteht aus 89 (44,1 %) Ärz­tin­nen und Ärz­ten. Die Nicht-Anbie­ten­den von unkon­ven­tio­nel­len Behand­lungs­me­tho­den sind 42 (20,8 %) Ärz­tin­nen und Ärzte.

Zwei Stu­di­en65,238 berich­ten Grün­de für die Ver­wen­dung der Mis­tel­the­ra­pie, bei Kal­der et al. (2001)65 mit Pro­zent­an­ga­ben und bei Mün­stedt et al. (2000)238 ohne Pro­zent­an­ga­ben, jedoch sind die genann­ten Aspek­te in den Stu­di­en sehr ähn­lich. Die behan­deln­den Per­so­nen in bei­den Stu­di­en geben an, dass die Mis­tel­the­ra­pie vor allem auf Nach­fra­ge der Pati­en­tin­nen ange­wen­det wird. Die Haupt­grün­de für die Inan­spruch­nah­me sind bei Kal­der et al. (2001) der Wunsch der Pati­en­tin­nen (82 %) und die Moti­va­ti­on der Pati­en­tin­nen (62 %). Auch bei Mün­stedt et al. (2000)238 ist der Wunsch der Pati­en­tin­nen als ers­tes genannt. Grün­de, die behan­deln­de Per­so­nen moti­vie­ren, die Mis­tel­the­ra­pie anzu­bie­ten, sind in bei­den Stu­di­en einer­seits betriebs­wirt­schaft­li­cher Natur, weil sich dadurch das eige­ne Ange­bots­spek­trum erwei­tert. Dies nen­nen 59 % der Anbie­ten­den bei Kal­der et al. und der Glau­be an die Unwirk­sam­keit der Stan­dard­the­ra­pie, ins­be­son­de­re der Che­mo­the­ra­pie (46 % bei Kal­der et al. (2001)). Zwi­schen 55 und 82 % der Ärz­tin­nen und Ärz­te, die bei Pati­en­tin­nen eine Mis­tel­the­ra­pie anwen­den, sind selbst von der Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie über­zeugt. Bei Kal­der et al. (2001) geben 55 % der Ärz­tin­nen und Ärz­te die eige­ne Über­zeu­gung als Grund für die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie an, bei Mün­stedt et al. (2000)238 sehen 65,7 % der The­ra­peu­tin­nen und The­ra­peu­ten eine Mis­tel­the­ra­pie als wich­tigs­te kom­ple­men­tä­re Maß­nah­me und 82,2 % der The­ra­pie­ren­den, die eine Mis­tel­the­ra­pie unter ande­rem anwen­den, sind von deren Wirk­sam­keit über­zeugt. 42 % der Mis­tel­the­ra­pie-Anwen­den­den beru­fen sich auf den Rat von Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, der sie zur Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie moti­viert hat.

Zwei Stu­di­en, Kal­der et al. (2001) und Klein et al. (2017)65,235, beschrei­ben die Hal­tung der befrag­ten Behan­deln­den unter ande­rem über die Dar­stel­lung von Grün­den gegen die Mis­tel­the­ra­pie (sie­he Tabel­le 73). Aus Sicht der behan­deln­den Per­so­nen sind Grün­de gegen die Anwen­dung einer Mis­tel­the­ra­pie ent­we­der struk­tu­rel­ler Art, dass unkon­ven­tio­nel­le The­ra­pien grund­sätz­lich nicht ange­bo­ten wer­den auf­grund feh­len­der Res­sour­cen bei den Leistungserbringern/​innen bezie­hungs­wei­se bei den Ärztinnen/​Ärzten, ins­be­son­de­re bei Klein et al. (2017)235, oder weil kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren wie die Mis­tel­the­ra­pie nega­ti­ve Neben­ef­fek­te oder kei­nen Effekt haben könnten.

Die Nicht-Anbie­ten­den in der Stu­die von Kal­der et al. (2001) nen­nen als Grün­de gegen die Anwen­dung kom­ple­men­tä­rer Ver­fah­ren, dass Zeit ver­lo­ren geht durch Ver­zö­ge­run­gen durch KIM (32,9 %), die Mis­tel­the­ra­pie zu teu­er ist (30,4 %), KIM-Ver­fah­ren wir­kungs­los sind (27,3 %) oder durch die KIM-Ver­fah­ren bei der Pati­en­tin fal­sche Hoff­nun­gen geweckt wer­den (26,1 %). Außer­dem könn­ten kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren eine schäd­li­che Wir­kung haben (16,1 %).

Die Aus­füh­run­gen von Klein et al. (2017)235 bezie­hen sich unter ande­rem auf die Infra­struk­tur im Ver­sor­gungs­all­tag eines Kran­ken­hau­ses. 66,7 % der Nicht-Anbie­ten­den unter den gynä­ko­lo­gi­schen Onko­lo­gin­nen und Onko­lo­gen im Kran­ken­haus-Set­ting nen­nen als Grund gegen die Anwen­dung, dass KIM-Ver­fah­ren (noch) nicht Teil der kli­ni­schen Rou­ti­ne ihres Kran­ken­hau­ses sind. Bei 64,7 % davon sei eine Inte­gra­ti­on von KIM-Ver­fah­ren im kli­ni­schen Ver­sor­gungs­all­tag geplant, aber noch nicht umge­setzt. Neben Per­so­nal­man­gel, der die Aus­füh­rung von KIM-Maß­nah­men ver­hin­dern wür­de, erschwe­re die Tat­sa­che, dass KIM-Ver­fah­ren nicht abge­rech­net wer­den kön­nen, und somit nicht pro­fi­ta­bel sei­en, die Umset­zung (berich­ten 55,5 % der Nicht-Anbie­ten­den). Außer­dem feh­le spe­zi­fi­sches Fach­wis­sen und Qua­li­fi­ka­tio­nen der behan­deln­den Ärz­tin­nen und Ärz­te zu KIM-Verfahren.

Patientinnenperspektive – qualitative Studien

Zur Ein­stel­lung bezie­hungs­wei­se Hal­tung der Pati­en­tin­nen zur Mis­tel­the­ra­pie beschrei­ben zwei qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en230, 233 Ergeb­nis­se. Ver­tre­ten sind sowohl Pati­en­tin­nen, die bereits eine Mis­tel­the­ra­pie ver­wen­det hat­ten, als auch jene, die kei­ne Mis­tel­the­ra­pie ver­wen­den. Die in der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se iden­ti­fi­zier­ten Hal­tun­gen rei­chen von einer ableh­nen­den Hal­tung über Unsi­cher­heit oder einer neu­tra­len Hal­tung, die eine Mis­tel­the­ra­pie nicht grund­sätz­lich ablehnt. Eine Pati­en­tin äußer­te, dass sie nach Mög­lich­keit kom­ple­men­tä­re Maß­nah­men gegen­über der Schul­me­di­zin bevor­zugt und nann­te dabei die Behand­lung einer Arthri­tis als Bei­spiel (sie­he Tabel­le 78). Jedoch ist frag­lich, in wie weit die­se Ein­stel­lung auch in der Onko­lo­gie ver­tre­ten ist, denn die Pati­en­tin hat die schul­me­di­zi­ni­sche Behand­lung nicht abge­lehnt.230 Für die Pati­en­tin­nen in der Stu­die von Gschwendt­ner et al.233 wird die Hal­tung gegen­über der Mis­tel­the­ra­pie, ver­gleich­bar mit den Ergeb­nis­sen von Hüb­ner et al. in Tabel­le 73, dadurch beein­flusst, ob die Mis­tel­the­ra­pie von der bera­ten­den Per­son befür­wor­tet oder abge­lehnt wird: „Pati­en­ten erklär­ten, dass sie ihren Ärz­ten oder dem Heil­prak­ti­ker ver­trau­ten und davon aus­gin­gen, dass die­se ihnen emp­feh­len, was not­wen­dig und hilf­reich ist. Die­ses Ver­trau­en war beson­ders groß, wenn sich meh­re­re Ärz­te z. B. in einem Tumor­board über die Behand­lung berie­ten.“233 Ins­be­son­de­re dann, wenn die Emp­feh­lung von meh­re­ren Ärztinnen/​Ärzten oder einem Tumor-Board emp­foh­len wur­de und die Mis­tel­the­ra­pie in die Stan­dard­the­ra­pie inte­griert wäre, sei die Akzep­tanz der Mis­tel­the­ra­pie beson­ders hoch (sie­he Tabel­le 78, Code „Unter­stüt­zung durch bera­ten­de Per­so­nen und Inte­gra­ti­on in die Stan­dard­the­ra­pie“ in der Unter­ka­te­go­rie „Ein­stel­lung und Akzep­tanz“). Das Bedürf­nis der Pati­en­tin­nen nach Inte­gra­ti­on wird aus der Tat­sa­che abge­lei­tet, dass sich Anwen­den­de wün­schen, dass sie vom Fach­per­so­nal zur Mis­tel­the­ra­pie infor­miert wer­den. Zudem haben alle Anwen­den­den in der Stu­die die Mis­tel­the­ra­pie mit einem behan­deln­den Arzt bezie­hungs­wei­se einer behan­deln­den Ärz­tin abge­klärt. (sie­he Tabel­le 80, Codes „Kom­pe­tenz der bera­ten­den Per­son“ und „Ver­trau­en in das Fach­per­so­nal“ in der Unter­ka­te­go­rie „Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on/Rol­le der Ärz­tin bezie­hungs­wei­se des Arz­tes für die Therapieentscheidung).

Die Pati­en­tin­nen aus der Stu­die von Gschwendt­ner et al.233 haben teil­wei­se kei­ne Mis­tel­the­ra­pie erhal­ten. Als Grund dafür wur­de genannt, dass sie gene­rell kein Inter­es­se an oder eine nega­ti­ve Hal­tung gegen­über der Mis­tel­the­ra­pie haben. Auch die Zufrie­den­heit mit der Stan­dard­the­ra­pie oder die Über­zeu­gung, dass ihnen die Mis­tel­the­ra­pie in ihrer spe­zi­fi­schen Situa­ti­on nicht wei­ter­hel­fen wür­de, hält Pati­en­tin­nen von der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie ab. Falls sich der eige­ne Gesund­heits­zu­stand ver­schlech­tert, könn­ten sich man­che Pati­en­tin­nen vor­stel­len, dass sie doch eine Mis­tel­the­ra­pie begin­nen wür­den. Ande­re Pati­en­tin­nen hat­ten grund­sätz­lich eine neu­tra­le bis posi­ti­ve Hal­tung gegen­über der Mis­tel­the­ra­pie, aber haben trotz­dem nie mit der Mis­tel­the­ra­pie begon­nen. Die Selbst­in­jek­ti­on der Mis­tel­prä­pa­ra­te wird grund­sätz­lich als unan­ge­nehm emp­fun­den und wur­de auch als Grund gegen die Anwen­dung genannt.

Pati­en­tin­nen nann­ten auch als Grund für die Anwen­dung, den Wunsch im Behand­lungs­pro­zess aktiv zu sein oder dass die Mis­tel­the­ra­pie die letz­te Opti­on sei, die noch zur Ver­fü­gung steht und des­we­gen ange­wen­det wird.

Die Codes zu die­ser Ziel­grö­ße, befin­den sich in Tabel­le 78 in der Unter­ka­te­go­rie „Ein­stel­lung und Akzep­tanz. Wei­te­re Aus­füh­run­gen zu den Ergeb­nis­sen der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se mit Anker­bei­spie­len sind in Abschnitt 5.3.7.10 zu finden.

5.3. Er 3   Erwartungen an die begleitende Misteltherapie

In sechs Stu­di­en, zwei quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en zur Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve234, 237 mit 197 Pati­en­tin­nen, zwei Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals (Kal­der et al. 2001, Mün­stedt et al. 2000)65, 238 mit 550 behan­deln­den Per­so­nen und den zwei qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en von Bran­den­ber­ger et al. (2012) und Gschwendt­ner et al. (2016)230, 233 mit 34 Pati­en­tin­nen, wer­den Ergeb­nis­se zu den Erwar­tun­gen an kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren bezie­hungs­wei­se die Mis­tel­the­ra­pie berich­tet. Hüb­ner et al., Moschen et al. und Kal­der et al. bezie­hen sich auf alle kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren in ihren Stu­di­en. Mün­stedt et al, Bran­den­ber­ger et al. und Gschwendt­ner et al. bezie­hen ihre Aus­sa­gen auf die Mis­tel­the­ra­pie. Die Erwar­tun­gen an die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie spie­geln sich zu einem gro­ßen Teil in den Grün­den für oder gegen die Inan­spruch­nah­me wider.

Tabel­le 74: Ergeb­nis­se zu Erwar­tun­gen an die Misteltherapie

Stu­die, Jahr             Beschreibung

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve

Hüb­ner (2014)           Zie­le für die Anwen­dung kom­ple­men­tä­rer The­ra­pien, die mit der Verwendung

von Mis­tel­the­ra­pie korrelieren:

  • - Reduk­ti­on von Neben­wir­kun­gen (81 %) (p = 0,029)

  • - Stär­kung des Immun­sys­tems (81 %) (p = 0,041)

  • - Aktiv wer­den (80 %) (p > 0,05)

  • - Erkran­kung bes­ser kon­trol­lie­ren (60 %)

  • - Ganz­heit­li­che The­ra­pie erhal­ten (52 %)

  • - Kei­ne Mög­lich­keit aus­las­sen (52 %)

  • - Posi­ti­ve Vor­er­fah­rung (52 %)

  • - Stress­re­du­zie­rung (44 %)

Moschen (2001)          Wich­tigs­te Erwar­tun­gen für die Anwen­dung alter­na­ti­ver Therapien:

  • - Stär­kung des Immun­sys­tems (82 %)

  • - Ver­bes­se­rung des All­ge­mein­zu­stands (53 %)

  • - Ergän­zung der Stan­dard­the­ra­pie (31 %)

  • - Prä­ven­ti­on eines Rück­falls (Rezi­div) (27 %)

  • - Wunsch nach Reduk­ti­on von Neben­wir­kun­gen (18 %)

Behan­deln­den­per­spek­ti­ve

Kal­der (2001)            Ein­schät­zung der Wirk­sam­keit von KIM-Ver­fah­ren durch Anbietende:

Geschätz­te Antei­le der Wirk­sam­keit von KIM-Ver­fah­ren an fol­gen­den Krank­heits­ver­läu­fen (Medi­an­wer­te und Spann­wei­te in Klammern):

  • - Kom­plet­te Remis­sio­nen 0 % (SW: 0–100%)

  • - Par­ti­el­le Remis­sio­nen 10 % (SW: 0–60%)

  • - Sta­bi­li­sie­rung der Erkran­kung 25 % (SW: 0–100%)

  • - Pro­gres­si­ve Erkran­kung 27 % (SW: 0–100%)

Geschätz­ter Bei­trag von KIM-Ver­fah­ren zur Lebens­qua­li­tät (Medi­an­wer­te und SW in Klam­mern):

  • - Deut­lich gebes­ser­te Sym­pto­ma­tik 10 % (SW: 0–100%)

  • - Gebes­ser­te Sym­pto­ma­tik 32 % (SW: 0–100%)

  • - Gleich­blei­ben­de Sym­pto­ma­tik 25 % (SW: 0–100%)

  • - Ver­schlech­ter­te Sym­pto­ma­tik 0 % (SW: 0–70%)

Mün­stedt (2000)          Moti­va­ti­on der Ärz­te zum Ange­bot der Misteltherapie*

  • - Deut­li­che Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät: 27 % der Mis­tel­the­ra­peu­ten und 38 % der UKT-Anbietenden

  • - Leich­te Ver­bes­se­rung: 32 % der Mis­tel­the­ra­peu­ten und 25 % der UKT-Anbietenden

  • - Ver­stär­kung der Effek­te der kon­ven­tio­nel­len Behand­lung (Zah­len n. b.)

  • - Reduk­ti­on der Neben­wir­kun­gen (Zah­len n. b.)

*Die Anga­ben zur Moti­va­ti­on der Ärzte/​innen zum Ange­bot der Mis­tel­the­ra­pie wer­den aus der Abbil­dung in Mün­stedt et al. (2000) abgelesen.

KIM = Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medi­zin. n. b. = nicht berich­tet. SW = Spann­wei­te. UKT-Anbie­ten­de = Anbie­ten­de für unkon­ven­tio­nel­le The­ra­pie­me­tho­den, ver­wen­det von Mün­stedt et al. zur Abgren­zung der Anbie­ten­den, die eine Mis­tel­the­ra­pie nur als eine mög­li­che unkon­ven­tio­nel­le The­ra­pie­mög­lich­keit sehen, zu den Misteltherapeuten/​innen.

Patientinnenperspektive – quantitative Studien

Zwei quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en zur Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve234, 237 mit 197 Pati­en­tin­nen berich­ten Ergeb­nis­se zu den Erwar­tun­gen an die Mis­tel­the­ra­pie als Grün­de für die Ver­wen­dung von KAM-Ver­fah­ren. Bei Moschen et al. (2001)237 sind die Grün­de mit der Pro­zent­an­ga­be zur Häu­fig­keit der Nen­nung genannt.

In der Publi­ka­ti­on von Hüb­ner et al. (2014)234 wur­de für die drei häu­figs­ten Grün­de, die für die Inan­spruch­nah­me von allen KAM-Pati­en­tin­nen für die Mis­tel­the­ra­pie genannt wur­den, eine Kor­re­la­ti­ons­ana­ly­se mit ver­schie­de­nen KAM-The­ra­pien durch­ge­führt: Neben­wir­kun­gen min­dern, das Immun­sys­tem stär­ken und aktiv etwas tun. Für die Mis­tel­the­ra­pie ergab sich eine posi­ti­ve Kor­re­la­ti­on zum Fak­tor „Redu­zie­ren von Neben­wir­kun­gen’ (p = 0,029) und „Stär­kung des Immun­sys­tems“ (p = 0,041). Die Stär­ke der Kor­re­la­ti­on wur­de nicht berich­tet. Für den Anwen­dungs­grund selbst aktiv zu wer­den lag der p‑Wert über 0,05.

In der Publi­ka­ti­on von Moschen et al. (2001)237 wur­de als häu­figs­te Erwar­tung an die kom­ple­men­tä­re Metho­de die Stär­kung des Immun­sys­tems mit 82 % genannt. Eine Ver­bes­se­rung des All­ge­mein­zu­stands erwar­te­ten 53 % und einen posi­ti­ven Effekt durch die Ergän­zung der Stan­dard­the­ra­pie 31 %. Die Prä­ven­ti­on eines Rück­falls (Rezi­div) erwar­te­ten 27 % und eine Reduk­ti­on von Neben­wir­kun­gen erhoff­ten sich 18 %.

Studien aus der Perspektive des behandelnden Fachpersonals

Zwei Stu­di­en, von Kal­der et al. (2001)65 und Mün­stedt et al. (2000)238, mit 550 Befrag­ten berich­ten Fak­to­ren, wie Ärz­te KIM-Ver­fah­ren (bei Kal­der et al.65) bezie­hungs­wei­se die Mis­tel­the­ra­pie (bei Mün­stedt et al. 238) ein­schät­zen und war­um sie die­se anbie­ten. In der Stu­die von Kal­der et al. (2001) wur­den Ärz­tin­nen und Ärz­te, die die Mis­tel­the­ra­pie anbie­ten, nach deren Ein­schät­zung zur Wirk­sam­keit gefragt. Es wur­den Media­ne und Spann­wei­te des geschätz­ten Anteils der Pati­en­tin­nen ange­ge­ben. Eine Aus­wir­kung der Mis­tel­ex­trak­te auf kom­plet­te oder par­ti­el­le Remis­sio­nen hielt die Mehr­zahl der Ärz­tin­nen und Ärz­te für unwahr­schein­lich (Medi­an bei 0 % bezie­hungs­wei­se 10 %), aber bei einer hohen Spann­wei­te der Ant­wor­ten. Eine Aus­wir­kung der Mis­tel­the­ra­pie auf eine Sta­bi­li­sie­rung der Krebs­er­kran­kung oder bei einer Pro­gres­si­on der Erkran­kung hiel­ten mit einem Medi­an von 25 bezie­hungs­wei­se 27 % mehr Ärz­tin­nen und Ärz­te für wahr­schein­lich, jedoch liegt auch hier eine hohe Spann­wei­te von 0 bis 100 % vor. Bei der Ein­schät­zung des Bei­trags der Mis­tel­the­ra­pie zur Lebens­qua­li­tät wäh­rend des Krank­heits­ver­laufs äußern sich die Ärz­tin­nen und Ärz­te ten­den­zi­ell posi­tiv, jedoch zurück­hal­tend. Im Medi­an sehen 25 % eine gleich­blei­ben­de Sym­pto­ma­tik, 32 % sehen eine gebes­ser­te Sym­pto­ma­tik durch die Mis­tel­the­ra­pie und 10% eine deut­lich gebes­ser­te Sym­pto­ma­tik und im Medi­an 0 % eine ver­schlech­ter­te Sym­pto­ma­tik. Die Ärz­tin­nen und Ärz­te in der Stu­die von Mün­stedt et al. (2000) wer­den auch bei der Ergeb­nis­dar­stel­lung zu den Erwar­tun­gen an die Mis­tel­the­ra­pie unter­schie­den nach der rela­ti­ven Häu­fig­keit der Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie, unter­schie­den nach The­ra­peu­tin­nen und The­ra­peu­ten, die eine Mis­tel­the­ra­pie als ers­ten und wich­tigs­ten Schritt bei der Anwen­dung von kom­ple­men­tä­rer Medi­zin sehen (in Tabel­le 74 als „Mis­tel­the­ra­peu­ten“ bezeich­net) und The­ra­peu­ten, die eine Mis­tel­the­ra­pie unter ande­rem anwen­den (in Tabel­le 74 als „UKT-Anbie­ten­de“ bezeich­net. In Hin­blick auf die Erwar­tun­gen der Ärz­tin­nen und Ärz­te gegen­über der Mis­tel­the­ra­pie erhof­fen sich 27 % der Mis­tel­the­ra­peu­ten ver­sus 38 % der UKT-Anbie­ter eine deut­li­che Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät und 32 % der Mis­tel­the­ra­peu­ten ver­sus 25 % der UKT-Anbie­ten­den eine leich­te Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät. Zum Ver­gleich sind auch Zah­len erho­ben, wel­cher Anteil der Ärz­tin­nen und Ärz­te eine gleich­blei­ben­de Sym­pto­ma­tik erwar­tet (28 % der Mis­tel­the­ra­pie­ren­den und 26 % der UKT-Anbie­ten­den) und wel­cher Anteil eine ver­schlech­ter­te Sym­pto­ma­tik durch die Mis­tel­the­ra­pie erwar­tet (18 % der Misteltherapeuten/​innen und 14 % der UKT-Anbie­ten­den). Die erwar­te­te Wir­kung der Mis­tel­the­ra­pie ist bei UKT-Anbie­ten­den bes­ser als bei Misteltherapeuten/​innen. Neben einer ver­bes­ser­ten Lebens­qua­li­tät erwar­ten die Anwen­den­den der Mis­tel­the­ra­pie auch einen unter­stüt­zen­den oder ver­stär­ken­den Effekt für die Stan­dard­the­ra­pie und/​oder eine Reduk­ti­on der Neben­wir­kun­gen der kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie. Hier­zu sind jedoch kei­ne Zah­len berich­tet. Die Publi­ka­ti­on von Mün­stedt et al. (2000)238 beinhal­tet eine Abbil­dung zu Mit­tel­wer­ten des geschätz­ten The­ra­pie­er­folgs der Mis­tel­the­ra­pie, jedoch fehlt eine Legen­de zu den Abkür­zun­gen der ein­zel­nen Sub­grup­pen, wodurch die unter­such­te Sub­grup­pe unklar und eine Zuord­nung der Zah­len nicht mög­lich ist.

Patientinnenperspektive – qualitative Studien

Bei­de qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en230, 233 berich­ten Erwar­tun­gen an die Mis­tel­the­ra­pie aus Pati­en­tin­nen­sicht. Die Pati­en­tin­nen berich­ten sowohl posi­ti­ve als auch nega­ti­ve Erwartungen.

In bei­den Stu­di­en berich­ten Pati­en­tin­nen, dass sie sich von der Mis­tel­the­ra­pie ein höhe­res Wohl­be­fin­den erwar­ten und sie sich selbst stär­ken wol­len.233 Zum Wohl­be­fin­den tra­ge auch das kom­ple­men­tä­re bezie­hungs­wei­se ganz­heit­li­che Behand­lungs-Set­ting bei, in dem die Mis­tel­the­ra­pie ver­ab­reicht wird.230

In der Stu­die von Gschwendt­ner et al. (2016)233 wur­den als wei­te­re posi­ti­ve Erwar­tun­gen an die Mis­tel­the­ra­pie genannt, das Tumor­wachs­tum durch die Stär­kung des Immun­sys­tems zu ver­lang­sa­men. Die Pati­en­tin­nen schät­zen die Mis­tel­the­ra­pie als siche­res und natür­li­ches Ver­fah­ren ein. Eine Pati­en­tin schätzt die Natür­lich­keit der Mis­tel­the­ra­pie als pflanz­li­ches Verfahren.

Nega­ti­ve Erwar­tun­gen an die Mis­tel­the­ra­pie als Grün­de gegen die Anwen­dung beschrei­ben Pati­en­tin­nen bei Gschwendt­ner et al. (2016)233. Die Pati­en­tin­nen zwei­feln an der Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie oder befürch­ten sogar, dass das Tumor­wachs­tum durch die Mis­tel geför­dert wird. Die unkla­re Stu­di­en­la­ge ver­un­si­chert die Pati­en­tin­nen. Unsi­cher­heit herrscht auch in Bezug auf mög­li­che Neben- und Wech­sel­wir­kun­gen mit ande­ren Medi­ka­men­ten. Ande­re Pati­en­tin­nen befürch­te­ten All­er­gien in Zusam­men­hang mit der Mis­tel­the­ra­pie. Die Sicher­heit und Ver­träg­lich­keit der Mis­tel­ex­trak­te sind ein The­ma für Patientinnen.

Es kann auch vor­kom­men, dass das Abra­ten durch eine Ärz­tin oder einen Arzt als Her­aus­for­de­rung inter­pre­tiert wird, zu demons­trie­ren, dass die Mis­tel­the­ra­pie doch die rich­ti­ge Opti­on sei, wie bei einer Pati­en­tin aus dem Inter­view von Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 in dem die Inan­spruch­nah­me gegen den Wil­len der Ärz­tin oder des Arz­tes als Auto­no­mie­schritt ver­stan­den wur­de (sie­he Tabel­le 78, Unter­ka­te­go­rie „Erwar­tun­gen“). Die Pati­en­tin befand sich in einem sehr fort­ge­schrit­te­nen Erkrankungsstadium.

Die ent­spre­chen­den Codes mit Anker­bei­spie­len für posi­ti­ve und nega­ti­ve Erwar­tun­gen befin­den sich in Tabel­le 78 in der Unter­ka­te­go­rie „Erwar­tun­gen“.

5.3.7.4 Wissen über die begleitende Misteltherapie

Zwei quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en, eine Stu­die zur Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve, von Hüb­ner et al. (2014)234 mit 80 Pati­en­tin­nen, und eine Stu­die von Klein et al. (2017)235 zur Behan­deln­den­per­spek­ti­ve, mit 104 Teil­neh­men­den, berich­ten Ergeb­nis­se zum Wissensstand.

Tabel­le 75: Ergeb­nis­se zum Wis­sen zur Misteltherapie

Stu­die, Jahr            Beschreibung

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve

Hüb­ner (2014)           Ver­ste­hen der Wirk­wei­se der Misteltherapie

80 % der Pati­en­tin­nen bestä­ti­gen, dass die die Wirk­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie ver­stan­den haben

20 % haben die Wirk­wei­se nicht verstanden

Behan­deln­den­per­spek­ti­ve

Klein (2017)              Feh­len­des Wis­sen und ein Man­gel an Fort­bil­dung in dem Bereich (Anzahl n. b.)

n. b. = Nicht beschrieben.

Patientinnenperspektive – quantitative Studien

In der Stu­die von Hüb­ner et al. (2014)234 mit 80 Pati­en­tin­nen ist der Zusam­men­hang zwi­schen dem Ver­ste­hen der Wirk­wei­se der kom­ple­men­tä­ren The­ra­pie und der Inan­spruch­nah­me erör­tert wor­den. So haben deut­lich mehr Pati­en­tin­nen KAM-Ver­fah­ren ver­wen­det, die ange­ge­ben haben, dass sie die Wirk­wei­se ver­ste­hen (81 %; 52 von 64), als die Pati­en­tin­nen, die die Wirk­wei­se nicht ver­stan­den haben (56 %; 9 von 16).234 Ins­ge­samt haben 80 % der Pati­en­tin­nen ange­ge­ben, dass sie die Wirk­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie ver­stan­den haben und 20 %, dass nicht. In der Publi­ka­ti­on wur­de nicht berich­tet, ob es sich bei den 80 % um Pati­en­tin­nen han­delt, denen das kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren erklärt wur­de und/​oder sie das kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren anwen­den oder nicht.

Studien aus der Perspektive des behandelnden Fachpersonals

In der Stu­die von Klein et al. (2017)235 berich­ten Onko­lo­gin­nen und Onko­lo­gen von den Her­aus­for­de­run­gen in der kli­ni­schen Pra­xis, die eine Anwen­dung inte­gra­ti­ver The­ra­pie­kon­zep­te – und somit auch die Mis­tel­the­ra­pie – erschwe­ren. Feh­len­des Fach­wis­sen, feh­len­de Qua­li­fi­ka­tio­nen und feh­len­de Evi­denz zur Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie bezie­hungs­wei­se des KIM-Ver­fah­rens wer­den als Grün­de genannt, war­um KIM-Ver­fah­ren nicht ange­wen­det wer­den. Da die Her­aus­for­de­run­gen in Frei­text­fel­dern ange­ge­ben wur­den, sind kei­ne Anga­ben zur Häu­fig­keit der Nen­nung mög­lich.235

  • 5.3.7.5 Zugang zur Misteltherapie

Eine Stu­die von Klein et al. (2017)235 mit 104 Pati­en­tin­nen berich­tet Ergeb­nis­se zum Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie, wenn auch in gerin­gem Umfang. Zwei Drit­tel der gynä­ko­lo­gi­schen Onko­lo­gin­nen und Onko­lo­gen erklä­ren, dass inte­gra­ti­ve Medi­zin nicht Teil der kli­ni­schen Rou­ti­ne­be­hand­lun­gen sei. Eine Imple­men­tie­rung inte­gra­ti­ver The­ra­pie­an­sät­ze sei aber zumin­dest bei 64,7 % davon in Pla­nung. Ver­zö­gert wer­de die Ein­füh­rung inte­gra­ti­ver Kon­zep­te auch dadurch, dass es für Kran­ken­häu­ser bis­her kei­ne Finan­zie­rung für inte­gra­ti­ve The­ra­pien gebe. Dadurch sei die Anwen­dung für das Kran­ken­haus nicht pro­fi­ta­bel und es feh­le der Anreiz.235 Als Her­aus­for­de­run­gen nann­ten die Befrag­ten unter ande­rem einen Fachkräftemangel.

Die finan­zi­el­le Belas­tung durch die Mis­tel­the­ra­pie oder Pro­ble­me bei der Beschaf­fung der Mis­tel­prä­pa­ra­te wur­den in den ein­ge­schlos­se­nen Publi­ka­tio­nen von kei­ner Pati­en­tin erwähnt. Aus Sicht der Ärz­tin­nen und Ärz­te wur­de zwar erwähnt, dass die Mis­tel­the­ra­pie teu­er ist, aber von einer Zugangs­be­schrän­kung wur­de nichts berichtet.

Patientinnenperspektive – qualitative Studien

Zwei qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en230,233 berich­ten Gesichts­punk­te, die mit gesell­schaft­li­chen Aspek­ten bezüg­lich des Zugangs zur Mis­tel­the­ra­pie in Zusam­men­hang ste­hen. Bei Gschwendt­ner et al. (2016)233 berich­tet eine Pati­en­tin, dass ihr der Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie über eine anthro­po­so­phi­sche Kli­nik ermög­licht wurde.

Für eine Pati­en­tin von Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 eröff­ne­te sich der Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie durch das ganz­heit­li­che The­ra­pie-Set­ting, dem sie posi­tiv gegen­über­stand. Die Wert­schät­zung ihrer sozia­len Bedürf­nis­se im Rah­men einer anthro­po­so­phi­schen Behand­lung war für sie ein wich­ti­ger Punkt für die Ent­schei­dung eines Behand­lungs-Set­tings. Das ganz­heit­li­che Ver­ständ­nis war für die Wahl des Set­tings aus­schlag­ge­bend, die Mis­tel­the­ra­pie war nur ein Teil der anthro­po­so­phi­schen Behand­lung und nicht Haupt­grund für die Inanspruchnahme.

  • 5.3.7.6   Erfahrungen mit der begleitenden Misteltherapie

Drei Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals65, 235, 238 zu 654 Befrag­ten beschrei­ben Infor­ma­tio­nen zu Erfah­run­gen mit der Mis­tel­the­ra­pie aus Arzt­per­spek­ti­ve. Zwei qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en230, 236 zu 13 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ergän­zen die Erfah­run­gen aus Patientinnenperspektive.

Studien aus der Perspektive des behandelnden Fachpersonals

Alle drei Stu­di­en65, 235, 238 aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals berich­ten Erfah­run­gen mit der Mis­tel­the­ra­pie als Grün­de für und gegen die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie. Die­se Grün­de sind bereits im Abschnitt 5.3.7.2 zur Ein­stel­lung gegen­über und Akzep­tanz der Mis­tel­the­ra­pie berich­tet. Die Ein­schät­zung der Wirk­sam­keit und den Ein­fluss von KIM-Ver­fah­ren auf die Lebens­qua­li­tät von Kal­der et al. (2001)65 sind in Abschnitt 5.3.7.2 berichtet.

Patientinnenperspektive – qualitative Studien

Aus Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve adres­sie­ren nur die qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en von Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 zu vier Inter­views mit Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs und die Stu­die von Konit­zer et al. (2001)236 mit neun Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs Erfah­run­gen der Pati­en­tin­nen mit der Mis­tel­the­ra­pie. Die Pati­en­tin­nen in bei­den Stu­di­en neh­men durch die Mis­tel­the­ra­pie eine stär­ke­re Vita­li­tät und Akti­vie­rung bei sich wahr, die sich in mehr Lebens­en­er­gie, schnel­le­rer Erho­lung nach der aku­ten Krebs­er­kran­kung und eige­nem Antrieb aus­drückt.230, 236 Zudem berich­ten die Pati­en­tin­nen bei Bran­den­ber­ger et al. (2012)230 von einer Unter­stüt­zung der eige­nen Bewäl­ti­gungs­stra­te­gie durch die Mis­tel­the­ra­pie, die sich in Form von mehr Auto­no­mie, einer bewuss­te­ren Selbst­für­sor­ge und dem Gefühl „eine Chan­ce zu nut­zen“, etwas im eige­nen Leben bes­ser zu machen, aus­drückt.230 Die berich­te­ten Erfah­run­gen bezie­hen sich vor allem auf psy­chisch-wahr­ge­nom­me­ne Erfah­run­gen, wie der Unter­stüt­zung der eige­nen Bewäl­ti­gungs-stra­te­gie230, 236, eine bes­se­re Akzep­tanz der Krebs­er­kran­kung236, sowie eine ent­spann­te­re Hal­tung durch die Mis­tel­the­ra­pie230. Die Pati­en­tin­nen füh­ren die­se Ver­bes­se­run­gen direkt auf die Mis­tel­the­ra­pie zurück.

Auch die in den Stu­di­en zur Sicher­heit häu­fig beschrie­be­nen loka­len Reak­tio­nen an der Ein­stich­stel­le wur­den genannt. Die Akzep­tanz der loka­len Reak­tio­nen ist bei den befrag­ten Pati­en­tin­nen hoch, denn kei­ne hat die Mis­tel­the­ra­pie des­halb abge­bro­chen. In man­chen Fäl­len wur­den die­se Reak­tio­nen sogar erwar­tet und als Bestand­teil der The­ra­pie gedeutet.

In der meta­mor­pho­ri­schen Ana­ly­se von Konit­zer et al.236 drü­cken die Pati­en­tin­nen unter ande­rem in Form von Bil­dern und Meta­phern ihr Erle­ben und ihre Wahr­neh­mung der Mis­tel­the­ra­pie aus. Eine Pati­en­tin sieht eine Ähn­lich­keit zwi­schen dem Krebs­ge­schwür und der Mis­tel­pflan­ze. Die Mis­tel­pflan­ze sehe für sie ähn­lich dif­fus aus wie ein Krebs­ge­schwür. Die Mis­tel sei am Baum ein Schma­rot­zer und der Krebs im Kör­per. Die Über­le­gung dahin­ter ist, glei­ches mit glei­chem zu behan­deln. Außer­dem sei die Mis­tel ihr Ver­bün­de­ter im Kampf gegen den Krebs. Eine ande­re Pati­en­tin sieht die Mis­tel als Son­ne, weil für sie das Leben hel­ler ist und sich auch ihr Wohl­be­fin­den ver­bes­sert hat. Für eine drit­te Pati­en­tin ist die Mis­tel ein Ret­ter aus dem Teufelskreis.

Mis­tel­an­wen­de­rin­nen wer­den auch gebe­ten, in der Beschrei­bung ihres Bil­des ihre Erfah­run­gen mit der Mis­tel­the­ra­pie mit­zu­tei­len. Der Mis­tel wird von den Anwen­de­rin­nen eine Rei­he von Wir­kun­gen auf deren kör­per­li­chen und geis­ti­gen Zustand zuge­schrie­ben: die Neben­wir­kun­gen der Che­mo­the­ra­pie zu mil­dern und den Haar­aus­fall stop­pen. Des Wei­te­ren wird der Mis­tel eine stim­mungs­auf­hel­len­de Wir­kung zuge­spro­chen, die auch dabei hilft, die Angst vor Her­aus­for­de­run­gen zu neh­men, neue Ener­gie zur Krank­heits­be­wäl­ti­gung und mehr Luft zu bekom­men. Die „gol­de­ne Mis­tel“ sor­ge außer­dem für Gelas­sen­heit und Wohl­be­fin­den. Eine Pati­en­tin berich­tet von Erfah­run­gen zu Reak­tio­nen, die umge­hend nach der Mis­te­l­in­fu­si­on bei ihr ein­set­zen: ein war­mer, gerö­te­ter Kopf, und emp­fun­de­ne Anstren­gung, von der sie sich aus­ru­hen muss.236

Eine ande­re Pati­en­tin erlebt die Mis­tel­the­ra­pie als wich­ti­ges Ritu­al, aus dem sie Kraft schöpft. Das Ritu­al besteht bei der Pati­en­tin nicht nur aus der Mis­tel­in­jek­ti­on, son­dern auch aus der Ruhe­pau­se danach. Die Wahr­neh­mung der Rah­men­be­din­gun­gen, wo und wie die Mis­tel­the­ra­pie ver­ab­reicht wird ist Teil der Zufrie­den­heit mit der Mis­tel­the­ra­pie.236

Die aus­führ­li­chen Äuße­run­gen sind in Tabel­le 78 in der Unter­ka­te­go­rie „Erfah­run­gen mit und Wahr­neh­mung der Mis­tel­the­ra­pie“ beschrie­ben (Abschnitt 5.3.7.10.1).

  • 5.3.7.7   Zufriedenheit mit der begleitenden Misteltherapie im Alltagsleben

Zwei Stu­di­en, eine quan­ti­ta­ti­ve von Hüb­ner et al. (2014) 234, mit 80 Pati­en­tin­nen und eine qua­li­ta­ti­ve von Konit­zer et al. (2001)236 berich­ten Ergeb­nis­se zur Zufrie­den­heit mit KAM bezie­hungs­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie aus Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve. Die Pati­en­tin­nen wur­den bei Hüb­ner et al. direkt nach deren Zufrie­den­heit mit der ange­wand­ten kom­ple­men­tä­ren Metho­de befragt. In der Quer­schnitt­stu­die wur­den die Zah­len zur Zufrie­den­heit mit dem ver­wen­de­ten KAM-Ver­fah­ren über eine Ska­la von 1 (sehr zufrie­den) bis 6 (über­haupt nicht zufrie­den) erho­ben und berich­tet. Mit der Mis­tel­the­ra­pie waren, bezo­gen auf die 15 Anwen­de­rin­nen, 50 % zufrie­den, 10 % waren indif­fe­rent und 40 % waren nicht zufrie­den. Grün­de für die Unzu­frie­den­heit sind nicht beschrie­ben. Im Ver­gleich zu den ande­ren KAM-Ver­fah­ren in der Stu­die, wie bei­spiels­wei­se die Gabe von Selen, Enzy­men oder Vit­ami­nen, Medi­ta­ti­on, Beten, Yoga oder Aku­punk­tur, war die Zufrie­den­heit mit der Mis­tel­the­ra­pie am nied­rigs­ten und die Unzu­frie­den­heit am höchsten.

Die qua­li­ta­ti­ve Stu­die236, beschreibt eine durch­wegs zufrie­de­ne Grund­hal­tung der Pati­en­tin­nen gegen­über der Mis­tel­the­ra­pie. Alle Befrag­ten wen­den die Mis­tel­the­ra­pie bereits seit meh­re­ren Mona­ten an und kom­men groß­teils (mehr­mals) wöchent­lich in eine All­ge­mein­arzt­pra­xis. Ein­zel­ne Pati­en­tin­nen berich­ten, dass sie die Mis­tel­the­ra­pie genie­ßen und dass ihnen die Mis­tel hilft, im All­tag zu Hau­se wie­der mehr tun zu kön­nen. Dadurch wur­den die Anwen­de­rin­nen auch wie­der selbst­stän­di­ger zu Hau­se. Pati­en­tin­nen beschrei­ben, dass sie sich nach einer Mis­te­l­in­fu­si­on zu Hau­se erho­len müs­sen, aber gene­rell bestärk­te die Mis­tel das Lebens­ge­fühl und gab Kraft. Die­se Bestär­kung wird auch emp­fun­den, wenn die Mis­tel nicht mehr im Kopf prä­sent ist, weil die Mis­tel­the­ra­pie schon Teil des All­tags gewor­den ist. Die Mis­tel wird auch als „vita­les Zen­trum des Baums” beschrie­ben.236 Pati­en­tin­nen schät­zen auch die Rah­men­be­din­gun­gen, die mit der Mis­tel­the­ra­pie ver­bun­den sind. Sie neh­men den Behand­lungs­raum als beson­ders posi­tiv wahr, als „gemüt­li­chen Raum des Rück­zugs“ und „geschütz­ten Raum“.236

Die Codes zu die­ser Ziel­grö­ße, befin­den sich in Tabel­le 78 in der Unter­ka­te­go­rie „Erfah­run­gen mit und Wahr­neh­mung der Mis­tel­the­ra­pie“. Wei­te­re Aus­füh­run­gen zu den Ergeb­nis­sen der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se mit Anker­bei­spie­len sind in Abschnitt 5.3.7.10.1 zu finden.

  • 5,3.7.8  Art, Umfang und Bewertung der Patientinneninformation zur begleitenden

    Mis­tel­the­ra­pie

    In drei Stu­di­en230, 234, 235 wer­den Ergeb­nis­se zur Bewer­tung der Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on berich­tet, davon eine quan­ti­ta­ti­ve Stu­die234 zur Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve mit 80 Pati­en­tin­nen, einer Stu­die als der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals235 mit 104 Ärz­tin­nen und Ärz­ten sowie einer qua­li­ta­ti­ven Stu­die230 mit vier Patientinnen.

Tabel­le 76: Ergeb­nis­se zur Patientinneninformation

Stu­die, Jahr

Beschrei­bung

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve

Hüb­ner (2014)

Wer erklärt den Pati­en­tin­nen die Mis­tel­the­ra­pie oder hat mit ihnen dar­über gesprochen?

  • - Onkologin/​Onkologe (33 %)

  • - All­ge­mein­me­di­zi­ne­rin/-medi­zi­ner (28 %)

  • - Eine nicht-medi­zi­ni­sche Fach­per­son (39 %)

Hat sich die/​der behan­deln­de Onkologin/​Onkologe aus­rei­chend Zeit für die Bera­tung genommen?

  • - 30 % der Pati­en­tin­nen sind der Mei­nung, dass sich die/​der behandelnde

Onkologin/​Onkologe aus­rei­chend Zeit für die Bera­tung genom­men hat

  • - 70 % der Pati­en­tin­nen waren nicht der Mei­nung, dass die Bera­tungs­zeit zu KAM

aus­rei­chend war.

Behan­deln­den­per­spek­ti­ve

Klein (2017)

Wer führt regel­mä­ßig Bera­tun­gen zu inte­gra­ti­ven The­ra­pie­mög­lich­kei­ten durch? (Mehr­fach­nen­nun­gen möglich):

  • - Behan­deln­de Ärz­te selbst (92 %)

  • - Ernährungsberater/​in (45 %)

  • - Kooperationspartner/​in (45 %)

  • - Pfle­ge­per­so­nen mit der Spe­zia­li­sie­rung Brust­krebs (41 %)

  • - Sportwissenschaftler/​in (19,5 %)

  • - Stu­di­en­schwes­tern (11,5 %)

  • - „Mind-Body the­ra­pists“ (5,7 %)

Die Teil­neh­men­den gaben an, dass für die Aus­wahl der bera­ten­den Per­son die erfor­der­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on bezie­hungs­wei­se das Wis­sen zum The­ma aus­schlag­ge­bend ist.

Zusatz­qua­li­fi­ka­tio­nen, die auch von der Ärz­te­kam­mer aner­kannt sind:

  • - Natur­heil­kun­de (48,6 %)

  • - Ernäh­rungs­me­di­zin (30,5 %)

  • - Aku­punk­tur (29,2 %)

  • - Homöo­pa­thie (23,6 %)

  • - Manu­el­le Therapie/​Chiropraktik (8,3 %)

  • - Tra­di­tio­nel­le Chi­ne­si­sche Medi­zin (22,2 %)

  • - Kräu­ter­be­hand­lung (15,3 %)

  • - Anthro­po­so­phi­sche Medi­zin (13,9 %)

  • - Neu­ral­the­ra­pie (9,7 %)

  • - Sons­ti­ge Zusatzqualifikationen

KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medizin.

Patientinnenperspektive – quantitative Studien

In der Stu­die von Hüb­ner et al.234 zu 80 Pati­en­tin­nen, berich­ten die meis­ten Pati­en­tin­nen, mit 39 %, dass ihnen das kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren von einer behan­deln­den Per­son aus der Grup­pe des nicht­me­di­zi­ni­schen Fach­per­so­nals vor­ge­schla­gen und erklärt wur­de. Das sind mehr nicht-medi­zi­ni­sche Bera­ten­de als Onko­lo­gin­nen und Onko­lo­gen (mit 33 %) sowie All­ge­mein­me­di­zi­ne­rin­nen und All­ge­mein­me­di­zi­ner (mit 28 %). 70 % der Pati­en­tin­nen waren der Mei­nung, dass die Bera­tungs­zeit zu kom­ple­men­tä­ren Metho­den nicht aus­rei­chend war und hät­ten sich eine Bera­tung in grö­ße­rem Umfang gewünscht.

Studien aus der Perspektive des behandelnden Fachpersonals

Die Behan­deln­den aus der Stu­die von Klein et al. (2017) 235 gaben an, vor allem in der Fol­low-up-Pha­se, nach der Stan­dard­the­ra­pie, inte­gra­ti­ve The­ra­pie­for­men anzu­wen­den. Eine Bera­tung zu inte­gra­ti­ver Medi­zin erfolg­te vor allem wäh­rend der Che­mo­the­ra­pie. In die­ser Stu­die waren die häu­figs­ten inte­gra­ti­ven The­ra­pie­for­men jedoch Sport, Ernäh­rungs­be­ra­tung, Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel und Medi­ta­ti­on. Die Mis­tel­the­ra­pie liegt bei 36 % der emp­foh­le­nen inte­gra­ti­ven The­ra­pie­for­men.235

Die Stich­pro­be aus der AGO, die zum über­wie­gen­den Teil aus im Kran­ken­haus täti­gen gynä­ko­lo­gi­schen Onko­lo­gin­nen und Onko­lo­gen besteht, gibt an, dass eine Bera­tung zu inte­gra­ti­ver Medi­zin zu 92 % durch die Ärz­tin­nen und Ärz­te selbst erfolgt. Wei­te­re Grup­pen wer­den in die Bera­tung, ent­spre­chend erfor­der­li­cher beruf­li­cher Qua­li­fi­ka­ti­on, ein­be­zo­gen: Ernäh­rungs­be­ra­ter, Brust­krebs­pfle­ge­kräf­te oder Koope­ra­ti­ons­part­ner, wie Heil­prak­ti­ker oder spe­zia­li­sier­te Bera­tungs­zen­tren.235 Die in Tabel­le 76 genann­ten Qua­li­fi­ka­tio­nen, wie zu Natur­heil­kun­de, Ernäh­rungs­me­di­zin, Aku­punk­tur und wei­te­ren, müs­sen offi­zi­ell von der Ärz­te­kam­mer aner­kannt sein, um im kli­ni­schen Set­ting ver­ord­net zu werden.

Patientinnenperspektive – qualitative Studien

Eine qua­li­ta­ti­ve Stu­die von Gschwendt­ner et al. (2016)233 adres­siert die Ziel­grö­ße Bewer­tung der Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on. Eine Pati­en­tin war ver­är­gert über die schlech­te Infor­ma­ti­ons- und Bera­tungs­la­ge zur Mis­tel­the­ra­pie, da sie inter­es­siert ist, aber sie sich selbst die Infor­ma­tio­nen nicht beschaf­fen kann und sie ihr Arzt bezie­hungs­wei­se ihre Ärz­tin noch nicht aktiv dazu bera­ten hat­te (sie­he Tabel­le 80).

  • 5.3.7.9 Bewertung der Arzt-Patienten-Kommunikation hinsichtlich der begleitenden Misteltherapie

In zwei Stu­di­en, einer quan­ti­ta­ti­ven Stu­die234 mit 80 Pati­en­tin­nen und einer qua­li­ta­ti­ven Stu­die233 mit 30 Pati­en­tin­nen, wer­den Anga­ben zur Bewer­tung der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on aus Sicht der Pati­en­tin­nen gemacht.

Tabel­le 77: Ergeb­nis­se zur Bewer­tung der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on aus Sicht der Patientinnen

Stu­die, Jahr             Beschreibung

Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve

Hüb­ner (2014)           Haben Pati­en­tin­nen in Bezug auf die Fach­ex­per­ti­se Ver­trau­en in die

behan­deln­de Person?

  • - Pati­en­tin­nen, die den­ken, dass ihre Ärz­tin oder ihr Arzt gut über KAM infor­miert ist (53 %)

Die Fach­rich­tun­gen der Per­so­nen, die von den Pati­en­tin­nen für kom­pe­tent gehal­ten werden:

  • - Onko­lo­gie (12 %)

  • - All­ge­mein­me­di­zin (20 %)

  • - Ande­re ärzt­li­che Fach­ge­bie­te (14 %)

  • - Natur­heil­kun­de (19 %)

  • - Nicht-medi­zi­ni­sche Fächer (16 %)

  • - Sons­ti­ge (18 %)

  • - Kein (14 %)

KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medizin.

Patientinnenperspektive – quantitative Studien

Die Stu­die von Hüb­ner et al.234 zu 80 Pati­en­tin­nen adres­siert die Wahr­neh­mung der Fach­kom­pe­tenz des behan­deln­den Fach­per­so­nals bezüg­lich KAM durch die Pati­en­tin­nen. Onko­lo­gen und ande­re spe­zia­li­sier­te Fach­ärz­te wer­den mit zwölf bezie­hungs­wei­se 14 % für weni­ger infor­miert gehal­ten als Natur­heil­kund­ler (19 %) und sogar nicht-medi­zi­ni­sches Fach­per­so­nal (16 %). Die Exper­ti­se zu KAM-Ver­fah­ren wird in allen Fach­rich­tun­gen von eher weni­gen Pati­en­tin­nen als gut beur­teilt. 14 % der Pati­en­tin­nen sind der Mei­nung, dass sie gar kei­ne Fach­rich­tung bezie­hungs­wei­se behan­deln­de Per­son ken­nen, die sich für kom­pe­tent in Bezug auf KAM-Ver­fah­ren hal­ten. 91 % der Pati­en­tin­nen (29 von 32), die Nicht-Medi­zi­ner/in­nen (z. B. Heilpraktiker/​innen) bezie­hungs­wei­se deren Fach­kom­pe­tenz höher als die der behan­deln­den Ärz­tin oder des behan­deln­den Arz­tes bewer­te­ten, ver­wen­den häu­fi­ger kom­ple­men­tä­re Medizin.

Studien aus der Perspektive des behandelnden Fachpersonals

Die Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on aus Sicht der Behan­deln­den wur­de nicht bewer­tet bezie­hungs­wei­se nicht berich­tet.65, 235, 238 Infor­ma­tio­nen dazu, wer die Bera­tung durch­führt und wel­che Qua­li­fi­ka­tio­nen die Per­so­nen in der Stu­die von Klein et al. (2017)235 vor­wei­sen, ist in Tabel­le 76 beschrie­ben. Hin­wei­se dar­auf, dass die Ärz­te bei der Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Pati­en­tin­nen ver­su­chen, ent­ge­gen­kom­mend zu sein und die Pati­en­tin nach Mög­lich­keit zu unter­stüt­zen, kom­men aus der Publi­ka­ti­on von Mün­stedt et al.238, in der beschrie­ben wird, dass Ärz­te die Mis­tel­the­ra­pie ver­ord­nen, weil Pati­en­tin­nen die­se wün­schen (sie­he auch Abschnitt 5.3.7.2 zur Akzep­tanz der Misteltherapie).

Patientinnenperspektive – qualitative Studien

Nach Anga­ben der befrag­ten Pati­en­tin­nen aus der Stu­die von Gschwendt­ner et al. (2016)233 fin­det bei vie­len der Pati­en­tin­nen zumin­dest eine Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on statt. Aus den Aus­sa­gen der Pati­en­tin­nen wur­den drei Codes abge­lei­tet. Alle Anker­bei­spie­le sind in Tabel­le 80 in der Unter­ka­te­go­rie „Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on/Rol­le des Arz­tes für die The­ra­pie­ent­schei­dung“ beschrie­ben. Im Pati­en­tin­nen­kol­lek­tiv gaben alle 18 Anwen­der an, die Mis­tel­in­jek­tio­nen mit min­des­tens einer Ärz­tin oder einem Arzt abge­spro­chen zu haben. Die Emp­feh­lung der Mis­tel­the­ra­pie durch eine behan­deln­de Per­son, die sie für kom­pe­tent hal­ten, ist für Pati­en­tin­nen ein wich­ti­ger Grund für die Anwen­dung, auch wenn die Emp­feh­lung nicht aus dem schul­me­di­zi­ni­schen Bereich, son­dern von Heil­prak­ti­kern kam (sie­he Tabel­le 80, Code „Kom­pe­tenz der bera­ten­den Per­son). Wenn behan­deln­de Per­so­nen die Mis­tel­the­ra­pie nicht direkt anspre­chen, kann dies von Pati­en­tin­nen als Abra­ten inter­pre­tiert wer­den. Nicht nur das akti­ve Abra­ten durch Fach­per­so­nal spiel­te eine Rol­le — auch wenn Fach­per­so­nal die Mis­tel­the­ra­pie nicht von sich aus vor­schlug, hielt dies Pati­en­tin­nen von der Inan­spruch­nah­me einer Mis­tel­the­ra­pie ab. Pati­en­tin­nen erklär­ten, dass sie ihren Ärz­tin­nen oder Ärz­ten oder dem/​der Heilpraktiker/​in ver­trau­ten und davon aus­gin­gen, dass die­se ihnen emp­feh­len, was not­wen­dig und hilf­reich ist. Die­ses Ver­trau­en war beson­ders dann groß, wenn sich meh­re­re Ärz­ti­nen und Ärz­te z.B. in einem Tumor­board über die Behand­lung berie­ten (sie­he Tabel­le 80, Code „Ver­trau­en in behan­deln­des Fach­per­so­nal“). Pati­en­tin­nen berich­ten, dass ihnen teil­wei­se von der Mis­tel­the­ra­pie abge­ra­ten wur­de, weil sie das Risi­ko von Wech­sel­wir­kun­gen mit der Stan­dard­the­ra­pie als zu hoch ein­stuf­ten oder weil sie der Mei­nung sind, dass die Mis­tel­the­ra­pie erst im pal­lia­ti­ven Set­ting Sinn macht. Man­che Ärz­te emp­fah­len auch ande­re kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren anstatt der Mis­tel­the­ra­pie, denen sie posi­ti­ver gegen­über stan­den (sie­he Tabel­le 80, Code „Ent­schei­dung gegen die Misteltherapie“).

5.3.7.10 Identifizierte Aspekte aus der qualitativen Inhaltsanalyse

In der Dar­stel­lung der Ergeb­nis­se der qua­li­ta­ti­ven Inhalts­ana­ly­se wer­den im vor­lie­gen­den Bericht drei Ebe­nen ver­wen­det. Die drei Berei­che auf der obers­ten Ebe­ne wer­den als „Haupt­ka­te­go­rien“ bezeich­net, die aus ver­schie­de­nen „Unter­ka­te­go­rien“ bestehen, und jeweils in einer eige­nen Tabel­le dar­ge­stellt sind. Jede der Unter­ka­te­go­rien, die in der jeweils ers­ten bezie­hungs­wei­se lin­ken Spal­te genannt sind, lei­tet sich aus den kleins­ten the­ma­ti­schen Ein­hei­ten ab, den „Codes“. Ein Code ent­spricht einer the­ma­ti­schen Sinn­ein­heit und hat eine kon­kre­te Defi­ni­ti­on und Beschrei­bung (2. Spal­te, z. B. in Tabel­le 78). Die genaue Vor­ge­hens­wei­se im Kodie­rungs­pro­zess ist im Metho­den­teil (Abschnitt 3.3.6) beschrieben.

Durch die qua­li­ta­ti­ve Inhalts­ana­ly­se ist ein neu­es, umfas­sen­de­res Code­sys­tem ent­stan­den, das dem ursprüng­li­chen, aus dem EUnetH­TA HTA Core Model® abge­lei­te­ten Kodier­leit­fa­den (sie­he Tabel­le 19) sehr ähn­lich ist. Die drei Haupt­ka­te­go­rien „Pati­en­ten­aspek­te“, „gesell­schaft­li­che Aspek­te“ und „Kom­mu­ni­ka­ti­ons­aspek­te“ wur­den bei­be­hal­ten, aber in der Wort­wahl an den Inhalt ange­passt. Die gefun­de­nen Inhal­te (Kate­go­rien und Codes), die für Pati­en­tin­nen oder behan­deln­de Per­so­nen in Bezug auf Ver­wen­dung der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs rele­vant sein kön­nen, wer­den in den drei Tabel­len dar­ge­stellt: Aspek­te bezo­gen auf die Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve in Tabel­le 78, gesell­schaft­li­che Aspek­te in Tabel­le 79 und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­aspek­te in Tabel­le 80.

Die drei Haupt­ka­te­go­rien sind getrennt von­ein­an­der in Tabel­le 78, Tabel­le 79 und Tabel­le 80 dar­ge­stellt. Alle Unter­ka­te­go­rien (in der lin­ken Spal­te der jewei­li­gen Tabel­le) bestehen aus min­des­tens einem Code (fett for­ma­tiert), der mit einem Anker­bei­spiel beschrie­ben ist (rech­te Spal­te). Die kur­siv-gedruck­ten Zita­te sind Anker­bei­spie­le, aus denen die Codes abge­lei­tet wur­den. Für Codes und Zita­te, die selbst­er­klä­rend sind, wird auf eine zusätz­li­che Erklä­rung ver­zich­tet. Für alle ande­ren Codes wird eine kur­ze Beschrei­bung zur Bedeu­tung des Codes ergänzt. Wenn bestimm­te Aspek­te stark mit­ein­an­der ver­linkt und aus ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven rele­vant sind, wird in den Tabel­len auch auf bereits vor­han­de­ne Codes verwiesen.

Alle Codes aus dem vor­läu­fi­gen Kodier­leit­fa­den (sie­he Tabel­le 19) sind in den Publi­ka­tio­nen adres­siert wor­den, jedoch wur­den man­che Codes in einer hier­ar­chi­schen Struk­tur zu Unter­ka­te­go­rien zusam­men­ge­fasst. Ande­re Codes wur­den zu Unter­ka­te­go­rien, weil die Aus­sa­gen der Pati­en­tin­nen bezie­hungs­wei­se Behan­deln­den dif­fe­ren­zier­ter waren als der ursprüng­li­che Ausgangscode.

5.3.7.10.1 Ergebnisse zur Hauptkategorie Patientenaspekte

In Tabel­le 78 sind die Unter­ka­te­go­rien und Codes gelis­tet, die sich aus der Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve als rele­vant erge­ben haben, zusam­men­ge­fasst unter der Kate­go­rie „Pati­en­ten­aspek­te“.

Tabel­le 78: Ergeb­nis­se zur Haupt­ka­te­go­rie Patientenaspekte

Unter­ka­te­go­rie

Code und Beschrei­bung (mit Anker­bei­spiel)                            Quelle

Ein­stel­lung und Akzeptanz

Gene­rell kein Inter­es­se an der Mis­tel­the­ra­pie                           Gschwendt­ner

„Nicht­an­wen­der gaben zum Teil an, gene­rell kein Inter­es­se an Mis­tel­the­ra­pie oder ihr gegen­über eine eher nega­ti­ve Hal­tung zu haben. Dies war bei man­chen Pati­en­ten ver­bun­den mit einem gene­rel­len Des­in­ter­es­se an KM-Ver­fah­ren, ande­re hin­ge­gen hat­ten zwar kein Inter­es­se an der Mis­tel­the­ra­pie, setz­ten aber ande­re KM-Ver­fah­ren ein, da sie die­se höher bewer­te­ten als die Mis­tel­the­ra­pie.’ (S. 218)

Neu­tra­le bis posi­ti­ve Hal­tung                                         Gschwendt­ner

  • - „Zum Teil waren die Pati­en­ten der Mis­tel­the­ra­pie gegen­über neu­tral bis posi­tiv ein­ge­stellt. Man­che konn­ten nicht genau sagen, war­um sie das The­ma nicht wei­ter­ver­folgt hatten.“

  • - „Eini­ge Pati­en­ten äußer­ten, dass sie sich zukünf­tig noch bei Ärz­ten, über Infor­ma­ti­ons­ma­te­ria­li­en oder das Inter­net zur Mis­tel­the­ra­pie infor­mie­ren woll­ten. Sie erklär­ten, dass sie zuvor nicht die Zeit und Ruhe dafür gehabt hät­ten und noch zu stark damit beschäf­tigt waren, sich mit der Erkran­kung selbst oder der schul­me­di­zi­ni­schen Behand­lung aus­ein­an­der­zu­set­zen“ (S. 219)

Unter­stüt­zung durch behan­deln­de Per­so­nen und Inte­gra­ti­on in         Gschwendt­ner

Stan­dard­the­ra­pie ist wich­tig für die Akzep­tanz gegen­über der Mis­telhe­ra­pie aus Sicht von Patientinnen

„Pati­en­ten erklär­ten, dass sie ihren Ärz­ten oder dem Heil­prak­ti­ker ver­trau­ten und davon aus­gin­gen, dass die­se ihnen emp­feh­len, was not­wen­dig und hilf­reich ist. Die­ses Ver­trau­en war beson­ders dann groß, wenn sich meh­re­re Ärz­te z. B. in einem Tumor­board über die Behand­lung berieten/​ (S. 219) sie­he hier­zu auch „Kom­pe­tenz der bera­ten­den Per­son“ in Tabel­le 80

KIM bevor­zugt vor Schul­me­di­zin                                     Bran­den­ber­ger

„Die­se Pati­en­tin (F63) sprach ein dif­fe­ren­zier­tes Stu­fen­sche­ma in Bezug auf ihre chro­ni­sche Arthri­tis an; dem­entspre­chend wür­den zunächst kom­ple­men­tä­re The­ra­pien zur Anwen­dung kom­men- und wenn es nicht mehr anders geht die kon­ven­tio­nel­len Behand­lun­gen. (S. 98)

Ein­stel­lung abhän­gig vom Gesund­heits­zu­stand                      Gschwendt­ner

„Pati­en­ten [gaben] auch an, dass sie mög­li­cher­wei­se ihre Hal­tung gegen­über KM-Ver­fah­ren all­ge­mein und Mis­tel im Spe­zi­el­len ver­än­dern wür­den, falls sich ihre Krank­heits­si­tua­ti­on ver­schlech­tern soll­te“ (S. 219)

Selbst­in­jek­ti­on                                                      Gschwendt­ner

„Fnr einen Teil der Pati­en­ten war die Injek­ti­on ein Grund für die

Nicht­an­wen­dung. Die Vor­stel­lung, sich selbst mög­li­cher­wei­se über län­ge­re Zeit­räu­me und täg­lich Injek­tio­nen zu set­zen, bezeich­ne­ten sie als abschreckend:Interview 17: «Und ich glau­be, von der Mis­tel­the­ra­pie bin ich abge­kom­men, weil man sich das sel­ber sprit­zen muss. Und das kann ich, glau­be ich, nicht» (Anwen­de­rin).“ (S. 219)

Zufrie­den­heit mit der Stan­dard­the­ra­pie min­dert das Inter­es­se an wei­te­ren Gschwendt­ner Therapiemöglichkeiten

„Ande­re sahen hin­ge­gen kei­nen Grund dafür, da die schul­me­di­zi­ni­sche Behand­lung abge­schlos­sen war bzw. eine Che­mo­the­ra­pie oder Neben­wir­kun­gen nicht gege­ben waren“;

Ge Gegen­satz dazu zeig­te sich bei den Nicht­an­wen­dern, dass sie schlicht kein Inter­es­se hat­ten, da sie mit dem Ist-Zustand ihrer Erkran­kung und Behand­lung zufrie­den waren oder davon aus­gin­gen, dass die Mis­tel­the­ra­pie in ihrer spe­zi­fi­schen Situa­ti­on nicht hilf­reich sei. “ (S. 218)

Grün­de für die Ver­wen­dung der Mis­tel­the­ra­pie                       Gschwendt­ner

  • - Aktiv etwas tun

„Wun­neb, aktiv neben der bio­me­di­zi­ni­schen The­ra­pie den Hei­lungs­pro­zess zu unter­stüt­zen, trat als Grund her­vor, sich für eine Mis­tel­the­ra­pie zu ent­schei­den: Inter­view 19: «Ich habe so das Gefühl, dass die [Mis­tel] mich so ein biss­chen trägt. Dass die mir so ein biss­chen, dass die mich so ein biss­chen […] unter­stützt» (Anwen­de­rin).“; „In2e«iiew 82: «Ich hat­te nur das Gefühl, ich muss was mit­ma­chen» (Anwen­de­rin).“ (S. 218)

  • - Mis­tel­the­ra­pie als letz­te Option

Bei einer Pati­en­tin, die eine sys­te­mi­sche The­ra­pie abbre­chen muss­te, unter­stütz­te die MT die Krank­heits­be­wäl­ti­gung der Pati­en­tin als letz­te Hoff­nung: „da unter der kon­ven­tio­nel­len Behand­lung in Form einer Che­mo­the­ra­pie Kom­pli­ka­tio­nen auf­tra­ten, sodass sich die Pati­en­tin zum Abbruch der Che­mo­the­ra­pie ent­schied“ (S. 218)

Erwar­tun­gen an Wohl­be­fin­den erhö­hen                                            Bran­den­ber­ger,

die Mis­tel­the­ra­pie - „Neben der Beein­flus­sung des Tumors, waren aber auch der die*        Gschwendtner

Wün­sche, mit­hil­fe der Mis­tel­the­ra­pie das eige­ne Wohl­be­fin­den zu erhö­hen bzw. sich für die bio­me­di­zi­ni­sche The­ra­pie zu stär­ken und Neben­wir­kun­gen die­ser The­ra­pien zu lin­dern, wich­ti­ge Beweg­grün­de für die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie“ (Gschwendt­ner, S. 218)

  • - Für eine Pati­en­tin ist die MT Aus­druck für das kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sche The­ra­pie-Set­ting, in dem sie sich wohl fühlt.

„bestimm­te Erwar­tun­gen an das kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sche Behand­lungs­set­ting, das sie im Zusam­men­hang mit dem MT-Ange­bot als befrie­di­gend emp­fand, nach Gesprächen/​hinterlegtem Men­schen­bild, zeit­li­cher Aus­deh­nung des Ange­bo­tes.“ (Bran­den­ber­ger, S. 99)

Beein­flus­sung des Tumor­wachs­tums durch Stär­kung des            Gschwendt­ner

Immun­sys­tems

„Man­che Pati­en­ten woll­ten über die Mis­tel­the­ra­pie den* Tumor­wachs­tum stop­pen oder ver­lang­sa­men bzw. einem Rezi­div Vor­beu­gen. Zum Teil gin­gen die Pati­en­ten davon aus, dass dies über eine Stär­kung des Immun­sys­tems gelin­gen könnte“ (S. 218)

Erwar­te­te Sicher­heit und Natür­lich­keit der Mis­tel­the­ra­pie                Gschwendt­ner

„Pät­ten­ten wäg­ten die Anwen­dung einer Mis­tel­the­ra­pie hin­sicht­lich der Anwen­dungs­si­cher­heit des Ver­fah­rens ab. Anwen­der schätz­ten die Mis­tel­the­ra­pie als sicher ein, da sie die­se als ein pflanz­li­ches Ver­fah­ren ver­stan­den: Inter­view 53: «Aber es is’ schon die Schie­ne, wo ich sag’, wenn mög­lich, mit Natur arbei­ten oder natur­ähn­li­chen Stof­fen>(S. 219)

Zwei­fel an der Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie                         Gschwendt­ner

„Pati­en­ted nah­men die Mis­tel­the­ra­pie nicht in Anspruch, da sie nicht glaub­ten, dass sie Ein­fluss auf das Tumor­wachs­tum hat. Man­che Pati­en­ten führ­ten dafür die unsi­che­re Stu­di­en­la­ge an, ande­re berich­te­ten von Bekann­ten, die die Mis­tel­the­ra­pie ver­wen­det hat­ten, erneut erkrankt oder «trotz der Mis­tel­the­ra­pie» gestor­ben waren (S. 218)

Mög­li­che Wech­sel- und Neben­wir­kun­gen                            Gschwendt­ner

„Nicht­an­wen­der hin­ge­gen befürch­te­ten Neben- oder Wech­sel­wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie. Hier wur­den z. B. All­er­gien als Grund ange­ge­ben, wobei nicht klar wur­de, ob eine all­er­gi­sche Reak­ti­on befürch­tet wur­de oder unter einer Mis­tel­the­ra­pie eine all­er­gi­sche Reak­ti­on auf­ge­tre­ten war. “ (S. 219)

Befürch­te­te För­de­rung des Tumor­wachs­tums                       Gschwendt­ner

„Pati­en­ten befürch­te­ten mög­li­che Neben- oder Wech­sel­wir­kun­gen mit schul­me­di­zi­ni­schen The­ra­pien; dabei wur­den die mög­li­chen Neben­wir­kun­gen nicht immer kon­kret benannt. Befürch­tet wur­de aber z. B. auch eine mög­li­che För­de­rung des Tumor­wachs­tums.“ (S. 219)

Erfah­run­gen mit

Unter­stüt­zung der eige­nen Bewäl­ti­gungs­stra­te­gie                    Bran­den­ber­ger

und

Die Pati­en­tin­nen erle­ben die Mis­tel­the­ra­pie als eine Unter­stüt­zung in

Wahr­neh­mung

ver­schie­de­nen Berei­chen des Lebens, die über das medi­zi­nisch belegbare

der

Wirk­spek­trum eines Medi­ka­ments weit hin­aus­ge­hen. Pati­en­tin­nen äußern

Mis­tel­the­ra­pie

fol­gen­de Verbesserungen:


  • - Mehr Auto­no­mie: JD/​e Pati­en­tin äußert], dass sie die­se Behand­lung «wider» den Arzt auf­ge­nom­men habe, was als Auto­no­mie­schritt ver­stan­den wer­den kann. “ (S. 98)

  • - Aus­druck bewuss­ter Selbst­für­sor­ge: „inten­si­ver Ver­such, die the­ra­peu­ti­sche Stra­te­gie mit dem sub­jek­ti­ven Krank­heits­mo­dell (Krebs als Aus­druck eines Trau­mas, bewuss­te Selbst­für­sor­ge) in einen logi­schen Zusam­men­hang zu brin­gen.“ (S. 98)

  • - Nut­zung einer Chan­ce für das eige­ne Leben: „Hin­weis, etwas in ihrem Leben zu ver­bes­sern, häu­fig im Sin­ne einer mehr bedürf­nis­ori­en­tier­ten Abgren­zung (F42: «Ich pro­bie­re, mich nicht mehr het­zen zu las­sen. Ich pro­bie­re, eines nach dem ande­ren zu machen.»)“ (S. 98)

  • - Ent­spann­te­re Hal­tung und weni­ger Depres­si­on: z. B. „F63 erwähn­te, dass sie Din­ge nicht mehr so ernst neh­me wie zuvor. Sie kön­ne bes­ser zwi­schen wich­ti­gen und weni­ger wich­ti­gen Din­gen unter­schei­den. “ (S.98)

  • - Bes­se­re Akzep­tanz der Krebserkrankung

Das Erle­ben einer guten Krank­heits­be­wäl­ti­gung – kör­per­lich und psy­chisch – wird von Pati­en­ten als Wir­kung der Mis­tel­the­ra­pie interpretiert.

“[Pati­en­tin­nen erle­ben] eine neue Art von Akzeptanz/​einen adap­tier­ten Umgang mit ihrer Erkrankung/​eine rege­ne­ra­ti­ve Kräf­ti­gung, Vita­li­sie­rung (F56: «Ich mer­ke jetzt, dass ich viel näher bin zu mei­ner Krankheit»;

F56: «Ich spü­re mich etwas kräf­ti­ger inner­lich»; F63: «Ich bin im Moment über­zeugt, dass ich gesund bin» sowie «Manch­mal den­ke ich mir, ich füh­le mich über­haupt gesund… für was mache ich das alles, es geht mir so gut…»“ (S.98)

Akti­vie­rung

- Wir­kung gegen die Müdigkeit

“im Gegen­satz zu von vor vier Jah­ren war das wesent­lich müder. Jetzt hat ich die Mis­tel jetzt war ich schnell wie­der auf’n Bei­nen.”(Konit­zer S. 75)

Bran­den­ber­ger, Konitzer

Mis­tel hilft aus dem „Loch“

“ich kann’s sagen [dass das mit der Mis­tel zusam­men­hängt], weil ich gar nicht ande­res gekriegt habe, nur Mis­tel. Ich hab’s wirk­lich gemerkt und ich war einem fürch­ter­li­chen Loch damals und kam über­haupt nich wie­der hoch und ja das hat mich also rich­tig wie­der­auf­ge­rich­tet” (Konit­zer S. 75)

Stär­ke­re Vitalität:

„Stär­ke­re Vita­li­tät [bei] F56, F63 [und] F69 sie­he Tabel­le 2 in der Publi­ka­ti­on (Bran­den­ber­ger S. 98)

Konit­zer


Zufrie­den­heit der Wir­kung der Mis­tel auf das Alltagsleben

  • - „Mis­tel als vita­les Zen­trum des Baums”

  • - Genie­ßen der Misteltherapie

„hier hab ich das genon­os­sen […] danach hab ich mich aller­dings zuhau­se noch­mal n biss­chen hin­ge­legt” (S. 75)

  • - Lebensgefühl

„Eben ja, das äh Lebens­ge­fühl ist wie­der da und […] soll sich nur ver­stär­ken, also ja, die Mis­tel is eigent­lich schon gar nich mehr zu sehn’ die wirkt schon im Geäst” (S. 74)

  • - Selbstständigkeit

„und: ähm hab dann auch wie­der zu Hau­se mehr tun kön­nen” (S. 72)

Erle­ben der Wirk­sam­keit der Mistel:

  • - „die ers­te Reak­ti­on war wie ich abends heim kam so nach ein zwei Stun­den, ich hat­te immer so einen knall­ro­ten Kopf, fühl­te mich ganz warm und war eigent­lich – ja, ich füh­le mich warm und gleich­zei­tig war ich aber auch ange­strengt” (S. 73)

  • - Mil­de­rung der Neben­wir­kung der Chemotherapie/​stoppt Haarausfall

„Gesund­hetts­be­glet­ter. Ich füh­le mich ruhig und ent­spannt, wenn die gol­de­ne Mis­tel in mei­nen Kör­per fliesst. Der Haar­aus­fall stopp­te! Die Begleit­erschei­nun­gen der Che­mo wur­den gemil­dert. Es ging (geht) mir gut!” (S. 76)

  • - Wohl­be­fin­den erhöht sich durch Erleichterung:

„Sett­dem ich jetzt die Mis­tel hab […] mein Wohl­be­fin­den ist irgend­wie bes­ser gewor­den, es ist alles wie­der hel­ler gewor­den, lich­ter. Damit ver­bun­den auch Fröh­lich­keit und auch die See­le, … da hab ich mich dann auch lang­sam woh­ler gefühlt“ (S. 72)

  • - Wohl­be­fin­den erhöht sich durch Bewältigung:

„ich war in so ein ziem­li­ches Loch gefal­len, aber durch die­se Mis­tel, denk ich mal, die hat mir also zumal ich seit drei Mona­ten, also zwei Mona­ten eigent­lich durch die Pau­se ja, das hat mir alles unheim­lich viel gebracht. Äh, ich den­ke mal, ich schaff das auch in mei­nem All­tag schon wie­der n biss­chen bes­ser, ähm, dass ein­fach das gan­ze Wohl­be­fin­den” (S. 73)

  • - Kräftigung

„Dann leg ich mich hin und ähm ruh mich danach aus und füh­le mich eigent­lich damit ganz stark und so dass mich das dann […] kräf­tigt, ja ich fühl mich da sicher mit” (S. 74)

  • - Angst nehmen

„denk ich schon, dass die dazu bei­getra­gen äh Angst zu neh­men, ne und was ich noch schme­cke auch die Mis­tel, wo wie ich die Mis­tel ange­setzt krie­ge hab ich – es gab doch frü­her die­se dicken Him­beer. So schmeckt das, sofort geht das los, hab sofort den Geschmack auf der Zun­ge […] ich krieg mehr Luft” (S. 75)

Wahr­neh­mung der Mistel

Konit­zer


Konit­zer


  • - Mis­tel als Krebs und Schmarotzer

„ die Mis­tel, die sieht bei mir so aus wie der Krebs selbst, wenn man manch­mal den Krebs abge­bil­det sieht ist es immer so, so zusam­men, so so’n Gewu­se­le und Mis­tel ’n Baum auch, das sieht fast aus wie Krebs im Baum, und da hab ich gedacht viel­leicht wird ja Glei­ches mit Glei­chem, das sagt an ja manch­mal dass das hilft, und ich den­ke mir wenn die Mis­tel genau­so aggres­siv ist wie der Krebs, dann ist es ja nur gut. […] ich habe äh das Gefühl, dass die Mis­tel irgend­son Ver­bün­de­ter ist, und äh ich eben um den Krebs” (S. 73)

  • - Auf­hel­lung des Wohlbefindens

„Soll die Son­ne sein. Seit­dem ich die Mis­tel habe […] mein Wohl­be­fin­den ist irgend­wie bes­ser gewor­den, es ist alles wie­der hel­ler (S. 72)

  • - Aus­bruch aus Teufelskreis

Die Mis­tel sei außer­dem „wie so’n Ret­ter ausm Teu­fels­kreis” (S. 74)

Ritu­al


Konit­zer


„Ritu­al führt zur Stär­kung”; “sprit­ze mir das sel­ber, mach das auch wei­ter. [ich mache da] so’n klei­nes Ritu­al dann auch immer dar­aus wenn ich es mir sprit­ze. Dann leg ich mich hin und ähm ruh mich danach aus und füh­le mich eigent­lich damit ganz stark und so dass mich das dann […] kräf­tigt, ja ich fühl mich da sicher mit” (S. 74)

Mis­tel als gemüt­li­chen Raum des Rückzugs

Die Mis­tel­the­ra­pie stellt einen geschütz­ten Raum dar. Auch der Raum, in dem die Mis­tel­the­ra­pie ver­ab­reicht wird, wird ger­ne aufgesucht.

„den [Raum] find ich sehr schön, als ich den zum ers­ten mal gesehn hab da, ich hab gar nich die Schläu­che gesehn. Ich hab nur gese­hen wie gemüt­lich das hier ist […] ich hab mich sehr wohl hier­drin gefühlt.” (S. 75)

Konit­zer

Hohe Akzep­tanz gegen­über Neben­wir­kun­gen                      Bran­den­ber­ger

Pati­en­tin­nen, die auf­grund der Mis­tel­the­ra­pie Rötun­gen hat­ten, inter­pre­tier­ten die­se nur teil­wei­se als uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen, son­dern vor allem wur­de dadurch deren Erwar­tung erfüllt.

„Ana­ly­gen [..] zeig­ten auf, dass es in man­chen Fäl­len zu Reak­tio­nen unter Mis­tel­the­ra­pie kam, die einer­seits als Neben­wir­kun­gen gedeu­tet wer­den kön­nen, ander­seits als Bestand­teil von erwar­te­ten Reak­tio­nen der sub­ku­ta­nen Mis­tel­the­ra­pie auf­zu­fas­sen sind“ (S. 98)

„Ke/​ne der Pati­en­tin­nen unter­brach die Mis­tel­the­ra­pie auf­grund der

FSe­ak­tio­nen yS 98)_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​_​

Reflek­tier­ter Zugang                                               Bran­den­ber­ger

Abwä­gung der Pati­en­tin vor der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie „Anläss­lich sehr dif­fe­ren­zier­ter Rück­mel­dun­gen zur Wirkung/​Nebenwirkung der Mis­tel­the­ra­pie zeig­te sich eine sehr bewusst geführte

Aus­ein­an­der­set­zung mit ver­schie­de­nen (hera­peu­ti­se­hen Optio­nen” (S. 98)

*Das Zitat ist kor­rekt, aber die Gram­ma­tik im Ori­gi­nal­text in der Publi­ka­ti­on ist fehlerhaft.

  • **Zur bes­se­ren Ver­ständ­lich­keit wird bei Zita­ten zu Konit­zer et al. (2001) auf Inter­punk­ti­ons­zei­chen und Schrift­spra­che, die in der Tran­skrip­ti­on der Ton­auf­nah­men ver­wen­det wur­den zum Zweck der Beschrei­bung zusätz­li­cher Infor­ma­tio­nen, ver­zich­tet. Der Text wird den­noch in Anfüh­rungs­zei­chen gesetzt, um deut­lich zu machen, dass der Text aus der Publi­ka­ti­on zitiert wird.

KIM = Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medi­zin. KM = Komplementärmedizin.

  • 5.3.7.10.2 Ergebnisse zur Hauptkategorie gesellschaftliche Aspekte

Gesell­schaft­li­che Aspek­te sind sämt­li­che Gesichts­punk­te, die über­ge­ord­net sind und sich auf die Rah­men­be­din­gun­gen inner­halb des Gesund­heits­sys­tems bezie­hungs­wei­se inner­halb der Gesell­schaft bezie­hen. Die­se Haupt­ka­te­go­rie deckt vor allem den Bereich ab, der nicht vom Han­deln der Pati­en­tin beein­flusst wer­den kann, z. B. die Infra­struk­tur, dass die Mis­tel­the­ra­pie nicht ange­bo­ten oder nicht ver­gü­tet wird. Auch ein man­geln­der Zugang zu Infor­ma­tio­nen fällt in den Bereich der gesell­schaft­li­chen Aspek­te, nicht jedoch, wie die Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on und Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on gestal­tet ist (sie­he hier­zu Abschnitt 5.3.7.10.3 zur Haupt­ka­te­go­rie „Kom­mu­ni­ka­ti­on und Information“).

Tabel­le 79: Ergeb­nis­se zur Haupt­ka­te­go­rie gesell­schaft­li­che Aspekte

Unter­ka­te­go­rie

Code und Beschreibung

Quel­le

Zugang

Zugang über anthro­po­so­phi­sche Klinik

Das The­ra­pie-Set­ting, in dem sich die Pati­en­tin befin­det, kann den Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie beeinflussen

daa.] dann hab’ ich’s halt abge­bro­chen und bin in die­se [anthro­po­so­phi­sche Kli­nik] 5 Wochen, da wur­de aus­ge­tes­tet, was für Mis­tel für mich infra­ge kommt, hab’ ich Mis­tel­sprit­ze bekom­men» (Anwen­de­rin/​“ (S. 218)

Gschwendt­ner

Wert­schät­zung erfüll­ter sozia­ler Bedürfnisse

Beein­flus­sung der Therapiewahl

Pati­en­tin­nen haben sozia­le Bedürf­nis­se, deren Erfül­lung die The­ra­pie­wahl beein­flus­sen können:

„bestimm­te Erwar­tun­gen an das kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sche Behand­lungs­set­ting, das sie im Zusam­men­hang mit dem MT-Ange­bot als befrie­di­gend emp­fand, nach Gesprächen/​hinterlegtem Men­schen­bild, zeit­li­cher Aus­deh­nung des Ange­bo­tes. Auch ver­such­te sie eine neue Gestal­tung und Ori­en­tie­rung ihrer Aus­rich­tung an die Arbeit und berich­te­te über ein Gefühl der Befrei­ung («… ich mer­ke jetzt auch in Bezug auf Bezie­hun­gen, … ich muss jetzt nicht mehr über­all dabei sein. Ich darf mich abgren­zen. Für mich ist das fast etwas wie eine klei­ne Erleich­te­rung.»).“ (S. 99)

Bran­den­ber­ger

MT = Misteltherapie.

  • 5.3.7.10.3 Ergebnisse zur Hauptkategorie „Kommunikation und Information“

Die Haupt­ka­te­go­rie „Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on“ bezieht sich auf die Arzt-Pati­en­ten­Kom­mu­ni­ka­ti­on und Pati­en­ti­en­ten­in­for­ma­ti­on. Rele­van­te Aspek­te sind, wel­che Mög­lich­kei­ten und Infor­ma­ti­ons­quel­len den Pati­en­tin­nen zur Ver­fü­gung ste­hen, um sich über mög­li­che KIM-Inter­ven­tio­nen, ins­be­son­de­re zur Mis­tel­the­ra­pie, zu infor­mie­ren und wie Pati­en­tin­nen zur Mis­tel­the­ra­pie bera­ten werden.

Tabel­le 80: Ergeb­nis­se zur Haupt­ka­te­go­rie „Kom­mu­ni­ka­ti­on und Information

Unter­ka­te­go­rie

Code und Beschreibung

Quel­le

Arzt-Pati­en­ten­Kom­mu­ni­ka­ti­on – Rol­le der Ärz­tin oder des Arz­tes für die Therapieentscheidung

Kom­pe­tenz der bera­ten­den Person

Mit wem spre­chen die Pati­en­tin­nen und wer erklärt den Betrof­fe­nen die Wirk­wei­se von KAM bezie­hungs­wei­se der Misteltherapie?

„Die Emp­feh­lung durch Fach­per­so­nal war für die meis­ten Pati­en­ten ein wich­ti­ger Aspekt bei der Ent­schei­dung für oder gegen eine Mis­tel­the­ra­pie. Vie­len Anwen­dern war die Mis­tel­the­ra­pie z.B. in einer anthro­po­so­phi­schen Kli­nik oder von nicht­ärzt­li­chen Gesund­heits­dienst­leis­tern, z.B. Heil­prak­ti­kern, emp­foh­len wor­den. Auch Ärz­te emp­fah­len die Mis­tel­the­ra­pie, zum Teil von sich aus und zum Teil nach­dem Pati­en­ten sich danach erkun­digt hat­ten. Alle 18 Anwen­der haben den Gebrauch der Mis­tel­the­ra­pie mit einem oder meh­re­ren Ärz­ten ver­schie­de­ner Fach­rich­tun­gen abge­spro­chen. “ (S. 219)

Gschwendt­ner

Ver­trau­en in behan­deln­des Fachpersonal

„Nicht nur das akti­ve Abra­ten durch Fach­per­so­nal spiel­te eine Rol­le – auch wenn Fach­per­so­nal die Mis­tel­the­ra­pie nicht von sich aus vor­schlug, hielt dies Pati­en­ten von der Inan­spruch­nah­me einer Mis­tel­the­ra­pie ab. Pati­en­ten erklär­ten, dass sie ihren Ärz­ten oder dem Heil­prak­ti­ker ver­trau­ten und davon aus­gin­gen, dass die­se ihnen emp­feh­len, was not­wen­dig und hilf­reich ist. Die­ses Ver­trau­en war beson­ders dann groß, wenn sich meh­re­re Ärz­te z.B. in einem Tumor­board über die Behand­lung berieten“;

„Inter­view 11: «Ich habe … wis­sen Sie, ist doch ganz ein­fach … wenn das [die Mis­tel­the­ra­pie] bewie­sen wäre, dann hät­te mein Onko­lo­ge doch müs­sen sagen, … und ich war ja nicht nur bei ihm, da in der Ambu­lanz» (Nicht­an­wen­de­rin).“ (S. 219)

Gschwendt­ner

Ent­schei­dung gegen die Misteltherapie

Die Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on ist stark gekop­pelt an die Grün­de für und gegen die Ver­wen­dung der Mis­tel­the­ra­pie aus Arzt­sicht, z. B. die Ein­schät­zung, dass die Mis­tel­the­ra­pie erst im pal­lia­ti­ven Set­ting sinn­voll ist;

„Pati­en­ten [wur­de] von Ärz­ten aus ver­schie­de­nen Grün­den davon abge­ra­ten. Für man­che Ärz­te war es ein Ver­fah­ren, das erst in der Pal­lia­tiv­si­tua­ti­on zum Tra­gen kommt, ande­re befürch­te­ten Wech­sel­wir­kun­gen mit schul­me­di­zi­ni­schen The­ra­pien. Manch­mal wur­den statt­des­sen ande­re Ver­fah­ren, wie z.B. eine Selen­ga­be, emp­foh­len: Inter­view 2: «Hm, ich habe mit mei­nem Haus­arzt wohl da drü­ber gespro­chen. Der fand es auch nicht so doll» (Anwen­de­rin).“ (S. 219)

Gschwendt­ner

Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on

Infor­ma­ti­ons- und Bera­tungs­la­ge zur Mis­tel­the­ra­pie nicht ausreichend

„[Etne Pati­en­tin hat] Ver­är­ge­rung dar­über geäu­ßert, dass die Infor­ma­ti­ons- und Bera­tungs­la­ge zur Mis­tel­the­ra­pie nicht aus­rei­chend sei: Inter­view 18: «Und das [die Mis­tel­the­ra­pie] möch­te ich jetzt eigent­lich mor­gen dann bei der Visi­te mit dem Arzt hier bespre­chen, wie es aus­sieht. Ob es auch für mich, für mein Immun­sys­tem, gut ist. Ob es was bringt» Nicht­an­wen­de­rin).“ (S. 220)

Gschwendt­ner

KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medizin.

  • 5.4 Ergebnisse der Analyse und Synthese zu ethischen Aspekten

In der Aus­wer­tung der 17 Fach­ar­ti­kel konn­ten 22 ethi­sche Aspek­te her­aus­ge­ar­bei­tet wer­den. Durch die ergän­zen­de theo­re­ti­sche Refle­xi­on wur­den vier wei­te­re ethi­sche Aspek­te iden­ti­fi­ziert, die nicht in der ein­ge­schlos­se­nen Lite­ra­tur abge­bil­det waren. Eben­so hat die Lite­ra­tur­re­cher­che kei­ne spe­zi­fi­schen Bei­trä­ge zu berufs­ethi­schen Aspek­ten gelie­fert. Aus den ande­ren Domä­nen sind kei­ne wei­te­ren Aspek­te ergänzt wor­den. Dadurch konn­ten ins­ge­samt 26 ethi­sche Aspek­te iden­ti­fi­ziert wer­den, die für die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs poten­zi­ell rele­vant sein können.

Die 26 ethi­schen Aspek­te wur­den in sechs Haupt­ka­te­go­rien ein­ge­teilt. Die­se ent­spre­chen den ver­wen­de­ten ethi­schen Prin­zi­pi­en (Nut­zen, Scha­den, Selbst­be­stim­mung, Gerech­tig­keit, Effi­zi­enz (Kos­ten), Legi­ti­mi­tät). Für die Prin­zi­pi­en „Gerech­tig­keit“ und „Legi­ti­mi­tät“ lie­ßen sich kei­ne ethi­schen Aspek­te zuord­nen. Zur kon­kre­te­ren the­ma­ti­schen Ein­tei­lung der Aspek­te wur­den fer­ner acht Unter­ka­te­go­rien gebil­det. Von den 26 Aspek­ten wur­den 21 als ethi­sche Risi­ken (Gefahr, ein ethi­sches Prin­zip unzu­rei­chend zu berück­sich­ti­gen) und fünf als ethi­sche Her­aus­for­de­run­gen (Abwä­gung zwi­schen ethi­schen Prin­zi­pi­en erfor­der­lich) klas­si­fi­ziert (sie­he Tabel­le 81).

  • 5.4.1 Identifizierte ethische Aspekte

Tabel­le 81 führt die gefun­de­nen ethi­schen Aspek­te mit­samt Haupt- und Unter­ka­te­go­rie sowie der Quel­le (Lite­ra­tur, theo­re­ti­sche Refle­xi­on) auf, Das ers­te Wort in der Bezeich­nung des kon­kre­ten ethi­schen Aspekts ver­deut­licht, ob es sich um ein ethi­sches Risi­ko oder eine ethi­sche Her­aus­for­de­rung handelt.

Tabel­le 81: Ethi­sche Aspek­te bei der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Brustkrebs

Unter­ka­te­go­rie

Kon­kre­ter ethi­scher Aspekt

Quel­le

Nut­zen

Rea­li­sie­rung von

Nut­zen­po­ten­zia­len durch

Inter­ven­ti­on

Risi­ko, dass Patientinnen/​Patienten den medi­zi­ni­schen Nut­zen von KIM überschätzen

Adams

Beur­tei­lung des

Outcomes/​der Evidenz

Risi­ko, dass Ärztinnen/​Ärzte das Outcome/​die Evi­denz spe­zi­fi­scher KIM-Inter­ven­tio­nen unzu­rei­chend prü­fen (z. B.

auf­grund von Voreingenommenheit)

Adams, Tilburt/​Miller

Risi­ko, bei der Beur­tei­lung der Out­co­mes nur medi­zi­ni­sche krebs­spe­zi­fi­sche Effek­te zu berücksichtigen

Braun, Cohen, Tilburt/​Miller

Her­aus­for­de­rung, auf­grund unein­deu­ti­ger Evi­denz oder diver­gie­ren­der Exper­ten­mei­nun­gen das Out­co­me bezie­hungs­wei­se den Nut­zen einer Inter­ven­ti­on aus­rei­chend abzuschätzen

Cohen, Ernst

Scha­den

Ein­schrän­kun­gen und Scha­dens­po­ten­zia­le für die/​den

Patientin/​Patienten durch Nicht-Rea­li­sie­ren der KIM-

Risi­ko, unter mit KIM behan­del­ba­ren Neben­wir­kun­gen der kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie zu leiden

Adams, Mertz, Smith

Her­aus­for­de­rung, den Zeit­punkt der situa­ti­ons­ad­äqua­ten Anwen­dung der KIM-Inter­ven­ti­on zu bestimmen

Cohen

Inter­ven­ti­on (und deren mög­li­chen Nutzenpotenzialen)

Risi­ko, durch Nicht-Rea­li­sie­rung der KIM-Inter­ven­ti­on psy­chi­schen Scha­den zu neh­men (z. B. Ver­lust von wahr­ge­nom­me­ner Handlungswirksamkeit)

Adams, Ben-Arye et al., Sugarman

Out­co­me-bezo­ge­ne

Scha­dens­po­ten­zia­le

Risi­ko, durch die KIM-Inter­ven­ti­on eine (nütz­li­che) kon­ven­tio­nel­le Behand­lung zu behin­dern oder zu verhindern

Adams, Ben-Arye et al, Braun, Mertz, Sade, Verhoef

Risi­ko der schlech­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Ärztinnen/​Ärzten und KIM-Behan­deln­den und dar­aus resul­tie­ren­den Infor­ma­ti­ons­lü­cken bezüg­lich der Behandlungsmodalitäten

Braun

Her­aus­for­de­rung, KIM-Inter­ven­tio­nen mit vor­aus­sicht­lich nur einem Pla­ce­bo-Effekt anzu­bie­ten oder durchzuführen

Lyn­oe, Smith, Torcello

Her­aus­for­de­rung, einen Noce­bo-Effekt zu ris­kie­ren bei voll­stän­di­ger Auf­klä­rung über einen mög­li­cher­wei­se gerin­gen oder aus­blei­ben­den Nut­zen der KIM-Intervention

Theo­re­ti­sche

Refle­xi­on

Nega­ti­ve Begleit­ef­fek­te und Scha­dens­po­ten­zia­le durch die KIM-Intervention

Risi­ko, mög­li­chen Scha­den durch Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen kon­ven­tio­nel­ler The­ra­pie und KIM-Inter­ven­ti­on zu erleiden

Braun, Flet­cher, Sug­ar­man, Til­burt und Mil­ler, Verhoef

Risi­ko, dass die mög­li­chen Neben­wir­kun­gen und Lebens­ein­schrän­kun­gen einer KIM-Inter­ven­ti­on unter­schätzt werden

Sug­ar­man,

Ver­hoef

Risi­ko, dass die Ver­wen­dung wis­sen­schaft­lich nicht gestütz­ter oder sogar dem Stand wis­sen­schaft­li­chen Wis­sens wider­spre­chen­der Inter­ven­tio­nen die Qua­li­tät der Medi­zin bezie­hungs­wei­se der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung tangiert

Theo­re­ti­sche

Refle­xi­on

Selbst­be­stim­mung

Infor­mie­rung über die mög­li­chen KIM-Inter­ven­tio­nen und über die Erkrankung

Risi­ko, dass Fach­per­so­nal unzu­rei­chen­de Kennt­nis der KIM-Inter­ven­tio­nen hat und Patientinnen/​Patienten nicht adäquat infor­mie­ren kann

Adams, Lyn­oe, Ver­hoef et al., Ben-Arye et al.,

Risi­ko, dass die Ärztin/​der Arzt ihre/​seine medi­zi­ni­sche Rol­le über­be­tont sowie Wer­te und Über­zeu­gun­gen der Patientinnen/​Patienten nicht berücksichtigt

Adams, Lyn­oe, Til­burt und Mil­ler, Sade

Risi­ko, dass Patientinnen/​Patienten nicht aus­rei­chend auf­ge­klärt wer­den kön­nen auf­grund mög­li­cher fehlender/​unklarer Evi­denz der Wirk­sam­keit und der Wirk­sam­keits­me­cha­nis­men einer KIM-Intervention

Ernst, Gru­ner, Sade, Shah­vi­si, Verhoef

Risi­ko, dass KIM-Behan­deln­de nicht-aus­rei­chen­des medi­zi­ni­sches Wis­sen haben, um Patientinnen/​Patienten adäquat über eine KIM-Inter­ven­ti­on auf­zu­klä­ren (vor allem

Nutzen/​Schaden)

Gru­ner, Lynoe

Risi­ko, dass KIM-Behan­deln­de aus Eigen­in­ter­es­sen nicht aus­rei­chend über KIM-Inter­ven­ti­on und/​oder kon­ven­tio­nel­le Inter­ven­ti­on aufklären

Mertz, Tyre­man

Risi­ko eines Miss­ver­ständ­nis­ses auf der Pati­en­ten­sei­te, dass die KIM-Inter­ven­ti­on der Behand­lung der Haupt­er­kran­kung dient, obwohl die Inter­ven­ti­on nur der Stei­ge­rung der Lebens­qua­li­tät dient

Theo­re­ti­sche

Refle­xi­on

Her­aus­for­de­rung, zu bestim­men, wel­che Infor­ma­tio­nen in wel­chem Detail­grad für eine infor­mier­te Ein­wil­li­gung bei einer KIM-Inter­ven­ti­on erfor­der­lich sind (z. B. auch Infor­ma­tio­nen über eine damit ver­bun­de­ne Welt­an­schau­ung, Über­zeu­gun­gen etc.)

Theo­re­ti­sche

Refle­xi­on

Arzt-Pati­en­ten-Ver­hält­nis

Risi­ko, arzt­sei­tig durch Ableh­nung einer gewünsch­ten KIM-Inter­ven­ti­on ein lang­jäh­ri­ges (gutes) Arzt-Pati­en­ten-Ver­hält­nis zu beeinträchtigen

Ben-Arye et al., Lyn­oe, Ver­hoef et al.

Risi­ko, dass Patientinnen/​Patienten ihre Ärztin/​ihren Arzt nicht über (zusätz­li­che) KIM-Inter­ven­tio­nen infor­mie­ren (z. B. https://web.archive.org/web/20150316155306/http://www.rtog.org/LinkClick.aspx?fileticket=GEJNxEAm7VA%3D&tabid=118 aus Angst vor Ablehnung)

Braun, Lyn­oe, Sade, Verhoef

Ein­schrän­kun­gen der

Per­for­manz der Selbstbestimmung

Risi­ko, dass Patientinnen/​Patienten in ihren Ent­schei­dun­gen über eine KIM-Inter­ven­ti­on stark von außen (z. B. durch Medi­en, Fami­lie, Freun­de) beein­flusst werden

Braun

Risi­ko, auf­grund bestimm­ter welt­an­schau­li­cher (z. B. meta­phy­si­scher) Annah­men bei der Ent­schei­dungs­fin­dung über eine KIM-Inter­ven­ti­on unter Druck gesetzt zu werden

Tyre­man

Gerech­tig­keit

-

Kein ethi­scher Aspekt zuordenbar

Effi­zi­enz (Kos­ten)

-

Risi­ko, dass für die Patientin/​den Pati­en­ten hohe Kos­ten für (zusätz­li­che) KIM-Inter­ven­tio­nen ent­ste­hen kön­nen (ins­be­son­de­re, wenn deren Nut­zen unklar ist)

Braun, Ernst

Legi­ti­mi­tät

-

Kein ethi­scher Aspekt zuordenbar

KIM = Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medizin.

  • 5.4.2 Konkretisierung der Kriterien und Konflikte

Auf Grund­la­ge der oben dar­ge­stell­ten ethi­schen Aspek­te kön­nen fol­gen­de Kri­te­ri­en für die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs kon­kre­ti­siert werden:

Tabel­le 82: Ethi­sche Kri­te­ri­en für den Ein­satz einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Brustkrebs

Ein ethisch ver­tret­ba­rer Ein­satz einer beglei­ten­den (palliativen/​adjuvanten) Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs erfordert, …

a)

… dass der medi­zi­ni­sche bzw. nicht-medi­zi­ni­sche und/​oder nicht-krebs­spe­zi­fi­sche (z. B. psy­chi­sche) Nut­zen der Mis­tel­the­ra­pie respek­ti­ve die dazu vor­lie­gen­de Evi­denz aus­rei­chend und unvor­ein­ge­nom­men geprüft wird und von kei­ner der Betei­lig­ten (Ärztinnen/​Ärzte, Pati­en­tin, KIM-Behand­ler) unter- oder über­schätzt wird.

b)

… dass der Pati­en­tin mög­li­che gesund­heit­li­che Vor­tei­le (inklu­si­ve psy­chi­scher, aber auch behan­del­ba­re Neben­wir­kun­gen der kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie) durch eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie nicht unnö­tig oder will­kür­lich vor­ent­hal­ten wer­den; eine zuläs­si­ge Begrün­dung kön­nen ander­wei­ti­ge, schwe­rer zu gewich­ten­de gesund­heit­li­che nega­ti­ve Effek­te auf­grund der Durch­füh­rung der Mis­tel­the­ra­pie und/​oder posi­ti­ve Effek­te auf­grund ihrer Unter­las­sung sein (z. B. Wech­sel­wir­kun­gen, mög­li­che Neben­wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie, mög­li­che Lebenseinschränkungen).

c)

… dass sicher­ge­stellt wird, dass die betei­lig­ten Ärztinnen/​Ärzte und KIM-Behan­deln­de sowohl hin­sicht­lich der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie kom­pe­tent sind als auch hin­sicht­lich medi­zi­ni­schen Wis­sens bzw.

hin­sicht­lich der kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie (z. B. Nutzen/​Schaden, Ablauf der The­ra­pie), um vor allem Pati­en­tin­nen adäquat aufklären/​informieren zu können.

d)

… dass Pati­en­tin­nen auch neu­tral über mög­li­che feh­len­de oder unkla­re Evi­denz zur Wirk­sam­keit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie aufgeklärt/​informiert wer­den, aber auch über mög­li­che feh­len­de oder kon­tro­ver­se Theo­rien der Wirk­sam­keits­me­cha­nis­men; die­se Ver­pfich­tung gilt sowohl für Ärztinnen/​Ärzte als auch für KIM-Behandelnde.

e)

… dass sicher­ge­stellt wird, dass die (z. B. welt­an­schau­li­chen) Über­zeu­gun­gen und Wer­te der Pati­en­tin bei einer Infor­mie­rung über die Mis­tel­the­ra­pie auch dann berück­sich­tigt wer­den, wenn die Ärztin/​der Arzt eine ande­re Hal­tung dazu ein­nimmt, um so unter ande­rem ein gutes Arzt-Pati­en­ten­ver­hält­nis auf­recht­zu­er­hal­ten und zu ver­hin­dern, dass die Pati­en­tin sich nicht über eine ander­wei­tig durch­ge­führ­te Mis­tel­the­ra­pie informiert.

f)

… dass sicher­ge­stellt wird, dass die Pati­en­tin ver­stan­den hat, dass die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie nur der Stei­ge­rung der Lebens­qua­li­tät dient (z. B. durch Lin­de­rung von Neben­wir­kun­gen) und nicht der Behand­lung des Brustkrebs.

g)

… dass sowohl Ärztinnen/​Ärzte als auch KIM-Behan­deln­de beach­ten soll­ten, dass bei einer Pati­en­tin auch ein inne­rer oder äuße­rer Druck dazu bestehen könn­te, die Mis­tel­the­ra­pie zu wäh­len (z. B. bestimm­te metaphysische/​spirituelle Annah­men, aber auch das Fami­li­en­um­feld, Freun­de, Ver­ei­ne usw.), die­se Ent­schei­dung daher mög­li­cher­wei­se nicht aus­rei­chend auto­nom getrof­fen wor­den ist.

h)

… dass Pati­en­tin­nen, die eine adju­van­te (nicht-allia­ti­ve) Mis­tel­the­ra­pie wün­schen, mit den all­fäl­li­gen Kos­ten nicht über­for­dert wer­den (die­se z. B. erstat­tet wer­den kön­nen), ins­be­son­de­re wenn der Nut­zen der Mis­tel­the­ra­pie für die Pati­en­tin im Ein­zel­fall frag­lich ist.

KIM = Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medizin.

Fol­gen­de Kon­flik­te sind dar­über hin­aus zu beachten:

Tabel­le 83: Ethi­sche Kon­flik­te beim Ein­satz einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Brustkrebs

Ein ethisch ver­tret­ba­rer Ein­satz einer beglei­ten­den (palliativen/​adjuvanten) Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs muss abwägen, …

a)

… ob die Mis­tel­the­ra­pie bei uneindeutiger/​fraglicher Evi­denz oder diver­gie­ren­den Exper­ten­mei­nun­gen hin­sicht­lich der Wirk­sam­keit oder aber einem vor­aus­sicht­lich nur als Pla­ce­bo-Effekt auf­zu­fas­sen­den Nut­zen über­haupt ange­bo­ten und/​oder vor llem bei Wunsch der Pati­en­tin durch­ge­führt wer­den soll.

b)

… wann der Ein­satz der Mis­tel­the­ra­pie situa­ti­ons­ad­äquat bei der jewei­li­gen kon­kre­ten Brust­krebs­Er­kran­kung und Pati­en­tin ist (Wahl des Zeitpunkts).

c)

… wel­che medi­zi­ni­schen, lebens­prak­ti­schen und welt­an­schau­li­chen Infor­ma­tio­nen über die Mis­tel­the­ra­pie für die jewei­li­ge Pati­en­tin erfor­der­lich sind, damit die­se eine aus­rei­chend infor­mier­te Ent­schei­dung (Zustimmung/​Ablehnung) tref­fen kann.

d)

o. ob eine voll­stän­di­ge Auf­klä­rung über einen mög­li­cher­wei­se gerin­gen Nut­zen der Mis­tel­the­ra­pie für die Pati­en­tin oder über einen Pla­ce­bo-Effekt auch das Risi­ko eines Noce­bo-Effek­te mit sich bringt, der die Lebens­qua­li­tät der Pati­en­tin verschlechtert.

Die Kri­te­ri­en und die Kon­flik­te wur­den auf Kohä­renz und Kon­sis­tenz mit den Ergeb­nis­sen der ande­ren Domä­nen geprüft.

  • 6 Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse

Es wur­de ein HTA-Bericht zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs durch­ge­führt. Dar­über hin­aus wur­den gesund­heits­öko­no­mi­sche, Pati­en­ten- und sozia­le sowie ethi­sche Aspek­te unter­sucht. Die Ergeb­nis­se wer­den in den fol­gen­den Abschnit­ten zusam­men­ge­fasst und diskutiert.

  • 6.1 Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse zur medizinischen Wirksamkeit und Sicherheit

  • 6.1.1 Medizinische Wirksamkeit

Es wur­den im Rah­men die­ses HTA-Berichts ein RCT142, 144 mit klei­ner Stich­pro­ben­grö­ße iden­ti­fi­ziert, das den Effekt einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie auf das pro­gres­si­ons­freie Über­le­ben nach fünf Jah­ren unter­such­te. Die Stu­die hat­te drei Behand­lungs­ar­me, davon zwei mit ver­schie­de­nen Mis­tel­prä­pa­ra­ten (Isca­dor® und Helix­or®). Bei­de Stu­di­en­grup­pen mit Mis­tel­prä­pa­ra­ten wie­sen kei­nen Unter­schied im krank­heits­frei­en Über­le­ben, defi­niert als ohne Rezi­di­ve oder Meta­sta­sen, gegen­über der Kon­troll­grup­pe auf. Das krank­heits­freie Über­le­ben nach fünf Jah­ren betrug 72,4 % in der Isca­dor®-, 67,9 % in der Helix­or®- und 78,6 % in der Kon­troll­grup­pe. Der Unter­schied zwi­schen den Inter­ven­ti­ons­grup­pen und der Kon­troll­grup­pe war nicht sta­tis­tisch signi­fi­kant (p‑Wert: 0,551 bezie­hungs­wei­se 0,746).

Geeig­ne­te Stu­di­en, die das Gesamt­über­le­ben bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs unter­su­chen, wur­den nicht gefun­den. Des­halb kann die Fra­ge, ob eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie das Gesamt­über­le­ben von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ver­län­gert oder ver­kürzt, nicht beant­wor­tet werden.

Hin­ge­gen wur­den drei ran­do­mi­sier­te Stu­di­en139–141, 143 mit ins­ge­samt 719 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs gefun­den, die die Fra­ge unter­such­ten, ob die zusätz­li­che Gabe von Mis­tel­ex­trak­ten zur Che­mo­the­ra­pie und gege­be­nen­falls wei­te­ren The­ra­pie­for­men, die im Rah­men der Stan­dard­the­ra­pie erfol­gen, die HRQOL der Pati­en­tin­nen und das Auf­tre­ten uner­wünsch­ter Neben­wir­kun­gen der Krebs­the­ra­pie beeinflussen.

Zwei der Stu­di­en139, 140 wur­den unter einer Stu­di­en­lei­tung als Dosis­fin­dungs­stu­die und als kon­fir­ma­to­ri­sche Stu­die hin­sicht­lich der HRQOL durch­ge­führt und wei­sen des­halb, abge­se­hen vom Wech­sel des Mess­in­stru­ments für die pri­mä­re Ziel­grö­ße, ein nahe­zu iden­ti­sches Stu­di­en­de­sign auf. Die drit­te Stu­die, von Trö­ger et al.141, 143, ist drei­ar­mig und unter­sucht zwei ver­schie­de­ne Mis­tel­prä­pa­ra­te beglei­tend zur Stan­dard­the­ra­pie im Ver­gleich zu einer Kon­troll­grup­pe, die nur die Stan­dard­the­ra­pie erhält. Die Beob­ach­tungs­dau­er in den Stu­di­en betrug zwi­schen 15 und 18 Wochen.141, 143

Die Ver­än­de­rung der HRQOL und von uner­wünsch­ten Sym­pto­men der Stan­dard­the­ra­pie in den drei RCT wur­de mit vier ver­schie­de­nen vali­dier­ten Lebens­qua­li­täts­mess­in­stru­men­ten (EORTC-QLQ-C30, FACT‑G, GLQ‑8, Spit­zer-Ana­logska­la) gemes­sen, drei davon (FACT‑G, GLQ‑8, Spit­zer-Ana­logska­la) wur­den in den zwei Stu­di­en von Semi­gla­zov et al.139, 140 ver­wen­det , das vier­te Instru­ment, der EORTC QLQ-C30 in der Stu­die von Trö­ger et al.141, 143. Für zwei der Mess­in­stru­men­te, die meh­re­re Sub­s­ka­len besit­zen, wird ein Gesamt­punkt­wert ange­ge­ben (FACT‑G, GLQ‑8), für EORTC-QLQ-C30, FACT‑G, GLQ‑8 wer­den auch Ergeb­nis­se zu Sub­s­ka­len berichtet.

Die Ver­än­de­rung des Gesamt­werts des FACT‑G Fra­ge­bo­gens zur HRQOL (theo­re­ti­sche Spann­wei­te: 0 bis 80 Punk­te) nach 15 Wochen unter­schied sich in der kon­fir­ma­to­ri­schen Stu­die von Semi­gla­zov et al. (2006)140 um 9,51 Punk­te (p < 0,0001) zuguns­ten der Mis­tel­grup­pe.140 Nach Adjus­tie­rung für den Grup­pen­un­ter­schied zu Stu­di­en­be­ginn betrug die Dif­fe­renz noch vier Punk­te (p < 0,0001). Der Gesamt­wert lag zu Stu­di­en­be­ginn in der Pla­ce­bo­grup­pe bei cir­ca 50 Punk­ten. Auch die Sub­s­ka­len zur kör­per­li­chen, emo­tio­na­len und funk­tio­na­len Lebens­qua­li­tät zeig­ten nicht-adjus­tiert Unter­schie­de von 4,36 (p < 0,0001), 2,6 (p < 0,0001) und 2,55 (p < 0,0001) Punk­ten zuguns­ten der Mis­tel­grup­pe. Nach Adjus­tie­rung für den Grup­pen­un­ter­schied zu Stu­di­en­be­ginn ver­rin­ger­ten sich die­se auf cir­ca 1,5 (p < 0,001), 1 (p < 0,01) und 1,5 (p < 0,001) Punk­te. Die durch­schnitt­li­chen Wer­te zu Stu­di­en­be­ginn lagen in der Pla­ce­bo­grup­pe bei cir­ca 20,1; 16,3 und 13,1 Punk­ten. Zu einem Schwel­len­wert für die kli­ni­sche Rele­vanz des Unter­schieds von Gesamt­fra­ge­bo­gen und der Unter­ska­len wird kei­ne Aus­sa­ge getrof­fen.286

Die Ver­än­de­rung des Gesamt­werts der GLQ-8-Sym­ptom­ska­len (theo­re­ti­sche Spann­wei­te 0–800 mm) nach 15 Wochen unter­schied sich in den bei­den RCT von Semi­gla­zov et al. (2004)139, (2006)140 sta­tis­tisch signi­fi­kant zuguns­ten der Mis­tel­the­ra­pie­grup­pe (bei der mitt­le­ren Dosis/​30 ng(ML)/ml) um 60,8 (p = 0,07) bezie­hungs­wei­se 123,7 (p < 0,0001) mm. Die durch­schnitt­li­chen Wer­te zu Stu­di­en­be­ginn lagen bei Semi­gla­zov et al. 2004139 zwi­schen 128,9 und 171,5 mm in vier Stu­di­en­ar­men und wie­sen dabei deut­lich nied­ri­ge­re Wer­te und damit eine bes­se­re Lebens­qua­li­tät in der Pla­ce­bo­grup­pe auf. In einer für die Grup­pen­un­ter­schie­de zu Stu­di­en­be­ginn adjus­tier­ten Ana­ly­se redu­zier­te sich der Unter­schied auf cir­ca 30 mm (p = 0,0121) Unter­schied. Bei Semi­gla­zov et al. (2006) betrug der Gesamt-GLQ-8-Wert zu Stu­di­en­be­ginn 150 mm, Wer­te der Mis­tel­the­ra­pie­grup­pe wur­den nicht berich­tet, jedoch eine Inho­mo­ge­ni­tät zwi­schen den Grup­pen genannt, auf­grund der eben­falls eine Adjus­tie­rung für Kova­ria­blen vor­ge­nom­men wur­de. Die Adjus­tie­rung redu­zier­te den Unter­schied in der Ver­än­de­rung zwi­schen den Grup­pen auf cir­ca 40 mm (p‑Wert < 0,01). Bei Semi­gla­zov et al. (2004) wur­de der unad­jus­tier­te Effekt von cir­ca 60 mm von den Autoren als rele­vant betrach­tet ohne eine vor­he­ri­ge Fest­le­gung eines kli­nisch wich­ti­gen Min­dest­un­ter­schieds (MCID). In der Dosis­fin­dungs­stu­die wie­sen alle Sub­s­ka­len in der nicht-adjus­tier­ten Ana­ly­se einen Unter­schied der Ver­än­de­rung gegen­über dem Stu­di­en­be­ginn zuguns­ten der Mis­tel­the­ra­pie­grup­pe zwi­schen 2,5 und 12,5 mm (theo­re­ti­sche Spann­wei­te 0–100 mm) auf, davon drei Sub­s­ka­len sta­tis­tisch signi­fi­kant. In der kon­fir­ma­to­ri­schen Stu­die zeig­ten ange­sichts einer grö­ße­ren Fall­zahl sie­ben der acht Sub­s­ka­len in der nicht-adjus­tier­ten Ana­ly­se sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Unter­schie­de zwi­schen 5,2 und 24,9 mm (Medi­an 17,6). Für Kova­ria­blen adjus­tier­te Ergeb­nis­se für die ein­zel­nen Sub­s­ka­len wer­den nicht berichtet.

Der Spit­zer-Ana­logska­la-Fra­ge­bo­gen zu HRQOL (theo­re­tisch mög­li­che Spann­wei­te 0–100) wies in den bei­den Stu­di­en von Semi­gla­zov et al. nach 15 Wochen eine Ver­än­de­rung zuguns­ten der Mis­tel­grup­pe auf. Der Unter­schied betrug 16,4 (p = 0,0016)139 bezie­hungs­wei­se 23 mm (p < 0,0001)140 und für Kova­ria­blen adjus­tiert 5,8 bezie­hungs­wei­se cir­ca 5,0 mm. Die Wer­te zu Stu­di­en­be­ginn vari­ier­ten in den vier Stu­di­en­ar­men zwi­schen 35,1 und 46,4 mm in der Dosis­fin­dungs­stu­die139. In der kon­fir­ma­to­ri­schen Stu­die betrug der Wert in der Pla­ce­bo­grup­pe 29 mm. Auch in die­ser Stu­die gibt es kei­ne Aus­sa­ge zu einem MCID.

Der EORTC-QLQ-C30-Fra­ge­bo­gen besteht aus 30 Fra­gen mit fünf Funk­ti­ons­ska­len sowie einer Sub­ska­la für die Gesamt­ge­sund­heit, in denen ein höhe­rer Punkt­wert einen bes­se­ren Gesund­heits­zu­stand reprä­sen­tiert, und neun Sym­ptom­ska­len, bei denen ein höhe­rer Punkt­wert eine stär­ke­re Sym­ptom­aus­prä­gung und damit einen schlech­te­ren Gesund­heits­zu­stand reprä­sen­tiert. Die theo­re­tisch mög­li­che Spann­wei­te inner­halb jeder Ska­la reicht von 0 bis 100 Punk­ten. Nach King et al. (1996)272, Oso­ba et al. (1998) und Trö­ger et al. (2009)141 wird ein Unter­schied von min­des­tens fünf Punk­ten als kli­nisch rele­vant betrach­tet. In der drei­ar­mi­gen Stu­die von Trö­ger et al.141,143 betrug der Unter­schied in der Ver­än­de­rung nach 18 Wochen zwi­schen Kon­troll- und Isca­dor®-Mis­tel­grup­pe bei den Funk­ti­ons­ska­len 14,09 Punk­te (p < 0,001) für die Rol­len­funk­ti­on, 7,74 Punk­te (p < 0,001) für die sozia­le Funk­ti­on, 6,35 Punk­te (p = 0,001) für die emo­tio­na­le Funk­ti­on. Unter­halb des Schwel­len­werts von fünf Punk­ten lagen die Unter­schie­de von 3,56 Punk­te für die kör­per­li­che (p = 0,014), 4,1 Punk­te (p = 0,0076) für die kogni­ti­ve Funk­ti­on und 2,92 Punk­te (p = 0,393) für die Gesamt­le­bens­qua­li­tät immer jeweils zuguns­ten der Isca­dor®-Mis­tel­grup­pe. Für die Gesamt­le­bens­qua­li­tät war der Unter­schied nicht sta­tis­tisch signi­fi­kant. Bei den Sym­ptom­ska­len redu­zier­ten sich die Punkt­wer­te gegen­über der Kon­troll­grup­pe. Eine Ver­än­de­rung von mehr als fünf Punk­ten Unter­schied seit Stu­di­en­be­ginn zeig­te sich mit ‑12,47 Punk­ten (p < 0,001) für Schmer­zen, ‑8,25 Punk­ten (p = 0,001) für Schlaf­lo­sig­keit, ‑7,58 Punk­ten (p = 0,001) für Übel­keit und Erbre­chen, ‑6,64 Punk­ten (p = 0,017) für Appe­tit­lo­sig­keit, und mit ‑6,11 Punk­ten (p < 0,001) für Durch­fall. Unter­schie­de unter­halb der Schwel­le von fünf Punk­ten zeig­ten sich mit ‑4,92 Punk­ten (p = 0,009) für Müdig­keit, ‑3,70 Punk­ten (p = 0,015) für Kurz­at­mig­keit, ‑1,12 Punk­ten (p = 1,000) für Ver­stop­fung stets zuguns­ten der Isca­dor-Mis­tel­grup­pe. Der Wert für Ver­stop­fung war nicht sta­tis­tisch signi­fi­kant. Es redu­zier­ten sich auch die Punkt­wer­te für „finan­zi­el­le Sor­gen“ in der Isca­dor®- um ‑8,94 Punk­te (p < 0,001) stär­ker als in der Kontrollgruppe.

Ver­gleich­bar sind die Effek­te auch für das ande­re Mis­tel­prä­pa­rat Helix­or®: Einen kli­nisch rele­van­ten Unter­schied gegen­über der Kon­troll­grup­pe zeig­te die Rol­len­funk­ti­on mit 10,5 Punk­ten (p < 0,001), die emo­tio­na­le Funk­ti­on mit 6,9 Punk­ten (p < 0,001) und die sozia­le Funk­ti­on mit 6,2 Punk­ten (p < 0,05). Etwas unter dem Schwel­len­wert lag die kogni­ti­ve Funk­ti­on mit 4,8 Punk­ten (p < 0,01). Gesamt­le­bens­qua­li­tät und kör­per­li­che Funk­ti­on zeig­ten nur mini­ma­le, sta­tis­tisch nicht-signi­fi­kan­te Unter­schie­de von 1,3 und 1,0 Punk­ten. Bei den Sym­ptom­ska­len redu­zier­ten sich die Punkt­wer­te eben­falls zuguns­ten des Helix­or®-Mis­tel­grup­pe: Kli­nisch rele­vant sind die Wer­te mit ‑10,81 Punk­ten (p < 0,001) für Schmer­zen, ‑8,3 Punk­ten (p < 0,001) für Appe­tit­lo­sig­keit, ‑7,05 Punk­ten (p < 0,001) für Durch­fall, ‑6,01 Punk­ten (p < 0,05) für Schlaf­lo­sig­keit und ‑5,77 Punk­ten (p < 0,001) für Übel­keit und Erbre­chen. Ein Unter­schied unter­halb des Schwel­len­werts zeig­te sich mit ‑4,03 Punk­ten (p < 0,05) für Ver­stop­fung. Mini­ma­le, sta­tis­tisch nicht-signi­fi­kan­te Unter­schie­de zeig­ten sich für Müdig­keit, Kurz­at­mig­keit und finan­zi­el­le Probleme.

  • 6.1.2 Sicherheit

Die ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie haben, wie oben dar­ge­stellt, vor allem auch unter­sucht, inwie­fern die Mis­tel­the­ra­pie die uner­wünsch­ten Neben­wir­kun­gen der Che­mo- oder Strah­len­the­ra­pie abmil­dert und dadurch eine Ver­bes­se­rung der HRQOL bewirkt. Uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen, die durch die Mis­tel­the­ra­pie ver­ur­sacht wer­den, sind Gegen­stand der Fra­ge zur Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie. Die Abgren­zung, wel­cher The­ra­pie die UAW zuzu­rech­nen sind, erfolgt in den Stu­di­en durch Exper­ten­ur­teil der Stu­di­en­ärz­te und ‑ärz­tin­nen.

Zur Fra­ge der Sicher­heit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie wur­den ins­ge­samt sie­ben Stu­di­en129,131,139–141,143,145–149 mit 1.951 Pati­en­tin­nen ein­ge­schlos­sen, drei davon sind die bereits für die Fra­ge­stel­lung zur Wirk­sam­keit iden­ti­fi­zier­ten RCT. Dar­über hin­aus haben wir vier wei­te­re nicht-ran­do­mi­sier­te Stu­di­en ein­ge­schlos­sen, eine Inter­ven­ti­ons­stu­die, zwei retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­di­en und eine pro­spek­ti­ve ein­ar­mi­ge Stu­die. Eine schwerg­ra­di­ge (Oti­tis) und zwei sehr schwerg­ra­di­ge uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen (nekro­ti­sie­ren­de Koli­tis), die ins­ge­samt auf­tra­ten, wur­den nicht der Mis­tel­the­ra­pie zuge­rech­net. Leicht­gra­di­ge und mode­ra­te (Grad 1 und 2) Lokal­re­ak­tio­nen tra­ten in den meis­ten Stu­di­en häu­fig auf. Trö­ger et al. 2014 berich­ten 1,8 % schwe­re Lokal­re­ak­tio­nen an der Ein­stich­stel­le bei 1.527 Injek­tio­nen eines der bei­den ver­wen­de­ten Mistelextrakte.

Der Medi­an aus sechs Stu­di­en mit acht Inter­ven­ti­ons­ar­men, die den Anteil der Per­so­nen mit UAW berich­te­ten, beträgt 25,2 % mit einer Spann­wei­te von 4,6 bis 94 %. Das ist zum Teil durch ver­schie­de­ne Defi­ni­tio­nen bedingt. So defi­nie­ren Trö­ger et al. erst Lokal­re­ak­tio­nen über 5 cm Durch­mes­ser als uner­wünsch­tes Ereig­nis, wäh­rend ande­re auch Lokal­re­ak­tio­nen unter 5 cm Durch­mes­ser berich­ten. Sys­te­mi­sche Reak­tio­nen sind in den meis­ten Stu­di­en sel­te­ner. In vier Stu­di­en tra­ten leich­te oder mode­ra­te sys­te­mi­sche Reak­tio­nen von 1,95 % im Medi­an mit einer Spann­wei­te von 0 bis 8,2 % auf. In einer Stu­die147 wur­den jedoch häu­fig sys­te­mi­sche Reak­tio­nen wie Abge­schla­gen­heit (32,8 %), Kopf­schmer­zen (24,1 %) und Unwohl­sein (18,9 %) genannt. Eine ande­re Stu­die141, 143, die den Anteil UAW pro Injek­tio­nen maß, berich­te­te je nach Art des Mis­tel­ex­trakts 0,49 bezie­hungs­wei­se 0,9 % leich­te und mode­ra­te Lokal­re­ak­tio­nen sowie 0 bezie­hungs­wei­se 3,4 % leich­te oder mode­ra­te sys­te­mi­sche Reak­tio­nen. Der Anteil der Stu­di­en­ab­bre­cher auf­grund der UAW der Mis­tel­the­ra­pie lag in sie­ben Stu­di­en im Medi­an bei 1,3 % mit einer Spann­wei­te von 0 bis 6,3 %. In den fünf Stu­di­en, die quan­ti­ta­ti­ve Anga­ben zur Behand­lung der UAW mach­ten, erfolg­te eine Spon­tan­hei­lung im Medi­an bei 76,3 % mit einer Spann­wei­te von 12 bis 100 %. Die Spon­tan­hei­lung unter­stüt­zend wur­den teil­wei­se bei Lokal­re­ak­tio­nen Sal­ben ver­ab­reicht. Wei­te­re Maß­nah­men waren Dosis­an­pas­sun­gen und kurz­fris­ti­ge Unter­bre­chung der Injek­tio­nen. Bei einer Stu­die131, 148, in der bei 88 % der Pati­en­tin­nen Dosis­an­pas­sun­gen oder Unter­bre­chun­gen vor­ge­nom­men wer­den muss­ten, beur­teil­ten die behan­deln­den Ärz­tin­nen und Ärz­te die vom Her­stel­ler emp­foh­le­ne Dosis als zu hoch.

  • 6.1.3 Vergleich mit anderen systematischen Übersichtsarbeiten und Leitlinien

Ande­re SR haben in der Regel den Effekt der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie nicht nur bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, son­dern auch bei meh­re­ren ande­ren Krebs­krank­hei­ten unter­sucht (Hor­ne­ber (2008)82, Mel­zer (2009)287, Oster­mann (2009)135, Kien­le (2010)138, Büs­sing (2012)288, Freu­ding (2019)289, 290, Oster­mann (2020)291. Nur bei Hor­ne­ber et al.82 und Freu­ding et al.289, 290 waren die Ergeb­nis­se zu Brust­krebs auf aus­schließ­li­cher Evi­denz­ba­sis von RCT sepa­rat entnehmbar.

Die Anzahl der ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en mit Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs unter­schei­den sich, sowohl zwi­schen die­sen SR als auch gegen­über dem vor­lie­gen­den HTA-Bericht. Hor­ne­ber et al. haben im Unter­schied zu Freu­ding et al. (2019) und dem vor­lie­gen­den HTA-Bericht zusätz­lich drei älte­re, sehr klei­ne Stu­di­en mit sehr schlech­ter Berichts­qua­li­tät (Hei­ny (1991)292, Borel­li (2001)293, Auer­bach (2005)125) ein­ge­schlos­sen sowie eine Stu­die von Gross­arth-Mati­cek et al. (2001)294, 295. Dabei han­delt es sich um eine retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die mit gematch­ten Paa­ren, in die dann eine ran­do­mi­sier­te Stu­die ein­ge­bet­tet wur­de. Eine Per­son des Paars wur­de gefragt, ob sie ihren The­ra­peu­ten um eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie bit­ten wol­le. Die­se Per­son wur­de zufäl­lig aus­ge­wählt. Bei Freu­ding et al. sind wie­der­um zusätz­li­che Stu­di­en ein­ge­schlos­sen, die erst nach dem Recher­che­zeit­raum des Reviews von Hor­ne­ber et al. publi­ziert wor­den waren: zwei Publi­ka­tio­nen von Gross­arth-Mati­cek (2006)296, 297, die auf der glei­chen Stu­die wie Gross­arth-Mati­cek (2001) basie­ren, sowie die vier Publi­ka­tio­nen von Trö­ger et al.141–144 zu einer drei­ar­mi­gen ran­do­mi­sier­ten Stu­die. Im vor­lie­gen­den HTA wur­de die Stu­die von Gross­arth-Mati­cek sowohl für die Ziel­grö­ße Über­le­bens­zeit als auch HRQOL aus­ge­schlos­sen, weil dort die Berech­nung der Über­le­bens­zeit mit dem Dia­gno­se­zeit­punkt und nicht dem Ran­do­mi­sie­rungs­zeit­punkt beginnt, wie das bei RCT üblich ist. Dies geschieht, um Ver­zer­run­gen durch Ver­lust von Per­so­nen oder eine unter­schied­lich lan­ge Zeit zwi­schen Dia­gno­se und Behand­lungs­be­ginn, ab dem erst ein kau­sa­ler Effekt der Behand­lung ange­nom­men wer­den kann, zu ver­hin­dern. Spe­zi­ell im Fall der Stu­die von Gross­arth-Mati­cek et al. waren genaue Dia­gno­se- und Behand­lungs­ter­mi­ne nicht bekannt. Auch das Matching-Ver­fah­ren der Paa­re bie­tet Raum für sys­te­ma­ti­sche Ver­zer­run­gen. Eine aus­führ­li­che­re Ana­ly­se dazu fin­det sich bei Edler (2004)298. Zum Ein­schluss in die Evi­denz­syn­the­se zur HRQOL erschien uns die Stu­die auch auf­grund des ver­wen­de­ten Mess­in­stru­ments der Selbst­re­gu­la­ti­on nicht geeig­net. Der Fra­ge­bo­gen ent­hält kei­ne kör­per­li­che Dimen­si­on der Lebens­qua­li­tät, die geeig­net wäre, die Reduk­ti­on von Sym­pto­men durch die Che­mo­the­ra­pie abzubilden.

Trotz des unter­schied­li­chen Stu­di­en­pools kom­men bei­de Über­sichts­ar­bei­ten zu einem ähn­li­chen Ergeb­nis wie der vor­lie­gen­de Bericht: Es gibt zwar eine höhe­re HRQOL in den Mis­tel­the­ra­pie­grup­pen in den ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en. Ob dies jedoch ein kau­sa­ler Effekt der Mis­tel­the­ra­pie oder Resul­tat von sys­te­ma­ti­schen Ver­zer­run­gen ist, bleibt unsi­cher. Hor­ne­ber et al. kom­men zu dem Schluss, dass für kei­ne der betrach­te­ten Krebs­er­kran­kun­gen ein kon­sis­ten­ter Effekt der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie auf das Gesamt­über­le­ben oder pro­gres­si­ons­freie Über­le­ben nach­ge­wie­sen wer­den konn­te. Freu­ding et al. schlie­ßen, dass die Mehr­heit der Stu­di­en kei­nen Effekt der Mis­tel­the­ra­pie auf das Über­le­ben zeigt. Dies gilt auch, wenn man nur die Stu­di­en zu Brust­krebs betrachtet.

Hin­sicht­lich der Sicher­heit der Mis­tel­the­ra­pie zie­hen Hor­ne­ber et al. das Fazit, dass es Evi­denz mitt­le­rer Qua­li­tät gibt, dass die Mis­tel­the­ra­pie in der Regel gut tole­riert wird und nur weni­ge UAW wie Lokal­re­ak­tio­nen an der Ein­stich­stel­le mit Rötung und Quad­deln oder sys­te­mi­sche Reak­tio­nen wie leich­tes Fie­ber und grip­pe-ähn­li­che Sym­pto­me auf­tre­ten. Freu­ding et al.289 stel­len eben­falls fest, dass in den Stu­di­en nur weni­ge und gering­fü­gi­ge Neben­wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie berich­tet wer­den. Sie ver­wei­sen jedoch auf das Pro­blem, dass bis­her nur Neben­wir­kun­gen, die bekann­ter­ma­ßen auf die Mis­tel­the­ra­pie zurück­zu­füh­ren sind, in Stu­di­en erfasst wer­den. Wech­sel­wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie mit der Stan­dard­the­ra­pie, die auf Immun­sti­mu­la­ti­on beru­hen könn­ten, wie z. B. die Ver­stär­kung all­er­gi­scher und immu­no­lo­gi­scher Reak­tio­nen durch Krebs­me­di­ka­men­te, wür­den ver­mut­lich jedoch nicht aus­rei­chend erfasst. Da vie­len Ärz­ten die Ver­wen­dung kom­ple­men­tä­rer Behand­lungs­me­tho­den durch ihre Pati­en­ten gar nicht bekannt sei oder nicht als ris­kant ein­ge­schätzt wür­de, sei hier mit einer Unte­r­er­fas­sung sol­cher Neben­wir­kun­gen zu rech­nen. Es gäbe Hin­wei­se aus in vitro-Stu­di­en, dass Mistel­lek­ti­ne das Tumor­wachs­tum bei Lym­pho­men, Nie­ren­zell­kar­zi­no­men und Mela­nom­en anre­gen könn­ten. Dem­entspre­chend rie­ten eini­ge Exper­tin­nen und Exper­ten von der Ver­wen­dung der Mis­tel­the­ra­pie bei „immu­no­lo­gi­schen“ Krebs­ar­ten ab. Zu Brust­krebs gibt es kei­ne Aus­sa­gen hierzu.

Von Hor­ne­ber et al.82 wer­den neue Stu­di­en mit bes­se­rer Qua­li­tät gefor­dert. Ins­be­son­de­re wird auf eini­ge Her­aus­for­de­run­gen durch die Hete­ro­ge­ni­tät der Inter­ven­ti­on Mis­tel­the­ra­pie ver­wie­sen: die schlech­te Ver­gleich­bar­keit ver­schie­de­ner Mis­tel­ex­trak­te, die durch Mes­sung des Lek­tin­ge­halts ver­bes­sert wer­den könn­te, des Wei­te­ren die Not­wen­dig­keit der Berück­sich­ti­gung des ver­schie­de­nen Umfelds wie anthro­po­so­phi­scher Medi­zin oder Phy­to­the­ra­pie, inner­halb derer die Mis­tel­the­ra­pie ange­wen­det wird. Auch das Pro­blem der Kon­ta­mi­na­ti­on der Kon­troll­grup­pe durch gleich­zei­ti­ge Ver­wen­dung von Mis­tel­ex­trak­ten wird ange­spro­chen und der Ein­satz von Lek­tin­an­ti­kör­pern zur Iden­ti­fi­zie­rung einer sol­chen Kon­ta­mi­na­ti­on wird ange­regt. Hor­ne­ber et al.82 emp­feh­len, in Erman­ge­lung aus­rei­chen­der Evi­denz für einen posi­ti­ven Effekt der Mis­tel­the­ra­pie auf Sym­ptom­kon­trol­le der Neben­wir­kun­gen der Che­mo­the­ra­pie, Lebens­qua­li­täts­ver­bes­se­rung und Über­le­ben, die Ent­schei­dung, ob im Ein­zel­fall die Mis­tel­the­ra­pie eine posi­ti­ve Wir­kung haben könn­te, dem Exper­ten­ur­teil, das heißt dem ärzt­li­chen Urteil, zu über­las­sen. Freu­ding et al.289, 290 hin­ge­gen kom­men zum Schluss, dass die sys­te­ma­ti­sche Bewer­tung der Lite­ra­tur kei­nen Hin­weis dafür lie­fe­re, Pati­en­ten mit Krebs eine Mis­tel­the­ra­pie zu verschreiben.

Zur Über­sichts­ar­beit von Freu­ding et al. erschien 2020 eine Ver­öf­fent­li­chung von Matthes et al. (2020)299, die die metho­di­sche Qua­li­tät die­ser Arbeit teil­wei­se in Zwei­fel zieht. Zum einen wird kri­ti­siert, dass die Lite­ra­tur­re­cher­che vor allem, was uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen beträ­fe, nicht umfas­send genug sei, zum ande­ren wird zum Teil eine feh­ler­haf­te Bewer­tung des RoB bei einer Rei­he von Stu­di­en bemän­gelt. Von die­ser Kri­tik ist auch die drei­ar­mi­ge Stu­die zu Brust­krebs mit zwei ver­schie­de­nen Ana­ly­se­zeit­punk­ten (18 Wochen, fünf Jah­re) zu zwei ver­schie­de­nen End­punk­ten (HRQOL und krank­heits­frei­es Über­le­ben) betrof­fen.141–144 Matthes et al. hal­ten eine Bewer­tung als „Hohes Bias­ri­si­ko“ für unvoll­stän­di­ge Ana­ly­se der Ziel­grö­ßen ent­spre­chend der Coch­ra­ne-Kri­te­ri­en für unan­ge­bracht. Wir haben in die­sem Fall das Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al eben­falls als je nach Stu­di­en­arm und Nach­ver­fol­gungs­zeit­punkt als unklar bezie­hungs­wei­se über­wie­gend als nied­rig ein­ge­schätzt. Da das Haupt­pro­blem die­ser und auch der ande­ren Stu­di­en die feh­len­de Ver­blin­dung bezie­hungs­wei­se das Auf­recht­erhal­ten der Ver­blin­dung ist, ändert sich ins­ge­samt unse­rer Mei­nung nach nichts an der Gesamt­ein­schät­zung der Ergeb­nis­se zu den Stu­di­en bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Als metho­di­schen Man­gel bei der Bewer­tung des Ver­zer­rungs­po­ten­zi­als mit Coch­ra­nes RoB-Check­lis­te sehen wir bei den bis­her erschie­ne­nen Über­sichts­ar­bei­ten vor allem, dass auf eine end­punkt­spe­zi­fi­sche Betrach­tung ver­zich­tet wur­de. Sub­jek­tiv erho­be­ne Ziel­grö­ßen wie die HRQOL unter­lie­gen in der Regel einem höhe­ren Ver­zer­rungs­ri­si­ko als objek­tiv erho­be­ne Ziel­grö­ßen wie das Über­le­ben. Im vor­lie­gen­den Fall führt die Bewer­tung der Stu­di­en zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie jedoch zu kei­ner ande­ren Gesamt­ein­schät­zung der Evidenz.

Die iden­ti­fi­zier­ten Leit­li­ni­en medi­zi­ni­scher Fach­ge­sell­schaf­ten geben zum Teil sicher auch wegen der unter­schied­li­chen Ver­öf­fent­li­chungs­zeit­punk­te und damit ande­ren Evi­denz­la­ge etwas unter­schied­li­che Emp­feh­lun­gen ab: In der „Inter­dis­zi­pli­nä­re^] S3-Leit­li­nie für die Früh­erken­nung, Dia­gnos­tik, The­ra­pie und Nach­sor­ge des Mam­ma­kar­zi­noms“ der AWMF9 aus Deutsch­land von 2017 lau­tet das auf Exper­ten­kon­sens gestütz­te State­ment: „Eine Mis­tel­the­ra­pie ver­län­gert das Über­le­ben von Pati­en­tin­nen mit Mam­ma­kar­zi­nom nicht, eine Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät ist nach der­zei­ti­ger Daten­la­ge frag­lich.“9 Zwar gäbe es Hin­wei­se auf eine Stei­ge­rung der Lebens­qua­li­tät durch die Mis­tel­the­ra­pie, aber die Qua­li­tät der zugrun­de­lie­gen­den Stu­di­en sei zu gering. Die­se For­mu­lie­rung wur­de auch in der aktua­li­sier­ten Form von Febru­ar 202036 bei­be­hal­ten. Gene­rell für kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sche Ver­fah­ren wird auch hier wie in der Ver­si­on von 2017 die auf Exper­ten­kon­sens (star­ker Kon­sens) basie­ren­de Emp­feh­lung gege­ben: „Alle Pati­en­tin­nen soll­ten befragt wer­den, ob sie kom­ple­men­tä­re und/​oder alter­na­ti­ve The­ra­pien in Anspruch neh­men. Pati­en­tin­nen, die sol­che Ver­fah­ren ein­set­zen, sol­len auf mög­li­che Risi­ken und ggf. auf Inter­ak­tio­nen mit Stan­dard­the­ra­pien hin­ge­wie­sen werden.“

Bei der AWMF wird eine Leit­li­nie zur „Kom­ple­men­tär­me­di­zin in der Behand­lung von onko­lo­gi­schen Pati­en­tin­nen” erstellt, die Anfang 2021 erschei­nen soll.50 Der­zeit (seit Novem­ber 2020) ist eine Kon­sul­ta­ti­ons­fas­sung ver­öf­fent­licht, die nicht mehr in die Evi­denz­syn­the­se die­ses Berichts ein­be­zo­gen wer­den konn­te. Die­se Leit­li­nie wur­de anhand der glei­chen Metho­den erar­bei­tet wie die AWMF-Leit­li­nie zum Mam­ma­kar­zi­nom von 2017120, 300 und konn­te aktu­el­le­re Über­sichts­ar­bei­ten und Stu­di­en ein­be­zie­hen. Wäh­rend sich die Leit­li­nie zum Mam­ma­kar­zi­nom noch auf ein Kon­sen­sus­state­ment stütz­te, sind die bei­den neu­en Emp­feh­lun­gen in der Kon­sul­ta­ti­ons­fas­sung nun als auf hohem Niveau (Klas­se 1a SR von RCT) als evi­denz­ba­siert klas­si­fi­ziert. Der Ein­fluss der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie auf das Gesamt­über­le­ben wird nun als unklar ein­ge­schätzt: „Die Daten rei­chen für eine kla­re abschlie­ßen­de Bewer­tung nicht aus. Es kann kei­ne Emp­feh­lung für oder gegen eine Ver­ord­nung von Mis­tel­ge­samt­ex­trakt (Vis­cum album L.) ent­hal­ten­den Prä­pa­ra­ten mit dem Ziel der Ver­län­ge­rung der Über­le­bens­zeit gege­ben wer­den.“50 (S. 441) Zum Ein­satz der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie zur Ver­bes­se­rung der HRQOL bei soli­den Tumo­ren wird eine offe­ne Emp­feh­lung (das heißt Emp­feh­lungs­grad 0) abge­ge­ben: „Die sub­ku­ta­ne Gabe von Mis­tel­ge­samt­ex­trakt (Vis­cum album L.) kann für den the­ra­peu­ti­schen Ein­satz zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät bei Pati­en­ten mit soli­den Tumo­ren erwo­gen werden/​’ Der Evi­denz­grad die­ser Emp­feh­lung wird eben­falls mit 1a ange­ge­ben. Begrün­det wird dies mit der hete­ro­ge­nen Daten­la­ge aus den SR. Zu beden­ken ist bei dem Ver­gleich bei­der Leit­li­ni­en, dass sich die eine nur auf Brust­krebs bezieht, die ande­re auf eine Viel­zahl von Tumorentitäten.

Die Leit­li­nie der Socie­ty for Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy (Green­lee et al. 2017) “Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­lines on the Evi­dence-Based Use of Inte­gra­ti­ve The­ra­pies Düring and After Breast Can­cer Tre­at­ment”268 aus den USA von 2017 emp­fiehlt, die Mis­tel­the­ra­pie nur aus­ge­wähl­ten Pati­en­ten basie­rend auf ärzt­li­chem Urteil und Pati­en­ten­prä­fe­ren­zen anzu­bie­ten und sie in Erwä­gung zu zie­hen, um die Lebens­qua­li­tät auf kur­ze Sicht zu erhö­hen. Auf­grund der nicht-aus­rei­chen­den Evi­denz zu Inter­ak­tio­nen der Mis­tel­the­ra­pie mit der Stan­dard­the­ra­pie und zu Lang­zeit­ef­fek­ten oder Toxi­zi­tät war der Emp­feh­lungs­grad gegen­über der Vor­gän­ger­ver­si­on von 2014301 von Grad B (emp­fiehlt die Maß­nah­me anzu­bie­ten) auf Grad C (nur für aus­ge­wähl­te Pati­en­ten) her­ab­ge­stuft worden.

  • 6.1.4 Limitationen der vorliegenden Analyse zur Sicherheit und Wirksamkeit

  • 6.1.4.1   Limitationen des SR

Die­ser HTA-Bericht unter­liegt ver­schie­de­nen Limi­ta­tio­nen im Hin­blick auf die Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit. Im vor­lie­gen­den Bericht konn­ten zwei in frü­he­ren Über­sichts­ar­bei­ten bereits iden­ti­fi­zier­te RCT292, 293, 296 nicht dar­ge­stellt wer­den, weil die Voll­tex­te nicht ver­füg­bar waren. Soweit den SR82, 289, 290, in die die­se Stu­di­en auf­ge­nom­men wur­den292, 293, 296, 297, zu ent­neh­men ist, han­delt es sich bei die­sen Stu­di­en um Stu­di­en mit klei­nen Fall­zah­len zwi­schen 17 und 46 Pati­en­tin­nen, schlech­ter Berichts­qua­li­tät und hohem Ver­zer­rungs­ri­si­ko82,289. Dem­entspre­chend wür­de sich durch Ein- oder Aus­schluss die­ser Stu­di­en das Ergeb­nis der Bewer­tung nicht ändern.

Der letz­te Stand der sys­te­ma­ti­schen Lite­ra­tur­re­cher­che unse­res Berichts in meh­re­ren Daten­ban­ken ist April 2017 und liegt damit schon drei Jah­re zurück. Auto­ma­tisch aktua­li­sier­te Pub­Med-Benach­rich­ti­gun­gen wur­den bis Okto­ber 2020 nach­ver­folgt. Hier­durch wur­den neue­re Lite­ra­tur­re­views zum The­ma iden­ti­fi­ziert, deren ein­ge­schlos­se­ne Stu­di­en dann eben­falls durch­ge­se­hen wur­den. Ein neue­res SR289, 290 mit aktu­el­ler Lite­ra­tur­re­cher­che konn­te jedoch auch kei­ne wei­te­ren publi­zier­ten RCT zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie identifizieren.

Da eine sys­te­ma­ti­sche Ana­ly­se von Beob­ach­tungs­stu­di­en zur Unter­su­chung von UAW in den Über­sichts­ar­bei­ten nicht erfolg­te, lässt sich hier nicht abschät­zen, ob even­tu­ell rele­van­te Lite­ra­tur zu UAW nicht erfasst wurde.

Auf­grund der gerin­gen Anzahl und der Hete­ro­ge­ni­tät der Stu­di­en erschien es uns nicht sinn­voll, eine Meta­ana­ly­se für Ziel­grö­ßen zur Wirk­sam­keit oder Sicher­heit durch­zu­füh­ren. Bei­spiels­wei­se wur­den in den iden­ti­fi­zier­ten Stu­di­en unter­schied­li­che Mess­in­stru­men­te für die HRQOL ver­wen­det. Die ver­wen­de­ten Defi­ni­tio­nen der UAW und die zu ihrer Erhe­bung ver­wen­de­ten Stu­di­en­ty­pen waren eben­falls unter­schied­lich. Wie im fol­gen­den Abschnitt gezeigt wird, war die sta­tis­ti­sche Unsi­cher­heit, die durch eine Meta­ana­ly­se ver­rin­gert wer­den kann, nicht die wesent­li­che Limi­ta­ti­on, son­dern das hohe Poten­zi­al für sys­te­ma­ti­sche Ver­zer­rung der Effekt­grö­ßen und zu deren Abschät­zung kann eine Meta­ana­ly­se mit drei Stu­di­en nichts beitragen.

  • 6.1.4.2 Limitationen der eingeschlossenen Studien

  • 6.1.4.2.1 Medizinische Wirksamkeit

Die drei ein­ge­schlos­se­nen ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en, die den Ein­fluss der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie auf die Lebens­qua­li­tät von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs unter­su­chen, ver­wen­de­ten adäqua­te Metho­den zur Ran­do­mi­sie­rung, eine ver­deck­te Zuwei­sung der Inter­ven­ti­on zu den Stu­di­en­ar­men ist nur in einer Stu­die141, 281 beschrie­ben und bleibt für die ande­ren bei­den Stu­di­en139, 140 unklar. Das Risi­ko für eine Ver­zer­rung durch Ver­lust von Pati­en­tin­nen bei der Aus­wer­tung ist für einen der Stu­di­en­ar­me bei Trö­ger et al.143 unklar und ansons­ten gering. Ob selek­tiv berich­tet wur­de, ist unklar, da kei­ne Stu­di­en­pro­to­kol­le publi­ziert sind, anhand derer dies über­prüft wer­den könn­te. Ein hohes Risi­ko für eine Ver­zer­rung besteht jedoch dadurch, dass die Stu­di­en ent­we­der nicht ver­blin­det sind141, 281 oder durch die Lokal­re­ak­tio­nen an der Ein­stich­stel­le sowie Fie­ber und Grip­pe-ähn­li­che Sym­pto­me leicht ent­blin­det wer­den kön­nen.143 In den ein­ge­schlos­se­nen sie­ben Stu­di­en zur Sicher­heit tra­ten im Medi­an in cir­ca 25 % (Spann­wei­te: 4,6 bis 94 %) Lokal­re­ak­tio­nen auf. Die pri­mä­re Ziel­grö­ße zur Wirk­sam­keit in den drei ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en139, 141, 281 ist die HRQOL.

HRQOL ist ein sub­jek­tiv berich­te­ter End­punkt, der durch die Kennt­nis der erhal­te­nen The­ra­pie maß­geb­lich beein­flusst wer­den kann. Eine Über­schät­zung posi­ti­ver Effek­te im Zusam­men­hang mit

einer feh­len­den Ver­blin­dung ins­be­son­de­re bei sub­jek­ti­ven End­punk­ten wur­de in met­a­epi­de­mio­lo­gi­schen Stu­di­en berich­tet. Eine Unter­su­chung, in der 1.057 ran­do­mi­sier­te Stu­di­en aus 104 Meta­ana­ly­sen ana­ly­siert wor­den waren, berich­te­te eine durch­schnitt­li­che 22-pro­zen­ti­ge Effekt­über­schät­zung (Rela­ti­ve OR: 0,78; 95 %-Bayes’KI: 0,65 bis 0,92). Auch in der neu­es­ten Stu­die zum Ein­fluss von Ver­blin­dung im Stu­di­en­de­sign, ergibt sich ins­be­son­de­re bei sub­jek­ti­ven End­punk­ten eine Effekt­über­schät­zung, wenn die Ver­blin­dung fehlt.302, 303 Durch die feh­len­de bezie­hungs­wei­se wegen der Lokal­re­ak­tio­nen an der Ein­stich­stel­le schwie­rig auf­recht­zu­er­hal­ten­de Ver­blin­dung kön­nen Pati­en­tin­nen beein­flusst sein. Aber auch das behan­deln­de Fach­per­so­nal könn­te die The­ra­pie­grup­pen unter­schied­lich behan­deln. Auch lie­gen kei­ne so gro­ßen Effek­te vor, um aus­schlie­ßen zu kön­nen, dass sie auf sys­te­ma­ti­scher Ver­zer­rung durch feh­len­de Ver­blin­dung zurück­zu­füh­ren sind. Ein Hin­weis dar­auf, dass die Grö­ßen­ord­nung der Ver­än­de­rung durch die Mis­tel­the­ra­pie zumin­dest beim EORTC auch zufäl­lig erreicht wer­den kann, ist die sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Ver­bes­se­rung in der Isca­dor®-Mis­tel­grup­pe um fast neun Punk­te in der Sub­ska­la „finan­zi­el­le Sor­gen“. Ein kau­sa­ler Zusam­men­hang ist hier kaum plau­si­bel und für das ande­re Mis­tel­prä­pa­rat in der Stu­die Helix­or® gab es auch kei­ner­lei sta­tis­ti­sche Asso­zia­ti­on zu die­ser Subskala.

Ein wei­te­rer Schwach­punkt ist, dass nur für eines der ver­wen­de­ten Mess­in­stru­men­te in einer Stu-die141, 281 ein kli­nisch rele­van­ter Min­dest­un­ter­schied genannt wird. So lässt sich die kli­ni­sche Rele­vanz der rela­tiv gerin­gen bis mode­ra­ten Unter­schie­de nicht einordnen.

Ob die Stu­di­en­ergeb­nis­se auf die gegen­wär­ti­gen Ver­hält­nis­se im deutsch­spra­chi­gen Raum voll­stän­dig über­trag­bar sind, erscheint unklar. Die Stu­di­en von Semi­gla­zov et al. wur­den vor 2004 und die Stu­die von Trö­ger zwi­schen 2005 und 2007 durch­ge­führt. Alle Stu­di­en fan­den im ost- bezie­hungs­wei­se süd­ost­eu­ro­päi­schen Raum statt. Sowohl die mitt­ler­wei­le fort­ent­wi­ckel­te Brust­krebs­the­ra­pie als auch Unter­schie­de in der Gesund­heits­ver­sor­gung sowie kul­tu­rel­le Unter­schie­de des deutsch­spra­chi­gen Raums im Ver­gleich zu die­sen Län­dern könn­ten einen Ein­fluss auf die Über­trag­bar­keit der Stu­di­en­ergeb­nis­se haben.

Ins­ge­samt besteht gro­ße Unsi­cher­heit, ob die vor­ge­stell­ten klei­nen bis mode­ra­ten Ver­bes­se­run­gen der HRQOL bezie­hungs­wei­se die Ver­min­de­rung der durch die Che­mo­the­ra­pie und Krank­heit ver­ur­sach­ten Sym­pto­me tat­säch­lich ursäch­lich der Mis­tel­the­ra­pie zuge­schrie­ben wer­den kön­nen, und ob, die Ergeb­nis­se der Stu­di­en auf die gegen­wär­ti­gen Ver­hält­nis­se im deutsch­spra­chi­gen Raum über­trag­bar sind. Neue Stu­di­en könn­ten also wahr­schein­lich zu einer Ver­än­de­rung der Gesamt­ein­schät­zung der Evi­denz führen.

Eine der ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en142, 144 ana­ly­sier­te auch das krank­heits­freie Über­le­ben ohne Rezi­di­ve oder Meta­sta­sen nach fünf Jah­ren und fand kei­ne sta­tis­tisch signi­fi­kan­ten Unter­schie­de. Die Stu­die war mit cir­ca 30 Pati­en­tin­nen pro Stu­di­en­arm klein.

Unge­klärt bleibt außer­dem, ob eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie Aus­wir­kun­gen auf das Gesamt­über­le­ben hat, weil hier­zu kei­ne aus­sa­ge­kräf­ti­gen ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en gefun­den wurden.

  • 6.1.4.2.2 Sicherheit

Da ins­be­son­de­re schwerg­ra­di­ge UAW in der Regel sel­ten sind, haben wir die Daten­ba­sis für mög­li­che UAW durch die Mis­tel­the­ra­pie neben den ein­ge­schlos­se­nen RCT auf Beob­ach­tungs­stu­di­en zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie, die Neben­wir­kun­gen berich­ten, erwei­tert. Ins­ge­samt waren damit 1.951 Pati­en­tin­nen ein­ge­schlos­sen. Sehr sel­te­ne Neben­wir­kun­gen könn­ten bei die­ser Stich­pro­ben­grö­ße auch nicht nach­ge­wie­sen wer­den. Inner­halb der ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en tra­ten jedoch kei­ne schwerg­ra­di­ge UAW, die der Mis­tel­the­ra­pie zuge­ord­net wur­den, auf. Noch unbe­kann­te UAW, falls es sich um sel­te­ne bezie­hungs­wei­se nicht um gro­ße Effek­te han­delt, las­sen sich in der Regel nur durch Phar­ma­ko­vi­gi­lanz-Stu­di­en mit lan­gem Beob­ach­tungs­zeit­raum und gro­ßen Fall­zah­len ent­de­cken und durch grö­ße­re ran­do­mi­sier­te Stu­di­en ursäch­lich einer The­ra­pie zuord­nen. Abge­se­hen von der ins­ge­samt gerin­gen Fall­zahl haben die hier ein­ge­schlos­se­nen ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en das metho­di­sche Pro­blem, dass zwi­schen den UAW der Brust­krebs­the­ra­pie – also Che­mo­the­ra­pie oder wei­te­ren Behand­lun­gen – und den UAW der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie unter­schie­den wer­den muss. In der größ­ten ran­do­mi­sier­ten Stu­die, von Semi­gla­zov et al. (2006)140, wur­den per Defi­ni­ti­on nur Reak­tio­nen an der Ein­stich­stel­le und die Ver­än­de­rung sicher­heits­re­le­van­ter Labor­pa­ra­me­ter als mög­li­che UAW der Mis­tel­the­ra­pie defi­niert. Das schränkt die Erfas­sung unbe­kann­ter UAW wei­ter ein. Wie die zum Teil als mög­lich ange­nom­me­nen Wech­sel­wir­kun­gen einer Mis­tel­the­ra­pie mit Krebs­me­di­ka­men­ten289 erfasst wer­den könn­ten, erscheint unklar.

  • 6.1.5 Forschungsbedarf

Es feh­len aus­sa­ge­kräf­ti­ge ran­do­mi­sier­te Stu­di­en zum Gesamt­über­le­ben, zum pro­gres­si­ons­frei­en Über­le­ben und zur HRQOL nach beglei­ten­der Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brustkrebs.

Ein zen­tra­les metho­di­sches Pro­blem ins­be­son­de­re bei der Unter­su­chung der HRQOL ist es, trotz der Lokal­re­ak­tio­nen eine dop­pel­te Ver­blin­dung auf­recht­zu­er­hal­ten und damit eine Ver­zer­rung der Ergeb­nis­se aus­zu­schlie­ßen. Bei ande­ren The­ra­pien gibt es ver­gleich­ba­re metho­di­sche Pro­ble­me. So tre­ten bei ver­schie­de­nen Immun­the­ra­pien bei all­er­gi­schen Erkran­kun­gen häu­fig all­er­gi­sche Lokal­re­ak­tio­nen auf, anhand derer der The­ra­pie­arm erkannt wer­den kann. Hier emp­fiehlt die Euro­pean Medi­ci­nes Agen­cy (EMA) in ihrer „Gui­de­line on the cli­ni­cal deve­lo­p­ment of pro­ducts for spe­ci­fic immu­no­the­ra­py for the tre­at­ment of all­er­gic dise­a­ses”304 dem Pla­ce­bo Hist­amin bei­zu­mi­schen, damit die Ver­blin­dung auf­recht­erhal­ten wer­den kann. Ob dies auch eine geeig­ne­te Opti­on für eine Pla­ce­b­o­prä­pa­ra­ti­on für den Ver­gleich zur Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs sein könn­te, kann hier nicht beur­teilt wer­den. Bevor neue Stu­di­en durch­ge­führt wer­den, soll­te jedoch eine Lite­ra­tur­über­sicht ange­fer­tigt wer­den, die gezielt nach Mög­lich­kei­ten, einer Ent­blin­dung vor­zu­beu­gen suchen. Ein sol­ches Lite­ra­tur­re­view soll­te zum einen die Kri­tik an den Schwä­chen bis­he­ri­ger ran­do­mi­sier­ter Stu­di­en zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie, aber auch wei­te­re Qua­li­täts­kri­te­ri­en für gutes Stu­di­en­de­sign bei „pati­ent-repor­ted out­co­mes“ (PRO) Zusam­men­tra­gen. Hier wären bei­spiels­wei­se auch die Emp­feh­lun­gen der EMA zu Stu­di­en­de­signs für PRO bei Krebs­er­kran­kun­gen305 sowie die Emp­feh­lun­gen von CONSORT PRO für das Berich­ten von ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en zu PRO306 ein­zu­schlie­ßen. Hier sind unter ande­rem die Ver­wen­dung vali­dier­ter Mess­in­stru­men­te und die Anga­be von mini­ma­len rele­van­ten kli­ni­schen Unter­schie­den genannt.

Eine sol­che Über­sichts­ar­beit spe­zi­ell zu den metho­di­schen Her­aus­for­de­run­gen von ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en zur Mis­tel­the­ra­pie und ent­spre­chen­den Lösungs­an­sät­zen, könn­te dann ver­wen­det wer­den, um das Stu­di­en­de­sign zu entwickeln.

Auch für Stu­di­en zum Gesamt­über­le­ben oder pro­gres­si­ons­frei­en Über­le­ben in der Onko­lo­gie gibt es erheb­li­che metho­di­sche Her­aus­for­de­run­gen. So ist es häu­fig erfor­der­lich wei­te­re the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men nach Anwen­dung der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bezie­hungs­wei­se der Behand­lung in der Kon­troll­grup­pe durch­zu­füh­ren, die eben­falls einen Ein­fluss auf die­se Ziel­grö­ßen haben. Dies stellt im Rah­men einer Inten­ti­on-to-tre­at-Ana­ly­se kein Pro­blem dar. Will man aller­dings die Effek­te der ein­zel­nen Maß­nah­men getrennt ermit­teln, sind Metho­den der Kau­sal­in­fe­renz anzu­wen­den. Die­ser Aspekt muss bei der Kon­zep­ti­on der kli­ni­schen Stu­die und der Erfas­sung der Varia­blen im Fol­low-up berück­sich­tigt werden.

  • 6.2 Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse zu Kosten und Kosteneffektivität

Im vor­lie­gen­den HTA-Bericht soll­te auch unter­sucht wer­den wie hoch die Kos­ten der Stan­dard­the­ra­pie mit beglei­ten­der Mis­tel­the­ra­pie im Ver­gleich zur Stan­dard­the­ra­pie allein bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs im deutsch­spra­chi­gen Raum sind.

Es wur­de eine ver­glei­chen­de Kos­ten­ana­ly­se zu die­ser Fra­ge­stel­lung iden­ti­fi­ziert152, die auf Daten von vor 15 bis 20 Jah­ren gestützt ist. In die­ser Stu­die wur­den die Kos­ten der The­ra­pien zwi­schen Dia­gno­se und bis zum Abschluss der Ope­ra­ti­on und Stan­dard­the­ra­pie nicht betrach­tet. Schöff­ski et al. (2009)152 haben aus volks­wirt­schaft­li­cher Per­spek­ti­ve eine ver­glei­chen­de Kos­ten­ana­ly­se über einen Fünf-Jah­res­Ho­ri­zont durch­ge­führt. Die zugrun­de­lie­gen­de mul­ti­zen­tri­sche, retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die128 unter­such­te die Wirk­sam­keit und Sicher­heit der kom­ple­men­tä­ren Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wäh­rend der rou­ti­ne­mä­ßi­gen Nach­sor­ge in 53 zufäl­lig aus­ge­wähl­ten Kran­ken­häu­sern und Arzt­pra­xen in Deutsch­land. Direk­te medi­zi­ni­sche Kos­ten im sta­tio­nä­ren und ambu­lan­ten Bereich sowie indi­rek­te Kos­ten für einen Pro­duk­ti­vi­täts­aus­fall von bis zu maxi­mal 90 Tagen wur­den nach der Ope­ra­ti­on und dem Abschluss der adju­van­ten Che­mo- oder Radio­the­ra­pie erho­ben. Die durch­schnitt­li­chen Gesamt­kos­ten inner­halb von fünf Jah­ren für eine Pati­en­tin mit beglei­ten­der Mis­tel­the­ra­pie lagen bei 4.504 Euro, ver­gli­chen mit 9.996 Euro für eine Pati­en­tin mit Stan­dard­the­ra­pie. Der Unter­schied war haupt­säch­lich auf die sta­tio­nä­ren Kos­ten und die Kos­ten für den Pro­duk­ti­vi­täts­ver­lust zurück­zu­füh­ren. Anga­ben zur sta­tis­ti­schen Unsi­cher­heit wur­den nicht berich­tet. Die Autoren der Stu­die selbst bezwei­feln, dass der gro­ße Unter­schied auf einen kau­sa­len Effekt der Mis­tel­the­ra­pie zurück­zu­füh­ren sei, da die Daten auf einer Beob­ach­tungs­stu­die ohne jeg­li­che Kon­trol­le für sys­te­ma­ti­sche Effekt­ver­zer­rung durch Stör­grö­ßen (Con­foun­der) basie­ren. Als mög­li­che Stör­grö­ßen wur­den bei­spiels­wei­se ein unter­schied­li­cher Schwe­re­grad der Krank­heit zu Stu­di­en­be­ginn und sozio­de­mo­gra­fi­sche Fak­to­ren genannt, die sowohl Kom­or­bi­di­tät als auch Coping-Stra­te­gien beein­flus­sen könn­ten. Wie Stu­di­en zur Fra­ge der Inan­spruch­nah­me der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie zei­gen62,65,230–235,237,238,240–242, wird die Mis­tel­the­ra­pie häu­fi­ger von Men­schen mit höhe­rem Bil­dungs­ab­schluss in Anspruch genom­men. Dass ein höhe­rer Bil­dungs­ab­schluss in der Regel mit einer bes­se­ren Gesund­heits­pro­gno­se ein­her­geht, ist durch sozi­al­me­di­zi­ni­sche Unter­su­chun­gen auch für Brust­krebs gut belegt. Zum Bei­spiel zeigt eine Stu­die aus Schwe­den, in der Geburts­ko­hor­ten von cir­ca 1,5 Mil­lio­nen Frau­en nach Bil­dungs­ni­veau stra­ti­fi­ziert wur­den, dass das Über­le­ben bei Brust­krebs mit dem Bil­dungs­ni­veau deut­lich steigt. So war die Ster­be­ra­te der Frau­en mit Uni­ver­si­täts­ab­schluss um 32 % gerin­ger als die der Frau­en mit einer Schul­bil­dung unter neun Jah­ren (Hazard Ratio 0,68, 95%-KI: 0,62 bis 0,76). Des­halb könn­ten bes­ser gebil­de­te Frau­en mit Brust­krebs völ­lig unab­hän­gig von der Mis­tel­the­ra­pie güns­ti­ge­re Behand­lungs­er­geb­nis­se haben. Daten zum Bil­dungs­stand sowie auch ande­rer pro­gnos­ti­scher Fak­to­ren wur­den in der Stu­die aber nicht erho­ben. Es bleibt also unklar, ob eine beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie die Krank­heits­kos­ten in der Nach­sor­ge von Brust­krebs ver­rin­gern kann.

Zur Fra­ge der Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie im Ver­gleich zur Stan­dard­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs wur­den kei­ne Stu­di­en iden­ti­fi­ziert, des­halb kann hier­zu kei­ne Aus­sa­ge getrof­fen werden.

Grund­sätz­lich ist es mög­lich, dass unse­rer Suche Stu­di­en ent­gan­gen sind, obwohl unse­re Suche eine sen­si­ti­ve Stra­te­gie ohne Ein­schrän­kung auf Stu­di­en­ty­pen ver­folg­te. Solan­ge die Fra­ge der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie unsi­cher ist, lässt sich jedoch auch die Fra­ge der Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät nicht beantworten.

  • 6.3 Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse zu Patienten- und sozialen Aspekten

Gegen­stand der Domä­ne Pati­en­ten- und sozia­le Aspek­te ist die Beant­wor­tung der For­schungs­fra­gen zu ver­schie­de­nen Ziel­grö­ßen, die für Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs oder Ange­hö­ri­ge des Fach­per­so­nals, die die­se Pati­en­tin­nen behan­deln, rele­vant sind.

Es wur­den 15 Publi­ka­tio­nen62, 65, 230–242 mit 4.088 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern in die Ana­ly­se und Syn­the­se ein­ge­schlos­sen. Neun der Stu­di­en sind quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en aus Pati­en­tin­nen-per­spek­ti­ve62, 231, 232, 234, 237, 239–242 mit 3.391 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, drei Stu­di­en sind qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en aus Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve230, 233, 236 mit 43 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs und drei Stu­di­en sind quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals65, 235, 238 mit ins­ge­samt 654 Teil­neh­men­den. Ange­hö­ri­ge wur­den in kei­ner der Stu­di­en befragt. Alle quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en sind Querschnittstudien.

  • 6.3.1 Beantwortung der Forschungsfragen

Wie häu­fig neh­men Pati­en­tin­nen und das behan­deln­de Fach­per­so­nal die beglei­ten­de Mis­tel­the­ra­pie in Anspruch, wel­che Ein­stel­lung haben sie zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie und wel­chen Gewinn erwar­ten sie sich von ihr?

In die­sem SR neh­men etwa 25 % der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs die Mis­tel­the­ra­pie in Anspruch. Ins­be­son­de­re jün­ge­re, gebil­de­te Pati­en­tin­nen mit einem schwe­ren Ver­lauf der Brust­krebs­er­kran­kung erhof­fen sich von der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie, dass sich die Ver­träg­lich­keit und Wirk­sam­keit der Che­mo­the­ra­pie ver­bes­sert und sie ihren Kör­per im Kampf gegen den Krebs unter­stüt­zen kön­nen. Aus Sicht der Anbie­ten­den sind Grün­de für und gegen eine Mis­tel­the­ra­pie meis­tens nicht direkt mit der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit ver­bun­den, son­dern dar­in begrün­det, die Wün­sche der Pati­en­tin zu berücksichtigen.

Im Medi­an wen­den 24,9 % (Spann­wei­te: 7,3 bis 46,3 %) der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs eine Mis­tel­the­ra­pie an. Die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie wur­de von den 3.421 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs selbst ange­ge­ben62, 231, 232, 234, 237, 240–242. Zum Ver­gleich, die Inan­spruch­nah­me von KIM-Ver­fah­ren im All­ge­mei­nen liegt in den­sel­ben Stu­di­en im Medi­an bei 53,25 % (Spann­wei­te: 26,7 bis 78 %). Da sich die Defi­ni­tio­nen von KIM-Ver­fah­ren erheb­lich von­ein­an­der unter­schei­den, sind die Zah­len zur Inan­spruch­nah­me von KIM-Ver­fah­ren nur bedingt ver­gleich­bar. Von den 654 Per­so­nen aus den drei Stu­di­en65, 235, 238 aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals geben im Medi­an 23,9 % (Spann­wei­te: 28,8 bis 79,2 %) der Befrag­ten an, dass sie bei onko­lo­gi­schen Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten grund­sätz­lich die Mis­tel­the­ra­pie verordnen.

Neben der Häu­fig­keit wur­den in den Stu­di­en auch uni- und mul­ti­va­ria­te sta­tis­ti­sche Ana­ly­sen zu Merk­ma­len durch­ge­führt, die mit der Anwen­dung von KIM-Ver­fah­ren bezie­hungs­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie sta­tis­tisch signi­fi­kant asso­zi­iert sind. Die mul­ti­va­ria­ten Regres­si­ons­ana­ly­sen für Merk­ma­le von Pati­en­tin­nen erge­ben jeweils in min­des­tens zwei der vier Stu­di­en einen sta­tis­tisch signi­fi­kan­ten Ein­fluss der drei Prä­dik­to­ren: (jün­ge­res) Alter62, 231, 242, ein höhe­rer Bil­dungs­stand232, 242 und ein schwe­re­rer Krank­heits­ver­lauf62, 231, 232. Die­se drei Varia­blen kor­re­lie­ren auch in den uni­va­ria­ten Ana­ly­sen mit der Inan­spruch­nah­me der inte­gra­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie.240, 241

Die uni­va­ria­ten Ana­ly­sen (Chi2-Tests) der Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals zei­gen eine sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Asso­zia­ti­on zwi­schen dem Alter der behan­deln­den Per­son (über 50) und dem des Anbie­tens von KIM-Ver­fah­ren.65, 238 Zusätz­lich waren die Anbie­ten­den bei Kal­der et al. eher männ­lich (p = 0,027) und arbei­te­ten eher im nie­der­ge­las­se­nen Bereich (p‑Wert nicht beschrie­ben). Sofern die Ärz­tin­nen und Ärz­te im Kran­ken­haus tätig waren, ist ein höhe­rer hier­ar­chi­scher Sta­tus asso­zi­iert mit einer höhe­ren Anwen­dung von KIM-Ver­fah­ren (p = 0,013).65 Mün­stedt et al.238 fan­den eine Asso­zia­ti­on der Häu­fig­keit der Ver­ord­nung von Mis­tel­prä­pa­ra­ten mit der Fach­rich­tung All­ge­mein­me­di­zin (p = 0,035).

Acht Stu­di­en beschrei­ben die Ein­stel­lung der Befrag­ten zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie und wel­chen Gewinn sie sich von der Anwen­dung erwar­ten: zwei quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en234, 237 mit 197 Pati­en­tin­nen, drei quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en65, 235, 238 mit 654 behan­deln­den Per­so­nen und drei qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en230, 233, 236 mit 43 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Für 90 % der KAM-Anwen­de­rin­nen in der Stu­die von Hüb­ner et al.234 war das Ver­trau­en zur bera­ten­den Per­son und die wahr­ge­nom­me­ne Kom­pe­tenz bezüg­lich KIM wich­tig, weil sie dadurch das Gefühl hat­ten, dass das KIM-Ver­fah­ren gut für sie sei.234 In der Stu­die von Moschen et al.237 wol­len Pati­en­tin­nen nichts unver­sucht las­sen (47 %), wün­schen sich eine akti­ve­re Rol­le in der Behand­lung (47 %) oder wol­len die Stan­dard­the­ra­pie ent­we­der ergän­zen (31 %) oder sanf­ter ohne Neben­wir­kun­gen gestal­ten (18 %). Bei 3,6 % ist die kon­ven­tio­nel­le The­ra­pie wir­kungs­los und die Mis­tel­the­ra­pie stellt die letz­te Opti­on dar.237

Die Grün­de für oder gegen die Mis­tel­the­ra­pie bezie­hen sich auch aus Sicht der behan­deln­den Fach­per­so­nen nicht direkt auf die Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie bezie­hungs­wei­se der kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren, son­dern auf sons­ti­ge Aspek­te. Grün­de für die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie sind in den zwei Stu­di­en von Kal­der et al.(2001)65 und Mün­stedt et al. (2000)238, mit 550 Ärz­tin­nen und Ärz­ten, der Wunsch der Pati­en­tin, die Erwei­te­rung des eige­nen Ange­bots­spek­trums, die eige­ne Über­zeu­gung oder der Glau­be an die Unwirk­sam­keit der kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie. Die drei häu­figs­ten Grün­de gegen die Anwen­dung waren bei Kal­der et al.65, dass Zeit ver­lo­ren geht (32,9 %), unkon­ven­tio­nel­le Metho­den zu teu­er sind (30,4 %) und die Anwen­dung kon­ven­tio­nel­ler Metho­den ver­hin­dert wird (27,3 %). Bezo­gen auf das Kran­ken­haus-Set­ting berich­ten Klein et al.235, dass kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren bis­her nicht zur kli­ni­schen Rou­ti­ne gehö­ren (66,7 %) und im sta­tio­nä­ren Set­ting nicht erstat­tungs­fä­hig sind (55,5 %). Zudem fehl­ten spe­zi­fi­sches Fach­wis­sen und Personal.

Eine Pati­en­tin in einer qua­li­ta­ti­ven Stu­die berich­tet als Grund gegen die Mis­tel­the­ra­pie die unan­ge­neh­men Selbst­in­jek­tio­nen.233 Pati­en­tin­nen, die mit der Stan­dard­the­ra­pie zufrie­den waren, waren nicht an der Mis­tel­the­ra­pie inter­es­siert. Die­se Aus­sa­ge unter­streicht das Ergeb­nis der sta­tis­ti­schen Ana­ly­sen der quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en, die zei­gen konn­ten, dass vor allem Pati­en­tin­nen, die (sehr) unter den Neben­wir­kun­gen lei­den, eher dazu neig­ten, die Mis­tel­the­ra­pie in Anspruch zu nehmen.

Zah­len zu den Zie­len und Erwar­tun­gen für die Anwen­dung von KAM-Ver­fah­ren sind in den quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en aus Pati­en­tin­nen­per­spek­ti­ve (Hüb­ner et al. (2014); Moschen et al. (2001))234, 237 mit 197 Pati­en­tin­nen beschrie­ben. Die wich­tigs­ten Zie­le für die Anwen­dung von KAM sind in bei­den Stu­di­en die Stär­kung des Immun­sys­tems (bei­de über 80 %), eine Reduk­ti­on von Neben­wir­kun­gen (81 %)234, Aktiv­wer­den (80 %)234, die Ver­bes­se­rung des All­ge­mein­zu­stands (53 %)237 und die Ergän­zung der Stan­dard­the­ra­pie (31 %)237. Sowohl Pati­en­tin­nen als auch Per­so­nen des behan­deln­den Fach­per­so­nals sehen die Mis­tel­the­ra­pie als Opti­on, um aktiv etwas zu tun, die somit Hoff­nung gibt und infol­ge des­sen die Krank­heits­be­wäl­ti­gung för­dert.230, 233

Qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en230, 233 bestä­ti­gen die Erwar­tun­gen und The­ra­pie­zie­le der quan­ti­ta­ti­ven Stu­di­en und ergän­zen, dass sich Pati­en­tin­nen eine Ver­lang­sa­mung des Tumor­wachs­tums durch die Mis­tel­the­ra­pie so erklä­ren, dass dies durch die Stär­kung des Immun­sys­tems mög­lich sei.233 Eine Moti­va­ti­on für die Mis­tel­the­ra­pie ist auch die Erhö­hung des Wohl­be­fin­dens durch das anthro­po­so­phi­sche Behand­lungs­Set­ting, in dem die Mis­tel­ex­trak­te ver­ab­reicht wer­den.233

In zwei der qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en230, 233 wird auch ein brei­tes Spek­trum an Ein­stel­lun­gen zur Mis­tel­the­ra­pie beschrie­ben, von einer grund­sätz­li­chen Ableh­nung kom­ple­men­tä­rer Metho­den bis hin zu einer Bevor­zu­gung der Mis­tel­the­ra­pie gegen­über der kon­ven­tio­nel­len Medi­zin. Anwen­de­rin­nen erwar­ten, dass die Mis­tel­the­ra­pie ein siche­res und natür­li­ches Ver­fah­ren ist. Nega­ti­ve Erwar­tun­gen bezie­hen sich auf eine befürch­te­te För­de­rung des Tumor­wachs­tums und dass die Mis­tel­the­ra­pie wir­kungs­los ist233.

Aus Sicht des behan­deln­den Fach­per­so­nals wer­den eini­ge wei­te­re Erwar­tun­gen berich­tet. Kal­der et al. (2001)65 berich­ten die Ein­schät­zung von 186 Ärz­tin­nen und Ärz­ten zum posi­ti­ven Ein­fluss der Mis­tel­the­ra­pie auf par­ti­el­le Remis­sio­nen des Tumors (im Medi­an 10 %), auf eine Sta­bi­li­sie­rung der Erkran­kung (im Medi­an 25 %) und auf das Fort­schrei­ten der Erkran­kung (im Medi­an 27 %), teil­wei­se mit Spann­wei­ten von null bis 100 %. Den Bei­trag der Mis­tel­the­ra­pie auf eine gleich­blei­ben­de oder ver­bes­ser­te Lebens­qua­li­tät schät­zen die Ärz­tin­nen und Ärz­te auf im Medi­an 25 % bezie­hungs­wei­se 32 % (Spann­wei­te jeweils null bis 100 %).65 Die gro­ße Spann­wei­te zeigt, dass die Ein­schät­zung bei den Ärz­tin­nen und Ärz­ten weit aus­ein­an­der geht. Zwei der Stu­di­en (Mün­stedt, Kal­der) berich­ten Moti­va­ti­ons­fak­to­ren sei­tens der Ärz­tin­nen und Ärz­te, die Mis­tel­the­ra­pie anzu­bie­ten. Die­se sind: eine Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät, eine Ver­stär­kung der Effek­te der kon­ven­tio­nel­len Behand­lung und eine Reduk­ti­on der Nebenwirkungen.

Den Wis­sens­stand zu KAM-Ver­fah­ren beschrei­ben zwei quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en, eine aus Pati­en­tin­nen-und eine aus Behan­deln­den­per­spek­ti­ve. In der Stu­die von Hüb­ner et al.234 mit 80 Pati­en­tin­nen haben 81 % der Pati­en­tin­nen, die anga­ben, die Wirk­wei­se des ver­wen­de­ten KIM-Ver­fah­rens ver­stan­den zu haben, das KIM-Ver­fah­ren auch ange­wen­det. Von den Pati­en­tin­nen, die anga­ben, die Wirk­wei­se eines KIM-Ver­fah­rens nicht ver­stan­den zu haben (20 %), wen­de­ten 56 % das Ver­fah­ren trotz­dem an.234 Ins­ge­samt haben 80 % der Pati­en­tin­nen ange­ge­ben, dass sie die Wirk­wei­se des ange­bo­te­nen KIM-Ver­fah­rens ver­stan­den haben und 20 % haben ange­ge­ben, sie nicht ver­stan­den zu haben.

Nach Anga­be der 104 Fach­per­so­nen aus dem Kran­ken­haus­be­reich in der Stu­die von Klein et al.235 stel­len feh­len­des Fach­wis­sen, feh­len­de Qua­li­fi­ka­tio­nen und feh­len­de Evi­denz zur Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie bezie­hungs­wei­se des KAM-Ver­fah­rens wich­ti­ge Hin­der­nis­se für eine Anwen­dung von KIM im sta­tio­nä­ren Bereich dar.235

Wie nehmen Patientinnen und das behandelnde Fachpersonal die Therapie wahr?

Pati­en­tin­nen, die eine Mis­tel­the­ra­pie anwen­den, neh­men die Mis­tel­the­ra­pie durch­weg als posi­tiv wahr und sind bereit, auch Lokal­re­ak­tio­nen zu tole­rie­ren. Pati­en­tin­nen, die einer Mis­tel­the­ra­pie neu­tral gegen­über­ste­hen oder die­se ableh­nen, wen­den die­se in der Regel auch nicht an. Die wahr­ge­nom­me­ne Wir­kung der Mis­tel­the­ra­pie durch die Pati­en­tin­nen bezieht sich unter ande­rem auf die Ver­bes­se­rung der eige­nen Lebens­qua­li­tät durch Stär­kung und Akti­vie­rung des eige­nen Kör­pers. Beim behan­deln­den Fach­per­so­nal gehen die Mei­nun­gen zur Mis­tel­the­ra­pie aus­ein­an­der, jedoch gibt es auch eini­ge Anwen­den­de der Mis­tel­the­ra­pie, die selbst nicht von der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit über­zeugt sind.

Die Wahr­neh­mung der Mis­tel­the­ra­pie beruht auf Erfah­run­gen von Pati­en­tin­nen und behan­deln­dem Fach­per­so­nal mit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie und der Zufrie­den­heit mit der Mis­tel­the­ra­pie im All­tags­le­ben. Erfah­rungs­wer­te der behan­deln­den Per­so­nen65,235,238 spie­geln die Grün­de für und gegen die Ver­ord­nung der Mis­tel­the­ra­pie wider, die im vor­her­ge­hen­den Abschnitt beschrie­ben sind. Ein Grund für die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie ist die Erwar­tung, dass die Lebens­qua­li­tät ver­bes­sert wird. Kon­kre­te Zah­len zur sub­jek­tiv wahr­ge­nom­me­nen Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät durch Fach­per­so­nen, die eine Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen anwen­den, berich­ten Mün­stedt et al.238. Eine deut­li­che Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät erleb­ten weni­ger Misteltherapeuten/​innen (27 %) als UKT-Anbie­ten­de im All­ge­mei­nen (38 %). Eine leich­te Ver­bes­se­rung neh­men mehr Misteltherapeuten/​innen (32 %) als UKT-Anbie­ten­de (25 %) wahr.

Die sub­jek­ti­ve Wahr­neh­mung der Mis­tel­the­ra­pie wird in zwei qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en230, 236 mit 13 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs berich­tet. Die wahr­ge­nom­me­ne Wirk­sam­keit der Mis­tel­the­ra­pie wird als deut­lich weit­rei­chen­der beschrie­ben als über quan­ti­ta­tiv aus­wert­ba­re Fra­ge­bö­gen erho­ben wur­de. Die Pati­en­tin­nen berich­ten von einer stär­ke­ren Vita­li­tät und Akti­vi­tät230, 236, einer Unter­stüt­zung der eige­nen Bewäl­ti­gungs­stra­te­gie in Form von mehr Auto­no­mie230, einer bewuss­te­ren Selbst­für­sor­ge und dem Gefühl „eine Chan­ce zu nut­zen“, etwas im eige­nen Leben bes­ser­zu machen230 und dem eige­nen Kör­per Kraft zu geben236. Die Mis­tel­the­ra­pie half den Pati­en­tin­nen auch bei der Krank­heits­be­wäl­ti­gung, indem sie seit der Anwen­dung ent­spann­ter sei­en und die Krank­heit bes­ser akzep­tie­ren könn­ten. Die Mis­tel­an­wen­de­rin­nen schätz­ten die Mis­tel­the­ra­pie und waren sehr tole­rant gegen­über loka­len oder sys­te­mi­schen Neben­wir­kun­gen, da sie dar­in eine Bestä­ti­gung für die Wir­kung der Injek­tio­nen sahen.230 Die Pati­en­tin­nen bei Konit­zer et al.236 spre­chen von der „gol­de­nen Mis­tel“, die als „Son­ne“, „Ret­ter aus dem Teu­fels­kreis“ und als eine „Gesund­heits­brin­ge­rin“ wahr­ge­nom­men wird. Eine Pati­en­tin sieht auch den Krebs in der Mis­tel, die ähn­lich aggres­siv und for­dernd sei wie der Krebs selbst und so die Pati­en­tin beim Kampf gegen den Tumor unter­stüt­ze. Auch die Rah­men­be­din­gun­gen, in denen die Mis­tel­the­ra­pie ver­ab­reicht wird, wie bei­spiels­wei­se der anspre­chen­de, gemüt­li­che Infu­si­ons­raum oder das Ritu­al der Mis­tel­in­jek­ti­on mit anschlie­ßen­der Ruhe­pha­se, wer­den als sehr posi­tiv wahr­ge­nom­men.236

Die Zufrie­den­heit mit der Mis­tel­the­ra­pie lag in der quan­ti­ta­ti­ven Stu­die von Hüb­ner et al.234 bei 50 % der 15 Anwen­de­rin­nen. Zehn % waren indif­fe­rent und 40 % waren nicht zufrie­den. Von den bewer­te­ten KAM-Ver­fah­ren war die Zufrie­den­heit mit der Mis­tel­the­ra­pie im Ver­gleich am niedrigsten.

Gibt es Fak­to­ren, die eine Grup­pe von Pati­en­tin­nen dar­an hin­dern, Zugang zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie zu erhal­ten, falls sich die Tech­no­lo­gie als wirk­sam und sicher erweist? Wenn ja, wel­ches sind die Faktoren?

Es wur­den ver­schie­de­ne Fak­to­ren aus Sicht der behan­deln­den Per­so­nen berich­tet, die im Kran­ken­haus-Set­ting eine Zugangs­bar­rie­re zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie dar­stel­len. In der Stu­die von Klein et al. (2017)235 beschrei­ben zwei Drit­tel der gynä­ko­lo­gi­schen Onko­lo­gin­nen und Onko­lo­gen, dass inte­gra­ti­ve Medi­zin schlicht­weg nicht Teil der Rou­tin­ever­sor­gung sei, jedoch schei­te­re die Ein­füh­rung meis­tens dar­an, dass es für inte­gra­ti­ve Behand­lungs­me­tho­den im sta­tio­nä­ren Sek­tor kei­ne Finan­zie­rungs­mög­lich­keit gebe, wodurch der Anreiz feh­le. Zudem herr­sche ein Fachkräftemangel.

Für den ambu­lan­ten Bereich berich­ten weder Pati­en­tin­nen noch das behan­deln­de Fach­per­so­nal von Fak­to­ren, die inter­es­sier­ten Pati­en­tin­nen den Zugang zur Mis­tel­the­ra­pie ver­sper­ren. Es gibt Pati­en­tin­nen, die davon berich­ten, dass ein­zel­ne Ärz­tin­nen und Ärz­te eine ableh­nen­de Hal­tung gegen­über der Mis­tel­the­ra­pie hat­ten, aber nicht, dass es sie davon abge­hal­ten hät­te, die­se The­ra­pie­form anzuwenden.

Von einer feh­len­den Infra­struk­tur oder mög­li­chen finan­zi­el­len Pro­ble­men durch die Kos­ten der Mis­tel­the­ra­pie berich­tet kei­ne der Pati­en­tin­nen. Auch in den qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en wur­den weder die Kos­ten noch die Neben­wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie als Kri­tik­punkt oder Her­aus­for­de­rung erwähnt.

Wie wer­den Pati­en­tin­nen über die The­ra­pie­mög­lich­kei­ten im Zusam­men­hang mit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie infor­miert und wie wer­den sie ihnen erläu­tert? Wie beur­tei­len Pati­en­tin­nen die Infor­ma­ti­on und Kommunikation?

Die Pati­en­tin­nen wer­den häu­fig nach eige­ner Anga­be zu wenig über die Mis­tel­the­ra­pie infor­miert und wün­schen sich mehr und län­ge­re per­sön­li­che Bera­tung durch eine kom­pe­ten­te Fach­per­son, bevor­zugt aus der Onko­lo­gie oder der All­ge­mein­me­di­zin. Die­ser Wunsch besteht unab­hän­gig davon, ob die Pati­en­tin­nen auch im Inter­net Infor­ma­tio­nen zur Mis­tel­the­ra­pie finden.

Den Bereich der Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on behan­del­ten vier Stu­di­en, eine quan­ti­ta­ti­ve Stu­die234 mit 80 Pati­en­tin­nen, zwei Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals235 mit 104 Ärz­tin­nen und Ärz­ten und eine qua­li­ta­ti­ve Stu­die230 mit 30 Pati­en­tin­nen und Patienten.

Von den Pati­en­tin­nen in der quan­ti­ta­ti­ven Stu­die, von Hüb­ner et al. (2014)234 mit 80 Pati­en­tin­nen, berich­ten 39 %, dass ihnen das kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren von einer behan­deln­den Per­son aus der Grup­pe des nicht-medi­zi­ni­schen Fach­per­so­nals erklärt wur­de, sel­te­ner jedoch von Ärz­tin­nen und Ärz­ten aus der Onko­lo­gie (33 %) und der All­ge­mein­me­di­zin (28 %). 70 % der Pati­en­tin­nen waren der Mei­nung, dass die Bera­tungs­zeit zu kom­ple­men­tä­ren Metho­den nicht aus­rei­chend war und hät­ten sich eine Bera­tung in grö­ße­rem Umfang gewünscht. Die Pati­en­tin­nen ver­fü­gen bereits über eine gewis­se Medi­en­kom­pe­tenz, da die Befra­gung in der Stu­die online über krebskompass.de durch­ge­führt wur­de und hat­ten das Inter­net als wich­ti­ge Infor­ma­ti­ons­quel­le ein­ge­stuft, um Infor­ma­tio­nen und Hil­fe­stel­lun­gen zu bekom­men. Den­noch besteht der Wunsch nach per­sön­li­cher Bera­tung. Auch eine Pati­en­tin aus der qua­li­ta­ti­ven Stu­die, von Gschwendt­ner et al. (2016)233 ist ver­är­gert über die schlech­te Infor­ma­ti­ons- und Bera­tungs­la­ge zur Mis­tel­the­ra­pie, weil sie ihre Ärz­tin bezie­hungs­wei­se ihr Arzt noch nicht aktiv dazu bera­ten hat.233 Bei der Bera­tung steht für die Pati­en­tin­nen vor allem die Fach­kom­pe­tenz der bera­ten­den Per­son, in der Regel des behan­deln­den Arz­tes oder der behan­deln­den Ärz­tin, im Vor­der­grund. Onko­lo­gin­nen bezie­hungs­wei­se Onko­lo­gen und ande­re spe­zia­li­sier­te Fach­ärz­tin­nen/-ärz­te wer­den mit 12 bezie­hungs­wei­se 14 % für weni­ger infor­miert gehal­ten als Naturheilkundler/​innen (19 %) und sogar nicht-medi­zi­ni­sches Fach­per­so­nal (16 %)234. Die Exper­ti­se zu KIM-Ver­fah­ren wird von Pati­en­tin­nen für Ärz­tin­nen und Ärz­te aller Fach­rich­tun­gen sel­ten als gut beur­teilt. 14 % der Pati­en­tin­nen sind der Mei­nung, dass sie gar kei­ne Fach­rich­tung bezie­hungs­wei­se behan­deln­de Per­son ken­nen, die sie für kom­pe­tent in Bezug auf KIM-Ver­fah­ren hal­ten234. Die Kom­pe­tenz der bera­ten­den Per­son, gepaart mit Ver­trau­en zu der Per­son, steht auch für die Pati­en­tin­nen aus der qua­li­ta­ti­ven Stu­die233 im Vor­der­grund. Ver­trau­ens­per­so­nen wer­den als wich­ti­ger und höher ein­ge­stuft als die ver­füg­ba­re Evidenz.

Die Ärz­tin­nen und Ärz­te aus der Stu­die von Klein et al. (2017)235 hin­ge­gen geben an, dass bei 92 % der befrag­ten Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­ner bereits die behan­deln­de Ärz­tin bezie­hungs­wei­se der behan­deln­de Arzt selbst die Bera­tung über­nimmt. Nur in man­chen Fäl­len wür­den spe­zia­li­sier­te Zen­tren oder sons­ti­ge Fach­dis­zi­pli­nen auf­grund des bes­se­ren Fach­wis­sens die Bera­tung über­neh­men. Es besteht die Mög­lich­keit, dass die Stich­pro­be der Ärz­tin­nen und Ärz­te, die an der Umfra­ge zu KAM-Ver­fah­ren teil­ge­nom­men haben, bereits in beson­de­rer Wei­se für das The­ma sen­si­bi­li­siert war und nicht reprä­sen­ta­tiv ist für Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­ner im deutsch­spra­chi­gen Raum. Unklar ist, zu wel­chen KAM-Ver­fah­ren die Ärz­tin­nen und Ärz­te beraten.

Hüb­ner et al.234, haben eine Online-Befra­gung dazu über krebskompass.de durch­ge­führt. Das Inter­net wur­de als wich­ti­ge Infor­ma­ti­ons­quel­le ein­ge­stuft, das Infor­ma­tio­nen und Hil­fe­stel­lun­gen für Krebs­pa­ti­en­tin­nen mit Brust­krebs bietet.

Die Bedeu­tung der Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem Behan­deln­den oder einem ver­trau­ens­wür­di­gen Bera­tungs­zen­trum gewinnt dadurch an Bedeu­tung. Die­se Hal­tung bestä­ti­gen Pati­en­tin­nen in der Stu­die von Mün­stedt et al. (2014)187, die berich­tet, dass Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten am liebs­ten von dem/​der behan­deln­den Onkologen/​Onkologin, dem/​der sie auch die höchs­te Glaub­wür­dig­keit zuord­ne­ten, zu KIM bera­ten wer­den wol­len und dass der Onkologe/​die Onko­lo­gin die The­ra­pie selbst durch­führt.187

  • 6.3.2 Limitation der Analyse zu Patienten- und sozialen Aspekten

Die Limi­ta­tio­nen der Ana­ly­se zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten erge­ben sich vor allem aus der Lite­ra­tur­su­che sowie der Quan­ti­tät und Qua­li­tät der Studien.

Die Lite­ra­tur­su­che zu Publi­ka­tio­nen mit rele­van­ten Ergeb­nis­sen zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten gestal­te­te sich schwie­rig, da es kei­ne ein­heit­li­che Ver­schlag­wor­tung rele­van­ter Such­be­grif­fe zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten gibt, son­dern die rele­van­ten The­men über eine gro­ße Band­brei­te an For­mu­lie­run­gen oder Begrif­fen aus­ge­drückt wer­den kön­nen. Pati­en­ten- und sozia­le Aspek­te wer­den fach­über­grei­fend in ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen adres­siert, wie bei­spiels­wei­se in der Psy­cho­lo­gie, in den Sozi­al­wis­sen­schaf­ten und in der Medi­zin. Zudem ist ein Teil der Lite­ra­tur, die für den deutsch­spra­chi­gen Raum rele­vant ist, nur auf Deutsch ver­öf­fent­licht und nicht in den gro­ßen medi­zi­ni­schen Daten­ban­ken zu fin­den, die bei­spiels­wei­se in der all­ge­mei­nen Daten­bank­su­che (beschrie­ben in Abschnitt 3.1.2.1) ver­wen­det wurden.

Um die­ser Her­aus­for­de­rung zu begeg­nen, haben wir fol­gen­de Maß­nah­men getroffen:

  • (1) Daten­ban­ken aus ver­schie­de­nen Fach­dis­zi­pli­nen (Öko­no­mie, Psy­cho­lo­gie, Medi­zin) und eine fach­über­grei­fen­de Daten­bank (Web of Sci­ence) wur­den für die Suche ausgewählt.

  • (2) Eine umfas­sen­de Suche nach grau­er Lite­ra­tur wur­de durch­ge­führt, z. B. über die Check­lis­te „Grey Mat­ters“ und eine umfas­sen­de Inter­net­su­che (sie­he Tabel­le 90).

  • (3) Die Titel und Zusam­men­fas­sun­gen (Abs­tracts) der umfas­sen­den biblio­gra­fi­schen Daten­bank­su­che (Abschnitt 3.1.2.1), die für die Bewer­tung der medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit und Sicher­heit durch­ge­führt wur­de, wur­den zusätz­lich nach mög­li­cher­wei­se rele­van­ten Refe­ren­zen zur Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten durchgesehen.

  • (4) Such­ter­me in der Inter­net­su­che wur­den nur auf die gesuch­te Erkran­kung, Brust­krebs, und die gesuch­te Inter­ven­ti­on, die Mis­tel­the­ra­pie, beschränkt (Tabel­le 90).

  • (5) Nur in Daten­ban­ken, in denen die Anzahl der Tref­fer ohne wei­te­re Ein­schrän­kung nicht mehr über­schau­bar gewe­sen wäre, wur­den wei­te­re Such­be­grif­fe mit Bezug zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten ver­wen­det, jedoch sehr umfas­send (sie­he Tabel­le 91, Tabel­le 92 und Tabel­le 94).

Nach­dem wir groß­zü­gig mög­li­cher­wei­se rele­van­te Refe­ren­zen in die Durch­sicht der Titel und Zusam­men­fas­sun­gen (Abs­tracts) ein­ge­schlos­sen hat­ten, erfolg­te die Haupt­se­lek­ti­on der Lite­ra­tur durch die Autorin­nen (CS und PSI).

Nach­dem ein exter­nes Gut­ach­ten den Hin­weis gelie­fert hat­te, dass die rele­van­te Daten­bank AMED in der Such­stra­te­gie fehl­te und wei­te­re rele­van­te Lite­ra­tur nicht gefun­den wur­de, wur­de nach­träg­lich eine zusätz­li­che Daten­bank­su­che in den für anthro­po­so­phi­sche Behand­lungs­me­tho­den ein­schlä­gi­gen Daten­ban­ken AMED und Alt Heal­thWatch durch­ge­führt (beschrie­ben in Tabel­le 95). Auch sämt­li­che im Gut­ach­ten genann­ten Publi­ka­tio­nen208, 219–221, 236 wur­den im Voll­text durch­ge­se­hen und auf ihre Eig­nung geprüft. Vier der fünf Publi­ka­tio­nen erwie­sen sich als nicht geeig­net für die Ana­ly­se der Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­te, aber die qua­li­ta­ti­ve Stu­die von Konit­zer et al. (2001) wur­de nach­träg­lich in die Ana­ly­se ein­ge­schlos­sen und ergänzt. Den­noch besteht die Mög­lich­keit, dass rele­van­te Publi­ka­tio­nen nicht gefun­den wurden.

Die zwei­te gro­ße Limi­ta­ti­on der Ana­ly­se der Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­te ergibt sich aus der Quan­ti­tät und Qua­li­tät der ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en. Nur zur Fra­ge der Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie lie­gen mit zehn Stu­di­en mit 3.421 Pati­en­tin­nen und drei Stu­di­en mit 654 Teil­neh­mern aus dem Fach­per­so­nal etwas umfang­rei­che­re Daten zur Ver­fü­gung. Für die ande­ren Ziel­grö­ßen lie­gen aus Pati­en­tin­nen­sicht nur Daten aus maxi­mal zwei Quer­schnitt­stu­di­en mit 197 Pati­en­tin­nen und aus drei qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en mit 43 Pati­en­tin­nen vor. Hier ist die Evi­denz­la­ge als sehr gering zu bewer­ten. Auch die drei Quer­schnitt­stu­di­en aus der Sicht des Fach­per­so­nals umfas­sen nur 654 Teil­neh­men­de und zwei die­ser Stu­di­en wur­den vor 20 Jah­ren durch­ge­führt und es ist frag­lich, ob sich die gegen­wär­ti­gen Ver­hält­nis­se nicht unterscheiden.

Eine wei­te­re Limi­ta­ti­on in der Ana­ly­se der Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­te ist die Tat­sa­che, dass in den ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en, mit Aus­nah­me der qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en230, 233, 236 und der Stu­die von Mün­stedt et al. (2000)238, Aus­sa­gen zu kom­ple­men­tä­ren Metho­den im All­ge­mei­nen gemacht wur­den, von denen die Mis­tel­the­ra­pie nur eine Unter­grup­pe dar­stellt. Inso­fern ist unklar, ob die gewon­ne­nen Ergeb­nis­se voll­kom­men auf die Mis­tel­the­ra­pie über­trag­bar sind.

Die Begrif­fe „kom­ple­men­tä­re Medi­zin“ bezie­hungs­wei­se „KAM“ oder „KIM“ sind nicht klar defi­niert, son­dern ein Sam­mel­be­griff für unter­stüt­zen­de bezie­hungs­wei­se ergän­zen­de Ver­fah­ren, die unter ande­rem in der Onko­lo­gie zusätz­lich zur Stan­dard­the­ra­pie ange­wen­det wer­den. Daher unter­schei­det sich die Defi­ni­ti­on von KIM von Stu­die zu Stu­die. Obwohl mitt­ler­wei­le der Begriff „inte­gra­ti­ve Medi­zin“ bezie­hungs­wei­se „KIM“ von Fach­me­di­zi­nern, die die­se Ver­fah­ren anwen­den, als tref­fen­der ange­se­hen wird, ist in eng­lisch­spra­chi­gen Publi­ka­tio­nen „CAM“ immer noch sehr stark ver­brei­tet. Dem­entspre­chend ist auch die Benen­nung im Ergeb­nis­teil unter­schied­lich und könn­te ver­wir­rend sein. Auch die Defi­ni­ti­on von KIM-Ver­fah­ren ist in den ein­ge­schlos­se­nen Publi­ka­tio­nen und in der Lite­ra­tur unter­schied­lich und schwer vergleichbar.

Ins­ge­samt sind unter den in die Ana­ly­se ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en kaum reprä­sen­ta­ti­ve Stu­di­en zu fin­den. Weder bei der Inan­spruch­nah­me noch bei allen ande­ren Ziel­grö­ßen wird ange­nom­men, dass die Ergeb­nis­se auf die Popu­la­ti­on der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs im deutsch­spra­chi­gen Raum über­trag­bar sind. Es ist stets mit Selbst­se­lek­ti­on der Stu­di­en­teil­neh­men­den und einem Ein­fluss der Stu­di­en-Set­tings zu rech­nen, bei­spiels­wei­se ob die Stu­die in einem zer­ti­fi­zier­ten Brust­krebs-zen­trum235, 239 oder online234 durch­ge­führt wur­de. Des­halb ist nicht davon aus­zu­ge­hen, dass die Ergeb­nis­se reprä­sen­ta­tiv für die Gesamt­heit aller Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs sind, aber für ein­zel­ne Set­tings erschei­nen die Teil­ergeb­nis­se der Ana­ly­se zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­te durch­aus übertragbar.

Die Über­trag­bar­keit von Ergeb­nis­sen aus Stu­di­en aus­schließ­lich zur Mis­tel­the­ra­pie sind gene­rell eine Her­aus­for­de­rung, denn die Mis­tel­the­ra­pie ist in der Regel nicht die ein­zi­ge medi­zi­ni­sche Inter­ven­ti­on in der anthro­po­so­phi­schen Behand­lung, son­dern stellt im ganz­heit­li­chen Set­ting einen Teil der The­ra­pie dar.307 Die Ergeb­nis­se in die­sem SR basie­ren auf Quer­schnitt­stu­di­en und qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en, in denen auch ande­re The­ra­pie­for­men erlaubt waren.

  • 6.3.3 Einordnung in die bestehende Literatur

Den Autorin­nen und Autoren des HTA-Berichts ist kein wei­te­res SR zu Pati­en­ten­aspek­ten und sozia­len Aspek­ten von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs oder behan­deln­den Fach­per­so­nen mit Bezug zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie bekannt.

Die ein­zi­ge uns bekann­te Über­sichts­ar­beit zu einem ähn­li­chen The­ma ist ein HTA-Bericht zu anthro­po­so­phi­scher Medi­zin in der Schweiz von Kien­le et al. (2005)308, in dem neben der Sicher­heit und Wirk­sam­keit der anthro­po­so­phi­schen Medi­zin auch deren Zweck­mä­ßig­keit eva­lu­iert wur­de. In die­sem HTA-Bericht ist defi­niert, dass „die Zweck­mä­ßig­keit dann gege­ben sei, wenn ein Bedarf nach­ge­wie­sen und Sicher­heit und Unbe­denk­lich­keit gewähr­leis­tet sind.“308 Zum Bereich Bedarf gehör­ten die Inan­spruch­nah­me von anthro­po­so­phi­schen Ver­fah­ren, Grün­de für die Inan­spruch­nah­me und die Zufrie­den­heit mit der anthro­po­so­phi­schen Medi­zin. Die ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en wur­den in vier Domä­nen unter­teilt: (1) Anthro­po­so­phi­sche Medi­zin als Gesamt­sys­tem, (2) Nicht-phar­ma­ko­lo­gi­sche The­ra­pien, (3) Behand­lung schmerz­haf­ter Erkran­kun­gen oder Wund­pfle­ge und (4) Anthro­po­so­phi­sche Mis­tel­the­ra­pie in der Onko­lo­gie. Die Stu­di­en­po­pu­la­tio­nen muss­ten aus the­ra­peu­ti­schen oder pro­phy­lak­ti­schen Grün­den behan­delt wor­den sein. Zur Ziel­grö­ße Bedarf, die auch die Zufrie­den­heit mit dem anthro­po­so­phi­schen Ver­fah­ren beinhal­tet, wur­den Ergeb­nis­se aus vier Stu­di­en ande­rer Domä­nen berich­tet, aber kei­ne Ergeb­nis­se zur Mis­tel­the­ra­pie in der Onko­lo­gie. Daher gab es auch kei­ne Über­ein­stim­mung der ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en mit den von uns ana­ly­sier­ten Stu­di­en zur Bewer­tung der Pati­en­ten- und sozia­len Aspekte.

Bezüg­lich der sozio­de­mo­gra­fi­schen Cha­rak­te­ris­ti­ka der Stu­di­en­po­pu­la­tio­nen sind der vor­lie­gen­de Bericht und der HTA-Bericht von Kien­le et al. (2005)308 ver­gleich­bar. Die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, die anthro­po­so­phi­sche Medi­zin anwen­den, sind häu­fi­ger weib­lich, gut aus­ge­bil­det und zwi­schen 30 und 50 Jah­re alt.308 Da in die­sem HTA nur Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ein­ge­schlos­sen wur­den und Krebs­er­kran­kun­gen in der Regel erst in höhe­rem Alter auf­tre­ten, ist es plau­si­bel, dass unse­re Stu­di­en­po­pu­la­ti­on mit cir­ca 54 bis 60 Jah­ren etwas älter ist. Die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, die anthro­po­so­phi­sche Ver­fah­ren anwen­de­ten, waren ins­ge­samt gut infor­miert und woll­ten aktiv an der Behand­lung teilnehmen.

Die Mis­tel­the­ra­pie war im HTA-Bericht zur anthro­po­so­phi­schen Medi­zin im deutsch­spra­chi­gen Raum das am häu­figs­ten ver­wen­de­te kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sche Ver­fah­ren in der Onko­lo­gie. Die Anzahl der onko­lo­gi­schen Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten aller Krebs­ar­ten, die eine Mis­tel­the­ra­pie in Anspruch genom­men haben, lag bei weit über 10.000, mit meh­re­ren Mil­lio­nen Mis­tel­ex­trakt­in­jek­tio­nen.308 Zusam­men­ge­fasst bewer­te­ten Kien­le et al. den Bedarf an anthro­po­so­phi­scher Medi­zin, CAM und der Mis­tel­the­ra­pie in der mit­tel­eu­ro­päi­schen Bevöl­ke­rung als hoch. Die Anwen­dung der anthro­po­so­phi­schen Medi­zin erfolg­te in der Regel im Kon­text der schul­me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung oder auf beson­de­ren Wunsch der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten.308 Die Beliebt­heit und Zufrie­den­heit mit anthro­po­so­phi­scher Medi­zin wur­de auf Grund­la­ge von Pati­en­ten­zu­frie­den­heits­be­fra­gun­gen in anthro­po­so­phi­schen Kran­ken­häu­sern in der Schweiz ins­ge­samt eben­so als hoch bewer­tet. Ins­be­son­de­re die Kom­pe­tenz und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit des medi­zi­ni­schen Fach­per­so­nals wer­den von den Befrag­ten geschätzt.

Kon­kre­te Grün­de, war­um Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten anthro­po­so­phi­sche Medi­zin ange­wen­det oder eine Per­son aus dem anthro­po­so­phi­schen Fach­per­so­nal kon­sul­tiert hat­ten, waren unter ande­rem psy­chi­sche oder mus­kos­ke­le­ta­le Beschwer­den und eine posi­ti­ve Ein­stel­lung zur anthro­po­so­phi­schen Medi­zin, die den Betrof­fe­nen ein bes­se­res Ver­ständ­nis der eige­nen Erkran­kung und einen akti­ven Bei­trag zur Gesund­erhal­tung ermög­licht. Auch eine Abwen­dung von der Schul­me­di­zin, die damit begrün­det wur­de, dass die Schul­me­di­zin bei der eige­nen Erkran­kung nicht effek­tiv sei und zu vie­le Neben­wir­kun­gen hät­te, wur­de als Begrün­dung für anthro­po­so­phi­sche Ver­fah­ren genannt, aber deut­lich sel­te­ner und es ist unklar, auf wel­che Art von Erkran­kung sich die­se Ein­stel­lung bezog.308 Eine Publi­ka­ti­on zum Update des HTA-Berichts zur anthro­po­so­phi­schen Medi­zin berich­te­te kei­ne wei­te­ren Ergeb­nis­se zu Pati­en­ten- oder sozia­len Aspek­ten.309

Eini­ge der Stu­di­en, die wir im Zuge der Stu­di­en­se­lek­ti­on zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten von KIM-Ver­fah­ren durch­ge­se­hen haben, konn­ten meis­tens auf­grund zu gerin­gen Anteils an Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs oder Mis­tel­the­ra­pie nicht ein­ge­schlos­sen wer­den, berich­ten jedoch zu ähn­li­chen Aspek­ten. Aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals wur­den vor allem die Grün­de gegen die Mis­tel­the­ra­pie sowie der Wis­sens­stand zur Mis­tel­the­ra­pie und KIM im All­ge­mei­nen auch von ande­ren adres­siert. Hin­sicht­lich des man­geln­den Wis­sens zu KIM beim Fach­per­so­nal, ent­spre­chen unse­re Ergeb­nis­se einer Stu­die von Con­rad et al.163, in der nur 21 % der befrag­ten Palliativmediziner/​innen und ‑medi­zi­ner in Deutsch­land anga­ben, aus­rei­chend über KIM infor­miert zu sein. In einer wei­te­ren Stu­die von Dah­l­haus et al.164 gaben zehn von zehn Haus­ärz­tin­nen und – ärz­ten (100 %) in qua­li­ta­ti­ven Inter­views an, dass sie sich bezüg­lich KIM-Ver­fah­ren unsi­cher füh­len und Wis­sens­lü­cken haben. Die Publi­ka­ti­on von Fasching et al.232, die nur für die Bewer­tung der Inan­spruch­nah­me ein­ge­schlos­sen wer­den konn­te, unter­streicht, dass es trotz der unsi­che­ren Evi­denz­la­ge über­ra­schend sei, wie vie­le Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­ner den­noch KIM-Ver­fah­ren anbö­ten und ver­mu­ten einen Zusam­men­hang zu öko­no­mi­schen Anrei­zen, da ein hoher Anteil der Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs zumin­dest einen Anteil der Kos­ten von der Kran­ken­kas­se erstat­tet bekäme.

Die­se Publi­ka­ti­on232 lie­fert auch eine mög­li­che Begrün­dung dafür, dass die Kos­ten der Mis­tel­the­ra­pie von kei­ner der Pati­en­tin­nen erwähnt wur­den, weder als Hin­der­nis noch als finan­zi­el­le Belas­tung, obwohl Ärz­tin­nen und Ärz­te in einer Stu­die65 ange­ben, dass sie die Mis­tel­the­ra­pie nicht anwen­den, weil die­se zu teu­er sei. Fasching et al.232 befrag­ten die Stu­di­en­teil­neh­me­rin­nen auch zu finan­zi­el­len Aspek­ten in Bezug zu KIM. In der Stu­die beschrei­ben cir­ca 50 % der KIM-Anwen­de­rin­nen, dass die Kos­ten von der Kran­ken­kas­se über­nom­men wer­den. Bei wei­te­ren 32 % über­nimmt die Kas­se einen Teil der Kos­ten. In wie weit die Kos­ten­über­nah­me auf die Mis­tel­the­ra­pie über­trag­bar ist, ist unklar.

Aus der Per­spek­ti­ve der Pati­en­tin­nen wur­de beson­ders häu­fig der Bereich Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on adres­siert, ins­be­son­de­re der offe­ne Bera­tungs­be­darf und die Bewer­tung der Arzt-Pati­en­ten­Kom­mu­ni­ka­ti­on. So berich­te­te eine der im vor­lie­gen­den HTA-Bericht ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en234, dass 70 % der Pati­en­tin­nen der Mei­nung waren, dass die Bera­tungs­zeit zu KIM-Ver­fah­ren nicht aus­rei­chend war und sie sich wün­schen wür­den, dass die Bera­tung in einem grö­ße­ren Umfang statt­fin­det. Die Ergeb­nis­se einer Umfra­ge bei der Ers­ten Offe­nen Krebs­kon­fe­renz in Ber­lin von Theo­bald et al. (2005)66 zum Bera­tungs­be­darf und der Bera­tungs­qua­li­tät aus der Sicht von Pati­en­ten mit Krebs zei­gen, dass die Bera­tung in der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on vor allem zur Dia­gno­se (85 %), Dia­gnos­tik (94 %), Ope­ra­ti­on (87 %), Stan­dard­the­ra­pie (61 bis 62 %) und Nach­sor­ge (93 %) statt­fin­det, aber zur Mis­tel­the­ra­pie eher sel­te­ner (30 %). Die Bera­tungs­qua­li­tät wird von den Pati­en­tin­nen vor allem in den Berei­chen als sehr gut ange­se­hen, bei denen häu­fig eine Bera­tung statt­fin­det. Die Bera­tung zur Mis­tel­the­ra­pie wird von 46 % der Pati­en­tin­nen als sehr gut oder gut ange­se­hen, aber auch von 24 % als man­gel­haft oder unge­nü­gend. Zu Grün­den, war­um KIM-Anwen­de­rin­nen nicht mit der behan­deln­den Ärz­tin bezie­hungs­wei­se dem behan­deln­den Arzt dar­über gespro­chen hat­ten, berich­ten Tautz et. al. (2012)241, dass sie nicht nach KIM gefragt wur­den (25 %), dass sie das Kran­ken­haus-Set­ting nicht für den rich­ti­gen Ort hal­ten wür­den, um sich über KIM zu unter­hal­ten (11 %) oder sie hät­ten Beden­ken, dass die Spe­zia­lis­tin oder der Spe­zia­list in der Kli­nik KIM nicht befürwortet.

Als Infor­ma­ti­ons­quel­le wünsch­ten sich Pati­en­tin­nen in der im vor­lie­gen­den Bericht ein­ge­schlos­se­nen Stu­die von Moschen et al. eine direk­te Bera­tung durch behan­deln­de Ärz­tin­nen und Ärz­te und Online-Infor­ma­ti­ons­mög­lich­kei­ten.237 Die­se Stu­die ist bereits 20 Jah­re alt. Die­se Hal­tung bestä­ti­gen Pati­en­tin­nen in einer spä­ter durch­ge­führ­ten Stu­die von Mün­stedt et al. (2014)187, in der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten am liebs­ten von der/​dem behan­deln­den Onkologin/​Onkologen, der/​dem sie auch die höchs­te Glaub­wür­dig­keit zuord­ne­ten, zu KIM bera­ten wer­den wol­len. Die Onko­lo­gin bezie­hungs­wei­se der Onko­lo­ge soll­te die The­ra­pie am bes­ten auch selbst durch­füh­ren.187

Die inter­dis­zi­pli­nä­re S3-Leit­li­nie der AWMF für die Früh­erken­nung, Dia­gnos­tik, The­ra­pie und Nach­sor­ge des Mam­ma­kar­zi­noms in den Fas­sun­gen von 20179 und 202036 gibt zur Pati­en­tin­nen­auf­klä­rung und ‑infor­ma­ti­on zu Metho­den der Kom­ple­men­tär­me­di­zin eine kon­sens­ba­sier­te Exper­ten­emp­feh­lung ab: „Alle Pati­en­tin­nen soll­ten befragt wer­den, ob sie kom­ple­men­tä­re und/​oder alter­na­ti­ve The­ra­pien in Anspruch neh­men. Pati­en­tin­nen, die sol­che Ver­fah­ren ein­set­zen, sol­len auf mög­li­che Risi­ken und ggf. auf Inter­ak­tio­nen mit Stan­dard­the­ra­pien hin­ge­wie­sen wer­den. In der Kon­sul­ta­ti­ons­fas­sung der S3-Leit­li­nie Kom­ple­men­tär­me­di­zin in der Behand­lung von onko­lo­gi­schen Pati­en­tIn­nen50 gibt es einen eige­nen fünf Sei­ten umfas­sen­den Abschnitt (3.1.) zur Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on und ‑auf­klä­rung und sechs auf Exper­ten­kon­sens basie­ren­den Emp­feh­lun­gen rund um die­ses The­ma. Im Unter­schied zur „Kann“-Empfehlung in der organ­spe­zi­fi­schen S3-Leit­li­nie „alle Pati­en­tin­nen soll­ten befragt wer­den, ob sie eine kom­ple­men­tä­re […] The­ra­pie in Anspruch neh­men“ wird in der S‑3 Leit­li­nie zur Kom­ple­men­tär­me­di­zin eine star­ke Emp­feh­lung (3.1) gege­ben: „Alle Pati­en­ten sol­len frü­hest­mög­lich und im Ver­lauf wie­der­holt zur aktu­el­len und geplan­ten Anwen­dung von kom­ple­men­tä­ren Maß­nah­men befragt wer­den und gezielt auf mög­li­che Inter­ak­tio­nen zwi­schen die­sen Anwen­dun­gen und der Krebs­the­ra­pie hin­ge­wie­sen wer­den.“ Die­ser Emp­feh­lung folgt eine ana­lo­ge Emp­feh­lung (3.2) zur Befra­gung der Pati­en­ten bezie­hungs­wei­se Pati­en­tin­nen zu ihrem Inter­es­se an Infor­ma­tio­nen zu kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­schen Maß­nah­men „und bei Inter­es­se soll auf ver­läss­li­che Infor­ma­ti­ons­quel­len ver­wie­sen wer­den“. Eine wei­te­re Emp­feh­lung (3.3) für den Fall, dass Ärz­te und Ärz­tin­nen kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­sche Ver­fah­ren emp­feh­len, ist, dass sie die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten auf mög­li­che Qua­li­täts­kri­te­ri­en für Anbie­ten­de hin­wei­sen, und unse­riö­se Metho­den zum Schutz der Pati­en­tin oder des Pati­en­ten klar benen­nen sol­len. In einer vier­ten Emp­feh­lung (3.5) zur Gesprächs­füh­rung wird auf­ge­for­dert: „Die Bera­tung zu kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­schen Maß­nah­men soll einer sys­te­ma­ti­schen, auf die Bedürf­nis­se der Pati­en­ten aus­ge­rich­te­ten Gesprächs­füh­rung fol­gen, sowie die aktu­el­le Evi­denz berück­sich­ti­gen.“ In wei­te­ren Aus­füh­run­gen umfasst die­se Emp­feh­lung zwölf Punk­te, die bei einem sol­chen Gespräch berück­sich­tigt wer­den sol­len: Set­ting der Bera­tung, Qua­li­fi­ka­ti­on der Bera­ten­den, Gesprächs­vor­be­rei­tung, Ein­be­zie­hung von Begleit­per­so­nen, Ablauf, Vor­wis­sen sowie die per­sön­li­che Ein­stel­lung der Pati­en­tin­nen bezie­hungs­wei­se Pati­en­ten, evi­denz­ba­sier­te Beant­wor­tung der Fra­gen der Pati­en­tin­nen oder Pati­en­ten, Ori­en­tie­rung an den indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­sen, Fähig­kei­ten und Res­sour­cen der Pati­en­tin­nen oder Pati­en­ten, Spek­trum von KAM-Ver­fah­ren und sup­port­i­ven Maß­nah­men, Bedarf an psy­cho­lo­gi­scher Unter­stüt­zung bei den Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, Zusam­men­fas­sung in schrift­li­cher Form und Fol­low-up-Ange­bot. Des Wei­te­ren gibt es zwei Emp­feh­lun­gen zum Kennt­nis­stand der Bera­ten­den und zur Aus- und Wei­ter­bil­dung des medi­zi­ni­schen Fach­per­so­nals. Emp­feh­lung (3.4): „Ärzt­li­che und nicht­ärzt­li­che Anbie­ter und Bera­ter zu kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­schen Maß­nah­men sol­len Wis­sen zu onko­lo­gi­schen Erkran­kun­gen haben, sich zu den ent­spre­chen­den Maß­nah­men fort­ge­bil­det haben, sowie die Wirk­wei­se, Indi­ka­tio­nen und Kon­tra­in­di­ka­tio­nen sowie die Gren­zen die­ser Maß­nah­men bei onko­lo­gi­schen Pati­en­ten ken­nen.“ Emp­feh­lung (3.6) lau­tet: „Die Leit­li­ni­en­grup­pe emp­fiehlt die ver­stärk­te Aus‑, Wei­ter- und Fort­bil­dung des medi­zi­ni­schen Fach­per­so­nals zur Kom­ple­men­tär­me­di­zin zur Ver­bes­se­rung der qua­li­täts­ge­rech­ten Anwen­dung der Kom­ple­men­tär­me­di­zin als The­ra­pie in der Onkologie/​ Die­se Emp­feh­lun­gen adres­sie­ren sowohl das im vor­lie­gen­den Bericht in den ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en zum Aus­druck gebrach­te Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­dürf­nis der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten als auch den vom medi­zi­ni­schen Fach­per­so­nal geäu­ßer­ten Man­gel der eige­nen Kenntnisse.

  • 6.3.4 Empfehlungen zu Patienten- und sozialen Aspekten im Kontext der aktuellen Situation

  • 6.3.4.1 Empfehlungen für die Praxis

Die zusätz­li­chen Infor­ma­tio­nen aus der Domä­ne Pati­en­ten- und sozia­le Aspek­te ermög­li­chen, ein umfas­sen­de­res Bild zum Ein­satz der Mis­tel­the­ra­pie zu erhal­ten. Ein offe­ner Umgang mit der Mis­tel­the­ra­pie als beglei­ten­der Behand­lungs­op­ti­on und zu ver­su­chen, mehr über die Moti­va­ti­on für und gegen die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie zu erfah­ren, kann auf­schluss­reich sein für die The­ra­pie­pla­nung und die medi­zi­ni­sche Entscheidungsfindung.

Pati­en­tin­nen, die wäh­rend einer The­ra­pie zusätz­lich eine Mis­tel­the­ra­pie oder ande­re KIM-Ver­fah­ren anwen­den, soll­ten sich des­sen bewusst sein, dass auch die oft als „natür­lich“ und harm­los wahr­ge­nom­me­nen pflanz­li­chen KIM-Ver­fah­ren eine Wir­kung auf den Kör­per haben und das behan­deln­de Fach­per­so­nal bei der The­ra­pie­pla­nung dar­über infor­miert sein muss. Nur so kön­nen Neben­wir­kun­gen ein­ge­ord­net wer­den. Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen der Mis­tel­the­ra­pie und Zyto­sta­ti­ka wur­den bis­her in ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en nicht belegt, könn­ten aber theo­re­tisch mit allen phar­ma­ko­lo­gisch akti­ven Sub­stan­zen vor­kom­men. Behan­deln­de Per­so­nen soll­ten sich des­sen bewusst sein, dass Pati­en­tin­nen auch dann eine Mis­tel­the­ra­pie oder ande­re KIM-Ver­fah­ren anwen­den könn­ten, wenn sie nichts davon wis­sen und die­se nicht von ihnen ver­ord­net wurde(n). Pati­en­tin­nen in der Stu­die von Moschen et al. beschrie­ben, dass sie das The­ma kom­ple­men­tä­re Ver­fah­ren von sich aus nicht anspre­chen wür­den, auch aus Angst vor Kon­fron­ta­tio­nen mit den behan­deln­den Ärztinnen/​Ärzten.237 Hier­zu schlie­ßen wir uns den Emp­feh­lun­gen aus der S‑3-Leit­li­nie zur Kom­ple­men­tär­me­di­zin50 an und emp­feh­len behan­deln­den Fach­per­so­nen, bei den Pati­en­tin­nen pro­ak­tiv nach­zu­fra­gen. Sowohl Pati­en­tin­nen als auch das Fach­per­so­nal soll­ten für das The­ma sen­si­bi­li­siert wer­den. Pati­en­tin­nen soll­te grund­sätz­lich die Mög­lich­keit ange­bo­ten wer­den, sich von einer kom­pe­ten­ten Per­son des medi­zi­ni­schen Fach­per­so­nals bera­ten zu lassen.

Um eine infor­mier­te gemein­sa­me The­ra­pie­ent­schei­dung für oder gegen die Mis­tel­the­ra­pie tref­fen zu kön­nen, muss der Bera­tungs­be­darf auf bei­den Sei­ten, sowohl für Pati­en­tin­nen als auch für das behan­deln­de Fach­per­so­nal, abge­deckt wor­den sein. Daher soll­ten wis­sen­schaft­li­che Infor­ma­tio­nen zur Mis­tel­the­ra­pie leicht zugäng­lich sein und idea­ler­wei­se aus zwei Tei­len bestehen: aus wis­sen­schaft­li­cher Evi­denz und aus einer wis­sen­schaft­lich fun­dier­ten per­sön­li­chen Bera­tungs­mög­lich­keit. Hier kann eben­falls auf die detail­lier­ten Aus­füh­run­gen zur Gesprächs­füh­rung der S‑3-Leit­li­nie zur Kom­ple­men­tär­me­di­zin ver­wie­sen wer­den.50 Für Pati­en­tin­nen bie­tet sich eine per­sön­li­che Bera­tung durch kom­pe­ten­tes medi­zi­ni­schen Fach­per­so­nal an. Um dem Bedarf nach Infor­ma­tio­nen zu begeg­nen, gibt es im kli­ni­schen Bereich die ver­mehr­te Errich­tung von Bera­tungs­zen­tren zu kom­ple­men­tä­rer und inte­gra­ti­ver Medi­zin, ähn­lich zu den sie­ben Bera­tungs­zen­tren der Pro­jekt­part­ner im „Kom­pe­tenz­netz Kom­ple­men­tär­me­di­zin in der Onko­lo­gie“ (KOKON) in Nürn­berg, Ham­burg, Ros­tock, Ber­lin, Essen, Han­no­ver und Mün­chen. Die KOKON-Initia­ti­ve hat in der zwei­ten För­der­pha­se bereits den Schwer­punkt auf die Aus­bil­dung von Ärz­tin­nen und Ärz­ten sowie einen bes­se­ren Zugang zu Infor­ma­tio­nen für Pati­en­ten und Ange­hö­ri­ge gelegt.310

In wel­cher Form prak­ti­zie­ren­de Ärz­tin­nen und Ärz­te eine Fort­bil­dung erhal­ten könn­ten, wäre näher zu unter­su­chen. Hier for­dert die S‑3-Leit­li­nie eben­falls eine ver­stärk­te Aus‑, Fort- und Wei­ter­bil­dung. Auf KIM-Ver­fah­ren und Hin­wei­se zur Bera­tung soll­ten vor allem bei den Krebs­ar­ten, bei denen die­se häu­fig nach­ge­fragt wer­den, auch aus­führ­li­cher in die organ­spe­zi­fi­schen S3-Behand­lungs­leit­li­ni­en inte­griert wer­den. Sie wer­den vom Fach­per­so­nal ohne­hin ver­wen­det, um sich zum aktu­ells­ten Behand­lungs­stan­dard schul­me­di­zi­ni­scher Ver­fah­ren zu infor­mie­ren. Die S3-Behand­lungs­leit­li­nie zu „Kom­ple­men­tär­me­di­zin in der Behand­lung von onko­lo­gi­schen Pati­en­tin­nen“50, stellt hier eine wich­ti­ge Refe­renz dar.

Qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Online-Infor­ma­ti­ons­mög­lich­kei­ten zur Mis­tel­the­ra­pie für Inter­es­sier­te gibt es bereits, bei­spiels­wei­se auf der Web­site Medi­zin trans­pa­rent von Coch­ra­ne Öster­reich311 oder auf den Web­sei­ten der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft e. V. (DKG)312, 313 sowie des Krebs­in­for­ma­ti­ons­diensts des Deut­schen Krebs­for­schungs­zen­trums (DKFZ).35 Auf den Web­sei­ten der Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung314 und im 2020 vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit gestar­te­ten natio­na­len Gesund­heits­por­tal315 soll­te die Mis­tel­the­ra­pie noch auf­ge­nom­men wer­den. Auch Her­stel­ler und Inter­es­sens­ge­mein­schaf­ten bie­ten für Lai­en und Lai­in­nen ver­ständ­li­che und groß­teils seriö­se Infor­ma­tio­nen. Die Her­aus­for­de­rung für Inter­es­sier­te ist, her­aus­zu­fin­den, wel­che der zahl­rei­chen Such­ergeb­nis­se ver­trau­ens­wür­di­ge Quel­len sind, des­halb wären hier Hin­wei­se durch Fach­per­so­nal eben­falls hilfreich.

  • 6.3.4.2   Empfehlungen für die Forschung

Eine grö­ße­re, mög­lichst reprä­sen­ta­ti­ve Erhe­bung im deutsch­spra­chi­gen Raum zur tat­säch­li­chen Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie mit genaue­ren Infor­ma­tio­nen zur The­ra­pie­form und Anwen­dungs­dau­er, wäre ein wich­ti­ger Schritt, um bes­ser ein­schät­zen zu kön­nen, in wel­chem Rah­men die Anwen­dung von Mis­tel­prä­pa­ra­ten bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs ein aktu­el­les und rele­van­tes The­ma ist.

Es soll­ten qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge quan­ti­ta­ti­ve Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve von Pati­en­tin­nen zu Erfah­run­gen, Wis­sen, Zugang, Zufrie­den­heit, ins­be­son­de­re aber zur Art, Umfang und Bewer­tung von Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on und der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on zur Mis­tel­the­ra­pie, genau­so wie aus Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals durch­ge­führt wer­den. Die­se könn­ten dann Grund­la­ge für ver­bes­ser­te Pati­en­tin­nen­in­for­ma­tio­nen und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zes­se darstellen.

Die gerin­ge Anzahl der qua­li­ta­ti­ven Stu­di­en230, 233, 236 zu ins­ge­samt 43 Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, die jeweils nur eine Teil­men­ge der inter­view­ten Per­so­nen in der Stu­die dar­stel­len, gibt Grund zur Ver­mu­tung, dass es noch nicht erfass­te Aspek­te gibt. Bei Bran­den­ber­ger et al. wur­den die Ergeb­nis­se für die vier Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs getrennt ver­öf­fent­licht, jedoch wären Stu­di­en hilf­reich gewe­sen, in denen kla­rer beschrie­ben ist, wel­che Aus­sa­gen von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs kamen und ob die Befra­gun­gen bis zur theo­re­ti­schen Sät­ti­gung durch­ge­führt wur­den, das heißt, es wür­den erst dann kei­ne wei­te­ren Pati­en­tin­nen mehr befragt wer­den, wenn kei­ne neu­en Aspek­te mehr genannt wer­den, son­dern sich die Aus­sa­gen wie­der­ho­len. Qua­li­ta­ti­ve Stu­di­en zur Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fach­per­so­nals im deutsch­spra­chi­gen Raum feh­len eben­so, nur aus der Per­spek­ti­ve ver­schie­de­ner euro­päi­scher Län­der gibt es Befra­gun­gen von erfah­re­nen Misteltherapeuten/​innen.123, 214

  • 6.4 Zusammenfassung und Diskussion zur ethischen Bewertung

  • 6.4.1 Zusammenfassung

Die Ethik-Domä­ne ver­such­te die Fra­ge zu beant­wor­ten, wel­che ethi­schen Aspek­te auf indi­vi­du­el­ler und berufs­ethi­scher Ebe­ne bei der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs rele­vant sind. Hier­für wur­den explo­ra­tiv Leit­li­ni­en oder Emp­feh­lun­gen und sys­te­ma­tisch Fach­ar­ti­kel gesucht. Zusätz­lich wur­den wei­te­re Aspek­te über die Anwen­dung von ethi­scher Theo­rie (Refle­xi­on) iden­ti­fi­ziert. Die Suche nach ethi­schen Leit­li­ni­en oder Emp­feh­lun­gen zur (pal­lia­ti­ven) Mis­tel­the­ra­pie bei ver­schie­de­nen Fach­ge­sell­schaf­ten und Ver­ei­nen der Komplementär‑, Alter­na­tiv- oder Inte­gra­tiv­me­di­zin führ­te zu kei­nen Ergeb­nis­sen, die im Rah­men die­ses HTA-Berichts sinn­voll ver­ar­bei­tet wer­den konn­ten. Durch die sys­te­ma­ti­sche Suche in Pub­Med, Sowi­port und Ethics­web konn­ten hin­ge­gen 17 Fach­ar­ti­kel gefun­den bezie­hungs­wei­se aus­ge­wählt wer­den (vgl. Kapi­tel 4.4), die für die Iden­ti­fi­zie­rung von ethi­schen Aspek­ten bei der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs als hin­rei­chend rele­vant ein­ge­stuft wur­den. Zusam­men mit einer zusätz­li­chen theo­re­ti­schen Refle­xi­on mit­tels des ver­wen­de­ten ethi­schen Rah­men­ge­rüs­tes mit sechs Prin­zi­pi­en „mitt­le­rer Reich­wei­te“ (Nut­zen, Scha­den, Selbst­be­stim­mung, Gerech­tig­keit, Effi­zi­enz (Kos­ten), Legi­ti­mi­tät) (vgl. Abschnitt 1.5) konn­ten dadurch ins­ge­samt 26 ethi­sche Aspek­te iden­ti­fi­ziert wer­den (vgl. Kapi­tel 5.4), Die meis­ten der Aspek­te (n = 21) wur­den als ethi­sche Risi­ken klas­si­fi­ziert (Gefahr, ein ethi­sches Prin­zip unzu­rei­chend zu berück­sich­ti­gen), die rest­li­chen als ethi­sche Her­aus­for­de­run­gen (Abwä­gung zwi­schen ethi­schen Prin­zi­pi­en erfor­der­lich). Auf Grund­la­ge die­ser ethi­schen Aspek­te, die oft all­ge­mei­ne­re Aspek­te der Kom­ple­men­tär- oder Inte­gra­tiv­me­di­zin (KIM) wie­der­ga­ben (vgl. Kapi­tel 1.5), konn­ten acht kon­kre­te Kri­te­ri­en und vier kon­kre­te Kon­flik­te für die pal­lia­ti­ve Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs her­aus­ge­ar­bei­tet wer­den, die vor dem Hin­ter­grund der Ergeb­nis­se der ande­ren Domä­nen auf ihre Kohä­renz und Kon­sis­tenz geprüft wurden.

Zusam­men­fas­send las­sen sich sechs über­grei­fen­de The­men anhand der ethi­schen Aspek­te bezie­hungs­wei­se deren Kon­kre­ti­sie­run­gen festhalten:

Als allgemeine(re) The­men, die grund­sätz­lich auch bei ande­ren KIM-The­ra­pien oder auch bei kon­ven­tio­nel­len The­ra­pien zutref­fend sein kön­nen, sind zu nennen:

  • 1. Schwie­rig­kei­ten bei der infor­mier­ten Ein­wil­li­gung in die The­ra­pie (z. B. wel­che Inhal­te erfor­der­lich sind, um eine aus­rei­chen­de Infor­mie­rung zu gewähr­leis­ten, oder wie die Frei­heit der Ein­wil­li­gung vor zu star­ker Beein­flus­sung von vor allem Außen sicher­ge­stellt wer­den kann);

  • 2. damit ver­bun­den eine mög­li­che Gefahr eines „the­ra­peu­ti­schen Miss­ver­ständ­nis­ses“, das heißt einer feh­ler­haf­ten Über­zeu­gung einer Pati­en­tin, dass eine nur pal­lia­tiv ein­ge­setz­te The­ra­pie Teil einer kau­sa­len The­ra­pie sei (hier also zur Behand­lung des Brust­kreb­ses diene);

  • 3. Schwie­rig­kei­ten bei der Abwä­gung von Scha­dens- und Nut­zen­po­ten­zia­len der The­ra­pie (inklu­si­ve Wech­sel- und Neben­wir­kun­gen) oder deren Unterlassung.

Hin­zu kom­men spe­zi­fi­sche­re The­men, die bei der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie beson­ders auf­tre­ten (jedoch kei­nes­wegs nur bei ihr auf­tre­ten müssen):

  • 4. Pro­ble­me der quan­ti­ta­tiv und/​oder qua­li­ta­tiv nicht aus­rei­chen­den Evi­denz, um Nut­zen-und Scha­dens­po­ten­zia­le abschät­zen zu kön­nen, sowie zugrun­de­lie­gen­de Pro­ble­me der Evi­denz­ge­ne­rie­rung für die Misteltherapie;

  • 5. die mög­li­che man­geln­de Kom­mu­ni­ka­ti­on oder Infor­mie­rung zwi­schen Ärztinnen/​Ärzten, KIM-Behan­deln­den und/​oder Pati­en­tin­nen, ob eine Mis­tel­the­ra­pie begon­nen wird oder wur­de und mit wel­chen Modalitäten;

  • 6. Schwie­rig­kei­ten mit dem Umgang von all­fäl­li­gen Placebo‑, aber auch Noce­bo-Effek­ten bei der Misteltherapie.

  • 6.4.2 Inhaltliche Diskussion

Ein Dreh- und Angel­punkt der ethi­schen Bewer­tung pal­lia­ti­ver (und auch adju­van­ter) Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs dürf­te die pro­ble­ma­ti­sche Evi­denz­la­ge vor allem hin­sicht­lich der Wirk­sam­keit dar­stel­len. Zum einen bezie­hen sich man­che ethi­schen Aspek­te bezie­hungs­wei­se Kriterien/​Konflikte unmit­tel­bar auf die­se, so bei­spiels­wei­se all jene, die mit der Abschät­zung und Abwä­gung von Nut­zen- und Scha­dens­po­ten­zia­len zu tun haben. Zum ande­ren sind aber auch wei­te­re ethi­sche Aspek­te bezie­hungs­wei­se Kriterien/​Konflikte von der Evi­denz­la­ge abhän­gig so bei­spiels­wei­se Die Bedin­gun­gen einer erfolg­rei­chen infor­mier­ten Ein­wil­li­gung in eine The­ra­pie (Auf­klä­rung über Nut­zen- und Scha­dens­po­ten­zia­le, Infor­mie­rung über die Evi­denz­la­ge bezie­hungs­wei­se den Stand der Wis­sen­schaft) oder die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Ärz­tin­nen bezie­hungs­wei­se Ärz­ten und KIM-Behan­deln­den auf­grund mög­li­cher Dis­kre­pan­zen bei der Ein­schät­zung der Wirk­sam­keit. Es han­delt sich daher bei der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie oft um Ent­schei­dun­gen unter Unsi­cher­heit. Bei die­sen Ent­schei­dun­gen wird – zumin­dest, solan­ge Scha­dens­po­ten­zia­le als mini­mal ein­ge­schätzt wer­den und die Finan­zie­rung unpro­ble­ma­tisch ist – im kon­kre­ten Ein­zel­fall vor­aus­sicht­lich im beson­de­ren Maße die Selbst­be­stim­mung der Pati­en­tin­nen ethisch maß­geb­lich sein, das heißt, ob die­se die The­ra­pie haben möch­ten oder nicht. Dar­über hin­aus könn­ten sich bei einer gege­be­nen­falls adju­van­ten (nicht-pal­lia­ti­ven) Mis­tel­the­ra­pie, die aus­schließ­lich von den Pati­en­tin­nen pri­vat zu bezah­len ist, zusätz­li­che Fra­gen hin­sicht­lich der Gerech­tig­keit der recht­li­chen Rege­lung stel­len, da Kran­ken­kas­sen Mis­tel­the­ra­pie nur als pal­lia­ti­ve, nicht aber als adju­van­te The­ra­pie erstatten.

Über den Ein­zel­fall hin­aus müs­sen auch Ent­schei­dun­gen auf der poli­ti­schen Ebe­ne dahin­ge­hend getrof­fen wer­den, ob die Kos­ten­er­stat­tung der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs ange­sichts der Unsi­cher­hei­ten bei der Wirk­sam­keit wei­ter­hin erfol­gen soll. Auf insti­tu­tio­nel­ler Ebe­ne ist unklar, ob die­se Unsi­cher­heit mit­tel- und lang­fris­tig durch meh­re­re neue und/​oder bes­se­re Stu­di­en auf­ge­ho­ben wer­den kann, da auf­wän­di­ge Stu­di­en kost­spie­lig sind und die Her­stel­ler der Pro­duk­te kom­ple­men­tär­me­di­zi­ni­scher Prä­pa­ra­te mög­li­cher­wei­se die dafür erfor­der­li­chen Res­sour­cen nicht stel­len kön­nen. Erschwe­rend kann hin­zu­kom­men, dass Stu­di­en zur Wirk­sam­keit kei­ne recht­li­che Bedin­gung für Mis­tel­the­ra­pie­pro­duk­te dar­stel­len, wie das bei Arz­nei­mit­teln, die unter die Zulas­sungs­be­din­gun­gen des Arz­nei­mit­tel­ge­set­zes (AMG) fal­len, zutref­fend wäre. Homöo­pa­thi­sche Arz­nei­mit­tel (auch wenn als Teil anthro­po­so­phi­scher Medi­zin genutzt, vgl. Kap. 1.3 sowie AMG § 4 Abs. 33) und phy­to­the­ra­peu­ti­sche Arz­nei­mit­tel bei­spiels­wei­se sind zwar regis­trie­rungs­fä­hig, aber von der sonst zwin­gen­den Pflicht der Zulas­sungs­be­din­gun­gen ent­ho­ben, oder fol­gen spe­zi­el­len Zulas­sungs­ver­fah­ren (vgl. AMG § 38 sowie auch § 25 Abs. 2 und § 105 Abs. 4). Dies gilt auch dann, wenn die homöo­pa­thi­schen Arz­nei­mit­tel kom­ple­men­tär oder inte­gra­tiv, das heißt nicht alter­na­tiv ein­ge­setzt wer­den. Die­ser Umstand könn­te die Moti­va­ti­on der Her­stel­ler, Stu­di­en durch­zu­füh­ren, daher zusätz­lich redu­zie­ren. Ein mög­li­cher Ein­wand hier ist aller­dings, dass bei Regis­trie­rungs­fä­hig­keit das Zulas­sungs­ver­fah­ren und das Regis­trie­rungs­ver­fah­ren alter­na­tiv zur Ver­fü­gung ste­hen, und für die Regis­trie­rung „im Wesent­li­chen die eben­so in einem Zulas­sungs­ver­fah­ren vor­zu­le­gen­den Unter­la­gen und Gut­ach­ten bei­zu­fü­gen sind“ (Pan­nen­be­cker (2016))316. Des­halb „kann es für den Antrag­stel­ler erstre­bens­wert sein, für ein bereits im Ver­kehr befind­li­ches regis­trier­tes Arz­nei­mit­tel die wei­ter­ge­hen­de Zulas­sung zu bean­tra­gen, um die­ses sodann mit der Anga­be von Indi­ka­tio­nen in den Ver­kehr brin­gen zu kön­nen“ (Pan­nen­be­cker 2016)316; das heißt, es könn­te durch­aus auch einen Anreiz für Her­stel­ler geben, the­ra­peu­ti­sche Stu­di­en durchzuführen.

Die wei­te­ren iden­ti­fi­zier­ten ethi­schen Aspek­te bezie­hungs­wei­se Kriterien/​Konflikte bewe­gen sich meis­tens auf der Ebe­ne all­ge­mei­ner medi­zin­ethi­scher Anfor­de­run­gen (in der Regel unge­ach­tet der Evi­denz­la­ge hin­sicht­lich Wirk­sam­keit und Sicher­heit), wes­halb es auch ins­ge­samt nicht über­ra­schend ist, dass mehr ethi­sche Risi­ken als Her­aus­for­de­run­gen, die eine Abwä­gung erfor­der­lich machen, iden­ti­fi­ziert wer­den konn­ten. Dem­entspre­chend wur­den auch mehr Kri­te­ri­en for­mu­liert, die für einen ethisch ver­tret­ba­ren Ein­satz der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie ein­zu­hal­ten sind, als Kon­flik­te, die zu beach­ten und im Ein­zel- oder Regel­fall zu lösen sind.

Beson­ders zu beto­nen bleibt bei der (pal­lia­ti­ven, aber auch adju­van­ten) Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs aber die Gefahr, auf­grund von Vor­ur­tei­len basie­rend auf ihrer Zuge­hö­rig­keit zur Kom­ple­men­tär- oder Inte­gra­tiv­me­di­zin sowohl eine unfai­re Ein­schät­zung der Nut­zen- und Scha­dens­po­ten­zia­le und/​oder eine nicht aus­rei­chend neu­tra­le Auf­klä­rung über die The­ra­pie durch­zu­füh­ren. Dabei sind sowohl mög­li­che nega­ti­ve als auch posi­ti­ve Vor­ur­tei­le (unter and­rem auf­grund welt­an­schau­li­cher Über­zeu­gun­gen) glei­cher­ma­ßen zu beach­ten, da eine unkri­ti­sche und über-opti­mis­ti­sche Ein­schät­zung der Nut­zen­po­ten­zia­le mit einer dann hin­sicht­lich des Nut­zens sys­te­ma­tisch ver­zerr­ten Auf­klä­rung einer Pati­en­tin eben­falls als ethisch pro­ble­ma­tisch zu beur­tei­len wäre. Hier sind daher berufs­ethisch nicht nur die Ärz­tin­nen und Ärz­te einer kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie in der Pflicht, son­dern auch die Ärz­tin­nen und Ärz­te sowie KIM-Behan­deln­den, die die pal­lia­ti­ve Mis­tel­the­ra­pie anbie­ten und durch­füh­ren. Nicht zuletzt müs­sen alle pro­fes­sio­nel­len Betei­lig­ten bei der Auf­klä­rung oder Durch­füh­rung einer pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs neben der kon­ven­tio­nel­len The­ra­pie die Wün­sche, Über­zeu­gun­gen und ange­streb­ten The­ra­pie­zie­le der Pati­en­tin­nen zuguns­ten einer trag­fä­hi­gen Arzt-Pati­en­ten-Bezie­hung (oder Behand­ler-Kli­en­ten-Bezie­hung) aner­ken­nen, selbst wenn sie ins­be­son­de­re die indi­vi­du­el­len Krank­heits­kon­zep­te und welt­an­schau­li­chen Über­zeu­gun­gen nicht teilen.

  • 6.4.3 Methodische Diskussion

Es stellt sich bei den ethi­schen Aspek­ten im Rah­men eines HTA-Berichts oft­mals die Fra­ge, wie all­ge­mein oder spe­zi­fisch die ethi­schen Aspek­te, die gesucht wer­den, sein sol­len. Ein zu spe­zi­fi­sches Suchen kann oft dazu füh­ren, dass nichts gefun­den wird (zum Bei­spiel auch schon auf der Ebe­ne der Lite­ra­tur­su­che), da ethi­sche Aspek­te sel­ten so hoch­spe­zi­fisch für eine Gesund­heits­tech­no­lo­gie aus­fal­len, dass sie nicht auch für ande­re Tech­no­lo­gien zutref­fend sein könn­ten. Ein zu all­ge­mei­nes Suchen hin­ge­gen kann dazu füh­ren, dass zu viel gefun­den wird und zum Bei­spiel die Tref­fer­men­ge an Lite­ra­tur nicht mehr zu bewäl­ti­gen ist. So wäre es auch bei der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie denk­bar gewe­sen, noch wei­te­re all­ge­mei­ne­re Aspek­te zu fin­den und auf­zu­füh­ren. Es wur­de aber ver­sucht, bei der Such- und Selek­ti­ons­stra­te­gie einen „mitt­le­ren“ Weg zwi­schen unver­meid­ba­rer All­ge­mein­heit und ange­streb­ter Spe­zi­fi­tät zu fin­den und dann ins­be­son­de­re bei der Ana­ly­se der Tex­te und der Extrak­ti­on ethi­scher Aspek­te jene zu iden­ti­fi­zie­ren, die für die pal­lia­ti­ve Mis­tel­the­ra­pie im Prin­zip rele­vant sein kön­nen. Es kann aber auf­grund die­ses „Mit­tel­wegs“ nicht aus­ge­schlos­sen wer­den, dass es in nicht gesuch­ter bezie­hungs­wei­se nicht ein­ge­schlos­se­ner Lite­ra­tur noch wei­te­re ethi­sche Aspek­te geben könn­te, die zu berück­sich­ti­gen wären. Des­halb erwies sich die zusätz­lich durch­ge­führ­te Refle­xi­on als sinn­voll, um theo­re­tisch nahe­lie­gen­de, aber nicht in der ein­ge­schlos­se­nen Lite­ra­tur gefun­de­ne Aspek­te noch zu ergänzen.

Die metho­di­sche Sinn­haf­tig­keit einer Suche nach Leit­li­ni­en und Emp­feh­lun­gen kann dage­gen kri­tisch gese­hen wer­den. Obwohl es gera­de bei der Medi­zin-Domä­ne ein übli­ches Vor­ge­hen ist, nach bestehen­den (kli­ni­schen) Leit­li­ni­en zu suchen, scheint die­ses Vor­ge­hen bei ethi­schen Aspek­ten gera­de bei einem The­ma wie Mis­tel­the­ra­pie (oder viel­leicht auch KIM-The­ra­pien gene­rell) weni­ger frucht­bar. Dies liegt dar­an, dass spe­zi­fisch ethi­sche Leit­li­ni­en gene­rell, selbst bei kon­ven­tio­nel­len The­ra­pien, (noch) eher sel­ten sind, und daher auch nicht zu erwar­ten ist, dass sie bei KIM-The­ra­pien in rele­van­ter Wei­se ver­brei­tet sind. Auch wird es schwie­ri­ger sein, „ein­schlä­gi­ge“ Fach­ge­sell­schaf­ten und Ähn­li­che zu iden­ti­fi­zie­ren, die Autor/​inn/​en einer Leit­li­nie oder Emp­feh­lung sein könn­ten, da nicht nur die Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren, son­dern ver­mut­lich auch das Eigen­ver­ständ­nis von komplementär‑, alter­na­tivo­der inte­gra­tiv­me­di­zi­ni­schen Gesell­schaf­ten oder Ver­ei­nen anders aus­fal­len wird als jene einer „klas­si­schen“ medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaft – so zum Bei­spiel das Schrei­ben von Leit­li­ni­en zu spe­zi­fi­schen The­ra­pien nicht in der­sel­ben Wei­se als eine mög­li­che Auf­ga­be aner­kannt wird, erst recht nicht das Schrei­ben von ethi­schen Leit­li­ni­en. Eine denk­ba­re Mög­lich­keit als Alter­na­ti­ve wäre die Sich­tung von Lehr­ma­te­ria­li­en, in denen even­tu­ell auch ethi­sche Über­le­gun­gen zur Umset­zung von The­ra­pien gefun­den wer­den könn­ten. Eine Prü­fung die­ser Mög­lich­keit lag aber außer­halb des zeit­li­chen und finan­zi­el­len Rah­mens die­ses HTA-Berichts.

  • 7 Schlussfolgerungen und Empfehlungen

Der vor­lie­gen­de HTA-Bericht beinhal­tet eine sys­te­ma­ti­sche Lite­ra­tur­über­sicht zu Wirk­sam­keit und Sicher­heit, Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät, Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten sowie zur ethi­schen Bewertung.

Im Rah­men die­ses HTA-Berichts konn­ten kei­ne RCT zur medi­zi­ni­schen Wirk­sam­keit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie hin­sicht­lich des Gesamt­über­le­bens bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs iden­ti­fi­ziert wer­den. Eine Stu­die mit gerin­gen Pati­en­ten­zah­len zeig­te nach fünf Jah­ren kei­nen sta­tis­tisch signi­fi­kan­ten Unter­schied im krank­heits­frei­en Über­le­ben zwi­schen Pati­en­tin­nen mit und ohne beglei­ten­der Misteltherapie.

Es gibt Evi­denz aus drei ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en, dass Neben­wir­kun­gen der Che­mo­the­ra­pie gemes­sen anhand von Sym­ptom­ska­len abge­mil­dert und die HRQOL gemes­sen anhand von Funk­ti­ons­ska­len erhöht wird. Aller­dings sind die Effek­te eher gering bis mode­rat. Es ist unsi­cher, ob die­se Effek­te durch sys­te­ma­ti­sche Ver­zer­rung der nur sub­jek­tiv mess­ba­ren Ziel­grö­ßen auf­grund unzu­rei­chen­der Ver­blin­dung in den Stu­di­en bedingt sein könnten.

Bekann­te Neben­wir­kun­gen der Mis­tel­the­ra­pie, wie leicht­gra­di­ge und mode­ra­te Lokal­re­ak­tio­nen, die in die­sen und wei­te­ren vier nicht-ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en erho­ben wur­den, sind häu­fig, aber gerin­gen Aus­ma­ßes. Mög­li­che Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Krebs­me­di­ka­men­ten und Mis­tel­ex­trak­ten, die auf der Immun­sti­mu­la­ti­on beru­hen könn­ten, wur­den in den ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en in die­sem HTA-Bericht nicht untersucht.

Zu Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät einer beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie gibt es kei­ne aus­rei­chend vali­den Studien.

Bei die­ser ins­ge­samt unsi­che­ren Daten­la­ge kann eine Aus­deh­nung der Finan­zie­rung der Mis­tel­the­ra­pie auf die adju­van­te The­ra­pie durch die GKV nicht emp­foh­len wer­den. Über den Ein­zel­fall hin­aus müs­sen auch Ent­schei­dun­gen auf der poli­ti­schen Ebe­ne dahin­ge­hend getrof­fen wer­den, ob die Kos­ten­er­stat­tung der pal­lia­ti­ven Mis­tel­the­ra­pie bei Brust­krebs ange­sichts der Unsi­cher­hei­ten bei der Wirk­sam­keit wei­ter­hin erfol­gen soll.

Obwohl die Mis­tel­the­ra­pie rezept­frei zuge­las­sen und ver­füg­bar ist, ist zu hof­fen, dass wei­te­re ran­do­mi­sier­te Stu­di­en durch­ge­führt wer­den, um die Unsi­cher­heit hin­sicht­lich der Wirk­sam­keit zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät zu redu­zie­ren und auch mög­li­che Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Krebs­me­di­ka­men­ten und Mis­tel­ex­trak­ten als mög­li­che Neben­wir­kun­gen zu erfas­sen. Auch die Wirk­sam­keit hin­sicht­lich des Gesamt­über­le­bens und des pro­gres­si­ons­frei­en Über­le­bens soll­ten unter­sucht wer­den. Eine Über­sichts­ar­beit spe­zi­ell zu den metho­di­schen Her­aus­for­de­run­gen von ran­do­mi­sier­ten Stu­di­en zur Mis­tel­the­ra­pie und ent­spre­chen­den Lösungs­an­sät­zen, könn­te dann ver­wen­det wer­den, um ein adäqua­tes Stu­di­en­de­sign zu entwickeln.

Auch zu Wis­sen, Ein­stel­lung, Akzep­tanz, Zufrie­den­heit, Erfah­run­gen, Erwar­tun­gen, Zugang, Art und Umfang der Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on zur Mis­tel­the­ra­pie soll­ten mög­lichst reprä­sen­ta­ti­ve Befra­gun­gen durch­ge­führt werden.

Die Unsi­cher­heit der bestehen­den Daten­la­ge macht es umso wich­ti­ger, die Pati­en­tin­nen neu­tral und kom­pe­tent zu bera­ten, unab­hän­gig davon, wel­che Ein­stel­lung die Behan­deln­den oder Bera­ten­den selbst zur Mis­tel­the­ra­pie haben. Die weni­gen Stu­di­en aus Pati­en­tin­nen­sicht mit klei­nen Teil­neh­me­rin­nen­zah­len wei­sen dar­auf hin, dass sich die Pati­en­tin­nen häu­fig nicht aus­rei­chend durch Fach­per­so­nal bera­ten füh­len und zum Bei­spiel bei ableh­nen­der Hal­tung der Behan­deln­den die­se dann nicht über eine statt­fin­den­de Mis­tel­the­ra­pie infor­mie­ren. Ein wich­ti­ger Bestand­teil der Pati­en­tin­nen­be­ra­tung soll­te die ver­ständ­li­che und trans­pa­ren­te Über­mitt­lung der Tat­sa­che sein, dass es der­zeit kei­nen wis­sen­schaft­li­chen Nach­weis gibt, ob die Mis­tel­the­ra­pie die Über­le­bens­zeit oder das pro­gres­si­ons­freie Über­le­ben bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs rele­vant ver­bes­sert, dass eine Ver­bes­se­rung der HRQOL als eher mode­rat ein­zu­schät­zen ist und eben­falls nicht als gesi­chert gel­ten kann. Außer­dem soll­te dar­auf hin­ge­wie­sen wer­den, dass auf­grund der Immun­sti­mu­la­ti­on even­tu­ell Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen Krebs­me­di­ka­men­ten und Mis­tel­the­ra­pie auf­tre­ten könn­ten, dazu aber eben­falls unzu­rei­chen­de Daten vor­lie­gen. Für Pati­en­tin­nen, die medi­zi­ni­sche Infor­ma­tio­nen aus dem Inter­net nut­zen möch­ten, soll­ten Hin­wei­se auf ver­trau­ens­wür­di­ge Inter­net­sei­ten, die Infor­ma­tio­nen zur beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie ent­hal­ten, gege­ben wer­den. Dar­über hin­aus kann hier auf die sechs Emp­feh­lun­gen zur Pati­en­tin­nen­in­for­ma­ti­on und ‑auf­klä­rung in der Kon­sul­ta­ti­ons­fas­sung der S‑3-Leit­li­nie zur Kom­ple­men­tär­me­di­zin in der Behand­lung von onko­lo­gi­schen Pati­en­tIn­nen ver­wie­sen wer­den.50

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  • 314. Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung. Suche zur “Mis­tel” 2020 www.bzga.de/suche/?tx_solr%5Bq%5D=Mistel (26.03.2020).

  • 315. Gesund­heits­por­tal“ BfGBRN. Brust­krebs 2020 www.gesund.bund.de/brustkrebs (18.11.2020).

  • 316. Pan­nen­be­cker A. §38“. In: Kügel W, Mül­ler RG, Hof­mann HP (Hrsg) Arz­nei­mit­tel­ge­setz – Kom­men­tar. 2. Aufl. Mün­chen: C.H. Beck; S. 681–689

9 Anhang

9.1 Lite­ra­tur­re­cher­che

Tabel­le 84: Über­sicht der Tref­fer aus der domä­nen­über­grei­fen­den Datenbanksuche

#

Daten­bank

Anzahl der Treffer

1

MEDLINE via PubMed

100

2

EMBASE via Ovid

289

3

CRD Data­ba­se

39

4

The Coch­ra­ne Library

2

5

CINAHL

8

Tabel­le 84 fasst die Anzahl der Tref­fer je Daten­bank zusam­men, um die Nach­voll­zieh­bar­keit zu ver­ein­fa­chen. In Tabel­le 85 ist die Suche aus­führ­li­cher doku­men­tiert mit den jeweils ver­wen­de­ten Such­be­grif­fen und wie die ein­zel­nen Such­an­fra­gen mit­ein­an­der ver­knüpft wurden.

Tabel­le 85: Such­be­grif­fe der domä­nen­über­grei­fen­den Suche

MEDLINE via PubMed

19.09.2017

Suche

Such­be­grif­fe

Anzahl Tref­fer

#1

abno­ba vis­cum [Title/​Abstract]

8

#2

Helix­or [Title/​Abstract]

20

#3

Isca­dor [Title/​Abstract]

154

#4

Iscu­cin [Title/​Abstract]

7

#5

Lek­ti­nol [Title/​Abstract]

6

#6

mist­le­toe [Title/​Abstract]

1108

#7

vis­cum album [Title/​Abstract]

595

#8

mist­le* [Title/​Abstract]

1151

#9

#1 OR #2 OR #3 OR #4 OR #5 OR #6 OR #7 OR #8

1399

#10

Mist­le­toe [MeSH Terms]

1029

#11

vis­cum album [MeSH Terms]

222

#12

abno­ba vis­cum [Sup­ple­men­ta­ry Concept]

6

#13

mist­le­toe lec­tin I [Sup­ple­men­ta­ry Concept]

80

#14

Helix­or [Sup­ple­men­ta­ry Concept]

14

#15

#10 OR #11 OR #12 OR #13 OR #14

1071

#16

#9 OR #15

1620

#17

mam­ma can­cer [Title/​Abstract]

9

#18

mam­ma car­ci­no­ma [Title/​Abstract]

115

#19

breast can­cer [Title/​Abstract]

223592

#20

breast tumor* [Title/​Abstract]

16961

#21

breast neo­plasm* [Title/​Abstract]

8694

#22

Breast Neo­plasms [Mesh]

253926

#23

#17 OR #18 OR #19 OR #20 OR #21 OR #22

313446

#24

#23 AND #16

100

EMBASE

19.09.2017

Suche

Such­be­grif­fe

Anzahl Tref­fer

#1

abno­ba viscum.ab,ti.

7

#2

Helixor.ab,ti.

37

#3

Iscador.ab,ti.

177

#4

Iscucin.ab,ti.

9

#5

Lektinol.ab,ti.

10

#6

mistletoe.ab,ti.

1400

#7

vis­cum album.ab,ti.

736

#8

mistle*ab,ti.

1444

#9

1 or 2 or 3 or 4 or 5 or 6 or 7 or 8

1743

#10

vis­cum album.mp. or exp Vis­cum album/

2072

#11

exp Vis­cum album extract/

792

#12

mistletoe.mp. or exp mistletoe/

1500

#13

10 or 11 or 12

2396

#14

9 or 13

2419

#15

mam­ma cancer.ab,ti.

12

#16

mam­ma carcinoma.ab,ti.

132

#17

breast cancer.ab,ti.

299220

#18

breast tumor*.ab,ti.

22213

#19

breast neoplasm*.ab,ti.

784

#20

breast neoplasm.mp. or exp breast tumor/

409625

#21

15 or 16 or 17 or 18 or 19 or 20

445300

#22

14 and 21

289

Coch­ra­ne Library

23.03.2017

#1

MeSH descrip­tor: [Breast Neo­plasms] explo­de all trees

10104 results

#2

breast can­cer

24518

#3

breast tumor*

5404

#4

breast neo­plasm*

12770

#5

mam­ma carcinoma

25

#6

mam­ma cancer

19

#7

#1 or #2 or #3 or #4 or #5 or #6

25265

#8

abno­ba viscum

0

#9

Helix­or

5

#10

Isca­dor

55

#11

Iscu­cin

3

#12

Lek­ti­nol

2

#13

Mist­le­toe

108

#14

vis­cum album

61

#15

mist­le*

112

#16

#8 or #9 or #10 or #11 or #12 or #13 or #14 or #15

141

#17

MeSH descrip­tor: [Mist­le­toe] explo­de all trees

41

#18

MeSH descrip­tor: [Vis­cum album] explo­de all trees

7

#19

#16 or #17 or #18

141

#20

#7 and #19

39

CRD Data­ba­se

23.03.2017

#1

MeSH descrip­tor: [Breast Neo­plasms] explo­de all trees

1783

#2

breast can­cer

1353

#3

breast tumor*

12

#4

breast neo­plasm*

1163

#5

mam­ma carcinoma

1

#6

mam­ma cancer

0

#7

#1 or #2 or #3 or #4 or #5 or #6

2228

#8

abno­ba viscum

0

#9

Helix­or

2

#10

Isca­dor

4

#11

Iscu­cin

0

#12

Lek­ti­nol

1

#13

Mist­le­toe

8

#14

vis­cum album

2

#15

mist­le*

8

#16

#8 or #9 or #10 or #11 or #12 or #13 or #14 or #15

8

#17

MeSH descrip­tor: [Mist­le­toe] explo­de all trees

10

#18

MeSH descrip­tor: [Vis­cum album] explo­de all trees

2

#19

#16 or #17 or #18

12

#20

#7 and #19

2

CINAHL 13.05.2017

#1

Breast Neo­plasms MW Word in sub­ject heading

60290

#2

breast can­cer [Abs­tract]

32568

#3

breast tumor* [Abs­tract]

2482

#4

breast neo­plasm* [Abs­tract]

124

#5

mam­ma car­ci­no­ma [Abs­tract]

1

#6

mam­ma can­cer [Abs­tract]

2

#7

#1 or #2 or #3 or #4 or #5 or #6

70644

#8

abno­ba vis­cum [Abs­tract]

0

#9

Helix­or [Abs­tract]

1

#10

Isca­dor [Abs­tract]

11

#11

Iscu­cin [Abs­tract]

0

#12

Lek­ti­nol [Abs­tract]

0

#13

mist­le­toe [Abs­tract]

84

#14

vis­cum album [Abs­tract]

47

#15

mist­le* [Abs­tract]

84

#16

#8 or #9 or #10 or #11 or #12 or #13 or #14 or #15

101

#17

#7 AND #16

8

Die in Tabel­le 85 jeweils grau schat­tier­ten und in Fett her­vor­ge­ho­be­nen Zei­len am unte­ren Ende einer Such­do­ku­men­ta­ti­on, bei MEDLINE via Pub­Med #24, bei EMBASE #22, für die Suche in der Coch­ra­ne Libra­ry #20, in der CRD/​DARE Data­ba­se #20 und bei CINAHL #17, sind die jeweils gefun­de­nen Tref­fer, die in Form des Titels und einer Zusam­men­fas­sung in End­No­te expor­tiert wer­den. Die gefun­de­nen Refe­ren­zen wer­den in End­No­te gesam­melt und nach Dupli­ka­ten durchsucht.

Tabel­le 86: Doku­men­ta­ti­on der Leitliniensuche

Daten­ban­ken

Daten­bank

Such­be­griff

Datum

Anz. Tref­fer

1) GIN Data­ba­se breast cancer

Breast can­cer

30.04.2017

101

2) Pub­Med guideline

Breast can­cer

30.04.2017

84

3) EMBASE guideline

Breast can­cer

30.04.2017

62

4) Coch­ra­ne Library

Breast can­cer

30.04.2017

15

5) ESMO

Breast can­cer

30.04.2017

4

6) NCCN

Breast can­cer

30.04.2017

5

Web­sites

AWMF

Inter­dis­zi­pli­nä­re S3-Leit­li­nie für die Dia­gnos­tik, The­ra­pie und Nach­sor­ge des Mammakarzinoms

www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/032–045OL.html

EORTC

www.eortc.org/guidelines

ESMO

www.esmo.org/Guidelines/Breast-Cancer

1 3rd ESO-ESMO Inter­na­tio­nal Con­sen­sus Gui­de­lines for Advan­ced Breast Can­cer (ABC 3)

Published in 2016 – Ann Oncol (2016) doi: 10.1093/annonc/mdw544 and The Breast 2016, doi: dx.doi.org/10.1016/j.breast.2016.10.001 – First published online: 5 Decem­ber 2016. Aut­hors: Car­do­so F, Cos­ta A, Sen­kus E, Aapro M, And­re F, Bar­ri­os CH, Bergh J, Bhat­tacha­ry­ya G, Big­anz­o­li L, Car­do­so MJ, Carey L, Cor­ne­li­us­sen-James D, Curi­glia­no G, Die­r­as V, El Sag­hir N, Eniu A, Fallow­field L, Fen­ech D, Fran­cis P, Gel­mon K, Gen­na­ri A, Har­beck N, Hudis C, Kauf­man B, Krop I, May­er M, Mei­jer H, Mertz S, Ohno S, Paga­ni O, Papado­pou­los E, Pec­ca­to­ri F, Penault-Llor­ca F, Pic­cart MJ, Pier­ga JY, Rugo H, Shock­ney L, Sledge G, Swain S, Thoms­sen C, Tutt A, Vorobiof D, Xu B, Nor­ton L, Winer E.

2 Pri­ma­ry Breast Can­cer: ESMO Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­lines Published in 2015- Ann Oncol (2015) 26 (sup­pl 5): v8-v30. Aut­hors: Sen­kus E, Kyria­ki­des S, Ohno S, Penault-Llor­ca F, Poort­mans P, Rut­gers E, Zack­ris­son S, Car­do­so F.

3 2nd ESO-ESMO Inter­na­tio­nal Con­sen­sus Gui­de­lines for Advan­ced Breast Can­cer (ABC2)

Published in 2014 – Ann Oncol (2014) doi: 10.1093/annonc/mdu385 and The Breast 2014, doi: 10.1016/j.breast.2014.08.009 – First published online: Sep­tem­ber 18, 2014 Aut­hors: Car­do­so F, Cos­ta A, Nor­ton L, Sen­kus E, Aapro M, And­re F, Bar­ri­os CH, Bergh J, Big­anz­o­li L, Black­well KL, Car­do­so MJ, Cufer T, El Sag­hir N, Fallow­field L, Fen­ech D, Fran­cis P, Gel­mon K, Giord­a­no SH, Gli­go­rov J, Gold­hirsch A, Har­beck N, Hous­sa­mi N, Hudis C, Kauf­man B, Krop I, Kyria­ki­des S, Lin UN, May­er M, Mer­ja­ver SD, Nord­ström EB, Paga­ni O, Par­tridge A, Penault-Llor­ca F, Pic­cart MJ, Rugo H, Sledge G, Thoms­sen C, Van’t Veer L, Vorobiof D, Vrie­ling C, West N, Xu B, Winer E, Euro­pean School of Oncology.

4 BRCA in Breast Can­cer: ESMO Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­lines Published in 2011 – Ann Oncol 2011; 22 (Sup­pl 6): vi31-vi34. Aut­hors: Bal­ma­na J, Diez O, Rubio IT, Car­do­so F.

ASCO

1 Endo­cri­ne The­ra­py for Hor­mo­ne Recep­tor-Posi­ti­ve Meta­sta­tic Breast Can­cer (23.05.2016)

2 Sel­ec­tion of Opti­mal Adju­vant Che­mo­the­ra­py Regi­mens for Human Epi­der­mal Growth Fac­tor Recep­tor 2 (HER2) ‑Nega­ti­ve and Adju­vant Tar­ge­ted The­ra­py for HER2-Posi­ti­ve Breast Can­cers (18.04.2016)

3 Role of Pati­ent and Dise­a­se Fac­tors in Adju­vant Sys­te­mic The­ra­py Decis­i­on-Making for Ear­ly-Stage, Ope­ra­ble Breast Can­cer (21.03.2016)

4 Adju­vant Endo­cri­ne The­ra­py for Women with Hor­mo­ne Recep­tor-Posi­ti­ve Breast Can­cer Update on Ova­ri­an Sup­pres­si­on (16.02.2016)

5 Use of Bio­mar­kers to Gui­de Decis­i­ons on Adju­vant Sys­te­mic The­ra­py for Women with Ear­ly-Stage Inva­si­ve Breast Can­cer (08.02.2016)

6 ACS/​ASCO Breast Can­cer Sur­vi­vor­ship Care Gui­de­line (07.12.2015)

Anz. = Anzahl. ASCO = Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy. AWMF = Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten e. V. EORTC = Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer. ESMO = Euro­pean Socie­ty for Medi­cal Onco­lo­gy. HER2: Human epi­der­mal growth fac­tor recep­tor 2.

Tabel­le 87: Doku­men­ta­ti­on der Leit­li­ni­en­su­che mit Suchbegriffen

Suche

Such­be­griff

Anzahl Tref­fer

GIN

Data­ba­se:

alle 93 durchgesehen

1

Breast Can­cer

93 Ergeb­nis­se aus 6.360 Einträgen

2

Mist­le

Kei­ne Ergebnisse

3

vis­cum album

Kei­ne Ergebnisse

4

Mist­le­toe

Kei­ne Ergebnisse

EMBASE via Ovid

30.04.2017

1

(Recom­men­da­ti­on* or Guideline).ti.

47.718

2

breast cancer.ti.

175.438

3

breast cancer.sh.

281.812

4

breast cancer/​ or exp breast tumor/​ or exp breast carcinogenesis/​ or breast carcinoma/

389.931

5

2 or 3 or 4

398.315

6

1 and 5

1.600

7

(alter­na­ti­ve or inte­gra­ti­ve or complementary).af.

840.152

8

6 and 7

62

Coch­ra­ne Library

30.04.2017

#1

MeSH descrip­tor: [Gui­de­line] explo­de all trees

26

#2

MeSH descrip­tor: [Prac­ti­ce Gui­de­line] explo­de all trees

16

#3

Gui­de­line*

26.921

#4

recom­men­da­ti­on*

19.766

#5

#1 or #2 or #3 or #4

40.192

#6

MeSH descrip­tor: [Breast Neo­plasms] explo­de all trees

10.161

#7

breast can­cer

24.995

#8

breast car­ci­no­ma

2.980

#9

#6 or #7 or #8

25.733

#10

#5 and #9

1.841

#11

mist­le­toe or vis­cum album

126

#12

inte­gra­ti­ve medi­ci­ne or inte­gra­ti­ve therap*

2.723

#13

alter­na­ti­ve medi­ci­ne or alter­na­ti­ve therap*

28.185

#14

com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne or com­ple­men­ta­ry therap*

7.438

#15

#11 or #12 or #13 or #14

33.446

#16

#10 and #15

536

“other reviews”

15

Pub­Med

30.04.2017

#1

gui­de­line [Publi­ca­ti­on Type]

29.041

#2

mam­ma cancer

341.825

#3

mam­ma carcinoma

81.383

#4

breast can­cer

339.733

#5

breast tumor*

16.727

#6

breast neo­plasm*

249.756

#7

Breast Neo­plasms [Mesh]

249.416

#8

(inte­gra­ti­ve medi­ci­ne) OR inte­gra­ti­ve therap*

21.854

#9

(alter­na­ti­ve medi­ci­ne) OR alter­na­ti­ve therap*

284.751

#10

(com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne) OR com­ple­men­ta­ry therap*

233.115

#11

(#2 OR #3 OR #4 OR #5 OR #6 OR #7)

344.765

#12

(#8 or #9 or 10)

4.024.816

#13

(((#8 or #9 or 10))) AND ((#2 OR #3 OR #4 OR #5 OR #6 OR #7))

64.494

#14

(#1 AND #13)

84

#15

(#1 AND #6 AND #12)

62

NCCN

Natio­nal Com­pre­hen­si­ve Can­cer Network

Tref­fer

NCCN GUIDELINES FOR TREATMENT OF CANCER BY SITE

Rubrik: Breast Cancer

5

Tabel­le 88: Durch­such­te Studienregister

Stu­di­en­re­gis­ter

Such­be­griff

URL

Inter­na­tio­nal Standard

Ran­do­mi­sed Con­trol­led Trial

Num­ber Regis­ter (ISRCTN

Regis­try)

„Mis­ti etoe“;

„Vis­cum album“

www.isrctn.com

EORTC Cli­ni­cal Tri­als Database

„Mis­ti etoe“;

„Vis­cum album“

www.eortc.org/clinical-trials-database

ClinicalTrials.gov

„Mis­ti etoe“;

„Vis­cum album“

clinicaltrials.gov

EU Cli­ni­cal Tri­als Register

mist­le­toe AND breast

www.clinicaltrialsregister.eu/ctr-search/search

Deut­sches Regis­ter Kli­ni­scher Studien

„Mis­tel“

drks.de/search/de

WHO Inter­na­tio­nal Clinical

Tri­als Registry

Platform/​Search Portal

“breast AND mistletoe”

apps.who.int/trialsearch

PROSPERO – Inter­na­tio­nal pro­s­pec­ti­ve regis­ter of sys­te­ma­tic reviews

„Mis­ti etoe“;

„Vis­cum album“

www.crd.york.ac.uk/prospero

Natio­nal Cen­ter for Com­ple­men­ta­ry and Inte­gra­ti­ve Health

„Mist­le­toe“;

„Vis­cum album“

nccih.nih.gov/research/clinicaltrials

Ver­linkt mit clinicaltrials.gov

Stu­di­en­re­gis­ter

Ergeb­nis

Stu­di­en

Sta­tus

Inter­na­tio­nal Stan­dard Ran­do­mi­sed Con­trol­led Tri­al Num­ber Regis­ter (ISRCTN Registry)

Kei­ne rele­van­ten Treffer

-

EORTC Cli­ni­cal Tri­als Database

Kei­ne rele­van­ten Treffer

-

ClinicalTrials.gov

Zu Brust­krebs zwei Tref­fer, bei­de bereits bewertet:

Von Hagens, 2005; NCT00176046

Abge­schlos­sen, Bereits eingeschlossen

Man­sky, 2007; NCT00049608

Abge­schlos­sen;

Bereits aus­ge­schlos­sen

EU Cli­ni­cal Tri­als Register

Drei Stu­di­en zu Brustkrebs

Mist­le­toe And Breast Can­cer (MAB): A pilot stu­dy for a ran­do­mi­zed dou­ble-blind con­trol­led tri­al; Uni­ver­si­ty of Bris­tol (2018);

EudraCT Num­ber: 2018–000279-34

Lau­fend, neu identifiziert

Mist­le­toe in ear­ly Breast Can­cer (MBC): A pilot stu­dy for a ran­do­mi­sed con­trol­led tri­al; Uni­ver­si­ty of Bris­tol (2011);

EudraCT Num­ber: 2011–001224-37

Lau­fend, neu identifiziert

Mul­ti­cen­ter, ran­do­mi­zed, dou­ble-blind, pla­ce­bo-con­trol­led par­al­lel group stu­dy to demons­tra­te the effi­ca­cy (qua­li­ty of life) and safe­ty of the stan­dar­di­zed mist­le­toe extra­ct PS76A2 during che­mo­the­ra­py and fol­low-up in pati­ents with breast can­cer; Bul­ga­ri­an Drug Agen­cy (2011); EudraCT Num­ber: 2007–000841-36

Lau­fend, neu identifiziert

Deut­sches Register

Kli­ni­scher Studien

Kei­ne rele­van­ten Treffer

-

WHO Inter­na­tio­nal Cli­ni­cal Tri­als Regis­try Platform/​Search Portal

Fünf Stu­di­en zu Brustkrebs

Dupli­kat zu Uni­ver­si­ty of Bris­tol (2018)

Lau­fend, neu identifiziert

Dupli­kat zu Uni­ver­si­ty of Bris­tol (2011)

Lau­fend, neu identifiziert

Dupli­kat zu Bul­ga­ri­an Drug Agen­cy (2007)

Lau­fend, neu identifiziert

Dupli­kat zu Von Hagens (2005)

Abge­schlos­sen, Bereits eingeschlossen

Dupli­kat zu Man­sky (2007)

Abge­schlos­sen;

Bereits aus­ge­schlos­sen

PROSPERO -

Inter­na­tio­nal pro­s­pec­ti­ve regis­ter of sys­te­ma­tic reviews

Kei­ne rele­van­ten Treffer

-

Tabel­le 90: Such­stra­te­gie Inter­net­su­che Graue Literatur

Datenbank/​Organisation

Kom­men­tar

Web­sei­te

Datum

Anzahl

Tref­fer

PRiO: Prä­ven­ti­on und inte­gra­ti­ve Onko­lo­gie, eine

Arbeits­ge­mein­schaft der Deut­schen Krebsgesellschaft

Ins­ge­samt hat die Arbeits­grup­pe zu KAM elf Publi­ka­tio­nen, von denen neun einen Bezug zu Krebs haben.

www.prio-

dkg.de/wissenschaftliche-informationen/komplementa ere-und-alter­na­ti­ve-medi­zin

Update 15.11.20 17

9

Rele­van­te wissenschaftliche

Zeit­schrif­ten

Kar­ger 2008 bis 2016

mist­le­toe AND breast can­cer mis­tel AND brustkrebs

Jour­nals of Publi­ca­ti­ons with hits:

Breast Care

Com­ple­men­ta­ry Medicine

Rese­arch

Forsch Kom­ple­ment­med

Kar­ger Kom­pass Onkologie

Oncol Res Treat

Transl Res Biomed

Schweiz Z Ganzheitsmed

Restrik­ti­on: Publi­ka­ti­ons­jahr (2008 bis 2017), Zeit­schrift rele­vant für Human­me­di­zin und Aus­schluss von Publi­ka­tio­nen mit Tie­ren im Titel.

karger.com/search-results?page=1&q=Mistel%20Brustkrebs

Update 16.01.20 18

42

CAM­Ba­se

mist­le­toe AND breast can­cer mis­tel AND brustkrebs

www.cambase.de

33

15

Open Access Jour­nals Lund Uni­ver­si­ty Libra­ri­es. Direc­to­ry of Open Access Jour­nals (DOAJ) mist­le­toe and breast cancer

doaj.org/search?source= % 7B %22query %22 %3A %7 B %22query_​string %22 %3 A %7B %22query %22 %3A

%22 %5C %5C(mistletoe % 20and %20breast %20canc er %22 %2C %22default_​fiel d %22 %3A %22bibjson.abs tract %22 %2C %22default_​ ope­ra­tor %22 %3A %22AN D %22 %7D %7D %2C %22 from %22 %3A0 %2C %22si ze %22 %3A10 %7D

18.12.20

17

8

CORE-Hom

Home­opa­thic reme­dy: vis­cum album

(kli­ni­sche Stu­di­en zur

Homöo­pa­thie)

https://www.hri-

research.org/resources/rese arch-data­ba­ses/­co­re-hom

04.06.20

20

0

Hom­BRex Database

Sub­s­tance: Vis­cum album

(Hom­BRex beinhal­tet Expe­ri­men­te zur homöo­pa­thi­schen Grundlagenforschung.)

Restrik­ti­on:

Such­zeit­raum ab 2000

www.carstens-

stiftung.de/databases/#/hom brex/result?organ=92&subst ance=631&type_of_organis m=6

04.06.20

20

0

Anz. = Anzahl. KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medizin.

Nr.

Such­be­grif­fe (Suche durch­ge­führt am 13. Dezem­ber 2017)

Anzahl Tref­fer

#1

TS=(experience OR desi­re OR expec­ta­ti­ons OR wis­hes OR atti­tu­de OR Qua­li­ty Life OR pati­ent-repor­ted out­co­me* OR importance OR satis­fac­tion OR satis­fied OR accep­tance OR per­cep­ti­on OR awa­re­ness OR bur­den OR stress OR load OR access OR main­ten­an­ce OR sup­port OR sup­p­ly OR res­traint OR trai­ning self-admi­nis­tra­ti­on OR com­mu­ni­ca­ti­on OR impli­ca­ti­ons OR pati­ent infor­ma­ti­on OR expl­ana­ti­on OR com­mu­ni­ca­ti­on OR gui­dance OR social)

10.836.216

# 2

TI= (expe­ri­ence OR desi­re OR expec­ta­ti­ons OR wis­hes OR atti­tu­de OR Qua­li­ty Life OR pati­ent-repor­ted out­co­me* OR importance OR satis­fac­tion OR satis­fied OR accep­tance OR per­cep­ti­on OR awa­re­ness OR bur­den OR stress OR load OR access OR main­ten­an­ce OR sup­port OR sup­p­ly OR res­traint OR trai­ning self-admi­nis­tra­ti­on OR com­mu­ni­ca­ti­on OR impli­ca­ti­ons OR pati­ent infor­ma­ti­on OR expl­ana­ti­on OR com­mu­ni­ca­ti­on OR gui­dance OR social)

2.726.049

# 3

TS=(breast can­cer OR mam­ma carcinoma)

483.772

# 4

TI=(breast can­cer OR mam­ma carcinoma)

210.956

# 5

TS=(mistletoe OR vis­cum album)

3.352

# 6

TI=(mistletoe OR vis­cum album)

2.351

# 7

#2 OR #1

10.836.216

# 8

#4 OR #3

483.772

# 9

#6 OR #5

3.352

# 10

#9 AND #8 AND #7

137

Tabel­le 92: Daten­ban­ken integriert

in die Suche über Ovid zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspekten

Daten­bank und Zeitraum

Suchbegriffe/​durchsuchte Felder

Anzahl Tref­fer

Books@Ovid; Novem­ber 13, 2017

((“vis­cum album” or “mist­le­toe”) AND (“breast can­cer” or

57

Journals@Ovid     Full    Text;

Novem­ber 17, 2017

BIOSIS Pre­views; 1969 bis 2009

“mam­ma carcinoma”)).ab,at,ti.

AND (expe­ri­ence or desi­re or expec­ta­ti­ons or wis­hes or atti­tu­de or Qua­li­ty Life or pati­ent-repor­ted out­co­me* or importance or satis­fac­tion or satis­fied or accep­tance or per­cep­ti­on or awa­re­ness or bur­den or stress or load or access or main­ten­an­ce or sup­port or sup­p­ly or res­traint or trai­ning self-admi­nis­tra­ti­on or com­mu­ni­ca­ti­on or impli­ca­ti­ons or patient

EMBASE; 1988 bis 2017 Woche 47

Ovid MEDLINE(R); 1946 bis

Novem­ber Woche 2 2017

infor­ma­ti­on or expl­ana­ti­on or com­mu­ni­ca­ti­on or gui­dance or social).ab,at,ti.

Ovid MEDLINE(R) Epub Ahead of Print; Novem­ber 17, 2017

Tabel­le 93: Durch­such­te Inter­net­sei­ten aus der Grey Mat­ters Checkliste

Insti­tu­ti­on

Link

Such­be­grif­fe

Datum

Tref­fer

The Alber­ta Col­lege of Fami­ly Physicians

gomainpro.ca/tools-for-practice

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Cana­di­an Agen­cy for Drugs and Tech­no­lo­gies in Health (CADTH)

www.cadth.ca

Mist­le­toe

12.06.2019

Kei­ne Treffer

Cana­di­an Insti­tu­te of Health Research

www.cihr-

irsc.gc.ca/e/193.html

Mist­le­toe; vis­cum album; helix­or, lek­ti­nol, iscador

12.07.2019

Kei­ne Treffer

Drug Safe­ty and Effec­ti­ve­ness Net­work (DSEN)

www.cihr-

irsc.gc.ca/e/40269.html

Mist­le­toe;

vis­cum album

12.07.2019

Kei­ne Treffer

Health Qua­li­ty Onta­rio (HQO)

www.hqontario.ca/about-uswww.hqontario.ca/Evidence-to-Improve-Care/Health-Technology-Assessment/Reviews-And-Recommendations

Mist­le­toe;

vis­cum album

12.07.2019

Kei­ne Treffer

The Hos­pi­tal for Sick Child­ren (Sick­Kids) – Tech­no­lo­gy Asse­se­ment at Sick Kids (TASK)

www.sickkids.ca/AboutSickKi

ds/who-we-are/index.html

Mist­le­toe;

vis­cum album

12.07.2019

Kei­ne Treffer

Insti­tut natio­nal d’excellence en san­te et en Ser­vices sociaux (INESSS)

www.inesss.qc.ca/en/publications/publications.html

Mist­le­toe; vis­cum album

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Insti­tu­te of Health Eco­no­mics (IHE). Publications

www.ihe.ca/index.php?/publications

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Mani­to­ba Cent­re for Health Poli­cy (MCHP). Deliverables

mchp-

appserv.cpe.umanitoba.ca/deliverablesList.html

Mist­le­toe; vis­cum album; helix­or, lek­ti­nol, iscador

27.05.2019

Kei­ne Treffer

McGill Uni­ver­si­ty Health Cent­re (MUHC). Tech­no­lo­gy Assess­ment Unit Reports

muhc.ca/tau/page/tau-reports

Mist­le­toe

12.07.2019

Kei­ne Treffer

NLCAHR: New­found­land and Labra­dor Cent­re for Appli­ed Health Research.

Con­tex­tua­li­zed Health Rese­arch Syn­the­sis Pro­gram (CHRSP) Com­ple­ted CHRSP projects

www.nlcahr.mun.ca/CHRSP/ CompletedCHRSP.php

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Otta­wa Hos­pi­tal Rese­arch Insti­tu­te (OHRI)

www.ohri.ca/ksgroup/Publications.aspx

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Pro­grams for Assess­ment of Tech­no­lo­gy in Health (Cana­da) ‑Reports (PATH)

vortal.htai.org/index.php?q=n ode/​149

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

The­ra­peu­tics Initiative.

The­ra­peu­tics Letter

www.ti.ubc.ca/TherapeuticsLetter

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Uni­ver­si­ty of Bri­tish Colum­bia. Cent­re for Health Ser­vices and Poli­cy Research

chspr.ubc.ca/publications

Mist­le­toe the­ra­py; breast cancer

27.05.2019

46

INAHTA Secre­ta­ri­at ‑Inter­na­tio­nal Net­work of Agen­ci­es for Health Tech­no­lo­gy Assess­ment (INAHTA)

www.inahta.org/publications

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

World Health Orga­niza­ti­on Regio­nal Office for Euro­pe. Health Evi­dence Net­work (WHO HEN)

www.euro.who.int/en/data-and-evidence/evidence-informed-policy-making/publications/by-keyword

Mist­le­toe

12.07.2019

Kei­ne Treffer

Aus­tra­li­an Govern­ment. Depart­ment of Health and Age­ing. Aus­tra­lia and New Zea­land Hori­zon Scan­ning Net­work (ANZHSN)

www.horizonscanning.gov.au/internet/horizon/publishing .nsf/­Con­ten­t/­tech­no­lo­gies-asses­sed-lp‑2

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Joan­na Briggs Insti­tu­te (JBI)

connect.jbiconnectplus.org/

Search.aspx

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Monash Health. Cent­re for Cli­ni­cal Effec­ti­ve­ness (CCE).

Cent­re for Cli­ni­cal Effec­ti­ve­ness ‑Publi­ca­ti­ons

monashhealth.org/health-professionals/cce

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Natio­nal Pre­scrib­ing Ser­vice NPS RADAR

www.nps.org.au

Mist­le­toe OR

vis­cum album

12.07.2019

Kei­ne Treffer

Queens­land Govern­ment (Aus­tra­lia). Health Tech­no­lo­gy Refe­rence Group. Health Tech­no­lo­gies Eva­lua­ted Reports and Briefs (COAG Health Council)

www.coaghealthcouncil.gov.au/AHMAC/Health-Technology-Reference-Group/Reports-and-Briefs

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Insti­tu­te of Tech­no­lo­gy Assess­ment (ITA). Projects

www.oeaw.ac.at/ita/en/projects

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Lud­wig Boltz­mann Insti­tut für Health Tech­no­lo­gy Assess­ment (LBI). Lud­wig Boltz­mann Insti­tut of Health Tech­no­lo­gy Assessment

hta.lbg.ac.at/page/homepag e/​de

Mist­le­toe

27.05.2019

Kei­ne Treffer

Ken­nis­cen­trum voor de Gezondheidszorg/​Le Cent­re d’ex­per­ti­se des soins de san­te. Bel­gi­an Health Care Know­ledge Cent­re (KCE)

kce.fgov.be/en/all-reports

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Sund­hedssty­rel­sen. Danish Health and Medi­ci­nes Aut­ho­ri­ty (DHMA). Publications

sundhedsstyrelsen.dk/en/pu bli­ca­ti­ons

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Hau­te Auto­ri­te de sante/​French Natio­nal Aut­ho­ri­ty for Health (HAS). Hau­te Auto­ri­te de sante

www.has-

sante.fr/portail/jcms/c_9469 86/en/­eng­lish-tou­tes-nos-publi­ca­ti­ons-ligne-

principale?portal=r_1457306

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Deut­sches Insti­tut für

Medi­zi­ni­sche Doku­men­ta­ti­on und

Infor­ma­ti­on (DIMDI). German

Insti­tu­te of Medical

Docu­men­ta­ti­on and Information

www.dimdi.de/dynamic/en/hta/db/index.htm

Mist­le­toe

29.05.2019

1

Health Infor­ma­ti­on and Qua­li­ty Aut­ho­ri­ty. Health Tech­no­lo­gy Assessments

www.hiqa.ie

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Health Ser­vice Exe­cu­ti­ve. Irish Health Repo­si­to­ry (Lenus)

www.lenus.ie/hse

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

De Gezond­heids­raad (GR).

Health Coun­cil of the Netherlands

www.gezondheidsraad.nl/en /​publications

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Zor­g­in­sti­tuut Neder­land. Natio­nal Health Care Insti­tu­te Netherlands

www.zorginstituutnederland. nl/publications+in+english

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Nas­jo­n­alt kunn­s­kaps­sen­ter for hel­set­je­nes­ten. Nor­we­gi­an Know­ledge Cent­re for the Health Ser­vices. Publications

www.kunnskapssenteret.no/ en/​publications

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Agen­cia de Eva­lu­aci­on de Tecnolog^as Sani­ta­ri­as, Insti­tu­to de Salud “Car­los III”. Insti­tu­te of Health Car­los III

publicaciones.isciii.es/

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Agen­cia de Qua­li­tat i Ava­lu­acio Sani­ta­ries de Cata­lu­nya (AQu­AS). Agen­cy for Health Qua­li­ty and Assess­ment of Catalonia

aquas.gencat.cat/ca/publica cions

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Sah­l­grens­ka Universitetssjhuset.

Sah­l­grens­ka Uni­vers­ti­ty Hos­pi­tal. Regio­nal acti­vi­ty-based HTA

hitta.vgregion.se

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Swe­dish Coun­cil on Health

Tech­no­lo­gy Assess­ment (SBU).

www.sbu.se/en

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Health Care Improvement

Scot­land

www.healthcareimprovementscotland.org

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Natio­nal Insti­tu­te for Health and www.nice.org.uk             Mist­le­toe 12.07.2019 1

Care Excel­lence (NICE). NHS

Natio­nal Insti­tu­te for Health and

Care Excel­lence

Natio­nal Insti­tu­te for Health and Care Excel­lence (NICE). Advice List. Published evi­dence summaries

www.nice.org.uk/advice?type=esnmMist­le­toe 12.07.2019 1

NHS Purcha­sing and Sup­p­ly Agen­cy. Cen­ter of Evi­dence-based Purcha­sing (CEP)

healthmanagement.org/c/it/issuearticle/the-uk-centre-for-evidence-based-purchasing-cepMist­le­toe 29.05.2019 Kei­ne Treffer

NIHR Eva­lua­ti­on, Tri­als and Stu­dies Coör­di­na­ting Cen­ter (NETSCC). Pro­ject Portfolio

www.nihr.ac.uk/about-us/how-we-are-managed/coördinating-centres/nihr-evaluation-trials-and-studies-coördinating-centreMist­le­toe 29.05.2019 Kei­ne Treffer

UK Depart­ment of Health (NHS). Inter­na­tio­nal Res­sour­ce for Infec­tion Con­trol (iNRIC)

https://www.england.nhs.uk/publication/national-infection-prevention-and-control.co.ukMist­le­toe 29.05.2019 Kei­ne Treffer

Natio­nal Health Ser­vice UK (NHS). NHS England

www.england.nhs.uk        Mist­le­toe       29.05.2019 Kei­ne Treffer

Agen­cy für Health­ca­re Rese­arch and Qua­li­ty (AHRQ)

www.ahrq.gov/research/findings/ta/index.htmlMist­le­toe 29.05.2019 Kei­ne Treffer

Blue Cross and Blue Shield Asso­cia­ti­on. Tech­no­lo­gy Eva­lua­ti­on Cen­ter (TEC)

www.bcbs.com/blueresources/tec/topic.htmlMist­le­toe 29.05.2019 Kei­ne Treffer

Cen­ters of Medi­ca­re & Medi­caid Ser­vices (CMS) Tech­no­lo­gy Assesment

www.cms.gov/medicare-coverage-database/indexes/technolog y‑assessments-index.aspx?TAId=85&bc=AAAQAAAAAAAA&Mist­le­toe 29.05.2019 Kei­ne Treffer

Insti­tu­te of Cli­ni­cal Eco­no­mic Review (ICER)

icer-review.org               Mist­le­toe        29.05.2019 Kei­ne Treffer

Washing­ton Health Care Aut­ho­ri­ty (HCA) Health Tech­no­lo­gy Assess­ment Findings

www.hca.wa.gov/about-hca/health-technology-assessmentMist­le­toe 29.05.2019 Kei­ne Treffer

Uni­ver­si­ty of Aber­deen. Health Eco­no­mics Rese­arch Unit (HERU)

www.abdn.ac.uk/heruMist­le­toe 29.05.2019 Kei­ne Treffer

Bri­tish Colum­bia Minis­try of

Health. BC Guidelines

www2.gov.bc.ca/gov/content/health/practitioner-professional-resources/bc-guidelines>Mist­le­toe 29.05.2019 1

Cana­di­an Stan­dard Asso­cia­ti­on (CSA) Occu­pa­tio­nal Health and Safety

www.cancerview.ca/cv/portal/Home Mist­le­toe       29.05.2019 Kei­ne Treffer

Natio­nal Gui­de­line Clea­ring­house (NGC)

www.guideline.gov          Mist­le­toe       29.05.2019 Kei­ne Treffer

Natio­nal Insti­tu­te for Health and Care Excel­lence (NICE). NICE Guidelines

www.nice.org.uk/guidance Mist­le­toe       29.05.2019 1

Euro­pean Medi­ci­nes Agen­cy (EMA). Euro­pean Public Assess­ments Reports (EPAP)

www.ema.europa.eu/en/glossary/european-public-assessment-report Mist­le­toe       29.05.2019 28

rele­vant only:

www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-report/final-assessment-report-viscum-album-l-herba_en.pdf

Natio­nal Insti­tu­te of Medi­cal Sta­tis­tics, Indi­an Coun­cil of Medi­cal Rese­arch. Cli­ni­cal Tri­als Regis­try – India (CTRI)

ctri.nic.in/Clinicaltrials/advan Mist­le­toe        29.05.2019 Kei­ne Treffer

cesearchmain.php

Cana­di­an Part­ner­ship Against Can­cer Cor­po­ra­ti­on. Cana­di­an Can­cer Trials

www.canadiancancertrials.c Mist­le­toe        29.05.2019 Kei­ne Treffer

a/​

US Natio­nal Insti­tu­tes of Health.

ClinicalTrials.gov

clinicaltrials.gov/ct/screen/A Mist­le­toe        29.05.2019 18

dvan­ced­Se­arch

World Health Orga­niza­ti­on. Inter­na­tio­nal Cli­ni­cal Tri­als Regis­try Plat­form search por­tal (ICTRP)

apps.who.int/trialsearch/     Mist­le­toe        29.05.2019 39

Ban­do­lier. Ban­do­lier Knowledge

www.medicine.ox.ac.uk/ban Mist­le­toe       29.05.2019 Kei­ne Treffer

dolier/knowledge.html

McMas­ter Uni­ver­si­ty, McMas­ter Health Forum. Health Sys­tems Evidence

www.healthsystemsevidenc Mist­le­toe       29.05.2019 Kei­ne Treffer

e.org

TRIP Data­ba­se (TRIP). Trip Data­ba­se – Cli­ni­cal Search Engine

www.tripdatabase.com       Mist­le­toe       29.05.2019 66

Cent­re for Reviews and Dis­se­mi­na­ti­on. HTA Database

www.crd.york.ac.uk/crdweb/ Mist­le­toe       29.05.2019 14

SearchPage.asp

Uni­ver­si­ty of York. PROSPERO. Inter­na­tio­nal pro­s­pec­ti­ve regis­ter of sys­te­ma­tic reviews

www.crd.york.ac.uk/prosper Mist­le­toe       29.05.2019 4

o

US Natio­nal Libra­ry of Medi­ci­ne (NLM). Pubmed

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmedMist­le­toe 29.05.2019 106 Treffer

US Natio­nal Libra­ry of Medi­ci­ne & Natio­nal Insti­tu­tes of Health (NIH). Pub­Med Central

www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc Mist­le­toe       29.05.2019 824

Wiley Inter­Sci­ence. Coch­ra­ne Library

www.cochranelibrary.com/advanced-search?cookiesEnabledMist­le­toe 29.05.2019 113

PMJ Publi­shing Group. Cli­ni­cal Evidence

www.bmj.com/specialties/clinical-evidenceMist­le­toe 29.05.2019 Kei­ne Treffer

Cana­di­an Insti­tu­te for Health Infor­ma­ti­on (CIHI). Quick Stats

www.cihi.ca/CIHI-ext-portal/internet/EN/Quick_Stats/quick+stats/quick_stats_ main?pageNumber=1&resul tCount=10

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

IMS/​Brogan. IMS Health

www.imshealth.com/portal/site/imshealth

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Insti­tu­te for Cli­ni­cal Eva­lua­ti­ve Sci­en­ces (ICES). Publications

www.ices.on.ca/Publications.aspx

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

New Bruns­wick Minis­try of Health, Office of the Chief Medi­cal Offi­cer of Health. Epi­de­mio­lo­gy and Surveillance

www2.gnb.ca/content/gnb/e n/​departments/​ocmoh/​epide miology_surveillance.html

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Public Health Agen­cy of Cana­da (PHAC). Chro­nic Dise­a­se Infobase

infobase.phac-

aspc.gc.ca/index-en.html

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Natio­nal Can­cer Insti­tu­te, Sur­veil­lan­ce, Epi­de­mio­lo­gy and End Results Pro­gram (SEER)

seer.cancer.gov/

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

World Health Orga­niza­ti­on (WHO). Glo­bal Health Obser­va­to­ry (GHO)

www.who.int/gho/en/

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

ADA. Cen­ter for Evi­dence-Based Dentistry

ebusiness.ada.org/educatio n/default.aspx

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne Foundation.

Herb­Med

www.herbmed.org/

Mist­le­toe

29.05.2019

Kei­ne Treffer

Tabel­le 94: In die Suche über EBSCO inte­grier­te Daten­ban­ken zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspekten

Daten­bank und Zeitraum

Suchbegriffe/​durchsuchte Felder

Anzahl

Tref­fer

Psy­c­IN­FO; 1800 bis 2017

Woche 47

((“vis­cum album” or “mist­le­toe”) AND (“breast can­cer” or “mam­ma carcinoma”)).ab,at,ti.

17

Psy­cAR­TIC­LES; 1894 bis

2017 Woche 47

AND (expe­ri­ence or desi­re or expec­ta­ti­ons or wis­hes or atti­tu­de or Qua­li­ty Life or pati­ent-repor­ted out­co­me* or importance or

CINAHL Com­ple­te; bis 2017 Woche 47

Aca­de­mic Search Élite;

1985 bis 2017 Woche 47

satis­fac­tion or satis­fied or accep­tance or per­cep­ti­on or awa­re­ness or bur­den or stress or load or access or main­ten­an­ce or sup­port or

_​ sup­p­ly or res­traint or trai­ning self-admi­nis­tra­ti­on or com­mu­ni­ca­ti­on or impli­ca­ti­ons or pati­ent infor­ma­ti­on or expl­ana­ti­on or com­mu­ni­ca­ti­on or gui­dance or social).ab,at,ti.

Tabel­le 95: Zusätz­li­che Daten­bank­su­che nach Reviews

Daten­bank und Zeit­raum Suchbegriffe/​durchsuchte Felder

Anzahl Tref­fer


AMED 1981 bis 2020

Woche 35

Alt Heal­thWatch 1986 bis 2020 Woche 35


( car­ci­no­ma OR neo­plasm OR tumor OR can­cer OR *krebs OR 48 Brust­krebs OR mali­gnom* ) AND ( breast OR mam­ma OR Brust* OR Brust­krebs ) AND ( mist­le­toe OR vis­cum album OR mis­tel OR abno­ba­VIS­CUM OR Helix­or OR Isca­dor OR Iscu­cin OR Isor­el OR

Eurix­or OR Cefal­ex­in OR Lektinol )

Expan­ders - App­ly equi­va­lent subjects

Note: Exact dupli­ca­tes remo­ved from the results.

AMED 1981 bis 2020

Woche 35

Mist­le­toe AND can­cer AND qua­li­ta­ti­ve 4

Alt Heal­thWatch 1986 bis

2020 Woche 35

Suche zu ethischen Aspekten der Misteltherapie

Pub­Med

Es wur­den ins­ge­samt elf Such­läu­fe in Pub­Med durch­ge­führt (sie­he Tabel­le 96). Am Ende wur­den die Such­läu­fe 8, 2 und 11 ver­wen­det. Such­lauf 8 wur­de dabei als Haupt­su­che ver­wen­det, da die­se Such­stra­te­gie als breit genug für die Zwe­cke des HTA-Berichts, aber noch bewäl­tig­bar in Hin­blick auf die Tref­fer­zah­len ein­ge­schätzt wur­de, da beim explo­ra­ti­ven Scree­ning deut­lich wur­de, dass vor­aus­sicht­lich vie­le Tref­fer bereits auf Titel­ebe­ne aus­ge­schlos­sen wer­den kön­nen. Such­lauf 8 hat neben Kom­ple­men­tär- und Inte­gra­tiv­me­di­zin im ent­spre­chen­den Such­block auch Alter­na­tiv­me­di­zin mit­auf­ge­nom­men, auch wenn es in die­sem HTA-Bericht nicht um alter­na­tiv­me­di­zi­ni­schen Ein­satz von Mis­tel­the­ra­pie geht. Der Grund hier­für liegt dar­in, dass die­se Begriff­lich­kei­ten (Komplementär‑, Integrativ‑, Alter­na­tiv­me­di­zin) im All­ge­mei­nen unter­schied­lich von Autorin­nen und Autoren auf­ge­fasst wer­den kön­nen (vgl. Abschnitt 1.5), daher nicht zwin­gend davon aus­ge­gan­gen wer­den kann, dass Lite­ra­tur, die „Alter­na­tiv­me­di­zin“ zum Gegen­stand hat, nicht damit (auch) das abdeckt, was in die­sem HTA-Bericht als „Kom­ple­men­tär­me­di­zin“ oder „inte­gra­ti­ve Medi­zin“ defi­niert wird. Zudem wur­den nur weni­ge zusätz­li­che Tref­fer durch die Auf­nah­me in den Such­block erzeugt. Daher wur­de ent­schie­den, dass erst auf der Ebe­ne der Selek­ti­on bestimmt wer­den soll, ob der Inhalt der jewei­li­gen Lite­ra­tur rele­vant ist oder nicht, nicht aber bereits auf der Ebe­ne der ver­wen­de­ten Suchbegriffe.

Such­lauf 2 wur­de als ergän­zen­de Suche ver­wen­det, um gene­rel­le Pro­ble­me oder The­men bei der Ver­wen­dung von Mis­tel­the­ra­pie zu erfas­sen, die mög­li­cher­wei­se von den ande­ren Such­läu­fen nicht erfasst wer­den konn­ten. Such­lauf 11 wur­de eben­falls als ergän­zen­de Suche ver­wen­det, um gene­rel­le­re Pro­ble­me oder The­men mit Kom­ple­men­tär- und Inte­gra­tiv­me­di­zin in pal­lia­ti­ven Kon­tex­ten zu erfassen.

Tabel­le 96: Suche Lite­ra­tur zu ethi­schen Aspek­ten: Pub­Med (15. Juni 2017)

Such­blö­cke

Such­be­grif­fe

Mis­tel

(Mist­le* OR Mis­tel OR Mist­le­toe [MeSH] OR “Vis­cum album” OR Isca­dor OR vis­cum album [MeSH] OR abno­ba vis­cum OR Helix­or OR Iscu­cin OR Lektinol)

CM

(Mist­le* OR Mis­tel OR Mist­le­toe [MeSH] OR “Vis­cum album” OR Isca­dor OR vis­cum album [MeSH] OR abno­ba vis­cum OR Helix­or OR Iscu­cin OR Lek­ti­nol OR “com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne” OR Kom­ple­men­tär­me­di­zin OR “inte­gra­ti­ve medi­ci­ne” OR “inte­gra­ti­ve medi­zin” OR CAM OR Com­ple­men­ta­ry The­ra­pies [MeSH])

CAM

(Mist­le* OR Mis­tel OR Mist­le­toe [MeSH] OR “Vis­cum album” OR Isca­dor OR vis­cum album

[MeSH] OR abno­ba vis­cum OR Helix­or OR Iscu­cin OR Lek­ti­nol OR “alter­na­ti­ve medi­ci­ne” OR Alter­na­tiv­me­di­zin OR “com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne” OR Kom­ple­men­tär­me­di­zin OR “inte­gra­ti­ve medi­ci­ne” OR “inte­gra­ti­ve medi­zin” OR CAM OR Com­ple­men­ta­ry The­ra­pies [MeSH])

Brust­krebs

(“breast can­cer” OR brust­krebs OR “breast car­ci­no­ma” OR mammakarzinom)

Krebs

(can­cer OR krebs OR car­ci­no­ma OR karzinom)

Pal­lia­tiv

(pal­lia­tiv*)

Ethik

(con­sent OR Ein­wil­li­gung OR “infor­med con­sent” OR “infor­mier­te Ein­wil­li­gung” OR informing OR Auf­klä­rung OR Auto­no­my OR Auto­no­mie OR self-deter­mi­na­ti­on OR Selbst­be­stim­mung OR jus­ti­ce OR Gerech­tig­keit OR fair­ness OR bene­ficence OR Für­sor­ge OR mal­e­ficence OR non-mal­e­ficence OR ethics [MeSH] OR ethic* OR moral* OR ethos OR bio­e­thics [sb])

Suchbegriffe/​Kombinationen Suchblöcke

Tref­fer (01/01/1987-

02/​06/​2017)

Davon in die End­No­te expor­tiert für das TiAb Screening

1) Mis­tel + Brust­krebs + Pal­lia­tiv + Ethik

0

Suche nicht verwendet

2) Mis­tel + Ethik

16

expor­tiert: 16

3) CM + Brust­krebs + Pal­lia­tiv + Ethik

3

Suche nicht verwendet

4) CM + Brust­krebs + Ethik

50

Suche nicht verwendet

5) CM + Krebs + Ethik

434

Suche nicht verwendet

6) CM + Krebs + Pal­lia­tiv + Ethik

54

Suche nicht verwendet

7) CAM + Krebs + Pal­lia­tiv + Ethik

56

Suche nicht verwendet

8) CAM + Krebs + Ethik

444

expor­tiert: 444

9) CM + Ethik

5009

Suche nicht verwendet

10) CM + Pal­lia­tiv + Ethik

143

Suche nicht verwendet

11) CAM + Pal­lia­tiv + Ethik

147

expor­tiert: 147

CAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medi­zin, engl.: com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne. CM = Kom­ple­men­tä­re Medi­zin, engl.: com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne. TiAb = Titel und Abstract.

PhilPapers

Die Such­mas­ke von Phil­Pa­pers erlaubt tech­nisch kei­ne kom­ple­xen bezie­hungs­wei­se lan­gen Suchstrings, wes­halb ver­gleichs­wei­se ein­fa­che bezie­hungs­wei­se kur­ze Suchstrings in drei Such­läu­fen ver­wen­det wur­den (vgl. Tabel­le 97). Test­such­läu­fe haben aber auch gezeigt, dass kom­ple­xe­re Suchstrings, die noch tech­nisch umsetz­bar sind (zum Bei­spiel die Kom­bi­na­ti­on eines Such­blocks „CAM“ mit einem Such­block „Ethik“ wie bei­spiels­wei­se bei Pub­Med) uner­gie­big sind. Da ins­ge­samt ohne­hin bei Anwen­dung des Such­blocks „CAM“ nur 166 bezie­hungs­wei­se (nach Ent­fer­nung von Dupli­ka­ten) 160 Tref­fer erzielt wur­den und sich die­se Tref­fer­men­ge noch im bewäl­tig­ba­ren Rah­men für die Prü­fung auf ethisch rele­van­te Lite­ra­tur befand, wur­de auf kom­ple­xe­re Such­läu­fe verzichtet.

Such­blö­cke

Such­be­grif­fe

Mis­tel

mist­le­toe

CM

“com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne” | “inte­gra­ti­ve medicine”

CAM

“com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne” | “inte­gra­ti­ve medi­ci­ne” | “alter­na­ti­ve medicine”

Such­be­grif­fe

Tref­fer (ohne Restrik­ti­on) Davon in die End­No­te expor­tiert für das TiAb Screening

1) Mis­tel

0                            Suche nicht verwendet

2) CM

45                         Suche nicht verwendet

3) CAM

166                             expor­tiert: 166

CAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medi­zin (engl. com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne). CM = Kom­ple­men­tä­re Medi­zin (engl. com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne). TiAb = Titel und Abstract.

Sowiport

Die Such­mas­ke von Sowi­port erlaubt kom­ple­xe­re Such­läu­fe, wes­halb sechs Such­läu­fe durch­ge­führt wur­den. Wie bei der Pub­Med-Suche wur­den nicht alle Such­läu­fe ver­wen­det; am Ende wur­den Such­lauf 4 und 6 ein­be­zo­gen (vgl. Tabel­le 98). Such­lauf 4 deck­te die Ver­wen­dung von Kom­ple­men­tär- und Inte­gra­tiv­me­di­zin bei Krebs im pal­lia­ti­ven Set­ting ab (ohne spe­zi­fi­schen „Ethik“-Suchblock), Such­lauf 6 dage­gen die Ethik der Ver­wen­dung von Kom­ple­men­tär- und Inte­gra­tiv­me­di­zin bei Krebs­er­kran­kun­gen. Ins­ge­samt wur­den aus Such­lauf 4 und 6 eine Gesamt­zahl von 53 Tref­fern erzielt und in die End­no­te­Da­tei über­nom­men, wobei nach Ent­fer­nung der Dupli­ka­te noch 43 Tref­fer verblieben.

Tabel­le 98: Suche Lite­ra­tur zu ethi­schen Aspek­ten: Sowi­port (13. Juni 2017)

Such­blö­cke Suchbegriffe

Mis­tel (mis­tel OR mistletoe)

CAM        (mis­tel OR mist­le­toe OR (alter­na­ti­ve AND medi­ci­ne) OR (inte­gra­ti­ve AND medi­ci­ne) OR

(com­ple­men­ta­ry AND medi­ci­ne) OR Alter­na­tiv­me­di­zin OR Kom­ple­men­tär­me­di­zin OR (inte­gra­ti­ve AND medizin))

Krebs (can­cer OR Krebs OR car­ci­no­me OR karzinom)

Pal­lia­tiv (pal­lia­ti­ve OR palliativ)

Ethik con­sent OR Ein­wil­li­gung OR (infor­med AND con­sent) OR (infor­mier­te AND Ein­wil­li­gung) OR informing OR Auf­klä­rung OR Auto­no­my OR Auto­no­mie OR self-deter­mi­na­ti­on OR Selbst­be­stim­mung OR jus­ti­ce OR Gerech­tig­keit OR fair­ness OR bene­ficence OR Für­sor­ge OR mal­e­ficence OR non-mal­e­ficence OR ethic* OR moral* OR ethos)

Such­be­grif­fe

Tref­fer (1987–2017, nur dtJengl, nur „Lite­ra­tur“)

Davon in die End­No­te expor­tiert für das TiAb Screening

1) Mis­tel

8

Suche nicht verwendet

2) CAM

8212

Suche nicht verwendet

3) CAM + Krebs

381

Suche nicht verwendet

4) CAM + Krebs + Palliativ

30

expor­tiert: 30

5) CAM + Krebs + Pal­lia­tiv + Ethik

2 Tref­fer

Suche nicht verwendet

6) CAM + Krebs + Ethik

23

expor­tiert: 23

CAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medi­zin (engl. com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne). CM = Kom­ple­men­tä­re Medi­zin (engl. com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne). TiAb = Titel und Abstract.

Ethicsweb

Die Such­mas­ke von Ethics­web schränkt wie Phil­Pa­pers tech­nisch die Durch­füh­rung kom­ple­xer Such­läu­fe ein. Auch ist es nicht mög­lich, die Ergeb­nis­se auto­ma­tisch in End­no­te zu impor­tie­ren, was einen erhöh­ten Arbeits­auf­wand durch manu­el­le Über­tra­gung der Lite­ra­tur in End­no­te mit sich bringt. Den­noch wur­den sechs Such­läu­fe durch­ge­führt (vgl. Tabel­le 99). Beim explo­ra­ti­ven Scree­ning der viel­ver­spre­chends­ten bei­den Such­läu­fe (5 und 6) ist jedoch deut­lich gewor­den, dass die damit erziel­ten Tref­fer kei­ne Rele­vanz haben: Die meis­ten Tref­fer beschäf­tig­ten sich mit all­ge­mei­nen (ethi­schen) Fra­gen in der Pal­lia­tiv­me­di­zin und waren daher zu unspe­zi­fisch für das The­ma des HTA-Berichts. Es wur­de daher ent­schie­den, die Ethics­web-Such­läu­fe nicht zu verwenden.

Tabel­le 99: Suche Lite­ra­tur zu ethi­schen Aspek­ten: Ethics­web (13. Juni 2017)

Such­blö­cke          Suchstring

Mis­tel                  mist­le­toe OR mistel

CAM                 (Mist­le­toe OR Mis­tel OR ““Vis­cum album“”) OR (Isca­dor OR ““com­ple­men­ta­ry

medi­ci­ne”” OR Kom­ple­men­tär­me­di­zin) OR (““inte­gra­ti­ve medi­ci­ne”” OR ““inte­gra­ti­ve medi­zin””) OR (““Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne”” OR Alternativmedizin)

CAM2                 (““inte­gra­ti­ve medi­ci­ne”” OR ““com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne”” OR ““Alter­na­ti­ve Medicine“”)

(ohne Mis­tel, verkürzt)

Krebs                (can­cer OR Krebs)

Pal­lia­tiv                    (pal­lia­ti­ve OR palliativ)

Ethik                   (ethic* OR Ethik OR moral*)

Such­be­grif­fe

Tref­fer (ohne Restrik­ti­on)

Davon in die End­No­te expor­tiert für das TiAb Screening

1) Mis­tel

3

Suche nicht verwendet

2) CAM

5000

Suche nicht verwendet

3) CAM + Krebs

1730

Suche nicht verwendet

4) CAM + Krebs + Palliativ

276

Suche nicht verwendet

5) CAM + Krebs + Pal­lia­tiv + Ethik

71

Suche nicht verwendet

6) CAM2 + Krebs + Pal­lia­tiv + Ethik

74

Suche nicht verwendet

CAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medi­zin (engl. com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne). CM = Kom­ple­men­tä­re Medi­zin (engl. com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne). TiAb = Titel und Abstract.

  • 9.2 Nach Durchsicht im Volltext ausgeschlossene Literatur

Die in den fol­gen­den Tabel­len in der zwei­ten Spal­te ange­ge­be­nen Aus­schluss­grün­de ori­en­tie­ren sich an den Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en der Fra­ge­stel­lung der jewei­li­gen Domä­ne. Sie sind in Tabel­le 10 bis Tabel­le 13, sowie Tabel­le 16, Tabel­le 17 und Tabel­le 21 spe­zi­fi­ziert. Genannt ist das Ein­schluss­kri­te­ri­um, das nicht erfüllt ist. Falls meh­re­re Ein­schluss­kri­te­ri­en nicht erfüllt waren, wur­de nur eines genannt. Die Bezeich­nung des Aus­schluss­grunds mit Buch­sta­be und Zahl ent­spricht der Dar­stel­lung des Aus­schluss­grunds im jewei­li­gen PRIS­MA-Fluss­dia­gramm Abbil­dung 2 bis Abbil­dung 6. Bei der Bewer­tung der Wirk­sam­keit und Sicher­heit der beglei­ten­den Mis­tel­the­ra­pie unter­schei­den sich zum Teil die Ein- und Aus­schluss­grün­de für die Stu­di­en, was dar­in resul­tie­ren kann, dass eine Stu­die für die eine Dimen­si­on ein‑, aber für die ande­re aus­ge­schlos­sen wer­den kann, was im PRIS­MA­Fluss­dia­gramm nicht aus­rei­chend abge­bil­det wer­den kann, des­halb erfolgt eine getrenn­te Dar­stel­lung der Aus­schluss­grün­de für die Volltexte (

Tabel­le 102 und Tabel­le 103). Sie­ben der Publi­ka­tio­nen, die für die Bewer­tung der Sicher­heit ein­ge­schlos­sen wur­den, sind in

Tabel­le 102 ent­hal­ten mit dem Aus­schluss­grund „A4*) Ziel­grö­ße“. Die zwei Publi­ka­tio­nen, die nur in die Bewer­tung der Wirk­sam­keit ein­ge­schlos­sen und bei der Bewer­tung der Sicher­heit aus­ge­schlos­sen wur­den, haben in Tabel­le 103 eben­falls den Aus­schluss­grund „A4*) Zielgröße“.

Tabel­le 100: Aus­ge­schlos­se­ne Leitlinien

Stu­die

Aus­schluss­grund

ACOG. Manage­ment of gyneco­lo­gic issues in women with breast can­cer. Ame­ri­can Col­lege of Obste­tri­ci­ans and Gyneco­lo­gists 2012.

A3) Metho­dik

Adib SM, El Sag­hir NS, Ammar W. Gui­de­lines for breast can­cer scree­ning in Leba­non Public Health Com­mu­ni­ca­ti­on. Le Jour­nal medi­cal liba­nais The Leba­ne­se Medi­cal Jour­nal 2009; 57(2): 72–74.

A1) The­ma

AHQR. ACR Appro­pria­ten­ess Cri­te­ria® breast can­cer scree­ning. Ame­ri­can Col­lege of Radio­lo­gy 2012.

A1) The­ma

AHRQ. Recom­men­da­ti­ons from the EGAPP Working Group: can tumor gene expres­si­on pro­fil­ing impro­ve out­co­mes in pati­ents with breast can­cer Eva­lua­ti­on of Geno­mic Appli­ca­ti­ons in Prac­ti­ce and Pre­ven­ti­on 2009.

A1) The­ma

AHRQ. Com­pa­ra­ti­ve Effec­ti­ve­ness of Medi­ca­ti­ons to Redu­ce Risk of Pri­ma­ry Breast Can­cer in Women (AHRQ Rese­arch Review) 2009.

A1) The­ma

AHRQ. Adju­vant ova­ri­an abla­ti­on in the tre­at­ment of pre­me­no­pau­sal women with ear­ly stage inva­si­ve breast can­cer. Pro­gram in Evi­dence-based Care. NGC 2010.

A1) The­ma

AHRQ. Breast can­cer scree­ning. Ame­ri­can Col­lege of Obste­tri­ci­ans and Gyneco­lo­gists 2011.

A1) The­ma

AHRQ. ACR Appro­pria­ten­ess Cri­te­ria® non-spi­ne bone meta­sta­ses. Ame­ri­can Col­lege of Radio­lo­gy 2011.

A1) The­ma

AHRQ. ACR Appro­pria­ten­ess Cri­te­ria® duc­tal car­ci­no­ma in situ. Ame­ri­can Col­lege of Radio­lo­gy 2011.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

AHRQ. ACR Appro­pria­ten­ess Cri­te­ria® con­ser­va­ti­ve sur­gery and radia­ti­ons­ta­ge I and II breast car­ci­no­ma. Ame­ri­can Col­lege of Radio­lo­gy 2011.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

AHRQ. Can­cer scree­ning. Uni­ver­si­ty of Michi­gan Health Sys­tem 2012.

A1) The­ma

AHRQ. Ame­ri­can Can­cer Socie­ty gui­de­lines on nut­ri­ti­on and phy­si­cal acti­vi­ty for can­cer pre­ven­ti­on 2012.

A1) The­ma

AHRQ. ACR Appro­pria­ten­ess Cri­te­ria® post­mas­tec­to­my radio­the­ra­py. Ame­ri­can Col­lege of Radio­lo­gy 2012.

A1) The­ma

AHRQ. ACR Appro­pria­ten­ess Cri­te­ria® pal­pa­ble breast mas­ses. Ame­ri­can Col­lege of Radio­lo­gy 2012.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

AHRQ. ACR Appro­pria­ten­ess Cri­te­ria® non­pal­pa­ble mam­mo­gra­phic fin­dings (exclu­ding cal­ci­fi­ca­ti­ons). Ame­ri­can Col­lege of Radio­lo­gy 2012.

A1) The­ma

AHRQ. ACR Appro­pria­ten­ess Cri­te­ria® local regio­nal recur­rence (LRR) and sal­va­ge surgery–breast can­cer. Ame­ri­can Col­lege of Radio­lo­gy 2013.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

AHS. Sta­ging inves­ti­ga­ti­ons for asym­pto­ma­tic and new­ly dia­gno­sed breast can­cer 2012.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

AHS. Adju­vant Radio­the­ra­py for Inva­si­ve Breast Can­cer 2013.

A1) The­ma

Arpi­no G, Mar­me F, Cor­tes J, Rice­vu­to E, Leo­nard R, Llom­bart-Cus­sac A. Tail­oring the dosing sche­du­le of nab-pacli­ta­xel in meta­sta­tic breast can­cer accor­ding to pati­ent and dise­a­se cha­rac­te­ristics: Recom­men­da­ti­ons from a panel of experts. Cri­ti­cal Reviews in Oncology/​Hematology 2016; 99:81–90.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

ASCO. Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2007 Update of

Recom­men­da­ti­ons for the Use of Tumor Mar­kers in Breast Can­cer 2007.

A1) The­ma

ASCO. ASCO Endor­se­ment of the CCO Prac­ti­ce Gui­de­line on Adju­vant Ova­ri­an Abla­ti­on in the Tre­at­ment of Pre­me­no­pau­sal Women with Ear­ly Stage Inva­si­ve Breast Can­cer 2011.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

ASCO. Breast Can­cer Fol­low-Up and Manage­ment After Pri­ma­ry Tre­at­ment: Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line Update. 2013.

A1) The­ma

ASCO. Che­mo- and Tar­ge­ted The­ra­py for Women with HER2 Nega­ti­ve (or unknown) Advan­ced Breast Can­cer: Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line 2014.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

ASCO. ASCO Endor­se­ment of the SSO/​ASTRO Con­sen­sus Gui­de­line on Mar­gins for Breast-Con­ser­ving Sur­gery with Who­le-Breast Irra­dia­ti­on in Stage I and II Inva­si­ve Breast Can­cer 2014.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

ASCO. Endo­cri­ne The­ra­py for Hor­mo­ne Recep­tor-Posi­ti­ve Meta­sta­tic Breast Can­cer: Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy Gui­de­line 2016.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

ASCO. Adju­vant Endo­cri­ne The­ra­py for Women with Hor­mo­ne Recep­tor-Posi­ti­ve Breast Can­cer: Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line Update on Ova­ri­an Sup­pres­si­on 2016.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

ASCO. ASCO-CAP Gui­de­line Recom­men­da­ti­ons for Immu­n­o­hi­s­to­che­mi­cal Test­ing of Estro­gen and Pro­ges­te­ro­ne Recep­tors in Breast Can­cer 2017.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

ASCO. ASCO Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line Update on the Role of Bone-Modi­fy­ing Agents in Meta­sta­tic Breast Can­cer 2017.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

ASTRO. Acce­le­ra­ted par­ti­al breast irra­dia­ti­on con­sen­sus state­ment from the Ame­ri­can Socie­ty for Radia­ti­on Onco­lo­gy (ASTRO) 2009.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

ASTRO. Frac­tion­a­ti­on for who­le breast irra­dia­ti­on: An Ame­ri­can Socie­ty for Radia­ti­on Onco­lo­gy (ASTRO) evi­dence-based gui­de­line 2011.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Bab­er RJ, Panay N, Fen­ton A. 2016 IMS Recom­men­da­ti­ons on womens mid­life health and meno­pau­se hor­mo­ne the­ra­py. Cli­ma­c­te­ric 2016; 19(2):109–50.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Bal­ma­na J, Diez O, Rubio IT, Car­do­so F, Group EGW. BRCA in breast can­cer: ESMO Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­lines. Annals of onco­lo­gy: offi­ci­al jour­nal of the Euro­pean Socie­ty for Medi­cal Onco­lo­gy 2011; 22 (Sup­pl 6): vi31-34.

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A1) The­ma

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A1) The­ma

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A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

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A1) The­ma

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A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for use of Tras­tu­zu­mab (Her­cep­tin®) for the tre­at­ment of HER2-posi­ti­ve breast can­cer 2007.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for use of endo­cri­ne the­ra­py for the tre­at­ment of hor­mo­ne recep­tor-posi­ti­ve advan­ced breast can­cer 2008.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for use of Taxa­ne-con­tai­ning che­mo­the­ra­py regi­mens for the tre­at­ment of ear­ly (ope­ra­ble) breast can­cer 2008.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for use of Sen­ti­nel node bio­psy in ear­ly (ope­ra­ble) breast can­cer 2008.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for use of che­mo­the­ra­py for the tre­at­ment of advan­ced breast can­cer 2010.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for fol­low-up of women with ear­ly breast can­cer 2010.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for use of hypo­frac­tion­a­ted radio­the­ra­py in ear­ly (ope­ra­ble) breast can­cer 2011.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for use of bis­phos­pho­na­tes in ear­ly breast can­cer 2011.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for use of bis­phos­pho­na­tes for advan­ced breast can­cer 2011.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for sta­ging and mana­ging the axil­la in ear­ly (ope­ra­ble) breast can­cer 2011.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for the manage­ment of ear­ly breast can­cer in women with an iden­ti­fied BRCA1 or BRCA2 gene muta­ti­on or at high risk of a gene muta­ti­on 2014.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

CA. Recom­men­da­ti­ons for the manage­ment of cen­tral ner­vous sys­tem (CNS) meta­sta­ses in women with secon­da­ry breast can­cer 2014.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Car­do­so F, Cos­ta A, Nor­ton L, Sen­kus E, Aapro M, And­re F. ESO-ESMO 2nd inter­na­tio­nal con­sen­sus gui­de­lines for advan­ced breast can­cer (ABC2) dag­ger. Annals of onco­lo­gy: offi­ci­al jour­nal of the Euro­pean Socie­ty for Medi­cal Onco­lo­gy 2014; 25(10): 1871–1888.

A1) The­ma

Car­do­so F, Cos­ta A, Sen­kus E, Aapro M, And­re F, Bar­ri­os CH. 3rd ESO-ESMO Inter­na­tio­nal Con­sen­sus Gui­de­lines for Advan­ced Breast Can­cer (ABC 3). Annals of onco­lo­gy: offi­ci­al jour­nal of the Euro­pean Socie­ty for Medi­cal Onco­lo­gy 2017.

A1) The­ma

Cana­di­an Task Force on Pre­ven­ti­ve Health Care. Recom­men­da­ti­ons on scree­ning for breast can­cer in avera­ge-risk women aged 4^74 years. Cana­di­an Task Force on Pre­ven­ti­ve Health Care 2011.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Carlson RW, All­red DC, Ander­son BO, Bur­stein HJ, Car­ter WB, Edge SB. Breast can­cer: non­in­va­si­ve and spe­cial situa­tions. Jour­nal of the Natio­nal Com­pre­hen­si­ve Can­cer Net­work: JNCCN 2010; 8(10): 1182–1207.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Carlson RW, All­red DC, Ander­son BO, Bur­stein HJ, Edge SB, Farr­ar WB. Meta­sta­tic breast can­cer, ver­si­on 1.2012: fea­tured updates to the NCCN gui­de­lines. Jour­nal of the Natio­nal Com­pre­hen­si­ve Can­cer Net­work: JNCCN 2012; 10(7): 821–829.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Chy­no­weth J, Nor­ris S, Ander­son K, Zor­bas H. Updated recom­men­da­ti­ons for the use of hypo­frac­tion­a­ted radio­the­ra­py for ear­ly (ope­ra­ble) breast can­cer. Asia-Paci­fic Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2015; 11: 71.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

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A1) The­ma

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A1) The­ma

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Eisen A, Tru­deau M, Shel­ley W, Mes­sers­mith H, Prit­chard KI. Aro­ma­ta­se inhi­bi­tors in adju­vant the­ra­py for hor­mo­ne recep­tor posi­ti­ve breast can­cer: a sys­te­ma­tic review (Struc­tu­red abs­tract). Can­cer Tre­at­ment Reviews [Inter­net]. 2008. 34(2):157–74.

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A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Free­man L, Cohen L, Ste­wart M, White R, Link J, Pal­mer JL, The expe­ri­ence of imagery as a post-tre­at­ment inter­ven­ti­on in pati­ents with breast can­cer: Pro­gram, pro­cess, and pati­ent recom­men­da­ti­ons. Onco­lo­gy Nur­sing Forum. 2008. 35(6): E116-E21.

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A1) The­ma

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A4) Ver­weis auf ande­re Guideline

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A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Har­ris LN, Ismai­la N, McSha­ne LM, And­re F, Col­lyar DE, Gon­za­lez-Angu­lo AM, Use of Bio­mar­kers to Gui­de Decis­i­ons on Adju­vant Sys­te­mic The­ra­py for Women with Ear­ly-Stage Inva­si­ve Breast Can­cer: Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2016. 34(10): 1134–1150.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Hat­tan­ga­di JA, Taback N, Neville BA, Har­ris JR, Pun­glia RS. Acce­le­ra­ted par­ti­al-breast irra­dia­ti­on using brachy­the­ra­py (APBIb) for breast can­cer (BCA): Pre­dic­tors of use and gui­de­line con­cordance. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy Con­fe­rence: ASCO Annu­al Mee­ting 2011. 29(15 Sup­pl. 1).

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Hen­ry NL. Role of Pati­ent and Dise­a­se Fac­tors in Adju­vant Sys­te­mic The­ra­py Decis­i­on Making for Ear­ly-Stage, Ope­ra­ble Breast Can­cer: Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy Endor­se­ment of Can­cer Care Onta­rio Gui­de­line Recom­men­da­ti­ons 2016.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Hens­ley ML, Hager­ty KL, Kewal­ra­ma­ni T, Green DM, Mero­pol NJ, Was­ser­man TH. Ame­ri­can socie­ty of cli­ni­cal onco­lo­gy 2008 cli­ni­cal prac­ti­ce gui­de­line update: Use of che­mo­the­ra­py and radia­ti­on the­ra­py pro­tec­tants. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2009; 27(1): 127–145.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Holt S, Gil­bey A. A sur­vey of New Zea­land Gene­ral Prac­ti­tio­ners’ under­stan­ding of CAM the­ra­pies and recom­men­da­ti­ons they make. Focus on Alter­na­ti­ve and Com­ple­men­ta­ry The­ra­pies 2011; 16(2): 189–190.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Hueb­ner J, Foll­mann M. Com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne in gui­de­lines of the Ger­man Gui­de­line Pro­gram in Onco­lo­gy: Com­pa­ri­son of the evi­dence base bet­ween com­ple­men­ta­ry and con­ven­tio­nal the­ra­py. Jour­nal of Can­cer Rese­arch and Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2013; 139(9): 1481–1488.

A3) Metho­dik

Husain AN, Col­by T, Ordo­nez N, Krausz T, Atta­no­os R, Beas­ley MB. Gui­de­lines for patho­lo­gic dia­gno­sis of mali­gnant meso­the­lio­ma: 2012 update of the con­sen­sus state­ment from the Inter­na­tio­nal Meso­the­lio­ma Inte­rest Group. Archi­ves of patho­lo­gy & labo­ra­to­ry medi­ci­ne 2012; 137(5): 647–667.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Husain AN, Col­by TV, Ordo­nez NG, Krausz T, Bor­c­zuk A, Cagle PT. Gui­de­lines for patho­lo­gic dia­gno­sis of mali­gnant meso­the­lio­ma: a con­sen­sus state­ment from the Inter­na­tio­nal Meso­the­lio­ma Inte­rest Group. Archi­ves of patho­lo­gy & labo­ra­to­ry medi­ci­ne 2009; 133(8): 1317–1331.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

IQWiG. Sys­te­ma­tic gui­de­line search and app­rai­sal, as well as extra­c­tion of new and rele­vant recom­men­da­ti­ons for the DMP Breast can­cer 2008.

A4) Ver­weis auf ande­re Guideline

IQWiG. Auto­lo­ge Stamm­zell­trans­plan­ta­ti­on beim Mam­ma­kar­zi­nom 2009.

A1) The­ma

IQWiG, Deter­mi­na­ti­on of anti­gen expres­si­on levels of uPA and PAI‑1 in pri­ma­ry breast can­cer with inter­me­dia­te recur­rence risk after R0 pri­ma­ry sur­gery 2014.

A1) The­ma

Kom­mis­si­on Mam­ma (ver­tre­ten durch: Wolf­gang Jan­ni) der Arbeits­ge­mein­schaft Gynä­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gie e. V. in der Deut­schen Gesell­schaft für Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe e. V., als Teil der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft e. V. Dia­gnos­tik und The­ra­pie von Pati­en­tin­nen mit pri­mä­rem und metasta­sier­tem Brust­krebs 2018.

A3) Metho­dik

Kanal KM, Kru­pin­ski E, Berns EA, Gei­ser WR, Karel­las A, Mai­nie­ro MB, Mar­tin MC, Patel SB, Rubin DL, She­pard JD, Sie­gel EL, Wolf­man JA, Mian TA, Maho­ney MC. ACR-AAPM-SIIM prac­ti­ce gui­de­line for deter­mi­nants of image qua­li­ty in digi­tal mam­mo­gra­phy. Jour­nal of Digi­tal Ima­ging 2013; 26(1): 10–25.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Kien­le G, Glock­mann A, Schink M, Kie­ne H. Vis­cum album L. extra­cts in breast and gynae­co­lo­gi­cal can­cers: a sys­te­ma­tic review of cli­ni­cal and pre­cli­ni­cal rese­arch (Struc­tu­red abs­tract). Jour­nal of Expe­ri­men­tal and Cli­ni­cal Can­cer Rese­arch 2009; 2009(28): 79.

A3) Metho­dik

Küm­mel S, Hanf V. Kom­ple­men­tä­re The­ra­pie „Sur­vi­vor­ship“, in Dia­gno­sis and Tre­at­ment of Pati­ents with Pri­ma­ry and Meta­sta­tic Breast Can­cer. Recom­men­da­ti­ons 2018. AGO Breast Com­mit­tee (Hrsg.) 2018.

A4) Ver­weis auf ande­re Guideline

Kli­ons­ky DJ, Abdel­moh­sen K, Abe A, Abe­din MJ, Abe­lio­vich H; Ace­ve­do Aro­ze­na A, Adachi H. et al.* Gui­de­lines for the use and inter­pre­ta­ti­on of assays for moni­to­ring auto­pha­gy (3rd edi­ti­on). Auto­pha­gy 2016. 12(1): 1222.

A1) The­ma

Levy DE, Gar­ber JE Shields AE. Gui­de­lines for gene­tic risk assess­ment of her­edi­ta­ry breast and ova­ri­an can­cer: ear­ly dis­agree­ments and low uti­liza­ti­on. Jour­nal of Gene­ral Inter­nal Medi­ci­ne 2009; 24(7): 822–828.

A1) The­ma

Lin A, Rugo HS. The role of tras­tu­zu­mab in ear­ly stage breast can­cer: Cur­rent data and tre­at­ment recom­men­da­ti­ons. Cur­rent Tre­at­ment Opti­ons in Onco­lo­gy 2007; 8(1): 47–60.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Lind­say J, Doo­ley M, Mar­tin J, Fay M, Kear­ney A, Kha­tun M, and Bar­ras M. The deve­lo­p­ment and eva­lua­ti­on of an onco­lo­gi­cal pal­lia­ti­ve care depre­scrib­ing gui­de­line: the ‘Onc­Pal depre­scrib­ing gui­de­line’. Sup­port­i­ve Care in Can­cer 2015; 23(1): 71–78.

A3) Metho­dik

Lu W, Hu D, Dean-Clower E, Doh­erty-Gil­man A, Legedza AT, Lee H, Matu­lo­nis U, Rosen­thal DS. Acu­p­unc­tu­re for che­mo­the­ra­py-indu­ced leu­ko­pe­nia: explo­ra­to­ry meta-ana­ly­sis of ran­do­mi­zed con­trol­led tri­als (Struc­tu­red abs­tract). Jour­nal of the Socie­ty for Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy 2007; 2007(5): 1–10.

A1) The­ma

Madar­nas Y. The con­tin­ued use of tras­tu­zu­mab bey­ond dise­a­se pro­gres­si­on in pati­ents with meta­sta­tic breast can­cer. Pro­gram in Evi­dence-based Care 2009.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Mar­ti­nez-Janez N, Cha­con I, De Juan A, Cruz-Meri­no L, Del Bar­co S, Fer­nan­dez I, Gar­cia-Tei­ji­do P, Gomez-Ber­nal A, Pla­zaola A, Pon­ce J, Ser­vitja S, Zamo­ra P. Anti-HER2 The­ra­py bey­ond Second-Line for HER2-Posi­ti­ve Meta­sta­tic Breast Can­cer: A Short Review and Recom­men­da­ti­ons for Seve­ral Cli­ni­cal Sce­na­ri­os from a Spa­nish Expert Panel. Breast Care 2016; 11(2): 133–138.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Mit­chell AL, Gan­dhi A, Scott-Coom­bes D, Per­ros P. Manage­ment of thy­ro­id can­cer: United King­dom Natio­nal Mul­ti­di­sci­pli­na­ry Gui­de­lines. Jour­nal of Laryn­go­lo­gy & Oto­lo­gy 2016; 130(S2): 150–160.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Moran MS, on behalf of the Socie­ty of Sur­gi­cal Onco­lo­gy-Ame­ri­can Socie­ty for Radia­ti­on. Onco­lo­gy Con­sen­sus Gui­de­line on Mar­gins for Breast-Con­ser­ving Sur­gery with Who­le-Breast Irra­dia­ti­on in Stages I and II Inva­si­ve Breast Can­cer 2014.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Mose­ley AL, Cara­ti CJ, Pil­ler NB. A sys­te­ma­tic review of com­mon con­ser­va­ti­ve the­ra­pies for arm lymph­oede­ma secon­da­ry to breast can­cer tre­at­ment (Struc­tu­red abs­tract). Annals of Onco­lo­gy 2007. 18: 639–646.

A1) The­ma

Moy­er VA. Medi­ca­ti­ons to decrease the risk for breast can­cer in women: recom­men­da­ti­ons from the U.S. Pre­ven­ti­ve Ser­vices Task Force recom­men­da­ti­on state­ment. Annals of Inter­nal Medi­ci­ne 2013; 159(10): 698–708.

A1) The­ma

Mukai H, Aiha­ra T, Yama­mo­to Y, Taka­ha­shi M, Toya­ma T, Saga­ra Y, Yama­guchi H, Aka­ba­ne H, Tsu­ruta­ni J, Hara F, Fuji­sa­wa T, Yama­mo­to N, Ohs­umi S. The Japa­ne­se Breast Can­cer Socie­ty Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line for sys­te­mic tre­at­ment of breast can­cer. Breast Can­cer 2015; 22(1): 5–15.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

NCCN. Breast Can­cer – Ear­ly Stage – Stages I and II – Ver­si­on 1.2016;

NCCN Gui­de­lines for Pati­ents. 2016.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

NCCN. Breast Can­cer Car­ci­no­ma in Situ – Stage 0 – Ver­si­on 1.2016;

NCCN Gui­de­lines for Pati­ents. 2016.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

NCCN. Breast Can­cer – Local­ly Advan­ced – Stage III – Ver­si­on 1.2017.

NCCN Gui­de­lines for Pati­ents. 2017.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

NCCN. Breast Can­cer – Meta­sta­tic – Stage IV – Ver­si­on 2.2017. NCCN Gui­de­lines for Pati­ents. 2017.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

NICE. Breast can­cer (ear­ly & local­ly advan­ced) (CG80). 2009.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

NICE. Fami­li­al breast can­cer (CG164). 2013.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

NICE. Breast can­cer (advan­ced) (CG81). 2014.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Nof­ech-Mozes S, Vel­la ET, Dhe­sy-Thind S, Han­na WM. Can­cer care Onta­rio gui­de­line recom­men­da­ti­ons for hor­mo­ne recep­tor test­ing in breast can­cer. Cli­ni­cal Onco­lo­gy Jour­nal (The Roy­al Col­lege of Radio­lo­gists) 2012; 24(10): 684–696.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Nomu­ra SJO, Dash C, Rosen­berg L, Yu J, Pal­mer JR, Adams-Camp­bell LL. Is adhe­rence to the WCRF/​AICR can­cer pre­ven­ti­on recom­men­da­ti­ons asso­cia­ted with colo­rec­tal can­cer in Afri­can Ame­ri­can women in the Black Women’s Health Stu­dy. Can­cer Rese­arch. Con­fe­rence: 107th Annu­al Mee­ting of the Ame­ri­can Asso­cia­ti­on for Can­cer Rese­arch (AACR) 2016; 76(14) (Sup­pl.).

A1) The­ma

Oef­fin­ger KC, Font­ham ET, Etzio­ni R, Her­zig A, Micha­el­son JS, Shih YC, Wal­ter LC, Church TR, Flowers CR, LaMon­te SJ, Wolf AM, DeS­an­tis C, Lor­tet-Tieu­lent J, Andrews K, Manas­sa­ram-Bap­tis­te D, Saslow D, Smith RA, Braw­ley OW, Wen­der R. Breast Can­cer Scree­ning for Women at Avera­ge Risk: 2015 Gui­de­line Update From the Ame­ri­can Can­cer Socie­ty. Jama 2015; 314(15): 1599–614.

A1) The­ma

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A1) The­ma

Perez-Lopez FR, Ceau­su I, Depy­pere H, Erel CT, Lam­bri­no­u­da­ki I, Rees M, Schenck-Gustafs­son K, Tre­mol­lie­res F, van der Schouw YT, Simon­ci­ni T. EMAS cli­ni­cal gui­de: vul­var lichen scle­ro­sus in peri and post­me­no­pau­sal women. Matu­ri­tas 2013; 74(3): 279–282.

A1) The­ma

Per­sing M, Gros­se R. Cur­rent St. Gal­len recom­men­da­ti­ons on pri­ma­ry the­ra­py of ear­ly breast can­cer. Breast Care 2007; 2(3): 137–140.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Pes­ta­loz­zi BC, Tausch C, Dedes KJ, Roch­litz C, Zim­mer­mann S, von Moos R, Win­ter­hal­der RC, Ruhstal­ler T, Muel­ler A, Buser KS, Bor­ner MM, Novak U, Uhl­mann Nuss­baum C, Sei­fert B, Big­ler M, Bize V, Berar­di Vilei S, Rageth C, Aebi SP. Adju­vant tre­at­ment recom­men­da­ti­ons for ER+ ear­ly breast can­cer pati­ents by Swiss tumor boards (SAKK 26/​10). Euro­pean Jour­nal of Can­cer 2015; 51: S313.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Petru, E., Zei­met AG, Sevel­da P, Sei­fert M, Sin­ger C, Hub­a­lek M, Ang­leit­ner-Bou­be­ni­zek L, Spei­ser P, Bene­di­cic C, Stumm­voll W, Reinth­al­ler A. Aus­tri­an Arbeits­ge­mein­schaft für Gyna­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gie (AGO) gui­de­line for pro­phy­la­xis with gra­nu­lo­cy­te colo­ny-sti­mu­la­ting fac­tors (G‑CSF) in gyneco­lo­gic mali­gnan­ci­es, inclu­ding breast can­cer. Wie­ner Kli­ni­sche Wochen­schrift 2012; 124(11–12): 412–418.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Rak­ha EA, Pin­der SE, Bart­lett JM, Ibra­him M, Star­c­zyn­ski J, Car­der PJ, Pro­ven­za­no E, Han­by A, Hales S, Lee AH, Ellis IO. Updated UK Recom­men­da­ti­ons for HER2 assess­ment in breast can­cer. Jour­nal of Cli­ni­cal Patho­lo­gy 2015; 68(2): 93–99.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Rama­krish­na N. Recom­men­da­ti­ons on Dise­a­se Manage­ment for Pati­ents with Advan­ced Human Epi­der­mal Growth Fac­tor Recep­tor 2‑Positive Breast Can­cer and Brain Meta­sta­ses: Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line. 2014.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Raza­vi AR, Gill H, Ahl­feldt H, Shah­sa­var N. A data mining approach to ana­ly­ze non-com­pli­ance with a gui­de­line for the tre­at­ment of breast can­cer. Med­in­fo 2007. 12(Pt 1): 591–595.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Reid R, Abramson BL, Bla­ke J, Des­in­des S, Dodin ‑S, John­s­ton S, Rowe T, Sodhi N, Wilks P, Wolf­man W. Mana­ging meno­pau­se. Jour­nal of Obste­trics and Gynae­co­lo­gy Cana­da 2014. 36(9): 830–833.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Riz­zo­li R, Body JJ, DeCen­si A, Reg­ins­ter JY, Pis­citel­li P, Bran­di ML. Gui­dance for the pre­ven­ti­on of bone loss and frac­tures in post­me­no­pau­sal women trea­ted with aro­ma­ta­se inhi­bi­tors for breast can­cer: an ESCEO posi­ti­on paper. Osteo­po­ro­se Inter­na­tio­nal 2012; 23(11): 2567–2576.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Robays J. Onco­ge­ne­tic test­ing and fol­low-up for women with fami­li­al breast/​ovarian can­cer, Li Frau­meni syn­dro­me and Cow­den syn­dro­me. 2015.

A1) The­ma

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A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Roi­la F, Molas­sio­tis A, Herr­stedt J, Aapro M, Gral­la RJ, Bruera E, Clark-Snow RA, Dupuis LL, Ein­horn LH, Feyer P, Hes­keth PJ, Jor­dan K, Olver I, Rapo­port BL, Roscoe J, Ruhl­mann CH, Walsh D, Warr D, van der Wete­ring M, stell­ver­tre­tend für die Teil­neh­mer der Mascc Esmo Con­sen­sus Con­fe­rence Kopen­ha­gen 2016. MASCC and ESMO gui­de­line update for the pre­ven­ti­on of che­mo­the­ra­py- and radio­the­ra­py-indu­ced nau­sea and vomi­ting and of nau­sea and vomi­ting in advan­ced can­cer pati­ents. Annals of Onco­lo­gy 2016; 27: v119-v133.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Runo­wicz CD, Leach CR, Hen­ry NL, Hen­ry KS, Mackey HT, Cowens-Alva­ra­do RL, Can­na­dy RS, Pratt-Chap­man ML, Edge SB, Jacobs LA, Hur­ria A, Marks LB, LaMon­te SJ, War­ner E, Lyman GH, Ganz PA. Ame­ri­can Can­cer Society/​American Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy Breast Can­cer Sur­vi­vor­ship Care Gui­de­line. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2016; 34(6): 611–635.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

SCAN. Sin­ga­po­re Can­cer Net­work (SCAN) Gui­de­lines for Adju­vant Tras­tu­zu­mab Use in Ear­ly Stage HER2 Posi­ti­ve Breast Can­cer. Annals Aca­de­my of Medi­ci­ne Sin­ga­po­re 2015; 44(10): 360–367.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

SCAN. Sin­ga­po­re Can­cer Net­work (SCAN) Gui­de­lines for Bis­phos­pho­na­te Use in the Adju­vant Breast Can­cer Set­ting. Annals Aca­de­my of Medi­ci­ne Sin­ga­po­re 2015; 44(10): 368–378.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

SCAN. Sin­ga­po­re Can­cer Net­work (SCAN) Gui­de­lines for Refer­ral for Gene­tic Eva­lua­ti­on of Com­mon Her­edi­ta­ry Can­cer Syn­dro­mes. Annals Aca­de­my of Medi­ci­ne Sin­ga­po­re 2015; 44(10): 492–510.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Schenck-Gustafs­son K, Brin­cat M, Erel CT, Gam­bac­cia­ni M, Lam­bri­no­u­da­ki I, Moen MH, Tre­mol­lie­res F, Vujo­vic S, Rozen­berg S, Rees M. EMAS posi­ti­on state­ment: Mana­ging the meno­pau­se in the con­text of coro­na­ry heart dise­a­se. Matu­ri­tas 2011; 68(1): 94–97.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Sedl­may­er F, Saut­ter-Bihl ML, Budach W, Dunst J, Fast­ner G, Feyer P, Fiet­kau R, Haa­se W, Harms W, Souchon R, Wenz F, Sau­er R. DEGRO prac­ti­cal gui­de­lines: radio­the­ra­py of breast can­cer I: radio­the­ra­py fol­lo­wing breast con­ser­ving the­ra­py for inva­si­ve breast can­cer. Strah­len­the­ra­pie und Onko­lo­gie 2013; 189(10): 825–833.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Sen­kus E, Kyria­ki­des S, Ohno S, Penault-Llor­ca F, Poort­mans P, Rut­gers E, Zack­ris­son S, Car­do­so F, ESMO Gui­de­lines Com­mit­tee. Pri­ma­ry breast can­cer: ESMO Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­lines for dia­gno­sis, tre­at­ment and fol­low-up. Annals of Onco­lo­gy 2015; 26(Suppl. 5): 8–30.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Shai­tel­man SF, Lin H, Shen Y, Bedro­si­an I, Bloom ES, Babiera G.

Uti­liza­ti­on of acce­le­ra­ted par­ti­al-breast irra­dia­ti­on (APBI) and gui­de­line con­cordance: Ana­ly­sis of the Natio­nal Can­cer Data­ba­se. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2013; 31(26 Sup­pl. 1).

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

SIGN. Tre­at­ment of pri­ma­ry breast can­cer. 2013.

A3) Metho­dik

Simos D, Hut­ton B, Gra­ham ID, Caud­re­li­er JM, Arna­out A, Cle­mons M. Sta­ging ima­ging for meta­sta­tic dise­a­se in pati­ents with ear­ly-stage breast can­cer: What do phy­si­ci­ans think of the ASCO top‑5 recom­men­da­ti­on? Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2014; 32(15 Sup­pl. 1).

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Smith K, Pukall C. An evi­dence-based review of yoga as a com­ple­men­ta­ry inter­ven­ti­on for pati­ents with can­cer (Struc­tu­red abs­tract). Psycho-Onco­lo­gy, 2009; 18:465–475.

A1) The­ma

Smith L, Cor­ne­li­us V, Plum­mer C, Levitt G, Ver­rill M, Can­ney P, Jones A. Car­dio­to­xi­ci­ty of anthr­acy­cli­ne agents for the tre­at­ment of can­cer: sys­te­ma­tic review and meta-ana­ly­sis of ran­do­mi­sed con­trol­led tri­als (Struc­tu­red abs­tract). BMC Can­cer 2010; 10: 337.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Souchon R, Wenz F, Sedl­may­er F, Budach W, Dunst J, Feyer P, Haa­se W, Harms W, Saut­ter-Bihl ML, Sau­er R. DEGRO prac­ti­ce gui­de­lines for pal­lia­ti­ve radio­the­ra­py of meta­sta­tic breast can­cer: bone meta­sta­ses and meta­sta­tic spi­nal cord com­pres­si­on (MSCC). Strah­len­the­ra­pie und Onko­lo­gie 2009; 185(7): 417–424.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Star­c­zyn­ski J, Atkey N, Con­nel­ly Y, O’Gra­dy T, Camp­bell FM, di Pal­ma S, Wen­cyk P, Jasa­ni B, Gan­dy M, Bart­lett JM. HER2 gene ampli­fi­ca­ti­on in breast can­cer: a rogues’ gal­lery of chal­len­ging dia­gno­stic cases: UKNEQAS inter­pre­ta­ti­on gui­de­lines and rese­arch recommendations.

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A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Stu­en­kel CA, Davis SR, Gom­pel A, Lums­den MA, Murad MH, Pin­ker­ton JV, San­ten RJ. Tre­at­ment of Sym­ptoms of the Meno­pau­se: An Endo­cri­ne Socie­ty Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line. The Jour­nal of Cli­ni­cal Endo­cri­no­lo­gy & Meta­bo­lism 2015; 100(11): 3975–4011.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Stu­en­kel CA, San­ten RJ. An intro­duc­tion to the Endo­cri­ne Socie­ty Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line on tre­at­ment of sym­ptoms of the meno­pau­se. Post Repro­duc­ti­ve Health 2016; 22(1): 6–8.

A1) The­ma

Stur­ge­on CM, Duffy MJ, Sten­man UH, Lil­ja H, Brun­ner N, Chan DW, Bab­ai­an R, Bast RC Jr., Dowell B, Est­e­va FJ, Hag­lund C, Har­beck N, Hayes DF, Hol­ten-Ander­sen M, Klee GG, Lam­erz R, Looi­jen­ga LH, Moli­na R, Niel­sen HJ, Rit­ten­house H, Sem­jo­now A, Shih Ie M, Sibley P, Sole­tor­mos G, Ste­phan C, Sokoll L, Hoff­man BR, Dia­man­dis EP. Natio­nal Aca­de­my of Cli­ni­cal Bio­che­mis­try labo­ra­to­ry medi­ci­ne prac­ti­ce gui­de­lines for use of tumor mar­kers in testi­cu­lar, pro­sta­te, colo­rec­tal, breast, and ova­ri­an can­cers. Cli­ni­cal Che­mis­try 2008; 54(12): e11-79.

A1) The­ma

Tang­jit­ga­mol S, Ander­son BO, See HT, Lert­but­say­a­nu­kul C, Sirisa­bya N, Man­cha­na T, Ilan­cher­an A, Lee KM, Lim SE, Chia YN, Dom­in­go E, Kim YT, Lai CH, Dali AZ, Supa­ka­pongkul W, Wilail­ak S, Tay EH, Kava­nagh J. Manage­ment of endo­me­tri­al can­cer in Asia: con­sen­sus state­ment from the Asi­an Onco­lo­gy Sum­mit 2009. Lan­cet Onco­lo­gy 2009; 10(11): 1119–1127.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Thoms­sen C, AGO recom­men­da­ti­ons for the dia­gno­sis and the­ra­py of breast can­cer. Breast Care 2007; 2(4): 244–250.

A4) Ver­weis auf ande­re Guideline

Thuer­li­mann B, Koe­ber­le D, Senn HJ. Gui­de­lines for the adju­vant tre­at­ment of post­me­no­pau­sal women with endo­cri­ne-respon­si­ve breast can­cer: Past, pre­sent and future recom­men­da­ti­ons. Euro­pean Jour­nal of Can­cer 2007; 43(1): 46–52.

A1) The­ma

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A1) The­ma

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A1) The­ma

U.S. Pre­ven­ti­ve Ser­vices Task Force. Medi­ca­ti­ons for risk reduc­tion of pri­ma­ry breast can­cer in women: U.S. Pre­ven­ti­ve Ser­vices Task Force recom­men­da­ti­on state­ment. U.S. Pre­ven­ti­ve Ser­vices Task Force 2013.

A1) The­ma

Van Ewi­jk R, Wockel A, Gun­de­l­ach T, Han­cke K, Jan­ni W, Sin­ger S, Kre­ien­berg R, Blett­ner M, Schwent­ner L. Is gui­de­line-adher­ent adju­vant tre­at­ment an equal alter­na­ti­ve for pati­ents aged >65 who can­not par­ti­ci­pa­te in adju­vant cli­ni­cal breast can­cer tri­als? A retro­s­pec­ti­ve mul­ti-cen­ter cohort stu­dy of 4,142 pati­ents. Archi­ves of Gyneco­lo­gy and Obste­trics 2015; 291(3): 631–640.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Van Poz­nak C, Somer­field MR, Bast RC, Cris­to­fa­nil­li M, Goetz MP, Gon­za­lez-Angu­lo AM, Hicks DG, Hill EG, Liu MC, Lucas W, May­er IA, Men­nel RG, Symm­ans WF, Hayes DF, Har­ris LN. Use of Bio­mar­kers to Gui­de Decis­i­ons on Sys­te­mic The­ra­py for Women with Meta­sta­tic Breast Can­cer: Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2015; 33(24): 2695–2704.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Van­der­pool RC, Swan­berg JE, Cham­bers MD. A nar­ra­ti­ve review of the con­fluence of breast can­cer and low-wage employ­ment and its impact on receipt of gui­de­line-recom­men­ded tre­at­ment. Glo­bal Advan­ces In Health and Medi­ci­ne 2013; 2(5): 75–85.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Van Goe­them M. Magne­tic Reso­nan­ce Ima­ging in Breast Can­cer. Euro­pean Jour­nal of Sur­gi­cal Onco­lo­gy 2006; 32(9): 901–910.

A1) The­ma

Vis­va­nathan K, Chle­bow­ski RT, Hur­ley P, Col NF, Rop­ka M, Col­lyar D, Mor­row M, Runo­wicz C, Prit­chard KI, Hager­ty K, Arun B, Gar­ber J, Vogel VG, Wade JL, Brown P, Cuzick J, Kra­mer BS, Lipp­man SM. Ame­ri­can socie­ty of cli­ni­cal onco­lo­gy cli­ni­cal prac­ti­ce gui­de­line update on the use of phar­ma­co­lo­gic inter­ven­ti­ons inclu­ding tam­oxi­fen, raloxi­fene, and aro­ma­ta­se inhi­bi­ti­on for breast can­cer risk reduc­tion. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2009; 27(19): 3235–3258.

A1) The­ma

Vis­va­nathan K, Chle­bow­ski RT, Hur­ley P, Col NF, Rop­ka M, Col­lyar D, Mor­row M, Runo­wicz C, Prit­chard KI, Hager­ty K, Arun B, Gar­ber J, Vogel VG, Wade JL, Brown P, Cuzick J, Kra­mer BS, Lipp­man SM. Use of Phar­ma­co­lo­gic Inter­ven­ti­ons for Breast Can­cer Risk Reduc­tion: Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Onco­lo­gy Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2013; 31(23): 2942–2962.

A1) The­ma

Web­ber L, Davies M, Ander­son R, Bart­lett J, Bra­at D, Cart­wright B, Cif­ko­va R, De Muinck Kei­zer-Schra­ma S, Hoger­vorst E, Jan­se F, Liao L, Vlaisavlje­vic V, Zil­li­kens C, Ver­meu­len N. ESHRE Gui­de­line: Manage­ment of women with pre­ma­tu­re ova­ri­an insuf­fi­ci­en­cy. Human Repro­duc­tion 2016; 31(5): 926–937.

A1) The­ma

Wel­tens C. Gui­de­line-based con­tou­ring and cli­ni­cal audit sys­tems. Radio­the­ra­py and Onco­lo­gy 2016; 119: S135-S136.

A2) Kei­ne inte­gra­ti­ve, kom­ple­men­tä­re oder alter­na­ti­ve Medi­zin oder Misteltherapie

Whiley PJ, De La Hoya M, Tho­mas­sen M, Becker A, Bran­dao R, Peder­sen IS, Mon­tagna M, Men­en­dez M, Qui­les F, Gut­ier­rez-Enri­quez S, Lee­neer KD, Tenes A, Mon­tal­ban G, Tse­r­pe­lis D, Yoshi­matsu T, Tira­po C, Rapo­ni M, Cal­des T, Blan­co A, San­ta­ma­ri­na M, Gui­dug­li L, De Gari­bay GR, Wong M, Tancre­di M,Fachal L, Ding YC, Kru­se T, Lat­ti­more V, Kwong A, Chan TL, Colom­bo M, De Vec­chi G, Cali­go M, Bar­al­le D, Laza­ro C, Couch F, Radi­ce P, Sou­they MC, Neu­hau­sen S, Hou­day­er C, Facken­thal J, Van Overeem Han­sen T, Vega A, Diez O, Blok R, Claes K, Wap­pen­schmidt B, Wal­ker L, Spurd­le AB, Brown MA. Com­pa­ri­son of mRNA spli­cing assay pro­to­cols across mul­ti­ple labo­ra­to­ries: Recom­men­da­ti­ons for best prac­ti­ce in stan­dar­di­zed cli­ni­cal test­ing. Cli­ni­cal Che­mis­try 2014; 60(2): 341–352.

A1) The­ma

Win­ne­feld M, Brug­ge­mann S. Prac­ti­ce gui­de­line for breast can­cer reha­bi­li­ta­ti­on from the per­spec­ti­ve of the reha­bi­li­ta­ti­on cen­tres: fin­dings of a user sur­vey on accep­tance and prac­ti­ca­bi­li­ty of the pilot version.

Reha­bi­li­ta­ti­on (Stutt­gart) 2008; 47(6): 334–342.

A1) The­ma

Witt CM, Car­do­so MJ. Com­ple­men­ta­ry and inte­gra­ti­ve medi­ci­ne for breast can­cer pati­ents – Evi­dence based prac­ti­cal recom­men­da­ti­ons. Breast 2016; 28: 37–44.

A3) Metho­dik

Wolff AC, Ham­mond MEH, Hicks DG, Dowsett M, McSha­ne LM, Alli­son KH, All­red DC, Bart­lett JMS, Bilous M, Fitz­gib­bons P, Han­na W, Jenk­ins RB, Man­gu PB, S. Paik S, Perez EA, Press MF, Spears PA, Van­ce GH, Via­le G, Hayes DF. Recom­men­da­ti­ons for Human Epi­der­mal Growth Fac­tor Recep­tor 2 Test­ing in Breast Can­cer: Ame­ri­can Socie­ty of Cli­ni­cal Oncology/​College of Ame­ri­can Patho­lo­gists Cli­ni­cal Prac­ti­ce Gui­de­line Update. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2013; 31(31): 3997–4013.

A1) The­ma

Wolff AC, Ham­mond MEH, Hicks DG, Dowsett M, McSha­ne LM, Alli­son KH, All­red DC, Bart­lett JMS, Bilous M, Fitz­gib­bons P, Han­na W, Jenk­ins RB, Man­gu PB, S. Paik S, Perez EA, Press MF, Spears PA, Van­ce GH, Via­le G, Hayes DF. Recom­men­da­ti­ons for human epi­der­mal growth fac­tor recep­tor 2 test­ing in breast can­cer: Ame­ri­can socie­ty of cli­ni­cal oncology/​college of Ame­ri­can patho­lo­gists cli­ni­cal prac­ti­ce gui­de­line update. Archi­ves of Patho­lo­gy and Labo­ra­to­ry Medi­ci­ne 2014; 138(2): 241256.

A1) The­ma

Wong NS, Ander­son BO, Khoo KS, Ang PT, Yip CH, Lu JS, Vor­a­vud N, Shao ZM Prit­chard KI. Manage­ment of HER2-posi­ti­ve breast can­cer in Asia: con­sen­sus state­ment from the Asi­an Onco­lo­gy Sum­mit 2009. Lan­cet Onco­lo­gy 2009; 10(11): 1077–1085.

A1) The­ma

World Health Ora­niz­a­ton (WHO). WHO Posi­ti­on Paper on Mam­mo­gra­phy Scree­ning. Gen­e­va 2014.

A1) The­ma

*Die Leit­li­nie von Kli­ons­ky et al. hat sehr vie­le Autoren, des­we­gen war eine Nen­nung aller nicht möglich.

Tabel­le 101: Durch­ge­se­he­ne sys­te­ma­ti­sche Reviews

Stu­die

Aus­schluss­grund

Ernst E, Schmidt K, Steu­er-Vogt MK. Mist­le­toe for can­cer? A sys­te­ma­tic review of ran­do­mi­sed cli­ni­cal tri­als. Int J Can­cer 2003; 107(2): 262–267.

Durch­sicht erfolgt

Hor­ne­ber M, Bue­schel G, Huber R, Lin­de K, Ros­tock M. Mist­le­toe the­ra­py in onco­lo­gy. Coch­ra­ne Data­ba­se of Sys­te­ma­tic Reviews 2008. 2008(2).

Durch­sicht erfolgt

Kien­le G, Glock­mann A, Schink M, Kie­ne H. Vis­cum album L. extra­cts in breast and gynae­co­lo­gi­cal can­cers: a sys­te­ma­tic review of cli­ni­cal and pre­cli­ni­cal research.

Jour­nal of Expe­ri­men­tal and Cli­ni­cal Can­cer Rese­arch 2009; 28(1): 79.

Durch­sicht erfolgt

Kien­le GS, Ber­ri­no F, Büs­sing A, Port­a­lu­pi E, Rosen­zweig S, Kie­ne H. Mist­le­toe in can­cer: a sys­te­ma­tic review on con­trol­led cli­ni­cal tri­als. Euro­pean Jour­nal of Medi­cal Rese­arch 2003; 8(3): 109–119.

Durch­sicht erfolgt

Kien­le GS, Kie­ne H. Com­ple­men­ta­ry can­cer the­ra­py: a sys­te­ma­tic review of pro­s­pec­ti­ve cli­ni­cal tri­als on anthro­po­so­phic mist­le­toe extra­cts. Euro­pean Jour­nal of Medi­cal Rese­arch 2007; 12(3): 103–119.

Durch­sicht erfolgt

Kien­le GS, Kie­ne H. Influence of Vis­cum album L (Euro­pean Mist­le­toe) Extra­cts on Qua­li­ty of Life in Can­cer Pati­ents: A Sys­te­ma­tic Review of Con­trol­led Cli­ni­cal Stu­dies. Inte­gra­ti­ve Can­cer The­ra­pies 2010. 9(2): 142–157.

Durch­sicht erfolgt

Oster­mann T, Raak C, Büs­sing A. Sur­vi­val of can­cer pati­ents trea­ted with mist­le­toe extra­ct (Isca­dor): A sys­te­ma­tic lite­ra­tu­re review. BMC Can­cer 2009; 9(451).

Durch­sicht erfolgt

Shneer­son C, Taski­la T, Gale N, Green­field S, Chen Y‑F. The effect of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne on the qua­li­ty of life of can­cer sur­vi­vors: A sys­te­ma­tic review and meta-ana­ly­ses. Com­ple­men­ta­ry The­ra­pies in Medi­ci­ne 2013; 21(4): 417–429.

Durch­sicht erfolgt

Sood A, Bar­ton DL, Bau­er BA, Loprin­zi CL. A cri­ti­cal review of com­ple­men­ta­ry the­ra­pies for can­cer-rela­ted fati­gue. Inte­gra­ti­ve Can­cer The­ra­pies 2007; 6(1): 8–13.

Durch­sicht erfolgt

Stu­die

Aus­schluss­grund

Ahn JH, Kim SB, Yun MR, Lee JS, Kang YK, Kim WK. Alter­na­ti­ve the­ra­py and abnor­mal liver func­tion during adju­vant che­mo­the­ra­py in breast can­cer pati­ents. Jour­nal of Kore­an Medi­cal Sci­ence 2004; 19(3): 397–400.

A2) Inter­ven­ti­on

Anony­mous. Pre­pa­ra­ti­ons from mist­le­toe extra­cts, vit­amins and trace ele­ments are very popu­lar among women with breast can­cer. [Deutsch]. Ärz­te­zeit­schrift für Natur­heil­ver­fah­ren und Regu­la­ti­ons­me­di­zin 2004; 45(3): 134.

A5) The­ma der Publikation

Anony­mous. Neue Stu­die: Isca­dor® ver­bes­sert die Lebens­qua­li­tät für

Brust­krebs­pa­ti­en­tin­nen wäh­rend einer Che­mo­the­ra­pie. Schwei­ze­ri­sche Zeit­schrift für Ganz­heits­me­di­zin 2010; 22(1): 20.

A8) Publi­ka­ti­ons­typ

Auer­bach L, Dos­tal V, Vacla­vik-Fleck I, Kubis­ta E, Rosen­ber­ger A, Rie­ger Sea. Signi­fi­kant höhe­rer Anteil akti­vier­ter NK-Zel­len durch addi­ti­ve Mis­tel­the­ra­pie bei che­mo­the­ra­pier­ten Mam­ma-Ca-Pati­en­tin­nen in einer pro­spek­ti­ven ran­do­mi­sier­ten dop­pel­blin­den Stu­die. In: Scheer R, Bau­er R, Becker H, Fin­tel­mann V, Kem­per F, Schil­cher H (Hrsg.). Fort­schrit­te in der Mis­tel­the­ra­pie. Aktu­el­ler Stand der For­schung und kli­ni­schen Anwen­dung 2005: 567–578.

A9) Popu­la­ti­on sehr klein

Bara­ya YS, Wong KK, Yaa­cob NS. The immu­no­mo­du­la­to­ry poten­ti­al of sel­ec­ted bio­ac­ti­ve plant-based com­pounds in breast can­cer: A review. Anti Can­cer Agents in Medi­cinal Che­mis­try 2016; 2016(16).

A4) Ziel­grö­ße

Beuth J. Evi­dence-based com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne in breast can­cer the­ra­py. Breast Care 2009; 4(1): 8–12.

A6) Stu­di­en­typ

Beuth J, Schier­holz JM. Evi­dence-based com­ple­men­ta­ry onco­lo­gy. Inno­va­ti­ve approa­ches to opti­mi­ze stan­dard the­ra­py stra­te­gies. In Vivo 2007. 21(2): 423–428.

A6) Stu­di­en­typ

Beuth J, Schnei­der B, Schier­holz JM. Impact of com­ple­men­ta­ry tre­at­ment of breast can­cer pati­ents with stan­dar­di­zed mist­le­toe extra­ct during after­ca­re: a con­trol­led mul­ti­cen­ter com­pa­ra­ti­ve epi­de­mio­lo­gi­cal cohort stu­dy. Anti­can­cer rese­arch [Inter­net] 2008. 28(1b): 523–527.

A6) Stu­di­en­typ

Bock PR, Frie­del WE, Hanisch J, Karas­mann M, Schnei­der B. Wirk­sam­keit und Sicher­heit der kom­ple­men­tä­ren Lang­zeit­be­hand­lung mit einem stan­dar­di­sier­ten Extrakt aus Euro­päi­scher Mis­tel (Vis­cum album L.) zusätz­lich zur kon­ven­tio­nel­len adju­van­ten onko­li­gi­schen The­ra­pie bei pri­mä­rem, nicht metasta­sier­tem Mam­ma­kar­zi­nom. Drug Rese­arch 2004; 54(8): 456–466.

A4*) Ziel­grö­ße

Bock PR, Frie­del WE, Hanisch J, Karas­mann M, Schnei­der B. Ret­ro­lec­ti­ve, com­pa­ra­ti­ve, epi­de­mio­lo­gi­cal cohort stu­dy with par­al­lel groups design for eva­lua­ti­on of effi­ca­cy and safe­ty of drugs with ‘well-estab­lished use’: Expe­ri­ence with the long-term tre­at­ment using the Euro­pean mist­le­toe extra­ct (Vis­cum album L.) in addi­ti­on to con­ven­tio­nal onco­lo­gi­cal the­ra­py in pri­ma­ry, non-meta­sta­tic breast car­ci­no­ma. For­schen­de Kom­ple­men­tär­me­di­zin und Klas­si­sche Natur­heil­kun­de 2004; 11(Suppl. 1): 23–29.

A4*) Ziel­grö­ße

Bor­rel­li E. Eva­lua­ti­on of the qua­li­ty of life in breast can­cer pati­ents under­go­ing lec­tin stan­dar­di­zed mist­le­toe the­ra­py. Miner­va Medi­ca 2001; 92(Suppl. 1): 105–107.

A7) Voll­text nicht verfügbar

Bruns F, Glat­zel M, Scho­ne­kaes K, Rie­sen­beck D, Mucke R, Bunt­zel J, Micke P, Scha­fer U, Kis­ters K, Micke O. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne expe­ri­ence in radia­ti­on onco­lo­gy pati­ents: First results of a mul­ti-cen­ter approach. Trace Ele­ments and Elec­tro­lytes 2006; 23(4): 318–325.

A5) The­ma der Publikation

Bunt­zel J, Mucke R, Bruns F, Micke O. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne in can­cer pati­ents. Euro­pean Jour­nal of Onco­lo­gy Phar­ma­cy 2008; 2(2): 12–13.

A5) The­ma der Publikation

Büs­sing A, Raak C, Oster­mann T. Qua­li­ty of life and rela­ted dimen­si­ons in can­cer pati­ents trea­ted with mist­le­toe extra­ct (Isca­dor): A meta-ana­ly­sis. Evi­dence-based Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne 2012; 2012: 219402.

A1) Popu­la­ti­on

Eisen­braun J, Scheer R, Kröz M, Schad F, Huber R. Qua­li­ty of life in breast can­cer pati­ents during che­mo­the­ra­py and con­cur­rent the­ra­py with a mist­le­toe extra­ct. Phy­to­me­di­ci­ne 2011; 18(2/3): 151–157.

A4*) Ziel­grö­ße

Green­lee H, Kwan ML, Ergas IJ, Sher­man KJ, Kra­th­wohl SE, Bon­nell C, Lee MM, Kushi LH. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve the­ra­py use befo­re and after breast can­cer dia­gno­sis: The Pathways Stu­dy. Breast Can­cer Rese­arch and Tre­at­ment 2009; 117(3): 653–665.

A5) The­ma der Publikation

Gross­arth-Mati­cek R, Kie­ne H, Baum­gart­ner S, Zieg­ler R. Syn­er­gy effects of self-regu­la­ti­on and mist­le­toe the­ra­py (Isca­dor) on sur­vi­val of can­cer pati­ents. [Ger­man]. Schwei­ze­ri­sche Zeit­schrift für Ganz­heits­Me­di­zin. 2004;16: 81–9.

A7) Voll­text nicht verfügbar

Gross­arth-Mati­cek R, Kie­ne H, Baum­gart­ner SM, Zieg­ler R. Use of Isca­dor, an extra­ct of Euro­pean mist­le­toe (Vis­cum album), in can­cer tre­at­ment: pro­s­pec­ti­ve non­ran­do­mi­zed and ran­do­mi­zed matched-pair stu­dies nes­ted within a cohort stu­dy. Alter­na­ti­ve The­ra­pies in Health and Medi­ci­ne 2001; 7(3): 57–66, 8–72, 4–6 passim.

A6) Stu­di­en­typ

Gross­arth-Mati­cek R, Zieg­ler R. Pro­s­pec­ti­ve con­trol­led cohort stu­dies on long-term the­ra­py of breast can­cer pati­ents with a mist­le­toe pre­pa­ra­ti­on (Isca­dor). For­schen­de Kom­ple­men­tär­me­di­zin [Inter­net] 2006; 13(5): 285–292.

A6) Stu­di­en­typ

Gross­arth-Mati­cek R, Zieg­ler R. Ran­do­mi­sed and non-ran­do­mi­sed pro­s­pec­ti­ve con­trol­led cohort stu­dies in matched-pair design for the long-term the­ra­py of breast can­cer pati­ents with a mist­le­toe pre­pa­ra­ti­on (Isca­dor): a re-ana­ly­sis. Euro­pean jour­nal of medi­cal rese­arch [Inter­net] 2006; 11(11): 485–495.

A4) Ziel­grö­ße, Messinstrument

Hack CC, Beck­mann MW, Hein A, Bay­er CM, Rauh C, Alm­stedt K, Hutt­ner NBM, Jan­ni W, Fehm T, Maass N, Rody A, Fer­sis N, Wall­wie­ner D, Hüb­ner J, Fasching PA. Appli­ca­ti­on of inte­gra­ti­ve medi­ci­ne by post­me­no­pau­sal breast can­cer pati­ents in the Pre­Face Pha­se IV study‑a pro­s­pec­ti­ve, lon­gi­tu­di­nal tri­al. Onco­lo­gy Rese­arch and Tre­at­ment 2014; 37: 12.

A5) The­ma der Publikation

Hei­ny BM. Addi­ti­ve The­ra­pie mit stan­dar­di­sier­tem Mis­tel­ex­trakt redu­ziert die Leu­ko­pe­nie und ver­bes­sert die Lebens­qua­li­tät von Pati­en­tin­nen mit fort­ge­schrit­te­nem Mam­ma­kar­zi­nom unter pal­lia­ti­ver Che­mo­the­ra­pie (VEC-Sche­ma). Krebs­me­di­zin 1991;12: 1–14.

A7) Voll­text nicht verfügbar

Hei­ny BM, Beuth J. Mist­le­toe extra­ct stan­dar­di­zed for the galac­to­si­de-spe­ci­fic lec­tin (ML‑1) indu­ces beta-endor­phin release and immu­n­o­po­ten­tia­ti­on in breast can­cer patients.

Anti­can­cer Rese­arch 1994; 14(3B): 1339–1342.

A4) Ziel­grö­ße

Hoss­ei­ni A, Ghor­ba­ni A. Can­cer the­ra­py with phy­to­che­mi­cals: Evi­dence from cli­ni­cal stu­dies. Avicen­na Jour­nal of Phy­to­me­di­ci­ne 2015; 5(2): 84–97.

A6) Stu­di­en­typ

Hueb­ner J, Muen­stedt K, Mue­cke R, Micke O. The inte­gra­ti­on of methods from com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne in reviews on sup­port­i­ve the­ra­py in onco­lo­gy and the resul­ting evi­dence. Trace Ele­ments and Elec­tro­lytes 2013; 30(1): 24–28.

A5) The­ma der Publikation

Hutt N, Kop­fer­schmitt-Kub­ler M, Caba­li­on J, Pur­ohit A, Alt M, Pau­li G. Ana­phyl­ac­tic reac­tions after the­ra­peu­tic injec­tion of mist­le­toe (Vis­cum album L.). All­er­go­lo­gia Et Immu­n­o­pa­tho­lo­gia 2001; 29(5): 201–203.

A6) Stu­di­en­typ

Kado K, For­syth A, Patel PR, Schwartz JA. Die­ta­ry sup­ple­ments and natu­ral pro­ducts in breast can­cer tri­als. Fron­tiers in Bio­sci­ence – Éli­te 2012; 4 E(1): 546–567.

A6) Stu­di­en­typ

Kal­der M, Mull­er T, Fischer D, Mull­er A, Bader W, Beck­mann MW, Bru­cker C, Hack CC, Hanf V, Hasen­burg A, Hein A, Jud S, Kiech­le M, Klein E, Paep­ke D, Rot­mann A, Schutz F, Dobos G, Voiss P, Kum­mel S.A Review of Inte­gra­ti­ve Medi­ci­ne in Gynae­co­lo­gi­cal Onco­lo­gy. Geburts­hil­fe und Frau­en­heil­kun­de 2016; 76(2): 150–155.

A6) Stu­di­en­typ

Kien­le GS, Muss­ler M, Fuchs D, Kie­ne H. Intra­ve­nous Mist­le­toe Tre­at­ment in Inte­gra­ti­ve Can­cer Care: A Qua­li­ta­ti­ve Stu­dy Explo­ring the Pro­ce­du­res, Con­cepts, and Obser­va­tions of Expert Doc­tors. Evi­dence Based Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne 2016; 2016: 4628287.

A6) Stu­di­en­typ

Klo­se C, Jen­sen K, Her­zig M, Mans­mann U. Mul­ti­cen­tric, ran­do­mi­zed, open, pro­s­pec­ti­ve cli­ni­cal tri­al for the inves­ti­ga­ti­on of effi­ca­cy and tole­rance and adver­se drug reac­tions of HELIXOR® A in com­pa­ri­son to Len­tin­an in pati­ents with non small cell lung can­cer, breast can­cer or ova­ri­an can­cer. For­schungs­be­richt der Abtei­lung Medi­zi­ni­sche Bio­me­trie 2003; (45):1–121.

A3)

Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on

Kröz M, Büs­sing A, von Laue HB, Reif M, Feder G, Schad F, Gir­ke M, Matthes H. Relia­bi­li­ty and vali­di­ty of a new sca­le on inter­nal cohe­rence (ICS) of can­cer pati­ents. Health and Qua­li­ty of Life Out­co­mes 2009; 7: 59.

A5) The­ma der

Publi­ka­ti­on

Kröz M, Pran­ga D, Zerm R, Frie­mel D, Reif M, Schad F, Gir­ke M, Matthes H. Does self-regu­la­ti­on have an importance in the tre­at­ment of can­cer pati­ents? Deut­sche Zeit­schrift für Onko­lo­gie 2016; 48(2): 62–66.

A5) The­ma der

Publi­ka­ti­on

Kröz M, Schad F, Reif M, Von Laue HB, Feder G, Zerm R, Vali­da­ti­on of the sta­te ver­si­on ques­ti­on­n­aire on auto­no­mic regu­la­ti­on (Sta­te-aR) for can­cer pati­ents. Euro­pean Jour­nal of Medi­cal Rese­arch 2011; 16(10): 457–68.

A5) The­ma der

Publi­ka­ti­on

Kröz M, Zerm R, Schad F, Reif M, von Laue HB, Storch T, Feder G, Brink­haus B, Wil­lich NS, Gir­ke M. Sta­te ver­si­on of auto­no­mic regu­la­ti­on (aR): A new sca­le to distin­gu­ish bet­ween auto­no­mic con­sti­tu­ti­on and loss of regu­la­ti­on with regards to che­mo- and mist­le­toe sen­si­ti­vi­ty. Phy­to­me­di­ci­ne 2011; 18: S25.

A5) The­ma der

Publi­ka­ti­on

Leg­na­ni W. Mist­le­toe in con­ven­tio­nal onco­lo­gi­cal prac­ti­ce: Exem­pla­ry cases. Inte­gra­ti­ve Can­cer The­ra­pies 2008; 7(3): 162–171.

A6) Stu­di­en­typ

Lewi­cka S, Staudt A, Glenz A, Rein­hard-Hennch B, Stamm­er H, Kuehn JJ, Mun­zin­ger J, Schnee­weiss A, Stro­witz­ki T, Von Hagens C. Attempt to assess useful­ness of the sali­va­ry cor­ti­sol deter­mi­na­ti­on as an objec­ti­ve para­me­ter to fol­low effects of adju­vant and pal­lia­ti­ve the­ra­py with vis­cum album (mist­le­toe pre­pa­ra­ti­on) in women with breast can­cer. Endo­cri­ne Reviews Con­fe­rence: 94th Annu­al Mee­ting and Expo of the Endo­cri­ne Socie­ty, ENDO 2012; 33(3) (Mee­ting­Abs­tracts).

A4) Ziel­grö­ße

Liao GS, Apa­ya MK, Shyur LF. Her­bal medi­ci­ne and acu­p­unc­tu­re for breast can­cer pal­lia­ti­ve care and adju­vant the­ra­py. Evi­dence-based Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne 2013; 2013: 437948.

A6) Stu­di­en­typ

Loe­we-Mesch A, Kuehn JJ, Bor­ho K, Abel U, Bau­er C, Ger­hard I, Schnee­weiss A, Sohn C, Stro­witz­ki T, Von Hagens A. Adju­vant simul­ta­neous tre­at­ment with mist­le­toe during che­mo­the­ra­py for breast can­cer – Influence on immu­ne para­me­ters, qua­li­ty of life and tole­r­a­bi­li­ty. For­schen­de Kom­ple­men­tär­me­di­zin 2008; 15(1): 22–30.

A4*) Ziel­grö­ße

Maly­gui­ne A, Uman­sky V, Kot­lan B, Aptsi­au­ri N, Shu­rin MR. Con­fe­rence over­view: Can­cer Immu­no­the­ra­py and Immu­no­mo­ni­to­ring (CITIM): Moving for­ward. Jour­nal of Immu­no­to­xi­co­lo­gy 2012; 9(3): 231–235.

A8) Publi­ka­ti­ons­typ

Man­sky PJ, Wal­ler­stedt DB, San­nes TS, Stagl J, John­son LL, Black­man MR, Grem JL, Swain SM, Mona­han BP. Nccam/​nci pha­se 1 stu­dy of mist­le­toe extra­ct and gem­ci­ta­bi­ne in pati­ents with advan­ced solid tumors. Evi­dence-based Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne 2013; 2013: 964592.

A1) Popu­la­ti­on

Mar­vi­bai­gi M, Supri­yan­to E, Ami­ni N, Abdul Majid FA, Jaga­nathan SK. Pre­cli­ni­cal and cli­ni­cal effects of mist­le­toe against breast can­cer. Bio­me­di­cal Rese­arch Inter­na­tio­nal 2014; 2014: 785479.

A6) Stu­di­en­typ

Min­ton O, Richard­son A, Shar­pe M, Hoto­pf M, Stone P. Drug the­ra­py for the manage­ment of can­cer-rela­ted fati­gue. Coch­ra­ne Data­ba­se of Sys­te­ma­tic Reviews 2010; 2010(7).

A2) Inter­ven­ti­on

Mün­stedt K. Hrgo­vic I. Kom­ple­men­tär­me­di­zin (KAM) in der gynä­ko­lo­gi­schen Onkologie.

Deut­sche Zeit­schrift für Onko­lo­gie 2010; 42(2): 60–65.

A6) Stu­di­en­typ

Paep­ke D. Mist­le­toe the­ra­py: sta­te of the art and fields of appli­ca­ti­on. [Deutsch].

Gyna­ko­lo­ge 2017; 50(1): 26–30.

A6) Stu­di­en­typ

Pay­ne C, Wif­fen PJ, Mar­tin S. Inter­ven­ti­ons for fati­gue and weight loss in adults with advan­ced pro­gres­si­ve ill­ness. Coch­ra­ne Data­ba­se of Sys­te­ma­tic Reviews 2012; 2012(1).

A8)

Publi­ka­ti­ons­typ

Piao B, Wang Y, Xie G, Mans­mann U, Matthes H, Beuth J, Lin HS. Impact of com­ple­men­ta­ry mist­le­toe extra­ct tre­at­ment on qua­li­ty of life in breast, ova­ri­an and non-small cell lung can­cer pati­ents. A pro­s­pec­ti­ve ran­do­mi­zed con­trol­led cli­ni­cal tri­al. Anti­can­cer rese­arch 2004; 24(1): 303–309.

A6) Stu­di­en­typ

Pohl RT, Mengs U. The use of mist­le­toe extra­cts in can­cer pati­ents. Zeit­schrift für Phy­to­the­ra­pie 2013; 34(4):164–168.

A6) Stu­di­en­typ

Ros­tock M. Her­bal drugs in onco­lo­gy-indi­ca­ti­ons and sta­te of evi­dence. Onco­lo­gy Rese­arch and Tre­at­ment 2014; 37: 1.

A7) Voll­text nicht verfügbar

Schad F, Axt­ner J, Hap­pe A, Breit­kreuz T, Paxi­no C, Gutsch J, Matthes B, Debus M, Kröz M, Spahn G, Riess H, Von Laue HB, Matthes H. Net­work Onco­lo­gy (NO) – a cli­ni­cal can­cer regis­ter for health ser­vices rese­arch and the eva­lua­ti­on of inte­gra­ti­ve the­ra­peu­tic inter­ven­ti­ons in anthro­po­so­phic medi­ci­ne. For­schen­de Kom­ple­men­tär­me­di­zin 2013; 20(5): 353–360.

A5) The­ma der Publikation

Schier­holz JM, Piao BK, Wang YX, Xie GR, Mans­mann U, Matthes H, Beuth J, Lin HS. Kom­ple­men­tä­re Tumor­t­he­ra­pie mit stan­dar­di­sier­tem Mis­tel­ge­samt­ex­trakt. Deut­sche Zeit­schrift für Onko­lo­gie 2003; 35(4):186–194.

A6) Stu­di­en­typ

Schoff­ski P, Rig­gert S, Fumo­leau P, Cam­po­ne M, Bol­te O, Mar­reaud S, Lacom­be D, Baron B, Herold M, Zwier­zi­na H, Wil­helm-Ogun­biyi K, Lent­zen H, Twel­ves C. Pha­se I tri­al of intra­ve­nous avis­cu­mi­ne (rVis­cu­min) in pati­ents with solid tumors: A stu­dy of the Euro­pean Orga­niza­ti­on for rese­arch and tre­at­ment of can­cer new drug deve­lo­p­ment group. Annals of Onco­lo­gy 2004; 15(12):1816–24.

A2) Inter­ven­ti­on

Schu­ma­cher K, Schnei­der B, Reich G, Stie­fel T, Stoll G, Bock PR, Hanisch J, Beuth J.Postoperative kom­ple­men­tä­re The­ra­pie des pri­mä­ren Mam­ma­kar­zi­noms mit lekt­in­nor­mier­tem Mis­tel­ex­trakt- eine epi­de­mio­lo­gi­sche, mul­ti­zen­tri­sche ret­ro­lek­ti­ve Kohor­ten­stu­die. Dtsch Zschr Onkol 2002; 34:106–114.

A4*) Ziel­grö­ße

Schu­ma­cher K, Schnei­der B, Reich G, Stie­fel T, Stoll G, Bock PR, Hanisch J, Beuth J. Influence of Post­ope­ra­ti­ve Com­ple­men­ta­ry Tre­at­ment with Lec­tin-stan­dar­di­zed Mist­le­toe Extra­ct on Breast Can­cer Pati­ents. A Controlled

Epi­de­mio­lo­gi­cal Mul­ti­cen­tric Ret­ro­lec­ti­ve Cohort Stu­dy. Anti­can­cer Rese­arch 2003; 23: 50815088.

A4*) Ziel­grö­ße

Shaw HS, Hobbs KB, See­waldt VL, Kroll DJ. Delay­ed-type hyper­sen­si­ti­vi­ty reac­tion with isca­dor M given in com­bi­na­ti­on with cyto­to­xic che­mo­the­ra­py. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2004; 22(21): 4432–4434.

A6) Stu­di­en­typ

Stan­dish LJ, Dowd F, Sweet E, Dale L, Wea­ver M, Osbor­ne B, Ander­sen MR. Breast Can­cer Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy Care and Its Cos­ts. Inte­gra­ti­ve Can­cer The­ra­pies 2016.

A4) Ziel­grö­ße

Stau­der G, Bock PR. Fer­men­ted mist­le­toe (Vis­cum album L.) extra­cts as sup­port­i­ve tre­at­ment in can­cer pati­ents – Results of four con­trol­led phar­ma­co-epi­de­mio­lo­gi­cal cohort stu­dies. Euro­pean Jour­nal of Inte­gra­ti­ve Medi­ci­ne 2010; 2 (4): 180.

A5) The­ma der Publikation

Staudt A, Glenz A, Rein­hard-Hennch B, Loe­we-Mesch A, Lewick S, Stamm­er H, Kuehn JJ, Abel U, Mun­zin­ger J, Schnee­weiss A, Sohn C, Stro­witz­ki T, Von Hagens C. Diur­nal cor­ti­sol pro­fi­le in breast can­cer pati­ents befo­re and during tre­at­ment with Vis­cum album(Iscador P) for 3 or 6 months. Phy­to­me­di­ci­ne 2011; 2011(18): S25-S26.

A5) The­ma der Publikation

Ste­e­le ML, Axt­ner J, Hap­pe A, Kröz M, Matthes H, Schad F. Adver­se Drug Reac­tions and Expec­ted Effects to The­ra­py with Sub­cu­ta­neous Mist­le­toe Extra­cts (Vis­cum album L.) in Can­cer Pati­ents. Evi­dence-based Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne 2014; 2014: 724258.

A1) Popu­la­ti­on

Ste­ven­sen C. Com­ple­men­ta­ry the­ra­pies in can­cer care: an NHS approach. Inter­na­tio­nal Jour­nal of Pal­lia­ti­ve Nur­sing 1996; 2(1): 15–18.

A7) Voll­text nicht verfügbar

Sun­jic SB, Gas­pa­ro­vic AC, Vuko­vic T, Weiss T, Weiss ES, Sol­do I, Dja­ko­vic N, Zar­ko­vic T, Zar­ko­vic N. Adju­vant Can­cer Bio­the­ra­py by Vis­cum Album Extra­ct Isor­el: Over­view of Evi­dence Based Medi­ci­ne Fin­dings. Col­le­gi­um antro­po­lo­gi­cum 2015; 39(3): 701–708.

A6) Stu­di­en­typ

Trö­ger W. Zusam­men­hang von Lebens­qua­li­tät und Neu­tro­pe­nie bei Burst­krebs­pa­ti­en­tin­nen, die allei­ne mit Che­mo­the­ra­pie oder zusätz­lich mit Mis­tel­the­ra­pie behan­delt wur­den. Deut­sche Zeit­schrift für Onko­lo­gie [Inter­net] 2011; 43(2): 58–67.

A10)

Dop­pel­pu­bli­ka­ti­on

von Hagens C, Loe­we-Mesch A, Kuehn J, Abel U, Ger­hard I. Pro­spek­ti­ve kon­trol­lier­te nicht ran­do­mi­sier­te Mach­bar­keits-Stu­die zu einer post­ope­ra­ti­ven simul­ta­nen Mis­tel-/Che­mo­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Mam­ma­kar­zi­nom – Ergeb­nis­se zu Rekru­tier­bar­keit, Immun­pa­ra­me­tern, Lebens­qua­li­tät und Ver­träg­lich­keit. In: Scheer R, Bau­er R, Becker H, Fin­tel­mann V, Kem­per F, Schil­cher H (Hrsg.). Fort­schrit­te in der Mis­tel­the­ra­pie: Aktu­el­ler Stand der For­schung und kli­ni­schen Anwen­dung. 2005: 567–578.

A4*) Ziel­grö­ße

Wie­be­litz KR, Beer AM. High dose intra­ve­nous mist­le­toe tre­at­ment – Cli­ni­cal results, labo­ra­to­ry fin­dings and adver­se events in a series of 17 pati­ents with 107 intra­ve­nous appli­ca­ti­ons. Phy­to­me­di­ci­ne 2011; 18(Suppl. 1): S11.

A6) Stu­di­en­typ

Witt CM, Car­do­so MJ. Com­ple­men­ta­ry and inte­gra­ti­ve medi­ci­ne for breast can­cer pati­ents ‑Evi­dence based prac­ti­cal recom­men­da­ti­ons. Breast 2016; 28:37–44.

A8)

Publi­ka­ti­ons­typ

Zel­ler T, Muen­stedt K, Stoll C, Schwe­der J, Senf B, Ruck­hae­ber­le E, Becker S, Sere H, Hueb­ner J. Poten­ti­al inter­ac­tions of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne with can­cer the­ra­py in out­pa­ti­ents with gyneco­lo­gi­cal can­cer in a com­pre­hen­si­ve can­cer cen­ter. Jour­nal of Can­cer Rese­arch and Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2013; 139(3): 357–365.

A6) Stu­di­en­typ

*„A4*) Ziel­grö­ße“ bedeu­tet, dass die­se Publi­ka­ti­on im PRIS­MA-Dia­gramm zur medi­zi­ni­schen Suche (Abbil­dung 3) unter „Aus­ge­schlos­se­ne Voll­text­ar­ti­kel“ nicht als A4 gezählt wur­de, da sie für einen ande­re Ziel­grö­ße ein­ge­schlos­sen wur­de. PRISMA = Pre­fer­red Report­ing Items for Sys­te­ma­tic Reviews and Meta-Analyses.

Tabel­le 103: Aus­ge­schlos­se­ne Voll­tex­te zur Sicher­heit mit Ausschlussgrund

Stu­die

Aus­schluss­grund

Ahn JH, Kim SB, Yun MR, Lee JS, Kang YK, Kim WK. Alter­na­ti­ve the­ra­py and abnor­mal liver func­tion during adju­vant che­mo­the­ra­py in breast can­cer pati­ents. Jour­nal of Kore­an Medi­cal Sci­ence 2004; 19(3): 397–400.

A2) Inter­ven­ti­on

Anony­mous. Pre­pa­ra­ti­ons from mist­le­toe extra­cts, vit­amins and trace ele­ments are very popu­lar among women with breast can­cer. [Deutsch]. Ärz­te­zeit­schrift für Natur­heil­ver­fah­ren und Regu­la­ti­ons­me­di­zin 2004; 45(3): 134.

A5) The­ma der Publikation

Anony­mous. New stu­dy: Isca­dor impro­ves the qua­li­ty of life of breast can­cer pati­ents during che­mo­the­ra­py [Deutsch]. Schwei­ze­ri­sche Zeit­schrift für Ganz­heits­me­di­zin 2010; 22(1): 20.

A8) Publi­ka­ti­ons­typ

Auer­bach L, Dos­tal V, Vacla­vik-Fleck I, Kubis­ta E, Rosen­ber­ger A, Rie­ger Sea. Signi­fi­kant höhe­rer Anteil akti­vier­ter NK-Zel­len durch addi­ti­ve Mis­tel­the­ra­pie bei che­mo­the­ra­pier­ten Mam­ma-Ca-Pati­en­tin­nen in einer pro­spek­ti­ven ran­do­mi­sier­ten dop­pel­blin­den Stu­die. In: Scheer R, Bau­er R, Becker H, Fin­tel­mann V, Kem­per F, Schil­cher H (Hrsg.). Fort­schrit­te in der Mis­tel­the­ra­pie. Aktu­el­ler Stand der For­schung und kli­ni­schen Anwen­dung 2005: 567–78.

A9) Popu­la­ti­on sehr klein

Bara­ya YS, Wong KK, Yaa­cob NS. The immu­no­mo­du­la­to­ry poten­ti­al of sel­ec­ted bio­ac­ti­ve plant-based com­pounds in breast can­cer: A review. Anti Can­cer Agents in Medi­cinal Che­mis­try 2016; 2016(16).

A4) Ziel­grö­ße

Beuth J. Evi­dence-based com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne in breast can­cer the­ra­py. Breast Care 2009; 4(1): 8–12.

A6) Stu­di­en­typ

Beuth J, Schier­holz JM. Evi­dence-based com­ple­men­ta­ry onco­lo­gy. Inno­va­ti­ve approa­ches to opti­mi­ze stan­dard the­ra­py stra­te­gies. In Vivo 2007; 21(2):423–8.

A6) Stu­di­en­typ

Beuth J, Schnei­der B, Schier­holz JM. Impact of com­ple­men­ta­ry tre­at­ment of breast can­cer pati­ents with stan­dar­di­zed mist­le­toe extra­ct during after­ca­re: a con­trol­led mul­ti­cen­ter com­pa­ra­ti­ve epi­de­mio­lo­gi­cal cohort stu­dy. Anti­can­cer rese­arch [Inter­net] 2008; 28(1b): 523–527.

A6) Stu­di­en­typ

Bor­rel­li, E. Eva­lua­ti­on of the qua­li­ty of life in breast can­cer pati­ents under­go­ing lec­tin stan­dar­di­zed mist­le­toe the­ra­py. Miner­va Medi­ca 2001. 92((Suppl. 1)):105–7.

A7) Voll­text nicht verfügbar

Bruns F, Glat­zel M, Scho­ne­kaes K, Rie­sen­beck D, Mucke R, Bunt­zel J, Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne expe­ri­ence in radia­ti­on onco­lo­gy pati­ents: First results of a mul­ti-cen­ter approach. Trace Ele­ments and Elec­tro­lytes 2006; 23(4): 318–325.

A5) The­ma der Publikation

Bunt­zel J, Mucke R, Bruns F, Micke O. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne in can­cer pati­ents. Euro­pean Jour­nal of Onco­lo­gy Phar­ma­cy 2008. 2(2):12–3.

A5) The­ma der Publikation

Büs­sing A, Raak C, Oster­mann T. Qua­li­ty of life and rela­ted dimen­si­ons in can­cer pati­ents trea­ted with mist­le­toe extra­ct (Isca­dor): A meta-ana­ly­sis. Evi­dence-based Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne 2012; 2012: 219402.

A1) Popu­la­ti­on

Green­lee H, Kwan ML, Ergas IJ, Sher­man KJ, Kra­th­wohl SE, Bon­nell C, Lee MM, Kushi LH. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve the­ra­py use befo­re and after breast can­cer dia­gno­sis: The Pathways Stu­dy. Breast Can­cer Rese­arch and Tre­at­ment 2009; 117(3): 653–65.

A5) The­ma der Publikation

Gross­arth-Mati­cek R, Kie­ne H, Baum­gart­ner S, Zieg­ler R. Wirk­sam­keit und Unbe­denk­lich­keit einer Lang­zeit­be­hand­lung von Mela­nom­pa­ti­en­ten mit einem Mis­tel­prä­pa­rat (Iscador).Schweizerische Zeit­schrift für Ganz­heits­me­di­zin 2004; 16(2): 81–89.

A7) Voll­text nicht verfügbar

Gross­arth-Mati­cek R, Kie­ne H, Baum­gart­ner SM, Zieg­ler R. Use of Isca­dor, an extra­ct of Euro­pean mist­le­toe (Vis­cum album), in can­cer tre­at­ment: pro­s­pec­ti­ve non­ran­do­mi­zed and ran­do­mi­zed matched-pair stu­dies nes­ted within a cohort stu­dy. Alter­na­ti­ve The­ra­pies In Health And Medi­ci­ne 2001; 7(3):57–66, 8–72, 4–6 passim.

**A4) Ziel­grö­ße

Gross­arth-Mati­cek R, Zieg­ler R. Pro­s­pec­ti­ve con­trol­led cohort stu­dies on long-term the­ra­py of breast can­cer pati­ents with a mist­le­toe pre­pa­ra­ti­on (Isca­dor). For­schen­de Kom­ple­men­tär­me­di­zin [Inter­net] 2006; 13(5): 285–92.

**A4) Ziel­grö­ße

Gross­arth-Mati­cek R, Zieg­ler R. Ran­do­mi­sed and non-ran­do­mi­sed pro­s­pec­ti­ve con­trol­led cohort stu­dies in matched-pair design for the long-term the­ra­py of breast can­cer pati­ents with a mist­le­toe pre­pa­ra­ti­on (Isca­dor): a re-ana­ly­sis. Euro­pean jour­nal of medi­cal rese­arch [Inter­net] 2006; 11(11): 485–95.

**A4) Ziel­grö­ße, Messinstrument

Hack CC, Beck­mann MW, Hein A, Bay­er CM, Rauh C, Alm­stedt K, Hutt­ner NBM, Jan­ni W, Fehm T, Maass N, Rody A, Fer­sis N, Wall­wie­ner D, Hüb­ner J, Fasching PA. Appli­ca­ti­on of inte­gra­ti­ve medi­ci­ne by post­me­no­pau­sal breast can­cer pati­ents in the Pre­Face Pha­se IV study‑a pro­s­pec­ti­ve, lon­gi­tu­di­nal tri­al. Onco­lo­gy Rese­arch and Tre­at­ment 2014; 37: 12.

A5) The­ma der Publikation

Hei­ny BM. Addi­ti­ve The­ra­pie mit stan­dar­di­sier­tem Mis­tel­ex­trakt redu­ziert die Leu­ko­pe­nie und ver­bes­sert die Lebens­qua­li­tät von Pati­en­tin­nen mit fort­ge­schrit­te­nem Mam­ma­kar­zi­nom unter pal­lia­ti­ver Che­mo­the­ra­pie (VEC-Sche­ma). Krebs­me­di­zin 1991;12: 1–14.

A7) Voll­text nicht verfügbar

Hei­ny BM, Beuth J. Mist­le­toe extra­ct stan­dar­di­zed for the galac­to­si­de-spe­ci­fic lec­tin (ML‑1) indu­ces beta-endor­phin release and immu­n­o­po­ten­tia­ti­on in breast can­cer pati­ents. Anti­can­cer Res. 1994. 14(3B):1339–1342.

A4) Ziel­grö­ße

Hoss­ei­ni A, Ghor­ba­ni A. Can­cer the­ra­py with phy­to­che­mi­cals: Evi­dence from cli­ni­cal stu­dies. Avicen­na Jour­nal of Phy­to­me­di­ci­ne 2015; 5(2): 84–97.

A6) Stu­di­en­typ

Hueb­ner J, Muen­stedt K, Mue­cke R, Micke O. The inte­gra­ti­on of methods from com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne in reviews on sup­port­i­ve the­ra­py in onco­lo­gy and the resul­ting evi­dence. Trace Ele­ments and Elec­tro­lytes 2013; 30(1): 24–28.

A5) The­ma der Publikation

Hutt N, Kop­fer­schmitt-Kub­ler M, Caba­li­on J, Pur­ohit A, Alt M, Pau­li G. Ana­phyl­ac­tic reac­tions after the­ra­peu­tic injec­tion of mist­le­toe (Vis­cum album L.). All­er­go­lo­gia Et Immu­n­o­pa­tho­lo­gia 2001; 29(5): 201–203.

A6) Stu­di­en­typ

Kado K, For­syth A, Patel PR, Schwartz JA. Die­ta­ry sup­ple­ments and natu­ral pro­ducts in breast can­cer tri­als. Fron­tiers in Bio­sci­ence – Éli­te 2012; 4 E(1):546–567.

A6) Stu­di­en­typ

Kal­der M, Mull­er T, Fischer D, Mull­er A, Bader W, Beck­mann MW, Bru­cker C, Hack CC, Hanf V, Hasen­burg A, Hein A, Jud S, Kiech­le M, Klein E, Paep­ke D, Rot­mann A, Schutz F, Dobos G, Voiss P, Kum­mel S. A Review of Inte­gra­ti­ve Medi­ci­ne in Gynae­co­lo­gi­cal Onco­lo­gy. Geburts­hil­fe und Frau­en­heil­kun­de 2016; 76(2):150–155.

A6) Stu­di­en­typ

Kien­le GS, Muss­ler M, Fuchs D, Kie­ne H. Intra­ve­nous Mist­le­toe Tre­at­ment in Inte­gra­ti­ve Can­cer Care: A Qua­li­ta­ti­ve Stu­dy Explo­ring the Pro­ce­du­res, Con­cepts, and Obser­va­tions of Expert Doc­tors. Evi­dence-based Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne 2016. 2016:4628287.

A6) Stu­di­en­typ

Klo­se C, Jen­sen K, Her­zig M, Mans­mann U. Mul­ti­cen­tric, ran­do­mi­zed, open, pro­s­pec­ti­ve cli­ni­cal tri­al for the inves­ti­ga­ti­on of effi­ca­cy and tole­rance and adver­se drug reac­tions of HELIXOR® A in com­pa­ri­son to Len­tin­an in pati­ents with non small cell lung can­cer, breast can­cer or ova­ri­an can­cer. For­schungs­be­richt der Abtei­lung Medi­zi­ni­sche Bio­me­trie 2003; 45: 1–121.

A3)

Ver­gleichs­in­ter­ven­ti­on

Kröz M, Büs­sing A, von Laue HB, Reif M, Feder G, Schad F, Gir­ke M, Matthes H. Relia­bi­li­ty and vali­di­ty of a new sca­le on inter­nal cohe­rence (ICS) of can­cer pati­ents. Health and Qua­li­ty of Life Out­co­mes 2009; 7: 59.

A5) The­ma der

Publi­ka­ti­on

Kröz M, Pran­ga D, Zerm R, Frie­mel D, Reif M, Schad F, Gir­ke M, Matthes H. Does self-regu­la­ti­on have an importance in the tre­at­ment of can­cer pati­ents? Deut­sche Zeit­schrift für Onko­lo­gie 2016; 48(2): 62–66.

A5) The­ma der

Publi­ka­ti­on

Kröz M, Schad F, Reif M, Von Laue HB, Feder G, Zerm R. Vali­da­ti­on of the sta­te ver­si­on ques­ti­on­n­aire on auto­no­mic regu­la­ti­on (Sta­te-aR) for can­cer pati­ents. Euro­pean Jour­nal of Medi­cal Rese­arch 2011. 16(10):457–68.

A5) The­ma der

Publi­ka­ti­on

Kröz M, Zerm R, Schad F, Reif M, H.B VL, Storch T. Sta­te ver­si­on of auto­no­mic regu­la­ti­on (aR): A new sca­le to distin­gu­ish bet­ween auto­no­mic con­sti­tu­ti­on and loss of regu­la­ti­on with regards to che­mo- and mist­le­toe sen­si­ti­vi­ty. Phy­to­me­di­ci­ne 2011. 18:25.

A5) The­ma der

Publi­ka­ti­on

Leg­na­ni W. Mist­le­toe in con­ven­tio­nal onco­lo­gi­cal prac­ti­ce: Exem­pla­ry cases. Inte­gra­ti­ve Can­cer The­ra­pies 2008. 7(3):162–71.

A6) Stu­di­en­typ

Lewi­cka S, Staudt A, Glenz A, Rein­hard-Hennch B, Stamm­er H, Kuehn JJ, Mun­zin­ger J, Schnee­weiss A, Stro­witz­ki T, Von Hagens C. Attempt to assess useful­ness of the sali­va­ry cor­ti­sol deter­mi­na­ti­on as an objec­ti­ve para­me­ter to fol­low effects of adju­vant and pal­lia­ti­ve the­ra­py with vis­cum album (mist­le­toe pre­pa­ra­ti­on) in women with breast can­cer. Endo­cri­ne Reviews Con­fe­rence: 94th Annu­al Mee­ting and Expo of the Endo­cri­ne Socie­ty, ENDO 2012. 33(3) (Mee­ting Abstracts).

A4) Ziel­grö­ße

Liao GS, Apa­ya MK, Shyur LF. Her­bal medi­ci­ne and acu­p­unc­tu­re for breast can­cer pal­lia­ti­ve care and adju­vant the­ra­py. Evi­dence-based Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne 2013. Jg 2003, Nr. 437948.

A4*) Ziel­grö­ße

Maly­gui­ne A, Uman­sky V, Kot­lan B, Aptsi­au­ri N, Shu­rin MR. Con­fe­rence over­view: Can­cer Immu­no­the­ra­py and Immu­no­mo­ni­to­ring (CITIM): Moving for­ward. Jour­nal of Immu­no­to­xi­co­lo­gy 2012; 9(3): 231–235.

A8) Publi­ka­ti­ons­typ

Man­sky PJ, Wal­ler­stedt DB, San­nes TS, Stagl J, John­son LL, Black­man MR, Grem JL, Swain SM, Mona­han BP Nccam/​nci pha­se 1 stu­dy of mist­le­toe extra­ct and gem­ci­ta­bi­ne in pati­ents with advan­ced solid tumors. Evi­dence-based Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne 2013; 2013: 964592.

A1) Popu­la­ti­on

Mar­vi­bai­gi M, Supri­yan­to E, Ami­ni N, Abdul Majid FA, Jaga­nathan SK. Pre­cli­ni­cal and cli­ni­cal effects of mist­le­toe against breast can­cer. Bio­med Rese­arch Inter­na­tio­nal 2014; 2014: 785479.

A6) Stu­di­en­typ

Min­ton O, Richard­son A, Shar­pe M, Hoto­pf M, Stone P. Drug the­ra­py for the manage­ment of can­cer-rela­ted fati­gue. Coch­ra­ne Data­ba­se of Sys­te­ma­tic Reviews 2010; 2010(7).

A2) Inter­ven­ti­on

Mün­stedt K, Hrgo­vic I. Kom­ple­men­tär­me­di­zin (KAM) in der gynä­ko­lo­gi­schen Onko­lo­gie. Deut­sche Zeit­schrift für Onko­lo­gie 2010; 42(2): 60–65.

A6) Stu­di­en­typ

Paep­ke D. Mis­tel­the­ra­pie: Stu­di­en­la­ge und Ein­satz­ge­bie­te. Der Gynä­ko­lo­ge 2017; 50(1): 26–30.

A6) Stu­di­en­typ

Pay­ne C, Wif­fen PJ, Mar­tin S. Inter­ven­ti­ons for fati­gue and weight loss in adults with advan­ced pro­gres­si­ve ill­ness. Coch­ra­ne Data­ba­se of Sys­te­ma­tic Reviews 2012(1).

A8) Publi­ka­ti­ons­typ

Piao B, Wang Y, Xie G, Mans­mann U, Matthes H, Beuth J, Lin HS. Impact of com­ple­men­ta­ry mist­le­toe extra­ct tre­at­ment on qua­li­ty of life in breast, ova­ri­an and non-small cell lung can­cer pati­ents. A pro­s­pec­ti­ve ran­do­mi­zed con­trol­led cli­ni­cal tri­al. Anti­can­cer rese­arch 2004; 24(1): 303–309.

A6) Stu­di­en­typ

Pohl RT, Mengs U. The use of mist­le­toe extra­cts in can­cer pati­ents. Zeit­schrift für Phy­to­the­ra­pie 2013. 34(4):164–8.

A6) Stu­di­en­typ

Ros­tock M. Her­bal drugs in onco­lo­gy-indi­ca­ti­ons and sta­te of evi­dence. Onco­lo­gy Rese­arch and Tre­at­ment 2014; 37: 1.

A7) Voll­text nicht verfügbar

Schad F, Axt­ner J, Hap­pe A, Breit­kreuz T, Paxi­no C, Gutsch J, Matthes B, Debus M, Kröz M, Spahn G, Riess H, Von Laue HB, Matthes H. Net­work Onco­lo­gy (NO)–a cli­ni­cal can­cer regis­ter for health ser­vices rese­arch and the eva­lua­ti­on of inte­gra­ti­ve the­ra­peu­tic inter­ven­ti­ons in anthro­po­so­phic medi­ci­ne. For­schen­de Kom­ple­men­tär­me­di­zin 2013; 20(5): 353–360.

A5) The­ma der Publikation

Schier­holz JM, Piao BK, Wang YX, Xie GR, Mans­mann U, Matthes H, Beuth J, Lin HS. Kom­ple­men­tä­re Tumor­t­he­ra­pie mit stan­dar­di­sier­tem Mistelgesamtextrakt.

Deut­sche Zeit­schrift für Onko­lo­gie 2003; 35(4): 186–94.

A6) Stu­di­en­typ

Schoff­ski P, Rig­gert S, Fumo­leau P, Cam­po­ne M, Bol­te O, Mar­reaud S, Lacom­be D, Baron B, Herold M, Zwier­zi­na H, Wil­helm-Ogun­biyi K, Lent­zen H, Twelves.Phase I tri­al of intra­ve­nous avis­cu­mi­ne (rVis­cu­min) in pati­ents with solid tumors: A stu­dy of the Euro­pean Orga­niza­ti­on for rese­arch and tre­at­ment of can­cer new drug deve­lo­p­ment group. Annals of Onco­lo­gy 2004; 15(12): 1816–24.

A2) Inter­ven­ti­on

Shaw HS, Hobbs KB, See­waldt VL, Kroll DJ. Delay­ed-type hyper­sen­si­ti­vi­ty reac­tion with isca­dor M given in com­bi­na­ti­on with cyto­to­xic che­mo­the­ra­py [3]. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2004; 22(21): 4432–4434.

A6) Stu­di­en­typ

Stan­dish LJ, Dowd F, Sweet E, Dale L, Wea­ver M, Osbor­ne B, Ander­sen MR. Breast Can­cer Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy Care and Its Cos­ts. Inte­gr Can­cer Ther 2016.

A4) Ziel­grö­ße

Stau­der G, Bock PR. Fer­men­ted mist­le­toe (Vis­cum album L.) extra­cts as sup­port­i­ve tre­at­ment in can­cer pati­ents – Results of four con­trol­led phar­ma­co-epi­de­mio­lo­gi­cal cohort stu­dies. Euro­pean Jour­nal of Inte­gra­ti­ve Medi­ci­ne 2010; 2(4): 180.

A5) The­ma der Publikation

Staudt A, Glenz A, Rein­hard-Hennch B, Loe­we-Mesch A, Lewick S, Stamm­er H, Kuehn JJ, Abel U, Mun­zin­ger J, Schnee­weiss A, Sohn C, Stro­witz­ki T, Von Hagens C. Diur­nal cor­ti­sol pro­fi­le in breast can­cer pati­ents befo­re and during tre­at­ment with Vis­cum album (Isca­dor P) for 3 or 6 months. Phy­to­me­di­ci­ne 2011; 18: 25-S26.

A5) The­ma der Publikation

Ste­e­le ML, Axt­ner J, Hap­pe A, Kröz M, Matthes H, Schad F. Adver­se Drug Reac­tions and Expec­ted Effects to The­ra­py with Sub­cu­ta­neous Mist­le­toe Extra­cts (Vis­cum album L.) in Can­cer Pati­ents. Evi­dence-based Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne 2014; 2014: 724258.

A1) Popu­la­ti­on

Ste­ven­sen C. Com­ple­men­ta­ry the­ra­pies in can­cer care: an NHS approach. Inter­na­tio­nal Jour­nal of Pal­lia­ti­ve Nur­sing 1996; 2(1): 15–18.

A7) Voll­text nicht verfügbar

Sun­jic SB, Gas­pa­ro­vic AC, Vuko­vic T, Weiss T, Weiss ES, Sol­do I, Dja­ko­vic N, Zar­ko­vic T, Zar­ko­vic N. Adju­vant Can­cer Bio­the­ra­py by Vis­cum Album Extra­ct Isor­el: Over­view of Evi­dence Based Medi­ci­ne Fin­dings. Col­le­gi­um antro­po­lo­gi­cum 2015. 39(3): 701–708.

A6) Stu­di­en­typ

Trö­ger W. Zusam­men­hang von Lebens­qua­li­tät und Neu­tro­pe­nie bei Burst­krebs­pa­ti­en­tin­nen, die allei­ne mit Che­mo­the­ra­pie oder zusätz­lich mit Mis­tel­the­ra­pie behan­delt wur­den. Deut­sche Zeit­schrift für Onko­lo­gie [Inter­net] 2011; 43(2): 58–67.

A10) Dop­pel­pu­bli­ka­ti­on

Trö­ger W, Zdra­le Z, Stan­ko­vic N. Fünf-Jah­res-Nach­be­ob­ach­tung von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs nach einer ran­do­mi­sier­ten Stu­die mit Vis­cum album (L.). Deut­sche Zeit­schrift für Onko­lo­gie 2016; 48(3): 105–110.

A4*) Ziel­grö­ße

Trö­ger W, Zdra­le Z, Stan­ko­vic N, Mati­ja­se­vic M. Five-year fol­low-up of pati­ents with ear­ly stage breast can­cer after a ran­do­mi­zed stu­dy com­pa­ring addi­tio­nal tre­at­ment with Vis­cum album (L.) extra­ct to che­mo­the­ra­py alo­ne. Breast Can­cer: Basic and Cli­ni­cal Rese­arch 2012; 6(1): 173–180.

A4*) Ziel­grö­ße

Wie­be­litz KR, Beer AM. High dose intra­ve­nous mist­le­toe tre­at­ment – Cli­ni­cal results, labo­ra­to­ry fin­dings and adver­se events in a series of 17 pati­ents with 107 intra­ve­nous appli­ca­ti­ons. Phy­to­me­di­ci­ne 2011. 18: S11.

A6) Stu­di­en­typ

Witt CM, Car­do­so MJ. Com­ple­men­ta­ry and inte­gra­ti­ve medi­ci­ne for breast can­cer pati­ents – Evi­dence based prac­ti­cal recom­men­da­ti­ons. Breast 2016; 28(August): 3744.

A8) Publi­ka­ti­ons­typ

Zel­ler T, Muen­stedt K, Stoll C, Schwe­der J, Senf B, Ruck­hae­ber­le E, Becker S, Sere H, Hueb­ner J Poten­ti­al inter­ac­tions of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne with can­cer the­ra­py in out­pa­ti­ents with gyneco­lo­gi­cal can­cer in a com­pre­hen­si­ve can­cer cen­ter. Jour­nal of Can­cer Rese­arch and Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2013; 139(3):357–365.

A6) Stu­di­en­typ

*„A4‘) Ziel­grö­ße“ bedeu­tet, dass die­se Publi­ka­ti­on im PRIS­MA-Dia­gramm zur medi­zi­ni­schen Suche (Abbil­dung 3) unter „Aus­ge­schlos­se­ne Voll­text­ar­ti­kel“ nicht als A4 gezählt wur­de, da sie für einen ande­re Ziel­grö­ße ein­ge­schlos­sen wurde.

**Bei die­sen Publi­ka­tio­nen von Gross­arth-Mati­cek unter­schei­den sich die Aus­schluss­grün­de für die Publi­ka­ti­on zwi­schen der Wirk­sam­keit und der Sicher­heit. Im PRIS­MA-Fluss­dia­gramm in Abbil­dung 3 wur­den die Aus­schluss­grün­de aus

Tabel­le 102 ver­wen­det.

PRISMA = Pre­fer­red Report­ing Items for Sys­te­ma­tic Reviews and Meta-Analyses.

Tabel­le 104: Aus­ge­schlos­se­ne Voll­tex­te zur Suche zu Kos­ten und Kos­ten­ef­fek­ti­vi­tät mit Ausschlussgrund

Stu­die

Aus­schluss­grund

Kal­der M, Mull­er T, Fischer D, Mull­er A, Bader W, Beck­mann MW. A Review of Inte­gra­ti­ve Medi­ci­ne in Gynae­co­lo­gi­cal Onco­lo­gy. Geburts­hil­fe Frau­en­heil­kun­de 2016; 76(2): 150–155.

A1) The­ma

Kien­le GS, Albo­ni­co HU, Baars E, Ham­re HJ, Zim­mer­mann P, Kie­ne H. Anthro­po­so­phic medi­ci­ne: an inte­gra­ti­ve medi­cal sys­tem ori­gi­na­ting in Euro­pe. Glo­bal Advan­ces in Health and Medi­ci­ne 2013; 2(6): 20–31.

A1) The­ma

Stan­dish LJ, Dowd F, Sweet E, Dale L, Wea­ver M, Osbor­ne B, Breast Can­cer Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy Care and Its Cos­ts. Inte­gra­ti­ve can­cer the­ra­pies 2017; 16(1): 85–95.

A3) Set­ting

Stau­der G, Bock PR. Fer­men­ted mist­le­toe (Vis­cum album L.) extra­cts as sup­port­i­ve tre­at­ment in can­cer pati­ents – Results of four con­trol­led phar­ma­co-epi­de­mio­lo­gi­cal cohort stu­dy. Euro­pean Jour­nal of Inte­gra­ti­ve Medi­ci­ne 2010; 2 (4): 180.

A2) Der Voll­text ist nicht verfügbar

Tabel­le 105: Aus­ge­schlos­se­ne Voll­tex­te der Suche zu Pati­en­ten- und sozia­len Aspek­ten mit Ausschlussgrund

Stu­die

Aus­schluss­grund*

Anony­mous. Pre­pa­ra­ti­ons from mist­le­toe extra­cts, vit­amins and trace ele­ments are very popu­lar among women with breast can­cer. [Deutsch]. Ärz­te­zeit­schrift für Natur­heil­ver­fah­ren und Regu­la­ti­ons­me­di­zin 2004; 45(3): 134.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Arman M, Reh­ns­feldt A, Lind­holm L, Ham­rin E, Eriks­son K. Suf­fe­ring rela­ted to health care: a stu­dy of breast can­cer pati­ents’ expe­ri­en­ces. Inter­na­tio­nal jour­nal of nur­sing prac­ti­ce 2004; 10(6): 248–256.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Arman, M., Back­man, M. A lon­gi­tu­di­nal stu­dy on women’s expe­ri­en­ces of life with breast can­cer in anthro­po­so­phi­cal (com­ple­men­ta­ry) and con­ven­tio­nal care. Eur J Can­cer Care (Engl) 2007; 16(5): 444–450.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Ars­lan D, Tural D, Akar E. Her­bal Admi­nis­tra­ti­on and Inter­ac­tion of Can­cer Tre­at­ment. Jour­nal of Pal­lia­ti­ve Medi­ci­ne 2013; 16(11): 1466–1476.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Ben-Arye E, Schiff E, Stei­ner M, Kes­het Y, Lavie O. Atti­tu­des of pati­ents with gyneco­lo­gi­cal and breast can­cer toward inte­gra­ti­on of com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne in can­cer care. Inter­na­tio­nal jour­nal of gyneco­lo­gi­cal can­cer 2012; 22(1): 146153.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Bishop FL, Yard­ley L. Con­s­truc­ting agen­cy in tre­at­ment decis­i­ons: nego­tia­ting respon­si­bi­li­ty in can­cer. Health 2004; 8(4): 465–482.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Bran­den­ber­ger M, Simoes-Wüst AP, Ros­tock M, Rist L, Sal­ler R. An explo­ra­to­ry stu­dy on the qua­li­ty of life and indi­vi­du­al coping of can­cer pati­ents during mist­le­toe the­ra­py. Inte­gra­ti­ve can­cer the­ra­pies 2012; 11(2): 90–100.

A6) Dop­pel­pu­bli­ka­ti­on

Broom A. ‘I’d for­got­ten about me in all of this’: Dis­cour­ses of self-heal­ing, posi­ti­vi­ty and vul­nerabi­li­ty in can­cer pati­ents’ expe­ri­en­ces of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne. Jour­nal of Socio­lo­gy 2009; 45(1): 71–87.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Bruns F, Glat­zel M, Scho­ne­kaes K, Rie­sen­beck D, Mucke R, Bunt­zel J, Micke P, Scha­fer U, Kis­ters K, Micke O. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne expe­ri­ence in radia­ti­on onco­lo­gy pati­ents: First results of a mul­ti-cen­ter approach. Trace Ele­ments and Elec­tro­lytes 2006; 23(4): 318–325.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Bunt­zel J, Mucke R, Bruns F, Micke O. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne in can­cer pati­ents. Euro­pean Jour­nal of Onco­lo­gy Phar­ma­cy 2008; 2(2): 12–13.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Can G, Demir M, Aydi­ner A. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve the­ra­pies used by Tur­ki­sh breast can­cer pati­ents under­go­ing che­mo­the­ra­py. Breast Care 2012; 7(6): 471–415.

A4) nicht deutsch­spra­chi­ger Raum

Carls­son, M., Arman, M., Back­man, M., Flat­ters, U., Hat­schek, T., Ham­rin, E. A Five-year Fol­low-up of Qua­li­ty of Life in Women with Breast Can­cer in Anthro­po­so­phic and Con­ven­tio­nal Care. Evid Based Com­ple­ment Alter­nat Med 2006; 3(4): 523–531.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Cohen L, Cohen MH, Kirk­wood C, Rus­sell NC. Dis­cus­sing com­ple­men­ta­ry the­ra­pies in an onco­lo­gy set­ting. Jour­nal of the Socie­ty for Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy 2007; 5(1): 18–24.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Con­rad AC, Muen­stedt K, Micke O, Prott FJ, Mue­cke R, Hueb­ner J. Atti­tu­des of mem­bers of the Ger­man Socie­ty for Pal­lia­ti­ve Medi­ci­ne toward com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne for can­cer pati­ents. Jour­nal of Can­cer Rese­arch and Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2014; 140(7): 1229–1237.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Dah­l­haus A, Sie­ben­ho­fer A, Gueth­lin C. Com­ple­men­ta­ry Medi­ci­ne for Can­cer Pati­ents in Gene­ral Prac­ti­ce: Qua­li­ta­ti­ve Inter­views with Ger­man Gene­ral Prac­ti­tio­ners. Com­ple­men­ta­ry Medi­ci­ne Rese­arch 2015; 22(1): 36–41.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Davis EL, Oh B, Butow PN, Mul­lan BA, Clar­ke S. Can­cer pati­ent dis­clo­sure and pati­ent-doc­tor com­mu­ni­ca­ti­on of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne use: a sys­te­ma­tic review. The onco­lo­gist 2012; 17(11): 1475–1481.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Dom­nick M, Dom­nick M, Wie­be­litz KR, Beer AM. Eva­lua­ti­on of the Effec­ti­ve­ness of a Mul­ti­mo­dal Com­ple­men­ta­ry Medi­ci­ne Pro­gram for Impro­ving the Qua­li­ty of Life of Can­cer Pati­ents during Adju­vant Radio­the­ra­py and/​or Che­mo­the­ra­py or Out­pa­ti­ent After­ca­re. Onco­lo­gy 2017. 93(2): 83–91.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Ebel MD, Rudolph I, Kein­ki C, Hop­pe A, Mue­cke R, Micke O, Muen­stedt K und Hueb­ner J. Per­cep­ti­on of can­cer pati­ents of their dise­a­se, self-effi­ca­cy and locus of con­trol and usa­ge of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne. Jour­nal of Can­cer Rese­arch and Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2015; 141(8): 1449–1455.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Ehmann M, Har­ter M, Ram­bach R, Wink­ler E. Onco­lo­gi­cal the­ra­pies – what are the pati­ent rela­ti­ve out­co­mes? Onko­lo­gie 2013; 36 (Sup­pl 6): 5–8.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Eliott JA, Kea­ley CP, Olver IN. (Using) com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne: the per­cep­ti­ons of pal­lia­ti­ve pati­ents with can­cer. Jour­nal of pal­lia­ti­ve medi­ci­ne 2008; 11(1): 58–67.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Eng­dal, S., Steins­bekk, A., Klepp, O., Nil­sen, O.G. Her­bal use among can­cer pati­ents during pal­lia­ti­ve or cura­ti­ve che­mo­the­ra­py tre­at­ment in Norway.

Sup­port­i­ve Care in Can­cer 2008; 16(7): 763–769.

A4) nicht deutsch­spra­chi­ger Raum

Fils­hie J, Rubens CNJ. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne. Anes­the­sio­lo­gy Cli­nics of North Ame­ri­ca 2006; 24(1): 81–111.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Gar­nett M. Sus­tai­ning the cocoon: the emo­tio­nal ino­cu­la­ti­on pro­du­ced by com­ple­men­ta­ry the­ra­pies in pal­lia­ti­ve care. Euro­pean Jour­nal of Can­cer Care 2003; 12(2): 129–136.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Ge J, Fish­man J, Vapi­wa­la N, Li SQ, Desai K, Xie SX, Mao JJ. Pati­ent-phy­si­ci­an com­mu­ni­ca­ti­on about com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne in a radia­ti­on onco­lo­gy set­ting. Inter­na­tio­nal jour­nal of radia­ti­on onco­lo­gy, bio­lo­gy, phy­sics 2013; 85(1): e1‑6.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Gil­lett J, Ien­ti­le C, His­cock J, Plank A, Mar­tin JM. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne use in radio­the­ra­py: what are pati­ents using? Jour­nal of alter­na­ti­ve and com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne 2012; 18(11): 1014–1020.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Hack CC, Fasching PA, Fehm T, de Waal J, Rezai M, Bai­er B, Baa­ke G, Kohl­berg HC, Gug­gen­ber­ger M, Wam M, Har­beck N, Wuerst­lein R, Deu­ker JU, Dall P, Rich­ter B, Wachs­mann B, Bru­cker C, Sie­bers JW, Fer­sis N, Kuhn T, Wolf C, Vollert HW, Breit­bach GP, Jan­ni W, Land­tha­ler R, Kohls A, Rezek D, Noess­let T, Fischer G, Hen­schen S, Praetz T, Heyl V, Kuhn T, Krauss T, Thoms­sen C, Hohn A, Tesch H, Mund­hen­ke C, Hein A, Rauh C, Bay­er CM, Jacob A, Schmidt K, Bel­le­ville E, Had­ji P, Bru­cker SY, Wall­wie­ner D, Küm­mel S, Beck­mann MW und Paep­ke D.et al. Inte­rest in Inte­gra­ti­ve Medi­ci­ne Among Post­me­no­pau­sal Hor­mo­ne Recep­tor-Posi­ti­ve Breast Can­cer Pati­ents in the EvA­lua­te-TM Stu­dy. Inte­gra­ti­ve can­cer the­ra­pies 2017; 16(2): 165–175.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Heim­pel H, Drings P, Gae­di­cke G, Gir­ke M, Lud­wig WD, Bam­berg M. Can­cer tre­at­ment 2008: sci­en­ti­fi­cal­ly-based pro­ce­du­res and methods with con­tro­ver­si­al effec­ti­ve­ness. Onko­lo­ge. 2009. 15(1):85–94.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Henf A, Wes­sel­mann S, Huth­mann D, Muen­stedt K, Hueb­ner J, on behalf of the Working Group Pre­ven­ti­on and Inter­gra­ti­ve Onco­lo­gy of the Ger­man Can­cer Socie­ty. Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne in Ger­man Can­cer Cen­ters. Onco­lo­gy Rese­arch and Tre­at­ment 2014; 37: 390–394.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Heus­ser, P., Braun, S.B., Bert­schy, M., Burk­hard, R., Zieg­ler, R., Hel­wig, S., van Weg­berg, B., Cer­ny, T. Pal­lia­ti­ve in-pati­ent can­cer tre­at­ment in an anthro­po­so­phic hos­pi­tal: II. Qua­li­ty of life during and after sta­tio­na­ry tre­at­ment, and sub­jec­ti­ve tre­at­ment bene­fits. Forsch Kom­ple­ment­med 2006; 13(3): 156166.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Heus­ser, P., Braun, S.B., Zieg­ler, R., Bert­schy, M., Hel­wig, S., van Weg­berg, B., Cer­ny, T. Pal­lia­ti­ve in-pati­ent can­cer tre­at­ment in an anthro­po­so­phic hos­pi­tal: I. Tre­at­ment pat­terns and com­pli­ance with anthro­po­so­phic medi­ci­ne. Forsch Kom­ple­ment­med 2006; 13(2): 94–100.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Hink­ka H, Kos­unen E, Lam­mi UK, Mets­ano­ja R, Kel­lo­kum­pu-Leht­inen P.

Atti­tu­des to ter­mi­nal pati­ents’ unor­tho­dox the­ra­py: Fin­nish doc­tors’ respon­ses to a case sce­na­rio. Sup­port­i­ve Care in Can­cer 2004; 12(2): 132–136.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Hok J, Fal­ken­berg T, Tis­helm­an C. Lay per­spec­ti­ves on the use of bio­lo­gi­cal­ly based the­ra­pies in the con­text of can­cer: A qua­li­ta­ti­ve stu­dy from Swe­den. Jour­nal of Cli­ni­cal Phar­ma­cy and The­ra­peu­tics 2011; 36(3): 367–375.

A4) nicht deutsch­spra­chi­ger Raum

Hüb­ner J, Hanf V. Com­mon­ly used methods of com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne in the tre­at­ment of breast can­cer. Breast Care (Basel) 2013; 8(5): 341–347.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Hüb­ner J, Muen­stedt K, Mue­cke R, Micke O, Stoll C, Klee­berg UR, Buent­zel J, Den­nert G, Prott FJ, PRIO (Working group Pre­ven­ti­on and Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy of the Ger­man Can­cer Socie­ty); AKTE (Working group Trace Ele­ments of the Ger­man Socie­ty of Radio­on­co­lo­gy). Coun­seling can­cer pati­ents on com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne. Back­ground, theo­ry, and imple­men­ta­ti­on of nati­on­wi­de coun­seling faci­li­ties. Strah­len­the­ra­pie und Onko­lo­gie 2013; 189(8): 613–617.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Hueb­ner J, Ebel M, Muen­stedt K, Micke O, Prott FJ, Mue­cke R und Hop­pe A. A lec­tu­re pro­gram on com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne for can­cer pati­ents-eva­lua­ti­on of the pilot pha­se. Jour­nal of Can­cer Edu­ca­ti­on 2015; 30(2): 340–343.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Hueb­ner J, Micke O, Mue­cke R, Buent­zel J, Prott FJ, Klee­berg U, Klee­berg UR, Senf B, Muen­stedt K. User rate of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne (CAM) of pati­ents visi­ting a coun­seling faci­li­ty for CAM of a Ger­man com­pre­hen­si­ve can­cer cen­ter. Anti­can­cer rese­arch 2014; 34(2): 943–948.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Hueb­ner J, Senf B, Micke O, Mue­cke R, Stoll C, Prott FJ, Muen­stedt K, Den­nert G, Working group Pre­ven­ti­on and Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy (PRIO) of the Ger­man Can­cer Socie­ty. Online infor­ma­ti­on on com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne for can­cer pati­ents: evi­dence-based recom­men­da­ti­ons. Onko­lo­gie 2013; 36(5): 273–278.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Kien­le GS, Muss­ler M, Fuchs D, Kie­ne H. Intra­ve­nous Mist­le­toe Tre­at­ment in Inte­gra­ti­ve Can­cer Care: A Qua­li­ta­ti­ve Stu­dy Explo­ring the Pro­ce­du­res, Con­cepts, and Obser­va­tions of Expert Doc­tors. Evi­dence-based Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne 2016; 2016: 4628287.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Kien­le GS, Muss­ler M, Fuchs D, Kie­ne H. Indi­vi­dua­li­zed Inte­gra­ti­ve Can­cer Care in Anthro­po­so­phic Medi­ci­ne: A Qua­li­ta­ti­ve Stu­dy of the Con­cepts and Pro­ce­du­res of Expert Doc­tors. Inte­gra­ti­ve can­cer the­ra­pies 2016; 15(4): 478494.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Klo­cker JG, Klo­cker-Kai­ser U, Schwa­nin­ger M. Truth in the rela­ti­onship bet­ween can­cer pati­ent and phy­si­ci­an. Annals of the New York Aca­de­my of Sci­en­ces 1997; 809: 56–65.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Koehl B, Muen­stedt K, Micke O, Mue­cke R, Buent­zel J, Stoll C, Prott FJ, Den­nert G, Senf B, Hüb­ner J. Sur­vey of Ger­man non-medi­cal prac­ti­tio­ners regar­ding com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne in onco­lo­gy. Onco­lo­gy Rese­arch and Tre­at­ment 2014; 37(1–2): 49–53.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Konig J, Geschwill K, Lang A, Tau­chert FK, Hof­heinz RD, Kripp M. Use of Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne in Can­cer Pati­ents: A Pro­s­pec­ti­ve Ques­ti­on­n­aire-Based Stu­dy in an Onco­lo­gi­cal Out­pa­ti­ent Cli­nic. Onco­lo­gy Rese­arch and Tre­at­ment 2016. 39(5): 260–265.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Macken­zie G, Par­kin­son M, Lakha­ni A, Pan­ne­koek H. Issues that influence patient/​physician dis­cus­sion of com­ple­men­ta­ry the­ra­pies. Pati­ent edu­ca­ti­on and coun­seling 1999; 38(2):155–159.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

McLay JS, Ste­wart D, Geor­ge J, Rore C, Heys SD. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­nes use by Scot­tish women with breast can­cer. What, why and the poten­ti­al for drug inter­ac­tions? Euro­pean Jour­nal of Cli­ni­cal Phar­ma­co­lo­gy 2012; 68(5): 811–819.

A4) nicht deutsch­spra­chi­ger Raum

Micke O, Bruns F, Glat­zel M, Scho­ne­kaes K, Micke P, Mucke R, Bunt­zel J. Pre­dic­ti­ve fac­tors for the use of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne (CAM) in radia­ti­on onco­lo­gy. Euro­pean Jour­nal of Inte­gra­ti­ve Medi­ci­ne 2009; 1(1): 2230.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Molas­sio­tis A, Bro­wall M, Milo­vics L, Pan­te­li V, Pat­i­ra­ki E, Fer­nan­dez-Orte­ga P. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne use in pati­ents with gyneco­lo­gi­cal can­cers in Euro­pe. Inter­na­tio­nal jour­nal of gyneco­lo­gi­cal can­cer: offi­ci­al jour­nal of the Inter­na­tio­nal Gyneco­lo­gi­cal Can­cer Socie­ty 2006; 16(Suppl. 1): 219–24.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Molas­sio­tis A, Fer­na­dez-Orte­ga P, Pud D, Ozden G, Scott JA, Pan­te­li V, Mar­gu­lies A, Bro­wall M, Magri M, Sel­ve­kero­va S, Madsen E, Milo­vics L, Bruyns I, Gud­munds­dot­tir G, Hum­mer­s­ton S, Ahmad AM, Pla­tin N, Kear­ney N, Pat­i­ra­ki E. Use of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne in can­cer pati­ents: a Euro­pean sur­vey. Annals of Onco­lo­gy 2005; 16(4): 655–663.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Molas­sio­tis A, Scott JA, Kear­ney N, Pud D, Magri M, Sel­ve­kero­va S, Bruyns I, Fer­na­dez-Orte­ga P, Pan­te­li V, Mar­gu­lies A, Gud­munds­dot­tir G, Milo­vics L, Ozden G, Pla­tin N, Pat­i­ra­ki E. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne use in breast can­cer pati­ents in Euro­pe. Sup­port­i­ve care in can­cer: offi­ci­al jour­nal of the Mul­ti­na­tio­nal Asso­cia­ti­on of Sup­port­i­ve Care in Can­cer 2006; 14(3): 260–267.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Morais, S., Cos­ta, A.R., Lopes-Con­cei­cao, L., Bran­dao, M., Bor­ges, M., Arau­jo, N., Dias, T., Fon­tes, F., Perei­ra, S., Lun­et, N. Tre­at­ment and Other Health­ca­re Use of Breast Can­cer Pati­ents with a Pre­vious Can­cer Dia­gno­sis. Anti­can­cer rese­arch 2020; 40(2): 1041–1048.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Mun­stedt K, Vogt T, Raba­nus ME, Hüb­ner J. Wis­hes and beliefs of can­cer pati­ents regar­ding coun­seling on inte­gra­ti­ve medi­ci­ne. Breast Care (Basel). 2014. 9(6): 416–420.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Navo MA, Phan J, Vaug­han C, Pal­mer JL, Mich­aud L, Jones KL, Bod­ur­ka DC, Basen-Eng­quist K, Hor­to­ba­gyi GN, Kava­nagh JJ, Smith JA. An assess­ment of the uti­liza­ti­on of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ca­ti­on in women with gyneco­lo­gic or breast mali­gnan­ci­es. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2004; 22(4): 671–677.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Nico­lai­sen-Mur­mann K, Thiel F, Mohr­mann S, Gru­ne­wald E, Acker­mann S, Ben­der HG, Beck­mann MW, Fasching PA. Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Metho­den (CAM) bei Frau­en mit Geni­tal- oder Mam­ma­kar­zi­nom: mul­ti­zen­tri­sche Stu­die zur Prä­va­lenz und Moti­va­ti­on Geburts­hil­fe und Frau­en­heil­kun­de 2005; 65(2): 178–185.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Ohlen J, Bal­ne­a­ves LG, Bot­torff JL, Bra­zier AS. The influence of signi­fi­cant others in com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne decis­i­ons by can­cer pati­ents. Social sci­ence & medi­ci­ne 2006; 63(6): 1625–1636.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

One­schuk D, Han­son J, Bruera E. Com­ple­men­ta­ry the­ra­py use: a sur­vey of com­mu­ni­ty- and hos­pi­tal-based pati­ents with advan­ced can­cer. Pal­lia­ti­ve Medi­ci­ne 2000; 14(5): 432–434.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Ott IM, Muen­stedt K, Micke O, Mue­cke R, Prott FJ, Senf B, Para­dies K, Aerts E und Hueb­ner, J. Atti­tu­de of oncology/​haematology nur­ses from Ger­man spea­king count­ries towards com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne. Trace Ele­ments and Elec­tro­lytes 2015. 32(2):74–80.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Paep­ke D, Paep­ke S, Bron­ger H, Lud­wig L, Gro­se Lack­mann K, Ettl J, Schmal­feldt B, Kiech­le M. Use of com­ple­men­ta­ry natur­opa­thic the­ra­pies in breast can­cer pati­ent care-sin­gle-cen­ter expe­ri­en­ces from the inter­di­sci­pli­na­ry breast cen­ter of the tech­ni­cal uni­ver­si­ty Munich, Ger­ma­ny. Euro­pean Jour­nal of Can­cer 2012; 48: S155.

A2) Publi­ka­ti­ons­typ

Pam­pal­lo­na, S., Von Rohr, E., Van Weg­berg, B., Bern­hard, J., Hel­wig, S., Heus­ser, P., Huer­ny, C., Schaad, R., Cer­ny, T. Socio-demo­gra­phic and medi­cal cha­rac­te­ristics of advan­ced can­cer pati­ents using con­ven­tio­nal or com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne. Onko­lo­gie 2002; 25(2): 165–170.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Peder­son SN, Emmers-Som­mer TM. “I’m not try­ing to be cured, so there’s not much he can do for me”: hospi­ce pati­ents’ con­s­truc­tions of hospice’s holi­stic care approach in a bio­me­di­cal cul­tu­re. Death stu­dies 2012; 36(5): 419–446.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Ras­ze­ja VM, Jor­dens CF, Ker­ridge IH. Sur­vey of prac­ti­ces and poli­ci­es rela­ting to the use of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­nes and the­ra­pies in New South Wales can­cer ser­vices. Inter­nal medi­ci­ne jour­nal 2013; 43(1): 84–88.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Rausch SM, Win­egard­ner F, Kruk KM, Phat­ak V, Wah­ner-Roed­ler DL, Bau­er B und Vin­cent A. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne: use and dis­clo­sure in radia­ti­on onco­lo­gy com­mu­ni­ty prac­ti­ce. Sup­port­i­ve Care in Can­cer 2011; 19(4): 521–529.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Richard­son MA, San­ders T, Pal­mer JL, Grei­sin­ger A, Sin­gle­ta­ry SE.

Complementary/​alternative medi­ci­ne use in a com­pre­hen­si­ve can­cer cen­ter and the impli­ca­ti­ons for onco­lo­gy. Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy 2000; 18(13): 25052514.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Rit­vo P, Irvi­ne J, Katz J, Matthew A, Saca­ma­no J, Shaw BF. The patient’s moti­va­ti­on in see­king com­ple­men­ta­ry the­ra­pies. Pati­ent edu­ca­ti­on and coun­seling 1999; 38(2): 161–165.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Rogers M, Todd C. Infor­ma­ti­on exch­an­ge in onco­lo­gy out­pa­ti­ent cli­nics: source, valence and uncer­tain­ty. Psycho-onco­lo­gy 2002; 11(4): 336–345.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Sala­mon­sen A. Doc­tor-pati­ent com­mu­ni­ca­ti­on and can­cer pati­ents’ choice of alter­na­ti­ve the­ra­pies as sup­ple­ment or alter­na­ti­ve to con­ven­tio­nal care.

Scan­di­na­vi­an jour­nal of caring sci­en­ces 2013; 27(1): 70–76.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

San­der­son CR, Koc­z­wa­ra B, Cur­row DC. The “the­ra­peu­tic foot­print” of medi­cal, com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve the­ra­pies and a doctor’s duty of care. The Medi­cal jour­nal of Aus­tra­lia 2006; 185(7): 373–376.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Savas P, Robert­son A, Beat­ty L, Hoo­kings E, McGee M, Mar­ker J, McCa­leb B, Bowen J, Richards A und Koc­z­wa­ra B. Pati­ent pre­fe­ren­ces on the inte­gra­ti­on of com­ple­men­ta­ry the­ra­py with con­ven­tio­nal can­cer care. Asia-Paci­fic jour­nal of cli­ni­cal onco­lo­gy 2016; 12(2): e311‑8.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Saxe GA, Mad­len­sky L, Kea­ley S, Wu DP, Free­man KL, Pier­ce JP. Dis­clo­sure to phy­si­ci­ans of CAM use by breast can­cer pati­ents: fin­dings from the Women’s Healt­hy Eating and Living Stu­dy. Inte­gra­ti­ve can­cer the­ra­pies 2008; 7(3): 122129.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Smit­h­son J, Brit­ten N, Pater­son C, Lewi­th G, Evans M. The expe­ri­ence of using com­ple­men­ta­ry the­ra­pies after a dia­gno­sis of can­cer: A qua­li­ta­ti­ve syn­the­sis. Health 2012; 16(1): 19–39.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Strait L, Furn­ham A. The Effects of Modern Health Worries and Psy­cho­lo­gi­cal Distress on Com­ple­men­ta­ry Medi­ci­ne Use by Breast Can­cer Pati­ents. Jour­nal of Cli­ni­cal Rese­arch and Bio­e­thics 2012; 3(1).

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Theo­bald S, Theo­bald A, Nagel G. Bera­tungs­be­darf und Bera­tungs­qua­li­tät aus der Sicht von Pati­en­ten mit Krebs – eine Umfra­ge bei der 1. Offe­nen Krebs­kon­fe­renz 2005 in Ber­lin. Deut­sche Zeit­schrift für Onko­lo­gie 2005; 37(3): 124–128.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

Theo­do­ro­pou­los I, Mano­lo­pou­los K, Von Geor­gi R, Bohl­mann M, Mun­stedt K. Phy­si­ci­ans and com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne can­cer the­ra­pies in Greece: a sur­vey. Jour­nal of alter­na­ti­ve and com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne 2005; 11(4): 703–708.

A4) nicht deutsch­spra­chi­ger Raum

Trim­born A, Senf B, Muen­stedt K, Buent­zel J, Micke O, Mue­cke R, Prott FJ, Wicker S und Hueb­ner, J. working group Pre­ven­ti­on and Inte­gra­ti­ve Onco­lo­gy (PRIO) of the Ger­man Can­cer Socie­ty. Atti­tu­de of employees of a uni­ver­si­ty cli­nic to com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne in onco­lo­gy. Annals of Onco­lo­gy 2013; 24(10): 2641–2645.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Tru­ant T, Bot­torff JL. Decis­i­on making rela­ted to com­ple­men­ta­ry the­ra­pies: a pro­cess of regai­ning con­trol. Pati­ent edu­ca­ti­on and coun­seling 1999; 38(2): 131142.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

van der Weg F, Streu­li RA. Use of alter­na­ti­ve medi­ci­ne by pati­ents with can­cer in a rural area of Switz­er­land. Swiss Medi­cal Weekly 2003; 133(15–16): 233–240.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­kreb­spat. unter 80 %

von Rohr, E., Pam­pal­lo­na, S., van Weg­berg, B., Cer­ny, T., Hür­ny, C., Bern­hard, J., Hel­wig, S., Heus­ser, P.: Atti­tu­des and beliefs towards dise­a­se and tre­at­ment in pati­ents with advan­ced can­cer using anthro­po­so­phi­cal medi­ci­ne. Onko­lo­gie 2000; 23: 558–563.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Ver­hoef MJ, Boon HS, Page SA. Tal­king to can­cer pati­ents about com­ple­men­ta­ry the­ra­pies: is it the physician’s respon­si­bi­li­ty? Cur­rent onco­lo­gy 2008; 15(Suppl. 2): s88-93.

A1) Thema/​keine Misteltherapie

Wala­ch, H., Heus­ser, P.: Effek­tiv oder nicht? Ent­schei­den Sie selbst1 – Die PEK-HTA-Berich­te. Forsch Kom­ple­ment­med 2006; 13 Sup­pl 2: 2–3.

A2) Publi­ka­ti­ons­typ

Witt C. Wün­sche und Über­zeu­gun­gen von Krebs­pa­ti­en­ten im Hin­blick auf

A1) Thema/​keine

Bera­tung zu ganz­heit­li­cher Medi­zin. Kar­ger Kom­pass Onko­lo­gie 2015. 2(1): 3637.

Mis­tel­the­ra­pie

Witt C. Onko­lo­gen soll­ten über die Mis­tel­the­ra­pie infor­miert sein. Kar­ger Kom­pass Onko­lo­gie 2017; 4:20–21.

A2) Publi­ka­ti­ons­typ

*Erläu­te­rung der Ausschlussgründe:

A1) Thema/​keine Mis­tel­the­ra­pie: Das The­ma der Publi­ka­ti­on ent­spricht nicht den Ein­schluss­grün­den wie in Tabel­le 17 beschrie­ben oder die Mis­tel­the­ra­pie wird im Voll­text gar nie erwähnt.

A2) Publi­ka­ti­ons­typ: die Ver­öf­fent­li­chung bezieht sich auf eine ande­re Stu­die, eine Über­sichts­ar­beit oder liegt nur als Zusam­men­fas­sung (Abs­tract) vor.

A3) Brust­krebs und Mis­tel nicht sepa­rat oder Anteil Brust­krebs­pa­ti­en­tin­nen unter 80 %.

A4) bezieht sich nicht auf den deutsch­spra­chi­gen Raum.

A5) Voll­text nicht verfügbar.

A6) Dop­pel­pu­bli­ka­ti­on.

Lite­ra­tur

Aus­schluss­grund

Anony­mous. Bris­tol stu­dy should be retrac­ted. Bul­le­tin of medi­cal ethics 1991; 74: 3–6.

A5) Voll­text nicht verfügbar

Adler SR, Fos­ket JR. Dis­clo­sing com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne use in the medi­cal encoun­ter: a qua­li­ta­ti­ve stu­dy in women with breast can­cer. The Jour­nal of fami­ly prac­ti­ce 1999; 48(6): 453–458.

A1) nur impli­zit Ethik

Bar­co I, Vidal MC, Frai­le M, Val­le­jo E, Gime­nez N, Gar­cia-Fer­nan­dez A.

Advan­ced breast can­cer fol­lo­wing alter­na­ti­ve medi­ci­ne. Inter­na­tio­nal jour­nal of gynae­co­lo­gy and obste­trics: the offi­ci­al organ of the Inter­na­tio­nal Fede­ra­ti­on of Gynae­co­lo­gy and Obste­trics 2016; 133(3): 378–379.

A4) völ­lig ande­res Thema

Bar­nett AG, Cla­va­ri­no A, Cor­rea-Velez I, East­wood H. Use of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne and qua­li­ty of life: chan­ges at the end of life. Pal­lia­ti­ve Medi­ci­ne. 2003. 17(8): 695–703.

A4) völ­lig ande­res Thema

Baver­stock A, Fin­lay F. Faith heal­ing in paed­ia­trics: what do we know about its rele­van­ce to cli­ni­cal prac­ti­ce? Child: care, health and deve­lo­p­ment 2012; 38(3): 316–20.

A3) The­ma nicht übertragbar/​ rele­vant

Bay­ley C. Home­opa­thy. Jour­nal of Medi­ci­ne and Phi­lo­so­phy 1993; 18(2): 129145.

A4) völ­lig ande­res Thema

Bei­der S. An Ethi­cal Argu­ment for Inte­gra­ted Pal­lia­ti­ve Care. Evi­dence-based com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne: eCAM. 2005. 2(2): 227–231.

A3) The­ma nicht übertragbar/​relevant

Ben-Arye E, Aha­ron­son ML, Schiff E, Samu­els N. Alle­via­ting gas­tro-intesti­nal sym­ptoms and con­cerns by inte­gra­ting pati­ent-tail­o­red com­ple­men­ta­ry medi­ci­ne in sup­port­i­ve can­cer care. Cli­ni­cal nut­ri­ti­on 2015; 34(6): 1215–23.

A4) völ­lig ande­res Thema

Bishop FL, Yard­ley L. Con­s­truc­ting agen­cy in tre­at­ment decis­i­ons: nego­tia­ting respon­si­bi­li­ty in can­cer. Health 2004; 8(4): 465–482.

A5) Voll­text nicht verfügbar

Blum­berg BS. Ethics and can­cer the­ra­py. Bio­me­di­ci­ne & Phar­ma­co­the­ra­py 1993; 47(9): 393–395.

A3) The­ma nicht übertragbar/​relevant

Budd S, Shar­ma U. The Heal­ing Bond: The Pati­ent-Prac­ti­tio­ner Rela­ti­onship and The­ra­peu­tic Respon­si­bi­li­ty. Rout­ledge 1994.

A5) Voll­text nicht verfügbar

Clark-Grill M. Ques­tionable gate-kee­ping: Sci­en­ti­fic evi­dence for com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­nes (CAM): Respon­se to Mal­colm Par­ker. Jour­nal of Bio­e­thi­cal Inquiry 2007; 4(1): 21–28.

A4) völ­lig ande­res Thema

Clark-Grill M. When lis­tening to the peo­p­le: Les­sons from com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne (cam) for bio­e­thics. Jour­nal of Bio­e­thi­cal Inquiry 2010; 7(1): 71–81.

A3) The­ma nicht übertragbar/​relevant

Cohen MH, Kem­per KJ, Ste­vens L, Hash­i­mo­to D, Gilmour J. Pedia­tric use of com­ple­men­ta­ry the­ra­pies: ethi­cal and poli­cy choices. Pedia­trics 2005; 116(4): e568-75.

A3) The­ma nicht übertragbar/​relevant

Ens­kar K. Ethi­cal aspects of jud­ging the alter­na­ti­ve tre­at­ment of child­ren with can­cer. Nur­sing ethics 1995; 2(1): 51–62.

A4) völ­lig ande­res Thema

Ernst E. Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne: Bet­ween Evi­dence and Absur­di­ty. Per­spec­ti­ves in Bio­lo­gy and Medi­ci­ne 2009; 52(2): 289–303.

A4) völ­lig ande­res Thema

Ernst E, H. CM, J. S. Ethi­cal pro­blems ari­sing in evi­dence based com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne. Jour­nal of Medi­cal Ethics 2004; 30(2): 156–159.

A3) The­ma nicht übertragbar/​relevant

Frun­za M. Ethi­cal Aspects of Spi­ri­tu­al Medi­ci­ne. The Case of Inter­ces­so­ry Pray­er The­ra­py. Jour­nal for the Stu­dy of Reli­gi­ons and Ideo­lo­gies 2007; 6(17): 101–115.

A3) The­ma nicht übertragbar/​relevant

Gilmour J, Har­ri­son C, Asa­di L, Cohen MH, Vohra S. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne prac­ti­tio­ners’ stan­dard of care: respon­si­bi­li­ties to pati­ents and par­ents. Pedia­trics 2011; 128(Suppl 4): S200-205.

A2) The­ma unergiebig/​ ober­fläch­lich behandelt

Gilmour J, Har­ri­son C, Asa­di L, Cohen MH, Vohra S. Infor­med con­sent: advi­sing pati­ents and par­ents about com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne the­ra­pies. Pedia­trics 2011; 128(Suppl 4): S187-92.

A2) The­ma unergiebig/​ ober­fläch­lich behandelt

Han­sen K, Kap­pel K. The Pro­per Role of Evi­dence in Complementary/​Alternative Medi­ci­ne. Jour­nal of Medi­ci­ne and Phi­lo­so­phy 2010; 35(1): 7–18.

A4) völ­lig ande­res Thema

Her­bert M. Ethi­cal Issues in Com­ple­men­ta­ry and Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne. Chis­holm Health Ethics Bul­le­tin 2005; 10(4): 9.

A5) Voll­text nicht verfügbar

Hum­ber JA, Alme­der RF, Bau­me P. Book Reviews-Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne and Ethics. Bio­e­thics 1999; 13(2): 174–175.

A2) The­ma unergiebig/​ ober­fläch­lich behandelt

Jack­son J. Unpro­ven tre­at­ment in child­hood onco­lo­gy – how far should paed­ia­tri­ci­ans co-ope­ra­te? Jour­nal of medi­cal ethics 1994; 20(2): 77–79.

A4) völ­lig ande­res Thema

Kett­ner PDM. „Wunsch­er­fül­len­de Medi­zin“ zwi­schen Kom­merz und Pati­en­ten­dien­lich­keit. Ethik in der Medi­zin 2006; 18(1): 81–91.

A4) völ­lig ande­res Thema

Lewi­th GT, Young T. The Ethics of Com­ple­men­ta­ry Medi­ci­ne. Rese­arch Ethics 2008; 4(2): 52–55.

A4) völ­lig ande­res Thema

McCull­ough LB. La fron­te­ra: respon­si­bly mana­ging bor­ders and boun­da­ries in cli­ni­cal ethics. The Jour­nal of medi­ci­ne and phi­lo­so­phy 2010; 35(1):1–6.

A2) The­ma unergiebig/​ ober­fläch­lich behandelt

Mona­co GP, Smith G. Infor­med con­sent in com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne: cur­rent sta­tus and future needs. Semi­nars in onco­lo­gy 2002; 29(6): 601–608.

A1) nur impli­zit Ethik

Ogu­a­ma­nam C. From rival­ry to rapproa­che­ment: Bio­me­di­ci­ne, com­ple­men­ta­ry alter­na­ti­ve medi­ci­ne (CAM) at ethi­cal cross­roads. HEC Forum 2006. 18(3): 245264.

A3) The­ma nicht übertragbar/​relevant

Par­ker M. Two into one won’t go: Con­cep­tu­al, cli­ni­cal, ethi­cal and legal impe­di­men­ta to the con­ver­gence of Cam and ortho­dox medi­ci­ne. Jour­nal of Bio­e­thi­cal Inquiry 2007; 4(1): 7–19.

A3) The­ma nicht übertragbar/​relevant

Robo­tin MC, Pen­man AG. Inte­gra­ting com­ple­men­ta­ry the­ra­pies into main­stream can­cer care: which way for­ward? The Medi­cal jour­nal of Aus­tra­lia 2006; 185(7): 377–379.

A2) The­ma unergiebig/​oberflächlich behandelt

Rosen­thal DS, Dean-Clower E. Inte­gra­ti­ve medi­ci­ne in hematology/​oncology: bene­fits, ethi­cal con­side­ra­ti­ons, and con­tro­ver­sies. Hema­to­lo­gy Ame­ri­can Socie­ty of Hema­to­lo­gy Edu­ca­ti­on Pro­gram 2005; 2005: 491–497.

A2) The­ma unergiebig/​oberflächlich behandelt

Seip R. Com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne: ethics, lega­li­ty, and use of the best available sci­ence 2015.

A2) The­ma unergiebig/​ ober­fläch­lich behandelt

Shaw D. Home­opa­thy Is whe­re the harm Is: five une­thi­cal effects of fun­ding unsci­en­ti­fic reme­dies. Jour­nal of Medi­cal Ethics; 2010. 36(3):130–131.

A3) The­ma nicht übertragbar/​relevant

Smith CJ. Hum­ber, James M., and Robert F. Alme­der, eds. Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne and Ethics. The Natio­nal Catho­lic Bio­e­thics Quar­ter­ly 2001; 1(2): 275–277.

A2) The­ma unergiebig/​ ober­fläch­lich behandelt

Smith K, Ernst E, Col­quhoun D, Sampson W. ‘Com­ple­men­ta­ry & Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne’: Ethi­cal and Poli­cy Issues. Bio­e­thics 2016; 30(2): 60–62.

A5) Voll­text nicht verfügbar

Somo­gyi E. Drugs and medi­cal ethics. Medi­ci­ne and law 1993. 12(1–2): 29–31.

A5) Voll­text nicht verfügbar

Stone J. Alter­na­ti­ve Medi­ci­ne and Ethics. Jour­nal of Medi­cal Ethics 1999; 25(5): 425.

A2) The­ma unergiebig/​oberflächlich behandelt

Tru­ant T, McKen­zie M. Dis­cus­sing com­ple­men­ta­ry the­ra­pies: there’s more than effi­ca­cy to con­sider. CMAJ: Cana­di­an Medi­cal Asso­cia­ti­on jour­nal = jour­nal de l’As­so­cia­ti­on medi­cale cana­di­en­ne 1999; 160(3): 351–352.

A1) nur impli­zit Ethik

  • 9.3 Checklisten

  • 9.3.1 Risk of Bias Tool

Tabel­le 107: Risk of Bias Tool der Coch­ra­ne Col­la­bo­ra­ti­on für RCT

Bias­do­mä­ne

Bewer­tung*

Begrün­dung der Bewertung

Text­sei­te

Gene­rie­rung der Ran­do­mi­sie­rungs­se­quenz (sel­ec­tion bias)

Zitat:

Kom­men­tar:

Ver­deck­te Gruppenzuteilung

(sel­ec­tion bias)

Zitat:

Kom­men­tar:

Ver­blin­dung von Stu­di­en­per­so­nal/-teil­neh­mern (per­for­mance bias)

Zitat:

Kom­men­tar:

Ver­blin­dung bei der End­punkt­er­he­bun­g/-bewer­tung (detec­tion bias)

Zitat:

Kom­men­tar:

Feh­len­de Daten bei der End­punkt­er­he­bun­g/-bewer­tung

(attri­ti­on bias)

Zitat:

Kom­men­tar:

Selek­ti­ves Berich­ten von End­punk­ten (report­ing bias)

Zitat:

Kom­men­tar:

Ande­re Ursa­chen für Bias

Zitat:

Kom­men­tar:

* Mög­li­che Aus­prä­gun­gen: „Gerin­ges RoB“, „Hohes RoB“ oder „Unkla­res RoB“.

RCT = Ran­do­mi­sier­te kon­trol­lier­te Stu­die. RoB = Risk of bias.

  • 9.3.2 Checklisten und Dokumentationsstruktur Gesundheitsökonomie

Tabel­le 108: Doku­men­ta­ti­ons­struk­tur für die stan­dar­di­sier­te Bericht­erstat­tung von gesund­heits­öko­no­mi­schen Pri­mär­stu­di­en und Syn­the­sen von Pri­mär­stu­di­en (erar­bei­tet von der German

Sci­en­ti­fic Working Group Tech­no­lo­gy Assess­ment for Health Care)96

  • 1 Fra­ge­stel­lung und Evaluationsrahmen

    • 1.1 Tech­no­lo­gie

    • 1.2 Fra­ge­stel­lung

    • 1.3 Per­spek­ti­ve

    • 1.4 Zeit­ho­ri­zont

    • 1.5 Art der öko­no­mi­schen Evaluation

  • 2 Stu­di­en­de­sign und Studien‑, bezie­hungs­wei­se Zielpopulation

    • 2.1 Stu­di­en­typ

    • 2.2 Datie­rung der zugrun­de­lie­gen­den Daten

    • 2.3 Studienpopulation/​Zielpopulation

    • 2.4 Set­ting

    • 2.5 Spe­zi­fi­ka­ti­on der Technologie

      3 Gesund­heits­ef­fek­te

      • (1) Pri­mär­stu­die

        • 3.1 Unter­such­te Zielgrößen

        • 3.2 Ein-/Aus­schluss­kri­te­ri­en

        • 3.3 Rekru­tie­rungs­mo­dus

        • 3.4 Teil­nah­me­ra­te

        • 3.5 Repro­du­zier­bar­keit der Studienergebnisse

        • 3.6 Aus­wer­tung der Studie

        • 3.7 Drop-Outs

        • 3.8 Ergeb­nis­se der Studie

        • 3.9 Effekt­ma­ße für die öko­no­mi­sche Analyse

      3 Gesund­heits­ef­fek­te

      (2) Syn­the­se von Primärstudien

      • 3.1 In der Syn­the­se unter­such­te kli­ni­sche Parameter

      • 3.2 Annah­men

      • 3.3 Berück­sich­ti­gung von Pri­mär­stu­di­en: Stu­di­en­de­signs und Ein-/Aus­schluss­kri­te­ri­en

      • 3.4 Quel­len und Such­stra­te­gie bei der Literaturrecherche

      • 3.5 Vali­di­täts- bezie­hungs­wei­se Qua­li­täts­kri­te­ri­en bei der Bewer­tung der Primärstudien

      • 3.6 Metho­den der Bewer­tung von Rele­vanz und Vali­di­tät bezie­hungs­wei­se Qua­li­tät der Primärstudien

      • 3.7 Metho­den der Extrak­ti­on von Daten aus den Primärstudien

      • 3.8 Anzahl berück­sich­tig­ter Primärstudien

      • 3.9 Metho­de der Syn­the­se der gesund­heits­be­zo­ge­nen Parameter

      • 3.10 Unter­su­chung der Hete­ro­ge­ni­tät der gesund­heits­be­zo­ge­nen Parameter

      • 3.11 Ergeb­nis­se der Synthese

      • 3.12 Effekt­ma­ße für die öko­no­mi­sche Analyse

  • 4 Kos­ten

    • 4.1 Berück­sich­tig­te Ressourcenveränderungen

    • 4.2 Beschrei­bung des Mengengerüsts

    • 4.3 Mone­tä­re Bewer­tung des Mengengerüsts

    • 4.4 Wäh­rung

  • 5 Dis­kon­tie­rung

  • 6 Ergeb­nis­se

    • 6.1 Ermit­tel­te Gesundheitseffekte

    • 6.2 Ermit­tel­te Kosten

    • 6.3 Syn­the­se von Kos­ten und Effekten

  • 7 Behand­lung von Unsicherheiten

  • 8 . Dis­kus­si­on und Schluss­fol­ge­run­gen der Autoren

    • 8.1 Bemer­kun­gen hin­sicht­lich Einschränkungen/​Schwächen/​Bias der Analyse

    • 8.2 Bemer­kun­gen hin­sicht­lich der Gene­ra­li­sier­bar­keit der Ergeb­nis­se (exter­ne Validität)

    • 8.3 Schluss­fol­ge­run­gen

  • 9 Kom­men­tar

  • 10 Ähn­li­che Publikationen/​Originalpublikationen/​Technische Reports (wenn vorhanden)

Check­lis­te metho­di­schen Qualität

Autoren, Titel und Publi­ka­ti­ons­or­gan: Schöff­ski O, Emmert M (2009): Ver­glei­chen­de Kos­ten­ana­ly­se der Nach­sor­ge beim Mam­ma­kar­zi­nom unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung von Mistelpräparaten

Deut­sche Zeit­schrift für Onkologie

1 = Kri­te­ri­um erfüllt

% = Kri­te­ri­um teil­wei­se erfüllt

0 = Kri­te­ri­um nicht erfüllt n r = nicht relevant

1, %, 0, nr

Fra­ge­stel­lung

1

Wur­de die Fra­ge­stel­lung prä­zi­se formuliert?

1

2

Wur­de der medi­zi­ni­sche und öko­no­mi­sche Pro­blem­kon­text aus­rei­chend dargestellt?

1/​2

Eva­lua­ti­ons­rah­men

3

Wur­den alle in die Stu­die ein­be­zo­ge­nen Tech­no­lo­gien hin­rei­chend detail­liert beschrieben?

1/​2

4

Wur­den alle im Rah­men der Fra­ge­stel­lung rele­van­ten Tech­no­lo­gien verglichen?

1

5

Wur­de die Aus­wahl der Ver­gleichs­tech­no­lo­gien schlüs­sig begründet?

0

6

Wur­de die Ziel­po­pu­la­ti­on klar beschrieben?

1/​2

7

Wur­de ein für die Fra­ge­stel­lung ange­mes­se­ner Zeit­ho­ri­zont für Kos­ten und Gesund­heits­ef­fek­te gewählt und angegeben?

1

8

Wur­de der Typ der gesund­heits­öko­no­mi­schen Eva­lua­ti­on expli­zit genannt?

1/​2

9

Wur­den sowohl Kos­ten als auch Gesund­heits­ef­fek­te untersucht?

0

10

Wur­de die Per­spek­ti­ve der Unter­su­chung ein­deu­tig gewählt und expli­zit genannt?

1

Ana­ly­se­me­tho­den und Modellierung

11

Wur­den adäqua­te sta­tis­ti­sche Tests/​Modelle zur Ana­ly­se der Daten gewählt und hin­rei­chend gründ­lich beschrieben?

0

12

Wur­den in ent­schei­dungs­ana­ly­ti­schen Model­len die Modell­struk­tur und alle Para­me­ter voll­stän­dig und nach­voll­zieh­bar doku­men­tiert (in der Publi­ka­ti­on bezie­hungs­wei­se einem tech­ni­schen Report)?

nr

13

Wur­den die rele­van­ten Annah­men expli­zit formuliert?

nr

14

Wur­den in ent­schei­dungs­ana­ly­ti­schen Model­len adäqua­te Daten­quel­len für die Pfad­wahr­schein­lich­kei­ten gewählt und ein­deu­tig genannt?

nr

Gesund­heits­ef­fek­te

15

Wur­den alle für die gewähl­te Per­spek­ti­ve und den gewähl­ten Zeit­ho­ri­zont rele­van­ten Gesund­heits­zu­stän­de berück­sich­tigt und expli­zit aufgeführt?

nr

16

Wur­den adäqua­te Quel­len für die Gesund­heits­ef­fekt­da­ten gewählt und ein­deu­tig genannt?

nr

17

Wur­den das epi­de­mio­lo­gi­sche Stu­di­en­de­sign und die Aus­wer­tungs­me­tho­den adäquat gewählt und beschrie­ben und wur­den die Ergeb­nis­se detail­liert dar­ge­stellt? (falls auf einer ein­zel­nen Stu­die basierend)

nr

18

Wur­den ange­mes­se­ne Metho­den zur Iden­ti­fi­ka­ti­on, Extrak­ti­on und Syn­the­se der Effekt­pa­ra­me­ter ver­wen­det und wur­den sie detail­liert beschrie­ben? (falls auf einer Infor­ma­ti­ons­syn­the­se basierend)

nr

19

Wur­den die ver­schie­de­nen Gesund­heits­zu­stän­de mit Prä­fe­ren­zen bewer­tet und dafür geeig­ne­te Metho­den und Mess­in­stru­men­te gewählt und angegeben?

nr

20

Wur­den adäqua­te Quel­len der Bewer­tungs­da­ten für die Gesund­heits­zu­stän­de gewählt und ein­deu­tig genannt?

nr

21

Wur­de die Evi­denz der Gesund­heits­ef­fek­te aus­rei­chend belegt? (s. ggf. ent­spre­chen­de Kontextdokumente)

nr

Kos­ten

22

Wur­den die den Kos­ten zugrun­de lie­gen­den Men­gen­ge­rüs­te hin­rei­chend gründ­lich dargestellt?

1/​2

23

Wur­den adäqua­te Quel­len und Metho­den zur Ermitt­lung der Men­gen­ge­rüs­te gewählt und ein­deu­tig genannt?

1/​2

24

Wur­den die den Kos­ten zugrun­de lie­gen­den Preis­ge­rüs­te hin­rei­chend gründ­lich beschrieben?

1/​2

25

Wur­den adäqua­te Quel­len und Metho­den zur Ermitt­lung der Prei­se gewählt und ein­deu­tig genannt?

1/​2

26

Wur­den die ein­be­zo­ge­nen Kos­ten anhand der gewähl­ten Per­spek­ti­ve und des gewähl­ten Zeit­ho­ri­zon­tes schlüs­sig begrün­det und wur­den alle rele­van­ten Kos­ten berücksichtigt?

1

27

Wur­den Daten zu Pro­duk­ti­vi­täts­aus­falls­kos­ten (falls berück­sich­tigt) getrennt auf­ge­führt und metho­disch kor­rekt in die Ana­ly­se einbezogen?

1

28

Wur­de die Wäh­rung genannt?

1

29

Wur­den Wäh­rungs­kon­ver­sio­nen adäquat durchgeführt?

nr

30

Wur­den Preis­an­pas­sun­gen bei Infla­ti­on oder Defla­ti­on adäquat durchgeführt?

0

Dis­kon­tie­rung

31

Wur­den zukünf­ti­ge Gesund­heits­ef­fek­te und Kos­ten adäquat diskontiert?

0

32

Wur­de das Refe­renz­jahr für die Dis­kon­tie­rung ange­ge­ben bezie­hungs­wei­se bei feh­len­der Dis­kon­tie­rung das Refe­renz­jahr für die Kosten?

0

33

Wur­den die Dis­kont­ra­ten angegeben?

nr

34

Wur­de die Wahl der Dis­kont­ra­ten bezie­hungs­wei­se der Ver­zicht auf eine Dis­kon­tie­rung plau­si­bel begründet?

0

Ergeb­nis­prä­sen­ta­ti­on

35

Wur­den Maß­nah­men zur Modell­va­li­die­rung ergrif­fen und beschrieben?

nr

36

Wur­den abso­lu­te Gesund­heits­ef­fek­te und abso­lu­te Kos­ten jeweils pro Kopf bestimmt und dargestellt?

1/​2

37

Wur­den inkre­men­tel­le Gesund­heits­ef­fek­te und inkre­men­tel­le Kos­ten jeweils pro Kopf bestimmt und dargestellt?

nr

38

Wur­de eine für den Typ der gesund­heits­öko­no­mi­schen Eva­lua­ti­on sinn­vol­le Maß­zahl für die Rela­ti­on zwi­schen Kos­ten und Gesund­heits­ef­fekt angegeben?

nr

39

Wur­den rei­ne (nicht lebens­qua­li­täts­ad­jus­tier­te) kli­ni­sche Effek­te berichtet?

nr

40

Wur­den die rele­van­ten Ergeb­nis­se in dis­agg­re­gier­ter Form dargestellt?

1/​2

41

Wur­den popu­la­ti­ons­agg­re­gier­te Kos­ten und Gesund­heits­ef­fek­te dargestellt?

1/​nr

Behand­lung von Unsicherheiten

42

Wur­den uni­va­ria­te Sen­si­ti­vi­täts­ana­ly­sen für die rele­van­ten Para­me­ter durchgeführt?

nr

43

Wur­den mul­ti­va­ria­te Sen­si­ti­vi­täts­ana­ly­sen für die rele­van­ten Para­me­ter durchgeführt?

nr

44

Wur­den Sen­si­ti­vi­täts­ana­ly­sen für die rele­van­ten struk­tu­rel­len Ele­men­te durchgeführt?

nr

45

Wur­den in den Sen­si­ti­vi­täts­ana­ly­sen rea­lis­ti­sche Wer­te oder Wer­te­be­rei­che bezie­hungs­wei­se Struk­tur­va­ri­an­ten berück­sich­tigt und angegeben?

nr

46

Wur­den die Ergeb­nis­se der Sen­si­ti­vi­täts­ana­ly­sen hin­rei­chend dokumentiert?

nr

47

Wur­den adäqua­te sta­tis­ti­sche Infe­renz­me­tho­den (sta­tis­ti­sche Tests, Kon­fi­denz­in­ter­val­le) für sto­chas­ti­sche Daten ein­ge­setzt und die Ergeb­nis­se berichtet?

0

Dis­kus­si­on

48

Wur­de die Daten­qua­li­tät kri­tisch beurteilt?

1/​2

49

Wur­den Rich­tung und Grö­ße des Ein­flus­ses unsi­che­rer oder ver­zerr­ter Para­me­ter­schät­zung auf das Ergeb­nis kon­sis­tent diskutiert?

0

50

Wur­de Rich­tung und Grö­ße des Ein­flus­ses struk­tu­rel­ler Modell­an­nah­men auf das Ergeb­nis kon­sis­tent diskutiert?

nr

51

Wur­den die wesent­li­chen Ein­schrän­kun­gen und Schwä­chen der Stu­die diskutiert?

1/​2

52

Wur­den plau­si­ble Anga­ben zur Gene­ra­li­sier­bar­keit der Ergeb­nis­se gemacht?

0

53

Wur­den wich­ti­ge ethi­sche und Ver­tei­lungs­fra­gen diskutiert?

0

54

Wur­de das Ergeb­nis sinn­voll im Kon­text mit unab­hän­gi­gen Gesund­heits­pro­gram­men diskutiert?

0

Schluss­fol­ge­run­gen

55

Wur­den in kon­sis­ten­ter Wei­se Schluss­fol­ge­run­gen aus den berich­te­ten Daten/​Ergebnissen abgeleitet?

1/​2

56

Wur­de eine auf Wis­sens­stand und Stu­di­en­ergeb­nis­sen basie­ren­de Ant­wort auf die Fra­ge­stel­lung gegeben?

1/​2

  • 9.3.3 CASP-Checklisten – Patienten- und soziale Aspekte

Tabel­le 110: CASP-Check­lis­te zur Qua­li­täts­be­wer­tung der qua­li­ta­ti­ven Studien

Kri­te­ri­um                                                                                  Ja Nein Unklar

Sec­tion A: Are the results of the stu­dy valid?

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

  • 1. Was the­re a clear state­ment of the aims of the research?

Gab es eine kla­re Aus­sa­ge zu den Zie­len der Forschung?

  • 2. Is a qua­li­ta­ti­ve metho­do­lo­gy appropriate?

Ist eine qua­li­ta­ti­ve Metho­dik angemessen?

  • 3. Was the rese­arch design appro­pria­te to address the aims of the research?

War das For­schungs­de­sign für das Ziel der For­schung angemessen?

  • 4. Was the recruit­ment stra­tegy appro­pria­te to the aims of the research?

War die Rekru­tie­rungs­stra­te­gie für die For­schungs­zie­le angemessen?

  • 5. Was the data coll­ec­ted in a way that addres­sed the rese­arch issue?

Wur­den die Daten so erho­ben, dass das For­schungs­pro­blem beant­wor­tet wer­den könnte?

  • 6. Has the rela­ti­onship bet­ween rese­ar­cher and par­ti­ci­pan­ts been ade­qua­te­ly considered?

Wur­de das Ver­hält­nis zwi­schen For­schen­dem und Teil­neh­men­dem ange­mes­sen bedacht?

Sec­tion B: What are the results?

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

  • 7. Have ethi­cal issues been taken into consideration?

Wur­den ethi­sche Fra­gen berücksichtigt?

  • 8. Was the data ana­ly­sis suf­fi­ci­ent­ly rigorous?

War die Daten­ana­ly­se aus­rei­chend gründlich?

  • 9. Is the­re a clear state­ment of findings?

Gibt es eine kla­re Aus­sa­ge zu den Ergebnissen?

Sec­tion C: Will the results help locally?

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se für die Ziel­po­pu­la­ti­on hilfreich?

  • 10. How valuable is the research?

Wel­chen Nut­zen hat die Forschung?

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Programme.

Tabel­le 111: Anpas­sung der CASP-Check­lis­te zur Qua­li­täts­be­wer­tung der Kohor­ten­stu­di­en an Querschnittstudien

Kri­te­ri­um

Kom­men­tar

Sec­tion A: Are the results of the stu­dy valid?

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

Fra­ge wird beibehalten

1. Did the stu­dy address a cle­ar­ly focu­sed issue?

Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?

Fra­ge wird beibehalten

2. Was the cohort recrui­ted in an accep­ta­ble way? Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

Ände­rung von „Kohor­te“ zu „Stich­pro­be“

3. Was the expo­sure accu­ra­te­ly mea­su­red to mini­mi­se bias? Wur­de die Belich­tung genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu minimieren?

Fra­ge wird beibehalten

4. Was the out­co­me accu­ra­te­ly mea­su­red to mini­mi­se bias? Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu minimieren?

Fra­ge wird beibehalten

5a Have the aut­hors iden­ti­fied all important con­foun­ding fac­tors? Haben die Autoren alle wich­ti­gen Con­foun­der identifiziert?

Fra­ge ent­fällt; da kein kau­sa­ler Effekt unter­sucht wird, trifft hier das Con­foun­der-Kon­zept nicht zu. Es kann höchs­tens Mess­feh­ler geben.

5b Have they taken account of the con­foun­ding fac­tors in the design and/​or analysis?

Haben sie die Con­foun­der bei der Kon­zep­ti­on und/​oder Ana­ly­se berücksichtigt?

Fra­ge ent­fällt, sie­he Kom­men­tar zu 5a

6a Was the fol­low-up of sub­jects com­ple­te enough? War das Fol­low-up der Teil­neh­mer voll­stän­dig genug?

Fra­ge ent­fällt, da die Quer­schnitt­stu­di­en kein Fol­low-up beinhalten.

6b Was the fol­low-up of sub­jects long enough?

Wur­den die Teil­neh­mer lan­ge genug nachverfolgt?

Fra­ge ent­fällt, sie­he Kom­men­tar zu 6b

Sec­tion B: What are the results?

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

Wird bei­be­hal­ten.

7. What are the results of this stu­dy? Was sind die Ergeb­nis­se die­ser Studie?

Fra­ge ent­fällt; Fra­ge bezieht sich laut den Hin­wei­sen in der CASP-Check­lis­te auf einen ein­zi­gen Effekt­schät­zer. Die Quer­schnitt­stu­di­en zu den sozia­len Aspek­ten beschrei­ben aber kei­ne Effektschätzer

8. How pre­cise are the results? Wie prä­zi­se sind die Ergebnisse?

Die Fra­ge ist nicht anwend­bar, da sie sich auf das jewei­li­ge Kon­fi­denz­in­ter­vall eines Effekt­schät­zers bezieht, aber da kei­ne Effekt­schät­zer berich­tet wer­den, ent­fällt die­se Frage.

9. Do you belie­ve the results?

Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

Die Fra­ge wird beibehalten.

Sec­tion C: Will the results help locally?

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

Anpas­sung der Wort­wahl in der Über­set­zung auf „Ziel­po­pu­la­ti­on“

10. Can the results be appli­ed to the local popu­la­ti­on? Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

Die Fra­ge wird beibehalten.

11. Do the results of this stu­dy fit with other available evi­dence? Stim­men die Ergeb­nis­se die­ser Stu­die mit ande­ren ver­füg­ba­ren Daten überein?

Fra­ge ent­fällt, da sie nicht anhand der ein­zel­nen Stu­die, son­dern nur in der Zusam­men­schau der Ergeb­nis­se beur­teilt wer­den kann. Dies geschieht im Dis­kus­si­ons­teil des vor­lie­gen­den Berichts.

12. What are the impli­ca­ti­ons of this stu­dy for prac­ti­ce? Was bedeu­tet die­se Stu­die für die Praxis?

Fra­ge ent­fällt, weil sie eben­so wie Fra­ge 11 nur in der Zusam­men­schau der Ergeb­nis­se beur­teilt wer­den kann. Dies geschieht im Dis­kus­si­ons­teil des vor­lie­gen­den Berichts. Im Ori­gi­nal ist hier eine Tick­box, die mit der Fra­ge nicht übereinstimmt.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Programme.

  • 9.4 Ausgefüllte Checklisten zur Qualitätsbewertung

  • 9.4.1 Bewertung des Risk of Bias für Publikationen zur medizinischen Wirksamkeit

Tabel­le 112: Coch­ra­ne Risk of Bias-Tool für Semi­gla­zov et al. (2004)

Bias­do­mä­ne

Bewer­tung

Begrün­dung der Bewertung

Text­sei­te

Gene­rie­rung der Ran­do­mi­sie­rungs­se­quenz (sel­ec­tion bias)

Gerin­ges RoB

Zitat: “Pati­ents were allo­ca­ted on the basis of a com­pu­ter-gene­ra­ted ran­do­mi­sa­ti­on list to the tre­at­ment groups [pla­ce­bo and 10, 30 or 70 ng mist­le­toe lec­tin (ML)/ml]

S.

1294

Ver­deck­te Grup­pen­zu­tei­lung (sel­ec­tion bias)

Unkla­res RoB

Kom­men­tar: Grup­pen­zu­tei­lung nicht berich­tet, nur Ran­do­mi­sie­rung beschrie­ben und dass nur für den Not­fall ver­sie­gel­te Brief­um­schlä­ge mit der Grup­pen­zu­tei­lung hin­ter­legt sind.

Ver­blin­dung von Studienpersonal/​ ‑teil­neh­men­den (per­for­mance bias)

Unkla­res RoB

Bei sub­jek­ti­ven Ziel­grö­ßen (GLQ‑8, Spit­zer-Ana­logska­la, EORTC-QLQ-C30, sys­te­mi­sche UAW)

Zitat: “The pati­ents recei­ved 0.5 ml of the stu­dy medi­ca­ti­on PS76A2 sub­cu­ta­neous­ly twice weekly for 15 con­se­cu­ti­ve weeks. The stu­dy medi­ca­ti­ons (pla­ce­bo or ver­um) were iden­ti­cal in terms of appearance, smell, color and pack­a­ging“, aber unklar ob die Ver­blin­dung funk­tio­niert hat.“

S.

1294

Gerin­ges RoB

Bei objek­ti­ven Ziel­grö­ßen (Lokal­re­ak­tio­nen, Laborparameter)

Kom­men­tar: gerin­ges RoB, weil die Stu­die dop­pelt ver­blin­det und pla­ce­bo-kon­trol­liert ist und auch ein Auf­de­cken der Ver­blin­dung wenig Ein­fluss hätte.

S.

1294

Ver­blin­dung bei der Endpunkterhebung/​ ‑bewer­tung Wirk­sam­keit (detec­tion bias)

Unkla­res RoB

Bei sub­jek­ti­ven Ziel­grö­ßen (QLQ‑8, Spit­zer-Ana­logska­la, EORTC-QLQ-C30, sys­te­mi­sche UAW)

Kom­men­tar: Alle Mess­in­stru­men­te für die Lebens­qua­li­tät sind sub­jek­ti­ve Ziel­grö­ßen. Da durch die Lokal­re­ak­tio­nen die Ver­blin­dung auf­ge­ho­ben wer­den könn­te, ergibt sich ein unkla­res Biasrisiko

S.

1294

Gerin­ges RoB

Bei objek­ti­ven Ziel­grö­ßen (Labor­pa­ra­me­ter) „Beur­tei­lung der kau­sa­len Bezie­hung zur Mis­tel­the­ra­pie erfolg­te durch die Inves­ti­ga­to­ren unter dop­pelt­ver­bün­de­ten Bedin­gun­gen“ Kom­men­tar: Kei­ne unab­hän­gi­ge Out­co­meer­he­bung berich­tet, aber Ein­fluss­wahr­schein­lich­keit bei objek­ti­ven Ziel­grö­ßen erscheint gering.

S.

1294

Feh­len­de Daten bei der Endpunkterhebung/​ ‑bewer­tung (attri­ti­on bias)

Gerin­ges RoB

Zitat: No loss to follow-up

S.

1294

Selek­ti­ves Berich­ten von

End­punk­ten (report­ing bias)

Unkla­res RoB

Zitat: “For 4 pati­ents (pla­ce­bo: n = 2, low dose: n = 1, high dose: n = 1), an adver­se event led to the pre­ma­tu­re dis­con­ti­nua­tion oft­he tri­al, […] The inves­ti­ga­tor and the phar­ma­co­lo­gi­cal com­mit­tee jud­ged this serious adver­se event as not rela­ted to the stu­dy medi­ca­ti­on,” Kom­men­tar: Kein ver­öf­fent­lich­tes Pro­to­koll; das nicht signi­fi­kan­te Ergeb­nis des EORTC-QLQ-C30 wur­de nur kurz im Text beschrie­ben, aber ohne Kon­fi­denz­in­ter­vall oder p‑Wert.

S. 1297, Tabel­le 2

Ande­re Ursa­chen für Bias

Gerin­ges RoB

Kei­ne ande­re Ursa­che für Bias aufgefallen

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. EORTC-QLQ-C30 = Krebs­spe­zi­fi­scher Fra­ge­bo­gen zur Lebens­qua­li­tät der Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer. EORTC = Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer. GLQ‑8 = Glo­bal Life Qua­li­ty Ques­ti­on­n­aire (Fra­ge­bo­gen zur Lebens­qua­li­tät). RoB = Risk of Bias. RoB = Risk of Bias (Es gibt drei mög­li­che Kate­go­rien für die Bewer­tung: Gerin­ges RoB, Hohes RoB, unkla­res RoB). UAW = Uner­wünsch­te Arzneimittelwirkung.

Tabel­le 113: Coch­ra­ne Risk of Bias-Tool für Semi­gla­zov et al. (2006)

Bias­do­mä­ne

Bewer­tung

Begrün­dung der Bewertung

Text­sei­te

Gene­rie­rung der

Ran­do­mi­sie­rungs­se­quenz (sel­ec­tion bias)

Gerin­ges RoB

Zitat: “Pati­ents were allo­ca­ted to the tre­at­ment groups (PS76A2 or pla­ce­bo) on the basis of a com­pu­ter-gene­ra­ted ran­do­mi­sa­ti­on list.”

S.

1520

Ver­deck­te Grup­pen­zu­tei­lung (sel­ec­tion bias)

Unkla­res RoB

Kom­men­tar: Grup­pen­zu­tei­lung nicht berich­tet, nur Ran­do­mi­sie­rung beschrie­ben, dass Ver­um und Pla­ce­bo nicht von­ein­an­der zu unter­schei­den sind und dass nur für den Not­fall ver­sie­gel­te Brief­um­schlä­ge mit der Grup­pen­zu­tei­lung hin­ter­legt sind.

S.

1520

Ver­blin­dung von Stu­di­en­per­so­nal/-teil­neh­mern (per­for­mance bias)

Unkla­res RoB

Bei sub­jek­ti­ven Ziel­grö­ßen (GLQ‑8, Spit­zer-Ana­logska­la, FACT‑G oder sys­te­mi­sche UAW)

Zitat: “The pati­ents recei­ved 0.5 ml of the stu­dy medi­ca­ti­on PS76A2 subcutaneously

twice weekly for 15 con­se­cu­ti­ve weeks. The stu­dy medi­ca­ti­ons (pla­ce­bo or ver­um) were iden­ti­cal in terms of appearance, smell, colo­rand pack­a­ging“ Kom­men­tar: Durch Lokal­re­ak­tio­nen kann leicht eine Ent­blin­dung für Pati­en­tin­nen geschehen

S.

1520

Gerin­ges RoB

Bei objek­ti­ven Ziel­grö­ßen (Labor­pa­ra­me­ter) Kom­men­tar: gerin­ges RoB, weil die Stu­die dop­pelt ver­blin­det und pla­ce­bo-kon­trol­liert ist und ein Auf­de­cken der Ver­blin­dung kei­nen Ein­fluss hätte.

Ver­blin­dung bei der

End­punkt­er­he­bun­g/-bewer­tung (detec­tion bias)

Unkla­res RoB

Bei sub­jek­ti­ven Ziel­grö­ßen (GLQ‑8, Spit­zer-Ana­logska­la, sys­te­mi­sche UAW) Kom­men­tar: Alle Mess­in­stru­men­te für die Lebens­qua­li­tät sind sub­jek­ti­ve Ziel­grö­ßen. Da durch die Lokal­re­ak­tio­nen die Ver­blin­dung auf­ge­ho­ben wer­den könn­te, ergibt sich ein unkla­res Biasrisiko.

Gerin­ges RoB

Kei­ne unab­hän­gi­ge Out­co­meer­he­bung berich­tet. Bei objek­ti­ven Ziel­grö­ßen (Labor­pa­ra­me­ter)

Dop­pel­te Ver­blin­dung, auch bei Ent­blin­dung wegen Lokal­re­ak­tio­nen erscheint Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al bei objek­ti­ven Zielgrößen.

Feh­len­de Daten bei der

End­punkt­er­he­bun­g/-bewer­tung (attri­ti­on bias)

Gerin­ges RoB

Kom­men­tar: kaum feh­len­de Wer­te oder loss to fol­low-up, Anga­be von p‑Werten und Box­plots mit gra­fisch erkenn­ba­ren Kon­fi­denz­in­ter­val­len Tabel­len 2–4, Abbil­dung 1

S. 1522

1525

Selek­ti­ves Berich­ten von End­punk­ten (report­ing bias)

Unkla­res RoB

Kom­men­tar: Kein ver­öf­fent­lich­tes Protokoll

Ande­re Ursa­chen für Bias

Gerin­ges RoB

Kei­ne ande­re Ursa­che für Bias aufgefallen

FACT‑G = Func­tion­al Assess­ment of Can­cer The­ra­py – Gene­ral. GLQ‑8 = Glo­bal Life Qua­li­ty. RoB = Risk of Bias (Es gibt drei mög­li­che Kate­go­rien für die Bewer­tung: Gerin­ges RoB, hohes RoB, unkla­res RoB). UAW = Uner­wünsch­te Arzneimittelwirkung.

Bias­do­mä­ne

Bewer­tung

Begrün­dung der Bewertung

Text­sei­te

Gene­rie­rung der

Ran­do­mi­sie­rungs­se­quenz (sel­ec­tion bias)

Gerin­ges RoB

Zitat: For ran­do­miza­ti­on varia­ble block sizes were used. […] The ran­do­miza­ti­on sequence was gene­ra­ted by Cli­ni­cal Rese­arch Dr. Trö­ger (CRDT), using SPSS®.

2009 S.

37

Ver­deck­te Grup­pen­zu­tei­lung (sel­ec­tion bias)

Gerin­ges RoB

Zitat: “Allo­ca­ti­on con­ce­al­ment was imple­men­ted by using sea­led enve­lo­pes, pre­pared by CRDT.

[…] sea­led ran­do­miza­ti­on enve­lo­pes were stored in the Depart­ment of Stu­dy Coör­di­na­ti­on, IORS and released con­se­cu­tively for each enrol­led patient.”

2009 S.

37

Ver­blin­dung von

Stu­di­en­per­so­nal/-teil­neh­mern (per­for­mance bias)

Hohes RoB

Bei sub­jek­ti­ven Ziel­grö­ßen (EORTC-QLQ-C30, sys­te­mi­sche UAW)

Kom­men­tar: sub­jek­ti­ve Ziel­grö­ße und keine

Ver­blin­dung

2009 S.

37

Gerin­ges RoB

Bei objek­ti­ven Ziel­grö­ßen (Labor­pa­ra­me­ter), krank­heits­frei­es Überleben

Ver­blin­dung bei der

End­punkt­er­he­bun­g/-bewer­tung (detec­tion bias)

Hohes RoB

Bei sub­jek­ti­ven Ziel­grö­ßen (EORTC-QLQ-C30, sys­te­mi­sche UAW)

Kom­men­tar: Kei­ne Ver­blin­dung berich­tet; wenn Pati­en­tin­nen wis­sen, in wel­cher Grup­pe sie sind, ergibt sich ein hohes Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al. Kei­ne vor­ab fest­ge­leg­ten Ent­schei­dungs­kri­te­ri­en für Lokalreaktion

S. 37

Unkla­res RoB

Bei objek­ti­ven Ziel­grö­ßen (Labor­pa­ra­me­ter), krank­heits­frei­es Überleben

Kom­men­tar: Kei­ne Ver­blin­dung berichtet.

2009, 2012

Feh­len­de Daten bei der

End­punkt­er­he­bun­g/-bewer­tung (attri­ti­on bias)

Gerin­ges RoB

Kom­men­tar: Fast kein loss to fol­low-up (Trö­ger 2009) 0 bezie­hungs­wei­se 3 %

Gerin­ger loss to fol­low-up nach 5 Jah­ren 7 bezie­hungs­wei­se 6 %.

2009 S.39

2012 S.175

Selek­ti­ves Berich­ten von

End­punk­ten (report­ing bias)

Unkla­res RoB

Kom­men­tar: Kein ver­öf­fent­lich­tes Protokoll

S. 37

Ande­re Ursa­chen für Bias

Gerin­ges RoB

Kei­ne ande­re Ursa­che für Bias aufgefallen

EORTC-QLQ-C30 = Krebs­spe­zi­fi­scher Fra­ge­bo­gen zur Lebens­qua­li­tät der Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer. RoB = Risk of Bias (Es gibt drei mög­li­che Kate­go­rien für die Bewer­tung: Gerin­ges RoB, Hohes RoB, unkla­res RoB). UAW = Uner­wünsch­te Arzneimittelwirkungen.

Bias­do­mä­ne

Bewer­tung

Begrün­dung der Bewertung

Text­sei­te

Gene­rie­rung der

Ran­do­mi­sie­rungs­se­quenz (sel­ec­tion bias)

Gerin­ges RoB

Zitat: The ran­do­miza­ti­on sequence was gene­ra­ted by Cli­ni­cal Rese­arch Dr. Tro­ger (CRDT), using SPSS (SPSS 14.0.1, SPSS Inc., Chi­ca­go, Ill, USA).

2014 S.

2

Ver­deck­te Grup­pen­zu­tei­lung (sel­ec­tion bias)

Gerin­ges RoB

Zitat: “Allo­ca­ti­on con­ce­al­ment was imple­men­ted by using sea­led enve­lo­pes, pre­pared by CRDT. Pati­ents were enrol­led by inves­ti­ga­tors at the Out­pa­ti­ent Cli­nic of the IORS, while the sea­led ran­do­miza­ti­on enve­lo­pes were stored in the Depart­ment of Stu­dy Coör­di­na­ti­on of the IORS and released con­se­cu­tively for each enrol­led patient.”

2014 S.

2

Ver­blin­dung von

Stu­di­en­per­so­nal/-teil­neh­mern (per­for­mance bias)

Hohes RoB

Zitat: “The stu­dy was not pla­ce­bo-con­trol­led” Kom­men­tar: Da kein Pla­ce­bo gege­ben wird, gibt es kei­ne Verblindung

Bei sub­jek­ti­ven Ziel­grö­ßen (Lebens­qua­li­tät)

2014 S.

2

Unkla­res RoB

Bei objek­ti­ven Ziel­grö­ßen (Lokal­re­ak­tio­nen, Laborparameter)

Kom­men­tar: Kei­ne Ver­blin­dung und kei­ne Anga­ben zur Vor­ab­fest­le­gung der Ent­schei­dungs­kri­te­ri­en, wenn die Ent­schei­dungs­grund­la­gen für die Bewer­tung der UAW in einem Pro­to­koll hin­ter­legt wären, dann wäre es gerin­ges RoB,

Ver­blin­dung bei der

End­punkt­er­he­bun­g/-bewer­tung (detec­tion bias)

Hohes RoB

Kom­men­tar: Kei­ne Ver­blin­dung berich­tet, aber beim End­punkt sub­jek­ti­ve Lebens­qua­li­tät (gemes­sen über EORTC-QLQ-C30) kann eine hohe Ein­fluss­wahr­schein­lich­keit auf das Ant­wort­ver­hal­ten der Pati­en­tin­nen resul­tie­ren. Kei­ne vor­ab fest­ge­leg­ten Ent­schei­dungs­kri­te­ri­en für Lokalreaktion;

S. 2

Unkla­res RoB

Bei objek­ti­ven Ziel­grö­ßen (Labor­pa­ra­me­ter, krank­heits­frei­es Überleben)

Kom­men­tar: Kei­ne Ver­blin­dung berich­tet und Neu­tro­pe­nie ist defi­niert als neu­tro­phil count <1,000^1.

S. 2

Feh­len­de Daten bei der

End­punkt­er­he­bun­g/-bewer­tung (attri­ti­on bias)

18 Wochen Unkla­res RoB

5 Jah­re Gerin­ges RoB

Kom­men­tar: Akzep­ta­bler loss to fol­low-up, aber unter­schied­lich hoher loss to fol­low-up in den Grup­pen (2014) cir­ca 15 bezie­hungs­wei­se 3 %. Es wird ein Ersatz von aus­ge­fal­le­nen Pati­en­tin­nen berich­tet, ohne genaue Beschrei­bung. Even­tu­ell ist Inten­ti­on-to-tre­at-Prin­zip infra­ge gestellt.

Akzep­ta­bler Loss to-fol­low-up nach 5 Jah­ren, aber unter­schied­lich zwi­schen Grup­pen 15 bzw 3 % (Trö­ger 2016)

2014 S.

2016 S.

107

2

Selek­ti­ves Berich­ten von

End­punk­ten (report­ing bias)

Unkla­res RoB

Kom­men­tar: Kein ver­öf­fent­lich­tes Protokoll

S. 3–4

Ande­re Ursa­chen für Bias

Gerin­ges RoB

Kei­ne ande­re Ursa­che für Bias aufgefallen

EORTC-QLQ-C30 = Krebs­spe­zi­fi­scher Fra­ge­bo­gen zur Lebens­qua­li­tät der Euro­pean Orga­ni­sa­ti­on for Rese­arch and Tre­at­ment of Can­cer. RoB = Risk of Bias; Es gibt drei mög­li­che Kate­go­rien für die Bewer­tung: Gerin­ges RoB, Hohes RoB, unkla­res RoB.

  • 9.4.2 Bewertung der Qualität der Studien zu Patienten- und sozialen Aspekten über das CASP-Tool

  • 9.4.2.1   Querschnittstudien

In den fol­gen­den Tabel­len wur­de die ange­pass­te und gekürz­te Fas­sung der CASP-Check­lis­te für Kohor­ten­stu­di­en ver­wen­det, „CASP-Quer­schnitt­stu­di­en-Check­lis­te“ genannt. Anmer­kun­gen zu den Ände­run­gen sind in

Tabel­le 111 beschrie­ben. Bei der Fra­ge QS4 wird die Ziel­grö­ße „Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie“ getrennt von den wei­te­ren Ziel­grö­ßen bewer­tet, da das Kri­te­ri­um voll erfüllt ist, sobald Anga­ben zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie für die Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs getrennt berich­tet sind, aber ande­re Arten der Ver­zer­rung mög­lich sind für mit der Mis­tel­the­ra­pie asso­zi­ier­te Merk­ma­le oder die Ziel­grö­ßen Z2 bis Z9. Für QS4 sind somit zwei Bewer­tun­gen mög­lich. Die Bewer­tung „x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

Stu­di­en aus Patientinnenperspektive

Tabel­le 116: CASP-Quer­schnitt­stu­di­en-Check­lis­te für Drozd­off et al. (2018)

Kri­te­ri­um

Ja

Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?

Kom­men­tar: Die sys­te­ma­ti­sche Erfas­sung von pflanz­li­chen KAM-Verfahren

(„bio­lo­gi­cal­ly-based com­ple­men­ta­ry medi­ca­ti­on“) bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs oder

gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­ar­ten, um bis­lang bestehen­de Wis­sens­lü­cken bei der

ver­füg­ba­ren Evi­denz zu schlie­ßen. (S. 2)

x

2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

Kom­men­tar: Kon­se­ku­ti­ve Rekru­tie­rung aller Pati­en­tin­nen in zwei defi­nier­ten Peri­oden in einer Kli­nik, Teil­nah­me­ra­te von 62,5 %.

x

3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Die Krebs­dia­gno­se muss­te, zusam­men mit der voll­stän­di­gen Kran­ken­ak­te, von der behan­del­den Ärz­tin bezie­hungs­wei­se vom behan­deln­den Arzt bestä­tigt wer­den. Auch die lau­fen­de Doku­men­ta­ti­on zur The­ra­pie, die Mis­tel­the­ra­pie ein­ge­schlos­sen, wur­de von der behadeln­den Ärz­tin bezie­hungs­wei­se vom behan­deln­den Arzt dokumentiert.

x

4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Es han­delt sich um eine Prä­va­lenz­stu­die, in der es nicht um Nach­weis kau­sa­ler Zusam­men­hän­ge geht. Die Prä­va­lenz von pflanz­li­chen KAM ist nur für die Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs und gynä­ko­lo­gi­sche Krebs­ar­ten berich­tet, nicht für die Mis­tel­the­ra­pie bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs getrennt. Glei­ches gilt für die Pati­en­ten­cha­rak­te­ris­ti­ka. Ein Erin­ne­rungs­bi­as bezüg­lich der Anwen­dung von KAM-Ver­fah­ren könn­te vorliegen.

x*/x

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Kön­nen die Ergeb­nis­se für die Ziel­po­pu­la­ti­on ange­wen­det werden?

Kom­men­tar: Die Stu­di­en­po­pu­la­ti­on stammt aus einer Uni­ver­si­täts­kli­nik und es ist unklar, ob die Nut­zung von KAM in ande­ren Set­tings z. B. onko­lo­gi­schen Pra­xen ver­gleich­bar ist. Zudem könn­ten die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie sowie die sta­tis­tisch asso­zi­ier­ten Merk­ma­le durch die 19,2 % Pati­en­tin­nen mit gynä­ko­lo­gi­schen Krebs­ar­ten beein­flusst sein.

x

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medizin.

Kri­te­ri­um

Ja

Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?

Kom­men­tar: For­schungs­fra­gen sind erst im Ergeb­nis­teil for­mu­liert, dort aber klar. Wird hier nur für Inan­spruch­nah­me für für Ver­wen­dung von KAM herangezogen.

x

2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

Kom­men­tar: Die Teil­neh­men­den wur­den in ver­schie­de­nen Stu­di­en­zen­tren rekru­tiert und ihre Anzahl ist mit 1.030 Pati­en­tin­nen hoch. Die Inter­view­en­den wur­den zufäl­lig aus­ge­wählt, aber wie die zufäl­li­ge Aus­wahl voll­zo­gen wur­de, ist nicht beschrie­ben, daher ist das Ver­zer­rungs­po­ten­zi­al unklar.

x

3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Die Expo­si­ti­on besteht aus der Brust­krebs­er­kran­kung und den Anga­ben zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie. Die­Brust­krebs­er­kran­kung wird durch einen Fra­ge­bo­gen bei den Pati­en­tin­nen erho­ben, da kei­ne Details zur Erkran­kung, son­dern nur die Krebs­er­kran­kung als sol­che rele­vant sind, kann die Erhe­bung als vali­de betrach­tet wer­den. Bei der Erhe­bung der Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie könn­te es zu einem Erin­ne­rungs­bi­as bei den Pati­en­tin­nen kom­men, aber das Risi­ko wird als gering ein­ge­stuft, da die Inter­view­er direkt nach der Anwen­dung fragen.

x

4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Die Stu­die wird nur zur Bewer­tung der Prä­va­lenz von KAM bezie­hungs­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie ver­wen­det. Die Anga­ben zur Inan­spruch­nah­me bezie­hen sich auf Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs mit Mis­tel­the­ra­pie. Obwohl in der Stu­die auch gynä­ko­lo­gi­sche Krebs­pa­ti­en­tin­nen ver­tre­ten sind, wird die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me für die Mis­tel­the­ra­pie getrennt berich­tet. Zusätz­lich zur Prä­va­lenz wur­den eini­ge Pati­en­ten­cha­rak­te­ris­ti­ka erho­ben, wie zur Part­ner­schaft, dem Auf­tre­ten von Rezi­di­ven, dem Beschäf­ti­gungs­sta­tus und dem Bil­dungs­stand, die auf Grund­la­ge der Aus­sa­gen der Pati­en­tin erho­ben wurden.

x*/x

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Kön­nen die Ergeb­nis­se auf die ein­hei­mi­sche Bevöl­ke­rung ange­wen­det wer­den? Kom­men­tar: Die Stu­die im kli­ni­schen Set­ting kann mit hoher Wahr­schein­lich­keit auch auf die Ziel­po­pu­la­ti­on des HTA-Berichts, Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs in Deutsch­land, über­tra­gen wer­den, da die Stu­die meh­re­re Stu­di­en­zen­tren im Groß­raum Düs­sel­dorf beinhal­tet und eine Teil­men­ge der Ziel­po­pu­la­ti­on darstellt.

x

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. HTA = Health Tech­no­lo­gy Assess­ment. KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medizin.

Kri­te­ri­um

Ja

Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?

Kom­men­tar: Die Stu­die hat sys­te­ma­tisch bei Pati­en­tin­nen mit fort­ge­schrit­te­nem Brust­krebs das Inter­es­se für und die Inan­spruch­nah­me von KAM erho­ben. Ziel der Stu­die ist, die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me von KAM zu bestim­men und vor­her­zu­sa­gen, wel­che Pati­en­tin­nen eher geneigt sind, KAM anzu­wen­den, um die Bera­tung und Hil­fe­stel­lung an die Bedürf­nis­se der Pati­en­tin­nen anzupassen.

x

2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

Kom­men­tar: Die Rekru­tie­rung und die Befra­gung sind nicht im Detail beschrie­ben, nur die Ein­schluss­kri­te­ri­en sind genannt.

x

3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Eine Brust­krebs­dia­gno­se und ein fort­ge­schrit­te­ner Ver­lauf der Erkran­kung sind Ein­schluss­kri­te­ri­en für die Stu­di­en­teil­nah­me und wur­den somit mit hoher Wahr­schein­lich­keit von den Stu­di­en­ärz­ten über­prüft. Ob die tat­säch­li­che Inan­spruch­nah­me von KAM bezie­hungs­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie vali­diert ist, ist nicht beschrieben.

x

4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu minimieren?

Kom­men­tar: Da die Ziel­grö­ße in die­ser Stu­die nicht die tat­säch­li­che Inan­spruch­nah­me, son­dern das Inter­es­se an KAM ist, ist eine Inter­es­sens­be­kun­dung sei­tens der Pati­en­tin in der vor­lie­gen­den Stu­die per Defi­ni­ti­on bereits ein vali­des Ergeb­nis. Wel­chen Ein­fluss eine mög­li­che zeit­li­che Distanz auf die Anga­ben zur Inan­spruch­nah­me hat, ist fraglich.

x*

x

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Kön­nen die Ergeb­nis­se auf die ein­hei­mi­sche Bevöl­ke­rung ange­wen­det wer­den? Kom­men­tar: Wahr­schein­lich sind die Ergeb­nis­se nicht auf die durch­schnitt­li­che deut­sche Pati­en­ten­po­pu­la­ti­on mit Brust­krebs über­trag­bar, weil nur schwe­re Fäl­le betrach­tet wer­den und die Mis­tel­the­ra­pie einen klei­nen Anteil an den gesam­ten hat, aber da die Anwen­dung von Mis­tel­prä­pa­ra­ten laut man­chen Stu­di­en vor allem mit Zunah­me des Schwe­re­grads der Erkran­kung zunimmt, erschei­nen die Anga­ben zur Inan­spruch­nah­me aussagekräftig.

x

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medizin.

Kri­te­ri­um

Ja

Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?

Kom­men­tar: “The pur­po­se of this artic­le is to depict the atti­tu­de of breast can­cer pati­ents using the inter­net as a source of infor­ma­ti­on and for com­mu­ni­ca­ti­on with fel­low suf­fe­rers regar­ding CAM, their usa­ge beha­vi­or, and their expe­ri­en­ces with CAM;

popu­la­ti­on: pati­ents using inter­net as source of infor­ma­ti­on” (S. 61)

x

2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

Kom­men­tar: Rekru­tie­rung über krebskompass.de (mitt­ler­wei­le krebs-kompass.org), der größ­ten deutsch­spra­chi­gen Online-Platt­form, jedoch gibt es Hin­wei­se ver­är­ger­ter Nut­zen­der, dass Per­so­nen, die Kom­men­ta­re zu KAM-Ver­fah­ren pos­ten, umge­hend von der Platt­form aus­ge­schlos­sen wer­den. Die­se Aus­sa­gen kön­nen nicht bewie­sen wer­den, aber das Gegen­teil auch nicht.

x

3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Nicht beschrie­ben, aber weder die Anwen­dung von KAM noch die Brust­krebs­er­kran­kung kön­nen vali­diert sein, da die Anga­ben im Online-Fra­ge­bo­gen von nicht-nach­voll­zieh­ba­ren Anwen­dern der Online-Platt­fom gege­ben wurden.

x

4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Die Inan­spruch­nah­me und Moti­va­ti­on für die Ver­wen­dung wur­den erho­ben, nur ist kei­ne Prü­fung der Anga­ben mög­lich, da die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer nicht bekannt sind. Die wei­te­ren Ergeb­nis­se, zusätz­lich zur Inan­spruch­nah­me, bezie­hen sich auf KAM-Ver­fah­ren im All­ge­mei­nen. Für die­se Grup­pe sind die Ergeb­nis­se genau erhoben.

x*/x

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

Kom­men­tar: Die Ergeb­nis­se zu den adres­sier­ten sozia­len Aspek­ten decken sich mit ande­ren Stu­di­en­ergeb­nis­sen, vor allem aus den qua­li­ta­ti­ven Inter­views, aber die Unzu­frie­den­heit mit der Mis­tel­the­ra­pie ist uner­war­tet hoch. Eine Dis­kus­si­on fehlt in der Veröffentlichung.

x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Kön­nen die Ergeb­nis­se für die Ziel­po­pu­la­ti­on ange­wen­det werden?

Kom­men­tar: Für Deutsch­land könn­ten die Ergeb­nis­se reprä­sen­ta­tiv sein, aber nur für den Teil der Bevöl­ke­rung, der das Inter­net aktiv nutzt. Die Ziel­po­pu­la­ti­on des HTA-Berichts ist all­ge­mei­ner und bezieht sich vor allem auch auf Pati­en­tin­nen, die sich in einer schul­me­di­zi­ni­schen Behand­lung befin­den und im Rah­men der insti­tu­tio­nel­len Ver­sor­gung infor­miert wer­den sol­len. Die Über­trag­bar­keit ist daher unklar.

x

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. CAM = KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medi­zin. HTA = Health Tech­no­lo­gy Assessment.

Kri­te­ri­um                                                                         Ja Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

  • 1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?                       x

Kom­men­tar: Ja, die Stu­die unter­sucht den zusätz­li­chen Nut­zen von KAM-Ver­fah­ren bei Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs, die eine Stan­dard­the­ra­pie erhal­ten und ver­gleicht Anwen­de­rin­nen und Nicht-Anwen­de­rin­nen von KAM bezüg­lich der psy­chi­schen Bewäl­ti­gungs­sta­te­gie für die Krebs­er­kran­kung, die sub­jek­ti­ve Begrün­dung für die Krank­heit und die Lebensqualität.

  • 2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekru­tiert?                                              x

Kom­men­tar: Pati­en­tin­nen, die sich bereits in Behand­lung in der Brust­krebs­am­bu­lanz befin­den, wur­den wäh­rend eines Behand­lungs­be­suchs auf die Stu­die auf­merk­sam gemacht. Die Rekru­tie­rung hat nur in der Brust­krebs­am­bu­lanz in Inns­bruck statt­ge­fun­den. Dadurch besteht die Gefahr, einer Ver­zer­rung durch die Behand­lungs­pra­xis der Ärz­te in der ent­spre­chen­den Abteilung.

  • 3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? x

Kom­men­tar: Das Vor­lie­gen einer Brust­krebs­er­kran­kung wird als gesi­chert ange­se­hen, weil die Rekru­tie­rung nur bei Pati­en­tin­nen statt­fand, die sich bereits in Behand­lung befin­den. Die Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie wird auf­grund der Anga­ben der Pati­en­tin­nen erho­ben. Bei der Erhe­bung der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie als eines der KAM-Ver­fah­ren in der Stu­die ist unklar, wie nach der Mis­tel­the­ra­pie gefragt wur­de, ob die Pati­en­tin­nen nur danach gefragt wur­den, wel­che KAM-Ver­fah­ren sie anwen­den oder ob sie direkt gefragt wur­den, ob sie die Mis­tel­the­ra­pie anwenden.

Theo­re­tisch wäre ein Abgleich der Anga­ben durch die behan­deln­den Ärz­te mög­lich, doch wird davon nichts in der Publi­ka­ti­on beschrie­ben. Eine Vor­ent­hal­tung von Infor­ma­tio­nen zur Inan­spruch­nah­me von KAM wäre trotz Anony­mi­sie­rung der Daten­er­he­bung denk­bar, falls die Behand­lung nicht mit der/​dem behan­deln­den Onkologin/​Onkologen abge­spro­chen ist.

  • 4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren?          x*/x

Kom­men­tar: Die Anga­ben zur Inan­spruch­nah­me bezie­hen sich auf Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs und Mis­tel­the­ra­pie. In der Erhe­bung wur­den eini­ge sozio­de­mo­gra­fi­sche und kli­ni­sche Varia­blen erho­ben, wie Sta­di­um und Dau­er der Erkran­kung, Stan­dard­the­ra­pie und Ver­wen­dung sons­ti­ger Medi­ka­men­te. Die Anga­ben wur­den über vali­dier­te Fra­ge­bö­gen erho­ben. Die Gefahr einer Ver­zer­rung bei den Anga­ben ist mög­lich, aber gering. Neben Pati­en­tin­nen­cha­rak­te­ris­ti­ka beinhal­tet die Stu­die auch Ergeb­nis­se zu Grün­den für die Anwen­dung der Mis­tel­the­ra­pie und Erwar­tun­gen an die Mis­tel­the­ra­pie. Die­se Grün­de bezie­hen sich zwar auf KAM-Ver­fah­ren im All­ge­mei­nen, jedoch sind die Grün­de so all­ge­mein, dass die Mis­tel­the­ra­pie dadurch wahr­schein­lich auch abge­bil­det ist.

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaub­wür­dig? x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on über­trag­bar? x

Kom­men­tar: Für den nie­der­ge­las­se­nen Sek­tor im deutsch­spra­chi­gen Bereich ist die Popu­la­ti­on grund­sätz­lich geeig­net, aber die Rekru­tie­rung aus einer ein­zi­gen Abtei­lung ist mög­li­cher­wei­se nicht reprä­sen­ta­tiv für die deut­sche Bevölkerung.

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medizin.

Kri­te­ri­um

Ja

Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?

Kom­men­tar: Die Stu­die befasst sich mit The­ra­pie­da­ten von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit pri­mä­rer Brust­krebs­dia­gno­se (Dia­gno­se C50/​D05), bei denen inte­gra­ti­ve Behand­lun­gen durch­ge­führt wur­den. Es wer­den Qua­li­täts­ver­glei­che zwi­schen dem zer­ti­fi­zier­ten Brust­krebs­zen­trum die­ser Stu­die und den lan­des­wei­te Bench­mar­king-Kenn­zah­len ande­rer zer­ti­fi­zier­ter Brust­krebs­zen­tren in Deutsch­land durchgeführt.

x

2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

Kom­men­tar: Brust­krebs­fäl­le wur­den nach deut­schem Onko­Zert aus­ge­wählt. Die Ver­wen­dung der gesam­ten Kran­ken­haus­da­ten­bank schließt einen Selek­ti­ons­bi­as inner­halb eines Kran­ken­hau­ses aus. Zur Abklä­rung der exter­nen Vali­di­tät wur­den die Kenn­zah­len des Stu­di­en­zen­trums mit Aus­wer­tun­gen des natio­na­len Jah­res­be­richts zer­ti­fi­zier­ter Brust­krebs­zen­tren in Deutsch­land aus dem Jahr 2016 verglichen.

x

3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Ver­schie­de­ne Qua­li­täts­mes­sun­gen (2011–2015) des GKH BCC wur­den ver­gli­chen mit Daten aus dem Brust­krebs-Bench­mar­king-Bericht 2016, der die Qua­li­tät der Maß­nah­men aus den Jah­ren 2011 bis2014 von 275 zer­ti­fi­zier­ten lan­des­wei­ten BCC in Deutsch­land (n = 52.965 Pati­en­ten) wiedergibt.

x*/x

4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: In der retro­spek­ti­ven Ana­ly­se der Pati­en­ten­da­ten wer­den die voll­stän­di­gen Pati­en­ten­ak­ten ana­ly­siert. Es könn­ten Doku­men­ta­ti­ons­feh­ler vor­lie­gen, jedoch wird nicht grund­sätz­lich davon aus­ge­gan­gen, dass unvoll­stän­dig doku­men­tiert wur­de. Bei der Anzahl der Teil­neh­mer (n = 741) erscheint eine Ver­zer­rung der Ergeb­nis­se dadurch unwahrscheinlich.

x

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

Kom­men­tar: Die Rekru­tie­rung in einem zer­ti­fi­zier­ten Brust­krebs­zen­trum ist mög­lich­wei­se nicht reprä­sen­ta­tiv für die deut­sche Bevöl­ke­rung, trotz Abgleich mit dem Jahresbericht.

x

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. GKH BCC = Brust­krebs­zen­trum am Gemein­schafts­kran­ken­haus Havelhöhe.

Kri­te­ri­um

Ja

Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst? Kom­men­tar: Ja, jedoch vie­le Fra­ge­stel­lun­gen auf einmal.

x

2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

Kom­men­tar: alle Pati­en­tin­nen, die in den Zen­tren behan­delt wur­den inner­halb von zwei Monaten.

x

3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Eine Brust­krebs­er­kran­kung und die Inan­spruch­nah­me von KAM wur­de für den Ein­schluss in die Stu­die vor­aus­ge­setzt, aber nicht beschrie­ben, wie dies fest­ge­stellt wur­de. Die Wahr­schein­lich­keit ist hoch, dass die Ein­hal­tung der Ein­schluss­kri­te­ri­en von den Stu­di­en­ärz­ten über­prüft wur­de, aber die Beschrei­bung ist unzu­rei­chend. In Bezug auf die Erhe­bung der Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie als eines der KAM-Ver­fah­ren in der Stu­die ist unklar, wie nach der Mis­tel­the­ra­pie gefragt wur­de, ob die Pati­en­tin­nen nur danach gefragt wur­den, wel­che KAM-Ver­fah­ren sie anwen­den oder ob sie direkt gefragt wur­den, ob sie die Mis­tel­the­ra­pie anwen­den. Pati­en­tin­nen­cha­rak­te­ris­ti­ka sind nur für alle Pati­en­tin­nen berich­tet und nicht für Anwen­de­rin­nen der Mis­tel­the­ra­pie oder ver­gleich­ba­ren KIM.

x

4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Die Zah­len zur Inan­spruch­nah­me sind genau gemes­sen. Als zusätz­li­ches Ergeb­nis wur­den die Berufs­grup­pen der Anwen­de­rin­nen und Nicht­An­wen­de­rin­nen ver­gli­chen. Die Aus­sa­gen der Pati­en­tin­nen zu deren eige­ner Berufs­grup­pe, ob die Pati­en­tin Ange­stell­te, Selb­stän­di­ge, Haus­frau oder Rent­ne­rin ist, ist ver­mut­lich nicht ver­zerrt. Die sta­tis­ti­sche Aus­wer­tung der asso­zi­ier­ten Merk­ma­le ist in Ordnung.

x*/x

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

Kom­men­tar: Die Beweg­grün­de für die Ver­wen­dung einer Mis­tel­the­ra­pie könn­ten von Pati­en­tin­nen mit einer ande­ren Stan­dard­the­ra­pie als der Bestrah­lung unter­schied­lich sein auf­grund der unter­schied­li­chen Nebenwirkungen.

x

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medi­zin. KIM = Kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medizin.

Kri­te­ri­um                                                                        Ja Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

  • 1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?                      x

Kom­men­tar: Ja, die Quer­schnitt­stu­die erör­tert den Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Infor­ma­ti­ons­be­darf von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs im schul­me­di­zi­ni­schen Setting.

  • 2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekru­tiert?                               x

Kom­men­tar: Rekru­tie­rung aus vier Stu­di­en­zen­tren, um Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs aus jedem Sta­di­um der Erkran­kung zu bekom­men, von neu dia­gnos­ti­zier­ten Pati­en­tin­nen bis hin zu Pati­en­tin­nen in der Reha­bi­li­ta­ti­on oder Pal­lia­tiv­ver­sor­gung und in der Nach­sor­ge bis zu zehn Jah­re nach der aku­ten Phase.

  • 3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? x

Kom­men­tar: Die Bestä­ti­gung der Brust­krebs­er­kran­kung der Pati­en­tin erfolg­te über die Kran­ken­ak­te. Die Ver­wen­dung von KAM bezie­hungs­wei­se der Mis­tel­the­ra­pie basiert auf den Anga­ben der Pati­en­tin. Ein Erin­ne­rungs­bi­as zur Ver­wen­dung von KAM ist mög­lich, aber ver­mut­lich nur in klei­nem Ausmaß.

  • 4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren?         x*/x x

Kom­men­tar: Die Anga­ben zur Inan­spruch­nah­me bezie­hen sich auf Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs und Mis­tel­the­ra­pie. Die ver­schie­de­nen ange­wen­de­ten KAM-Typen bezie­hungs­wei­se KAM-Inter­ven­tio­nen wer­den im Text auch mit Pro­zent­an­ga­ben getrennt berich­tet. Neben der Inan­spruch­nah­me wur­den der Bil­dungs­stand der Pati­en­tin und das Behand­lungs­ziel (kura­tiv oder pal­lia­tiv) über sub­jek­ti­ve Anga­ben der Pati­en­tin erho­ben. Die sta­tis­ti­sche Aus­wer­tung der asso­zi­ier­ten Merk­ma­le ist in Ordnung.

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaub­wür­dig? x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on über­trag­bar? x

Kom­men­tar: Die Rekru­tie­rung in ver­schie­de­nen Stu­di­en­zen­tren im deutsch­spra­chi­gen Raum und der dadurch mög­li­che Ein­schluss von Pati­en­tin­nen in ver­schie­de­nen Sta­di­en des Behand­lungs­pro­zes­ses erhöht die Ver­gleich­bar­keit mit der Ziel­po­pu­la­ti­on und wird als wahr­schein­lich gesehen.

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medizin.

Kri­te­ri­um

Ja Nein

Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?

Kom­men­tar: Die Stu­die unter­sucht, wel­che Akti­vi­tä­ten Schwei­zer Pati­en­tin­nen kurz nach der Brust­krebs­dia­gno­se betrei­ben und über was sie infor­miert wer­den wol­len bezie­hungs­wei­se was sie unter­stüt­zend ger­ne aktiv betrei­ben würden.

x

2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

Kom­men­tar: Grund­sätz­lich ist das Stu­di­en­zen­trum der rich­ti­ge Ort, aber es wur­de nur in einem Zen­trum rekru­tiert. Eine Beschrei­bung, wie die Rekru­tie­rung aus­ge­se­hen hat, ist nicht vor­han­den. Es wur­de nur geschrie­ben, dass den kon­se­ku­ti­ven Pati­en­tin­nen am Brust­krebs­zen­trum St. Gal­len die Teil­nah­me ange­bo­ten wur­de, aber nicht, von wem und wie. Unklar ist, ob die Per­so­nen ange­schrie­ben wur­den oder die Anwe­sen­den ange­spro­chen wur­den und wenn ja, wie.

x

3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu minimieren?

Kom­men­tar: Die Brust­krebs­dia­gno­se wird als gesi­chert ange­nom­men, da die Pati­en­tin­nen sich sonst nicht im Brust­krebs­zen­trum in Behand­lung befän­den. Die Inan­spruch­nah­me von KAM-Ver­fah­ren wur­de über einen Fra­ge­bo­gen erho­ben. Bei der Erhe­bung könn­te es zu einem Erin­ne­rungs­bi­as gekom­men sein, dass die Mis­tel­the­ra­pie fälsch­li­cher­wei­se nicht ange­ge­ben wur­de, aber die Wahr­schein­lich­keit einer Ver­zer­rung ist gering.

x

4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu minimieren?

Kom­men­tar: Die Anga­ben zur Inan­spruch­nah­me bezie­hen sich auf Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs und Mis­tel­the­ra­pie. Eini­ge Cha­rak­te­ris­ti­ka der Stu­di­en­po­pu­la­ti­on wur­den erho­ben: Zusam­men­le­ben mit einer ande­ren Per­son, Leben in einer länd­li­chen Gegend, pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­rung, die Aus­bil­dungs­stu­fe und das Geburts­land. Die Wahr­schein­lich­keit, dass die­se Cha­rak­te­ris­ti­ka falsch ange­ge­ben wer­den ist gering. Die sta­tis­ti­sche Aus­wer­tung der asso­zi­ier­ten Merk­ma­le ist in Ordnung.

x*/x

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

Kom­men­tar: Die Popu­la­ti­on ist in der Schweiz ist vom Set­ting grund­sätz­lich über­trag­bar, aber da nur in einem Stu­di­en­zen­trum rekru­tiert wur­de, erscheint ein

Ein­fluss durch das Set­ting auf die The­ra­pie­wahl als wahrscheinlich.

x

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. KAM = Kom­ple­men­tä­re und alter­na­ti­ve Medizin.

Stu­di­en aus der Per­spek­ti­ve des behan­deln­den Fachpersonals

Tabel­le 125: CASP-Quer­schnitt­stu­di­en-Check­lis­te für Kal­der et al. (2001)

Kri­te­ri­um

Ja    Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?

Kom­men­tar: Im Rah­men die­ser deskrip­ti­ven Arbeit sol­len die Mei­nun­gen und Prä­fe­ren­zen onko­lo­gisch täti­ger Gynä­ko­lo­gin­nen und Gynä­ko­lo­gen näher dar­ge­stellt und ver­sucht wer­den, Anbie­ten­de und Nicht-Anbie­ten­de die­ser Metho­den näher zu cha­rak­te­ri­sie­ren, um neue fach­spe­zi­fi­sche Hypo­the­sen für die For­schung zu gewinnen.

x

2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

Kom­men­tar: Aus­ga­be der Fra­ge­bö­gen bei zwei gro­ßen Kon­gres­sen an 921 Gynä­ko­lo­gin­nen und Gynäkologen.

x

3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Die Expo­si­ti­on ist, dass die Per­so­nen Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs behan­deln und sich bereits mit der Anwen­dung von KIM-Ver­fah­ren beschäf­tigt haben. Wenn die Gynä­ko­lo­gin­nen und Gynä­ko­lo­gen dies mit ihrer Teil­nah­me bestä­ti­gen ist das Kri­te­ri­um erfüllt.

x

4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu minimieren?

Kom­men­tar: Die Zah­len zur Inan­spruch­nah­me getrennt für die Mis­tel­the­ra­pie ent­nehm­bar. Cha­rak­te­ris­ti­ka der Ärz­te wur­den über den Fra­ge­bo­gen erho­ben. Eine Ver­zer­rung bei den Ein­stel­lun­gen zur, Erwar­tun­gen an und Erfah­run­gen mit der Mis­tel­the­ra­pie wird als gering eingestuft.

x*/x

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Kön­nen die Ergeb­nis­se für die Ziel­po­pu­la­ti­on ange­wen­det wer­den? Kom­men­tar: Die Tagun­gen schei­nen reprä­sen­ta­tiv zu sein für Ärz­te im deutsch­spra­chi­gen Raum und 250 Ärz­te sind eine gute Stich­pro­ben­grö­ße, jedoch unklar, ob die Ergeb­nis­se die Ein­stel­lung der Ärz­te cir­ca 20 Jah­re spä­ter adäquat abbilden.

x

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

Kri­te­ri­um

Ja

Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst?

Kom­men­tar: “to eva­lua­te and exami­ne the degree of accep­tance, usa­ge, and imple­men­ta­ti­on of inte­gra­ti­ve medi­ci­ne among gyneco­lo­gi­cal onco­lo­gists in Germany.”

x

2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

Kom­men­tar: Die Arbeits­ge­mein­schaft Gynä­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gie ist ein Ver­band, der genau die Ziel­grup­pe beinhal­tet; ein Abgleich der Stich­pro­be mit der Gesamt­heit der AGO-Mit­glie­der wur­de über demo­gra­fi­sche Cha­rak­te­ris­ti­ka der Teil­neh­mer durch­ge­führt, mit dem Ergeb­nis, dass die Stich­pro­be in die­ser Hin­sicht reprä­sen­ta­tiv ist.

x

3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Für den Zweck der Stu­die ist die Expo­si­ti­on der Teil­neh­men­den ver­gleich­bar. Die sozio­de­mo­gra­fi­schen Cha­rak­te­ris­ti­ka der Teil­neh­men­den wur­den mit den Cha­rak­te­ris­ti­ka aller AGO-Mit­glie­der ver­gli­chen und ist in etwa konsistent.

x

4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? Kom­men­tar: Die Zah­len zur Inan­spruch­nah­me sind extern erho­ben und getrennt für die Mis­tel­the­ra­pie erho­ben. Der Fra­ge­bo­gen wur­de von den Wissenschaftlern/​innen selbst erstellt und ist nicht vali­diert, wodurch die die Bewer­tung „unklar“ zustan­de kommt. Aller­dings wur­de der Ver­such unter­nom­men, den Fra­ge­bo­gen durch die AG IMED extern zu vali­die­ren, um das Ver­ständ­nis der Fra­gen zu ver­bes­sern. Die Erhe­bung über den Fra­ge­bo­gen erscheint ange­mes­sen. Ob das Ant­wort­ver­hal­ten durch die Vor­ga­ben im Fra­ge­bo­gen beein­flusst wor­den ist, ins­be­son­de­re bei der Aus­wahl der kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren und den Grün­den gegen eine Inan­spruch­nah­me, ist unklar.

x*

x

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

Kom­men­tar: Grund­sätz­lich schon, aber die Aus­prä­gung der Zah­len­wer­te bei der Bera­tung könn­te höher sein als in der Pra­xis, weil sich mög­li­cher­wei­se die Ärz­te eher von der Befra­gung ange­spro­chen gefühlt haben, die bereits mit KIM-Ver­fah­ren ver­traut sind und selbst die eige­nen Pati­en­tin­nen beraten.

x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

Kom­men­tar: Die AGO ist eine gro­ße Fach­ge­sell­schaft und auch sons­ti­ge medi­zi­ni­sche Fach­krei­se, die in die Behand­lung von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs invol­viert sind, wur­den befragt. Auf­grund der nied­ri­gen Rück­lauf­quo­te von 15,4 % und der unge­wöhn­li­chen Ver­tei­lung der Cha­rak­te­ris­ti­ka der Ärz­te, ins­be­son­de­re in Bezug auf den hohen Anteil der Per­so­nen, die in einem zer­ti­fi­zier­ten Zen­trum arbei­ten oder eine höhe­re Qua­li­fi­ka­ti­on wie eine Pro­fes­sur haben, kann ein Selek­ti­ons­bi­as bestehen. Die Über­trag­bar­keit ist unklar.

x

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie.

AG IMED = Arbeits­ge­mein­schaft inte­gra­ti­ve Medi­zin. AGO = Arbeits­ge­mein­schaft Gynä­ko­lo­gi­sche Onko­lo­gie. CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. KIM = kom­ple­men­tä­re und inte­gra­ti­ve Medizin

Kri­te­ri­um

Ja

Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Hat sich die Stu­die mit einem klar fokus­sier­ten The­ma befasst? Kommentar:

x

2. Wur­de die Stich­pro­be in akzep­ta­bler Wei­se rekrutiert?

x

Kom­men­tar: Die Rekru­tie­rung ist für den Stu­di­en­zweck ange­mes­sen. Da es 2000 noch kei­ne Online-Befra­gun­gen gab, ist die Ver­wen­dung eines Bran­chen­buchs für die Iden­ti­fi­zie­rung der Ärz­te eine gute Mög­lich­keit. Die Rück­lauf­quo­te lag bei 80,2% (202/​250) der aus­ge­ge­be­nen Fra­ge­bo­gen, was durch­aus dar­auf zurück­zu­füh­ren sein könn­te, dass die Fra­ge­bö­gen per­sön­lich ver­teilt wur­den und die poten­zi­el­len Teil­neh­mer eine Erläu­te­rung erhielten.

3. Wur­de die Expo­si­ti­on genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? x

Kom­men­tar: Eine unkla­re Beschrei­bung, wie vie­le behan­del­te Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs es gab und ob die kon­ven­tio­nel­le The­ra­pie bei den meis­ten Pati­en­tin­nen tat­säch­lich statt­ge­fun­den hat (über 80 %). Auch die Dar­stel­lung über eine Grup­pe „Mis­tel­the­ra­peu­ten“ und The­ra­peu­ten, die die Mis­tel­the­ra­pie nur unter ande­rem anwen­den erschwert die Beur­tei­lung der Ergebnisse.

4. Wur­de das Ergeb­nis genau gemes­sen, um eine Ver­zer­rung zu mini­mie­ren? x* x

Kom­men­tar: Die Zah­len zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie sind getrennt erho­ben. Ein Bias durch die Aus­wahl der Ärz­te ist mög­lich. Eine unkla­re Defi­ni­ti­on von unkon­ven­tio­nel­ler Medi­zin, die Unter­tei­lung von Mis­tel­the­ra­peu­ten und UKT-The­ra­peu­ten ist kaum nach­voll­zieh­bar. Eben­so ist unklar wie genau nach der Moti­va­ti­on gefragt wur­de und ob Frei­text­ant­wor­ten mög­lich waren. Die Ablei­tung mög­li­cher Prä­dik­to­ren für die Ver­wen­dung der Mis­tel­the­ra­pie ist teil­wei­se unklar dargestellt.

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

9. Sind die Ergeb­nis­se glaubwürdig?

x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on übertragbar?

10. Sind die Ergeb­nis­se auf die Ziel­po­pu­la­ti­on über­trag­bar? x

Kom­men­tar: Es ist unklar, ob die Befra­gung aus dem Jahr 2000 noch die Ein­stel­lung der Ärz­te cir­ca 20 Jah­re spä­ter abbil­det. 250 teil­neh­men­de Ärz­te ist jedoch eine ver­hält­nis­mä­ßig gro­ße Stichprobe.

„x*“ bezieht sich aus­schließ­lich auf die Häu­fig­keit der Inan­spruch­nah­me der Misteltherapie

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Pro­gram­me. UKT = Unkon­ven­tio­nel­le Therapiemethoden.

9.4.2.2   Qualitative Studien

Tabel­le 128: CASP-Check­lis­te Qua­li­ta­ti­ve Stu­die für Bran­den­ber­ger et al. (2012)

Kri­te­ri­um

Ja Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Gab es eine kla­re Aus­sa­ge zu den Zie­len der Forschung?

Kom­men­tar: Ziel ist die Erhe­bung qua­li­ta­ti­ver Aspek­te der Lebens­qua­li­tät von Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs mit kom­ple­men­tä­rer Mis­tel­the­ra­pie zu sub­jek­ti­ven Dimen­sio­nen der Lebens­qua­li­tät wie der Bewäl­ti­gung (S. 96).

x

2. Ist eine qua­li­ta­ti­ve Metho­dik angemessen?

Kom­men­tar: Eine qua­li­ta­ti­ve Metho­dik ist ange­mes­sen, weil das Ziel der Stu­die die Erfas­sung sub­jek­ti­ver Erfah­run­gen und Erleb­nis­se umfasst.

x

3. War das For­schungs­de­sign für das Ziel der For­schung angemessen?

Kom­men­tar: Qua­li­ta­ti­ve halb­struk­tu­rier­te Inter­views mit Aus­wer­tung durch Inhaltsanalyse.

x

4. War die Rekru­tie­rungs­stra­te­gie für die For­schungs­zie­le angemessen?

Kom­men­tar: Pati­en­ten, die zur ambu­lan­ten Mis­tel­the­ra­pie ins Para­cel­sus-Kran­ken­haus Rich­ters­wil kamen, wur­den von der behan­deln­den Ärz­tin bezie­hungs­wei­se vom behan­deln­den Arzt auf die Stu­die auf­merk­sam gemacht. Die Rekru­tie­rung von vier Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs in nur einer Ein­rich­tung könn­te dazu füh­ren, dass die Stichprobe

x

nicht reprä­sen­ta­tiv ist. Dass nach vier Befrag­ten bereits von einer theo­re­ti­schen Sät­ti­gung aus­zu­ge­hen ist unwahrscheinlich.

  • 5. Wur­den die Daten so erho­ben, dass das For­schungs­pro­blem beant­wor­tet wer­den könn­te? x Kom­men­tar: Die halb­struk­tu­rier­ten Inter­views adres­sier­ten die Fra­ge­stel­lun­gen direkt, ins­be­son­de­re die Bewäl­ti­gungs­stra­te­gie und lie­ßen Raum für zusätz­li­che Äuße­run­gen der Pati­en­tin­nen. Infor­ma­tio­nen zu den gesuch­ten Ziel­grö­ßen erschei­nen als wahrscheinlich.

  • 6. Wur­de das Ver­hält­nis zwi­schen For­schen­dem und Teil­neh­men­dem ange­mes­sen bedacht? Kom­men­tar: Der Inter­view­en­de ist ein/​e angehende/​r Ärz­tin bezie­hungs­wei­se Arzt und Doktoratsstudent/​in der Medi­zin und nicht der Behan­deln­de. Der Erfah­rungs­stand der/​des ange­hen­den Ärztin/​Arztes zu qua­li­ta­ti­ver Daten­ge­ne­rie­rung sowie die Fra­ge, ob eine Ärz­tin bezie­hungs­wei­se ein Arzt der geeig­ne­te Inter­view­en­de zu kom­ple­men­tä­ren Ver­fah­ren ist, ist unklar.

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

  • 7. Wur­den ethi­sche Fra­gen berück­sich­tigt? x

Kom­men­tar: Ethi­sche Aspek­te wer­den nicht kon­kret adres­siert, jedoch wird die Ein­be­zie­hung ethi­scher Aspek­te in der Stu­di­en­pla­nung genannt. Die Stu­die wur­de von der Ethik­kom­mis­si­on des Kan­tons Zürich geneh­migt und nach Anga­ben der Autoren ent­spre­chend der Dekla­ra­ti­on von Hel­sin­ki durch­ge­führt. (S. 96)

  • 8. War die Daten­ana­ly­se aus­rei­chend gründ­lich? x

Kom­men­tar: Die geplan­te Daten­ana­ly­se wur­de beschrie­ben. Die Ergeb­nis­se der Daten­ex­trak­ti­on sind in der Publi­ka­ti­on228 zu allen Pati­en­ten in der Stu­die mit Anker­bei­spie­len belegt wor­den, jedoch nicht in der ein­ge­schlos­se­nen Publi­ka­ti­on zu den vier Pati­en­tin­nen mit Brust­krebs. Es feh­len zudem kon­kre­te­re Aus­füh­run­gen zum Kodie­rungs­pro­zess und eine Methodentriangulation.

  • 9. Gibt es eine kla­re Aus­sa­ge zu den Ergeb­nis­sen? x

Kom­men­tar: Die Ergeb­nis­se wur­den für alle Aus­sa­gen mit Zita­ten belegt und kön­nen jeder der vier Brust­krebs­pa­ti­en­tin­nen direkt zuge­ord­net wer­den. Aller­dings wer­den in der Dis­kus­si­on zum Teil Ver­bes­se­run­gen, die mit dem Stu­di­en­de­sign gar nicht nach­ge­wie­sen wer­den kön­nen, als gege­ben angenommen.

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se für die Ziel­po­pu­la­ti­on hilfreich?

  • 10. Wel­chen Nut­zen hat die Forschung?

Kom­men­tar: Die Ergeb­nis­se leis­ten einen Bei­trag zum bes­se­ren Ver­ständ­nis des Erle­bens und Bewäl­ti­gens von Krank­heit und The­ra­pie. Die gerin­ge Anzahl der Inter­views, lässt jedoch ver­mu­ten, dass das Spek­trum des Erle­bens die­ser Aspek­te damit nicht aus­ge­schöpft wer­den konn­te. Die Autoren ord­nen die Ergeb­nis­se nicht in den Kon­text ande­rer For­schungs­er­geb­nis­se ein und nen­nen auch kei­ne Limitationen.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Programme.

Kri­te­ri­um                                                                          Ja Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Gab es eine kla­re Aus­sa­ge zu den Zie­len der Forschung?

Kom­men­tar: Ziel der For­schung ist, mehr über die Beweg­grün­de von Krebs­pa­ti­en­tin­nen für und gegen die Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie zu erfah­ren und die­se The­men­fel­dern zuzuordnen.

x

2. Ist eine qua­li­ta­ti­ve Metho­dik angemessen?

Kom­men­tar: Zur Erhe­bung von Beweg­grün­den zur Inan­spruch­nah­me der Mis­tel­the­ra­pie ist die qua­li­ta­ti­ve Metho­dik ange­mes­sen, da es hier­zu kaum Evi­denz für den deutsch­spra­chi­gen Raum gibt.

x

3. War das For­schungs­de­sign für das Ziel der For­schung ange­mes­sen? Kom­men­tar: Ja, semi-struk­tu­rier­te Inter­views und the­ma­ti­sche Inhaltanalyse.

x

4. War die Rekru­tie­rungs­stra­te­gie für die For­schungs­zie­le ange­mes­sen? Kom­men­tar: Rekru­tie­rung in: Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik, Pal­lia­tiv­sta­ti­on, Selbst­hil­fe­grup­pe, onko­lo­gi­sche Schwer­punkt­pra­xis und meh­re­re Akutkliniken).

x

5. Wur­den die Daten so erho­ben, dass das For­schungs­pro­blem beant­wor­tet wer­den könnte?

x

Kom­men­tar: Obwohl die Inter­views nicht nur zur Mis­tel­the­ra­pie geführt wur­den, son­dern zu kom­ple­men­tä­ren The­ra­pien im All­ge­mei­nen, gab es zahl­rei­che Nen­nun­gen der Mis­tel­the­ra­pie, sodass zahl­rei­che neue Infor­ma­tio­nen zum For­schungs­pro­blem gefun­den wer­den konn­ten. Den­noch sind die Ant­wor­ten der Befrag­ten sehr stark zusam­men­ge­fasst und homo­gen berich­tet mit einem bis maxi­mal zwei Anker­bei­spie­len je Schlüs­sel­fra­ge, dafür dass jede Pati­en­tin zu jeder Fra­ge eine Mei­nung geäu­ßert hat.

  • 6. Wur­de das Ver­hält­nis zwi­schen For­schen­dem und Teil­neh­men­dem ange­mes­sen x

bedacht?

Kom­men­tar: Kei­ne Anga­ben hier­zu in der Publikation.

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

  • 7. Wur­den ethi­sche Fra­gen berück­sich­tigt? x

Kom­men­tar: „Das Stu­di­en­vor­ha­ben wur­de der Ethik­kom­mis­si­on der medi­zi­ni­schen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Frei­burg zur Begut­ach­tung vor­ge­legt. Die Ethik­kom­mis­si­on äußer­te kei­ne Beden­ken hin­sicht­lich des Stu­di­en­vor­ha­bens (280/​12).“ (S. 217) Wei­te­re ethi­sche Prin­zi­pi­en wur­den nicht genannt.

  • 8. War die Daten­ana­ly­se aus­rei­chend gründ­lich? x

Kom­men­tar: Das Vor­ge­hen ist gut geschil­dert und erscheint für den Zweck ausreichend.

Alle Pas­sa­gen der Inter­views in denen Aus­sa­gen zur Mis­tel­the­ra­pie gemacht wer­den, wer­den durch­ge­se­hen und para­phra­siert. Auch Anker­bei­spie­le wer­den im Ergeb­nis­teil zitiert. Da die Anker­bei­spie­le jedoch nicht im Kon­text nach­ver­folgt wer­den kön­nen und die Tran­skrip­te der Inter­views nicht ver­füg­bar sind, kann nicht beur­teilt wer­den, ob die Daten­ana­ly­se gründ­lich gemacht wur­de. Eine Tri­an­gu­la­ti­on, bei der die Ergeb­nis­se aus einer wei­te­ren Per­spek­ti­ve bewer­tet oder in den Kon­text gesetzt wer­den, fehlt.

  • 9. Gibt es eine kla­re Aus­sa­ge zu den Ergeb­nis­sen? x

Kom­men­tar: Schluss­fol­ge­run­gen sind kon­sis­tent mit den Ergebnissen.

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se für die Ziel­po­pu­la­ti­on hilfreich?

  • 10. Wel­chen Nut­zen hat die Forschung?

Kom­men­tar: Die Ein­ord­nung in den Kon­text ande­rer Stu­di­en aus den USA, Kana­da und einer Stu­die aus Deutsch­land ist gege­ben, indem beschrie­ben wird, dass auch in die­sen Stu­di­en Behan­deln­den häu­fig das Wis­sen zu kom­ple­men­tä­ren Metho­den fehlt. Auch Limi­ta­tio­nen der Stu­die wer­den ange­ge­ben: Die Stu­die ist eine Teil­aus­wei­tung einer ande­ren Stu­die, die Infor­ma­ti­ons- und Bera­tungs­be­dürf­nis­se zu allen KM-Ver­fah­ren unter­sucht hat, des­we­gen wur­de die Mis­tel­the­ra­pie nicht stan­dar­di­siert ange­spro­chen. Pati­en­ten, die eine stan­dardon­ko­lo­gi­sche Behand­lung ableh­nen, sind nicht in der Studienpopulation.

CASP = Cri­ti­cal App­rai­sal Skills Programme.

Kri­te­ri­um

Ja

Nein Unklar

Abschnitt A: Sind die Ergeb­nis­se der Stu­die gültig?

1. Gab es eine kla­re Aus­sa­ge zu den Zie­len der Forschung?

Kom­men­tar: Ziel der For­schung ist die Beant­wor­tung der Fra­ge, ob Mis­tel sich für die behan­del­ten Pati­en­ten nach „Krebs“ oder nach „Mit­tel gegen Krebs“ anhört, über indi­vi­du­el­le und kul­tu­rel­le Codie­rung der Mis­tel als Metapher.

x

2. Ist eine qua­li­ta­ti­ve Metho­dik angemessen?

Kom­men­tar: Die qua­li­ta­ti­ve Metho­dik ist für die meta­pho­ri­sche Ana­ly­se angemessen.

x

3. War das For­schungs­de­sign für das Ziel der For­schung angemessen?

Kom­men­tar: Die Ana­ly­se der Tran­skrip­te nach der gegen­stands­be­zo­ge­nen Theo­rie („groun­ded theo­ry“) ist für den For­schungs­ge­gen­stand pas­send und angemessen.

x

4. War die Rekru­tie­rungs­stra­te­gie für die For­schungs­zie­le angemessen?

Kom­men­tar: Die Rekru­tie­rung an sich und mög­li­che Ein- und Aus­schluss­kri­te­ri­en sind nicht beschrie­ben. Der geschütz­te Rah­men einer tie­fen­psy­cho­lo­gi­schen Grup­pen­sit­zung eig­net sich ver­mut­lich gut, da die Teil­neh­mer die Grup­pe bereits ken­nen und sich sicher füh­len, um über per­sön­li­che Din­ge zu spre­chen. Den­noch könn­ten sich die Teil­neh­mer gegen­sei­tig in deren Wahr­neh­mung der Mis­tel­the­ra­pie beein­flusst haben im Lau­fe der Zeit, in denen Sie regel­mä­ßig zusam­men­tref­fen und als Gemein­sam­keit die Krebs­er­kran­kung und die Mis­tel­the­ra­pie haben.

x

5. Wur­den die Daten so erho­ben, dass das For­schungs­pro­blem beant­wor­tet wer­den könnte?

Kom­men­tar: Das Malen der Bil­der ver­bun­den mit der Beschrei­bung durch die Teil­neh­mer ist eine geeig­ne­te Mög­lich­keit, um die Fra­ge zu beant­wor­ten, wie die Mis­tel mit dem Krebs in der Wahr­neh­mung in Ver­bin­dung steht. Die Ana­ly­se der mit der Mis­tel­the­ra­pie ver­bun­de­nen Meta­phern nach der groun­ded theo­ry ermög­licht, unter­be­wuss­te Infor­ma­tio­nen der Teil­neh­mer zu erhalten.

x

6. Wur­de das Ver­hält­nis zwi­schen For­schen­dem und Teil­neh­men­dem ange­mes­sen bedacht?

Kom­men­tar: Nein, zum Ver­hält­nis ist nichts beschrieben.

x

Abschnitt B: Was sind die Ergebnisse?

7. Wur­den ethi­sche Fra­gen berücksichtigt?

Kom­men­tar: Ethi­sche Aspek­te wer­den nicht adressiert.

x

8. War die Daten­ana­ly­se aus­rei­chend gründlich?

Kom­men­tar: Die Text­ana­ly­se der Tran­skrip­te ist trans­pa­rent beschrie­ben und für den Leser bezie­hungs­wei­se die Lese­rin ist nach­voll­zieh­bar, wie die For­schen­den zu den Kodie­run­gen gekom­men sind. Auch die zur Tri­an­gu­la­ti­on der Daten ver­wen­de­te Lite­ra­tur wird klar benannt und beschrie­ben, wel­che lin­gu­is­ti­schen und semio­ti­schen Kon­struk­te unter­sucht werden.

x

9. Gibt es eine kla­re Aus­sa­ge zu den Ergebnissen?

Kom­men­tar: Die Mis­tel­me­ta­phern wer­den trans­pa­rent her­ge­lei­tet und in einer Tabel­le zusammengefasst.

x

Abschnitt C: Sind die Ergeb­nis­se für die Ziel­po­pu­la­ti­on hilfreich?

10. Wel­chen Nut­zen hat die Forschung?

Kom­men­tar: Die For­schen­den unter­su­chen die Bedeu­tung der Mis­tel­the­ra­pie für die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, die bereits seit meh­re­ren Mona­ten, bis zu 1,5 Jah­ren, mit der Krebs­er­kran­kung kon­fron­tiert sind und sich damit aus­ein­an­der­set­zen, indem sie an der Grup­pen­the­ra­pie teil­neh­men. Die­se un- und unter­be­wuss­te Bedeu­tungs­ebe­ne wur­de in kei­ner der ande­ren Stu­di­en betrach­tet und lie­fert einen Mehr­wert, um die Bedeu­tung der Mis­tel für Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten zu verstehen.

9.5 Extraktionstabellen

9.5.1 Ergebnisse zur Sicherheit der Misteltherapie

Tabel­le 131: Ergeb­nis­se zur Sicherheit

Stu­die, Jahr

Ziel­grö­ßen

Bock (2004a), (2004b)

Ins­ge­samt UAW: 780 Patientinnen

Sys­te­mi­sche UAW: 6 von 710 Pati­en­ten der Stu­di­en­grup­pe (0,8 %)

Aus­prä­gung der sys­te­mi­schen UAW: Schwä­che, Hyper­ak­ti­vi­tät, Zunah­me eines topi­schen Ekzems, Müdigkeit/​Erschöpfung, bak­te­ri­el­le Haut­in­fek­ti­on, Unwohl­sein, gas­tro­in­testi­na­le Sym­pto­me Schwe­re­grad, Dau­er und Behand­lung: „leicht” oder „mit­tel” (Grad 1 bis 2); Spon­tan­hei­lung inner­halb weni­ger Tage

Loka­le Reak­tio­nen an der Injek­ti­ons­stel­le: 123 Pati­en­ten (17,3 %) mit mind. 1 Reaktion

Aus­prä­gung loka­le Reak­ti­on: Ery­them, Ver­här­tung, Ödem, Juck­reiz, Schmer­zen, manch­mal mit leich­tem Fie­ber, 71 % der loka­len Reak­tio­nen leicht und heil­ten spon­tan Behand­lungs­än­de­rung: 7 Patientinnen

Behand­lungs­ab­bruch: 4 Pati­en­tin­nen (0,7 % der Pati­en­tin­nen mit loka­len Reaktionen)

Eisen­braun (2011)

Ins­ge­samt UAW: 235 Pati­en­tin­nen (87 %)

Sys­te­mi­sche UAW: Abge­schla­gen­heit (33 %), Kopf­schmer­zen (24,1 %), unspe­zi­fi­sches Unwohl­sein (18,9 %), Schwin­del (1 Per­son) und Der­ma­ti­tis (1 Person)

Schwe­re­grad, Dau­er und Behand­lung: “leicht” oder “mit­tel” (Grad 1–2), Spon­tan­hei­lung inner­halb weni­ger Tage: nach 1 Tag bei 56,3 %, nach 2 Tagen bei 20 %, bei 19,6 % nicht spe­zi­fi­ziert, bei 4,1 % der Pati­en­tin­nen län­ger als 2 Tage.

Schwer­wie­gen­de Neben­wir­kun­gen: 1 Pati­en­tin mit nekro­ti­sie­ren­der Koli­tis, aber Zusam­men­hang zu Mis­tel­the­ra­pie unwahr­schein­lich, eher UAW der Chemotherapie.

Loka­le Reak­tio­nen an der Injek­ti­ons­stel­le: 235 Pati­en­ten (87 %),

Aus­prä­gung loka­le Reak­ti­on: < 5 cm Durch­mes­ser bei 182 Pati­en­tin­nen (77,4 %)

Behand­lungs­än­de­rung: keine

Behand­lungs­ab­bruch: 17 Pati­en­tin­nen (6,3 %), am häu­figs­ten wegen Unan­nehm­lich­kei­ten durch regel­mä­ßi­ge Injektionen

Sons­ti­ges: 47,8 % haben kei­ne Ein­schrän­kun­gen, 40,4 % haben klei­ne­re Ein­schrän­kun­gen und 8,5 % mel­den grö­ße­re Ein­schrän­kung durch Misteltherapie;

Die Ein­hal­tung der Her­stel­ler­vor­ga­ben zur Häu­fig­keit der Injek­tio­nen und Dosis­stei­ge­rung wur­den bei den meis­ten Pati­en­tin­nen eingehalten.

Loe­we-Mesch (2008), von Hagens (2005)

Ins­ge­samt UAW: n. b.

Sys­te­mi­sche UAW: in der Mis­tel­grup­pe sel­te­ner als in der Kon­troll­grup­pe, Anzahl n. b.

Aus­prä­gung der sys­te­mi­schen UAW: Tem­pe­ra­tur­er­hö­hung, Grip­pe­ge­fühl, Müdig­keit, Kopf­druck, Übel­keit und all­ge­mei­ne Hautreaktionen

Schwe­re­grad, Dau­er und Behand­lung: n. b.

Schwer­wie­gen­de Neben­wir­kun­gen: keine

Loka­le Reak­tio­nen an der Injek­ti­ons­stel­le: vor Beginn der Chemotherapie:15 (45 %) < 5 cm, davon 6 (18 %) > 5 cm; par­al­lel zur Chemotherapie:31 (95 %) < 5 cm, davon 24 (73 %) > 5 cm; nach der Che­mo­the­ra­pie: 18 (55 %) < 5 cm, davon 5 (16 %) > 5 cm

Aus­prä­gung loka­le Reak­ti­on: Juck­reiz oder Rötung und Schwel­lung < 5 cm oder > 5 cm

Behand­lungs­än­de­rung: 19 Pati­en­tin­nen (58 %) vor­über­ge­hen­de Dosis­re­duk­ti­on und bei 10 (30 %) kurz­fris­ti­ge Unter­bre­chung, redu­zier­te Ziel­do­sis von 2,5 mg ML für gesam­te Studie

Behand­lungs­ab­bruch: keiner

Schu­ma­cher (2002), (2003)

Ins­ge­samt UAW: 28 (12,8 %)

Sys­te­mi­sche UAW: 6 Fäl­le (2,7 %

Aus­prä­gung der sys­te­mi­schen UAW: 2 Fäl­le Juck­reiz, 2 Fäl­le all­er­gi­sche Reak­ti­on, 1 Fall

Schmer­zen und 1 Fall Fieber

Schwe­re­grad, Dau­er und Behand­lung: „leicht” oder „mit­tel” (Grad 1 bis 2), 3 bis 4 Tage; Abwar­ten und loka­le The­ra­pie­maß­nah­men (Sal­ben) und Dosisreduktion

Loka­le Reak­tio­nen an der Injek­ti­ons­stel­le: 10 (4,6 %) Lokal­re­ak­tio­nen (loka­le Rei­zun­gen, Infil­tra­te), 12 (5,5 %) Haut­re­ak­tio­nen (Rötung, Ery­them oder Quaddel)

Aus­prä­gung loka­le Reak­ti­on: 4 von 10 Lokal­re­ak­tio­nen „schwer“

Behand­lungs­än­de­rung: n. b.

Behand­lungs­ab­bruch: 3 Pati­en­tin­nen (je 1 Fall wegen Juck­reiz, einer loka­len all­er­gi­schen Reak­ti­on und loka­lem Schmerz)

Semi­gla­zov (2004)

Ins­ge­samt UAW: 127 Pati­en­tin­nen (46,7 %)

Sys­te­mi­sche UAW durch die Mis­tel­the­ra­pie: 4 Pati­en­tin­nen (nied­ri­ge Dosis: n = 3, hohe Dosis: n = 1) Aus­prä­gung der sys­te­mi­schen UAW:

  • - Mög­li­cher­wei­se UAW der Mis­tel­the­ra­pie: Frös­teln und Mus­kel­schmer­zen, allergische

Haut­re­ak­ti­on, all­er­gi­sche Bin­de­haut­ent­zün­dung, Kopfschmerzen,

  • - UAW der Che­mo­the­ra­pie: Erkran­kun­gen der wei­ßen Blut­kör­per­chen und des

reti­ku­loen­do­the­lia­len Sys­tems (Pla­ce­bo: 20 %, nied­ri­ge Dosis: 22,4 %, mitt­le­re Dosis: 16,4 %, hohe Dosis: 20,6 %), Erkran­kun­gen des Magen-Darm-Trakts (Pla­ce­bo: 8,6 %, nied­ri­ge Dosis: 9,0 %, mitt­le­re Dosis: 9,0 %, hohe Dosis: 14,7 %), Schwä­chung des Abwehr­sys­tems (Pla­ce­bo: 5,7 %, nied­ri­ge Dosis: 6,0 %, mitt­le­re Dosis: 7,8 %, hohe Dosis: 8,8 %) und Anoma­li­tä­ten bei den roten Blut­kör­per­chen (Pla­ce­bo: 5,7 %, nied­ri­ge Dosis: 3,0 %, mitt­le­re Dosis: 3,0 %, hohe Dosis: 11,8 %) Schwe­re­grad, Dau­er und Behand­lung: Die vier sys­te­mi­schen UAW waren “leicht” oder “mit­tel” (Grad 1–2), eine Dau­er oder Behand­lung ist nicht beschrie­ben. Das Ery­them ist nach dem Abset­zen der Mis­tel­the­ra­pie wie­der ver­schwun­den, (sie­he auch Hin­weis unter „sons­ti­ge Anmer­kun­gen“) Schwer­wie­gen­de Neben­wir­kun­gen: 1 Pati­en­tin, aber kein Zusam­men­hang mit der Mis­tel­the­ra­pie Loka­le Reak­tio­nen an der Injek­ti­ons­stel­le: gerin­ge Dosis: 6 (9 %), mitt­le­re Dosis: 12 (17,9 %), hohe Dosis: 21 (32,4 %), Aus­prä­gung loka­le Reak­ti­on: n. b.

Behand­lungs­än­de­rung: nur bei der Pati­en­tin, die spä­ter ver­stor­ben ist, aber kein Zusam­men­hang zwi­schen Mis­tel und Ableben

Behand­lungs­ab­bruch: 2 Pati­en­tin­nen; 1 Pati­en­tin aus der Grup­pe mit der gerin­gen Dosis (kei­ne Begrün­dung) und eine Pati­en­tin aus der Grup­pe mit der hohen Dosis (Abbruch wegen eines Ery­thems, das mög­li­cher­wei­se auf die Stu­di­en­me­di­ka­ti­on zurück­zu­füh­ren ist); Kein Abbruch auf­grund der loka­len Reaktionen

Sons­ti­ge Anmerkungen:

  • - Bei der Pati­en­tin aus der Grup­pe mit der hohen Dosis, die auf­grund des Ery­thems die

Mis­tel­the­ra­pie abge­bro­chen hat­te, ist das Ery­them nach Abset­zen der Stu­di­en­me­di­ka­ti­on voll­stän­dig ver­schwun­den, jedoch erlitt die Pati­en­tin weni­ge Tage spä­ter unab­hän­gig von der Mis­tel­the­ra­pie eine ulcerö­se nekro­ti­sche Kol­li­tis, eine febri­le Neu­tro­pe­nie und ein toxi­sches Schock­syn­drom auf­grund der Infek­ti­on und verstarb.

  • - In den Grup­pen mit Mis­tel­the­ra­pie gab sich in den zwei­ten Hälf­ten der

Che­mo­the­ra­pie­zy­klen eine Ten­denz für weni­ger Leu­ko­pe­nie und Granulozytopenie

Semi­gla­zov (2006)

Ins­ge­samt UAW: 82 (28,4 %); zum Ver­gleich, in der Pla­ce­bo­grup­pe gab es 63 UAW

Sys­te­mi­sche UAW und deren Aus­prä­gung: Rötun­gen und all­er­gi­sche Hautreaktionen

Schwe­re­grad, Dau­er und Behand­lung: „leicht” oder „mit­tel” (Grad 1 bis 2); kei­ne Behand­lung beschrie­ben, ledig­lich dass es kei­ne Abbrü­che auf­grund der Mis­tel­ex­trak­te gab, daher ist eine Spon­tan­hei­lung ohne Behand­lung wahrscheinlich

Schwer­wie­gen­de Neben­wir­kun­gen: kei­ne (1 Pati­en­tin ent­wi­ckel­te eine aku­te Oti­tis, aber aus­ge­löst durch die Chemotherapie)

Loka­le Reak­tio­nen an der Injek­ti­ons­stel­le: 31 (17,6 %)

Aus­prä­gung loka­le Reaktion:

Behand­lungs­ab­bruch: 1 Pati­en­tin (all­er­gi­sche Hautreaktion)

Trö­ger (2009), (2014)

Ins­ge­samt:

Isca­dor®: loka­le Reak­tio­nen bei 6 Injek­tio­nen, kei­ne sys­te­mi­schen UAW

Helix­or® A: ins­ge­samt 45 UAW bei 20 Pati­en­tin­nen (59 %) Aus­prä­gung sys­te­mi­sche UAW Helix­or® A:

  • - Mög­li­cher­wei­se UAW der Mis­tel­the­ra­pie: Rhi­no­kon­junk­ti­vi­tis bei einer Patientin

  • - UAW der Che­mo­the­ra­pie: bei 2 Pati­en­tin­nen, Aus­prä­gung n. b.

Schwe­re­grad und Behand­lung: Mode­rat; Dau­er und Behand­lung unbe­kannt, führ­te zum Studienabbruch

Schwer­wie­gen­de Neben­wir­kun­gen bei Helix­or® A: 27 der loka­len Reaktionen

Loka­le Reak­tio­nen an der Injek­ti­ons­stel­le > 5cm mit:

  • - Isca­dor®: 6 (0,49) der 1618 Injek­tio­nen, „leicht” oder „mit­tel” (Grad 1 bis 2)

  • - Helix­or® A12: 14 (0,9 %) der 1527 Injek­tio­nen waren „leicht” oder „mit­tel” (Grad 1 bis 2), 27

(1,8 %) der 1.527 Injek­tio­nen schwer (Grad 3)

Aus­prä­gung loka­le Reak­ti­on: Ent­zün­dun­gen > 5 cm

Behand­lungs­ab­bruch mit Zusam­men­hang zur Mis­tel­the­ra­pie: 1 Pati­en­tin wegen Rhinokonjunktivitis

(bereits vor Beginn der Stu­die und wur­de ersetzt)

Sons­ti­ges: Neu­tro­pe­nie und loka­le Reak­tio­nen unter 5cm wur­den nicht als UAW gewer­tet; Mes­sung der Injek­tio­nen anstatt der Pati­en­tin­nen mit UAW;

Zwei wei­te­re UAW ohne Zusam­men­hang mit der Mis­tel­the­ra­pie (Helix­or) wer­den nicht einbezogen.

10 Danksagung

Wir möch­ten uns herz­lich bei Frau Dr. med. Sil­ke Sie­bert für die Durch­sicht und Qua­li­täts­si­che­rung des Manu­skripts und bei Frau Mag. Lisa-Maria Kof­ler für ihre Unter­stüt­zung bei der Bewer­tung der CASP-Check­lis­ten für eini­ge der Stu­di­en bedanken.

Die sys­te­ma­ti­sche Bewer­tung medi­zi­ni­scher Pro­zes­se und Ver­fah­ren, Health Tech­no­lo­gy Assess­ment (HTA), ist mitt­ler­wei­le inte­grier­ter Bestand­teil der Gesund­heits­po­li­tik. HTA hat sich als wirk­sa­mes Mit­tel zur Siche­rung der Qua­li­tät und Wirt­schaft­lich­keit im deut­schen Gesund­heits­we­sen etabliert.

Seit Ein­rich­tung der Deut­schen Agen­tur für HTA des DIMDI (DAHTA@DIMDI) im Jahr 2000 gehö­ren die Ent­wick­lung und Bereit­stel­lung von Infor­ma­ti­ons­sys­te­men, spe­zi­el­len Daten­ban­ken und HTA-Berich­ten zu den Auf­ga­ben des DIMDI.

Das DIMDI wur­de gemäß Arti­kel 16a des Medi­zin­pro­duk­te-EU-Anpas­sungs­ge­set­zes am 26. Mai 2020 in das Bun­des­in­sti­tut für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te (BfArM) eingegliedert.

Im Rah­men der For­schungs­för­de­rung beauf­trag­te das DIMDI qua­li­fi­zier­te Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler mit der Erstel­lung von HTA-Berich­ten, die Aus­sa­gen machen zu Nut­zen, Risi­ko, Kos­ten und Aus­wir­kun­gen medi­zi­ni­scher Ver­fah­ren und Tech­no­lo­gien mit Bezug zur gesund­heit­li­chen Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung. Dabei fal­len unter den Begriff Tech­no­lo­gie sowohl Medi­ka­men­te als auch Instru­men­te, Gerä­te, Pro­ze­du­ren,          Ver­fah­ren sowie

Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren. Vor­rang haben dabei The­men, für die gesund­heits­po­li­ti­scher Ent­schei­dungs­be­darf besteht.

ISSN: 1864–9645

1

Insti­tu­te of Public Health, Medi­cal Decis­i­on Making and Health Tech­no­lo­gy Assess­ment, Depart­ment of Public Health, Health Ser­vices Rese­arch and Health Tech­no­lo­gy Assess­ment, UMIT – Uni­ver­si­ty for Health Sci­en­ces, Medi­cal Infor­ma­tics and Tech­no­lo­gy, Hall i. T., Österreich

2

Insti­tut für Ethik, Geschich­te und Phi­lo­so­phie der Medi­zin, Medi­zi­ni­sche Hoch­schu­le Han­no­ver, Han­no­ver, Deutschland

3

Insti­tu­te for Tech­no­lo­gy Assess­ment and Depart­ment of Radio­lo­gy, Mas­sa­chu­setts Gene­ral Hos­pi­tal, Har­vard Medi­cal School, Bos­ton, MA, USA

4

Cen­ter for Health Decis­i­on Sci­ence, Depart­ment of Health Poli­cy and Manage­ment, Har­vard T.H. Chan School of Public Health, Bos­ton, MA, USA

5

Wur­den die den Kos­ten zugrun­de­lie­gen­den Men­gen­ge­rüs­te hin­rei­chend gründ­lich dargestellt?

6

Wur­den adäqua­te Quel­len und Metho­den zur Ermitt­lung der Men­gen­ge­rüs­te gewählt und ein­deu­tig genannt?

7

Wur­den die den Kos­ten zugrun­de­lie­gen­den Preis­ge­rüs­te hin­rei­chend gründ­lich beschrieben?

8

Wur­den adäqua­te Quel­len und Metho­den zur Ermitt­lung der Prei­se gewählt und ein­deu­tig genannt?

9

Wur­den die ein­be­zo­ge­nen Kos­ten anhand der gewähl­ten Per­spek­ti­ve und des gewähl­ten Zeit­ho­ri­zonts schlüs­sig begrün­det und wur­den alle rele­van­ten Kos­ten berücksichtigt?

10

Wur­den Daten zu Pro­duk­ti­vi­täts­aus­falls­kos­ten (falls berück­sich­tigt) getrennt auf­ge­führt und metho­disch kor­rekt in die Ana­ly­se einbezogen?

11

Wur­de die Wäh­rung genannt?

I30 Wur­den Preis­an­pas­sun­gen bei Infla­ti­on oder Defla­ti­on adäquat durchgeführt?

I31 Wur­den zukünf­ti­ge Gesund­heits­ef­fek­te und Kos­ten adäquat diskontiert?

I32 Wur­de das Refe­renz­jahr für die Dis­kon­tie­rung ange­ge­ben bezie­hungs­wei­se bei feh­len­der Dis­kon­tie­rung das Refe­renz­jahr für die Kosten?

I34 Wur­de die Wahl der Dis­kont­ra­ten bezie­hungs­wei­se der Ver­zicht auf eine Dis­kon­tie­rung plau­si­bel begründet?

Kos­ten

Die den Kos­ten zugrun­de­lie­gen­den Men­gen­ge­rüs­te wur­den nicht hin­rei­chend dar­ge­stellt. Zwar wur­de für die Mis­tel­the­ra­pie oder Tam­oxi­fen aus­führ­lich beschrie­ben, wie sich die Kos­ten für die Men­gen­ge­rüs­te erge­ben, aber die ent­schei­den­den sta­tio­nä­ren Kos­ten wur­den nur unzu­rei­chend beschrie­ben. Weder wur­de die Anzahl der Tage noch der Pfle­ge­satz ange­ge­ben. Die Preis­ge­rüs­te wur­den nur bei­spiel­haft für Tam­oxi­fen, Helix­or® und Pacli­ta­xel beschrie­ben, aber wich­ti­ge Berei­che im ambu­lan­ten und sta­tio­nä­ren Bereich feh­len. Die bei­den Haupt­quel­len für die Prei­se sind genannt wor­den (Rote Lis­te und Arz­nei­ver­ord­nungs-Report), jedoch ist nicht trans­pa­rent, woher die Pfle­ge­sät­ze stammen.

Auch bei der Beschrei­bung der Preis­ge­rüs­te ist nicht nach­voll­zieh­bar, wie die ver­wen­de­ten Prei­se tat­säch­lich zustan­de kom­men. Die ein­zel­nen Prei­se kön­nen kei­nem kon­kre­ten Jahr zuge­ord­net wer­den. Die Prei­se wur­den nicht an eine mög­li­che Infla­ti­on oder Defla­ti­on angepasst.

Dis­kon­tie­rung

Weder ein Infla­ti­ons­aus­gleich noch eine Dis­kon­tie­rung wur­den durch­ge­führt. Da die Pati­en­tin­nen spä­tes­tens ab 2001 die Nach­sor­ge begon­nen haben, bis cir­ca 2005, wäre ein Infla­ti­ons­aus­gleich im Jah­re 2008/​2009 durch­zu­füh­ren gewe­sen (I30).

12

Feh­ler in der Publi­ka­ti­on von Trö­ger et al. (2014): Die Sum­me der loka­len Reak­tio­nen nach Schwe­re­gra­den beträgt 42 und unter­teilt nach Schwe­re­gra­den 41

UAW = Uner­wünsch­te Arz­nei­mit­tel­wir­kung; nied­ri­ge Dosis: 10 ng(ML)/ml; mitt­le­re Dosis: 30 ng(ML)/ml; hohe Dosis: 70 ng(ML)/ml;

n. b. =nicht beschrieben.